Entwicklung, Dissemination und Valorisierung des multikulturellen und multilingualen Blended-LearningSprachtrainings im Rahmen europäischer Projekte Gerhard Wazel IIK Ansbach Aktuelle Erfordernisse Die fortschreitende europäische Integration einerseits und die sich immer schneller vollziehende technologische Entwicklung andererseits beeinflussen – wie nicht anders zu erwarten – neben dem Inhalt auch die Struktur des Sprachenlernens generell, besonders jedoch im außerschulischen Bereich bzw. in dem der betrieblichen Fortbildung. In welche Richtung diese Entwicklung geht, zeigt beispielhaft eine Umfrage des SprachenSoftwarespezialisten dp (digital publishing, München) zur Weiterbildung in Unternehmen: „Unterricht im Klassenraum verliert in der betrieblichen Weiterbildung immer mehr an Bedeutung... Demnach setzen bereits heute 50 Prozent der Unternehmen auf einen Mix aus verschiedenen Lernformen. Sogar 71 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Blended Learning – die Verknüpfung von E-learning, Präsenzveranstaltungen, Coaching und mobilen Lernformen – in drei Jahren führend sein wird…. Herkömmlicher Präsenzunterricht wird heute immerhin noch von 44 Prozent der Befragten als bedeutend eingestuft – für das Jahr 2014 sinkt diese Zahl jedoch deutlich auf nur noch 17 Prozent. Unterdessen wird erwartet, dass die Relevanz von Mobile Learning signifikant zunimmt: Während heute lediglich 9 Prozent davon ausgehen, dass der Einsatz von Smartphones oder Tablets in der betrieblichen Weiterbildung sinnvoll ist, sind es in drei Jahren bereits 32 Prozent…“ (Quelle: http://www.speexx.com/de/downloads/PI_Umfrage%20Lernkan%C3%A4le_DE.pdf ) 2 Unsere eigenen Untersuchungen und Erfahrungen bei der Produktion und Verbreitung von mittlerweile unsererseits standardisierter Sprachlernsoftware bestätigen die Richtigkeit dieser Prognose. Unsere im Rahmen des LEONARDO-Projekts „MIG-KOMM-EU - Mehrsprachige interkulturelle Geschäftskommunikation für Europa“ in den Sprachen Deutsch, Estnisch, Lettisch, Litauisch, Rumänisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch und Ungarisch entwickelten, auf einer gemeinsamen Konzeption fußenden Online-Offline-Kurse wurden sozusagen aus dem Stand heraus gut angenommen und wiesen bereits in der zweijährigen Entwicklungsphase einen nicht erwarteten Traffic aus: mehr als 4 Millionen Hits aus mehr aus 90 Ländern. Dieser Trend setzt sich nach Abschluss des Projekts unvermindert fort: monatlich 2.500 bis 3.200 Besuche aus aller Welt und 80.000 bis 90.000 Hits (vgl. die Statistik auf der Startseite von www.mig-komm.eu). Eine ähnliche Tendenz zeigt sich bereits in der ersten Entwicklungsphase eines weiteren Projekts: „IMEDKOMM - Interkulturelle medizinische Kommunikation in Europa“, in dem Blended-LearningKurse für Deutsch, Bulgarisch, Slowakisch, Tschechisch und Ungarisch entstehen (s. Statistik auf der Startseite von www.imed-komm.eu). Entwicklung der Blended-Learning-Trainingsmaterialien Die Entwicklung des im weiteren Verlauf als Beispiel dienenden Projekts IMED-KOMM-EU folgte der nachstehend grafisch dargestellten Methodologie. 3 Die Erarbeitung des Blended-Learning-Lernarrangements realisiert folgende Maßnahmen, die einerseits sukzessive erfolgen, andererseits durchgehend umgesetzt werden: 4 Maßnahme 1: Bedarfsanalysen Am Beginn der Projekte standen wie üblich Bedarfsanalysen des Koordinators, die auch zur Auswahl der potenziellen Partnerländer und Partner für das Projekt führten; Letztere hatten bereits eigene Recherchen angestellt bzw. wurden nach Vorgabe durch den Koordinator diesbezüglich aktiv. Die Recherchen bezogen sich vor allem auf die Zielgruppen und die Rahmenbedingungen, unter denen sie arbeiten und die für sie betreffs eines Sprachtrainings optimal sein könnten. Das konkrete Projekt reagiert auf die nachstehende Situation: In nahezu allen europäischen Ländern ist seit einigen Jahren die Tendenz einer starken Fluktuation des medizinischen Personals von Ost nach West sowie von Süd nach Nord bzw. West zu verzeichnen. Das Ausmaß dieser Fluktuation ist mittlerweile so groß, dass von einer Ärztemigration bzw. einer Migration des medizinischen Fachpersonals gesprochen wird. Um beispielsweise in Deutschland eine Zulassung zu bekommen, müssen