Handbuch Islam Teil 1 (Deutsche Übersetzung des „Rehber Ilmihali

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Handbuch Islam
Teil 1
(Deutsche Übersetzung des „Rehber Ilmihali“, Müftü Hasan Yavaş)
TEIL EINS
Wie soll der wahre Muslim sein ?
Ein wahrer Muslim ist zivilisiert, kultiviert, klug und würdevoll. Vor allem aber ist er aufrichtig
und fleißig. Er ist gebildet, hat entweder studiert oder sich selbst Wissen angeeignet. Seine
Aussagen sind wahr, seine Art ist fein. Er arbeitet sehr fleißig, sorgt für einen reibungslosen
Arbeitsablauf, arbeitet, wenn nötig, auch außerhalb der Arbeitszeiten.
Ein Muslim begeht keine Straftaten, auch keine, die als Bagatellen gelten. Er unterstützt sein
Land, seine Gesellschaft, sein Umfeld und seine Angehörigen. Er ist in jeder Hinsicht, besonders
mit seiner edlen Ahlaq (Ethik, Moral) ein Beispiel für sein Umfeld.
Er lernt intensiv die Gebote und Verbote seiner Dîn (Religion; hier: Islam) und hält sich
gewissenhaft daran. Er bemüht sich um seine Kinder, ermöglicht, dass sie mit Îmân (islamische
Glaubensbekenntnis) und edlen Eigenschaften aufwachsen. Er schützt seine Kinder vor
schädlichen Einflüssen und schlechten Freunden.
Er hält sein Wort, erledigt seine Aufgaben pünktlich, da er den Wert der Zeit schätzt. Er findet
keine Ruhe, bevor er eine Aufgabe, die er angenommen hat, erledigt. Er ist kein Mensch, der
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seine Aufgaben auf „morgen“ verschiebt. Ganz im Gegenteil: Nach Möglichkeit versucht er die
Aufgaben vom nächsten Tag schon heute zu erledigen.
Solche Menschen achten neben der körperlichen auch sehr auf ihre geistige Reinheit. Die von
ihm benutzten Gegenstände, seine Wohnung, sein Umfeld, seine Nahrung sind stets rein.
Außerdem ist er charmant, hat einen netten, feinen Umgang, ist eloquent, würdig und
angemessen.
Er ist voller Achtung gegenüber seinen Eltern, seinen Hodjas (Imame), seinen älteren
Mitmenschen. Jeder kommt gut mit ihm aus und mit ihm ist der Umgang leicht. Er ist weder
arrogant, noch eingebildet, er ist bescheiden. Er streitet sich mit niemandem, achtet auch
darauf, dass er niemanden beleidigt. Er ist tugendhaft, anständig, großzügig, immer mit guten
Absichten geschmückt und sanftmütig. Er hintergeht keinen, tut niemandem Böses, trickst
niemanden aus und ist von solchen Gedanken frei.
Er besitzt keine der schlechten Charaktereigenschaften, dagegen haben sich die edlen
Eigenschaften in ihm vereint.
Solche Menschen finden sowohl auf der Erde als auch in der Achira (Jenseits) Wohlgefühl und
Zufriedenheit.
Den Wert der Jugendzeit schätzen
Die Jahre der Jugend sind die Zeit, in der der Nafs (die Selbstheit, das Ego) brodelt und es von
Lüsten, Begierden wimmelt. Es ist die Zeit, in der der Schaytân (Satan, Teufel) und die dem
Schaytân ähnlichen Menschen einen ständig angreifen. In solch einem Lebensabschnitt werden
für wenige Gebete sehr viel Sawab (Verdienste, Entlohnung) gewährt. Im hohen Alter, in dem
die weltlichen Gelüste nachlassen, die Kräfte schwinden, der Mensch merkt, dass die Wünsche
und Ziele nicht mehr erreicht werden können, geschieht nichts außer Reue und Zerknirschung.
Vielen ist sogar diese Zeit des Bereuens nicht vergönnt. Denn auch diese Reue ist eine Nima’
(Gabe, Geschenk), bedeutet auch Tawba (Umkehr, Reue, Abkehr).
Die jungen Jahre sind die Zeit der Verdienste, der Belohnungen. Der Aufrichtige schätzt den
Wert dieser Zeit, verschwendet sie nicht. Alt zu werden, ist nicht jedem vergönnt. Selbst wenn
sie vergönnt ist, ist die befriedigende, geeignete Zeit kaum erreichbar. Auch wenn sich Zeit
findet, kann in Momenten der Schwäche und Gebrechlichkeit nichts Nützliches erfüllt werden.
Welche Entschuldigung soll die Verschiebung der Aufgaben auf morgen rechtfertigen, wenn im
Jetzt und Heute die Kraft und der Mut vorhanden sind?
Unser geliebter Prophet hat (sinngemäß) geboten: „Derjenige, der „Mach ich morgen“ gesagt
hat, ist verloren, hat Verluste erlitten“.
In der Jugendzeit versuchen die drei Feinde der Dîn der Nafs, der Schaytân und die schlechten
Menschen, einen in die Irre zu führen. In solchen Situationen sind selbst einige wenige Gebete
sehr wertvoll. Der Wert, also der dafür zugeteilte Lohn, der Gebete, die im hohen Alter
mehrfach verrichtet werden, haben verglichen mit diesen nicht den gleichen Stellenwert.
So wie die Wünsche der Nafs den Menschen in der Jugend überdecken, ist auch die Jugendzeit
die beste Zeit, um Kenntnisse zu erwerben und Gebete zu verrichten. In der Jugend, die von
Gelüsten und Trotz bedeckt wird, ist ein einziges Gebot der Dîn zu verrichten; dieses hat eine
viel höhere und wertvollere Stellung, als wenn dieses Gebot im hohen Alter verrichtet wird.
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Besonders, wenn noch andere Hindernisse dazukommen. Diese verrichteten Gebete haben
solch einen hohen Wert, den nur Allahu Ta’âlâ kennt. Denn unter Hindernissen verrichtete
Gebete, die dabei durchlebte Mühe, lassen die Ehre und die Würde des Gebets in die Höhe
steigen. Die Gebete, die leicht, ohne Mühe und Hindernisse verrichtet werden, bleiben im Wert
darunter. Deshalb ist der Mensch mit hohem Rang wertvoller geworden als die hohen Engel.
Denn der Mensch verrichtet seine Gebete unter dem Einfluss von Hindernissen. Die Engel
verrichten sie ohne jegliches Hindernis, gehorchen nur den Befehlen.
Während eines Brandes steigt auch der Wert eines Feuerwehrmannes. Ein kleiner Dienst, von
ihm während des Löscheinsatzes ist viel wertvoller als große Dienste, die er bei den Übungen
leistet.
Das jugendliche Verlangen und die Gelüste sind vom Nafs und Schaytân, die Feinde Allah’s, dem
Erhabenen, eine sehr geschätzte Situationen. Der Dîn entsprechende Handlungen sind die, die
Allahu Ta’âlâ gefallen. Die Feinde Allahu Ta’âlâs zu erfreuen, dabei Gadab (Sanktionen, Zorn)
von dem, der alle Nima’ (Gabe) schenkt, dem eigentlichen Inhaber zu ernten, kann nicht das Ziel
eines intelligenten Menschen sein. Möge Allahu Ta’âlâ uns allen der edlen Aql entsprechende
Handlungen gewähren. Möge Allahu Ta’âlâ, uns vor der Nafs, dem Schaytân und den Worten
und Publikationen der Feinde der Dîn bewahren.
In der Zeit von Benî Israîl hielt sich ein junger Mensch nicht an die Befehle Allah’s, dem
Erhabenen. Er verrichtete Tawba (Umkehr), hielt sich jedoch nicht daran. Obwohl er viele
Günachs (Vergehen, Sünde, sträfliche Tat) auf sich gelastet hatte, ist er mit Allahu Ta’âlâs (Allah
der Erhabene) Hilfe zum Sieger geworden, weil er trotz des öfteren Günach auch öfter Tawba
hielt. Nachdem er ein großes Günach beging, war er von Reue gepackt, lief in die Sahara, wühlte
sein Gesicht in den Sand und sagte:
„Ya iIlah’i, genauso oft wie ich Tawba hielt, habe ich sie auch gebrochen. Wenn du mich nicht
davor bewahrst, werde ich wieder meine Tawba brechen, und Gefangener der ewigen
Katastrophe werden. Was soll dann aus mir werden?“
Er hörte daraufhin folgendes:
„Ey, mein Abid (Diener, Gehöriger, Sklave)! Da du dich deiner Günachs abgewandt hast,
behandle ich dich mit Rahma’ (Segen). Deine Tawba habe ich angenommen, deine falschen
Handlungen habe ich mit meiner Güte und Großzügigkeit verziehen.“
Der Menschen und der Dîn (Religion)
Alles Existierende hat Allahu Ta’âlâ erschaffen. Als es nichts gab, existierte nur Allahu Ta’âlâ. Er
ist allzeit und fortwährend existent. Er ist nicht später entstanden. Wenn er vorher nicht da
gewesen wäre, müsste es eine Kraft geben, die ihn existent machte. Denn, wenn es keine Kraft
gibt, die etwas Nichtexistentes zur Existenz bringt, bleibt es immer unexistent.
Der anfangs- und endlos gegenwärtige Allahu Ta’âlâ erschuf zuerst die einfachen
Grundstoffe von allem, die Ruchs (Geist, Seele) und die Engel. Die einfachen Grundstoffe
werden heutzutage „Elemente“ genannt. Allahu Ta’âlâ hat uns nicht offenbart, vor wieviel
Millionen Jahren er diese Elemente erschaffen hat. Auch wann die daraus entstandenen
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Planeten, Gase, Erde und Lebewesen erschaffen wurden, hat er uns nicht mitgeteilt. Alles
Lebendige und nicht Lebendige hat eine vorgesehene Existenz bzw. Lebenszeit. Wenn der
Zeitpunkt gekommen ist, werden sie erschaffen, wenn deren Existenzzeit abgelaufen ist,
aufgelöst.
Allahu Ta’âlâ hat den ersten Menschen aus Erde und Ruch erschaffen, davor gab es keine
Menschen. Die Tiere, Pflanzen, Djinnen (Geistwesen aus Feuer erschaffen) und die Engel
wurden schon vorher erschaffen. Der erste Mensch heißt „Âdem“ (Adem) Friede sei mit ihm.
Aus ihm hat er die erste Frau „Hawwa“ (Eva) erschaffen. Alle Menschen sind deren
Nachkommen. Aus jedem Tier ist sein Artgenosse entstanden.
Allahu Ta’âlâ wünscht, dass die Menschen auf der Erde in Frieden, ohne Kummer glücklich
leben und in der Achira das ewige Glück erlangen. Deshalb hat er nützliche Befehle erteilt, die
ein friedvolles, glückliches Leben bewirken. Er hat Verderben bringendes und Schädliches
verboten. Er hat mittels seiner Propheten die Dîn gesandt, die Befehle mitgeteilt. Zwischen
dem ersten heiligen Propheten, dem Âdem, Friede sei mit ihm, bis zum letzten heiligen
Propheten Muhammed, Friede sei mit ihm, haben alle Dîn’s immer diese schädlichen und
nützlichen Befehle übermittelt.
Unabhängig davon, ob er an die Dîn glaubt oder nicht, ist ein Mensch auf der Erde immer
nur so glücklich, wie er sich an die Bestimmungen der Dîn hält. Das ist genauso, als wenn
jemand ein nützliches Heilmittel einnimmt und frei von Kummer, Beschwerden und Sorgen
wird. Die Tatsache, dass die Menschen oder Völker, die an keine Dîn glauben, in vielen
Belangen Erfolge feiern, hängt damit zusammen, dass sie entsprechend der von Allahu Ta’âlâ
als letzte Dîn gesandten Islâm arbeiten. Um dem Islâm entsprechend in der Achira in den
Genuss des ewigen Glücks zu kommen, ist die Îmânannahme nötig. Es ist also nötig, dem Islam
zu glauben und wissentlich und absichtlich, mit Niya (Absicht), dem Islâm zu folgen.
Was ist der Dîn, warum ist es Notwendig?
Als Dîn (wahre Religion, Lebensweise) wird der von Allahu Ta’âlâ offenbarte Weg bezeichnet,
der den Menschen auf der Erde und in der Achira Glück und Segen bringt und zur Rettung
führt. Im Islâm werden die menschlichen Gedanken, falsche Wege oder Ideologien nicht als Dîn
bezeichnet. Die auf der Welt verbreiteten Abweichungen, menschlichen Gedanken wie
Brahmanismus, Medjusismus, Buddhismus oder ähnliche, sind keine Dîn im Sinne der Islâm. An
diese zu glauben, sein Leben danach zu richten, bringt dem Menschen keine Rettung. Dîn ist
der Aufseher, der die Aneignung der reinen Ahlaq, der Barmherzigkeit, Gehorsam gegenüber
den Älteren und Sanftmut gegenüber den Jüngeren befehlende WEG ALLAH’s.
Die Nutzung der Dîn für persönliche Profitgier ist eines der größten Günachs (Vergehen,
Sünden). Sanfter Umgang mit allen Menschen, ihnen hilfreich zur Seite zu stehen, ihren
Angelegenheiten mit Freude, Begeisterung zu begegnen, ist der Weg, der uns zur Liebe Allah’s
führt. Mittels dieses Zustandes rettet sich der Mensch vor dem Leid in der Djhannam und
erlangt die Vermehrung der Nima’ (Segen) im Paradies.
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Allahu Ta’âlâ hat seit dem Propheten Âdem, Friede sei mit ihm, der Menschheit alle
tausend Jahre mittels seiner Propheten eine Dîn gesandt. Diese Propheten werden „RÂSUL“
genannt. Um die Dîn zu stärken, hat er in jeder Epoche den ehrwürdigsten Menschen zum
Propheten ernannt. Die Propheten, die der RASUL folgsam sind und deren Dîn weiter
verkünden, werden „NÂBI“ genannt. Alle Propheten haben immer das gleiche Îmân verkündet,
alle haben von ihrer Umma (Gemeinschaft, das Volk eines Propheten) den Glauben an
dieselben gefordert.
Die Dîn ist für jeden Menschen ein starkes Bedürfnis. Der Ruch (Geist, Seele) der
Kümmerlichen, die keiner Dîn Glauben schenken, bleibt leer, so dass er sich an unzählige
lügnerische und falsche Ideen anklammert. Denn die Bindung an eine Dîn, ist für jeden
Menschen ein unumgängliches Bedürfnis. Selbst Angehörigre der zivilisiertesten Völker haben
sich, um diesem Bedürfnis zu entgehen, an wirre Gedanken, schädliche Ideen, Irrlehren und
Sekten angeschlossen.
