Der Pflegeprozess

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2.4 Der Pflegeprozess
Der Pflegeprozess
In der beruflich ausgeübten Pflege wird die bewusste, systematische,
zielgerichtete und prozesshafte Methode als Pflegeprozess bezeichnet. Er
gestaltet sich sowohl als Problemlösungsprozess als auch als Beziehungsprozess
zwischen Pflegepersonen und pflegebedürftigen Menschen.
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Er wurde in den 50er Jahren in den USA entwickelt
In Deutschland seit den 80er Jahren, bezüglich Organisation und
Durchführung in der Pflege
Seit 1985 im Krankenpflegegesetz verankert
Seit 2001 im Altenpflegegesetz verankert
Der Pflegeprozess:
 Macht die erbrachte Pflegeleistung sichtbar
 Trägt zu einer professionellen Pflege bei, da er dafür sorgt das die Pflege
strukturiert und systematisch handelt
 weg von nicht-rationalen Ansätzen (Handeln aus Tradition oder Intuition)
 hin zu rationalen Ansätzen (Wissenschaftliches Arbeiten)
 Der in Deutschland verankerte Pflegeprozess läuft in 5 Phasen ab
1. Einschätzung
2. Pflegediagnose
3. Planung
4. Umsetzung
5. Auswertung
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Erläuterung zu den Phasen:
Zu 1. Einschätzung:
 Beobachtung des Patienten
 Aufnahme der Krankengeschichte
 Körperliche Untersuchung
Zu 2. Pflegediagnose:
 Analyse der Einschätzung mit Formulierung von
Gesundheitsproblemen
 Zuordnung der Gesundheitsprobleme zu Pflegediagnosen
Zu 3. Planung:
 Zusammen mit dem Patienten wird eine Pflegeplanung erstellt
- Probleme ; Ziele ; Maßnahmen
Zu 4. Umsetzung:
 Durchführung der Maßnahmen
- Delegation an andere Mitarbeiter möglich
 Hier ist die Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen und der
Verlauf besonders wichtig
Zu 5. Auswertung:
 Ergebnisse und Ziele werden verglichen
Der Pflegeprozess an sich ist Inhaltsleer, er braucht einen Bezugsrahmen der
ihn mit Inhalt füllt => also eine Pflegetheorie als Grundlage
Pflegeprozess am Beispiel ATL:
1. Einschätzung:
Pflegeperson und Patient ermitteln Pflegeprobleme uns Ressourcen
bezogen auf die ATL`s
2. Pflegediagnose:
Ermittlung in welchen ATL`s aktuelle oder potentielle Abhängigkeit
(Problem) vorliegt und über welche Bewältigungsstrategien (Ressourcen)
der Patient verfügt
3. Planung:
Festlegung der Ziele und Maßnahmen in den einzelnen ATL`s
Planung ist nur in betroffenen ATL`s nötig
4. Durchführung:
Umsetzung der Maßnahmen in den ATL - Bereichen
5. Auswertung:
Vergleich der ATL`s vor und nach der Pflege und Beurteilung der
geplanten Ziele
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2.4 Der Pflegeprozess
Der Pflegeprozess und Pflegestandards
Pflegestandards sind allgemein gültige und anerkannte Maßstäbe für das
Erbringen der Pflege.
Sie unterstutzen den Pflegeprozess dahingehend, dass:
 Die Qualität der zu erbringenden Pflege auf einem festgeschriebenen
Niveau sichergestellt wird
 Die Einheitlichkeit von Arbeitsabläufen und Pflegemaßnahmen
unterstützt wird
 Die schriftliche Dokumentation erleichtert wird
Die Standartarten:
Man unterscheidet 3 Standartarten
1. struckturorientierter Standart
Beziehen sich auf Organisationsstruckturen eines Hauses
und die betriebliche Zielsetzung, z.B. Qualifikation des Personals;
Ausstattung der Zimmer; Personalbedarf; Budget
2. prozessorientierter Standart
Beschreiben den Ablauf von einzelnen Tätigkeiten
und beinhalten Art und Umfang der Maßnahmen
In dieser Standartart ist die Prozessqualität dokumentiert!
