Venusfliegenfalle Wörtlich übersetzt Venus Mausefalle, die Fliegenfalle wäre nämlich muscicipula. Gattung & Art : Dionaea muscipula Verbreitungsgebiet Um die Stadt Wilmington rum in South- & Northcarolina (USA) : Temperatur : Im Sommer warm, im Winter kühl. Hält auch Frost aus. Hell und sonnig. Am Südfenster oder im Freien. Nur bei ausreichend Licht : Licht werden die Fallen groß und rot. Ungedüngter Weißtorf, evtl. mit Quarzsand vermischen. Auch die Substrat : "Carnivorenerde" aus den Baumärkten ist geeignet. Keinesfalls normale Blumenerde verwenden ! Wasser : Im Sommer Anstaubewässerung, im Winter nur mäßig feucht halten. Vermehrung : Über Samen, Blattstecklinge oder am schnellsten durch Teilung. Nicht empfehlenswert. Nicht mit den Fallen spielen oder ungeeignete Düngen : Sachen verfüttern! Bei mir regelmäßig Blatt- und Schildläuse. Gut wirken Schädlinge : Pflanzenschutzstäbchen (allerdings die ohne Dünger nehmen!!!). Bei zu warmer Haltung im Winter Schimmel. Absterbende Fallen im Krankheiten Herbst sind normal. Man unterscheidet bei Karnivoren zwei Typen von Bewegungen: Tropismen und Nastien. Tropismen werden in ihrer Richtung durch den Reiz bestimmt, d.h. die Bewegung wird in Richtung des Reizes durchgeführt, oder aber von ihm weg. Dies sind meistens Wachstumsbewegungen. Je nach der Art des Reizes spricht man bei einer Reaktion auf Licht von Phototropismus, bei Berührung von Thigmotropismus und bei einem chemischen Reiz von Chemotropismus. Nastien dagegen sind in ihrer Richtung durch den Bau der Pflanze beeinflusst, sie können immer nur in eine bestimmte Richtung ausgeführt werden. Hierbei handelt es sich meistens um Turgorveränderungen. Auch bei Nastien unterscheidet man zwischen Chemonastie und im Fall der Venusfliegenfalle Seismonastie, die durch jede Erschütterung ausgelöst werden kann. http://www.han-nah.de/alt/faecher/facharbeiten/karnivoren/karnivoren.htm#fallen Wie kann sich eine Pflanze bewegen ? über eine rasche Veränderung des Turgordrucks (Druck in den Zellen). Dabei schnappen die Fallenhälften in wenigen Sekundenbruchteilen von einer konkaven in eine konvexe Form um. Beim Öffnen müssen die Zellen dann wieder entsprechend wachsen, was natürlich nicht beliebig oft wiederholt werden kann. Von daher kann eine Falle als Faustregel maximal siebenmal zuklappen, daher sollte man nicht zuviel damit spielen. Wie funktioniert der Fangvorgang nun genau ? Auf jeder Hälfte der Falleninnenseiten sitzen in der Regel drei Fühlborsten. Berührt man diese, so passiert erstmal gar nichts. Wäre auch unsinnig, denn sonst würde jeder Regentropfen die Falle zuschnappen lassen. Berührt man allerdings zwei Borsten innerhalb von rund 20 Sekunden, so klappen die beiden Fallenhälften wie eine Bärenfalle zusammen, die Zähne greifen dabei ineinander, es bleiben allerdings noch kleine Zwischenräume frei, so dass kleine 1 Venusfliegenfalle Insekten durchaus noch herauskrabbeln können. Für diese würde es sich anscheinend nicht rentieren, den Verdaungsvorgang zu starten. Innerhalb eines Tages öffnet sich die leere Falle dann wieder und ist erneut fangbereit. Größere Insekten sind nun allerdings in dem Käfig gefangen und durch ihr Rumgezappel stimulieren sie die Fühlborsten immer wieder aufs neue. Dadurch beginnt sich