Dîn ist die Nahrung des Ruchs. Ein Mensch ohne Dîn ist wie ein Körper ohne Haupt. So wie
ein Körper Atem und Nahrung benötigt, benötigt der Ruch, um sich zu veredeln, zu bereinigen
und zu Harmonien zu gelangen, die Dîn. Es besteht kein Unterschied zwischen einem
Menschen ohne Dîn und einem Tier oder Roboter. Die Dîn ist der größte Einfluss, der den
Menschen ihren Schöpfer zelebriert, ihn vor Untaten bewahrt, seinen Weg ebnet, seine
Gedanken reinigt, ihn in Zeiten des Zweifelns tröstet und Lebenskraft gibt. Sie verschafft ihm
innerhalb der Gesellschaft eine hohe Stellung und Ehre.
Wenn wir es kurz zusammenfassen:
1. Dîn ist wie Nahrung und Atmen ein Grundbedürfnis. Denn, wie für den Körper die
Nahrung nötig ist, ist auch für den Ruch die Dîn nötig, da sie ja für den Ruch die Nahrung
darstellt.
2. Dîn lässt den Menschen edlen Ahlaq, Gegenliebe, Mut, Geduld, Harmonie und
Glückseligkeit ernten. Schweißt die Menschen beim selben Îmân, gleichen Gebeten und Taten
mit Toleranz und Güte zusammen. Verhindert Rebellion, Hetze und Zwiespalt. Lässt eine
Gesellschaft entstehen, die in Harmonie lebt, die die Rechte des anderen beachtet. Der ihren
Eltern, der Gesellschaft, sowie dem Staat nützt.
3. Dîn ist eine Bindung zwischen den Menschen und ihrem Schöpfer. Eine große Schule der
Ethik und Moral, die zugleich die Lebensweisen in der Welt regelt. Sie ist ein Vermittler, der die
Menschen zu Gutmütigkeit, Aufrichtigkeit und Toleranz bewegt. Sie ist auch ein Mittel, das zur
Achtung der Älteren, Sanftmut gegenüber den Jüngeren, bedingungslosem Gehorsam und
Hingabe dem Schöpfergegenüber führt. Kurz gefasst ist Dîn ein Mittel, das den Menschen den
rechten und gerechten Weg weist.
4. Die Dîn verbietet zu jeder Zeit das Verfolgen schlechter Absichten, sowie die heiligen
Werte als Mittel zur Profitgier unnütz oder hinterlistig zu benutzen. Ebenso widerspricht es der
Dîn, die heiligen Werte als Mittel der heimlichen Ziele zu missbrauchen. Allahu Ta’ala gebietet
im Qur’an-ul Karim, in der heiligen Sure Hadid Âyat 9 und 10. „Unterlasst in den geheimen
Treffen den Günach, die Feindschaft, das Flüstern und die Hetze gegenüber dem Propheten!
Sprecht darüber, sich vor ALLAH, dem Erhabenen, zu hüten! Die geheimen Treffen führen
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dazu, die Menschen zu beschmutzen, sie zu bekümmern;, dies sind die Wünsche und Taten
des Schaytân“)
Islâm und andere Dîn’s (Religionen)
Allahu Ta’âlâ ist einzigartig ( im Sinne von ohnegleichen), der zu ihm führende Weg ist auch
einzig. Da der Dîn der Weg ist, der uns Allahu Ta’âlâ erkennen lässt, sollte es nur eine einzige
Dîn auf der Welt geben. Es sind jedoch mehrere Dîn’s, Religionen und Glaubensrichtungen auf
der Welt präsent. Unter ihnen gibt es nur drei große Dîns, die an den „Einzigen Schöpfer“
glauben. Dies sind das Judentum, das Christentum und der Islâm. All diese drei Dîns wurden
von Allahu Ta’âlâ gesandt.
Das Juden- und Christentum haben verschiedene Wandlungen, Veränderungen und
absichtliche Verwahrungen durchlebt. Das heutige Christen- und Judentum entspricht nicht
mehr den ursprünglichen Offenbarungen, die der Menschheit verkündet wurden. Sie haben
ihren Kern verloren und sind Gegenstände der Veränderungen geworden seitens der
Menschen.
Allahu Ta’âlâ hat die mit der Zeit verdorbenen, veränderten Dîns bereinigt, vervollkommnet,
und als die letzte und wahre Dîn den ISLÂM gesandt.
Der Islâm ist von Allahu Ta’âlâ, mittels dem Erzengel Djebrail, dem heiligen Propheten
Muhammed, Friede sei mit ihm, der Menschheit als letztes (göttliches) Methoden- und
Regelwerk gesendet worden, der die Menschen sowohl auf der Erde wie auch in der Achira
zum Wohlbefinden, Frieden und zur Glückseligkeit führt. Alles Nützliche und Heilsame ist im
Islâm enthalten. Islâm hat von den vorangegangenen Dîns alle offensichtlichen und nicht
offensichtlichen, edlen Eigenschaften in sich vereint. Der Islâm enthält nichts Negatives.
Außerhalb des Islâm gibt es keinen einzigen Vorteil, es wird auch kein einzigen geben.
Im Islâm ist die erste Aufgabe der Menschen die Annahme des Îmâns. Die erste Bedingung des
Islâm ist es, den Îmân mit dem Herzen zu bestätigen und auszusprechen. Die Îmânannahme ist
für jeden erforderlich; sie ist das erste Bestreben in der Dîn. Îmân ist der Glaube an Allahu
Ta’âlâ und an seinen Gesandten Muhammed, Friede se mit ihm. Das geschieht durch die ihnen
entgegengebrachte Liebe und Akzeptanz (der Wahrheit) der heiligen Überlieferungen mit
Wertschätzung. Die Bedingungen des Îmâns sind die im „Amentu“ deklarierten sechs
Grundsätze.
Nachdem die Îmânannahme ordnungsgemäß erfolgt ist, ist es unerlässlich, die Gebote und
Verbote des Islams zu beachten. Die Tagesgebete (fünf rituellen Gebete) sollten mit Liebe,
Engagment und ohne Versäumnis verrichtet werden.
Das Fasten im Monat Ramadan sollte täglich erfolgen.
Reiche sollten ihre jährliche Zekat (Armenabgaben) entrichten und einmal in ihrem Leben den
Hadjj (Pilgerfahrt nach Mekka) vollziehen.
Das Unterlassen der Handlungen, die in der Dîn verboten sind, sollte strengstens beachtet
werden. Sämtliches, das nicht dem Wohlwollen des Allahu Ta’âlâ dient, sollte wie tödliches Gift
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behandelt werden. Wir sollten an unser Fehlerverhalten denken, für das Getane Reue und
Scham empfinden. Das Getane sollte uns traurig und bekümmert stimmen. So findet Abid
(Diener) sein statt. Tawba (Umkehr, Abkehr, Reue) nach jedem Günach (Vergehen, Fehltat) ist
der Befehl von Allahu Ta’âlâ. Jeder Tawba eines Günach wird angenommen. Tawba sollte nach
den richtigen Regeln erfolgen.
TEIL ZWEI
WIE SOLL UNSER IMÂN SEIN ?
Was ist Îmân was ist Kufr?
Allahu Ta’âlâ wünscht, dass alle Menschen auf der Welt in Frieden und Glück leben und in der
Achira die endlose Glückseligkeit erreichen. Deshalb hat er Glück und Frieden bescherende
Gebote erteilt, Verderben und Leid Bringendes verboten.
Allahu Ta’âlâs erster Gebot ist der “Îmân”, erstes Verbot ist der „Khufr”(Ablehnung, Leugnung).
Îmân bedeutet den Glaube an Allahu Ta’âlâ und dass Muhammed, Friede sei mit ihm, sein
letzter Gesandter ist. Die Bestätigung (deren Wahrheit) mit Herz, also die Annahme aller Gebote
mit Wertschätzung, von unserer Rasulullah Efendi wird „Îmân“ genannt.
Der, der so glaubt, wird „Mumin“ oder „Muslim“ genannt. Zweifel an einem einzigen Wort von
unserem heiligen Propheten oder dessen Ablehnung oder Skepsis an der Richtigkeit wird
„Khufr’“ genannt. Solche, die daran zweifeln oder die ihn gänzlich ablehnen, werden „Khâfir“
(„Glaubensverweigerer“, Opponenten Allah’s) genannt.
Allahu Ta’âlâ hat seine Befehle an unseren geliebten Propheten Muhammed, Friede sei mit ihm,
mittels eines Engels offenbart. Unser heiliger Prophet hat sie alle den Menschen erklärt. Die
Offenbarungen von Allahu Ta’âlâ werden „Qur’an-ul Karim“ genannt.
Qur’an-ul Karim ist nicht das Wort von unserem geliebten Propheten Muhammed, Friede sei mit
ihm; es ist das Wort von Allah, dem Erhabenen. Kein Mensch war in der Lage, so vollkommen zu
sprechen, kein Mensch wird je in Lage sein, solch vollkommene Sätze zu bilden.
Die Gesamtheit, die in Qur’an-ul Karim offenbart wurde, wird „Islâm“ genannt. Derjenige, der an
all diese heiligen Offenbarungen glaubt, wird „Mumin“ genannt. Selbst die Ablehnung einer
einzigen dieser heiligen Offenbarungen wird Îmânlosigkeit, also „Khufr“ genannt. Der Glauben,
die Bestätigung z.B. Geschehnisse in der Kiyama’ (Jüngster Tag), Existenz der Djinnen und der
Engel, dass der ehrwürdige Âdem, Friede sei mit ihm, der Vater aller Menschen und der erste
Prophet ist, erfolgt nur mit dem Herzen.
Diese werden „Iti’kad“ (Glaubenslehre) also Kenntnisse des „Îmân“ (Glauben, Überzeugung)
genannt. Die Aufgaben mit dem Herzen oder mit dem Körper zu erledigen, bedürfen sowohl
daran zu glauben, wie auch zu verrichten oder zu bewahren. Diese werden „Amâl“ oder nur
„Dîn“ genannt. Der Glaube daran ist auch Îmân. Diese zu verrichten bzw. sich davor zu
bewahren ist Ibada (Gebet). Wie hier offensichtlich wird, ist die Einstellung, dass die Gebete
keine Verpflichtung darstellen, und die Missachtung der Bedeutsamkeit der Gebete auch Khufr.
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Derjenige, der diese Aufgaben annimmt, aber sie doch nicht verrichtet, wird kein Khâfir. Er
verliert sein Îmân nicht, lädt sich aber Günach auf.
GESCHICHTE
Îmân bereinigt die Günachs
Der Dihye-i Kelbi war, bevor er den Îmân annahm, ein arabischer Melik (König). Unser Rasulullah
Efendi wünschte sehr, dass er ein Muslim wird, denn er hatte wegen seinem Reichtum und der
hohen Stellung mehr als 700 Menschen unter sich. Dass auch sie mit dem Islâm beehrt werden
konnten, hing von ihm ab.
Als der Dihye-i Kelbi sich vornahm, Muslim zu werden, teilte der Haqq Ta’âlâ seiner Rasul-i
Akram nach dem Morgengebet per Wahchiy (überbrachte Offenbarung durch den Engel
Djebrail) mit, dass der Keim des Îmân den Herzen von Dihye zerstreut wurde.
Kurz darauf trat der Dihye in den Masdcshid-i Nebawi ein. Der heilige Rasul-i Akram legte
seinen Umhang, der sich auf seiner gesegneten Schulter befand, auf dem Boden aus und
deutete ihm, dass er sich darauf setzen möge. Als der Dihye diese Güte des heiligen Propheten
sah, rannen Tränen aus seinen Augen. Mit Ehrbietung sagte er: „Aschadu en la ilahe illallah
wa Aschadu enne Muhammeden abdüchü wa Rasuluh“(„Ich bezeuge, dass kein Gott ausser
Allah ist und dass Muhammed sein Diener und Gesandter ist“); er konnte seine Tränen nicht
mehr halten, weinte schluchzend.
Der Heilige Prophet, Friede sei mit ihm, fragte ihn:
- Warum weinst du?
- Ya Rasulullah! Ich habe sehr große Günachs auf mich geladen. Wie können diese
entschädigt werden? Reicht die Verteilung meiner Besitztümer, mein Reichtum als Sadaqa
(Armenspende) oder ist meine Hinrichtung nötig?
- Ey Dihye, was ist dein Günach?
- Ya Rasulullah! Ich habe nach den Sitten der Djahiliyya (vorislamische Zeit) meine eigenen
Töchter umgebracht.
In diesem Moment kam der Djebrail, Friede sei mit ihm, und gebot:
-„Ya Rasulullah! Allahu Ta’âlâ hat den Muslimen ihr Günach aus der Djahiliyya erlassen.“
GESCHICHTE
Wenn der Îmân ruft…
Ibrahim Hawwas ist einer der großen Gelehrten des Islâms und ein hoher Awliyâ (lex. Freund
Allahu Ta’ala). Er ist ein Schüler von Djünayd-i Bagdadi. Er starb im Jahre 291 nach Hidjra, sein
Grab befindet sich in der Stadt Rey. Er berichtet folgendes Erlebnis:
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„In einem Jahr hatte ich die Niya (Absicht), den Hadjj zu verrichten. Obwohl ich vorhatte, in
Richtung der Ka’aba-i Scharif zu gehen, ging ich gegen meinen Willen in die entgegengesetzte
Richtung. Die Macht Allah’s zog mich nach Westen. So entschloss ich mich, nach Istanbul zu
gehen. Ich ging in die Stadt hinein und sah ein großes Schloss. Vor dem Schlosstor waren
Menschen versammelt; ich näherte mich ihnen und fragte:
- Warum habt ihr euch versammelt?
- Die Tochter des römischen Kaisers ist wahnsinnig geworden. Um ein Gegenmittel zu
finden, hat er alle Ärzte bestellt.
Ich sagte mir, in dieser Sache möge ein Hikma’ sein, und ging in das Schloss hinein. Da sah
ich die Tochter des Kaisers vor mir. Sie sagte zu mir:
- Willkommen! Ey Ibrahim Hawwas!
- Woher kennen Sie mich?
- Ich wollte mein Leben meinen Liebsten zurückgeben und habe Haqq Ta’âlâ erbeten, dass
er einen seiner geliebten Abids zu mir gesellt. In meinem Traum wurden mir die Worte
„Morgen wird der Ibrahim Hawwas zu dir kommen“ übermittelt.
