1. Die Vorgeschichte der deutschen Sprache Die dt Spr gehört zu den germ Sprachen. Dazu gehören auch – Englisch, Niederländisch, Friesisch (Friesland, Satterland, Niedersachsen, fr. Inseln), Afrikaans (Republik Südafrikas), Schwedisch, Dänisch, Norw, Isländisch, Färöisch. Die germ Spr entwickelten sich aus den altgerm Dialekten (Frühfeudalismus – 5.-11.Jh uZ) Die wichtigsten Daten und Ereignisse Dt Nationalität entw sich aus den germ Stämmen. Germanen stammen aus den i-e Stämmen – Pragermanen (3 Taus vor uZ in der Mitte Europas). Um diese Zeit wanderte ein Teil der i-e Stämme aus der Mitte in den Raum von Südskandinavien, Juttland, Ostseeküste, Elbmündung. Sie lebten isoliert von 3 Taus – 1 Taus vuZ und entw sich anders als die anderen iäe Stämme entstanden die Germanen. Ihre Sprache – i-e Dialekte, die aber viele Neuerungen hatten: ein neuer Sprachtyp – die urgermanische Spr oder Urgermanisch 1 Taus vuZ begannen neue Wanderungen 800-300 Jh vuZ wanderte ein Teil der Germanen aus Skandinavien aus und siedelte an der Ostseeküste zw der Oder und Elbmündung. so spalteten sich die Germanen in 2 Gruppen: 1) in Skandinavien, 2) auf dem Kontinent, kontinentale Germanen 300-100 Jh vuZ kam die 2. Welle der Wanderungen. Germanen verließen Skandinavien und siedelten sich an der Ostseeküste, aber diesmal etw östlicher als die 1. Welle der Wanderer – in Mündungsbereich der Wisla es entstanden 2 Gruppen von kontinentalen Germanen: 1)Westgermanen (zw der Oder und Elbe), 2) Ostgermanen (an der Wisla) im 1. Jh uZ entstanden 3 Gruppen von germ Stämmen 1) Nordgermanen (Skandinavier), die späteren Dänen, Schweden, Norweger, Isländer 2) Westgermanen 3) Ostgermanen Westgermanen erweiterten ihre Wohnsitze, erreichten die Nordseeküste und drangen im 100 Jh uZ an den Rhein und die Donau Westgermanen – 3 große Stammes- und Kultverbände: 1) Nordseegermanen (Friesen, Jutten, Sachsen) – Ingwäonen 2) Rhein-Weser-Germanen (fränkische Stämme) – Istwäonen 3) Elbgermanen – Hermionen (Sweben, Markomanen, Langobarden) Ostgermanen – an der Wislamündung: die Goten, Burgunden, Wandalen (sie haben sich nicht erhalten, ihre Sprachen sind ausgestorben im 5-8 Jh uZ, nur die gotische Spr ist in schriftl Form erhalten – gotische Bibel Codex Argenteus, wurde aus dem griechischen von gotischen Bischof Wulfila im 4. Jh übersetzt) Westgermanen entw sich zu Nationalitäten – die Deutschen, Engländer, Niederländer, Friesen, Afrikaander (holländischer Herkunft) Westgermanen und ostgermanen nahmen teil an der großen Volkswanderung (1-8 Jh uZ). So kamen si in Berührung mit griech Kolonien am Schw Meer und Römern. Von den griech und röm Schriftstellern aus dieser Zeit stammen die 1. schr Überlieferungen über die Germanen: - Gallischer Krieg (Commentarii de bello gallico) – 52 vuZ, von Cäsar Germania – 98 J uZ, von Tacitus 4. Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte. Kriterien der Periodisierung. Allgemeine Charakteristik der einzelnen Sprachperioden Kriterien der Periodisierung (man muss sie zugleich berücksichtigen): e Veränderung im Sprachkörper (phonolog System, grammat Bau, W/s) 2. s Urgermanisch. 1. allgemeine Ch-tik: Urg ist e 1. Stufe in r Entwicklung r germ Spr. Es entw sich in 3 Taus – 1 Taus vuZ. Die Grundlage – i-e Dialekte; ab das ist Produkt r Sonderentwicklung, weil s viele Neuerungen in allen Zweigen r i-e Dialekte entw r Prozess r Entwicklung gilt in 1200-800 vuZ als abgeschlossen. Urg war ne ziemlich einheitliche Spr, ein Kontinuum von engverwandten Dialekten. e Ursache r Einheitlichkeit – Wohnsitze r Germanen waren ein geschlossenes, räumlich beschränktes Gebiet. Urg – schriftlos e historische Sprachwissenschaft rekonstruierte e Spr von 2 Prinzipien ausgehend: 1) Urg muss e wicht Charakterzüge r i-e Sprachfamilie besessen haben 2) es müssen s best Neuerungen entwickeln haben, e n germ Typ prägten 2. Wortschatz s Urg: Wurde rekontruiert aus m Vergleich r germ Spr-n miteinander u mit n ander i-e Spr-n. n Grundstoff s Urg bilden Pronomen, Zahlw-r, Verwandschaftsnamen, Namen von Tieren, Vögeln, Körperteilen (W-r lassen s nachweisen, ss sie s in allen ie Sprachen od in einigen Gruppen von i-e Sprachen entwickelten) – 2/3 r gemeingerm W-r. Beispiele: Ich – gr ego – lat ego – sl aзъ – lit as Zwei – lat duo, gr dyo, russ два, ai dva Mutter – мать – lat mater, gr meter Maus – lat mus – gr mys – ai mus Fuss – lat pes – gr pos – ai pat 1/3 s Wortschatzes sind Neuerungen, kommen in n ander Spr-n nicht vor, entstanden in r urg Zeit, widerspiegeln s Leben r Germanen in neuen Wohnsitzen (W-r aus m Bereich „Schifffahrt“, „Fischfangen“: Netz, Hafen, schwimmen Benennungen r Himmelsrichtungen – Nord, Ost, Süd Jagd, Viehhaltung – Rind, Kalb, Bär Wohnwesen – Bett, Haus, Wand Kriegsführung – Krieg, Schwert, Bogen, Helm 1. s morphologische Sys bewahrt e wicht Charakterzüge s i-e morphol Sys: 1) Urg – flektierende Spr mit ner reich entw Flexion 2) besitzt e Kongruenz, Rektion als wicht Mittel r synt Verbindung 3) Sys r W/a ist gleich m I-E 4) Gr Kategorien r W/a - m I-E ähnlich s Substantiv hat e Kategorien s Geschlechts, Numerus, Kasus, s Verb – e r Person, Numerus, Tempus, Genus, Modus 5) erbte aus m I-E stammbildende Suffixe u Flexionsmorpheme S/b Suffixe prägten n Stamm u bestimmten beim Substantiv zus mit r Kasusendung seine Flexion. s einfachste Modell ner Kasusform enthielt nicht 2, sondern 3 Morpheme: 1 Wurzelmorphem + 2 s/b Suffix + 3 Kasusendung s/b Suffixe waren auch für e Formenbildung s Verbs (in allen schr überlieferten altgerm Spr erhalten) 6) erbte aus m I-E n Ablaut (Несу, нёс, Lat facio – feci, Dt nehmen – nahm) Es gibt aber Neuerungen, e für s I-E nicht eigen sind (schwache Deklination r Substantive; starke, schwache Deklination r Adj u schwache Konjugation r Verben) 2. s phonologische Sys im Urg Bedeutende Neuerungen, e e Eigenart s Urg prägen 1. Lautverschiebung (s Gesetz von Grimm) entw s in 2 Taus – 1 Taus vuZ, erfasste alle i-e Geräuschlaute: 1) i-e stimmhafte b, d, g wurden zu p, t, k: duo, got twei, altsächs twe; lat ugum, got ukke, altisl ok 2) i-e p, t, k wurden zu f, ђ, x: lat tu, got ђu; gr kardia, lat kor, got herto, alts herta 3) i-e stimmhaft behauchte Explosivlaute bh, dh, gh wurden zu b, d, g: bhratar, got bro(th)ar, alts broder 2. Vokalwandel: i-e o > a lat nox, got nachts, ahd nacht; i-e a: > o: frater, got bro(th)ar, alts brother; oi > ai gr voida, got vait; ei > i: gr steiho (ich gehe), ahd stigo (ich steige) 3. Akzentverschiebung: i-e Spr-n hatten nen freien Akzent. Im Urg vollzieht s r Übergang zur Anfangsbetonung s W-s. 2. e Aufspaltung s Urg beginnt um 800 vuZ. Durch e Auswanderung r Germanen aus Skandinavien u infolge ihrer Verbreitung auf m Kontinent entstehen altgerm Dialekte u Gruppen von Dialekten. 3 Gruppen: 1) nordgerm (skandinavische) Dialekte - e älteste Spr ist altisländisch ( überliefert mit runischen Inschriften aus 3. – 4. Jh uZ, Inschriften auf Waffen, Amuletten, Schmuckgegenständen, Felsen, Grabsteinen 2)ostgerm Dialekte e gotische Spr – gotische Bibel 3) westgermanische Dialekte ahd, altenglisch, altsächsisch, e 1. schrift Denkmäler in n w/g Sprachen stammen aus m 7., 8. Jh uZ, e dt Spr bildete s auf r Grundlage r w/g Dialekte 3. Die Entstehung der dt Nationalität Aus den w/g Stämmen der Franken, Bayern, Alemanen, Thüringer, Saxen Das Zusammenwachsen der Stämme beginnt im 5. Jh Die führende Rolle spielten am Anfang die Franken Unter Anführung des Königs Chlodvig eroberten sie die ehemalige römische Provinz Gallien und gründeten 486 das Frankenreich. Das vereinigte die alten Territorien der Franken östlich des Rheins und das neueroberte Gallien. Hier begann eine intentive Entwicklung der feudalen Gesellschaft. Frankenreich entstand in der Mitte des 5. Jhs, seine Blütezeit war unter der Regierung des Karl des Großen, der viele fremde Länder eroberte. 773-774 – das Langobarden 795-796 – das Awarenreich (Ungarn) 804 – einen Teil Spanien die entscheidende Bedeutung hatte die Unterwerfung anderer w/g Stämme durch die Franken. Franken traten als die Einiger der w/g Stämme auf unter Karl Gr wurde 788 dem Frankenreich Bayern angegliedert 772-814 – führte er Saxenkriege und gliederte auch Saxen dem Fr an. 5. Territorialdialekte der ahd Zeit Ahd: Anfang dieser Periode (770-843) liegt in Frankenreich. Weiter bezieht sich s Ahd an s Ostfränkische Reich – 843 – 990. seit 990 – an s Deutsche Reich. E wichtigste Existenzform – Territorialdialekte. E Grenzen r Dialekte fallen mit n politischen Grenzen r Herzogtümer im Ostfränkischen Reich (~50) zusammen. 6. Existenzformen r deutschen Spr in r ahd Periode. Das ahd Schrifttum. Ahd: Anfang dieser Periode (770-843) liegt in Frankenreich. Weiter bezieht sich s Ahd an s Ostfränkische Reich – 843 – 990. seit 990 – an s Deutsche Reich. Zusammenfassung der Franken, Alemanen, Bayern, Thüring, Saxen im Fr/r legte den Grundstein zu ihrem Zusammenwachsen, zu einer Nationalität. Aber das Fr/r war ein schwachzentr ethnisch bunter und mehrsprachiger Staat. Der Proyess konnte nicht abgeschlossen werden. Im Fr/r begann die Entwicklung zweier i-e Sprachen der Neuzeit, des Dt und des Franz Östliche Franken, die östlich des Rheins lebten, sprachen ihre heimischen germ Dialekte. Aus diesen germ Dialekten begann sich die ahd Sprache zu entwickeln. Westlich des Rheins – Altfranzösisch Diese Sprachen blieben zuerst schriftlos. Die Sprache der Kirche, der Gelehrten, des Staates war Latein. Die entgültige Herausbildung der dt Nationalität geschieht in der Mitte des 9. Jhs durch die Aufteilung des Rheiches nach Verdun 845: 3 Reiche, an deren Spitze die Enkel von karl Gr standen 1) Karl der Kahle – Westfränkisches Reich (Frankreich) 2) Ludwig der Deutsche – ostfränkisches Reich (Deutschland) 3) Lothar – Mittelreich (Italien) Im dt Reich geschieht die entgültige Konsolidierung der Stämme, es entw sich das Gemeinschaftsbewußtsein – Gefühl der Nationalität Damit ist die Entw der dt Nationalität abgeschlossen. Herkunft des Wortes „Deutsch“ Die off Schriftsprache war Latein Dt entstand als Bezeichnung der volksmäßigen Spr in Fr/r Zum 1. Mal erscheint „dt“ 786 in lateinischen Quellen in der Form theodiscus, teudisca lingua (um 800) Bedeutete zuest volksmäßige Spr Abgeleitet vom Wort diot „Volk“ (eine beliebige germ Spr im Gegensatz zu Latein). Allmählig bekommt das die heutige Bedeutung „Deutsch“ In den Quellen jener Zeit: t/l – für germ Dialekte, romana lingua – für Latein. Um 1000 trifft man in einem Text diu diutisca zunga Um 1100 – diutisciu lant, diutiskiu liute Im 15.-16. Jh – die Zusammensetzung Teutschland, Deutschland Sie gehen langsam vor sich und erfassen nicht e ganze Sprache (Spr), sondern einzelne Teile des Sprachkörpers. Diese Veänderungen häufen sich im Laufe r Jahrhuderte an, es entstehen große Unterschiede zwischen m Zustand r Spr in den einzelnen Perioden e Veränderungen in Existenzformen r Spr: ob e Spr nur in gesprochener Form existiert od auch Schrifttum hat, ob sie nur in Mundarten lebt od auch übermundartliche bzw intermundartliche Existenzformen hat. Bis 8. Jh – e deutschen (deu) Dialekte – schriftlos, nur in gesprochener Form. E Entstehung s Schrifttums – großer Wandel in r Existenzform r Spr. In r spätfeudalen Epoche u im Frühkapitalismus entwickelt sich eine gemeindeu nationale Literaturspr. Über n Dialekten existiert eine höhere Sprachform. Periodisierung: 1. 5 Jh – 770 – vorschriftliche (vorliterar) Zeit. Es begann e Entwicklung r deu Spr aus altgermanischen Stammesdialekten. Kein Schrifttum. Man urteilt über n W/s, Laut- u Formenbestand dieser Spr auf Grund s historischen Vergleichs dieser Sprachen. 2. ab 770 beginnt e schriftliche Überlieferung r deu Spr a. ahd: 770 – 1050 b. mittelhd: 1050 – 1350 c. frühneuhd: 1350 – 1650 d. neuhd: 1650 – heute Es gibt keine festen Grenzen zwischen n einzelnen Perioden. z.B. Nhd verbindet man mit r Herausbildung einer gemeindeu Literaturspr und mit r dadurch bedingten Veränderung r Rolle r Dialekte. Aber einige Forscher: Anfang s Nhd – Mitte 15. Jhs oder Beginn 16. Jhs; andere Forscher – Anfang 17Jh. Allgemeine Charakteristik r einzelnen Sprachperioden: 1. Ahd: Anfang dieser Periode (770-843) liegt in Frankenreich. Weiter bezieht sich s Ahd an s Ostfränkische Reich – 843 – 990. seit 990 – an s Deutsche Reich. E wichtigste Existenzform – Territorialdialekte. 