die Falle immer weiter zusammenzupressen, die Ränder liegen schließlich aufeinander und dichten das Innere komplett ab. Oft werden die Insekten dabei bereits zerquetscht. Die Fallenränder pressen sich dann so sehr zusammen, dass sich die Zähne nach hinten biegen und nicht mehr überlappen. Zu diesem Zeitpunkt treten enzymhaltige Verdaungssäfte aus und beginnen die Beute zu zersetzen. Dies dauert je nach Größe des Insekts und Witterung zwischen 3 und 10 Tagen, bei zu großen Beutetieren beginnt die Falle nach einigen Tagen zu faulen. Ist die Verdauung abgeschlossen, öffnet sich die Falle wieder und gibt die Reste des unverdaulichen Chitinpanzers frei. Dieser wird in der Natur meist von Wind und Regen abgewaschen. Die anfangs nicht aktiven Fühlborsten sind nach einigen Tagen wieder sensibel und die Falle ist erneut bereit. Sehr alte Fallen funktionieren nicht mehr. Jetzt ist auch klar, Aus: bionik.fbsm.hs-bremen.de/downloads/referate/1semWS0405/Dionaea_Muscipula.pdf warum man nur lebende Insekten verfüttern soll, da die Pflanze dieses Zappeln als Reiz braucht, den Verdauungsvorgang überhaupt erst zu starten. Legt man totes Material hinein, so geht die Pflanze von einem Fehlalarm aus und öffnet die Falle wieder. www.drosophyllum.com/deutsch/dionaea.htm Rezeptorzelle -- Auslöseborste von Dionaea muscipula Fallenblatt mit langbeinigem Insekt 2 Venusfliegenfalle Der Fangmechanismus ist mit einer Dauer von bis zu 100 Millisekunden eine der schnellsten bekannten Bewegungen im Pflanzenreich. Die Fangblätter bestehen aus einem stark verbreiterten Blattstiel, der bis zu zehn Zentimeter lang sein kann, und der bei Sonneneinstrahlung innenseitig stark rot gefärbten Blattspreite selbst, die fast kreisrund ist und einen Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern hat. Diese Färbung sowie die von Nektarien auf der Blattspreite ausgeschiedene Flüssigkeit dienen der Anlockung der Beute. Als Knospe ist die noch geschlossene und an ihren Rändern nach innen eingeschlagene Blattspreite noch auf den sehr kurzen Blattstiel geklappt, erst wenn dieser weitgehend ausgewachsen ist, faltet sich die Spreite auf und öffnet sich. Die Ränder der Blattspreite sind mit spitzen Borsten besetzt (den Randborsten) und mit einem UV-Muster gezeichnet, das den Rand in den Augen eines Insekts dunkler erscheinen lässt als das Zentrum der beiden Blatthälften, wo sich je drei oder mehr haarfeine Borsten befinden die Fühlborsten. Letztere haben unmittelbar über ihrer Basis eine Verjüngung, die als Gelenk fungiert und hinter der im Blattgewebe unmittelbar eine Rezeptorzelle liegt, ebenso an der Basis der Borsten. Das Gelenk begünstigt nicht nur den Reiz der Rezeptorzelle, sondern ermöglicht auch ein „Wegklappen“ der Borste beim Schließen der Falle. Wenn ein mögliches Beutetier eine Fühlborste wiederholt berührt oder verschiedene kurz nacheinander, wird ein Aktionspotenzial ausgelöst, das sich mit einer nervenartig schnellen Geschwindigkeit (6 bis 20 cm/s) über das gesamte Blatt fortpflanzt und den Verschluss initiiert. Lange Zeit wurde diskutiert, wie der eigentliche Verschluss ausgelöst wird. 2004 wurde jedoch die Mechanik experimentell belegt: 3 Im offenen Zustand sind die Blatthälften konvex gekrümmt, dies geschieht durch Zusammenziehen