- Woran leiden Sie?
- Eines Tages ging ich hinaus, schaute voller Ehrfurcht in den Himmel. Ich war außer mir.
Der Satz “Allahu ehâd wer-rasûlü Ahmed” hat meine Zunge umschlungen. Das war der Anlass
dafür, dass mein Zustand als verrückt bezeichnet und ich für wahnsinnig erklärt wurde.
[Dieser Satz bedeutet: „Allah ist eins und sein Prophet ist Ahmed (also Muhammed)]
- Willst du mit mir in unser Land kommen?
- Was gibt es in eurem Land?
- Mekka, Medina und Beytul-Mukaddas (Felsendom-Moschee, Masdjidi-Aksa) befinden
sich dort.
- Schau nach rechts!
Als ich nach rechts schaute, sah ich auf einem Flachland Mekka, Medina und BeytulMukaddas mir gegenüber.
Darauf sagte sie:
- Die Zeit naht, das Verlangen und die Leidenschaft haben die Grenze überschritten.
Sie sprach den „Satz der Schahada“ aus und gab ihren Ruch (Geistseele)..
Die sechs Bedingungen der Îmân
Für jeden Aqil balig (religiös-rechtliche Verantwortlicher, spätestens mit ca. 15 Jahre)
gewordenen Menschen ist es unbedingt nötig, den Îmân anzunehmen, um den Islâm
anzuerkennen. Jeder, der an die sechs Bedingungen des Îmân glaubt, wird ein Muslim. Die
Kinder der Muslime sind ihren Eltern folgend Muslime. Wenn sie ihre Blughzeit (Pubertät,
Reifezeit) hinter sich haben, bleibt der Zustand, dass sie der Dîn ihrer Eltern angehören, nicht
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mehr bestehen. Sobald sie ihre Blughzeit (Reifezeit) ohne Kenntnisse über den Islâm erreichen,
trennen sie sich von der Dîn.
Wenn jemand ein Glaubenssatz der Glaubenslehre des Islam hört, diesem aber keinen
Glauben schenkt und (gleichzeitig auch wenn er) den Kalima-i Tawhid also (La ilahe Illalah,
Muhammeden Rasulullah) ausspricht, wird er kein Muslim. Derjenige, der an die sechs
Bedingungen des Amantu glaubt und sagt „Ich habe alle Gebote und Verbote von Allahu Ta’âlâ
akzeptiert“, wird ein Muslim. Ein Khâfir (Glaubensverweigerer; Opponent Allah’s) dagegen wird
sofort ein Muslim, sobald er den Kalima-i Tawhid ausspricht und dessen Inhalt in Grundzügen
kennt. Jedoch ist auch er angehalten, sobald er die Möglichkeit dazu hat, den „Amantu“
auswendig zu lernen und dessen Bedeutungen zu kennen.
Jeder Muslim sollte seinen Kindern die Worte „Âmentu billâchi wa Melâiketichî wa
Kutübichî wa Rusülichî wel jewmil-âchiri wa bil-Qaderi chayrichî wa scharrichi minallâhi teâlâ
wal-ba’sü ba’delmewti haqqun. Aschedu en lâ ilâhe illallah wa Aschadu enne Muhammeden
abdüchû wa rasûlüchû“ auswendig lernen lassen und deren Bedeutungen erklären. Wenn ein
Kind dies nicht lernt und sein Glauben nicht darin bestätigt, wird es, sobald es baligh (reif) ist,
nicht zum Muslim. Die sechs Bedingungen des Îmân sind folgende:
1. Glauben an Allahu Ta’âlâs Existenz, Einzigkeit und Eigenschaften
2. Glauben an die Engel
3. Glauben an die heiligen (offenbarten) Bücher
4. Glauben an die Propheten
5. Glauben an Geschehnisse in der Achira (Jenseits)
6. Glauben an Qasâ (das Geschick) und Qadar (die Bestimmung), also dass alles Gute und
Schlechte von Allahu Ta’âlâ erschaffen wird.
Über die sechs Grundsätze des Iman sind in diesem Buch kurzes und richtiges Wissen
vorhanden. Unsere Kinder und Jugendliche, die dieses Werk lesen und lernen (für sie und den
Leser allgemein) werden die Grundsätze einzeln erläutert.
DAS GLAUBEN AN ALLAHU TA'ÂLÂ
Allah existiert und ist eins
[TEXT FEHLT]
ANEKDOTE (Der leugnende Arzt)
Zur byzantinischen Zeit lebte in Konstantinopolis (Istanbul) ein Arzt. So wie er zu keiner Dîn
gehörte, so leugnete er auch die Existenz von Allahu Ta’âlâ. Er vertrat die Ansicht, dass alles
von sich aus entstanden sei. Dass das Universum einen Schöpfer hat, leugnete er strikt. In
seinem Beruf war er ein Experte und pflegte zu jeder Frage eine Antwort zu geben.
Die Christen konnten ihn nicht zum Schweigen zu bringen. Er hat immer wieder betont „Wenn
mir jemand beweisen kann, dass die Welt einen Schöpfer hat, werde ich mich von meinen
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Behauptungen abwenden.“ Sobald er eine Diskussion anfing, überschüttete er sein Gegenüber
mit seinen Thesen, stellte ihn bloß, so dass derjenige keine Antwort auf seine gezielten Fragen
wusste.
Er stellte die ganze christliche Gemeinde der Byzantiner bloß. Die Angelegenheit wurde dem
Kaiser vorgetragen. Einige Berater erteilten dem Kaiser den Rat, dass die Fragen des Arztes von
Muslimen beantwortet werden könnten. Der damalige Kaiser der Byzantiner sandte dem
Khalifen Me’mun der Abbasiden einen Boten mit einem Brief. In seinem Brief schrieb er: “Der
Arzt, den ich Ihnen schicke, ist ein Atheist, er lehnt die Schöpfung ab und leugnet sie. Wenn sich
ein Gelehrter unter Ihrem Volk befindet, der ihn von der Schöpfung überzeugen kann, wäre das
sehr erfreulich.“. Der Khalif rief seine Berater und Gelehrte zusammen; nach der Beratung
schlugen die Gelehrten folgendes vor:
-Oh Khalif! Lass uns ihn erst einmal in seinem Fachgebiet, der Medizin, prüfen. Je nach
Situation können wir später entscheiden, wie wir weiter verfahren.
Am nächsten Tag kamen sie in Begleitung von etwa 300 Personen an, auch der Arzt war unter
ihnen. Jeder urinierte in eine Flasche und sie versahen diese mit besonderen Kennzeichen, um
später nachvollziehen zu können, wem welche Flasche gehörte. Alle Flaschen wurden dem
leugnenden Arzt vorgelegt.
Der Arzt warf erst einen Blick auf die Flaschen, dann auf die Anwesenden. Schließlich ordnete
er die Flaschen fehlerfrei den entsprechenden Personen zu. Die Zuordnungen waren richtig.
Zwei der Flaschen waren ein Uringemisch von zwei Personen. Er ordnete die beiden Flaschen
auch dementsprechend zu, indem er sagte „Diese beiden Flaschen gehören den beiden“. Er
stellte bei diesen beiden sogar Krankheiten fest und ordnete ihnen Medikamente an. Alle
Anwesenden waren erstaunt, so dass sie zugaben, dass sie in Bagdad niemanden kennen
würden, der einer Diskussion mit diesem Arzt standhalten könne. Einer unter ihnen sagte:
- Der große Gelehrter Ahmed Harb aus Nischapur ist gestern in Bagdad angekommen. Er ist zur
Hadjj (Pilgerfahrt) nach Mekka unterwegs. Er wäre derjenige, der mit ihm eine Kontroverse
führen könnte.
Der Khalif sandte einen Boten zum ehrwürdigen Gelehrten Ahmed Harb und erklärte ihm die
Lage. Dieser gab folgende Antwort:
- Ladet die Diskussionsrunde in das Schloss ein und bereitet alles vor. Ich werde mich etwas
verspäten, fragt mich, wenn ich komme, weshalb ich mich verspätet habe. Ich werde
dementsprechend antworten.
Seinem Wunsch gemäß wurde alles vorbereitet. Es fehlte nur der ehrwürdige Ahmed Harb; als
er schließlich kam und sich niedersetzte, fragte der Khalif:
- Warum habt Ihr euch verspätet?
- Um Wudu (rituelle Waschung) zu halten, ging ich ans Ufer des Tigris. Als ich dort ankam,
habe ich Außergewöhnliches beobachtet, deshalb habe ich mich verspätet.
- Was habt Ihr denn beobachtet?
- Ich habe beobachtet, wie ein Baum aus der Erde spross; er ist gewachsen und, ohne dass
er von jemandem gefällt wurde, ist er umgefallen. Ohne dass er von jemandem berührt wurde,
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hat er die Form einiger Bretter erhalten. Diese Bretter sind von sich aus, ohne jeglichen Nagel,
ohne irgendeinen Tischler zu einem Boot geworden. Schließlich ist das Boot von sich aus aufs
Wasser gefahren. Ohne einen Steuermann ist es auf dem Fluss hin und her geschwommen.
Durch das Beobachten der ganzen Sache habe ich mich verspätet.
Daraufhin sprang der Arzt von seinem Sitzplatz auf. Wütend sagte er:
- Soll etwa dieser übergeschnappte alte Mann mit mir eine Kontroverse führen, der gar
nicht weiß, was er sagt? Es ist gar nicht nötig, dass ich mich mit ihm auf eine Diskussion
einlasse.
- Wieso soll ich nicht wissen, was ich sage? Warum soll ich übergeschnappt sein?
- Sie erzählen Unmögliches. Ein Baum, der wächst, der sich selbst zerlegt, aus dem Bretter
werden, daraus ein Boot … der sogar allein auf dem Tigris schwimmt... das haben Sie doch
eben gesagt.
- Ach du Schäbiger, der sich von der Wahrheit entfernt hat! Wenn es für ein Boot
unmöglich ist, wenn es kein Boot ohne einen Tischler geben kann, wenn das Boot ohne den
Bootsmann nicht schwimmen kann… wie soll es dann gehen, dass die Sonne, die Sterne, die
Erde mit all ihrer Schönheit, die Fauna und die Flora von alleine entstanden sind… wie sollen all
diese wunderbaren Wesen, der Erdball mit der Eigenschaft, tausende von Geschöpfen, die
jeden Künstler mit ihrer Pracht verblüffen, von alleine entstanden sein? Übergeschnappt ist
derjenige, der behauptet, dass all dies keinen Schöpfer hat. Er ist auch der Verrückte, der
Schwachsinn redet.
Der leugnende Arzt, der solch eine Antwort nicht erwartet hatte, war schockiert. Er hielt einen
Augenblick inne, dann murmelte er „Der Mensch sollte sich… nicht so sehr auf sein Wissen
verlassen, er sollte nicht der Überheblichkeit verfallen und leugnen. Jetzt glaube ich, dass es
einen Schöpfer gibt. Allah ist existent “.
Er gab dem ehrwürdigen Ahmed Harb zu verstehen, dass er den Îmân annehmen und mit dem
Islâm beehrt werden will. Darauf erklärte ihm der Gelehrte das Glaubensbekenntnis „Aschadu
en la ilahe illallah wa Aschadu enne Muhammeden abdüchü wa Rasuluh“ und seine Bedeutung.
Der ehrwürdige Ahmed Harb ist so zum „Wa’sila“ (Sabap, Mittel) der Îmân-Annahme, zur
Rettung des Khufr, eines Menschen und zur Erlangung ewiger Glückseligkeit geworden.
Allahu Ta'âlâ er-kennen
Allahu Ta’âlâ erkennen bedeutet, ohne Zweifel und Skepsis zu wissen, dass er einzig und eins ist,
keinen Partner hat, nicht geboren wurde, ohnegleichen und einzigartig ist, keinen Helfer und
Unterstützer hat. Allahu Ta’âlâ ist keine Materie. Er ist keine Substanz, die mit den Sinnen
erfassbar ist. Die Wirklichkeit seines Wesens kann mit dem Aql (der Intellekt) nicht
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wahrgenommen werden. Denn Aql ist später erschaffen worden, seine Persönlichkeit (Wesen)
jedoch schon immer existent gewesen und wird auch immer und ewig existent sein.
Der später Erschaffene kann den ewig Existierenden nicht begreifen. Unser heiliger Prophet
gebietet sinngemäß: Denkt an Allahu Ta’âlâs Nima’ (Gaben). Denkt nicht über seine
Persönlichkeit nach. Mit dieser Denkweise, mit der der Abid (Sklave, Diener) sich die Gaben
Allahu Ta’âlâs vor Augen führt, dankt er Allah. Gleichzeitig bewahrt er seinen Aql und Îmân,
indem er nicht an die Persönlichkeit Allahu Ta’âlâs denkt. Denn die Wahrnehmung seiner
Persönlichkeit ist jedem außer ihm unmöglich. Demzufolge ist das Nachdenken über seine
Persönlichkeit, von der wir nicht wissen wie sie ist, ausser dass sie unvergleichbar ist,
unmöglich.
Der Abid sollte Allahu Ta’âlâ als ohnegleichen, mit dem Aql unbegreifbar, suchen, finden und
auffassen. Das Kennenlernen von Allahu Ta’âlâ erfolgt mit den in seiner Dîn überlieferten 14
Eigenschaften. Diese Eigenschaften werden unterteilt in „Sa’ti“ (persönliche) und „Subuti“
(wesenhafte).
ANEKDOTE (Das Îmân vom kleinen Hirten)
Abdullah ibn Mûbarak, einer der größten islamischen Gelehrten, sah einen Knaben, der
Schafe hütete. Das Kind schien ein kleiner Hirte zu sein. Abdullah ibn Mûbarak empfand
Mitleid mit dem Kind. Er dachte, „Armes Kind, in seinen jungen Jahren hütet er Schaf;, wie
kann er, wenn er erwachsen ist, zu den Gebeten an Allah gelangen und die Gaben erlangen.“
Er näherte sich mit den Gedanken „Ich gehe mal zu ihm und erkläre ihm einiges in Bezug auf
unseren Schöpfer“. So ergab sich folgende Unterhaltung:
- Du, mein Kind, weißt du, dass es den Allahu Ta’âlâ gibt?
- Wie kann ein Abid seinen Besitzer nicht kennen?
- Wodurch hast du Allahu Ta’âlâ erfahren?
- Mit diesen Schafen.