diese Ärzte sprachliche Kompetenzen auf dem B2-Niveau nachweisen, die sie teilweise in Sprachkursen in ihrem Heimatland, teilweise quasi in europäischen Übergangsländern, aber auch im Zielsprachenland erwerben. Die entsprechenden Prüfungen sind allgemeinsprachlicher Art und berücksichtigen in der Regel nicht oder nur peripher die kommunikativen berufssprachlichen und die nahezu ebenso wichtigen interkulturellen Bedürfnisse in wichtigen Praxisbereichen der Ärzte. Nach Protesten in den Medien und von Patienten wurde in einigen Bundesländern am 1.1.2013 zumindest ein für die Erlangung der Approbation obligatorischer „Patientenkommunikationstest“ eingeführt, bei dem die Arzt-Patientenund Arzt-Arztkommunikation in drei Fachkompetenzen geprüft wird: Anamneseerhebung, Patientenvorstellung und Patientenaufklärung. (Details siehe http://www.thueringen.de/imperia/md/content/tlvwa2/550/gesundheitswesen/merkblatt_sprachte st_jena__2_.pdf .) Sobald sie ihre Tätigkeit beginnen, können die Ärzte aus Zeitmangel in der Regel nicht an eigentlich dringlichen interkulturell fundierten berufssprachlichen Kursen teilnehmen. Dies führt zu den mittlerweile bekannten, z.T. gravierenden Problemen insbesondere in der Arzt-Patienten- bzw. ArztAngehörigen-Kommunikation, aber auch bei der Wahrnehmung anderer wichtiger ärztlicher bzw. Pflegeaufgaben wie der Erstellung von Dokumentationen, dem Verfassen von Krankenberichten, dem Führen von Patientenakten, dem Verfassen von Ärztebriefen, dem Ausfüllen von Anamneseund Aufklärungsbögen, der Einführung in das DRG usw. Die Zielgruppen des Projekts bestehen folglich aus migrierenden Ärzten und migrierendem medizinischen Fachpersonal in Deutschland und in den Partnerländern Bulgarien, der Slowakei, der Tschechischen Republik und Ungarn, ferner aus Personal in der Ausbildung, Arbeitnehmern in den Einrichtungen unserer unmittelbar angeschlossenen Projekt-Praxispartner sowie Teilnehmern in den Sprachkursen der fünf Projektpartner. Zu den kurzfristigen, für die Valorisierung aus inhaltlichorganisatorischen Gründen günstigen Zielgruppen gehören auch die ein ärztliches Praktikum absolvierenden Mediziner in den höheren Semestern, die ebenfalls dringend eine fachsprachliche Fortbildung benötigen, um mit den Patienten, deren Angehörigen und dem jeweiligen medizinischen Personal adäquat in der Fremdsprache kommunizieren zu können. Zu den langfristigen Zielgruppen gehören vornehmlich ausländische medizinische Fachkräfte sowie Ärzte, die sich in ihren Heimatländern, Transferländern oder/und den Zielsprachenländern meistenteils neben ihrer Arbeit auf eine Tätigkeit vor allem in Kliniken und als niedergelassene Ärzte/Fachpersonal in 5 Praxisgemeinschaften u.ä. vorbereiten. Sie werden sowohl direkt durch die Partnerschaft, deren Praxispartner und Netzwerke als auch durch die Disseminations- und Valorisierungsmaßnahmen des Konsortiums (Sprachunterricht, andere Direktveranstaltungen, Newsletters, Mailings usw., vor allem aber durch die sofort nach Projektbeginn gestarteten Projektwebseiten sowie die der Institutionen) angesprochen. Die Bedarfsanalysen bestehen in diesem Projekt vornehmlich in der Auswertung offizieller Quellen und Verlautbarungen u.a. der Gesundheitsministerien, Ärztekammern bzw. der statistischen Jahrbücher, einschlägiger Zeitschriften und Zeitungen, Internetpublikationen, aber auch der zielgerichteten Offline- und Onlineumfragen bei den Zielgruppen, den medizinischen Praxispartnern (vorrangig Kliniken), Multiplikatoren und den Vermittlungsorganisationen für ausländisches medizinisches Fachpersonal. Beispiele Onlineumfrage für ausländische Ärzte s.: http://www.imed-komm.eu/node/380 Onlineumfrage für ausländisches Pflegepersonal s.: http://www.imed-komm.eu/node/398 Tabellen der Ärztekammer Deutschland 6 http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/Stat11Tab101.pdf 7 Ungarn: Behördliche Genehmigungen zur Arbeit im Ausland 2008 2009 2010 2011 1.Halbjahr 2012 Ärzte 803 887 1111 1200 542 Zahnärzte 142 158 202 219 120 Apotheker 59 37 48 44 20 Pfleger 179 419 301 314 244 Hebammen 12 7 6 8 6 Sonstige 162 106 109 116 52 Insgesamt 1357 1614 1777 1901 984 Die meisten ungarischen Ärzte und auch das medizinische Hilfspersonal nehmen vorwiegend in