der Außenseite der Blatthälften quer zum Gelenk um rund 10 %. Im so gespannten Zustand wartet die Falle auf das Auslösesignal. Mittels noch unbekannter physiologischer Prozesse veranlasst dieses eine geringfügige Änderung der Krümmung, woraufhin die Falle schlagartig von konvexer in konkave Form umschlägt (ähnlich einer umschnappenden Kontaktlinse) und wie ein gespanntes Tellereisen zusammenklappt. Das Zusammenschnappen der Falle ist also kein aktiver Prozess, sondern das Ergebnis der Entspannung einer Energie, die von der Pflanze im Vorhinein bereits aufgebaut wurde. Dieser Verschluss ist allerdings noch nicht vollständig. Durch die langen Randborsten sind größere Insekten gefangen und ein Entkommen ist ihnen unmöglich. Sollte die Beute jedoch erheblich zu klein sein, so kann sie zwischen den noch leicht geöffneten Borsten ins Freie gelangen und die Pflanze erspart sich aufwändige Verdauungsprozesse, die zum Ertrag in keiner Relation stehen. Des Weiteren überprüfen nach dem Zuklappen chemische und Bewegungsrezeptoren, ob die gefangene Beute tatsächlich verwertbar ist. Erst wenn diese einen entsprechenden Reiz weitergegeben haben, wird die Falle vollständig verschlossen, anderenfalls öffnet sie sich nach einigen Stunden bis zu einem Tag wieder. Wenn jedoch verwertbare Beute gefangen wurde, wird der Verschluss in der Folgezeit durch Wachstum noch verstärkt, um so die Falle vollständig zu versiegeln und ein Auslaufen von Flüssigkeit während der nun folgenden Verdauung zu verhindern. Dieses Wachstum kann zu einer Vergrößerung der Falle um bis zu 10 % nach der Verdauung führen. Venusfliegenfalle Aus kleinen, sitzenden Drüsen wird jetzt ein Verdauungssekret ausgeschieden, das Amylasen, Esterasen, Phosphatasen, Proteasen, Ribonukleasen und in kleinen Spuren auch Chitinasen enthält. Damit verdauen die Pflanzen die gefangenen Insekten und nehmen die gelösten Nährstoffe durch Drüsen auf; übrig bleiben unverdaute Reste wie Chitinpanzer und Beine Es gibt 4 Statusarten der Falle: Offen stehende Falle, Falle scharf geschlossene Falle nach unmittelbarem Beutefang fest verschlossene Falle, nach 1-2 Stunden sich öffnende Falle nach Verdauung der Beute, noch nicht scharf Im ersten Stadium steht die Falle offen und wartet auf Beute. Auf jeder Tellerhälfte sitzen 3 Fühlhaare (manchmal auch mehr), die Auslöser des Klappmechanismus'. Die Falle schnappt aber nicht schon bei der ersten Berührung zu. Erst wenn in den nächsten 20 Sekunden die gleiche oder eine andere Fühlborste der Falle berührt wird, schlägt die Falle blitzartig zusammen. Dieser Umstand soll verhindern, dass "Falschalarme" die Falle unnötig schließen lassen. In der Natur schließt sich die Falle also nicht, wenn ein Blatt in die Falle fällt oder wenn es regnet. Das zweite Stadium ist eingetroffen, nachdem der beschriebene Fangmechanismus ausgelöst wurde und die Falle zugeklappt ist. Auf jeder Blatthälfte der Falle sitzen 14-20 Zähne, die nun ineinander greifen und den Fluchtweg nach oben hin versperren. Wenn jetzt ein Insekt die Auslöserborsten weiterhin berührt - und das tut es, um fliehen zu können presst sich die Falle immer weiter zusammen. Das Beutetier wird eingequetscht. Sollte die Falle das Tier verfehlt haben, oder konnte sich das Tier aus