- Wie kannst du mit diesen Schafen etwas über Allahu Ta’âlâ erfahren?
- Diese Schafe sind ohne den Hirten zu nichts fähig. Sie brauchen jemanden, der sie
beschützt, der ihnen Gras und Wasser gibt, der sie vor Wölfen und anderen Gefahren schützt.
So habe ich verstanden, dass das Universum, die Menschen, die Djinnen, Tiere, Ungeheuer,
fliegenden Vögel, nicht ohne einen Beschützer sein können. Der, der im Stande ist, das alles
und all die tausenden Geschöpfe zu beschützen, kann nur der Allahu Ta’âlâ sein. So habe ich
durch diese Schafe von Allahu Ta’âlâ erfahren.
- Wie kennst du Allahu Ta’âlâ?
- Ohne ihn zu vergleichen.
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- Wie hast du dies festgestellt?
- Wieder mit den Schafen.
- Wie?
- Ich bin ein Hirte, der Beschützer dieser Schafe. Sie unterstehen meinem Schutz und
meiner Macht. Ich beobachte sie sorgfältig. Weder sie sind mir ähnlich, noch ich ihnen. Wenn
sogar ein Hirte mit seinen Schafen keine Ähnlichkeit hat, dann ist gewiss, dass Allahu Ta’âlâ
seinen Geschöpfen nicht ähnlich sein kann. „Es gibt nichts, was ihm ähnlich wäre. Er sieht und
hört alles“.
- Das hast du schön gesagt. Hast du dir was von der Wissenschaft angeeignet?
- Wie soll ich auf Bergen und Tälern Wissenschaft erlernen?
- Was hast du denn sonst gelernt?
- Ich habe nur drei Kenntnisse gelernt: Die Kenntnis des Herzens, der Zunge und des
Körpers.
- Was sind das für Kenntnisse, die mir unbekannt sind?
- Kenntnis des Herzens ist: „Er hat mir ein Herz gegeben, damit ich ihn liebe, damit ich die
lieb habe, die er liebt. Die, die ihn nicht lieben, finden keinen Platz in meinen Herzen, und ich
bleibe von solchen fern.“ Kenntnis der Zunge ist: „Er hat mir eine Zunge gegeben, damit ich
seinen Namen lobpreise. Damit wollte er, dass ich mich an ihn erinnere und seinen Namen
ausspreche. Damit ich ihn vor Gesprächen, die nicht über ihn sind, schütze, selbst von solchen
Worten fern bleibe.“ Kenntniss des Körpers ist: „Er hat mir einen Körper gegeben; damit mache
ich alles, was ihm dient. AllesUndienliche, halte ich von meinem Körper fern.
- Oh mein Kind, die ursprünglichen und letzten Kenntnisse sind die, die du mir erklärt hast.
Gebe mir Nasihat (Predigt, Ermahnung, Aufklärung).
- Werter Herr! Es ist dir aus dem Gesicht abzulesen, dass du ein Âlim (Gelehrter) bist.
Wenn du dein Wissen erworben hast, um das Wohlwollen Allah’s zu erreichen, dann lass es
sein, dieses von Menschen zu verlangen! Wenn du es für die weltliche Zwecke gelernt hast,
dann nimm den Wunsch und das Verlangen auf das Paradies aus deinem Herzen.
Die Eigenschaften von Allahu Ta´ala
Der Schöpfer jeder einzelnen Zelle, von jedem einzelnen Organ, von allen Lebewesen, ist nur
Allahu Ta’âlâ, der sie aus dem Nichts erschaffen hat. Es ist in allen Belangen unmöglich, die
Größe der Macht von Allahu Ta’âlâ zu erfassen. Der Versuch, dies zu erfassen oder darüber
Diskussionen zu führen, würde (könnte) zur Beigesellung führen. Das wiederum ist Schirk (zu
glauben, dass man das Wesen Allahs verstanden oder erfasst hätte), der größte Günach. Er ist
fern von allem, was der Phantasie, der Vorstellungskraft und der Aql entspringt. Er ist keines
davon, ähnelt auch keinem.
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Der Abid (der fromme Muslim) sollte nur die Namen, die Eigenschaften, die von Allahu Ta’âlâ
in Qur’an-ul Karim offenbart wurden, bestätigen, diese auswendig lernen und damit seine
Gottheit, seine Größe bezeugen und bestätigen. Jeder Muslim, der Aql Balig wird (körperliche
Reife erlangt), sollte die persönlichen (Sa’ti) und die existenziellen (Su’buti) Eigenschaften des
Allahu Ta’âlâ auswendig lernen und daran entsprechend glauben. Das ist der erste Fard
(Bedingung, Pflicht) für jeden Mann und jede Frau. Diese Eigenschaften nicht zu kennen, ist
kein Ös’r (Entschuldigung, Notlage, Hindernis), es ist sogar ein großer Günach (Vergehen).
Persönliche Eigenschaften
(Sifat-i Satijje)
Dieser sind insgesamt sechs. Keine dieser Eigenschaften ist bei einem Geschöpf vorhanden. Sie
alle sind nur bei Allahu Ta’âlâ vorhanden. Diese Eigenschaften haben auch keine Verbindung
mit den später erschaffenen Geschöpfen, auf keinster Weise.
1. WUDJUD: Allahu Ta’âlâ existiert. Seine Existenz ist ewig. Er ist Wadjib-ul Wudjud. Seine
Existenz ist immer notwendig.
2. QI’DAM: Allahu Ta’âlâ ist anfangslos, er war immer da.
3. BEQA: Allahu Ta’âlâ ist endlos, existiert immer und ewig. So wie es unmöglich ist, dass er
einen Teilhaber hat, so ist es auch für seine Eigenschaften unmöglich, unexistent zu sein.
4. WAH’DANIYYAT: Allahu Ta’âlâ hat an seiner Persönlichkeit, seiner Eigenschaft, seinen Taten
keinen Teilhaber.
5. MUHALEFETUN-LİL HAWÂDİS: Allahu Ta’âlâ ähnelt in seiner Persönlichkeit und in seiner
Eigenschaft keiner Persönlichkeit oder Eigenschaft der Geschöpfe.
6. QIYAM BI-NEFSIHI: Die Existenz von Allahu Ta’âlâ und ihre Fortdauer rührt von seinem
eigenen Wesen her. Zu seiner Existenz bedarf Er nichts anderem. Von Ewigkeit zu Ewigkeit
bleibt Er in seinem Wesen so, wie er ist.
Existenzielle Eigenschaften
(Sifat-î Subutijje)
Diese Eigenschaften von Allahu Ta’âlâ sind insgesamt acht. Sie bezeugen, dass Allahu Ta’âlâ in
seiner Persönlichkeit, in seiner Eigenschaft, bei seinen Handlungen vollkommen ist und das er
frei von jeglichen Fehlern, Makeln, sowie Veränderung ist.
1. HAYAT: Allahu Ta’âlâ ist lebendig. Sein Leben ist seiner Persönlichkeit gerecht, ähnelt nicht
denen, die er erschaffen hat. Dieses Leben ist immerwährend und ewig.
2. ILM: Allahu Ta’âlâ ist allwissend. Es gibt nichts, was er nichts weiss. Dieses Wissen ähnelt
nicht dem Wissen seiner Geschöpfe. Sein Wissen ist unabänderlich, immerwährend und ewig.
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3. S’EM: Allahu Ta’âlâ ist allhörend. Er hört ohne Mittel, ohne Begebenheit. Sein Hören ähnelt
nicht dem Hören Seiner Diener (und anderen Lebenwesen). Wie jede andere ist auch diese
Eigenschaft unabänderlich und ewig.
4. BA’SAR: Allahu Ta’âlâ ist allsehend. Er benötigt dafür keine Mittel, keine Begebenheit. Er
sieht alles. Sowohl alles Offene wie auch alles Geheime.
5. IRÂ’DE: Allahu Ta’âlâ ist wollend. Alles geschieht durch Sein Wollen. Es gibt keine Kraft,
keinen Willen, der seinem Willen gegenhalten (oder verhindern) kann.
6. QÛD’RÂD: Allahu Ta’âlâ ist allmächtig. Nichts ist Ihm schwer (zu erschaffen).
7. QELÂM: Allahu Ta’âlâ ist sprechend. Seine Rede ist seinem Wesen zueigen. Seine Rede ist
ohne Sprache, ohne Töne, ohne Luft, ohne Buchstaben und ohne Wörter. Qur'an-ul Karim ist
seine Qelâm.
8. TEQWÎN: Allahu Ta’âlâ ist erschaffend. Es gibt keinen Schöpfer außer ihm. Alles wird von ihm
erschaffen.
Es ist unmöglich, die Wirklichkeiten der Eigenschaften der Allahu Ta’âlâ zu begreifen. Der Aql ist
dazu nicht im Stande. Niemand und nichts kann den Eigenschaften Allahu Ta’âlâs auch nur
ähneln oder sich beigesellen.
ANEKDOTE (Der Gouverneur und die Frau)
Seiner Zeit lebte ein Stadthalter, der einen prächtigen Garten besaß. Der Garten war
farbenfroh ausgestattet. Ein schöner Ort des Genusses. Eines Tages kam der Stadthalter in
seinen Garten, sah dort die schöne Frau des Gärtners. Er ging mit einer Ausrede zum Gärtner
hin, schickte ihn mit einem Vorwand, dass er draußen einiges erledigen solle, weg.
Dann sagte er zu der Frau:
- Schließe alle Türen und Tore des Gartens! Kein einziger Zugang soll offen bleiben!
Sie war sowohl eine Frau mit Aql als auch mit Würde. Sie hatte den Stadthalter
durchschaut und gemerkt, dass er eine niedere Absicht hatte. Sie versteckte sich eine zeitlang
hinter einem Baum. Als Sie dann hervorkam, sagte sie dem Stadthalter:
- Ich habe alle Türen und Tore bis auf eine verschlossen. Um dieses zu schließen, reicht
meine Kraft nicht aus.
- Welches Tor ist das?
- Das ist die Tor, durch das uns Allahu Ta’âlâ mit seiner “Ba’sar“- Eigenschaft sieht.
Als der Stadthalter dies hörte, bereute er sein Vorhaben und zeigte Reue. Um nicht noch
einmal in solch eine Situation zu geraten, zog er in eine Stadt in dem eine Awliyâ lebte. Er
erschien zu den Sohbets (Predigt einer Gelehrten, Präsenz) der Awliyâ; so ist sein Herz rein, sein
Vorsatz edel geworden. Er verbrachte sein restliches Leben als ein von Allahu Ta’âlâ
geschätzten Abid.
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ANEKDOTE (Kein Wasser in die Milch)
Eines Nachts ging der ehrwürdige Omar in seiner Khalifatzeit durch die Strassen von
Medina, um die Ordnung der Stadt zu kontrollieren. Aus einem Haus hörte er, mitten in der
Dunkelheit, einige Stimmen, die sich nach einem Streit anhörten. Er blieb stehen und hörte zu:
Eine Mutter sagte zu ihrer Tochter:
- Meine Liebste, gib der Milch, die ich morgen verkaufen werde, Wasser hinzu!
- Mama! Hat der Khalif das Beimischen von Wasser in die Milch nicht verboten?
- Ach Töchterchen! Woher soll der Khalif erfahren, dass wir mitten in der Nacht Wasser
beimischen. Er ist doch bestimmt in seinem Bett und schläft.
- Mama! Du sagst, dass der Khalif schläft und davon nichts mitbekommt. Allahu Ta’âlâ,
der Allerhabene, sieht und hört uns. Vor den Menschen können wir unsere List geheimhalten.
Aber sag mir, wie willst du es vor Allahu Ta’âlâ geheimhalten?
Dem ehrwürdige Omar, Friede sei mit ihm, gefielen der Adab (edles Verhalten) und edle
Ahlaq von diesem Mädchen sehr. Er erzählte es auch seiner Gattin und später verheiratete er
das Mädchen mit seinem Sohn Â’sim.
Die Liebe zu Allahu Ta'âlâ
Die Liebe zu Allahu Ta’âlâ ist die allerhöchste Hingebung, die allerhöchste Liebe und das
allerhöchste Standplatz. Der Mensch sollte Allahu Ta’âlâ, der allen Gaben zukommen lässt,
danken. Allahu Ta’âlâ zu danken ist ein Ausdruck dafür, Ihn zu lieben. Das Danken geschieht
durch die Achtung seiner Befehle und Verbote (und das Bestreben die Gebote und Verbote
einzuhalten). Hingebung zu Allahu Ta’âlâ entsteht durch die Kenntnisse seiner Eigenschaften
(und die Auslebung der Dîn).
Die Liebe zu Allahu Ta’âlâ leitet uns dazu an, andere Menschen, sowie alles andere von
Allahu Ta’âlâ Erschaffene zu lieben. Diese Liebe steigert bei Menschen die konstante Erfüllung
ihrer Gebete, die eine Pflicht jedes Abids Allahu Ta’âlâ gegenüber darstellen. Der Haqq Ta’âlâ
gebietet im Qur'an-ul Karim „Oh, mein geliebter Prophet, sag ihnen: Wenn ihr Allah liebt,
richtet euch an Mich. Allahu Ta’âlâ liebt die, die mir folgen und erlässt ihnen die Günachs.“
Mit Hilfe der Liebe zu Allahu Ta’âlâ gelingt es einem Menschen, Liebe gegenüber seinen
Propheten, seinen älteren Mitmenschen, seinem Volk, seinem Land zu empfinden. Daher ist
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die Liebe zu Allahu Ta’âlâ die Quelle der Liebe aller Art. Unser geliebter Prophet gebietet (alles
sinngemäß):
Der jenige, der Allahu Ta’âlâ und seinen Rasul nicht über Alles liebt, hat keinen kräftigen
Îmân.
Solange der Abid Allahu Ta’âlâ und seinen Rasul nicht mehr liebt als seine Kinder, sein
Hab und Gut, alle Geschöpfe, die es gibt, wird er kein vollwertiger und reifer Mumin.
Der Ort der Liebe zu Allah ist das Herz. Mit der Vergrößerung dieser Liebe nähert sich die
Person Allahu Ta’âlâ, hütet sich vor allen, die ihn daran hindern.
Djünaid-i Bagdadi, einer der großen Islâm Gelehrten und Awliyâ mit hohem Rang, gebietet:
„Der Prophet Yunus, Friede sei mit ihm, hat solange geweint, bis seine Augenlichter erloschen,
im Sa’lât (Tagesgebet) solange aufrecht gestanden, bis sich sein Rückengrad bog, solange
Sa’lât gehalten, bis ihn seine Kräfte verließen. Anschließend sagte er: „Ya Rabb (Allherr), selbst
wenn zwischen dir und mir ein Meer aus Lava bestünde, würde ich es wagen, es zu überqueren,
um in deine Nähe zu gelangen“. Das ist Liebe zu Allah!