Großbritannien, der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich Arbeit auf. Zielländer * 1. Halbjahr 2012 Anzahl Zielland 13 Arab emirségek 3 Ausztrália 150 Ausztria (AT) 14 Belgium 1 Ciprus 8 Dánia 250 Egyesült Királyság (UK) 4 Finnország 31 Franciaország 8 3 Görögország 21 Hollandia 1 Irán 62 Írország 2 Izland 5 Kanada 2 Katar 1 Lengyelország 2 Luxemburg 1 Málta 276 Németország (DE) 21 Norvégia 3 Olaszország (IT) 15 Románia 7 Spanyolország 27 Svájc 59 Svédország 1 Uj-zéland 1 USA 984 Insgesamt Quelle: Egészségügyi Engedélyezési és Közigazgatási Hivatal (Genehmigungs- und Verwaltungsamt für Gesundheitswesen in Ungarn) http://www.eekh.hu/index.php?option=com_content&task=view&id=10&Itemid=2 Zur Bedarfsanalyse gehören auch Überlegungen zur Auswirkung des Projekts auf das Ausbildungssystem des jeweiligen Landes. 9 Das Projekt reagiert auf eine Bedarfslücke: Um in Deutschland eine Zulassung zu bekommen, müssen z.B. die Ärzte sprachliche Kompetenzen zumindest auf dem B2-Niveau nachweisen, die sie teilweise in Sprachkursen in ihrem Heimatland, z.T. quasi in europäischen Übergangsländern, aber auch im Zielsprachenland erwerben. Die entsprechenden Prüfungen sind allgemeinsprachlicher Art und berücksichtigen in der Regel nicht oder nur peripher die kommunikativen berufssprachlichen und die nahezu ebenso wichtigen interkulturellen Bedürfnisse in wichtigen medizinischen Praxisbereichen. Sobald sie ihre Tätigkeit beginnen, können sie aus Zeitmangel nicht an dringlichen interkulturell fundierten berufssprachlichen Kursen teilnehmen. Zwar gibt es mittlerweile Lehrbücher, die diesem Mangel abhelfen sollen, doch das verfolgte Ziel wird in der Regel nicht erreicht, da das vorwiegend in den Kliniken voll eingesetzte ausländische medizinische Personal (in manchen Kliniken beträgt der Ausländeranteil 75% des ärztlichen Personals), aber auch die niedergelassenen Ärzte keine Zeit haben, an Sprachkursen teilzunehmen, die zudem oft nicht am Tätigkeitsort selbst stattfinden. Die Lösung dieses Dilemmas ist nur dadurch möglich, dass den spezifischen Bedürfnissen beider Zielgruppen (ausländisches medizinisches Fachpersonal, ausländische Ärzte) durch ein auf sie zugeschnittenes, interkulturell fundiertes berufssprachliches Lernarrangement Rechnung getragen wird, das aber aus den oben genannten Gründen nur selten im Rahmen des derzeitigen Berufs- bzw. Weiterbildungssystem realisiert werden kann. Daher dürften entsprechende Angebote wohl auch in der näheren Zukunft in erster Linie von privaten Anbietern, ärztlichen Organisationen oder großen medizinischen Einrichtungen kommen, wie dies beispielsweise die Charité in Berlin praktiziert. Eine wichtige Aufgabe für das Berufsbildungssystem könnte indessen die Einführung überregional anerkannter Zertifizierungsverfahren für diesen Bereich sein, zu deren Entwicklung die im Rahmen unseres Projekts erarbeiteten ECL-Tests einen Beitrag leisten können. In den Partnerländern ist die Situation ähnlich: die Ärzte müssen sprachliche Kompetenzen zumindest auf dem B2-Niveau nachweisen, die sie teilweise in Sprachkursen in ihrem Heimatland, aber auch im Zielsprachenland erwerben. Die entsprechenden Prüfungen sind auch hier allgemeinsprachlicher Art und berücksichtigen in der Regel nicht oder nur peripher die kommunikativen berufssprachlichen und die nahezu ebenso notwendigen interkulturellen Bedürfnisse in wichtigen medizinischen Praxisbereichen. Sobald sie ihre Tätigkeit beginnen, können auch sie aus Zeitmangel nicht an dringlichen interkulturell fundierten berufssprachlichen Kursen teilnehmen. Dies führt auch hier zu den mittlerweile allgemein bekannten, z.T. gravierenden Problemen insbesondere in der Kommunikation mit den Patienten und deren Angehörigen. In den Partnerländern stellt sich die Situation z.T. jedoch, abgesehen von den oben beschriebenen Tendenzen, noch etwas komplizierter dar, als dies in der Bundesrepublik Deutschland der Fall ist, denn ein Teil der Zielgruppen nutzt die Partnerländer auch mitunter als Zwischenstationen, um dort in der EU bzw. besonders in den westlichen Ländern erforderliche Grundqualifikationen zu erwerben, die sie in ihren Heimatländern nicht erwerben konnten oder erworben haben. Beispielsweise kommen medizinische Fachkräfte und Ärzte aus