2. mhd: e Epoche s vollentwickelten Feudalismus in Deutschland. Wirtschaftlicher u kultureller Aufschwung, Entwicklung von Wirtschaft, Handel u Gewerbe, Wachstum r Städte. Blütezeit s Rittertums. Neue ritterliche Kultur => ritterliche Dichtung 3. fnhd: Übergangszeit zum eigentlichen neuzeitigen Deu. Weiterer Wandel s Sprachkörpers. Hauptcharakteristikum – stufenweise Herausbildung r gemeindeu nationalen Literaturspr. Das ist e Anfangsstufe dieses Prozesses: erste Voraussetzungen dafür geschaffen 4. nhd: Herausbildung u Fortentwicklung r gemeindeu nationalen Lit-spr. 3 Etappen: a. Anfangsstufe: 1650-1770 b. Vollendung r Herausbildung r gemeindeu Lit-spr u ihre Verankerung in r deu klassischen Literatur: 1770 – 1830 c. Fortentwicklung r gemeindeu Lit-spr in r neueren u neuesten Zeit: 1830 - heute Herzogtümer u Dialekte: Schwaben: Südwesten des Reiches. Heute – BadenWürttemberg, deutschsprachiger Teil r Schweiz. Dialekt – Alemannisch. Bayern: Südosten s ostfränkischen Reiches (s heutige Bayern u Österreich). Dialekt – Bairisch. Bairisch u Alemannisch – r Grundstock r oberdeutschen Dialekte! Franken: nördlich von Schwaben. Heute – Rheinland-Pfalz, Hessen, e Landschaft Franken im Nordwesten Bayerns. Dialekt – Fränkisch. Lothringen: grenzt an Franken. Heute – NordrheinWestfalen, Nieder- und Mittelbelgien, Luxemburg, Saargebiet. Dialekt – Fränkisch. S fränkische Dialekt hat eine eigentümliche geographische Lage. Er erstreckt sich längst s Rheins von Norden bis zum Süden Deutschlands => hat mehrere Unterdialekte. Man unterscheidet: o im Süden an r Grenze mit Schwaben u Bayern – Südfränkisch u Ostfränkisch o Mitteldeutschland: Rheinfränkisch (Mainz, Frankfurt, Worms) u Mittelfränkisch (Koblenz, Trier, Luxemburg, Saargebiet, Köln) o Norden: heutige deutsch-niederländische Grenze – Niederfränkisch Sachsen: im Norden s ostfränkischen Reiches – Sächsisch. e Thüringer Mark: zwischen Franken u Sachsen. Dialekt – Thüringisch Gliederung r ahd Territorialdialekte: 7. Wortschatz s Ahd W\s – reich+ s staendige Wachstum im Zusammenhang mit r wirtschaftlichen u kulturellen Entwicklung. Basis: Uebernommen von n westgermanischen Grosstaemmen aus r gemeingermanischen Zeit. Im W/s – verschiedene chronologische Schichten, e e wichtigsten Etappen in r Geschichte r Germanen u r deu Nationalität wiederspiegeln: 1. älteste Schicht – i-e Sprachgut (Urg 3000 – 1000 vuZ) 2. germ Neuerungen, e auf s i-e nicht zurückgehen 3. widerspiegelt e Aufspaltung r Germanen u selbständige Entwickl s W/s r germ Spr. 1 Jh uZ, wiederspiegeln e wichtigsten Etappen im Leben r germ Stämme: a. neue gesellschaftl Verhältnisse r frühfeodalen Epoche (kuning, herizogo, stuol) b. Etwickl r Produktionskräfte (fiskari= Fischer) c. Ackerbau ist vertreten durch mehrere W-r, e meisten – aus Latein entlehnt (plantare – pflanzom, vinum – vien=Wein), d.h. n 8. die wichtigsten Charakteristika des ahd.Vokalismus Wiederspiegelt versch Etappen in r Entwickl r deu Spr: i-e, germanische, ahdCharakterzüge. Gemein mit Urg: 1. den festen Wortakzent auf der Stammsilbe `geban, gi`bot 2. den Ablaut : bintan –bant- buntum –gibuntan 3. dem auf dem Vernerschen Gesetz beruhenden grammatischen Wechsel d\t, h\g, f\b, s\r in der Flexion der st.Verben ziohan – zoh – zugum –gizogan Lautwandel in der ahd.Zeit (es vollzog sich die 2. genannt ahd.Lautverschiebung): 1. der Umlaut: seine Entw-ng begann schon in der vorliterarischen Zeit in den ahd.Territorialdialekten, er erfasste einige Vokale u Diphtonge u führte zur Entwicklung mehrerer neuer vokalischer Phoneme. Umlaut wird zur wichtigen Art r inneren Flexion (Buch – Bücher) 2. Ahd.Monophtongierung: hochdeutsche Oberdeutsch Mitteldeutsch 1. Bairisch 1. Mitteldeutsches Fränkisch: 2. Alemannisch a) Rheinfränkisch b) Mittelfränkisch 3. Oberdeutsches Fränkisch: 2. Thüringisch a) Südfränkisch b) Ostfränkisch niederdeutsche 1. Niederfränkisch 2. Niedersächsisch (10-11 Jh) E Unterschiede zwischen Dialekten betreffen vor allem s phonologische System. z.B. p statt b, k statt g: bairisch: Fater unser du pist... ostfränkisch: Fater unser thu thar + Lexikalische Unterschiede 1. Ahd Schrifttum. S deu Schrifttum entstand um 770, in r Epoche s karolingischen Großreiches. R Beginn r schriftlichen Überlieferung r deu Spr – r bedeutendste Wandel in n Existenzformen r Spr im Ahd. E Entwicklung s deu Schrifttums war mit r Kulturpolitik Karls s Großen verbunden: e kathol Kirche u Bündniss mit m Papsttum für e Stärkung s Großreiches war wichtig. Kirche – s wichtigste Mittel r ideologischen Beeinflußung r Massen u ihrer Erziehung. Einführung u Durchsetzung r christlichen Ideologie. Kirchliche Texte, Gebete, Psalmen usw wurden aus m Lateinischen übersetzt. Entstanden Klosterschulen für e Ausbildung r Priester. E Bibel war auch übersetzt. S deu Schrifftum (e übersetzen kirchl Texte u Dichtung) diente n Bedürfnissen r christl Missionierung u s Lateinunterrichts. Trotz dieser Entwicklung nahm e Latein – e herrschende Stellung als kirchl Spr u Amtsspr ein. 2. Sprachdenkmäler s Ahd. E 1. deu Sprachdenkmäler – Glossare (770, latein-deu Wörterlisten) u Interlinearübersetzungen (lateinische kirchl Texte mit deu Übersetzung zwischen n Zeilen). Dann – Übersetzungen von Taufgelöbnissen, Gebeten, Predigten. 830 – e Übersetzung s Bibeltextes: „Evangelienharmonie“ von Tatian. Versdichtung: 9. Jh: Gedichte mit religiösem Inhalt: Poem „Muspilli“ (830), „Evangelienharmonie“ von Mönch Otfried, Gedicht „Ludwigslied“ (beschreibt Ludwigs Sieg über Normannen 881). E epische Literatur, heimische Lieder u Sprüche – nur in mündlichen Überlieferung, weil sie von r altgermanischen Mythologie durchdrungen war u => für Klöster nicht geeignet. S einzige Denkmal epischer Literatur – „Hildebrands Lied“ (Herrführer, es kommt zum Kampf zw ihm u seinem Sohn. Nur ein Fragment von 2 Seiten erhalten geblieben). Merkmal r Dichtung – Alliteration: es rheimen sich e Anfangslaute (Konsonanten). Markbeschreibungen: Merseburger Zaubersprüche u lateinisch-deu Gesprächssammlungen. Notker der Deutsche machte Übersetzung lat. philosophischer Traktate: Vorsteher einer Klosterschule, viele deutsche Wörter mit abstakter Bedeutung geschaffen. 3. Existenzformen. Die einzige Existenzform – Territorialdialekte geblieben. Es fehlten eine einheitliche ökonomische Basis und ein intensiver Verkehr zw n einzelnen Landschaften => keine Kommunikationsverhältnisse u Bedürfnisse für e Herausbildung einer einheitlichen Verkehrssprache. R bedeutendste Wandel in n Existenzformen – e Entwicklung s Schrifttums u r Beginn r schriftlichen Überlieferung r Spr. E Entstehung s Schrifttums u e Entwicklung r religiösen Übersetzungsliteratur führten zur tiefgreifenden Entwicklung r deu Spr. Neue Wörter (meist abstrakte Begriffswörter) sind mit n Begriffen r christlichen Ideologie in e Spr unter m Einfluß s Kirchenlateins eingegangen. R Stil r gelehrten Prosa entwickelte sich. => weitere funktionale Schichtung r Spr. R gelehrte Stil s Deutschen war durch Schriftdialekte vertreten, der r Spr s alltäglichen Verkehrs gegenüberstand. Diese funktional-stilistische Schichtung r Spr gewann sozialen Charakter, weil nur e gelehrten Geistlichen u eine dünne Schicht des Hofadels n gelehrten Stil r geistlichen Prosa beherrschten. => Ein sozialgeprägtes hierarchisches Verhältnis – nicht nur zw Latein u n gesprochenen Terr-dialekten, sondern auch zw dem gesprochenen Dialekt s Alltags u m Schriftdialekt r gelehrten geistlichen Prosa. => s Schrifttum u e gelehrte geistliche Prosa bedeuteten einen Vorschritt in r Entwicklung r werdenen deu Spr. 10.-11. Jh: günstige Bedingungen für e Entwicklung r Berufslexik geschaffen: Handwerkberufe entstanden: Goldschmiede, Glasmacher, Baumeister usw. 9. die ahd.Lautverschiebung. 5-12 Jhd u.Z 1. Lautverschiebung – ie u germ Spr (2000-1000 vuZ) 2. Lautversch – ahd Dialekte, Unterschied zu allen anderen germ Spr u Ahd. betrifft 2 Gruppen von Konsonanten: p-t-k und b-d-g Spiratisierung: im In- und Auslaut des Wortes nach einem Vokal: p - > ff slapan – slafan; t -> zz etan- ezan, k -> hh makon – mahon. Im Anlaut nach einem Konsonanten und bei Konsonantendehnung: die ger. p,t,k zu den Affrikaten pf, z, kch (ch) verschoben. As. Tunga – ahd. Zunga (Zunge), punt – pfunt, kaurn – khorn. Verschiebung von k>ch nur im Alemanischen und Bairischen, im Fraenkischen – k. Ackerbau von Römern gelernt. d. Bereich r Wohnungseinrichtung (murus – mura, cellarium – kellari, fenestra – fenster) e. Handel, Staatsverwaltung, Heereswesen (kaupo – koufen, moneta- muniza, kampus – kampf) – aus n 1. Jh uZ: beziehungen mit Römern + Bereicherung durch Entlehnungen: a) Voralthochdeutsche Entlehnungen im ahd. W\s – lat Entlehnungen (widerspiegeln n Verkehr r westgermanischen Staemmen mit n Roemern in n 1-ten Jhdten uZ) Monatsbezeichnungen: Martium – ahd.marzeo, merzo ~maerz`, August – ahd.a(u)gusto- `August` Namen der Wochentage – durch Lehnuebersetzung: dies Solisahd.sunn^untag `Sonntag` 4. nach r Verbreitung s Schrifttums, nach n Bedürfnissen s Schrifttums: Abstrakta im Bereich s Geisteslebens. E Hauptquelle für e Entstehung neuer W-r in r christl Zeit – Wortbildung r germ W-r. Bedeutung s Schrifttums: Uebertragung r theologischer u philosophischer Schriften ins Deu, freie Nachdichtung s Evangeliums, Entwickl r dichterischen Kunst => Bereicherung s W\s. Man brauchte neue Ausdrucksmittel: Hauptquelle – s bereits vorhandene haimische Wortgut, ab Ableitung, Zusammenzetzung u Bedeutungswandel. Zum Adj. entwickeln s s abstrakte Sub-v milti, miltida (Guete, Barmherzigkeit) u s Verb milten (sich erbarmen). Einige einfache W-r sind jetzt Kernw-r grosser Wortfamilien: z.B: faran (fahren, gehen, wandern) -> abfaran (verschwinden), arfaran (ausgehen, einholen, erfahren), forafaran (vorausgehen), duruchfaran (durchgehen) uva. Neue Ableitungsmittel: Suffixe –heit, -scaft, -tuom. Rasches Anwachsen r abstrakten Lexik: schon in r Bibel solche W-r wie geist (Geist), gidank (Gedanke), geschaffen aus m heimischen Wortgut. Notker (Vorsteher ner Klosterschule, viele deu W-r mit abstakter Bed-g geschaffen): schuf durch Lehuebersetzung u Umschreibung bei r Uebersetzung philosophischer termini neue W-r: lat. Infinitus – unentlich (unendlich). b) Lateinische Entlehnungen r ahd. Zeit neue Schicht lat W-r kommt durch Vermittlung r Kirche u Klosterschulen in e dt Spr. Bereich „kirchenu Schulwesen“: templum – ahd. tempal (Tempel), nonna – ahd. nunna (Nonne), scola – ahd.scuola (Schule) Wortbildung r Sub-ve. Ableitung mit Hilfe r Suff: von Verbalstaemmen, von n Staemmen r Adj-ve u Sub-ve aus m Urgermanischen: -ing, -in, -t , i, -ida, -niss, -nass, -nuss neue Suff: heit, scaft (schaft), -tuom (tum) – entwickwlten s aus selbstaendigen W-rn (fungierten als e 2. Komponente r Komposita, wurden allmaehlich Ableitungssuff) z.B. heit als selbstaendiges W=Wesen, Weise, Rang (Komposita mit m Suff bedeuteten Zustand od. Eigenschaft, kint-heit =Kindheit), ab verlor seine Selbstaendigkeit). es erfolgt e Umdeutung alter Suffixe u deren Anpassung an neue Verhaeltnisse: -ung: im urgermanischen als –ing, ung bedeutete e Abstammung (Nibelungi) od. Zugehoerigkeit zu ner Menschenart (kuning). Neue Funktion: zur Bildung r Verbalabstrakta: Wirk-ung-a. aus m Lat wird in r vorliterarischen Zeit s Suffix ahd.ari (lat.arius, d. –er) entlehnt: scrib-ari (Schreiber), ler-ari (Lehrer) Konversion (Wechsel s Paradigmas): sehr verbreitet: Verb helfan – Subv helf-a (Hilfe), klagon – Sub-v klag-a (frueher Konjugation, jetzt Deklination) Durch e Einreihung in e and Deklinationsklasse w neue Sub-ve auch von n substantivischen Staemmen gebildet. Fridila=Geliebte(o-Dekl) => fridil (Geliebter –a-Dekl.) Ablaut bei r Wortbildung, weil viele Sub-ve von n Staemmen starker V erben abgeleitet sind: Fliohan (fliehen)– flucht (Flucht) Konsonantenwechsel: snidan (schneiden) – snit (schnitt) Umlaut+Vokalharmonie: tragan (tragen) – tregil (Traeger) Prefigierung: geringere Rolle. Gi- : gi-birgi zu berg (Berg), Un- : un-wizza (Unwissender) zu wizzan (wissen) mit Einreihung in e n-Dekl. Zusammensetzung: beliebtes Mittel Bestimmungskomposita: als 1. Komponente sub-vische, adj-sche u Verbalstaemme, Staemme r Adv, Numeralien, Prepositionen. Ueberwiegen echte Komposita (1. Komponente – ein Stamm) 2 Modelle: wo 2 Wuerzel u Flexion (gast-hus=Gasthaus), wo 2 Wuerzel + Bindeelement +Flexion (tago-sterno=Morgenstern) Wortbildung r Adj-ve Aus m Urg: -ag (bluot-ag, blutig),-ig (kreft-ig, kraeftig), isc (ird-isc, irdisch),-in (guld-in, golden) Praefixe: un-: kund- un-kund (unbekannt) Neue Ableitungssuffixe: -lich (aus m Sub-v Leib=Gestalt), bezeichnete Aehnlichkeit -bari (aus m Verbaladj-v zum Stamm s Verbs ahd.beran=tragen, hervorbringen, gebaeren) bedeutete „bringend“, „gewaehrend“ ahd.trostbari=troestend -haft: etymologisch ein altes Verbaladj-v, bezeichnet n Besitz sigi-haft (sieghaft). -sam: =aenlich, ebensolcher: sorg-sam Zusammensetzung: geringere Rolle: als 1. Komponente sub-vische (fart-muodi =muede von der Wanderung) u adj-vische (halbtot=halbtot) Staemme. Wortbildung r Verben. Aus m Urg: viele schwache Verben waren von sub-vischen, adj-schen, adverbialen u verbalen Staemmen abgeleitet: ahd.alt – alten (altern). Offan – offanon (oeffnen). e alten Ableitungssuffixe dieser Verben erscheinen im Ahd als stammbildende Suffixe r schwachen Verben u gehoeren zu ihrer Formenbildung. Praefigierung: bi-, gi, ir-, ur-, ar-, for-, fur(i)-, zi(r)-, int-, ant-(d.ent-) entwickelten s aus Praepositionen u Lokaladverbien, dann waren Komponente r Komposita, dann zu n Praefixen. Im Ahd existierten parallel s Praefix bi- u Praeposition bi (bei), auch ur-, zi-. Es gab auch ne Reihe von sog. trennbaren Praefixen; uf-springan (aufspringen), nidar-stigan (niedersteigen). Trennbare u untrennbare Praefixe – s produktivste Wortbildungsmittel r Verben. Suffigierung u Zusammensetzung –wenig vertreten. Ai -> kurze e, wenn h,r,w folgte, sonst ai->ei: got. laisjan – as lerian, ahd leran; got. stain – ahd. stein Au ->kurzes o vor h und den Dentalen d,t,s,n,r,l, sonst au ->ou: got. hauhs – ahd hoh; augo –ahd. Ouga (Auge) 3. Ahd.Diphtongierung: Das germ e wurde zu ia diphtongiert: hiar, dann zu ie: hier Das germ.o(kurz) – im Fränkischen 8. Jh zum uo zB fuor, im Bayrischen blieb im 9.Jhd noch o (kurz), das Allemannische hatte ua (fuar). Verschiebung des germ p (people, read it as three) -> d 4. Vokalharmonie (Brechung): Hebung/Senkung r Stammsilbenvokale unter m Einfluß r Vokale r noachfolgenden Silben, dh eine regressive Assimilation. E Hebung e zu i geschah durch Einwirkung r Vokale r hohen Zungenlage i od.j r folgenden Silbe u vor n + Konsonant: lat.ventus – ahd.wint (Wind), erda – irdisc. E Senkung i zu e : vor m Vokal r tiefen Zungenlage a: lat.piper – ahd.pfeffar. Wechsel von o-u: je nach dem Vokal der folgenden Sibe: helfan – half – hulfum – giholfan R Diphtong eu wurde zu eo, io vor a,e,o der folgenden Silben gesenkt und zu iu vor i(j), u der folgenden Silbe gehoben: Ahd.beogan (biegen) praes.Sg 1. biugu 2. biugis(t). Vergleich mit geben –du gibst (heute). R Umlaut: entsteht unter dem Einfluss des i od. j der folgenden Slbe. Vokale der mittlerren und hinteren Reihe werden palatalisiert = verwandeln sich in Vokale der vorderen Reihe. Das begann um 750: gast –gesti Der Umlaut a > e hatte in der ahd. Zeit mehrere Ausnahmen: a wurde nicht umgelautet vor ht, hs, rw: maht – mahtig oberdt. Dialekte: kein Umlaut vor h, r+Konsonant, l+Konsonant Der Umlaut fehlte oft vor -ĩ , -in, -lin, nissi. Neues Phonem [y:] entstand teils durch Monophtongierung des Diphtongs iu, teils durch den Umlaut des langen u. Die Laenge der Vokalphoneme wurde manchmal durch Verdoppelung gitaan (getan) wiedergegeben.Die beiden e-Laute werden meist nicht unterschieden. 5. Lautkorrespondenzen: - ahd Langvokale i, u, iu – heute ei, au, eu (min-mein, hus-Haus, liute-Leute) - ahd Diphtonge ie, uo – heute Langvokale ie, u (hier, fuor-fuhr) - ahd Diphtonge ei, ou – heute ei, au (teik – Teil, ouge – Auge) 17. e Abschwaechung r Vokale in unbet Silben im Mhd u ihre Auswirk-g aufs phon u morph Sys. 1. E Abschwächung r unbetonten Vokale. E langen u kurzen Vokale "a, o, u, e, i" sind im Mhd in unbetonter Stellung zu e abgeschwächt od ganz verschwunden: a.Abschwächung zB Ahd taga > Mhd tage, gesti – geste, namun – namen b.Schwund - am Wortende (Apokope) od in r Wortmitte (Synkope): zB grossiro > græzer (Apokope) zB ginada > g(e)nade > gnade (Synkope) Ursache r Abschwächung – r feste Wortakzent auf r Stammsilbe s W. E ander Vokale sind unbetont u w allmählig abgeschwächt. E Abschwächung r Vokale in unbeton Stellung vollzog s in allen Epochen r deu Spr-geschichte. E unbet Stellung im W – ne r Voraussetzungen für n Schwund r meisten s/b Suffixe r Substantive in r vorliterarischer Zeit (germ. dagaz – ahd. tag). Im Ahd gabs e Abschwächung auch: - e Kürzung r Vokaldauer (ahd N. Pl. taga – mhd. tage); - Wandel unbetonter kurzer Vokale zu e (ahd. wintar u winter); - Zwischenstufen r Abschwächung: u – o – e (ahd. tagum, tagom, tagon – mhd. tagen) Nhd: mhd. D.Sg tage, worte – jetzt fakultativ Tag(e) Wendepunkt in r Geschichte r Abschwächung – r Ausgang s althochdeu Zeitalters. Bis 10-11 Jh – keinen gründlichen Unterschied zw m phonolog Bestand r betonten u r unbetonten Phoneme im W (konnte ein beliebieger kurzer od langer Vokal erscheinen: ahd. sunu, taga, gesti, sneo, zunga) N alten phonolog Bestand bewahren e betonten Morpheme: - Wurzelmorpheme (jar, bluome) - betonte Ableitungspräfixe (imbizz, urteil) - e 2. Komponente zusammengesetzter W-r (juncvrouwe) - Ableitungssuff (armuot, künegin) e Abschwächung r unbetonten Vokale hatte nen grossen Einfluss: 1. auf andere phonolog Prozesse, zB Entwiklung s Umlauts 2. auf e Veränderung im morpholog Sys, zB Vereinfachung r Flexion, Annäherung verschiedener Konjugations- u Deklinationstypen. Infolge r Abschwächung r Vokale in unbet Silben entstand im Mhd r Gegensatz zw m phonolog Bestand r betont u unbetont Morpheme, was n mhd Sprachstand m modernen Deu näher bringt (ahd. gesti – mhd. geste, ahd zunga – mhd. zunge). Lenierung(Abschwaechung) von b,d,g: b – p burg – purc (bayrisch), d – t drinkan – trinkan, g – k gebankepan. b,g > p,k nur dem Bairischen. und Alem. eigen. Verschiebung d>t hat nur den Teil des Fränkischen erfasst. Abstufungen inDialekten: e ahd. Lautverschiebung war im Sueden des ahd.Sprachraums, im Bayrischen und in Alemannischen entstanden. Hier – vollständig durchgeführt. In n nächsten Jh-ten verbreitet sich e 2. Lautversch vom Süden nach Norden in n fränkischen Dialekt. Je weiter, desto schwaecher. Im Rheinfraenkischen zB. Erfolgt die Verschiebung d-t nicht immer. Das Niederfraenkische – unberuehrt von der 2.Lautverschiebung (aehnlich mit Englisch und Niederlaendisch). Kennzeichnend für Mittelfränk – unverschobenen Fromen r Pronomen (dat, et, allet). Unberührt – Niedersächsische. => niederdeu Dialekte haben e 2. Lautversch nicht durchgemacht u n alten gemeingerm Konsonantenbestand bewahrt. E Grenze zw Hochdeu u Niederdeu – Düsseldorf am Rhein nach Magdeburg an r Elbe bis Frankfurt an r Oder – e Benrather Linie (Ort Benrath, südostlich von Düsseld, wo e Grenzlinie n Rhein schneidet). E Verbreitung im Fränk – sekundären Charakter – Verhochdeutschung s fränk Dialekts. Bdg r 2. Lautvesch: -ist in e Literaturspr eingegangen (6 Laute) - vertifte e Unterschiede zw n einzelnen deu Dialekten, weil nicht gleichmäßig in allen Dialekten verbreitet, sond e Intensität r 2. Lautversch in versch Dial versch => Grenze zw Niederdeu u Ahd (ik – ich, dat – das). - e Ursache r tiefen Unterschiede – Abstufungen im Prozess. 10. E Deklination r Substantive im Urg u im Ahd Gemein: Kg, Flexionstyp im wesentlichen r alte. Gemeini-e Charakterzüge r Flexion r Subst im Ahd: 1. durch i-e stammbildung bedingte Vielfalt r Dekl-typen r Subst: vokalische Stämme (a, ja, wa, j, o, jo), konsonantische Stämme (n, nt, r, ir), Wurzelnomina (Stamm hatte kein stammbildendes Suff) 2. enge Verflechtung von Genus u Stammbildung 3. synkretische Ausdruck von Kasus u Numerus in einem Flexionsmorphem. Urg. Das Substantiv besass e Kg s Genus, s Numerus u s Kasus. Ein wesentlicher Charakterzug r Formenbildung r Substantive - e sog. Stammbildenden Suffixe, e n Stamm s Substantivs praegten u zusammen mit r Kasusendung e Flexion s Substantivs bestimmten. Model einer Kasusform hatte 3 Morpheme: Wurzelmorphem+ stammbild Suff (=Stamm) + Kasusendung. Je nachdem, ob r Stamm s Substantivsw auf einen Vokal od einen Konsonanten endete, unterscheidet man bei n Substantiven 2 Arten n Stammklassen: 1) vokalische Klassen von Staemmen 2) konsonantische Klassen von Staemmen. E ungewoehnliche Ausbreitung bekam e Stammbildung auf –n, was zur zunehmenden Polarisierung r vokalischen „starken“ Deklination u r konsonantischen „schwachen“ n-Deklination fuehrte. 13. Bildung s Kj. Ahd. Praesens Kj w mittels s Suf –ê (e) gebildet. E Personalendungen sind im Kj fuers Praesens u Praet gleich. 1 P Sg -, Pl -m, 2 P Sg– s(t), Pl -t, 3 P Sg -, Pl –n. Starke Verben: 1 bint-e-, bint- ê-m 2 bint- ê- s(t), bint- ê- t 3 bint-e-, bint- ê- n. Schwache: I Gruppe: 1 teil-e-, teil- ê-m 2 teil -ê-s(t), teil -ê- t 3 teile-, teil- ê- n, II: offan-o-, offan-ô-m 2 offan-ô-m 2 offan-ô- s(t), offan-ô-t 3 offan-o-, offan-ô-n. III: folg-e-, folg- ê-m usw. E schwachen Verben r II u III Klasse haben statts Suf s Kj ihr stammbildendnes Suf, so ss e Formen s Indikativs u s Kj nur durch Personalendungen unterscheiden. S Suf s Kj – ê u e stammbild Suff r schwachen Verben r II u III Kl w im absoluten Auslaut gekuerzt. Praet Kj. Mittels s Suf –î (i), w im absoluten Auslaut gekuertzt. Bei n starken Verben w alle Formen s Praet Kj vom Stamm r dritten Grundform (Praet Pl) gebildet. Bintan = binden: Vgl. Praet Ind. 1 bant-, bunt-um, 2 bunt-i, bunt-ut 3 bant-, bunt-un. Praet Kj. 1 bunt-i, bunt –î-m 2 bunt –î-s(t), bunt–î-t, bunt-i, bunt–î-n Bei n schwachen Verben w s Suf –î (i) ans Suf s raet –t- angefuegt. teilen, offanôn, folgên. 1 teil-t-i, offan-ô-t-i-, folg-ê-t-i- usw. Mhd. Infolge r Abschwaech-g r Endvokale fielen e Suffixe s Praesens Kj u s Praet Kj zusammen - > -e. e Grammatikalisierung s Umlauts u r Brechung im Praesens Ind r starken Verben u s Ausbleiben dieser Erscheinungen im Praesens Kj erzeugen seit r mhd Zeit noch nen formellen Gegensatz zw diesen Verbalfromen. 