xxxxxx - Vetstudy

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xxxxxx
cand. med. vet
5. Semester
Gießen, xxxxxx
Obduktionsbericht
Bei dem zu obduzierenden Tier handelt es sich um eine kastrierte Perserkatze. Das acht Jahre alte Tier ist
weiblich, hat schwarzes Fell und im rechten Ohr eine unleserliche Tätowierung. Sie wiegt 2,7 kg und ist nicht
geimpft.
Der Besitzer ist Herr X aus Y.
Die Obduktion findet am xxxxx von 14.15 Uhr bis 16.00 Uhr in der Sektionshalle des Instituts für VeterinärPathologie der Universität Gießen unter der Leitung von Frau xxx statt. Anwesend sind: xxxxxxxxxxx.
Vorbericht:
Die Katze wird am 10.7.97 erstmalig mit Husten vorgestellt.
Am 14.9.97 wird beim Röntgen eine leichte Vergrößerung des Herzens sowie eine Verlagerung der Trachea
nach dorsal festgestellt.
Am 26.11.98 zeigt die Katze eine Anorexie, außerdem tritt ein verschärftes Lungengeräusch auf. Trotz Therapie
kommt es nur zu einer leichten Besserung.
Am 23.12.98 wird die Katze erneut wegen Anorexie und verschärftem Lungengeräusch vorgestellt.
Ein Bluttest ergibt folgende Werte: FeLV: negativ
Glucose: 161 mg
Harnstoff: 14,7
Nach einer erneuten Therapie stellt sich wieder eine kurze Besserung ein.
Am 19.1.99 tritt der perakute Exitus letalis ein.
Es besteht ein Verdacht auf Leukose und/ oder Kardiomyopathie.
1 Äußere Besichtigung
Die Tierleiche liegt vollständig vor. Sie ist bis auf die distalen Gliedmaßenenden, den Analbereich und ein ca 2DM- Stück großes Fellstück am rechten Unterkieferwinkel vollständig abgehäutet. Fell und Schwanz liegen bei.
Das Fell wurde bei der Präparation etwas eingerissen.
Als Kennzeichen des Todes sind gleichmäßige Leichenkälte, ein herabgesetzter Augenturgor und eine beidseitig
trübe Cornea festzuhalten. Die Totenstarre ist aufgehoben.
Auf der linken Körperhälfte befindet sich am caudalen Ende des Rippenbogens ein ca markstückgroßer
schwarzer Totenfleck. 2 cm unterhalb der Lendenwirbel ist ein ähnlicher Fleck.
Der Ernährungszustand ist als gut einzustufen. Auf den Zähnen befindet sich mittelgradiger Zahnstein. An den
medialen Augenwinkeln befindet sich beidseitig krustöses Sekret. Ansonsten ist der Pflegezustand gut.
Der Tierkörper befindet sich während der Sektion in Rückenlage.
2 Innere Besichtigung
2.1 Bauch- und Beckenhöhle
Das Netz weist in der Nähe der Leber eine diffuse Gelbfärbung auf, die etwa die Größe eines Fünfmarkstückes
hat. Diese gallige Imbibition ist ein normaler postmortaler Austritt der Gallenflüssigkeit.
Im Enddarm befindet sich geballter, fester Kot.
Das Jejunum weist an der Serosa und Mucosa einen dunkelgrün verfärbten Bereich auf, der in etwa die Größe
eines Markstücks hat, was auf den begonnenen Fäulnisprozeß des Tierkörpers zurückzuführen ist.
Im Magen befindet sich schleimiger Inhalt und Futter mit Haaren.
Die Leber weist im Bereich der Gallenblase an den Lappen 2 ca 2 DM- Stück- große diffuse Grünfärbungen auf.
Auf eine mittelgradige Fettleber weisen die gelbe Verfärbung sowie die deutliche Lobulierung hin. Die
Konsistenz ist jedoch noch nicht brüchig. Im Anschnitt fällt wiederum die Gelbfärbung auf, sowie Blutaustritt,
welcher auf eine mittelgradige Stauungsleber hinweist.
2.2 Brusthöhle
Im Thorax befindet sich ein pulmonaler Erguß von ca 90 ml bernsteinfarbener, klarer, nicht fadenziehender
Flüssigkeit mit feinen flockigen, weißen Bestandteilen.