der Ukraine und Russland, aber auch aus anderen Ländern (vor allem Griechenland, Türkei, Iran) mit z.T. abweichenden Qualifikationen in die Partnerländer, um später in anderen Ländern Westeuropas, vor allem in deutsch-, skandinavischoder englischsprachigen Ländern, zu arbeiten. Sie sind dann gezwungen, einerseits die entsprechende Berufssprache des jeweiligen Partnerlandes zu erlernen, sich aber andererseits bereits sprachlich auf ihre Tätigkeit in dem endgültigen Zielsprachenland vorzubereiten. Auch dieser spezifische Bedarf kann nur selten im Rahmen des derzeitigen Berufs- bzw. Weiterbildungssystems befriedigt werden. Daher dürften entsprechende Angebote wohl auch in den Partnerländern in der 10 näheren Zukunft vornehmlich von privaten Anbietern, ärztlichen Organisationen und großen medizinischen Einrichtungen kommen. Eine wichtige Aufgabe für das Berufsbildungssystem könnte auch hier die Einführung überregional anerkannter Zertifizierungsverfahren für diesen Bereich sein, daher werden ECL-Tests nicht nur in Deutsch, sondern auch in den anderen Partnersprachen erstellt. Maßnahme 2: Festlegung der Lernziele und der Kursinhalte Die o.g. Maßnahmen der Bedarfsanalyse sowie die umfangreichen Recherchen zu bereits vorliegenden Dokumenten, vornehmlich Materialien zur Entwicklung der interkulturellen medizinischen Kommunikation, dienen als Basis für die Festlegung der Lernziele und Kursinhalte. Dabei werden sowohl traditionelle (Lehrbücher, Materialsammlungen, Texte) als auch aktuelle digitale Materialien (Onlinekurse, CD-ROMs/DVDs, Sprachen-Apps, Lehr- und Lernvideos, YoutubeVideos, Podcasts, Blogs etc.) ausgewertet. Im Mittelpunkt eines Innovationstransfer-Projekts wie dem o.g. steht natürlich die Nutzung der eigenen, in vorhergehenden Projekten, Maßnahmen usw. entwickelten Materialien im Vordergrund. Im konkreten Falle sind dies bei IMED-KOMM-EU vor allem die folgenden: Online-MOODLE-Kurs “Deutsch für Mediziner”, Varna (2011) Kurs für Medizinstudenten aus verschiedenen Bereichen der Medizin LEONARDO-Projekt BG/99/1/086052/PI/III.I.a/FPC Deutsch für ausländische medizinische Pflegekräfte auf einer CD-ROM LINGUA-Projekt 72093-CP-2-2001-1-HU-LINGUA-LD und ff. Equal Rights for LWULT Languages of the EU (http://www.eclexam.eu) Komplexe, standardisierte Sprachprüfungstests (ECL), die seit Projektstart weiterentwickelt, auf neue Gebiete übertragen und in weiteren Länder eingeführt werden. Sammelband "Theorie und Praxis des DaF- und DaZ-Unterrichts heute", Verlag P. Lang 2011, ISBN 978-3-631-61721-2 LEONARDO-Projekt No. LLP-LdV-TOI-2007-TR-071 elancom (http://www.elancom.eu/english/site.html) Audio- und Videofiles von typischen Situationen in der medizinischen Praxis. (Details s. http://www.imed-komm.eu/node/67) Von der Bedarfsanalyse wurde zunächst die Themenliste bzw. das Curriculum für die beiden Teilkurse abgeleitet, das nun in Gestalt der Blended-Learning-Kurse umgesetzt wird. In unserem Projekt IMED-KOMM-EU bedeutet Blended Learning/bEducation ein maßgeschneidertes, d.h. zielgruppenspezifisches, allgemein leicht zugängliches, hybrides, modular aufgebautes, handlungsorientiertes Lernarrangement mit task based learning, das die Vorteile des Selbstlernens (mit individueller Arbeit am PC sowie mit traditionellen Lehrmaterialien, interaktivem LiveUnterricht, individuellem Online-Tutor und anderen Kursteilnehmern via E-Mail, Chat, Skype, Web. 2Aktivitäten, Wikis am Arbeitsplatz oder im Homebereich) einerseits und Präsensphasen mit face-toface-Kommunikation in regionalen Lernzentren andererseits integriert. In IMED-KOMM-EU geht es in erster Linie um die kommunikative berufs- und fachbezogene Entwicklung bzw. Weiterentwicklung der Schlüsselkompetenz interkulturelle medizinische Kommunikation und Zertifizierung für Europa, womit insonderheit ein Beitrag zur lebenslangen Erwachsenenbildung sowie zur beruflichen Bildung 11 zwecks Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit sowie zur europäischen Integration geleistet werden soll. Karrasch/Krautgartner/Prowaznik E-Learning - Wunschtraum oder Realität? S. 34 Kern dieses Lernarrangements sind zwar die eigentlichen aus programmierten Aufgaben und Übungen einerseits und (freien) Aufgaben/Übungen für die Präsenzphasen bestehenden