Der ehrwürdige Sir’ri Se’qâti gebietet:
„Am Kiyama’ (der letzte Tag) wird jeder mit dem Namen seines Propheten angesprochen,
z.B. „ Ey, die Umma von Moses! Ey, die Umma von Îsa (Jesu).“ Jedoch werden die, die Allahu
Ta’âlâ lieben: „Ey! Ihr Lieblingsabids von Allah“ gerufen.“
Allahu Ta’âlâ gebietet: Ey meine Abids! Da ihr mich liebt, liebe ich euch auch.
Liebe ist eine von sich aus entstehende Tendenz, eine Empfindung zu einer guten Sache.
Wenn sich die Tendenz der Empfindung festigt, ist es Hingebung. Folglich ist Feindschaft ein
von sich aus entstehender Hass gegenüber dem Negativen. An Orten, an denen weder das
Gute noch das Böse besteht, besteht auch weder Liebe noch Hass. Jemanden außer Allahu
Ta’âlâ zu lieben, kann nur aufgrund seiner Beziehung zu Allahu Ta’âlâ erfolgen. So ist die Liebe
der Menschen gegenüber ihren Eltern und Geschwistern. Jemand, der eine Person Allahu
Ta’âlâ wegen liebt, liebt ihn, weil dieser Allahu Ta’âlâ gehorcht und nur Allahu Ta’âlâ liebt. Er
liebt ihn sogar, weil er ein Abid Geschöpf von Allahu Ta’âlâ ist. Denn solch eine Liebe hat er nur
erlangt, indem er selbst Allahu Ta’âlâ über alles liebt. Wenn die Liebe die Stufe der Hingebung,
der Verfallenheit erreicht, wird sogar das Dorf, in dem der geliebte Mensch lebt, die Strasse
und die Mauern dessen Wohnung geliebt. Ja selbst der Hund, der aus dem Ort des geliebten
Menschen stammt, genießt mehr Liebe, als andere Hunde. Zweifellos hat die Kraft der Liebe zu
Allahu Ta’âlâ den gleichen Grad wie die der Îmân. Je stärker der Îmân ist, umso stärker wird die
Liebe sein. Kurz gesagt, betrachtet er einen Leugner von Allahu Ta’âlâ so, als hätte dieser ihn
persönlich geleugnet und die ihm entgegengebrachte Liebe schwindet genau in diesem Maße
seiner Opposition. So wird dieser auch in der Höhe seiner Gehorsamkeit gegenüber Allahu
Ta’âlâ geliebt. Seine Gefühle und der Grund seiner Gefühle werden im Umgang gegenüber
dieser Person offensichtlich.
Daher hat unser geliebter Prophet geboten (sinngemäß):
Das Fundament des Îmâns und sein stärkstes Anzeichen sind, die Muslime zu lieben und
diejenigen, die den Muslimen Feindschaft hegen, nicht zu lieben.
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Haqq Ta’âlâ hat dem Propheten Îsa, Friede sei mit ihm, geboten (sinngemäß):
Wenn du die Gebete aller Geschöpfe verrichten würdest, so lange wie du die, die mir
wohlgesonnen sind, nicht liebst und dich von denen, die mir feindlich gesonnen sind,
entfernst, hat es keinen Nutzen.
Als der ehrwürdige Abu Bakr’ im Sterben lag, kam seine Tochter Ai’scha, die Gattin unseres
heiligen Propheten und unsere Wa’lida (Mutter), hinein und sagte:
- Liebster Vater! Hier, ich habe dir ein sauberes, reines Leichentuch besorgt.
Ihr Vater antwortete:
- Mein Kind! Lass das reine Leichentuch. Mach aus den Kleidern, die ich an dem Tag, an
dem ich Muslim wurde, anhatte, ein Leichentuch. Denn immer, wenn mich durch die Liebe zu
Allahu Ta’âlâ die Furchtsamkeit gepackt hat, habe ich sehr geweint und meine Tränen daran
getrocknet. Vielleicht erlange ich der Tränen wegen Allahu Ta’âlâs Rahma’ (Segen).
Die Liebe zu Allahu Ta’âlâ ist ein sehr kostbarer Schatz. Klage über den Geliebten ist
unangebracht. Daher sollte ein Abid alles, was vom geliebten Allahu Ta’âlâ kommt, mit Freude
und Begeisterung empfangen. Alles, was er sendet, sollte Genuss bereiten. Selbst Erniedrigung
und Härte vom Geliebten sollten wie Lob, Geschenk und Ruhm angenommen werden, sollten
sogar höher geschätzt werden, als die Wünsche der Nafs. Solange sich der Liebende nicht so
verhält, wird seine Liebe unvollkommen sein. Ja, seine Aussage über diese Liebe wäre sogar
erlogen.
Um die wahre Liebe zu Allahu Ta’âlâ zu finden, muß vor allem der Îmân, so wie es in der
Qur'an-ul Karim, der heiligen Ahadis und den Überlieferungen der Gelehrten, steht, gerichtet
werden. Daran müssen die Lebens- und Handlungsweisen angepasst werden. Der Abid sollte
sich an die Gebote des Islâm klammern und die Verbote beachten. Denn das ist das Fundament
des Weges, der ihn zur Erlangung der Liebe von Allahu Ta’âlâ führt. Niemand sollte es mit
seiner bloßen Aql wagen, an diesen Fundamenten Veränderungen vorzunehmen.
Derjenige, der die höchste Hingabe gegenüber Allahu Ta’âlâ erlangt, ist allen Menschen
gegenüber liebevoll, sanftmütig und barmherzig. Er empfindet Genugtuung durch
Hilfsbereitschaft und Güte. Er sucht und forscht nicht nach Fehlern der anderen, er sieht nur
seine eigenen. Er ist jedem gegenüber nett, höflich und freundlich. Er zieht seine Freunde und
die, die er liebt, sich selbst vor. Er erfüllt die Gebote von Allahu Ta’âlâ, sowie die Verbote ohne
Mühe. Nur so kann ein Mensch khamil (vollkommen), vollreif werden.
ANEKDOTE (Der Gesang des Nachtigals)
Als der ehrwürdige Ibrahim (Abraham), Friede sei mit ihm, durch Nimrod ins Feuer gestoßen
wurde, haben sich die Engel, alle wilden Tiere, die Vögel ums Feuer gesammelt und geweint.
Sie haben nach Möglichkeiten gesucht, dem Ibrahim, Friede sei mit ihm, helfen zu können.
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Unter ihnen war eine junge magere Nachtigall. Als sich diese ins Feuer stürzen wollte, hat Haqq
Ta’âlâ dem Engel Djebrail, Friede sei mit ihm, geboten:
- Fang diesen Vogel und frag ihn, was er für einen Wunsch hat!
Djebrail, Friede sei mit ihm, fing die Nachtigall, und fragte nach seinem Wunsch. Die
Nachtigall sagte:
- Sie stoßen den Halilullah (Freund der Allahu Ta’âlâ) ins Feuer. Wenn ich schon die
Möglichkeit nicht habe, ihn zu retten, dann möchte ich wenigstens mit ihm verbrennen.
Djebrail, Friede sei mit ihm, übermittelte diese Antwort Haqq Ta’âlâ, daraufhin wurde ihm
geboten:
- Frag ihn, was er sich von mir wünscht!
Daraufhin sagte die Nachtigall:
- Ich habe keinen weiteren Wunsch, als die edlen Namen des Allahu Ta’âlâ zu erwähnen.
Ich habe gehört, dass er 1001 Namen hat, 101 kann ich auswendig. Ich würde gern die
restlichen 900 auch kennen.
Allahu Ta’âlâ erfüllte den Wunsch der Nachtigall.
Seitdem singt die Nachtigall auf den Tälern und Bergen die edlen Namen des Haqq Ta’âlâ. Als
das Feuer des Nimrod für Ibrahim, Friede sei mit ihm, zu einem schönen Garten wurde, ist die
Nachtigall auf einen Rosenbaum gestiegen und hielt Gesänge. Seitdem bis zu Kiyama’ ist die
Nachtigall dem Rosenbaum verfallen, in ihn verliebt.
Der Glaube an die Engel
Der Existenz der Engel
Die Engel sind dem Allahu Ta’âlâ gehorchende, wertvolle Wesen, die so erschaffen sind, dass
sie keinen Günach (Vergehen) begehen können. Die Bedeutung von Engeln liegt in der der
Botschafter, Vermittler oder Kraft. Engel sind intelligente Wesen, die auch mit Aql ausgestattet
sind.
Die schlechten Eigenschaften von Menschen gibt es bei Engeln nicht. Denn sie wurden ohne
den Nafs-i Ammare (die unterste Stufe der Nafs), der das Negative bewirkt, erschaffen.
Deshalb haben sie auch kein Bedürfnis nach Essen und Trinken. Sie besitzen keinen einzigen
schlechten Charakterzug oder Eigenschaft. Denn sie wurden aus Nûr’ (Licht, Strahl, Glanz)
erschaffen.
Die Beschaffung der Engel ist feiner als Gas. Sie können jede Form annehmen. Wie die Gase
dünnflüssig und dickflüssig werden und im dickflüssigen Zustand eine Form annehmen, können
auch Engel edle Gestalten annehmen. Die Engel sind keine Ruhs (Geistseele), die aus dem
Körper großer Persönlichkeiten entweichen. Sie sind Objekte. Engel sind nicht frei von Materie
wie Kraft oder Energie.
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Die Engel wurden vor allen anderen Lebewesen erschaffen. Am Tage der Kiyama’(der letzte
Tag) werden vor dem ersten Stossen der Sur (Horn, das die Kiyama’ einläutet) alle Engel mit
Ausnahme der vier großen und Hamele-i Ar’dsch aufgelöst. Beim zweiten Stossen (Blasen)
werden vor allen anderen erst die Engel wieder erweckt, Hamele-i Ar’dsch und die vier großen
Engel vor dem zweiten Blasen der Sur. Also so, wie diese Engel vor alle anderen Lebewesen
erschaffen wurden, so werden sie auch als letzte Lebewesen aufgelöst.
Wie soll das Îmân an die Engel sein?
Engel sind Geschöpfe des Allahu Ta’âlâ. Sie sind keine Teilhaber von Allahu Ta’âlâ, auch keine
Töchter von ihm. Allahu Ta’âlâ liebt alle Engel. Sie gehorchen jedem Befehl von Allahu Ta’âlâ
und begehen keine Günachs. In Bezug auf die Engel wird in die Sure At-Tahrim, Âya’ 6
(sinngemäß) geboten:
Sie begehren Allahs Befehl nicht auf, sondern tun alles, was ihnen befohlen wird. 66/6 .
Sie zeigen bei den Gebeten keine Faulheit, keine Nachlässigkeit, werden auch nicht
überdrüssig. In der Sure Al-Anbiya, Âya’ 6 wird (sinngemäß) geboten:
Sie lobpreisen ihn Tag und Nacht, ohne zu ermatten. 21/20.
Die Engel widersetzen sich keinem Befehl. Sie haben kein Geschlecht, sind weder männlich
noch weiblich, heiraten nicht und zeugen auch keine Kinder. Sie sind Lebewesen und leben. Sie
haben auch Flügel, einige haben zwei, einige haben vier und einige haben noch mehr Fittiche.
So wie die Flügel der Tiere oder die Flügel der Flugzeuge, die gleiche Beschaffenheit ihrer selbst
haben und sich einander nicht ähneln, wurden die Flügel der Engel in der gleichen Art wie sie
beschaffen. Sobald der Mensch eine Bezeichnung hört, die er nicht kennt, bringt er dies in mit
etwas in Verbindung, das ihm bekannt ist und irrt sich. Die Engel haben zwar Flügel, deren Art
und Weise ist jedoch nicht bekannt. Die weiblichen Bilder mit Flügeln von angeblichen Engeln,
die in den Zeitschriften und Filmen dargestellt oder in den Kirchen aufgestellt sind, sind reine
Phantasie und Erfindungen.
Das Leugnen der Existenz der Engel ist eine Anfeindung, folglich ist es eine Erhebung
gegenüber Allahu Ta’âlâ. In der Sure Al-Baqara, Âya’ 92, wird (sinngemäß) geboten:
Wer auch immer ein Feind Allahs und seiner Engel und seiner gesandten Propheten und
Djebrail und Mikail’s,ist, dessen Feind ist Allah; denn siehe, Allah ist ein Feind der NichtGläubigen. 2/92
21
Die Aufgaben der Engel
Engel sind Wesen mit der höchsten Anzahl. Die Höhe ihrer Anzahl weiß nur Allahu Ta’âlâ. Es
gibt im Himmelreich keinen leeren Platz, an dem die Engel nicht beten. Das Himmelreich ist
erfüllt mit Engeln, die im Ruqu- oder Sedjde- Zustand sind. Im Himmelreich, auf dem Boden,
an den Grashalmen, an den Sternen, an Lebewesen und am nicht Lebenden, an den
Regentropfen, an den Baumblättern, überall, an jeder Bewegung und Entstehung, sind
Funktionen der Engel vorhanden. Sie erfüllen überall Allahu Ta’âlâs Befehle. Sie sind ein
Wa’sita (Mittel, Vermittler) zwischen Allahu Ta’âlâ und seinen Geschöpfen.
Einige Engel sind Amir (Vorgesetzter) anderer Engel. Einige von ihnen bringen in die Herzen der
Menschen gute Gedanken, die „Ilham“ (Inspiration, Anregung, Eingebung) genannt wird.
Manche haben gar keine Kenntnis über die Menschen und andere Wesen. Sie sind vor dem
Djemal (Schönheit) des Allahu Ta’âlâ in die Besinnungslosigkeit versunken. Jeder von ihnen hat
einen zugewiesenen Platz, von dem sie sich nicht entfernen. Die Engel des Paradieses befinden
sich im Paradies. Der Oberste von ihnen heißt “Ridwan”. Die Engel der Djhannam werden
„Seba’ni“ genannt. Sie erfüllen die Aufgaben, die ihnen in der Djhannam zugeteilt wurden. Das
Feuer der Djhannam schadet ihnen nicht, sowie das Meer den Fischen nicht schadet. Die
Ranghöheren Seba’nis in der Djhannam sind neunzehn an der Zahl. Der Ranghöchste heißt
„Mâ’lik“.