14. e mhd Sprachperiode, Wandlungen in n Existenzformen. e Erweiterung r Verwendungssphäre. s mhd. Schrifttum 1050-1350 (e Blütezeit s Rittertums) Es entwickelt s e ritterliche Kultur (ne weltliche Kultur). Charakterisch: 1. Wandel in n Existenzformen r Spr 2. Anhäufung von Neuerungen im Sprachkörper Wandel: e Erweiterung s Geltungsbereiches s Deu auf Kosten s Lateins. Lat spielt ne große Rolle im schriftlichen Verkehr, wird ab allmählich von r deu Spr verdrängt. Prozesse r sprachl Vereinheitlichung. Es entwickelt s e ritterliche Literatur, bedient s r deu Spr. e Blütezeit r ritterlichen Dichtung- 12-13 Jh. Wichtigste Kulturzentren (Mit. 12 Jh.) am mittleren u unteren Rhein. Fahrende Spielmänner trugen Spielmannsepen vor, e e Traditionen r alten epischen Dichtung fortsetzten: „König Rhoter“, „Herzog Ernst“. Übersetzungsromane in Versen als Nachdichtung französ Epen: „Rollands Lied“- 11 Jh., „Alexanderlied“. Ritterromane in Versen od höfische Epen: „vom Ahd. E Verwitterung r stammbildender Suffixe r Substantive u e Vereinfachung r alten dreimorphemischen Struktur r Kasusform beseitigt nicht e Vielfalt r Deklinationstypen im Ahd. E Dekl-stypen werden nach n alten stammbild Suff eingeteilt u nach ihnen benannt. Man spricht von r aDeklination, i-Deklination, n-Deklination usw. Tendenz zum Ausgleich zw n einzelnen Dekl-typen. Ausgleich r Kasusformen im Sg. Bei r Angleichung u Unifizierung r Deklinationen tritt bereits im Ahd. e Tendenz zur Umgruppierung r Deklinationen nach m Genus r Subst. a-Deklination – einer r produktivsten Typen. Ihr gleichen sich e kleinen Gruppen konsonantischer Staemme (nt-, r-Staemme) u e Wurzelnomina an. Grosse Aehnlichkeit mit r Dekl r maskulinen a-Staemme im Sg. U im Pl. Weisen e ja- und wa-Staemme auf. Ihre Eigenart besteht darin, dass sie von r Kasusflexion u im Wortauslaut e Suffixe -j- u –w- bewahren. i-Deklination – Eigenart im Sg. u Pl. bewahren nur e Feminina. E Mask haben sich im Sg n a-Staemmen angeglichen. o-Deklination. Feminina. Ihre Abart sind die jo-Staemme, die ebenso wie die ja-Staemme sad Suffix –j- vor der Flexion haben. Im G.D.Pl wie fem n-Dekl, dh Ausgleich, Umgruppierung nach m Genus r Subst. n-Deklination. R einzige produktive Typ r konsonantischen Staemme, r in r deutschen Gegenwartssprache als „schwache Deklination“ fortlebt. In einigen Kasus ist s –n mit r Kasusflexion verschmolzen. Stammbild Suff – n erscheint bei allen Subst in Begleitung eines Vokals. Ablaut unterscheidet e Kasus. Praes Ind: 1 far-e, far-en 2 fer-est, far-et 3 fer-et, far-ent, Kj 1 far-e, far-e-n 2 far-e-st, far-e-t 3 far-e, far-e-n. Im Praet Kj r starken Verben entwickelt s als wichtiges Kennzeichen dieser Form r Umlaut: huelf-e-. Bei den schwachen Verben fallen infolge r Abschwaechung r Vokale r Endsilbben Praet Ind u Praet Kj lautlich zusammen. Praet Ind/ Kj dien-e-te usw. In r mhd u frnd Zeit entwickelt s e Kategorie r Modi u s Sys r Z/f s Kj bereichert s. Gleichzeitig mit m Perfekt u Plusq s Ind erscheinen bereits im Ahd e ensprechenden Formen s Kj (bei Otfrid, Notker) = Entwicklung r analytischen Z/f s Kj. S Praes Kj diente bereits im Ahd genauso wie heute zum Ausdruck r optativen u imperativischen Modalitaet, aber zusammen mit dem Praet Kj auch anderer modaler Bedeutungen ohne zeitlichen Unterschied. e Entwicklung s Perf u Plusq Kj rief e zeitliche Differenzierung hervor, seit dem 16 Jh ist es regelmaessig => s Plusq Kj dient zum Ausdruck r Nichtwirklichkeit in r Vergangenheit, s Praet – in r Gegenwart u Zukunft, Praes Kj – zum Ausdruck s Wunsches od ner moeglichen Aufforderung, s Praet – r Nichtwirklichkeit. E Entwicklung s relativen Gebrauchs s Perf u Plusq dehnt s auch aufs Perf u Plusq Kj aus. Hauptsphaere s relativen Gebrauchs r Z/f s Kj genauso wie heute - e berichtete Rede: Gleichzeitgkeit – s Praes u Praet , Vorzeitigkeit – Praet u Plusq. Heute hat s Kj 2 Funktionen: 1 Asdruck r potentialen u irrealen Modalitaet, 2 – Praegung r berichteten Rede Im Ahd bezeichnete s Kj in r berichteten Rede noch n Zweifel, Unsicherheit, Unwirklichkeit, heute- nicht mehr. Im Mhd wird s Kj r berichteten Rede schon zum Asdrucksmittel s Subjektiven, zum Praegemittel r berichteten Rede als ner besonderen Art r Aussage. E heutige Gebrauchsnorm bildete s im 17 -18 Jh heraus infolge r Absonderung s Kj r berichteten Rede vom potentialen u irrealen Kj. Fnhd. S Futur s Kj entwickelt s nach m Vorbild s Futurs s Ind im 15- 16 Jh. Im 16 Jh w aber selten gebraucht, erst im 17-18 Jh. R 1. Konditional erscheint am Anfang s 14. Jh, entwickelt s aus n Verbindungen s Verbs werden im Praet Kj mit m PI od mit m Inf. E konjunktionale Form s Verbs werden bedingt e potentiale od irreale Bedeutung dieser Verbindungen u ihre Bezogenheit auf e Gegenwart u e Zukunft. R 1. Kond ist seit m 15 – 16 Jh haeufig (bei Luther - wuerden kaempfen). R 2. Kond entwickelte s nach dem Vorbild s 1. Kond in r neueren Zeit. trojaner Helden Eneit“. Ende des 12 Jh.- ein neues Kulturzentrum am Oberrhein (Herzogtum Schwaben) mit n Städten Strassburg, Augsburg, Worms, Meinz. Am Hofe versammeln s viele Dichter: Hartmann von Aue, Gotfried von Strassburg, Wolfram von Eschenbach. 3 Gattungen: 1.s höfische Epos (Ritterromane in Versform)Nachdichtungen französ Ritterromane: „Ivain“, „Ereck“, „Tristan“, „Parzifal“ 2.s Heldenepos knüpft an e altgriechische Mythologie u historische Sagen an: s Niebelungenlied, Gudrun. e Verfasser sind unbekannt (ne kollektive Überlieferung alter Sagen) 3.Mienesang (ritterliche Lyrik): Walter von r Vogelweide e mhd wiltliche Lit hat nen großen künstlerischen Wert, in ihr entstand ne besond dichterische Spr- s klassische Mhd, war zwar regional begrenzt, hatte ab schon nen Übermundartlichen Ch-r. Im 13 Jh beginnt e Entwicklung r bürgerlichen städtischen Kultur u Lit. B/L Gattungen: 1.Schwänke (komische Kurzgeschichten): „r pfaffe Amis“ 2.didaktische Dichtung (gereimte sprüche mit belehrendem Inhalt) 3.Versnouvellen: „Maier Helmbrecht“ 4.satirische Dichtung: „s Tierepos über Rheineke, den Fuchs“ Im Mhd entw-ten s verschiedene Gattungen r Prosa, wobei Originalprosa immer mehr überwiegt. Gattungen: 1. e geistliche Prosa (Predigtsammlungen, Bibelübertragungen, Psalter) 2.e historische Prosa: Chroniken r Städte 3.Rechtsprosa (Sammlungen von Gesetzen) 4.Geschäfts- u Kanzleiprosa: bis zum 13 Jh bediente s e Knazlei nur s Latein, seit m 17 Jh dringt e d/S vor, zuerst in Urkunden, Handelsverträgen. 5.wisseschaftl Prosa (Arzneibücher, naturkundliche Schriften) Wandlungen, neue Existenzformen: 1.E Literatursprache, entsteht auf r Grundlage s nordalemanischen u Ostfränkischen (süd-westen s deu Sprachraums), ihr Einfluss verbreitet s auch in Mittel- u Niederdtl. e Voraussetzungen für s vortleben waren nicht geschaffen, daher verkommt sie zus mit r ritterlichen Lit Ende s 13 Jh 2.e Entwicklung s deu Sprachraums durch e feudale Expansion u e Entstehung neuer Dialekte: Im 10 Jh begann e Expansion nach m Osten gegen e westslawischen Stämme im Raum zw Oder, Havel, Spree, Elbe, Saale u m Erzgebirge. e D-en eroberten nen Teil r w-s Stämme u hier entstanden feudale Territorien: e Mark Lausitz (obere Spree) u e Mark Meissen (späteres Obersachsen) Im 12 Jh- Eroberungen r Territorien zw Oder u Elbeneue feudale Herzogtümer u Markgrafschaften: e Markgrafschaft Brandenburg (1150), s Herzogtum Mecklenburg (1170), s H-m Pommern (1180) e slavische Bevölkerung wurde massenhaft vernichtet, e Überlebten wurden mit Gewalt christianisiert u eingedeutscht- e slavische Kultur wurde ausgerottet, auf slawischem Boden entstanden reiche Klöster, Großgrundsitze geistlicher u weltlicher Feudalherren. Auf e Ritterkolonisation folgte e Bauernkolonisation. Im 13 Jh entfaltet s e deu Agression in n baltischen Ländern. 1230 wurde s baltische Volk von Preußen erobert (späteres Hrzogtm Preußen), 1241 wurden e Duetschen, Schweden u Dänen vom russ Heer unter Alexander m Nevskij zurückgeschlagen, damit endete e Ostexpansion. Kolonialdialekte In n eroberten Gebieten entstanden neue Dialekte (Kolonial/ Siedlungsdialekte), unterschieden s durch ihren gemischten Ch-r. e neuen Territorien wurden von deu Bauern besiedelt, was zur Mischung u Verschmelzung r Dialekte führte. e neuen D-te vereinigten in s Nieder-, Mittel-, u zum Teil Oberdeutsche Charakterzüge, sie waren großflächig. Im Norden u Nord-Osten: Meißnisch (Obersächsisch) Schlesisch + Thüringisch (war benachbart) e Entwicklung r Territorialdialekte bringt ne neue Tendenz zur Integration r Dialekte. Auch im deu Stammland infolge r gemischten städtischen Bevölkerung u des Verkehrs zw Städten. Es bildet s e sog Verkehrsspr heraus, e zum intermundartlichen Verkehr diente. + als Folge r territorialen Zersplitterung verstärkte s die Differenzierung r Dialekte. s Neue in r Entwicklung r deu Spr aeußert s also im Mhd in folgenden Erscheinungen: 1.in r Erweiterung s Geltungsbereiches r deu Spr 2.in r Entw-g ner überregionalen Literatursprache neben n Territorialdialekten 3.in n Ansätzen zum sprachlichen Ausgleich durch e Integrationstendenz in n Kolonialdialekten u durch n Angleich in n Verkehrssprachen r Städte. Existenzformen s Mhd: Vorherrschend bleiben e Terr-dialekte (Spr r Ungebildeten). Ab entstehen auch neue Existenformen: mit r Entwickl r weltlichen Dichtung u Prosa verbunden. Neuer literarischer Stil – Stil r höfischen Dichtung (=>neue Lexik) - ist Übergangsform vom Terr-dialekt zur einheitlichen Litspr. S klassische Mhd entwickelte s auf hochdeu Grundlage, ist e 1. gemeindeu Spr-form. Ausgleichstendenzen – nicht nur e geschriebene Form, sondern auch e gesprochene Spr. Vertiefung r sozialen u funktionalen Schichtung r Spr. 15.E Territorialdialekte r mhd Zeit. Im 10-12Jh -de Expansion nach Osten gegen e westslavischen Völker u in Folge von Eroberungen auf m Territorium zw Oder u Elbe u an r Ostsee wurden neue de feudale Herzogtümer u Markgrafschaften gegründet, zB Markgrafschaft Brandenburg 1150, Herzogtum Meklenburg 1170 usw. Slavische Bevölkerung wurde christianisiert u eingedeutscht. Nach r Ritterkolonisation folgte e Bauerkolonisation, was e Eindeutschung dieser Territorien vollendete. Im13Jh entfaltete sich e de Agression in n baltischen Ländern. Sie wurde 1241 vom russischen Heer unter Nevski zurückgeschlagen. In n eroberten Gebieten entstanden im Folge r Bauerkolonisation neue de Dialekte. Sie heissen Kolonial- od Siedlungsdialekte. Sie unterscheiden sehr stark von n alten de Dial-n durch ihren gemischten Ch-r. Neue Territorien wurden von Bauern aus verschiedenen Gegenden s de Reiches besiedelt. S führte zur Mischung u Verschmelzung r Dialekte - Integration. Neue Dial-e vereinigten in sich niederde, mittelde u zum Teil ostde Ch-rzüge. Sie waren grossflächig, dh sie erstreckten sich über grosse Territorien. Im Norden u N-O entw-ten s ostniederde Dial-e: Meklenburgisch, Brandenburgisch, Pommerisch. Im O (in n Marken Meissen, Lausitz u Schlesien) – ostmittelde Dial-e: Meissnisch/ Obersächsisch, Schlesig Diesen Dial-n schloss sich au e Mundart r benachbarten Landgrafschaft Thüringen, s Thüringisch an. Entw-g r Kolonialdial-e bringt mit sich ne neue Tendenz zur Integration r Dial-e. Solche Tendenz entstand au im de Stammland in Folge r gemischten städtischen Bevölkerung u s Verkehrs zw n Städten. Im Zus-hang mit m Aufkommen u Wachstum r Städte bildete sich in dieser Zeit e sog. Verkehrssprache heraus. Zugleich verstärkte sich im de Stammland entgegengesetzte Tendenz zur weiteren Diffirenzierung r Dial-e als Folge r kolonialen Zersplitterung. S Neue in r Entw-g r Existenzformen r de Spr besteht in folgenden Erschein-n: 1. in r Erweiter-g r Gelt-gsbereichen r de Spr 2. in r Entsteh-g ner überdialektalen Lit-spr neben r terr Dial-n. 3. in n Ansätzen zum sprachl Ausgleich durch e Integrationstendenzen in n Koloniald-n u d n Ausgleich in n Verkehrsspr-n r Städte. Klassifikation r MHD Dial-e. Wie im ahd gibts 3 Gruppen von Dial-n: niederde-mittelde- oberde. In n ersten zwei Gruppen sind neue Kolonialdial-e vertreten. Niederde-Niederfränkisch, Niedersächsisch, Ostniederde mit n Dial-n: Meklenburgisch, Brandenburgisch, Pommerisch, Preussisch. Mittelde: Rheinfränkisch, Mittelrheinfränkisch mit n Dial-n: Moselfränkisch, Ripuarisch im Raum Aachen, Köln, Hessisch. Ostmittelde: Meissnisch, Schlesisch, Thüringisch. Oberde: Schwebisch-allemanisch, Bayerisch-österreichisch, Südfränkisch, Ostfraenkisch 16. e wichtigst Neuerungen im Mhd phonolog Sys. 1. E Abschwächung r unbetonten Vokale. E langen u kurzen Vokale "a, o, u, e, i" sind im Mhd in unbetonter Stellung zu e abgeschwächt od ganz verschwunden: a.Abschwächung zB Ahd taga > Mhd tage, gesti – geste, namun – namen b.Schwund - am Wortende (Apokope) od in r Wortmitte (Synkope): zB grossiro > græzer (Apokope) zB ginada > g(e)nade > gnade (Synkope) Ursache r Abschwächung – r feste Wortakzent auf r Stammsilbe s W. E ander Vokale sind unbetont u w allmählig abgeschwächt. E Abschwächung r Vokale in unbeton Stellung vollzog s in allen Epochen r deu Spr-geschichte. E unbet Stellung im W – ne r Voraussetzungen für n Schwund r meisten s/b Suffixe r Substantive in r vorliterarischer Zeit (germ. dagaz – ahd. tag). Im Ahd gabs e Abschwächung auch: - e Kürzung r Vokaldauer (ahd N. Pl. taga – mhd. tage); - Wandel unbetonter kurzer Vokale zu e (ahd. wintar u winter); - Zwischenstufen r Abschwächung: u – o – e (ahd. tagum, tagom, tagon – mhd. tagen) Nhd: mhd. D.Sg tage, worte – jetzt fakultativ Tag(e) Wendepunkt in r Geschichte r Abschwächung – r Ausgang s althochdeu Zeitalters. Bis 10-11 Jh – keinen gründlichen Unterschied zw m phonolog Bestand r betonten u r unbetonten Phoneme im W (konnte ein beliebieger kurzer od langer Vokal erscheinen: ahd. sunu, taga, gesti, sneo, zunga) N alten phonolog Bestand bewahren e betonten Morpheme: - Wurzelmorpheme (jar, bluome) - betonte Ableitungspräfixe (imbizz, urteil) - e 2. Komponente zusammengesetzter W-r (juncvrouwe) - Ableitungssuff (armuot, künegin) e Abschwächung r unbetonten Vokale hatte nen grossen Einfluss: 1. auf andere phonolog Prozesse, zB Entwiklung s Umlauts 2. auf e Veränderung im morpholog Sys, zB Vereinfachung r Flexion, Annäherung verschiedener Konjugations- u Deklinationstypen. Infolge r Abschwächung r Vokale in unbet Silben entstand im Mhd r Gegensatz zw m phonolog Bestand r betont u unbetont Morpheme, was n mhd Sprachstand m modernen Deu näher bringt (ahd. gesti – mhd. geste, ahd zunga – mhd. zunge). 