Sie werden nochmals in 2 Arten unterschieden:
 Standartpflegepläne: z.B. bei eingeschränkter Mobilität sind zu
machen – Dekubitusprophylaxe, Thromboseprophylaxe, ...
 Durchführungsstandart: z.B. Haare waschen im Bett geht so –
1. Waschschüssel holen, 2. Handtücher,Shampoo,... bereitlegen
3. ergebnissorientierter Standart
Beschreibt die Wirkung der Pflege ( bezieht sich auf die Auswertung)
z.B. für Diabetespatienten: Pat. kann beim Verlassen selbstständig Insulin
spritzten und hat gute BZ-Werte
Bienstein unterscheidet in Makro-Standart und Mikrostandart:
Makrostandart ist ein Gesamtstandart für das Krankenhaus
Mikrostandart beschreibt einzelne Pflegesituationen
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Ziele von Pflegestandards
1. Bestandteil des QS- Prozesses
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Qualitätsniveau ist schriftlich definiert
Als Maßstab zur Beurteilung für erreichte Qualität
Als Element von Fortbildungen (Personalentwicklung)
Standards zur Zertifizierung
2. In der praktischen Arbeit
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Festlegen eines Kompetenzniveaus
Einheitliche Arbeitsweisen
Bessere Entscheidungsfindung
Ergebnisverbesserung
Transparenz der Arbeit (gegenüber Kunden)
3. Als Politikum
o Grundlage für Budget- und Ressourcenverteilung
o Definition der Verantwortungsbereiche
o Öffentlichkeitsarbeit
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Der Pflegeprozess und Pflegediagnosen
Eine Pflegediagnose stellt eine klinische Beurteilung der Reaktion eines
Individuums auf Gesundheitsprobleme dar. Pflegediagnosen bilden die Grundlage
für die Planung und die Behandlung, für welche eine Pflegeperson verantwortlich
ist.
Reaktion:
Die Pflegediagnose stützt sich auf das Empfinden des
Patienten und nicht auf die medizinische Diagnose
Grundlage:
Hierauf wird die Pflegeplanung aufgebaut
Pflegeperson:
Die Verantwortung liegt bei der Pflegeperson
und nicht beim Arzt
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Pflegediagnosen werden von der NANDA festgelegt
NANDA (North American Nursing Diagnosis Association)
Vorteile der Pflegediagnose:
 Alle Pflegepersonen benutzen die selbe Formulierung, das entsteht
eine einheitliche Terminologie und somit eine Pflegefachsprache
 Sie liefern eine klare Beschreibung des Verantwortungs- und
Zuständigkeitsbereiches von Pflegepersonen
 Sie sorgen für eine starke Berufentwicklung in der Pflege
Arten von Pflegediagnosen:
1. Aktuelle PD
Die derzeitige Reaktion des Patienten auf Gesundheitsprobleme
Die aktuelle PD besteht aus 3 Elemente:
Pflegediagnosetitel
beeinflussende Faktoren
Symptome
Flüssigkeitsdefizit beeinflusst durch Diarrhöe angezeigt durch trockene Haut
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2. Risiko PD
Benennen Risikofaktoren für Patienten Reaktionen
Die Risiko PD besteht aus 2 Elemente:
Pflegediagnosetitel
Risikofaktoren
Gefahr eines Flüssigkeitsdefizits beeinflusst durch Diarrhöe
3. Verdacht PD
4. Syndrom PD
5. Gesundheit PD
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Eine Pflegediagnose ist gleich Aufgebaut, sie besteht aus einem
Pflegediagnosetitel und einer Definition.
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Pflegediagnosen unterstützen vor allem durch ihre einheitliche
Terminologie den zweiten Punkt des Pflegeprozesses.
Kritik an den Pflegediagnosen:
o Aktuell verfügt das Pflegepersonal wohl nicht über die Fähigkeit
Diagnosen zu erstellen
o Die Frage der Abgrenzung zum medizinischen Bereich, wer darf z.B.
Flüssigkeitsmangel diagnostizieren ( Zuständigkeit )
o Pflegediagnosen sind meist nicht genau genug, speziell auf psychosozialer
Ebene bestehen große Mängel
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