Die vier Engel, die alles Gute und Schlechte, das der Mensch verrichtet, dokumentieren, von
denen jeweils zwei am Tage und zwei in der Nacht anwesend sind, werden “Kirâ’men kâ’tibin”
oder “Hafasa Engel” genannt. Es gibt auch Überliegerungen, dass die “Hafasa Engel” andere
sind. Der sich an der rechten Seite befindende Engel ist der Vorgesetzte des linken und schreibt
die guten Taten auf. Der an der linken Seite schreibt die bösen Taten auf. Im Qabr (Grab) sind
Engel, die Khâfirûn und rebellische Muslime quälen. Die Engel der Befragung werden “Munker
und Nekîr” genannt. Die Befrager der Muminun werden “Mûba’schir und Bâschir” genannt.
Die Engel haben unterschiedlichen Rang, die höchsten sind vier. Die Namen und Aufgaben von
diesen sind wie folgt:
1. Djebrail, Friede sei mit ihm: Seine Aufgaben bestehen darin, dem Propheten „Wa’chiy“,
Gebote und Verbote, zu übermitteln.
2. Israfil, Friede sei mit ihm: Er wird am Kiyama’das „Sur“ genannte Horn blasen. Beim
ersten Mal werden alle Geschöpfe außer Allahu Ta’âlâ sterben. Beim zweiten werden alle
wieder auferstehen.
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3. Mikail, Friede sei mit ihm: Ist für das ökonomische Gleichgewicht, Verteuerung,
Verbilligung, Dürre, Segen usw. zuständig. Er sorgt für den Wohlstand. Jede Bewegung einer
Materie unterliegt seiner Macht. Es befinden sich unzählige Engel unter seiner Befehlschaft.
4. As’rail Friede sei mit ihm: Ist ein Engel, der den Menschen ihren Ruch nimmt. Im
persichen Sprachraum wird Ruch auch als Leben bezeichnet. Daher wird zeitweise auch gesagt,
dass As’rail, Friede sei mit ihm, den Menschen das Leben nimmt.
Außer diesen vier gibt es weitere ranghohe Engel in vier Kategorien:
1. Hamale-i Ar’dsch: Sind vier Engel. Während der Kiyama’ werden es acht.
2. Mukarrabin: Sind in Allau Ta’âlâs Gegenwart, die sich nie von ihm abwenden.
3. Karubiyan: Die ranghohen Engel unter den quälenden Engel.
4. Ruchaniyan: Sind Engel der Rahma’ (Segen).
Diese sind alle ranghöhere Engel. Abgesehen von den Propheten sind sie höher als alle
Menschen. Die salichin (die edlen) Muslime, die Awliyâ, sind höher als die rangniedrigsten
Engel. Die rangniederen Engel sind höher als die rebellischen Muslime und der Günach
verfallenen. Die Khâfirûn sind niedriger als alle anderen Geschöpfe.
ANEKDOTE (Engel und Schaytân)
Der Dihye-i Kelbi, der dem Ashab-i Kiram (Gefährten des Propheten) angehörte, war ein sehr
gutaussehender Mensch. Djebrail, Friede sei mit ihm, erschien des Öfteren in seiner Gestalt
zur Rasulullah. Als er eines Tages wieder in seiner Gestalt angekommen ist, liefen der
ehrwürdige Hasan und der ehrwürdige Husain, in der Annahme, dass es tatsächlich um Dihye
handelte, zu ihm. Sie wühlten in seinen Taschen gewühlt, fanden jedoch nichts. Daraufhin
gebot unser Rasulullah Efendi:
- Ey, mein Bruder Djebrail! Bewerte das Verhalten meiner Enkel nicht als adablos
(unfein)! Sie dachten, dass du der Dihye bist. Wann auch immer der Dihye kam, brachte er
ihnen Geschenke. Sie haben es selbst genommen. So haben sie sich daran gewöhnt.
Der Djebrail, Friede sei mit ihm, wurde sehr betroffen. Er fragte, „Wenn der Dihye sie nicht
ohne Geschenke besucht, wie kann ich es?“. Er ging, kam rasch mit einer Traube und
Granatapfel, die Nima’ aus dem Paradies waren, zurück. Diese überreichte er den Kindern. Die
Kinder gingen, nachdem sie ihre Geschenke erhalten hatten, wieder spielen. In diesem
Moment ist vor dem Tor der Masdjid ein weißbärtiger, alter Mann erschienen. Er stützte sich
auf einen Gehstock, seine Kleider waren verstaubt. Er sagte:
- Ich habe Hunger, gebt mir etwas zu essen.
Als der ehrwürdige Hasan und der ehrwürdige Husain zu ihm gingen und im Begriff waren, ihm
das Obst zu überreichen, stand der Djebrail, Friede sei mit ihm auf, und gebot:
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- „Gebt es dem Verdammten nicht! Er ist ein Schaytân (Satan,Teufel). Die Nima’ des
Paradieses sind ihm verboten. Gehe fort.“ So jagte er ihn weg.
ANEKDOTE (Auch Engel Beneiden)
Unser geliebter Prophet gebietet, dass die Engel die Orte, an der über Dîn gesprochen wird,
beneiden. Der ehrwürdige Imam Rabbani gebietet in seinem Mektûbat bd1. Brief 203, „in
einer heiligen Hadis wird (sinngemäß), wie folgt geboten“:
Es gibt außer den Engeln, die die Taten der Menschen dokumentieren, noch andere Engel.
Sie wandern entlang der Strassen oder in den Gassen. Sie halten Ausschau nach Sikr
(„Gedenken“) Haltenden. Sobald sie die, die Sikr halten, finden, rufen sie „Kommt her!
Kommt her“. Sie umringen die Sikr- haltende Gruppe. Sie sind so viele, dass sie in den
Himmel ragen. Der allwissende Allahu Ta’âlâ fragt die Engel:
- Wie habt ihr meine Abids gefunden?
- Ya Rabb (Oh, Allherr)! Sie hielten dir Dank und Sikr. Sie bestätigten deine Größe. Sie
bestätigen, dass Du von allen Makeln und Fehlern frei bist.
- Haben Sie mich zu sehen bekommen?
- Nein, haben Sie nicht.
- Was hätten sie gemacht, wenn sie mich gesehen hätten?
- Dann würden sie noch viel mehr lobpreisen, noch viel mehr Sikr halten und sie würden
dann noch viel mehr Tâkbir (Takbir: „Allahu akbar“ („Allah ist der Grösste“; Allah ist grösser
als alles was man sich vorstellen oder denken kann) aussprechen.
- Was wünschen sie sich von mir?
- Ya Rabb! Sie wünschen dein Paradies.
- Haben sie das Paradies gesehen?
- Nein, haben sie nicht.
- Wie würden sie sein, wenn sie es gesehen hätten?
- Wenn sie das Paradies gesehen hätten, würden sie noch viel mehr darum bitten, noch
viel mehr darum flehen, noch viel mehr wünschen. Ya Rabb! Sie haben Angst vor der
Djhannam (Hölle). Sie suchen bei dir Zuflucht.
- Haben sie die Djhannam gesehen?
- Nein, haben sie nicht.
- Wie würden sie sein, wenn sie es gesehen hätten?
- Wenn sie es gesehen hätten, würden sie noch mehr darum flehen. Sie würden sich, um
sich davor zu bewahren, noch viel mehr an den Pfad der Rettung klammern.
Allahu Ta’âlâ gebietet daraufhin seinen Engeln:
- Seid Zeugen. Ich vergebe ihnen allen.
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Darauf sagen die Engel:
- Ya Rabb! Einer unter ihnen ist zu den Sikr- haltenden nicht wegen der Sikr gekommen.
Er kam wegen weltlicher Profitgier.
Allahu Ta’âlâ gebietet:
- Sie sind meine Gäste. Ich bin mit denen, die mir Sikr halten. Die, die mit ihnen sind,
haben auch keine Verluste.
Um dieser schönen Nachricht zu entsprechen, sollten die Muslime bei ihren Treffen über die
nötigen Dînkenntnisse sprechen. Die Gelegenheit sollte als Ganima’ (Schatz, Reichtum)
wahrgenommen werden.
ANEKDOTE (Von Engel gewaschen)
Es geschah in der Nacht des Tages, an dem der ehrwürdige Han’sala von Ashab-i Kram
heiratete. Unser geliebter Prophet sammelte seine Ashab und gab bekannt, dass er gegen die
Muschrikun aus Mekka einen Gegenangriff geplant hatte. Die Muschrikun aus Mekka hatten
ihre Kriegsvorbereitungen abgeschlossen, wollten gegen den Islâm ins Feld ziehen. Alle, die
sich am Gefecht beteiligen sollten, wurden einzeln aus ihrem Haus gerufen.
Der Kriegsbostchafter kam zu Han’sala und überbrachte den Befehl unseres Rasulullah Efendi.
Han’sala, der keine Gelegenheit hatte Ghusl (Ganzkörperreinigung) vorzunehmen, lief mit Eile
aus dem Haus. Er folgte der Sahabis, die auf dem Weg nach Uhud waren, bis er sie erreichte.
Später kam es zu Kämpfen zwischen den Muslimen und den mekkanischen Muschrikun auf
dem Uhud. Schahîds (Märtyrer) sind gefallen. Unter ihnen war auch Han’sala, der am Vortag
geheiratet hatte und ohne Zögern dem Befehl unseres geliebten Propheten gefolgt war.
Nach dem Krieg brachen die Muslime wieder nach Medina auf. Die Angehörigen derer, die sich
am Gefecht beteiligt hatten, waren am Straßenrand versammelt. Sie wollten erfahren, ob ihre
Angehörigen heimkehrten. Bangend standen sie am Strassenrand. Unter ihnen war auch die
erst frischvermählte Gattin von Han’sala, die in der ersten Nacht dem Befehl des heilgen
Propeheten entsprach und das süße Getränk der Schûhadâ (pl. Märtyrer) getrunken hatte.
Alle,die am Strassenrand standen, fragten die Heimkehrer besorgt nach ihren Angehörigen.
Jedoch gab keiner eine Antwort. Sie gingen in Schweigen gehüllt weiter. Nur unser geliebter
Prophet Muhammed, Friede sei mit ihm, gab Antworten.
Zum Schluss war die Witwe des Schahîds Han’sala an der Reihe, zu fragen. Sie näherte sich
unserem Rasullullah Efendi:
- Ey! Allahu Ta’âlâs Rasul, wo ist Han’sala?
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Der Heilige Prophet gebot:
- „Han’sala wurde zum Schahîd.“
Darauf die Gattin des ehrwürdigen Han’sala:
- Ya Rasulullah, das was ich jetzt sagen werde, ist ein Familiengeheimnis. Wie auch Sie
wissen, war es die erste Nacht nach unserer Vermählung. Als mein Mann Han’sala Ihren
gesegneten Befehl erhielt, ist er ohne Ghusl aus dem Hause geeilt. Jetzt ist er ein Schahîd.
Bitte! Befehlt daher, dass er gesucht und gewaschen wird. Ya! Rasulullah.
Daraufhin sagte unser Heiliger Prophet fast bedrückt:
- Sorge dich nicht um Han’sala. Ich habe gesehen, wie Han’sala durch die Engel mit des
Rahma’ Wasser, gewaschen wurde.
Alle Sahabis machten sich auf dem Weg zur Uhud. Sie suchten und fanden Han’sala. Sein Körper
war noch nicht trocken, sein Kopf noch nass. Sie haben sich von der freudigen Nachricht des
Heiligen Propheten selbst überzeugt. Daher wird Han’sala „Gha’silul-Melaike“ (Der Han’sala,
der von Engel Ghusl erhielt) genannt.
---Der Scheich-ul Islam Ahmed Namik-i Djami gebietet in seinem Buch „Miftâch-un-nedjât“,
wenn jemand Tawba (Umkehr,Reue) und Istigfar abhält und die Bedingungen erfüllt, rühmen
sich die Strassen, über die er geht und die Sitzplätze, die er aufsucht. Der Mond, die Sonne, die
Sterne beten für ihn. Sein Qabr wird zu einem Garten des Paradieses. Derjenige, der solch ein
Tawba nicht erfährt, sollte die Gesellschaft eines solchen suchen. In einer heiligen Hadis wird
(sinngemäß) Das Wertvollste aller Gebete ist die Liebe zu Awliya geboten. In einer weiteren
wurde (sinngemäß) Dem, der Tawba und Istigfar begeht, werden alle Günachs erlassen
geboten.
DAS GLAUBEN AN DIE BÜCHER
Îmân an die Bücher
Der Glaube an die heiligen Bücher, die uns die Befehle, die Verbote, die Grundsätze von
Gebeten und den Îmân und den schönen Ahlaq kundtun, ist die dritte Bedingung unserer Dîn.
Allahu Ta’âlâ hat uns das alles mittels seiner Gesandten in den heiligen Büchern mitgeteilt.
Haqq Ta’âlâ hat diese heiligen Bücher an seine Propheten auf verschiedenste Weise
übermittelt. Einigen hat er sie durch Lesungen der Engel, einigen in Schriftform und einigen
ohne Engel, gesandt. All diese Bücher sind Worte Allahu Ta’âlâs. Sie sind ewig und permanent,
wurden nicht später erschaffen. Sind weder Erfindungen der Engel, noch die Worte der
Propheten.
Das Qe’lam (Wort) des Allahu Ta’âlâ ähnelt nicht denen, die wir schreiben, im Gedächtnis
halten oder aussprechen. Sie sind nicht wie die, die in Schrift, Wort und Gedanken existieren.
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Sie bestehen weder aus Buchstaben noch aus Worten. Der Aql der Menschen ist unfähig, die
Eigenschaften des Allahu Ta’âlâ zu verstehen. Jedoch kann der Mensch die Qe’lam (Worte) von
ihm lesen. Sie können in das Gedächtnis einprägt und nieder geschrieben werden. Von den
Büchern, die Allahu Ta’âlâ an die Menscheit offenbarte, ist der Tawwrad (Thora) hebräisch, der
Indjil (Bibel) aramäisch und der Qur'an-ul Karim in arabisch. Alle Bücher, die von Allahu Ta’âlâ
gesandt sind, sind haqq (wahr), richtig, können keine Fehler und Lügen enthalten, somit sind
auch sie vollkommen.