2. e Verbreitung s Umlauts. Neue Volalphoneme a) e Phonologisierung s Umlauts, Neue Vokalphoneme: Im Ahd war r Umlaut auf r Anfangsstufe seiner Entwickl. Wir hatten nur n Umlaut s kurzen "a" zu "e" (gast > gesti). Seit m 10 Jh auch u zu iu (hus > hiusi). In r Mhd Periode umfasst r Umlaut auch andere Vokale, sowie einige Diphtonge, zB kurze Vokale: "o" zu "ö" Ahd. N.Sg. korb – D.Sg. korbe – N.A.Sg. korbi Mhd N.Sg. korb – D.Sg. korbe – N.A.Pl. körbe Man vermutet, ss e Abschwächung "i" zu "e" zur Verstärkung s Umlauts führte. Er übernahm e Funktion s "i" - in diesem Falle Kennzeichen s Plurals u entwickelte s somit zur inneren Flexion im W. Im Ahd existierte r Umlaut solcher Vokale nicht als selbst Phonem, sondern als ne Variante u wurde graphisch nich bezeichnet. Im Mhd verwandelte s e Variante s Phonems in ein selbst Phonem, s heisst sie w phonologisiert. Diesen Prozess nennt man e Phonologisierung s Umlauts. E neuen Vokalphoneme s Mhd: 1.kurze Vokale: ä – Sekundärumlaut s kurzen a: mähtec (ahd. mahtig) ö – Umlaut s kurzen o: möchte (ahd. mochti) ü - Umlaut s kurzen u: künec (ahd. kuning) 2.lange Vokale (Phonologisierung) æ – Umlaut s â: mære (=Erzählung. Ahd. mari) œ – Umlaut s ô: schœne (shd. skoni) 3.Diphtonge öu, eu – Umlaut s Diphtongs ou: tröumen (ahd. troumen) üe – Umlaut s Diphtongs uo: güete (ahd. guoti) Durch e Phonologisierung s Umlauts entstanden in r mhd Periode neue vokalische Phoneme, e im Ahd nicht existierten=> Neue Vokalphoneme: ä, ö, ü, æ, œ, iu, ie, öu, üe. b) Entwickl s Umlauts zur inneren Flexion. R Umlaut verwandelte s im Mhd aus reiner phonetisch assimilatorischen Erscheinung in ne sehr wichtige innere Flexion. Er erscheint: 1. als Pluralmerkmal (bis heute): mhd. gast – geste (ahd. gast – gesti) 2. bei r Steigerung r Adj im Komparativ u Superlativ: mhd. alt - elter - eltest 3. In r 2. u 3. P.Sg. Präsens r starken Verben: fare - ferest - feret 4. Prät Kj: half - hülfe 5. Wortbildung: kraft – kreftic, hoch – hoehe, hof – hövesch 1. e Entwickl nes neuen konsonantischen Phonems [∫]. Im Ahd kein [∫]. entwickelte s im 11.-12. Jh. aus r Konsonantenverbindung "sk". Vermutlich wurde r Laut \k\ zuerst m vorangehendem "s" assimiliert u dann mit ihm verschmelzte: sk > sch \sx\ > sch [∫]. zB Ahd skoni > Mhd schoene, fisk > fisch Seit m 13. Jh. erscheint s Phonem \sch\ nicht nur in r Verbindung "sk", sondern auch in "sl", "sm", "sn", "sw": slafan > schafen, smerzo > schmerze, sneo > schnee, swarz > schwarz Manchmal auch rs zu rsch: ahd. kirsa, mhd. kirse – nhd. Kirsche Später [∫] vor p und t: ahd. spati, mhd. spæte – nhd. Spät 2. weitere Ausdehnung r 2. Lautverschiebung. S Vordringen r 2. Lautverschiebung dauerte im Mhd an. Grenzen für 2. Lautverschiebung erweiterten s in n Fränkischen (Rhein) u ostmitteldeu Sprachraum. Ostmitteldeu: machen, ich, dorf, helfen. Niederdeu: von r 2. Lautversch ausgeschlossen: maken, ik, dorp, helpen. 3. Sonstige Wandlungen r konsonantischen Phoneme. a. Entwickl s Phonems [z]. Mitte 13. Jh: im Wortanlaut u im Inlaut vor Vokalen stimmhaft: [s] zu [z]: ahd. sin, mhd. sin – nhd. sein (in r Schreibung dasselbe!) b. Wandel s Halbvokals w [u]: im Ahd war w ein bilabialer Halbvokal: ahd. seo, G. sewes, mhd sewes (w im Wortauslaut vokalisiert). Im 13. Jh entwickelt es s zum labiodentalen stimmhaften Geräuschlaut 18 Der Umlaut im Ahd und Nhd Ahd. Seine Entwicklung began in ahd Territorialdialekten in r vorliterarischen Zeit (um 750), allmählich erfasste er sämtliche dunklen Vokale und Diphtonge u führte zur Entwicklung mehrerer neuer vokalischer Phoneme. Im i-Umlaut fand e Tendenz zum assimilatorischen Vokalwandel ihren Ausdrück. R U entsteht unter dem Einfluss des i oder j r folgenden Silbe. Seine Wirkung besteht darin, dass e Vokale r mittleren u hinteren Reihe palatalisiert werden, dh sie verwandeln in Vokale r vorderen Reihe. Zu Beginn r schriftlichen überlieferung wurde orthographisch nur r Umlaut des kurzen a bezeichnet, das vor i (j) r folgenden Silbe zu e wird. Ahd gast – Pl gesti (Gäste) ahd alt – eltiro – eltisto (alt – älter – am ältesten). R Umlaut a > e hatte in r ahd Zeit noch mehrere Ausnahmen: a wurde nicht umgelautet vor ht, hs, rw: maht – mahtig, wachsan – wahsit. R Umlaut entwickelte sich im Deu in r Folgezeit zu einer wichtigen Art von innerer Flexion. In n oberdeutschen Terr-dialekten trat r Umlaut auch vor h, r + Konsonant, l + Konsonant nicht ein: haltan – haltit (halten - hält). R Umlaut fehlte oft vor –î, în, lîn, nissi: magad – magatin (Magd - Mägdlein), tag – tagalin (Tag - täglich). Die meisten dieser Umlauthinderungenwurden zu Beginn r mhd Periode beseitigt, so dass seit dem 12. Jh auch hier r Umlaut eintritt. Er wurde als ä bezeichnet (r sog Säkundaerumlaut): mächtig, wächset, mägede. Seit m Ausgang des 10 Jh. wurde r Umlaut des langen û orthographisch bezeichnet. Er wurde iu geschrieben. Ahd hus – husir seit m 11 Jh. hiusir (Haus Haeuser). Mhd. E Varianten r Vokalphoneme, e im ahd unter m Einfluss des i (j) Umlauts entstanden waren, uebernahmen im Mhd eine sinnunterscheidende Funktion und wurden phonologisiert: ahg gast – gesti > mhd geste. Auf Grund des Umlauts entwickelte sich in n Wortformen vieler Woerter ein Wechsel r Vokalphoneme, r zu einem verbreiteten Mittel r Formenbildung (zu inneren Flexion) wurde. Kennzeichen 1)des Plurals (gast - gesti) 2)Steigerungsformen Adj (ahd alt – eltiro – eltisto / mhd alt – elter - eltest) 3)Präter Konj (ahd helfan – hulfi / mhd helfen - huelfi) 4)2. u 3. Pers Präs der starken V (ahd faran – feris – ferit / mhd faren – ferest - feret) Der Umlaut bekam auch grosse Verbreitung in der Wortbildung: hof – hövesch. In n Formen r starken V: kennzeichnet r Umlaut als innere Flexion: 2. u 3.P.Sg Präs Ind (ahd. ferist, ferit – mhd. ferest, feret) Prät Konj r starken V (1.P.Sg. ahd gabi – mhd gæbe) Nhd. Substantive: r Umlaut in n Pluralformen r ehemaligen i-Stämme bleibt, geht aber aus m Bereich r Deklination in n Bereich r Pl-bildung über: Umlaut als Pluralmerkmal! Ihn bekommen außer n ehemaligen i-Stämmen u ir-Stämmen e meisten umlautsfähingen Mask mit m Pl-suffix –e, e ehemaligen a- u ja-Stämme, alle Neutre mit m Plsuffix –er, Fem mit m Pl-suff –e u viele Substantive, e n Pl suffixlos bilden (Vater-Väter). Noch größere Verbreitung – in vielen Terr-dialekten. 19. Wandl-n im Deklinationssy r Sub im Mhd u Fnhd Infolge r Abschwaech-g r unbet Vokale vereinfacht s e Kasus ٱr Sub. Sie wird zu Beginn s Mhd Periode auf 4 End-n reduz.: -e,-es, -en, -er (ahd tagâ – mhd tage). 2silbige ٱsmorpheme w 1silbig (ahd zungôno –mhd zungen). Vereinfach-g r ٱfoerdert Angleich-g r einzeln Dklstypen. Ne wichtige Rolle spielt Umgruppier-g r Dkltypen nach m Genus r Sub. Bei n Mask & Neutra entw s ne einheitl Dkl aller ehemal vokalischen Staemme. In ihr treten e Kennzeichen r heut st Dkl hervor. Gegensatz dazu – Dkl r ehemal n-Staemme – schw Dkl (umfasst wie im ahd –m,n,f). Mask: a-Staemme (tag,tages, tage,tag; Pl:tage,tage, tagen,tage); ja-St (hirse,hirses, hirse,hirse; Pl:hirse,hirse,hirsen,hirse; wa-St (sne,snewes, snewe,sn; Pl:snewe,snewe, snewen,snewe); i-St (gast,gastes, gaste,gast; Pl:geste,geste, gesten,geste); n-St (name,namen, namen,namen; Pl:namen,namen, namen,namen). Unterschiede: ehemal i-St –von n a-St nur durch n Umlaut, trotzdem- nicht alle,zB: mhd SchritSchrite –ahd scriti. Ja-St untersch s von n a-St durch e ٱ-e(-i) im Nom+Ak.Sg –hirse. Wa-St bewahren ein eigentueml Gepraege: snesnewes. Neutra: st u schw (n-Dkl) Dkl stehen einander gegenueb. Zum 2.Typ geh. nur 4 W-r: herze, ôre(Ohr), ouge, wange – st Dkl ist vorherrschend. A-St (wort,wortes, worte,wort; Pl:wort,worte, worten,wort); ja-St (kuenne,kuennes ,kuenne,kuenne; Pl kuenne,kuenne, kuennen,kuenne); wa-St (knie,kniewes, kniewe,knie; Pl knie,kniewe ,kniewen,knie); ir-St (lamp,lambes, lambe,lamp; Pl lember,lember(e), lember(e)n,lember); n-St (herze,herzen, herzen,herze; Pl herzen,herzen, herzen,herzen). Ehemal ir-St bewahren im Pl s ^ir. Jetzt – Unterarten ner Dkl. Fem. Unifizier-g verlaeuft landsamer – erst im16-17Jh (fnhd, nhd) einheitl femin Dkl. Ab erste Anzeichen r einheitl fem Dkl bereits vorhanden: i-St (kraft,krefte, kraft,kraft; Pl krefte,krefte, kreften,krefte); ôSt (zal,zal ,zal,zal; Pl:zal,zaln, zaln,zal); n-St (zunge,zungen (3раза); Pl: везде zungen). S Kennzeich r i-St – Umlaut im Pl u im G,D Sg (mhd krefte –ahd krefti). Im Sg- Ausgleich mit n ahd Fem→ Parallelformen (krefte\kraft). N-St bewahren s Kennzeich -n. Kennzeich s ganz Sg – e Nullٱ. Fnhd Herausbild-g s Dklsys r Sub wird abgeschlossen. Tendenzen s Mhd. St Dkl –ner r Haupttypen rDkl r Sub schon zu Beg sFnhd –voellig entwickeltes Dkltyp. R Unterschied zw n a-St u n ja-St im N. A. Sg wird durch e Apokopier-g (=Wegfall im Auslaut) von –e r ja-St (mhd lêraere – Lehrer, mhd bette- Bett, netze –Netz). Einige ehemal ja-St gehen in schw Dkl ueber, weil au schw Sub im N.Sg auf –e endeten (mhd hirte- nhd Hirt; rise-Riese). Ehemal wa-St gleichen sich m Haupttyp r st Dkl an, denn s – w schwindet, zB (mhd sne-G.Sg snewes – nhd r Schnee-s Schnees). Umlaut im Pl r ehemal i-St u s ^er bei n ehemal ir-St bleiben erhalten, gehen in n Bereich r Pl-bildung ueber. Fem Dkl – 2. Haupttyp r Dkl r Sub. Ihr Kennzeichen: Null ٱin allen Kasus im Sg. Ehemal ô-St gleichen immer mehr n n-St an. Im15-16Jh w manche Fem nach r o-Dkl u r n-Dkl flektiert. zB: brücke- Brücke, erdeErde). Solche Parallelformen bestehen bis zum 18Jh. Im Sg –n-lose Formen w vorherrschend; im Pl - -n wird zum Pl-suff. Im Nhd w Herausbild-g r einheitl fem Dkl abgeschlossen. (mhd n-Dkl: zunge,zungen, zungen,zungen; Pl-alle zungen – nhd fem Dkl: Zunge; PlZungen). Schw Dkl. Sub r schw Dkl verloren eigentl Kasusend-n in r vorschriftl Zeit. Sie bewahrten s stammbildende ^ n. Durch n Austritt mehrerer Sub aus r schw Dkl w sie seit r fnhd Zeit auf Mask eingeschraenkt. Wenige Neutra aenderten n Dekl-typ: (mhd ouge(n-Dkl)- Auge –stark). (ahd ouga, ougen(-in),ougen,ouga; mhd ouge,ougen, ougen,ouge; nhd Auge,Auges, Auge (2р)). Von n Mask, e im mhd zur n-Dkl geh, bleibt in dieser Klasse nur ein Teil r Bezeichn-n von Lebewesen, zB: (ahd knabo,falco, mhd knabe,valke –Knabe,Falke). Bei einigen davon w s –e apokopiert,zB: (ahd mennisco, mhd mensche –Mensch; furisto-fürste –Fuerst). Viele Mask gehen aus r schw in e st Dkl ueber. Das sind: a)leblose Dinge (brunno –brunne –Brunnen, garto-garte-Garten) b)Lebewesen (herizogo –herzoge –Herzog, hano-han(e)- Hahn). Bei einigen Sub aend s r Dkltyp (-n im N.Sg, -s im G): (mhd brunne,brunnen, brunnen,brunnen; nhd Brunnen, Brunnens,Brunnen,Brunnen). = r Balken, Braten, Daumen, Garten, Karpfen, Hacken, Knochen). Gleiche Entw-gsweg – namo-nameName,willo-wille- Wille(n)+ s Herz. Sie bildeten n “Uebergangstyp”, denn s – n im N.Sg fakultativ blieb. 20. Die Entwicklung der analytischen Formen des Verbs im Mhd. und Frnhd. Pl=Plusquamperfekt Im Mhd u im Fnhd entwickeln sich ne Reihe neuer grammatischer Formen: s Pefekt u s Plusquamperfekt s Aktivs, Passivs u Konjunktivs (noch im Ahd begonnen). Erst im Fnhd entwickeln sich s 1. u 2. Futur sowie r 1. Konditionalis u spaeter r 2. Von diesen Entwicklungsprozessen fallen e Verbreitung r analytischen Zeitformen r Vergangenheit, e im Ahd erst im Werden waren, u e damit verbundenen Wandlungen im Sinngehalt r Kategorie r Zeit. E anfaengliche perfektive u resultative Bedeutung s Perf-s u Pl-s ist auch im Mhd vorhanden, tritt aber in n Hintergrund. 