Sprachkurse zur interkulturellen medizinischen Kommunikation Deutsch, Bulgarisch, Tschechisch, Slowakisch und Ungarisch andererseits, doch die Erfahrungen aus unseren vorausgehenden Projekten1 zeigen, dass die anderen Bestandteile der Webseiten u.U. für bestimmte Zielgruppen und Nutzer von größerer Bedeutung sind als die Sprachkurse im engeren Sinne, da sie entweder über den Sprachkurs hinausgehende Informationen offerieren oder/und die eigentlichen Sprachkurse ergänzen bzw. vervollständigen. Damit sind wir bereits bei dem nächsten Schritt: 1 - MIG-KOMM-EU: Mehrsprachige interkulturelle Geschäftskommunikation für Europa (www.mig-komm.eu) - TOURNEU: Kulturelle und wirtschaftliche Aspekte des Incoming-Tourismus in den neuen EU-Ländern (Slowakei, Estland, Lettland) (www.tourneundeu) - IMLIT: Die Verbesserung der sprachlichen Kompetenzen für den Incoming Tourismus im Rahmen der EU (http://www.eu-imlit.org) - Audiovisual Media in L2 Teaching (http://audiovisualmediablog.wordpress.com/) 12 Maßnahme 3: Festlegungen über die Operationalisierung der Lernziele in den differenten Strukturelementen des Lernarrangements (programmierte und nicht programmierte Aufgaben/Übungen auf der Webseite einerseits, in den Sprachkursen im engeren Sinne andererseits) Nachdem auch diese Fragen in einer speziellen, zum Projekt- Intranet im weiteren Sinne gehörenden Projektcloud sowie beim Kickoff-Meeting bzw. einem vorbereitenden Treffen im Konsortium intensiv diskutiert worden waren, entwickelte der Koordinator das Muster einer aus einem externen und einem internen Teil bestehenden Projektwebseite, das die wichtigsten Elemente des Lernarrangements enthält. Beim IMED-KOMM weist dieses Muster die folgenden Buttons auf: Externer/öffentlicher Teil der Webseite Projektbeschreibung in Deutsch und in Englisch Informationen über die Partner, die medizinischen Praxispartner, ihre Netzwerke und Aktivitäten in den Landessprachen einschließlich Links zu den Institutionen sowie zu den Projektwebseiten Youtube-Videos zu den Bereichen „Deutsch für Mediziner“, „Gesundheit – Ärzte“, „Gesundheit – KrankenpflegerIn“, „Interkulturelle Kommunikation“, „Landeskunde“ Wichtige, umfassende Links zu den Bereichen „Gesundheitswesen“, „Interkulturelle Kommunikation“, „Landeskunde“ sowie „Ratgeber Beruf/Stellensuche“ Weblogs zum Thema EUROPASS SPRACHÜBUNGEN = das Zentrum des Lernarrangements; anfangs unterteilt in Sprachkurse, Glossare, Interkulturelle Kommunikation (hier wird künftig der intendierte Sprachkurs im engeren Sinne angeboten, der aus den programmierten Übungen, den Übungen für die Präsenzphase, dem Kurshandbuch sowie Glossaren besteht) Podcasts/Videocasts zu den Bereichen „Medizin“ und „Interkulturelle Kommunikation“ Fotos Valorisierung ECL- Informationen und ECL-Tests, die es den Lernern gestatten, ihre Leistungen international zu evaluieren Selbsttests zu den Bereichen „Gesundheitswesen“, „Interkulturelle Kommunikation“, „Landeskunde“, „Mündliche Kommunikation“ Quiz 13 Weitere aktuelle Lehrmaterialien Skype/Chat/Tutor Aktuelle Mitteilungen Newsletter Wikis zu speziellen themenbezogenen Gebieten Aktuelle Beiträge zu den wichtigsten Bereichen der mehrsprachigen interkulturellen medizinischen Kommunikation Neuester Inhalt = Informationen über letzte Änderungen auf der Webseite, damit die User nicht lange nach neuen Einträgen suchen müssen eine sich stets aktualisierende, sehr detaillierte Webseitenstatistik, an der die Nutzer erkennen, wie oft die Projektwebseite angewählt wird, welche Bereiche für Nutzer von besonderem Interesse sind und aus welchen Ländern die Interessenten kommen usw. eine Umfrage zum Kurs, die dem Konsortium wesentliche Hinweise zur Einschätzung und eventuell Verbesserung des Kurses geben soll ein illustrierter Tipp auf weitere, die Nutzer möglicherweise interessierende Lehrmaterialien die Übersetzungsoption (Microsoft Translator) RSS-Funktion (Die interaktive RSS-Funktion ermöglicht es den Nutzern, individuelle Newsfeeds zu abonnieren und so aktuell und individuell über neueste Beiträge zum Projekt bzw. zum Projektthema informiert zu werden.) Impressum, Kontaktfunktion, Suchfunktion, Login (Details siehe Startseite: http://www.imed-komm.eu/) Diese für jedermann zugängliche, ergo der externen Kommunikation dienende, in ihrer deutschen Version mit Drupal produzierte Webseite wurde, wie die Partnerseiten demonstrieren, im Prinzip von allen Partnern übernommen und für das eigene Lernarrangement genutzt, aber eben auch an die jeweilige Situation vor Ort angepasst und damit variiert. 