der Falle befreien, weil es vielleicht sehr klein war, öffnet sich die Falle nach 1-2 Tagen wieder. Im Übrigen lösen nur mechanische und chemische Reize den Verdauungsvorgang aus. Hier sind wir am 3. Stadium angelangt: Die Falle ist fest verschlossen, und die Beute wird verdaut. Die Falle ist nun so weit zusammengepresst, dass das Tier eine dunkle Silhouette hinterlässt, wenn man die Falle im Licht betrachtet. Oft ist die Falle sogar durch den Tierkörper nach außen hin gewölbt. Wenn der Verdauungsvorgang nach etwa 1-2, manchmal auch 3 Wochen abgeschlossen ist, öffnet sich die Falle (4. Stadium). Entweder ist sie bald in Fangbereitschaft, oder sie stirbt ab. Jede Falle stirbt nach drei Verdauungsvorgängen oder etwa 7 Schließvorgängen. Jedoch gewinnt die Pflanze aus der verdauten Beute neue Nährstoffe und ist so in der Lage, neue Fangblätter zu bilden. Wie der Fangvorgang funktioniert, ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Gesichert scheint, dass er durch einen leichten elektrischen Impuls ausgelöst wird. Doch das Zusammenschlagen per se kann, so meint die Wissenschaft, durch einen Verlust des inneren Zelldruckes entstehen. Im Gespräch ist auch der Verlust von Cytoplasma und eine Veränderung des pH-Wertes. Dionaea besitzt zwei unterschiedliche Arten von Blättern: Die Frühjahrs- und Sommerblätter. Die letztgenannten strecken sich in die Höhe, oft fast senkrecht, während die Blätter (und damit Fallen), welche im Frühjahr gebildet werden, über dem Boden liegend wachsen. Dieses Verhalten der Pflanze ist sinnvoll, weil so im Frühjahr kriechende Tiere gefangen werden können. Im Sommer, wenn die Vegetation ebenfalls in die Höhe gewachsen ist, können die Pflanzen mit ihren Fallen zudem Fluginsekten nachstellen. 4 Venusfliegenfalle Die Venusfliegenfalle - der Name stammt übrigens von der griechischen Göttin "Dione", der Mutter der Liebesgöttin Aphrodite - bringt im Frühjahr eine weiße Blüte hervor. Der Durchmesser dieser Blüte beträgt bis zu 2,5 cm; die Blüte selbst sitzt auf einem 15-40 cm hohen Stiel. Die Blüte besitzt 5 Blüten- und Kelchblätter und 15-20 Staubblätter. Zur Bestäubung ist eine zweite Pflanze notwenig. Fangmechanismen der Venusfliegenfalle Die drei Fühlborsten auf den Blattspreiten von Dionaea nehmen den Reiz auf. Eine Fühlborste besteht aus vier Zonen, die sich in ihrem Zellaufbau unterscheiden: Auf der Blattoberfläche sitzt der sogenannte parenchymatische Sockel, darüber die Gelenkzone, eine Schicht von tafelförmigen Zellen und schließlich die gestreckten Endzellen. Die Zellen der Gelenkzone werden bei Berührung durch ein Insekt auf einer Seite gestreckt und auf der anderen gestaucht; sie werden dadurch in einen erregten Zustand versetzt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Aktionspotenzial. Jede Zelle besitzt ein Ruhepotential, das durch die Ionenverteilung zwischen dem Inneren und dem Äußeren der Zelle zustande kommt. Durch Erregung der Zelle wird das Ruhepotential verändert. In diesem Fall löst wahrscheinlich die Calziumkonzentration diese Veränderung aus. Man spricht nun von Aktionspotential. Da die Schließbewegung der Falle an einer anderen Stelle stattfindet als die Reizaufnahme und Erregung, folgt nun eine Erregungsleitung bei der das Aktionspotential an