1) S Perf u s Praet unterscheiden s schon als Gespraechs- u Erzaehlform. 2) Auf r Grundlage r anfaenglichen perfektiven Bedeutung s Perf-s u s Pl-s entwickelt s r relative Gebrauch dieser Formen feur n Ausdruck r Vorzeitigkeit. R Gebrauch s Perf-s zusammen mit m Praesens traegt auch zur Entwicklung s Perf-s zur Zeitform bei, e s vergangege Geschehen mit r Gegenwart verbindet. E Entwicklung r analytischen Zeitformen s Konjunktivs – Perf u Pl Kj schon im Ahd vereinzelt. (habeti – haette bei Otfrid (9.Jh.)). In n Schriftdenkmaelern s 12.-13. Jh. sind s Perf u s Pl s Kj-s schon haeufig; es sind gut entwickelte Verbalformen. Neue analytische Zeitformen s Kj-s fuehren zur Herausbildung ner neuen differenzierten Gebrauchsnorm. Praes Kj – (wie auch heute) optative u imperative Modalitaet. S Pl Kj wurde regelmaeBig auf e Vergangenheit bezogen: Unde waere im Sifrit nicht ze helfe komen, So hete si dem kuenege sinen lip benomen. – U wenn ihm Sigfried nicht zu Hilfe gekommen waere, so haette sie m Koenig s Leben genommen. S Pl Kj wird zur Ausdrucksform r Nichtwirklichkeit in r Vergangenheit, s Praet Kj in r Gegenwart u in r Zukunft. Aber erst im 16. Jh. nimmt e zeitliche Differenzierung zwischen m Pl u m Praet Kj regelmaeBigen Charakter an. S Praes wird zum Ausdrucksmittel nes Wunsches oder ner Aufforderung, deren Erfuellung als moeglich betrachtet wird. E Hauptsphaere s relativen Gebrauchs r Zeitformen s Kj ist im Mhd ebenso wie in r deutschen Gegenwartssprache e berichtete Rede. E Gleichzeitigkeit s Geschehens mit r Zeit r Aussage wird durch s Praes oder s Praet ausgedruckt. E Vorzeitigkeit – Perf oder Pl. Fnhd. E Entwicklung s Futurs beginnt seit m 15. Jh. E Hauptrolle beim Ausdruck r Zukunft gehoert m Verb werdan, s ne inchoative Bedeutung hat, d.h. n Beginn nes Geschehens bezeichnet. Man trifft im Ahd auch n Ausdruck r Zukunft mit Hilfe von Modalverben sollen, wollen, muessen. Seit m 13. Jh. verbreitet sich Umschreibung r Zukunft mit m Verb werden + 1. Partizip. Im 14.-15. Jh. kommen statt s 1. Partizips auch schon r Infinitiv vor. Beide Umschreibungen r Zukunft sind laengere Zeit gleichberechtigt. In Norddeutschland herrscht r modale Ausdruck r Zukunft vor, in mittel- u Sueddeutschland gagegen e Umschreibung r Zukunft mit werden. Seit m 16. Jh. entwickelt sich auch s 2. Futur mit m Verb werden. E Grammatiken s 17. Jh. verzeichnen es schon allgemein u rechnen es zum Paradigma s Verbs. R 1. Konditional ist schon im 14. Jh. bezeugt u kommt in r 2. Haelfte s 14. Jh immer oefter vor - aus r Verbindung s Verbs werden im Praet Kj mit m 1. Partizip oder Invinitiv. R 2. Konditional entwickelte sich nach m Vorbild s 1. in r neuren Zeit. 21. Der Wortschatz des Mhd Im Mhd geht eine intensive Bereicherung des W/s vor sich. Ursachen. Erweiterung der Gebrauchssphare der Spr, Aufblühen der höfischen Dichtung und der bürgerlichen Literatur, Entwicklung der Wissenschaft, der Rechtsprosa/Kanzleiprosa einige Tendenzen: 1) Heldenepos des 12.-13. Jhs - man gebraucht viele alte Wörter (Archaismen) aus den altgermanischen Gedichten: Degen (junger Krieger), wigant (Kämpfer), recke, kuene (kühn), wine (Freund), snel (tapfer), wic (Kampf) die höfische Dichtung dagegen vermeidet diese Lexik Höfische Epen enthalten viele franz Entlehnungen, die das Ritterleben charakterisieren. Turnei, melodie, aventiure, schansun, kastei, pasturele, palas, amur, schevalier, amie, kumpanie, ade, parlieren, merci, fetieren, grandmerci 2) Entw vieler Abstrakt» in geistlicher Prosa: begreifen, eigenschaft, eindruck, einfluß, bildlich, einbildung Neue Wortbidungselemente - Substantivierungen von Adj und Infinitiven - das al, das höchste, das queln 3) Ganz neue Tendenz - intensive Entwicklung der Terminologie Geschäfsspräche: Urkunde, kanzeley, advokat, notar In wissenschaftlicher Prosa: grammatica, dialektica, rhetorica, aritmetica, hospital, puls, apoteke, baldrian Kaufmannslexik: fracht, bank, netto Benennungen der Berufe und Gewerbe, arzat, antwerker (Handwerker) gärtner,schuosuter (Schuster), goldschmiede 4) Einige mhd Wörter werden durch andere ahd oder mhd Wörter ersetzt, mhd gomo - mhd man, Mann; diot ahd - ahd folk, Volk, mhd barn - ahd kint, Kind 5) Bedeutungsentw Viele Wörter ändern ihre Bedeutung: ahd hel, mhd hell - zuerst nur „tönend, hallend", aber später + „licht, glänzend Ahd lih - zuerst „Leib, Fleisch", dann „leichnam", die alleinherrschend wird Ahd mhd hochgezit „Fest; Hochzeit", bleibt nur in der 2 Bedeutung Ahd wib, mhd wip - Geschlechtsbezeichnung, aber im 13 Jh erfahrt das Wort eine starke soziale und ethische Abwertung Ahd frouwa, mhd vrouwe „Edelfrau" bis zum 14 Jh, dann einfach Geschlechtsbezeichnung 6) Landschaftliche Unterschiede Ursache - die territotialdialekte - die wicht Existenzform der dt Spr Für den Süden - Samstag „Sonnabend", zistag „Donnerstag", losen „zuhören", lugen „schauen" 22. Fnhd Periode als Uebergangsperiode vom mittelalterlichen Deu zum neuzeitlichen Deu 23.Regionale Literatursprachen r fnhd Zeit E gem-deu Lit-spr entwick sich nicht unmittelbar aus n Terr-dialekten. Vorstufe – regionale (landschaftl) übermundartliche Lit-spr. Diese Existenzform entwick sich in r fnhd Zeit u ist s Hauptkennzeichen dieser Periode. Fnhd: 2 Perioden: 14 – 15 Jh – entstanden in versch Regionen regionale Litsprachen 1500 – 1650 – entwick sich e regionalen Lit-sprachen weiter. 24.Die Rolle des Ostmitteldeutschen regionalen Literatursprache in der Herausbildung der gemeindeutschen Literatursprache. Folgende Lit-spr: - mittelniederdeu: Norden, 14 Jh, aus r HansaSpr. Ihr liegt Geschäftsspr Lübecks zugrunde. Reiche Dichtung u Prosalit. - Mittelniederländisch: e Niederlande auf niederfränk Grundlage. In dieser Spr entstand in Kriterien der Periodenabgrenzung. Die frueh-neuhochdeutsche Sprachperiode ist die Ubergangszeit vom mittelalterlichen Deutsch zum eigentlichen neuzeitlichen Deutsch. Sie dauert von etwa 1350 bis um 1650. Der Beginn der neuhochdeutschen Periode - um die Mitte des 17. Jh. Beide Zeitalter (fnhd u nhd) werden durch weiteren Wandel des Sprachkoerpers gekennzeichnet. Doch ist das Hauptcharakteristikum der Sprachentwicklung in dieser Periode deutscher Sprachgeschichte die stufenweise Herausbildung einer neuen Existenzform der Spr - r gemeindeutschen nationalen Literatursprache. Die fruehneuhochdeutsche Sprachperiode ist die Anfangsstufe dieses Prozesses. Im Laufe dieser Periode werden die ersten Voraussetzungen fur die Entwicklung der gemeindeutschen nationalen Literatursprache, dieser neuen und in der Gegenwart vorherrschenden Existenzform der Sprache, geschaffen. Kennzeichen r deu nationalen Lit-spr: e gemeindeu Geltung gemeindeu Geltung beruhn auf einer einheitlichen, für alle Deu verbindlichen Spr-norm gemeindeu Lit-spr ist eine höhere Spr-form im Vergleich zu Terr-dialekten. Beide Existenzformen bestehen gleichzeitig. gemeindeu Lit-spr ist eine historische Kg. Ihre Herausbildung ist verbunden mit r Entstehung r deu Nation. Dieser Prozess beginnt im Fnhd beim Übergang zum Frühkapitalismus (1470). Voraussetzung dafür – Sieg r Wahlproduktion, Streben r jungen Burgeousie nach m Markt => muss eine sttatliche Zus-fassung r Territorien sein. D.h. Verbindung zu r Entwickl r Nation u r nationalen Spr. E gem-deu Lit-spr entwick sich nicht unmittelbar aus n Terr-dialekten. Vorstufe – regionale (landschaftl) übermundartliche Lit-spr. Diese Existenzform entwick sich in r fnhd Zeit u ist s Hauptkennzeichen dieser Periode. Fnhd: 2 Perioden: 14 – 15 Jh – entstanden in versch Regionen regionale Lit-sprachen 1500 – 1650 – entwick sich e regionalen Lit-sprachen weiter. Wettkampf zu n einzelnen reg Varianten für gemdeu Geltung. Einige regionale Varianten verbreiteten sich über n Rahmen r ursprünglichen Regionen. Wettkampf zu n einzelnen reg Varianten für gem-deu Geltung. Einige regionale Varianten verbreiteten sich über n Rahmen r ursprünglichen Regionen. Ihre Entwickl ist mit r Entwickl r Städte u bürgerlicher Kultur verbunden: städtische Lit, technischer Vortschritt, Bildung, Schriftlichkeit (Schulen): 1348 – Karl 4 gründete 1. Uni in Prag. Unis in Heidelberb, Köln, Erfurt, Leipzig, Rostock usw. 1436 – Buchdruck => Buchdruckereien u Buchhandel (Straßburg, Basel, Mainz, Leipzig, Köln). Bücher in lat u deu Spr hergestellt. 14-15Jh – entwick sich e deu Geschäfts- u Kanzleispr. 2. Hälfte s 13. Jh – nehmen siche Urkunden r Städte, Klöster. 14. Jh – gehen e kaiserliche Kanzlei u e größte künstliche Kanzlei zum Gebrauch r deu Bürger. Wächst r Werkhandel unter n deu Städten u mit Ausland => Handelsspr, Termini, Stilnormen gemeindeu Charakters. Spr r Hansa – intenational. E histor Bedingungen in D noch nicht gereift zur Herausbildung einer gem-deu Lit-spr: schwachzentralisiert, zersplittert, Produktion regionalen Charakters: Vielfalt r regionalen Lit-sprachen in versch Regionen deu Reiches. Folgende Lit-spr: mittelniederdeu: Norden, 14 Jh, aus r Hansa-Spr. Ihr liegt Geschäftsspr Lübecks zugrunde. Reiche Dichtung u Prosalit. Mittelniederländisch: e Niederlande auf niederfränk Grundlage. In dieser Spr entstand in Flandern eine reiche Lit. Ostmitteldeu: Meißen, Thüringen, Schlesien, Lausitz, Böhmen, Möhren. Auf r Grundlage von Kolonialdialekten. Ausgleichscharakter, verband nieder- u oberdeu Charakterzüge. In n nachfolgende Jh wurde sie zur Grundlage r werdenen deu nat Spr. S gemeine Deu: südostliche regionale Variante, entwick sich im Südosten in bayirisch-österr Sprachkreis. Ihr liegt e Kanzleispr (Wiener) zugrunde. Reiche geistliche u weltliche Lit. Schicksal r Sprachen verschieden: M-niederdeu verlor seine Bdg (Anf 16. Jh) mit m Verfall r Hansa. Im schriftl Verkehr wurde er vom hochdeu verdrängt. mittelniederl – seit Ende s 15. Jh als selbständige Spr im Zus-hang mit m Austritt r Niederlande aus m deu Reich 16 – 17. Jh: 2 Lit-spr standen gegenüber: ostmitteldeu u gemeine D. Charakteristisch – Ausbreitung r beiden Lit-spr außerhalb r ursprünglichen Grenzen u ihr Wettkampf um gemeindeu Geltung. Dieser Prozess – im Zus-hang mit m Erstarken s Nationalbewußtseins. R Begriff „Gemeindeu“ wird vonn Anhängern beider Lit-spr gebraucht. Neuerungen im Sprachkoerper. Die allgemeine Charakteristik der fruehneuhochdeutschen Sprachperiode als einer Ubergangszeit vom mittelalterlichen Deutsch zum Neuhochdeutschen erweist sich auch in Anwendung an das phonologische System und auf die morphologische Struktur der Sprache als zutreffend. Im phonologischen System setzen sich in dieser Zeit die Anderungen durch, die den Charakter des Neuhochdeutschen bestimmen. Es sind in erster Linie: 1) die Diphthongierung langer Vokale, z. B. mhd. min > frnhd. mem, mhd. lut> frnhd. laut, mhd. hiute [y:] > frnhd. heule; 2) die Monophthon-gierung alter Diphthonge, z. B. mhd. lieb [ie] > frnhd. lieb [i:], mhd. guot > frnhd. gut, mhd. müede > frnhd. muede; 3) die Erweiterung der Diphthonge ei, ou, z. B. mhd. ein > frnhd. ein [ǽ], mhd. ouch > frnhd. auch; 4) die Herausbildung der neuen Dauerverhaeltnisse der Vokale, z. B. mhd. Wĕg > frnhd. weg [e:], mhd.fâren > frnhd. faren [a:]; 5) die Verbreitung der zweiten Lautverschiebung auf das Ostmitteldeutsche, was den Konsonantenstand der neuhochdeutschen Literatursprache bestimmte. 25. Bdg s Bauerkrieges für Entw-g r Spr. Pol u wirtsch Sit s16Jh Auf r 2. Etappe r fnhd Periode entst Voraussetz-n für Entw-g r gem-de Lit-spr auf r Grundlage s Ostm-de. Prozess hängt mit m Bauernkrieg u r de Reformation zus. Zentrum s Bauernkrieges u Reformation – Obersachsen u Thüringen. Pol Kampf erfasste alle Klassen r Gesellschaft. Zeit ist gekennz d hohe pol Aktivität breiter Volksmassen im ideolog u relig Kampf. Entst reiche pol Lit: Pamphlete, Agitationsschriften, satir Schriften, Aufrufe, Flugschriften. Buchdruck wächst. Spr w zur Waffe in diesem Kampf. Einz Zentren r Industrie u s Handels, ihre Interessen gingen weit auseinand. Pol Zersplitt-g, Fürsten -fast vollkommen unabhäng vom Kaiser. Bauerschaft -unter r Willkür r Feudalen u Steuerlast. De Reformation –1517-1525 (Höhepunkt 24/25, end mit Niederlage r revolutionaer Volksmassen) w zum Ausdruck r soz Gegensätze. Pol Lit in r Zeit r Ref-n u s Bau-kr Niederlage, ab pol Kämpfe r Epoche –wesentliche Rolle bei r beginnenden Herausbildung r ge-de Lit-spr (LS). Päpstl Kirche erfasste alle Klasssen r Gesell-t. Breite Volksmassen beteiligten s aktiv am ideol Streit um relig-pol Pr-e ->dh –de Spr w zum 1. Mal zur Spr r Propaganda unter n breiten Volksmassen (Agitationsschriften, Aufrufe) -> Buchdruck nahm nen Aufschwung: 151823 w mehr gedruckt als in n vorausgeg 50 J: Augsburg, Nürnberg, Basel. 