14 Intranet Interne Webseite Die interne Webseite existiert nur auf der Projektwebseite des Koordinators. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der internen Dokumentation und Kommunikation, die schematisch so dargestellt werden kann. 15 Die interne Webseite ist als ein Instrument der raschen, effizienten und dynamischen inhaltlichen und arbeitstechnischen Organisation der Partnerarbeit zwischen den Partnern gestaltet. Sie inkorporiert alle wichtigen Informationen und Bereiche der in den Arbeitspaketen zu erarbeitenden Produkte. Sie ist interaktiv konzipiert und ermöglicht eine konstruktive Teamarbeit, ohne dass jeder Partner stets bilateral informiert werden muss und ebenso zu reagieren hat. Die Erfahrungen aus den vorangegangenen Projekten führte uns zu der Entscheidung, eine Arbeitsteilung zwischen den beiden Bestandteilen des Projekt-Intranets - der internen Webseite einerseits und der Projektcloud andererseits - vorzunehmen, um die interne Webseite nicht mit Informationen zu überfrachten und damit für das Konsortium unübersichtlich zu machen. So finden sich auf der internen Webseite vornehmlich die grundsätzlichen, sich nicht ständig verändernden Dokumente für die Realisierung des Projekts, wobei auch hier die Möglichkeit der Diskussion gegeben ist. In der Projektcloud sind diese Informationen bzw. Dokumente zwar ebenfalls vorhanden, doch hier stehen die sich täglich vollziehende Entwicklung der Lehr- und Lernmaterialien sowie die Dissemination, Erprobung/Valorisierung des Lernarrangements im Vordergrund. Ein Teil dieser Informationen ist bereits für die kontrollierte Erprobung durch die Zielgruppen nutzbar und wird von den Projektpartnern an konkrete Partner oder die Partnernetzwerke weitergegeben, die bereits zu Projektbeginn durch Newsletters informiert und zur Mitarbeit aufgefordert wurden. Auf diese Weise wird auch das Intranet von Projektbeginn an in die Valorisierung einbezogen. Die interne Projektseite enthält folgende ständig dem jeweiligen Stand der Projektarbeit angepasste, in sich weiter gestaffelte Bestandteile mit Kommentaroption: - Projekt (mit Projektbeschreibung, vollständigem Antrag/Konzeption, Inhalt der Arbeitspakete, Zeitplan, Methodologie der Arbeit, Valorisierung, offiziellen Dokumenten der EU, Aufsätzen zu den Projektthemen) - Arbeitsorganisation (mit Arbeitstagebuch) - Finanzen (+ Finanzplan, Aktuelle Hinweise, Finanzhandbücher, Abrechnungsmuster, Beispiel Lohn/Gehaltsstreifen, Finanztabelle als Muster, Zustimmungserklärung der EU für das Projekt, Reisekostenabrechnung, Aufenthaltspauschalen Höchstsätze, Beispiel Deutschland für deutsche Vorschriften, Muster Abrechnung Tagegeld, Muster Abrechnung Reisekosten, Abrechnung Reise, Muster Untervertrag und Abrechnung, Weitere Muster, Zwischen- und Abschlussberichte) - ZWISCHENBERICHT - ABSCHLUSSBERICHT - Interne Mitteilungen - Diskussion Die auf der internen Seite und in der Cloud abgelegten Informationen dienen auch als Muster für die Projektarbeit im Rahmen des Konsortiums und in den Partnerländern. Abgesehen von den für den Webmaster und den Koordinator reservierten Bereichen können alle Partner nicht nur aktiv an der Diskussion des Konsortiums teilnehmen, sondern auch ihre eigenen Beiträge und Materialien publizieren. Die interne Webseite wird wie die externe Site mit dem CMS-System Drupal gestaltet. Drupal ist eines der meist genutzten Content-Management-Systeme weltweit. Es ist ein Application Framework, mit dem sich nahezu jede Internetanwendung schnell und qualitativ hochwertig realisieren lässt. Drupal ist eine freie Software, entwickelt durch die Drupal Community, die sich aus 16 Tausenden Entwicklern und Firmen zusammensetzt. Das Kernsystem stellt für Entwickler leistungsfähige Programmierschnittstellen und Frameworks bereit. Klar definierten Coding-Standards stellen sicher, dass alle Drupal-Module in das Baukastensystem passen. Das eingebaute Hilfesystem bietet eine gute erste Anlaufstelle. Die