die benachbarten Zellen weitergegeben wird. Bei Dionaea beträgt die Geschwindigkeit der Erregungsleitung 6 bis 20cm pro Sekunde, was die höchste bei Pflanzen gemessene Geschwindigkeit ist. Die Erregungsleitung setzt Aus: bionik.fbsm.hs-bremen.de/downloads/referate/1semWS0405/Dionaea_Muscipula.pdf sich von der gereizten Zelle fort, bis sie die oberen Zellen der als Gelenk dienenden Mittelrippe der Falle erreicht. Damit sich die Falle nun schließt, muss eine Reizschwelle überschritten werden. 5 Venusfliegenfalle Die Potenzialänderung ist in ihrer Stärke abhängig von der Dauer die die Borste umgebogen wird, der Strecke die sie dabei verschoben wird und von der Umbiegegeschwindigkeit. Erst wenn ein bestimmter Wert des Aktionspotentials erreicht ist, schließt sich die Falle. Dies erklärt, warum die Falle sich erst nach zweimaliger Berührung einer Borste innerhalb von 20 Sekunden oder nach Berührung von zwei verschiedenen Borsten schließt. Ist der Zeitraum zwischen den Berührungen größer, kann sich die Calziumkonzentration wieder ausgleichen und eine Reaktion bleibt aus. Dies ist zum Schutz der Pflanze von Vorteil, da zu viele Fehlschläge zum Verlust der Falle führen. Auch wird bei Berührung durch ein sehr kleines Insekt das nötige Aktionspotential nicht erreicht. Die Pflanze wird so vor dem "Verhungern" geschützt, da derart kleine Tiere ihr nicht die nötigen Nährstoffe liefern. In den oberen Zellen des Gelenks führt das Aktionspotential schließlich zu einem Verlust des Zelldrucks, ausgelöst durch eine erhöhte Membranpermeabilität. Die darunter liegenden Zellen verlieren ihren Gegendruck, was nach der osmotischen Zustandsgleichung ihre Saugkraft erhöht. Sie nehmen also Wasser auf und werden dadurch größer, die Falle schließt sich. Wurde der Reiz durch eine Erschütterung ausgelöst, die nicht von einem Beutetier stammt - ist die Falle also leer - öffnet sie sich nach kurzer Zeit wieder. Die ursprüngliche Membranpermeabilität muss wieder hergestellt werden und durch Aufnahme oder Bildung von osmotisch wirksamer Substanz wird der Zelldruck in seinen vorherigen Zustand zurückversetzt (Restitution). Diese Vorgänge sind energiebedürftig und ziehen ein Refraktärstadium ("Erholungsphase") nach sich, in dem die Falle nicht wieder ausgelöst werden kann. Ist allerdings ein Tier in der Falle, registriert diese einen chemischen Reiz, der von der stickstoffhaltigen Harnsäure des Insekts ausgeht. Die Falle schließt sich daraufhin noch fester um die Beute (Chemonastie). Wie läuft der Mechanismus bei Dionaea denn nun genau ab? Die Reizwahrnehmung erfolgt bei Berührung der Fühlborsten auf den Innenseiten der Blattfallen durch Deformation reizaufnehmender Zellen an der Borstenbasis. Die Reaktionsgewebe liegen ein Stück davon entfernt in der Mittelrippe des Blattes wiederum auf der Falleninnenseite. Daher muss durch eine elektrische Signalleitung ein Signal vom Ort der Reizwahrnehmung zum Reaktionsgewebe geleitet werden. Wie diese Signalleitung genau vor sich geht, ist noch nicht geklärt, aber die Leitungsgeschwindigkeit entspricht denen von Nerven niederer Tiere. Nach erfolgter Reizung und Signalweiterleitung kommt es zu einem sehr raschen Ausstrom von Kaliumchlorid (KCl) aus den Reaktionszellen in den Apoplasten, dem ein