26. e Herausbild-g r gemeindeu nat L/s. Hist Voraussetzungen u Tendenzen e nhd Sprachperiode (1650 – bis zur Gegenwart) – e Zeit r Herausbild-g u r Fortentw-g r gemeindeu nationalen L/s. Innerhalb r Nhd untersch s 3 Etappen r Entw-gsgeschichte r gemeindeu L/s: 1) 1650 – 1770 e Anfangsstufe r Entw-g. r Wettkampf zw n regionalen L/s-n r frnd Zeit is abgeschlossen. Er endet mit m Sieg r ostmd Variante r L/s, e zur Grundlage r gemeindeu nat L/s w. In dieser Zeit beginnt auch e Herausbild-g ner einheitlichen nat Sprachnorm im Bereich von Wortgebrauch, Ausspr, Formbild-g, Rechtschreib-g u Satzgestalt-g. 2) 1770 – 1830 – Vollend-g r Herausbild-g u ihre Fortsetz-g in r deu klassischen Lit 3) 1830 bis heute – e neue u neueste Zeit, Fortentw-g e Ausbreit-g r ostmd L/s im 17-18 Jh. Im 17 Jh u in r 1 Haefte s 18 dauert r Wettkampf zw r ostmd, oberdeu u r L/s r Schweiz. E hist Voraussetzungen fuer diesen Kampf sind e Zersplitter-g Dtls u e schweren Folgen s 30jaehrigen Krieges 1618 -1648: r wirtschaftl Verfall, r Rueckgang r Kultur, Dtl war in 1800 souveraene Territorien gespalten, besass 3 gleichberechtigte Konfessionen: kathol, ptotest u kalvinistische in r Schweiz. Das alles stand r Konsolidier-g r Nation u r sprachl Einig-g im Wege. E Schweiz erlangte nach m Krieg e staatliche Unabhaengigkeit u in Dtl dauerte weiter r Kampf r L/s-n – Flandern eine reiche Lit. Ostmitteldeu: Meißen, Thüringen, Schlesien, Lausitz, Böhmen, Möhren. Auf r Grundlage von Kolonialdialekten. Ausgleichscharakter, verband nieder- u oberdeu Charakterzüge. In n nachfolgende Jh wurde sie zur Grundlage r werdenen deu nat Spr. - S gemeine Deu: südostliche regionale Variante, entwick sich im Südosten in bayirisch-österr Sprachkreis. Ihr liegt e Kanzleispr (Wiener) zugrunde. Reiche geistliche u weltliche Lit. Im meissnisch-obersachsischen Gebiet entwickelte sich seit dem 14. Jh. eine ostmitteldeutsche Variante der Literatursprache, die in der Mark Meissen, in Thueringen, Schlesien und in der Lausitz sowie in Boehmen und Maehren gebraucht wurde. Sie ist durch Kanzleiurkunden, Stadtrechtssammlungen, geistliche und lehrhafte Prosa belegt. Auf der Grundlage von Kolonialdialekten entstanden besass sie den Charakter einer Ausgleichssprache. Dank dem grossen Ansehen Obersachsens gewann die ostmitteldeutsche Variante der Literatursprache nicht nur in Mitteldeutschland, sondern auch in Norddeutschland, wo sie um die Wende des 15. Jh. die niederdeutsche Variante der Literatursprache abloeste, sowie in Schwaben und Franken an Boden. Auch die ostmitteldeutsche geistliche und didaktische Prosa besass grosse Ausstrahlungskraft und fand in den anderen Teilen des Deutschen Reiches Verbreitung. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde die ostmitteldeutsche Literatursprache zur Grundlage der werdenden gemeindeutschen nationalen Literatursprache. Auf r 2. Etappe r fnhd Periode entstehen e Voraussetzungen für e Entwickl r gem-deu Lit-spr auf r Grundlage des Ostm-deu. R Prozess hängt mit m Bauernkrieg u r deu Reformation zusammen. S Zentrum s Bauernkrieges u Reformation – Obersachsen u Thüringen. R politische Kampf erfasste alle Klassen r Gesellschaft. Diese Zeit ist gekennzeichnet durch hohe politische Aktivität breiter Volksmassen im ideologischen u relig Kampf. Entsteht reiche polit Lit: Pamphlete, Agitationsschriften, satirische Schriften, Aufrufe, Flugschriften. Buchdruck wächst. Spr wird zur Waffe in diesem Kampf. - 27. Spr-pflege u Spr-regelung im 17, 18 u 19Jh. Nhd – seit 1650. 17Jh. Auswirk-n s 30jaehr Krieges auf s kul Leben Dtls –bedeutender Rueckgang: Verleugn-g de-r Sitten u Kultur bei herrschenden Klassen, Spr-entstell-g d uebermaeBige Fremdw-rei, Hofgesell-t sprach u schrieb meistens fr-sch. Ab patriotisch gesinnte Gelehrte u Dichter. Dicht-g s17Jh: Opitz, Gryphius, Logau, Moscherosch, Grimmelshausen –Kampf fuer Ansehen u Reinerhalt-g r deSpr. Opitz –Haupt r 1. Schlesischen Dichterschule. Hauptwerke: “Teutsche Poemata”, “Buch von r de Poeterey”. Wandte s geg Ueberschaetz-g s Lateins –Spr r Kirche u Wissen-t. Als Vorbild bezeichn er Lutherspr (ostmittelde LS). Begruendete nen bes dichterisch Stil s17Jh.- sog. “Barockstil”. Sprachgesellschaften (Sg) hatten region Ch-r. 1.de Sg war “Fruchtbringende Gesell-t”, spaeter au “Palmenorden” genannt -1617 in Weimar von Ludwig von Anhalt nach m Vorbild franz u ital Akademien gegruendet. Mitglieder –Dichter, Spr-thoretiker, Begründer s de Prot-mus u Ideologe r bürgerl Ref-n Luther (1483 – 46) u andere Ideologen u Verfasser von Flugschriften wenden s in Schriften an breite Volksmassen. Werke Luthers– n nur in Sachsen, Thüringen, sond au über alle protestant Gebiete Dtls (nord-d, west-m-d, süd-d Städte). ML: Pol-ker, Schriftsteller, theol Traktate u Streitschriften, neue Bibelübers-g –meist gelesenes Buch, „Kathehismus“ u Kirchenlieder. Spr seiner Werke –vorbildl in protestant Gebieten. S war ostmittelde LS –„gemeineste teutsche Spr“ (Luther). ML–sprachl Leist-g: Seine Schriften hatten ne bes Bed-g für weitere Entw-g r de LS. Mittelpunkt r Ref-n –Sachsen+Thueringen. Dann breitete s Lehre von ML nach N- u W-mitteldtl+in viele suedde Städte. ML trat unter m Schutz s sächs Kurfürsten Friedrich gegen n Keiser auf. Seine Bibelübers-g, Katechismus, Kirchenlieder, teol Traktate u Streitschriften verbreitete s ueber s ganze protest Dtl. Spr w zur Waffe im ideol Streit.> Stil w demokratisch u „volksmäßig“, manchmal nähert s r Alltagsspr. Andere Faktoren für Entw-g r Spr: 1) Verbr-g r Info im ganzen N- u Mitteldtl 2) führende Rolle Obersachsens (nes r größten Fürstentümer) im wirtsch, pol u kul Leben 3)Ausgleichsch-r r ostmittelde LS. Omde LS verbr s im 16Jh im ganz N- u ganz Mitteldtl u verlor ihren Regionalch-r, ab war noch keine de LS. R ganze Süden – dagegen u schuff eigene Variante r LS. Konfessionelle Vorurteile gegen e Spr Luthers im Süden sehr stark. Schweiz: Ref-n angenommen, ab esgab nen eigen Reformator –Zwingh (übersetzte Bibel in e heimische oberrheinische LS u s erklärt s vor allem d s Streben r Schweiz nach pol Unabhäng-t von Dtl. Ende s fnhd: 3 Varianten r LS: 1)Ost-m-de 2)Oberd 3)Schweizerisch (oberrheinisch) Typisch für fnhd Zeit: 1)beginnende sprachl Ausein-entw-g von Stadt (Mittelpunkte r Entw-g Ausgleichsformen r Spr) u Land (Lebensraum r Mundart) -> Herausbild-g entsprech-r Fachw-schätze im Rahmen von Terr-dial-n. 2)Entw-g von Stadt-Land-Bez-n führte dazu, ss Bauern imm häufiger mit Ausgl-formen ihrer Landschaft, hauptsächlich mit r städtischen Koine konfrontiert wur- 3)Entw-g r übermundartl Ausglformen w in fnhd Zeit imm intensiver. Erschein-sform r Ausgleichsspr – oberste - Geschriebene region LSn (weisen nen groß Reichtum an Funktionalstilen auf). Träger- Klerus, weltlicher Adel, gebildetes Patriziat, Intelligenz (diese beherrsch au Mundarten->Biling-mus im rahmen ner werdenden Nat-lspr). niedere -städtische Koine, mundartlich gefärbte Verkehrsspr, e in Folge r Integrationstendenzen entstand. Träger Handwerker, kl Kaufleute, Plebejern (beherrsch au heimatl Mundarten +Berufsw\s mittlere- Schicht r städtisch Bevölk-g bediente s wohl r heimatl Mundart+ r städtischen Koine+ Berufsw\s-s. -> Trilinguismus s Ostmd (= s Meissnische) u s Oberdeu (s gemeine Deu). E gemeindeu L/s konnte entstehen nur durch n Sieg ner von diesen L/s-n im ganzen Dtl. Um 1650 erfasste e ostmd L/s schon nen sehr grossen Sprachrau – s ganze Nord u Mitteldtl. Guenstig fuer e Verbreit-g s Ostmd waren folg Faktoren: 1) e bedeutendsten Grammatuiker u Sprachtheoretiker s 17 – 18 Jh stammten aus Norddtl. Sie bekannten s zur ostmd L/s u propagierten sie in ihren Werken 2) e Unis von Wittemberg, Jena, Halle hatten nen grossen Einfluss im Kulturleben Dtl. 3) Nen sehr grossen Einfluss hatte auch Leipzig, s um diese Zeit zum Mittelpunkt s Buchhandels w 4) Es bildete s ein Kreis von sehr begabten Dichtern r schlesischen Schule (Opitz, Logau, Moscherosch) Aber im Sueden Dtls – Bayern, Oest, im Rheinland siegte e ostmd erst ein Jh spaeter – um 1750. In r deutschsprachigen Schweiz erfolgte e Angelich-g an e gemeindeu Form r Ls noch spaeter im 18-19 Jh, nachdem in Dtl e sprachl Einigung vollzogen war. R 2 wichtige Prozess, r bereits in r 1. Etappe vor s ging – Sprachpflege nach m Krieg. Ohne den haette s e L/s nicht entwickeln koennen. Diese Zeit war gekennzeichnet durch n Verfall r deu Kultur, Verleugnung r deu Sitten u Spr bei n herrschenden Klassen. Es verbreitete s e Fremdlaendlerei (Nachahmungen r frz Sitten, Gebrauch r frz Spr) -> Taetigkeit rPuristen usw. Am Ende s 17 Jh erholte s Dtl von n Folgen s Krieges – wirtschaftl Aufschwung, Beweg-g r Aufklaer-g. E Fortentw-g r deu L/s im 18-19 Jh. e 2. Etappe s Nhd (1770 - 1830) – r Wettkampf zw n regionalen L/s schon abgeschlossen. E ostmd Variante verdraengte e anderen u es bildete s ne gemeindeu L/s. r Grundstock r Sprachnorm war auch festgelegt u in r 2. Etappe w e Herausbild-g vollendet. Es beginnt e Festsetzung r L/s in r deu klassischen Lit. r Prozess nimmt s 19 Jh in Anspruch. S Aufbluehn r nat Lit im 18 Jh hatte ne bes Bed-g fuer n Abschluss r Herausbild-g r L/s. e Schriftsteller u Dichter r vorklassischen Zeit waren: Kloppstock, Wieland, Lessing u zu n Dichtern r Sturm- u Drang Beweg-g gehoerten r junghe Goethe u Schiller. Ihr Schaffen war ne Wende in r Entw-g r deu Lit. Maezenen aus m Adel. 1633 “Aufrichtige Gesell-t von r Tannen” in StraBburg. 1643 ‘Teutschgesinnte Genossenschaft” in Hamburg. 1644 “Hirten- u Blumenorden” in Nuernberg. In n Sg entw s Beweg-g s Purismus (Spr-reinig-g). Purist Philipp von Zesen hat viele Verdeutsch-n geschaffen: Tageleuchter fuer Fenster, Zitterweh- Fieber, GesichtserkerNase.Gelungene: Anschrift- Adresse, BuechereiBibliothek, Jahrbuecher- Annalen, Mundart- Dialekt, Nachruf- Nekrolog. Spr-regel-g begann unter aktiver Mitwirk-g r Sg. Ziel –Auswahl von mustergueltigen Formen aus r Vielfalt r konkurrierenden Varianten. Reg-g r Gr-k u Rechtschreib-g w erreicht d Verfass-g von normativen Gr-ken sowie orthograph Regeln u Orthphiebuecher. Im16Jh– Schulbuecher od Anweis-n fuer e Schreiber. Im17J –normative Gr-n. Gr-ker Schottel –“Ausfuerl Arbeit von r Teuschen Hauptspr” (1633): umfasste Formenlehre, W-bild-gslehre, Syntax, Verskunst u war mit ner Verzeichnis de-r Stammw-r u ner Samml-g von Sprichw-rn versehen. Schottel verdeutschte viele gr Termini: Einzahl, Mehrzahl, Zeitwort. 1690 Gr-k Boedikers “Grundsaetze r De Spr” (Regeln r Rechtschreib-g). Normative W\b. “R Teutschen Spr Stammbau u Fortwuchs” von Stieler (1691). 18. Jh. Wirtschaftl Schwung. Erfind-n u Entdeck-n. Aufklaer-g – antifeudale, antitheol buergerl Weltanschau-g. (Leibnitz, Thomasius, Tschirnhaus). Bluetezeit –Mit u 2.Haelfte s18Jh: Philosoph Kant, Naturwissen-tler Wolff, Mathe-ker Euler, Mathem u Physiker Lambert. Schaffen von Klopstock, Lessing, Wieland. Ende 18Jh. war Spr-regel-g auf m Gebiet r Gr-k u s W-bestandes abgeschlossen. Neben r Spr-norm entw s Spr-theorie -behandelt e Spr-norm, n Spr-stil, e Basis r gem-de Spr. Gottsched– “De Spr-kunst, nach n Mustern r besten Schriftsteller s vorigen u itzigen Jh-s abgefasset” (1748). Freyer – “Anweis-g zur te Orth-phie” (1721). Spr-reg-g erreichte ihren Gipfel in r Taet-t von Adelung - Gr-k “Umstaendl Lehrgebaeude r de Spr” (1782). Dieses Werk bedeutet n Abschluss r Spr-reg auf m Gebiet r Gr-k. Regel-g s W\s-s: 1774-86 – 5-baendiges W/b r de Spr “Versuch nes vollstaendigen gr-kritischen W/b-s r hochde Mundart” (Ostmittelde als Grundlage). Er untersch im W\s 3 Schichten: 1) lit-sprachl 2) niedere poebelhafte (вульгаризмы) 3) mundartl W-r– Dialektismen. Campe –(1801) “W/b r Erklaer-g u Verdeutsch-g r unserer Spr aufgedrungenen fremden Ausdruecke”. 