Dokumentation wird laufend verbessert. Im zentralen Bugtracker helfen sich Drupal-Entwickler gegenseitig. So wird das System ständig optimiert. Fragen bekommen schnell eine Antwort über die Mailinglisten, IRC-Chats oder Foren. Neue Ideen werden umgesetzt in Sprints und auf Drupalcons. Mit Drupal wurden u.a. die Webseiten der Deutschen Krebshilfe, Das Weiße Haus, Greenpeace UK, Ing (DiBA), The Economist generiert. Für den Anwender ist der Umgang mit Drupal, wie unsere eigenen Erfahrungen zeigen, schnell zu beherrschen. Sobald das Template inhaltlich und strukturell eingerichtet ist, wird der Programmierer, abgesehen von den notwendigen regelmäßigen Updates und infolge der Validierung erforderlichen Strukturveränderungen oder im Falle von Reparaturen, nicht mehr benötigt, d.h. die via Benutzername und Passwort berechtigten Mitglieder des Konsortiums können die Inhalte selbstständig verändern, ergänzen, löschen usw. Das System ist im Prinzip absturzsicher. Projektcloud Dasselbe ist über den in der Projektvorbereitung, aber auch im Projektverlauf weiter genutzten Cloud-Speicher Mydrive zu sagen. Es hat die nachstehenden Grundfunktionen: - Einfache Datei- und Ordnerverwaltung, mit Listen- / Icon- / Galerieansichten - Flexibler Upload mit Unterstützung für mehrere Dateien und ganze Ordnerstrukturen - Download von mehreren Dateien und Ordner als ZIP-Datei - Anzeige von Bildern, Audio- und Videodateien direkt im eigenen Browser - Möglichkeit der Weitergabe der Daten an benutzerdefinierte Gastbenutzer. Der entscheidende Vorteil bei der Nutzung von Mydrive und ähnlichen Clouds (wie Dropbox) ist der Pooling-Effekt, d.h. die gemeinsame Nutzung der Projektressourcen und die Tatsache, dass auf stets aktuelle Daten zugegriffen werden kann, was die Archivierung keineswegs ausschließt. Auch bei der Arbeit mit Mydrive operiert der Nutzer nach der Installation des externen Speichers souverän sowohl beim Anlegen und der Verwaltung der ihm zugänglichen Ordner als auch bei der Art der Datenspeicherung. Die Projektcloud dient inhaltlich neben einer Dokumentenarchivierung, wie bereits erwähnt, in erster Linie der Organisation der sich täglich verändernden und ergänzenden Produktion der Lehrund Lernmaterialien sowie zur Darstellung/Diskussion von Dissemination, Erprobung, Valorisierung. Hier legen die Forscher/Entwickler beispielsweise ihre vom Webmaster/IT-Experten umzusetzenden Konzepte/Übungsentwürfe ab, die dieser dann sukzessive zwecks Programmierung abruft. Diese Vorgänge bedingen, dass sich hier auch die Diskussion betreffs der inhaltlichen Realisierung des Projekts abspielt. Die Projektcloud, zu der alle Partner, deren Untervertragsnehmer und IT-Techniker/Webmaster Zugang über Benutzernamen und Passwörter haben (die Experten der EU ebenfalls), ist daher auch betreffs ihrer Struktur dynamischer zu nutzen als die interne Projektseite. Gegenwärtig weist sie folgende Struktur und folgende Inhalte auf: - Arbeitstagebuch (s. auch interne Webseite) - Berichtswesen (mit Detailinformationen zur EU-Datenbank ADAM, der Anlagenübersicht, FAQs zu Zwischen- und Abschlussberichten, Muster des inhaltlichen Zwischenberichts -s. auch interne 17 Webseite) - Dissemination und Valorisierung (einschließlich Fotogalerien zur Dissemination) - ECL und medizinische Kommunikation - Projekteinreichung und Vertrag (s. auch interne Webseite) - Finanzen (s. auch interne Webseite) - Forschung - Gestaltung der Webseiten (externe und interne Webseite) - Interkulturelle Übungen - LEONARDO-Dokumente - Neue ÜBUNGEN (Themenbereiche, Übungen für den Sprachkurs, Übungen für die Webseite, Interkulturelle Übungen, Fotos für die Übungen, Videos für die Übungen, Zur Arbeit mit Hotpotatoes, Flash und Moodle) - Partnerorganisationen - Projektskizze - Vorhandene Kurse - Vorhandene Lehrwerke - ZWISCHENBERICHT Im Laufe der Arbeit wird diese Struktur – je nach Bedarf - mehrfach verändert, vor allem aber erweitert. Beispielsweise bekommen die externen Entwickler eigene Ordner, aus denen sich der Koordinator bzw. der jeweils Zuständige die Übungsentwürfe abholt, um sie zu überprüfen bzw. notfalls zu überarbeiten. Danach legt er sie in einen Ordner für fertige Produkte, aus denen sich der Programmierer diese endgültigen Materialien zwecks