Auf der Pleura befinden sich multiple stecknadelkopf- bis linsengroße, teilweise konfluierende weiße Herde von
rauher Oberfläche und derber Konsistenz.
Die Lunge weist multiple stecknadelkopf- bis bohnengroße weiße Herde von derber Konsistenz auf, die in die
Tiefe ziehen und einen feingekämmerten Anschnitt haben. Es sind alle Lappen und das Lungenparenchym
betroffen.
Der rechte Ventrikel des Herzens ist sackförmig ausgeweitet.
2.3 Hals-, Rachen-, Mundhöhle
Der rechte Lymphonodus mandibularis ist 2x1x1 cm groß.
3 Pathologisch- anatomische Diagnose
Multiple Tumore in der Lunge und Tumormetastasen im Mesenterium
Hydrothorax
Dilatation des rechten Ventrikels
Mittelgradige Fettleber
Akute mittelgradige Stauungsleber
4 Epikrise
Ätiologisch: pulmonale Leukose
granulomatöse Bronchopneumonie
Das Leukosevirus tritt in zwei Phasen auf. Die erste Phase dauert zwischen einer und 16 Wochen. Die zweite
Phase kann Monate bis Jahre später auftreten. Die Erkrankungen der zweiten Phase sind entweder direkte oder
indirekte Folgen der Infektion. Diese zweite Phase führt oft innerhalb eines Jahres zum Tod.
Nach der Vorstellung der Katze am 14.9.97 verging über ein Jahr, bevor sie erneut in die Klinik gebracht wurde.
Unklar ist, ob die Katze in der Zwischenzeit woanders behandelt worden war oder keine Beschwerden hatte.
Die relativ kurze Zeit vom 26.11.98 bis zum Exitus letalis am 19.1.99 könnte auf die zweite Phase einer
Leukoseerkrankung hinweisen.
Das Leukosevirus gehört zu den Retroviren. Die DNA wird in das Genom der Wirtszelle eingebaut. Dort ruft sie
ungehemmte Zellteilungen hervor, welche zu Tumoren werden.
Durch das tumuröse Gewebe in der Lunge wird der Durchlaß des Blutes und der Luft in die Lunge erschwert.
Dadurch kommt es zum Blutstau im rechten Ventrikel, was eine Ausweitung desselben zur Folge hat. Das Herz
schafft die Leistung nicht mehr. Dadurch kommt es zum Flüssigkeitsaustritt.
Eine andere Erklärung für den pulmonalen Erguß ist, daß die Infiltrate die Lymphgefäße verengen, was aufgrund
von Durchflußschwierigkeiten zu Ödemen führt.
Der Eguß kann auch auf eine Pleuritis zurückzuführen sein, hervorgerufen durch Pleuramesotheliome. Ein
Mesotheliom ist ein von den Mesothelzellen ausgehender bösartiger Tumor.
Eine granulomatöse Bronchopneumonie könnte durch eine Infektion mit Streptotrichiose- oder
Nocardiosebakterien aufgrund der geschwächten Immunabwehr, hervorgerufen durch die Leukoseinfektion,
verursacht worden sein.
Für eine genaue Diagnose muß von den Bestandteilen des Ergusses eine bakteriologische Untersuchung gemacht
werden.
Die Stauungsleber ist auf die Blutabflußstörungen am Herzen zurückzuführen. Damit einher geht auch die
Leberzellverfettung.
Andererseits kann die mittelgradige Fettleber auch auf den guten Ernährungszustand des Tieres zurückzuführen
sein.
4.1 Postmortale Veränderungen
Die Totenstarre ist durch autolytische Vorgänge bereits aufgehoben.
Festzuhalten sind die gleichmäßige Leichenkälte, die getrübte Cornea, der verminderte Augenturgor, die gallige
Imbibition aufgrund postmortaler Permeabilitätsänderungen sowie die Totenflecken, welche ebenfalls auf
Permeabilitätsänderungen zurückzuführen sind.
Das Jejunum ist aufgrund von Fäulnisprozessen stellenweise dunkelgrün verfärbt.
5 Todesursache
Die Todesursache ist akutes Herz- Kreislaufversagen durch eine tumoröse Erkrankung.
Gießen, den xxxxxxxx ______________________________
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