19.Jh. de Gr-k von Jakob Grimm u s de W/b von Brueder Gr. Ueber Grundsaetze r Regel-g diskutiert. J. Gr vertrat s historisch-etymologische Prinzip, Raumer bekaemfte s phonet. 1876 fand in Berlin 1. Oth-phiekonferenz statt, e ne weitgehende Annaeher-g r Schreibweise an s Lautbild empfahl. 1880 erschien 1. Ausgabe s “Orth. W/b-s r de Spr” von Duden. Erst 2. Orth Konf von 1902 fuerte ne einheitl Regel-g r Schreib-g herbei, e au Oesterr u e Schweiz uebernahmen u e au heute noch gueltig ist. Regeln r GroB- u Kleinschreib-g. Grimm, VoB, Lachmann, Williams forderten Kleinschr-g r Subst. Regel-g r Ausspr Ne vorbildl Ausspr entw s zuerst in N-dtl, wo r Abstand zw r geschrieb LS u m phonolog Sys r heimischen Mundart derart groB war, ss er jede Angleich-g ausschloB. E Niederde-n lernten litsprachl Ausspr “nach r Schrift“. Niederde untersch streng stimmhafte b, d, g, (z) u e stimmlosen p, t, k, s (infolge r “zentralde-n Konsonantenschwaesch-g). M Niederde ist au Entlabialis-g von oe, ue, eu fremd, e in S- u Mitteldtl sowie in Oeter wie e, i, ei gesproch w. Schon 1803 forderte Goethe als Direktor s Weimarer Hoftheaters in seinen “Regeln fuer Schauspieler” Ueberwind-g r mundartl Ausspr u e Regel-g r Buehnenausspr. 1885 - “De Ausspr-W/b” von Viёtor. Er bezeichn vorbildl Ausspr als “hochdeu Spr-form in niederde-r Ausspr”. Einheitl Ausspr-norm w 1898 von ner Kommission geschaffen. Regeln w vom Sekretaer r Kom-sion Prof. Siebs im Buch “De Buehnenausspr” (1898) veroeffent u gelten au heute als Norm r LS. Regeln fordern nordde stimmh Ausspr von b, d, g, (z). Auf oberde Ausspr stuetzen s (schp), (scht) im Anlaut, Laenge r Vokale in geschloss Sielben, zB Tag, Bad, Glas, Hof, Ausspr s auslautenden g als k (ta:k) gegenueb m nordde (ta:x). 28. Die Rolle der schönen Literatur in der Festsetzung der gemeindeutschen Literatursprache Hervorragende Schriftsteller und Dichter der vorklassischen Zeit und der Zeit des Klassizismus verankerten in ihren Werken eine bewusste Auswahl vorbildlicher Formen und Ausdrucksmittel der Sprache (das verstärkte das Ansehen dieser Formen). Sie bereicherten die Ausdrucksmittel und –möglichkeiten der Sprache durch ein kunstvolles Handhaben. Von besonderer Bedeutung war das Schaffen der Dichter der Spätauferklärung Fr.G. Klopstock, G.E. Lessing, C.M. Wieland, der Dichter des Sturm-und-Drangs und des aus ihr hervorgegangenen Klassizismus. Lessing kämpfte gegen die höfische Dichtung und das höfische Sprachideal, das zu einer unnatürlichen und gekünstelten Form der Sprache führte. Er war um eine lebendige, klare, volksnahe, prägnante Sprache bemüht. Mit “Minna von Barnhelm” begründete er die Sprache des deutschen bürgerlichen Lustspiels. Klopstock. Wieland hatten einen großen Einfluss auf die Dichter des Sturm und Drang und auf die Romantiker. Der Sturm und Drang entstand in den 70-80-er Jahren des 18. Jahrhunderts. Die Dichter Herder, Bürger, Schubart, Lenz, der junge Goethe, der junge Schiller. Sie interessierten sich für die Volksdichtung und die Volksliteratur der Vergangenheit, suchten nach neuer sprachlicher Gestaltung und entwickelten ein neues Sprachideal. Es kam darin zum Ausdruck, dass der Wortschatz der Dichtung durch volkstümliche Ausdrücke, Archaismen, Kraftwörter, Neuprägungen (wellenatmend, Volksseele) durchdrungen war. Besonderheiten: - Gebrauch s-Plurale (Kerls, Jungens), Weglassung von Personalpronomen (das Streben nach einer volkstümlichen, natürlichen Sprechweise) Wortwahl Ungewöhnliche Wortstellung Abgebrochene Sätze Weglassung des Artikels Ausrufesätze Komposita (Sternenblick, Traumglück), Weglassung von –e (Bub, Seel) etc (bei Goethe) Kennzeichnend für den Sturm-und-Drang- Stil war auch die Syntax des “Werthers” mit emphatischen Anreden, elliptischen Sätzen, Ausrufen. Die klassische Periode. Bezeichnend sind die Änderungen, die Goethe 1787-1790 an seinen Jugendwerken vorgenommen hatte: viele grammatische und stilistische Eigentümlichkeiten des Sturm-und-Drang-Stils beseitigt (traurend – trauernd, das Bös – das Böse). Im “Werther wurden Freiheiten der Wortstellung beseitigt, einige Konstruktionen vereinfacht. In der Sprache der klassischen Literatur findet der Prozess der Herausbildung der deutschen nationalen Literatursprache ihre Vollendung. 29. Existenzformen der modernen deutschen Sprache. Ihr Ursprung und ihre Rolle im gesellschaftlichen Leben Die deutsche Gegenwartssprache hat einige historisch bedingte Existenzformen. Die gemeindeutsche nationale Literatursprache (die deutsche Gemeinsprache/Einheitssprache, Hochsprache, Hochdeutsch) – die wichtigste Existenzform der deutschen Gegenwartssprache; die Sprache der schönen Literatur und Kultur, der Wissenschaft, der Presse und des Rundfunks, die Amtssprache und Schulsprache, die Sprache des öffentlichen Umgangs und die gepflegte Sprache des privaten Umgangs (die literatursprachliche Alltagssprache). In den einzelnen deutschsprachigen Staaten weist sie gewisse Eigenheiten im Wortschatz, in der Aussprache, in Wort- und Formenbildung auf (nationale Varianten der deutschen Literatursprache). Ihr Wortschatz, Satzbau, ihre Ausdrucksmiiel und Stilarten, einheitliche Aussprachenorm – das Ergebnis eines ununterbrochenen Bemühens um die Sprache vieler Generationen von Sprachkünstlern und Sprachpflegern. Deutsche Territorialdialekte – die älteste Existenzform der deutschen Sprache. Sie haben sich im mittelalterlichen Deutschland im Rahmen der feudalen Grafschaften, Kleinfürstentümer und Bistümer herausgebildet, ihre Grenzen endsprechen noch heute den politischen Grenzen jener Zeit. Die jahrhunderte lange feudale Zersplitterung Deutschlands (bis 1871) trug zur Erhaltung der Territorialdialekte bis zur neuen Zeit bei. Im Rahmen von Dialekten gibt es einzelne Lokalmundarten (Kartoffel, umgspr Erdapfel, regionale Bezeichnungen: Erdbirne, Grundbirne, Bodenbirne, Gummel, mundartlich Formen: Tartoffel, Artoffel, Erdappel, Erpel etc). Territorialdialekte: Niederdeutsch (Plattdeutsch) Hochdeutsch: Mitteldeutsch, Oberdeutsch “Reine Mundart” – Relikterscheinung (in den Städten – ausgestorben, nur in Kleinstädten und Dörfern). Städtische Halbmundarten und Umgangssprache. Umgsr – zwischen der nationalen Literatursprache und den Lokalmundarten, unterscheidet sich von den Lokalmundarten durch großflächigen Geltungsbereich. Die zeitlichen Vorgänger der Umgsr – die sog. städtischen Halbmundarten, die sich in der frühbürgerlichen mit dem Wachstum der Städte durch Sprachmischung und Sprachausgleich herausbildeten. Die Halbmundarten entwickelten sich, indem die primären Merkmale (die auffälligsten Merkmale einzelner Lokalmundarten) beseitigt und nur die sekundären beibehalten wurden. Heutzutage sind großlandschaftliche Umgangssprachen bzw Ausgleichssprachen (Obersächsisch, Berlinisch, Pfälzisch, Bairischschwäbisch, Württembergisch etc) die Hauptart von Umgangssprache. Sie existieren parallel zur literatursprachlichen Alltagssprache und unterscheiden sich von ihr durch landschaftliche Färbung. Die Umgsr weist je nach dem Grad der lokalen Färbung mannigfache Abstufungen auf je nach Alter, Bildungsgrad, Sprechsituation. Die ständige Wechselwirkung zwischen Mundart, den mehrfachen Abstufungen der Umgsr und der Literatursprache finden ihren Ausdruck - in der Zwiesprachigkeit der meisten Deutschsprecher, - in deren gegenseitiger Beeinflußung. Aus der Literatursprache kommen in die Umgsr Berufswörter und Termini. Der Einfluss landschaftlicher Umgangssprachen auf die Literatursprache – territoriale Dubletten: Junge – Bube, Treppe – Stiege, Schlächter – Fleischer – Metzger, fegen – kehren. 30. Spr-wandel u Spr-kontinuität. Außerspr u innerspr Ursachen s Spr-ws. Wege s Spr-ws Spr– dynamisch Sys. Wandel im W/s: am leichtesten, weil empfindlich für alle Ereignisse. Wandel im phonol Sys: langsamer (mhd min > mein – nhd Diphtongier-g). Im gr Bau (Verbalformen heizsit, thionot, lonot zeigen ne altertüml Flexion: it, ot, e in r Gegenwartsspr zu t vereinfacht w). Spr-w u Spr-k 2 Grundtendenzen hist-r Spr-entw-g: 1.zur Spr-veränd-g, 2.zur Spr-k. Beide Tend-n bilden ne Einheit u stehen gleichzeitig in ständigem Kampf mitein, was e Spr zu nem gesellschaftl Komm-mittel macht. Spr-proben aus verschied Zeitaltern könn als Zeugnis r Spr-k dienen. Man erkennt W-r, gr Formen u synt Füg-n, e r de Gegenwartsspr eigen sind. Außspr u inn-spr Ursachen s Spr-ws: Ursachen von zweifacher Natur: 1 h spr-externen (außersprachl) Ch-r (verschied Aspekte s gesellschaftl Lebens), 2 h spr-internen (innersprachl) Ch-r (sind im inneren Mech-mus r Spr verankert) 1 Spr u Gesell-t. Spr ist ein soz Phänomen, entsteht mit r menschl Gesell-t, entw s mit ihr. Sprachl Kontakte spielen ne wicht Rolle in r Entw-g aller Sprn (zahlreiche Entlehn-n im W\s u im gr Bau, internat Lexik). Sozialhistorisch bedingt ist Herausbild-g von sog Spr-gemeinschaften (von staatlich zusgefassten Spr-kollektiven). Fortschritt im Bereich von Wissen-t u Technik, Wandel auf ideolog Gebiet, Änder-g r ästhetisch Ansichten -ständigen Einfluss auf Spr, vor allem auf n W\s u auf Entw-g r Spr-stile. 2. Immantente Entw-g s Spr-körpers: Gesetze wenig geklärt. Man untersch primären u sekundären systembedingeten Wandel. Prim W: Esg mehrere Hypothesen über Ursachen. Lautphysiol Sicht: erklärt n Lautwandel d e Tendenz zur Vereinfach-g r Artikulation u zur Ersparg r Arbeit r Sprechorgane (dh Sprechökonomie), zB kt->ht: lat octo – ahd ahto (acht) Phonol Sicht: erklärt n Lautwandel dad, ss jed Phonem d mehrere Varianten vertreten wird. Verschied Positionsverhältnisse -> Varianten entw s zu selbständ Phonemen, wodurch neue Phoneme entstehen (e mhd Entw-g machen – mich) Substrattheorie: Ursachen s Lautwandels in r Sprvermisch-g u Übertrag-g gewisser Artikulationsgewohnh-n aus ner Spr in e andere. Sek W– Resultat r Ausgewogenheit r Elemente nes Sys bzw Teilsys (Veränd-g r Akzentverhältnisse: Übergang vom freien Akzent zur starken Anf-betong, Abschwäch-g r Silben, Verbreit-g s schwachtonigen e: ahd machon – machen). In Morphologie: Abschwäch-g führt zur Vereinf-g u Vereinheitl-g r Formenbil-g r Wr (Flexion: gibu, gibist – gebe, gibst) And Ursachen: Streben nach Vervollkommn-g r sprachl Ausdrucksmittel. Es fand n Ausdruck: 1)in r Entst-g neuer Tempusformen (in n altgerm Spr-n 2 Tempora: Präs, Prät), 2)Entw s Artikels (Ausdrucksmittel der komm Satzperspektive) 3)Vermehr-g von Präpos-n u Konjunk-n (s steigerte Ausdrucksmögl-n r synt Füg-g im einfachen u komplexen Satz) 4)Entw r gr u lex Synonymie Wege s Spr-ws Unterscheid-g von Spr u Sprechen von groß Bedeu-g. Denn jede Spr-veränd-g vollzieht s im Sprechen. Voraussetz-g für e Evolution einzelner El-te s Spr-sys-s im Prozess r Sprechtätig-t – Aktualis-g r Invariante (ideelles El-t s Spr-sys-s) in Form von mehreren Varianten, e in r Synchronie parallel existieren, zB 1)Var-ten s [r] 2)Varieren im W-lautbild: benutzen/benützen 3)in r Formenbild-g: des Elementes/des -ts, blasser/blässer 4)W-bildsstruktur: Abfahrtsignal/Abfahrtssig 5)W-fügung: sich eines Vorfalls erinnern/ sich an einen Vorfall erinnern 6)Satzbild-g: Es friert mich/Mich friert Synchronie und Diachronie Oft gehören Varianten ner sprachl Einheit ihrem Ursprung nach verschied Zeitperioden r Spr-geschichte an. SolangeVarierung fortdauert, gibts noch keinen Spr-w. Spr-w, wenn 1)Varianten w zu selbstaend Einheiten (Entw von [х] – [G] machen-mich) 2)ne von n Varianten wird von n anderen verdrängt (ehemal Varianten s\r Teil. 1.Variante ist nur in einigen Ableit-n u Zussetz-n erhalten geblieben: s Abteil, s Erbteil). Varierungen – Begriff r Synchronie, Spr-w–r Diachronie. Erst e Häuf-g vieler Veränd-n im Spr-körper kann dazu bringen, ss s gesamte Spr-sys od ein Teilsys als ein gewandeltes betrachten kann. Es bedarf dazu gewöhnlich mehrerer Jahrhunderte.