DIE HEILIGEN BÜCHER
Der erste Mensch der Menscheitsgeschichte, der ehrwürdige Âdem, ist gleichzeitig den
Menschen Gesandte, erster Prophet. Nach dem er mit der ehrwürdige Hawwa (Eva)
geheiratet, und mehrere Kinder bekam, wurde er ihnen als Prophet gesandt. Allahu Ta’âlâ
sandte den Menschen alle tausend Jahre einen „Rasul“ und alle hundert Jahre einen „Nabi“.
Einige von ihnen erhielten „Bücher oder Suhuf’s“. Von den heiligen Büchern die in Qur'an-ul
Karim erwähnt werden, sind 104. Davon sind vier große Bücher und 100 Suhuf. Suhuf sind
kleine Bücher, Büchlein.
DIE HEILIGEN GROSSE BÜCHER
1. Tawwrad (Thora): Wurde an den Mu’sa (Moses) Friede sei mit ihm gesandt.
2. Dhebur (Psalter): Wurde an den Dawud (David) Friede sei mit ihm gesandt.
3. Indjhil (Bibel): Wurde an den Îsa (Jesu) Friede sei mit ihm gesandt.
4. Qur’an-ul Karim: Wurde an Muhammad Friede sei mit ihm gesandt.
10 Suhuf: Wurden an Âdem Friede sei mit ihm gesandt.
50 Suhuf: Wurden an Sch’it Friede sei mit ihm gesandt.
30 Suhuf: Wurden an Idris Friede sei mit ihm gesandt.
10 Suhuf: Wurden an Ibrahim (Abraham) Friede sei mit ihm gesandt.
TEXT FEHLT
ANEKDOTE (Das nicht sinkende Schiff)
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Abu Muslim Saftar war ein Awliyâ des hohen Ranges. Er ist mit einem Schiff auf eine Reise
aufgebrochen. Auf dem Schiff waren noch viele andere Passagiere. Plötzlich ist ein Wind aus
der Gegenrichtung entstanden. Wellen erhoben sich. Das Schiff drohte zu sinken, so dass sie
ihr Gepäck aus dem Schiff ins Meer warfen. Die Passagiere riefen um Hilfe. Abu Muslim sagt:
- Unter uns war noch ein Dorfbewohner. Er hatte ein Mu’shaf (Qur'an-ul Karim in Buchform) bei
sich. Er stand auf, legte den Mu’shaf auf seine Handfläche, hielt folgenden Bittgebet ab:
„Ya Rabb! Wenn ein Person, einen Brief von einem Sultan in der Hand hält, kann ihm
niemand angreifen, ihm Schaden zufügen. Er ist in Sicherheit.“ Er hob den Mu’shaf in die Höhe
und sagte „Ya Rabb! Das hier ist Dein Buch, Du hast es uns gegeben. Deine Abids, die in der
Hand Dein Buch halten, im Wasser zu ertränken, schickt sich mit Deiner Kerem (Güte) nicht.“
Sofort drehten sich die Wellen, das Meer beruhigte sich. Das Schiff kam unbeschadet an.
Die Sammlung und Niederschreibung der Qur'an-ul Karim
Djebrail Friede sei mit ihm, kam einmal pro Jahr, rezitierte den bis dahin herabgesandten
Qur'an-ul Karim, in der Reihenfolge der dem Lewh-il Mah’fus gleicht. Unser heiliger Rasulullah
Efendi, hörte zu, und wiederholte, die Rezitation. In dem Jahr, in dem er die Achira beehrte,
kam er zweimal, und rezitierten den kompletten Qur'an-ul Karim.
Unser heiliger Rasulullah Efendi, und viele seiner edlen Ashab (Gefährten) hatten sich den
kompletten Qur'an-ul Karim eingeprägt. Einige hatten es teilweise auswendig gelernt, teilweise
niedergeschrieben. In dem Jahr, in dem unser Rasulullah Efendi, Friede sei mit ihm, die Achira
beehrte, hat der ehrwürdige Khalif Abu Bakr, möge Allâh mit ihm zufrieden sein, alle
versammelt die den Qur'an-ul Karim auswendig rezitieren konnten. Auch die
niedergeschriebenen wurden gesammelt, an eine Versammlung der Delegierten überreicht,
die es dann auf Papier niederschrieben.
So ist der „Mu’shaf“ entstanden der auch „Mi’shaf“ genannt wird. 33.000 Sahabis haben
einstimmig enstchieden, dass der Mushaf Buchstaben getreu geschrieben wurde. Die Suren
waren noch nicht gegliedert. Im 25. Jahr der Hidjra hat der III. Khalif Othmann, möge Allâh mit
ihm zufrieden sein, die Suren von einander getrennt und deren Reihenfolge festgelegt. Er hat
noch weitere sechs Mu’shafs duplizieren lassen, die jeweils an Bahrein, Damaskus, Bagdat,
Jemen, Mekka und Medina überreicht wurden. Jeder auf der Welt befindlichen Mu’shafs, sind
von diesen sieben abgeschrieben worden. Es gibt unter ihnen nicht mal eine Punkt oder einen
Zeichen Unterschied.
Die Sûre und Âyat der Qur'an-ul Karim
Âyat: Die lexikalischen Bedeutungen sind, Vorzeichen, Zeichen, Lehre, Beweis und
Außerordentliche Bedeutungen. Als Âya’ wird ein kurzes oder langes Satz aus der Qur'an-ul
Karim bezeichnet, der einen Sinn oder Gebot wieder gibt.
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Sure: Die lexikalischen Bedeutungen sind, hoch, Orden, Ehre und Hochhaus. In der Qur'an-ul
Karim werden Abschnitte die aus Âyat (sing. Âya’) entstehen Sure genannt.
Djüs: Jede abschnitt der Qur'an-ul Karim, der Zwanzig Seiten umfasst wird Djüs genannt.
Der Qur'an-ul Karim hat 114 Suren und 6236 Âyât. Es gibt auch Angaben, die besagen das die
Zahl der Âyât 6660 oder mehr sind. Jedoch beruhen diese Unterschiede darauf, dass eine lange
Âya’ als einige kurze oder einige kurze Âyât als eine Lange Âya’ betrachtet wurden.
Der ganze Qur'an-ul Karim besteht aus 30 Djüs. An 14 stellen der Qur'an-ul Karim befinden sich
Sedjde Âyât (An diesen bestimmten Stellen machen Muslime wenn sie es rezitieren und hören
eine Niederbeugung (Sedschde)). Diese sind die Suren Al-A'raf, Ar-Ra'd, Al-Isra', Maryam, AnNaml, Sad, Fussilat, Hadjj, Furkan, As-Sedjde, An-Nahl, An-Najm, Al-Insiqaq und Al-'Alaq.
Der Tafsir der Qur'an-ul Karim
Der Qur'an-ul Karim kann in keiner Sprache, nicht mal ins Arabische perfekt übersetzt werden.
Nichtmal ein übliches Gedicht kann, selbst in die eigene Sprache unbeschadet übersetzt
werden. Es kann nur erklärt und erläutert werden. Der Sinn des Qur'an-ul Karim kann nicht
durch das Lesen seiner Übersetzungen verstanden werden. Einen Âya’ zu verstehen, heisst den
in dieser Âya’ von Allahu Ta’âlâ gemeinte zu verstehen.
Jemand, der irgendeine Übersetzung dieser Âya’ liest kann nicht das von Allahu Ta’âlâ gewollte
erlernen. Er würde, das, was der Übersetzer, je nach seinem Kentnissstand von dieser Âya’
verstanden hat lernen. Jemand, der eine Übersetzung von einem Kommentator ohne Dîn
Kentnisse liest, würde mit der Annahme das von Allahu Ta’âlâ gesagten zu lernen, nur die
Gedanken des Übersetzers oder die daraus entsprungene lernen.
Eine Regierung sendet einen Gesetz, der die Bauern betrifft nicht direkt an die Bauern. Denn,
selbst wenn der Bauer im Stande wäre dies zu lesen, würde er es nicht verstehen. Solch ein
Gesetz wird erst an die Landesregierungen gesendet. Die studieren diesen Gesetzestext
senden es mit Erläuterungen an die Bezirksregierungen, diese mit weiteren Erläuterungen an
die Bürgermeister. Der Bürgermeister sendet es mit Erläuterungen an die einzelnen Stadtteile,
die senden es dann mit Zusatzerklärungen an den Bürgermeister der einzelnen Orte. Der
Ortsvorsteher kann diese Gesetze mit Hilfe der dazugefügten Erklärungen nur anhand weiterer
Beispiele, und in der Sprache der Bauern, an die Bauern weitergeben.
Qur'an-ul Karim ist eine göttliche Ordnung, eine göttliche Gesetzgebung. Allahu Ta’âlâ hat in
Seiner Qur'an-ul Karim, seinen Abids den Weg der Glückseligkeit aufgezeigt, und diese den
höchsten aller Menschen gesandt. Nur der ehrwürdige Muhammad Friede sei mit ihm ist im
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Stande, denn Sinn aus der Qur'an-ul Karim zu verstehen. Niemand sonst ist dazu in der Lage.
Obwohl die Muttersprache der Ashabi Kiram Arabisch war, sie selbst Dichter und Poeten
waren, haben Sie unser Rasulullah Efendi nach dem Sinn einiger Âyât gefragt, da sie allein
diesen nicht verstehen konnten.
Als der ehrwürdige Omar möge Allâh mit ihm zufrieden sein, vorbei ging, sah er wie der
Rasulullah, dem ehrwürdigen Abu Bakr Si’ddik etwas erklärte. Er hat sich dazu gesellt und
zugehört. Später haben noch andere, dies gesehen, jedoch sind sie aus Achtung ferngeblieben.
Als Sie am nächsten Tag, den ehrwürdigen Omar gesehen haben, haben Sie ihm „Ya Omar,
gestern hat der Rasulullah euch etwas erklärt. Sage es auch uns, damit wir es auch wissen“.
Denn, Rasulullah gebietete immer (Erzählt dass von mir gesagte euren Dîn Brüdern. Erzählt es
einander).
Der ehrwürdige Omar sagte „Gestern hat der Abu Bakr, nach dem Sinn einer Âya’, aus dem
Qur'an-ul Karim, gefragt dessen Sinn er nicht verstanden hat, und Rasulullah erklärte es ihm.
Ich habe eine Stunde zugehört, verstand aber nichts von den Erklärungen des Rasulullah.“ Denn
der Rasulullah erklärte es nach dem Rang des ehrwürdige Abu Bakr. Der ehrwürdige Omar
hatte solch ein hohen Rang, dass unser Rasulullah Efendi über Ihn (sinngemäß) (Ich bin der
Letzte der Propheten, nach mir wird kein Prophet mehr kommen. Wenn nach mir ein Prophet
kommen würde, würde Omar ein Prophet werden.) geboten. Obwohl er solch ein hohen Rang
inne hatte, Arabisch sehr gut beherrschte, hat er sogar eine Tafsir (Auslegung, Erklärung) der
Qur'an-ul Karim nicht verstanden. Denn Rasulullah erklärte es je nach ihren Kapazitäten, Grad,
Rang. Der ehrwürdige Abu Bakr hatte eine höhere Kapazität als der ehrwürdige Omar.
Allerdings fragte er auch, selbst der Djebrail Friede sei mit ihm, nach dem Sinn und Geheimniss
der Qur'an-ul Karim den Rasulullah.
Die Bedeutung der Qur'an-ul Karim hat nur Muhammad Friede sei mit ihm verstanden und mit
seiner Ahadis erklärt. Er ist derjenige, der den Tafsir von Qur'an-ul Karim durchführte. Der
einwandfreie Tafsirbuch sind seine Ahadis. Unser Dîn Gelehrten haben ohne Rast, ohne Ruhe
und Erholung die Ahadis gesammelt und Tafsir Bücher geschrieben. Um diese Tafsir Bücher zu
vertsehen, ist eine Langjährige Ausbildung und die Beherrschung der 20 Hauptwissenschaften
nötig. Die 20 Hauptwissenschaften bestehen aus 80 Wissensfeldern. Ohne Kentnisse dieser
umfassenden Wissenschaften, unter Zugrundelegung der heutigen Arabischen Sprache,
heutzutage eine Übersetzung der Qur'an-ul Karim zu versuchen, würde einen völlig anderen
Werk Zutage bringen, als die wahre Bedeutung der Qur'an-ul Karim ist.
Die in der Qur’an-ul Karim überlieferten Kentnisse (Wissenschaften)
Die Kentnisse die in der Qur’an-ul Karim überliefert werden, können in fünf Kategorien
unterteilt werden:
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1. Zeigt, durch die Forschung der Geschöpfe, die Einzigkeit und Existenz der Allahu Ta’âlâ.
Die Naturwissenschaftlichen Kentnisse sind in diesem Bereich. Nur einige der darin
offenbarten Kentnisse konnten von den heutigen Menschen endeckt werden. Obwohl die
Grundsätze der Naturwissenschaften schon vor mehr als 1400 Jahren, durch Qur’an-ul Karim
übermittel worden. Davon sind einige wie folgt:
Die Entstehgung der Welt war den Forschern bis vor 50-60 Jahren unbekannt. In der Qur’an-ul
Karim Sure Al-Anbiya Âyât 30-33 wird Sinngemäß:
(Sehen die Ungläubigen denn nicht, daß der Himmel und die Erde eine einzige dichte Masse
waren, die Wir spalteten.) geboten.
In der Sure Yasin wird sinngemäß (Die Nacht, der Tag und der Mond wurden von Ihm
erschaffen. Sie alle stehen in einer Bahn) geboten.
So ist es offensichtlich, dass durch die menschliche Forschung erst vor 50-60 Jahren,
festgestellte Entstehung der Welt, durch Allahu Ta’âlâ schon vor mehr als 1400 Jahren der
Menschheit mitgeteilt wurde.
So erklären die modernen Biologen den Ursprung des Lebens: „Die Entstehung des Lebens
erklären wir heute, verbindlich wie folgt: In der Atmosphäre der Erde waren Ammoniak,
Sauerstoff und Kohlendioxid. Durch die Blitze sind daraus Aminosäuren entstanden. Vor
Millionen von Jahren ist im Wasser die erste Bakterie entstanden. Vor Milionen von jahren sind
im Wasser die ersten Amphibien entstanden. Das Leben hat seinen Ursprung aus dem Wasser.
Die Lebewesen, die ans Festland gingen, atmeten Aminosäure ein und brachten Protein haltige
Gefügen hervor. So ist es offensichtlich, dass alle Lebewesen aus dem Wasser kommen, und das
erste Leben im Wasser entstand.“
Das was Sie erst kürzlich entdeckt haben, wurde in der Qur’anul Karim vor mehr als 1400
Jahren mitgeteil. In den folgenden Suren wird (alle sinngemäß):
Sure Al-Anbiya, 30 (Sehen die Ungläubigen denn nicht, daß Wir dann aus dem Wasser
alles Lebendige entstehen ließen?)