osmotisch gekoppelter Wasserausstrom folgt. Zuerst erfolgt ein Ausstrom von Chloridionen aus den Zellen aufgrund einer schlagartigen Erhöhung der Chloridleitfähigkeit der Cytoplasmamembran (durch Öffnung von Chloridkanälen). Dies zieht eine Erhöhung des elektrischen Membranpotentials im Zellinneren nach sich (Depolarisation), woraufhin auswärts gerichtete Kaliumionen-leitende Kanäle geöffnet werden, um durch die Entlassung von Kaliumionen aus den Zellen eine Repolarisierung des elektrischen Membranpotentials zu erreichen. Der massive KCl-Verlust verringert das osmotische Potential der Zellen, weshalb Wasser in den Apoplasten ausströmt. Durch den Wasserverlust sinkt der Turgor der Reaktionszellen, was dem angrenzenden Gewebe gestattet, die Reaktionszellen in gewissem Maße zusammenzudrücken. Aber auch die den Reaktionszellen gegenüberliegenden Gewebe spielen beim Klappvorgang eine Rolle. Durch die Turgorabsenkung und somit die Erschlaffung der Reaktionsgewebe sinkt der hydrostatische Druck in den Zellen der gegenüberliegenden Fallenaußenseite (da der äußere Druck durch das angrenzende Gewebe gemindert wird), was ein Absinken des Wasserpotentials in diesen Zellen zur Folge hat. Dies führt wiederum zu einem Wassereinstrom in die den Reaktionsgeweben gegenüberliegenden Zellen. Somit 6 Venusfliegenfalle schwellen die den Reaktionsgeweben gegenüberliegenden Zellen (auf der Fallenaußenseite) an und verstärken so den Schließvorgang der Falle. Erfolgt keine weitere Reizung, wird die Blattfalle nach einigen Stunden wieder in die Ausgangslage gebracht, indem die Ionen durch aktive Aufnahmeprozesse wieder in die Reaktionszellen transportiert und der Turgor wiederhergestellt werden. Danach ist die Blattfalle wieder zu einer erneuten Reaktion befähigt. Im Erfolgsfall bleiben die Klappfallen über Wochen geschlossen und der Verschluss wird durch langsamere Wachstumsprozesse noch verstärkt, wobei organische Substanzen der gefangenen Tiere chemonastisch wirken, bis diese durch die pflanzlichen Verdauungsenzyme vollständig ausgelaugt sind. Eventuell erfolgt auch gar keine Öffnung der Falle mehr. Untersuchungsaufträge Untersuche die Falle der Venusfliegenfalle. Halte deine Beobachtungen in Form eines Protokolls fest. Siehe Beilage. (Durchführung der Untersuchung, Darstellen der Ergebnisse, Interpretation der Ergebnisse) 1. Untersuchung einer offenen Falle Untersuche die Falle unter der Stereolupe bei verschiedenen Vergrößerungen. (Achte auf Sperrborsten, Fangborsten, Nektarien usw.) Fertige eine Skizze an und beschrifte diese. (Regeln beachten) Falls ausreichend geöffnete Fallen vorhanden sind, versuche, den Schließmechanismus auszulösen. 2. 3. Untersuchung einer geschlossenen Falle Schneide die Falle mit einer Rasierklinge oder spitzen Schere auf. Führe dabei den Schnitt entweder rechts oder links der Naht. Untersuche den Innenraum der Falle und dokumentiere die Beobachtung Wie sieht das „Umfeld“ der gefangenen Tiere aus? . Untersuche die in der Falle gefunden Tiere! Wie lässt sich ihr „Zustand“ beschreiben? Versuche eine Grobbestimmung zu machen! Untersuchung einer Fühlborste Wie ????????? wer kann da weiter helfen? 5. Schriftlich festhalten Halte deine bisherigen Beobachtungen schriftlich fest – Protokollvorlage! 4. 7