Sure Al-Furqan, 54 (Und Allah ist es, Der den Menschen aus Wasser erschaffen und Ihnen
Rassen gegeben hat)
Sure Ya-Sin, 36 (Preis sei Ihm, der alle Arten paarweise erschaffen hat, von dem, was die
Erde wachsen läßt, und von ihnen selber und von dem, dass sie nicht kennen)
Hier sind sowohl Pflanzen wie auch Tierkunde betroffen, aber mit (dass sie nicht kennen) sind
auch Signale, an die Forscher über Forschungsbereiche gerichtet die nur langsam erreicht
werden können. So wie Atom Energie und neue Ressourcen. In der Sure Ar-Rum gebietet Haqq
Ta’âlâ (Zu Seinen Zeichen gehört auch die Schöpfung der Himmel und der Erde und die
Verschiedenartigkeit eurer Sprachen und eurer (Haut-) Farben. Darin sind für wahr Zeichen
für die Wissenden (Forscher)).
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Dieser Satz stellt, an die Heutigen Forscher die an Gentechnologie forschen ein Zeichen. Das
bedeutet, dass (Verschiedenartigkeit der Sprachen der Hautfarben) noch Geheimnisse birgen,
die uns immernoch verborgen sind. Mit Verlauf der Zeit werden auch diese endeckt.
2. Offenbart, dass diejenigen, die in der Vergangenheit forschen und den Îmân annehmen,
glücklich werden, die Îmânlosen jedoch auf der Welt in Leid leben.
3. Offenbart, Nima’ (Gaben) und die Qualen aus der Achira, um die Îmân Annahme zu
fördern.
4. Lehrt, wie auf der Erde gelebt werden muß, um auf der Erde und in der Achira Segen zur
erlangen.
5. Offenbart, wie die Auseinandersetzungen mit Muschrikun (Ungläubige), Münafikun
(Scheingläubige), Juden und Christen erfolgen sollen.
Das Rezitation des Qur`an-ul Karims
Der, den Qur’an-ul Karim liest und dementsprechend Îmân annimt, ist auf dem Pfad der
Hidâya (Wohlgefallen der Allahu Ta’âlâ). Er ist rechtgeleitet, und findet den Pfad der zur
Allahu Ta’âlâ führt. Rettet sich vor den Qualen der Djhannam. Der daraus resultierende
Sa’wab, zeigt sogar Wirkung bei seinen Großeltern, Kindern und Enkelkindern.
Wenn jemand, Qur’an-ul Karim liest, und seine Handlungen und Gebete aus den Ilmihâl
(Zustandskunde, Anleitung) Büchern liest, die von Salich Muslimun verfasst wurden, bekommt
große Sa’wabs. Unser Rasulullah Efendi Allâh segne ihn und schenke ihm Frieden, gebietet
(alle sinngemäß):
(Wenn ein Hodja Basmala (Erster Ayat des Korans,Eröffnungsformel) liest, das Kind es
ihm nachsagt, lässt Allahu Ta’âlâ einen Schriftsatz aufsetzen, damit seine Eltern und Hodja
nicht in den Djhannam hineinziehen)
(Der wertvollste Gebet, meiner Ummah (Gemeinschaft) ist den Qur’an-ul Karim, aus dem
Mushaf zu lesen)
(Der im Tagesgebet rezitierte Qur’an-ul Karim bringt mehr Sa’wab als der ausserhalb des
Tagesgebet rezitierte Qur’an-ul Karim.)
(Aus den Häusern, in denen Qur’an-ul Karim gelesen wird, erhöht sich ein Nûr’
(unsichtbares Licht, Strahl) bis zur Ar’dsch)
Abu Huraira Möge Allâh mit ihm zufrieden sein berichtet (sinngemäß): (In die Wohnungen in
denen Qur’an-ul Karim gelesen wird, ziehen Segen und Güte ein. Engel versammeln sich dort.
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Schaytâns fliehen hinaus. Wenn kein Qur’an-ul Karim rezitiert wirde, passiert das Gegenteil.)
Qur’an-ul Karim zu lesen ist eine wichtige Sunna. Das zuhören der Rezitation von Qur’an-ul
Karim, der dem Tadjwid Wissenschaft (Wissenschaft der Rezitation) entspricht, ist Fardh-i
Kifaja (Fardh der von einigen Muslimen erfüllt werden muß). Der zuhörer erhält gleiche Sa’wab
wie der Rezitierer.
Der Qur’an-ul Karim gebührt jeder Würde. Ein Muslim behandelt den Qur’an-ul Karim Ehrvoll,
sobald er einen Teil, der auf den Boden gefallen ist findet, hebt er ihn auf. In einer heiligen
Hadis wird geboten (sinngenäß):
(Jemand, der ein Papier auf dem Basmala geschrieben steht, mit Achtung vom Boden
aufhebt, damit keiner drauf tretet, schreibt Allahu Ta’âlâ denjenigen zu den Sîddiken (die
Getreuen) und selbst wenn sie Muschrikun sind, werden die Qualen seiner Eltern erleichtert.)
Der ehrwürdige Lokman Hakim, hob einen Papier sofort vom Boden, wie er sah, das darauf
Basmala geschrieben stand, und erwies seine Achtung. Allahu Ta’âlâ hat ihm die Gabe der
wirkenden Worte und der schönen Mahnreden geschenkt.
ANEKDOTE (Der Basmala auf dem Boden)
Bischr-i Ha’fi ist ein ranghoher Awliyâ. Seine Jugend hat er mit Günachs, Vergehen und falschen
Taten verbracht. Als er eines Tages betrunken auf dem Weg nach Hause war, sah er einen Stück
Papier, auf dem Basmala geschrieben war.
Er war gerührt, nahm es vom Boden. Küsste die Basmala, wischte den Schlammschmutz ab.
Nach dem er das Stück Papier schön reinigte, parfümierte er es mit schönen Düften, und hing es
an die Wand.
In der Nacht träumte ein Gelehrter. Im Tarum wurde ihm „Geh zu Bischr und sage! Wie er
Meinen Namen gereinigt hat, kann ich Ihn bereinigen. Wie er Meinen Namen hoch gehalten hat,
kann ich ihn erhöhen. Wie er Meinen Namen mit guten Düften versehen hat, kann ich ihn
beschönigen. Ich verspreche auf Meine Person, ich kann seinen Namen auf der Welt und in der
Achira veredeln.“ gesagt. Dieser Traum fand dreimal statt.
Der Gelehrter, dem der Traum erschien, suchte den Bischr-i Ha’fi, fand ihn in einer Kneipe. Er
hat ihm Mitgeteilt, dass er einer wichtigen Nachricht übermitteln will. Bischr Fragte:
- Von wem ist die Nachricht?
- Ich bringe dir eine Nachricht von Allahu Ta’âlâ.
Als Bischr dies hörte, fragte er weinend:
- Ist er auf mich Böse, will er mir starke Qualen zufügen?
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Nach dem er den Traum bis zum Schluss hörte, drehte er sich zu seinen Freunden und
sagte:
- Ihr meine Freunde. Ich wurde gerufen. Ihr werdet mich hier nicht wieder sehen.
Er hat vor dem, der Ihm die Nachricht überbracht hat, sofort Tawba abgehalten. In dem
Moment hatte er keine Schuhe an. Er hat nie wieder einen Schuh angezogen. Denen, die nach
dem Grund fragten sagte er, „Als ich meinen Wort gab, war ich Barfuß, jetzt einen Schuh
anzuziehen, würde mich beschämen.“ Weil er keine Schuhe anzog, wurde er „Hafi“ (Barfuß)
genannt.
Verhaltensregeln beim Rezititation der Qur`an-ul Karim
Es gibt Verhaltensregeln, die beim Lesen der Qur’an-ul Karim eingehalten werden. Die
wichtigsten sind die folgenden:
1. Mit Wudu (Rituelle Waschung) und in Richtung Qibla zu rezitieren.
2. Langsam zu rezitieren.
3. Weinend zu rezitieren.
4. Jeden Âya’ entsprechend also, eine Âya’ über Qual mit Furcht, eine Âya’ mit Rahma mit
Begehr und eine Tasbih (Lobpreisung) Âya’ mit dem Herzen preisend zu lesen. Die Lesung der
Qur’an-ul Karim fängt man mit der „E’ûsu Basmala“ an.
5. Wenn die Lesung Jemanden behindert, der sein Tagesgebet abhält, sollte es leise gelesen
werden. Durch Betrachtung der Mu’shaf zu rezitieren ist wertvoller als aus dem Gedächtnis zu
rezitieren.
6. Qur’an-ul Karim sollte mit einer schönen Stimme und unter Einhaltung der Tadjwid
(koranische Betonung,Phonetik) rezitiert werden. Teganni (Melodien), die die Buchstaben und
Worte verändern sind Haram (verboten), wenn sich die Buchstaben nicht ändern ist es
Makruh’.
7. Qur’an-ul Karim sollte mit Bewustsein, das es sich um Worte Allahu Ta’âlâs handelt rezitiert
werden.
8. Der Rezitator sollte sich bewusst sein, welche wichtige Tätigkeit er ausübt. Er sollte noch
bevor er anfängt wissen, Wessen Worte er rezitiert. Er sollte an die Größe von Allahu Ta’âlâ
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denken. Wie zum Anfassen der Qur’an-ul Karim saubere Hände nötig sind, ist zur Rezitation
sauberes Qalb (Herz) nötig.
9. Beim Rezitieren an nichts anderes zu denken.
10. Wenn die Bedeutungen bekannt sind, daran denkend zu rezitieren.
11. Das Anfassen der Qur’an-ul Karim ohne Wudu ist Haram. Das Anfassen als Djhunub (ohne
Ghusl) ist haram. Obwohl die Rezitation aus dem Gedächtnis auch ohne Wudu erlaubt ist, ist
der Sa’wab mit Wudu viel größer. Die Rezitation der Qur’an-ul Karim in Gesellschaften in
denen Günach begangen wird, ist haram. An solchen Orten, Qur’an-ul Karim zu rezitieren um
sich zu bereichern oder um mit seiner Stimme zu prahlen, wäre eine Beleidigung der Qur’an-ul
Karim.
Jeder Âya’ jedes Wort, jede Buchstabe der Qur'an-ul Karim, ist ein Heilmittel für Materielle
oder Immaterielle Sorgen. Ein Salich Muslim, der dem I’tikad (Glaubensauffassung) der Ahle
Sunna (die Befolger der Sunna, Sunniten) angehört, der seinen Günachs Tawba abgehalten hat,
der den Oben genannten Bedingungen entsprechend, mit Ichlas, aus dem Qur'an-ul Karim
irgendeinen Âya’, besonders die Sure Fatiha und die Heil Suren rezitiert, Heil gefunden hat,
wurde sehr oft beobachtet und überliefert. Es gibt viele Beispiele aus den Büchern der
Gelehrten, dass sowohl der, der Rezitiert wie auch der für dessen Kummer oder Sorgen die
Rezitation gedacht ist, Heil erfahren haben.
Was haben sie über Qur`an-ul Karim gesagt?
Johan Wolfgang von Goethe: Über den Qur'an-ul Karim, schreibt der berühmte Dichter Johan
Wolfgang von Goethe (1749-1832) in seiner „West-östlicher Divan“ (1819) „In der Qur'an-ul
Karim sind viele Wiederholungen. Während wir es lesen, wird davon ausgegangen, dass die
Wiederholungen uns langweilen, aber kurzdarauf zieht uns dieses Buch in seinen Bann. Führt
uns erst zur Begeisterung, schließlich zur Achtung.“ Prof. Eduard Monte: sagte „Das Buch, der
die Einzigkeit der Allah, am reinsten, am höchsten, am heiligsten und glaubwürdigsten, in einer
Sprache, das von keiner anderen Dînbuch übertroffen werden kann beschreibt, ist der Qur'an-ul
Karim“ Dr.Maurice: Der den Qur'an-ul Karim ins französische übersetzte sagte „Qur'an-ul Karim
ist das edelste Dînbuch, dass der Menschheit geschenkt wurde“ Gaston Kar: „Im Qur'an-ul
Karim, der die Quelle der Islâm ist, sind alle Grundsätze der Zivilisationen dieser Welt enthalten.
Und zwar soweit, dass wir zugeben müssen, dass unsere heutige Zivilisation, sich aus der im
Qur'an-ul Karim offenbarten Grundsätzen herausgebildet hat.“ Beoworth-Simith: Der ein
britischer Priester war, sagte in seinem Buch (Muhammad und die Gefolgen der Muhammad)
„Qur'an-ul Karim ist ein Wunder der besonders reinen Art, der Wissenschaft, der Philosophie
und der Wahrheit“ Arberry: Der den Qur'an-ul Karim ins englische übersetzte, sagte „Wann ich
auch immer den Adhan höre, löst es in mir einen Takt meiner Herzschläge aus, der einer Pauke
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ähnelt und mich in Magische weise ins Mystische versetzt.“ Marmaduke Pisthall: hat die
Aussage benutzt „Die unnachahmbarste Harmonie, der standhafteste Aussage, eine Kraft, der
die Menschen zum Weinen oder zur Freude befördert ist im Qur'an-ul Karim.“ Prof. Carlyle:
schreibt in seinem Buch „Vortrag“ über Qur'an-ul Karim „Sobald Sie anfangen Qur’an-ul Karim
zu lesen, werden Sie feststellen, das es unmöglich von einem Dichter geschrieben sein kann.
Qur'an-ul Karim ist ein Werk, der sich ins Herz begibt, der auch andere Herzen in seinen Bann
zieht. Alle anderen Bücher würden im Vergleich mit der Qur'an-ul Karim verblassen. Der
Grundcharakter der Qur'an-ul Karim ist, dass es ein Vollkommener und rechte Wegweiser, ein
Aufrichtiger Führer ist. Meiner Ansicht nach ist das die Haupteigenschaft. Dieser Eigenschaft
führt natürlich zu weiteren schönen Eigenschaften.“ Jacques Yves Cousteau: (1910-1997) sagte
„Ich bezeuge, dass der Qur'an-ul Karim, dem die Moderne Wissenschaft 14 Jahrhunderte
hinterher hinkt, Allahu Ta’âlâs Worte sind.“
[Türkische Original in http://bizimsahife.org/Rehberilmihali/Rehberilmihali/index/index-6.htm ]
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