Digitalisierung herausnimmt. Maßnahme 4: Ausarbeitung der Sprachkurse unter Nutzung der Transfermaterialien und ständiger Koordinierung der Partnerkurse In dieser Phase werden zunächst die vom Koordinator modellhaft mit Inhalten versehenen Strukturteile des Lernarrangements auf der externen deutschen Projektwebseite(Buttons s. oben) weiter ausgearbeitet/ergänzt und auf den Partnerwebseiten - der Länderspezifik entsprechend adaptiert, damit das Projektanliegen schnell im Bereich des gesamten Konsortiums bzw. europaweit disseminiert wird. Parallel dazu beginnt die Ausarbeitung und möglichst schnelle Erprobung der programmierten Übungen sowie der Übungen für die Präsenzphase in den Präsenzzentren. Gleichzeitig wird das Kurshandbuch für Lehrende und Lernende erarbeitet und eingesetzt. Aus verschiedenen Gründen hielten wir es für erforderlich, nicht – wie ursprünglich geplant – e i n e n Kurs für Ärzte und medizinisches Fachpersonal zu gestalten, sondern zwei, u.a. auch weil nicht in allen Partnerländern beide Berufsgruppen gleichermaßen stark migrieren (in Bulgarien spielt die Migration des medizinischen Fachpersonals eine untergeordnete Rolle, während z.B. in Deutschland dessen Einwanderung weiter rasch zunehmen wird). In den beiden Kursen werden nun auf der Basis der oben beschriebenen Bedarfsanalysen Materialien zu den folgenden Themenbereichen ausgearbeitet: 18 DEUTSCH für ausländische Ärzte und Ärztinnen [A = Ärztin/Arzt; Pf = Gesundheits- und Krankenpfleger/in; Ang = Angehöriger] Krankenhaus / Klinikum Organigramm Krankenhaus Klinikum Abteilungen, Stationen, Bereiche Medizinisches Personal (Bezeichnungen, Hierarchie) Ärztliches Personal Pflegepersonal Materialien [bildliche Darstellung mit deutschen Bezeichnungen] Pflegerische Hilfsmittel Instrumente Anamnese [A P; A Ang] Allgemeine Anamnese Begrüßung Vorstellung Patientenverfügung Aktuelle Anamnese Auswertung der Überweisung vom Haus- bzw. Facharzt Fragen nach Verlauf Fragen nach Schmerzen Fragen nach weiteren Symptomen (z.B. Fieber, Stuhlgang, Erbrechen, Schwindelgefühl …) Vorerkrankungen Medikamentenanamnese Medikamente, Allergien Alkohol, Rauchen Drogen Vegetative Anamnese Familienanamnese Sozialanamnese Wohnsituation Arbeitssituation Lebensstil Dokumentation Untersuchung [A P ; A Pf; A A ] Körperliche Untersuchung, Diagnose Kommunikation mit dem P Vorbereitung des P (informieren, vorbereiten) Untersuchungsschritte erklären 19 Anweisungen geben P während der Untersuchung beruhigen Untersuchungsergebnisse mitteilen Diagnose erläutern Kommunikation mit Pf Anweisungen bei Untersuchungen am Kopf, der Extremitäten, von Brust, Lunge, Abdomen, Nieren, Schulter, Rücken, Genitalien … Apparatediagnostik Labordiagnostik EKG, EEG, EMG Bildgebende Diagnostikverfahren: Röntgen, CT, PET/CT, Ultraschall, MRT, Endoskopie, Kontrastmittel - Kommunikation mit P Untersuchung(sschritte) erklären Anweisungen geben Ergebnisse mitteilen und erläutern - Kommunikation mit Pf Anweisungen geben Kommunikation mit Kollegen nach dem SOAP-Prinzip: S = Subjektive Beschwerden des Patienten O =Objektive Befunde von Labor und physikalischen Untersuchungen A = (assessment) Analyse von Diagnosen und Krankenvorgeschichte P = Planung von weiteren diagnostischen Maßnahmen und Therapie Dokumentation Behandlungen Kommunikation mit P Untersuchungsergebnisse / Laborbefunde erläutern Positive/schlechte Nachrichten überbringen Behandlungsplan erläutern Anweisungen, Verhaltensweisen formulieren Verständnis zeigen für Ängste Kommunikation mit Pf Anweisungen geben für Pflegeanamnese - Kommunikation mit Kollegen Behandlungsplan besprechen Risikofaktoren diskutieren Pflegeanamnese erstellen Wunddokumentation Operation Vorbereitendes Gespräch [A P] Erläuterung des Vorgehens Aufklärung bei kritischer Abwägung Schriftliche Einwilligung verlangen Angstgefühle nehmen 20 Schriftliche Dokumentation: Narkoseprotokoll Operation Abläufe im OP [A A; A Pf] Anweisungen geben Anweisungen entgegennehmen Übergabe nach Operation Schriftliche Dokumentation: Operationsprotokoll; Überwachungsbogen Postoperative Visite [A P; A Pf] Medikation Arzneimittelgruppen Darreichungsformen Beipackzettel Indikation Kontraindikation Wechselwirkung Nebenwirkung Verabreichung Dosierung Einnahmeform Visite Kommunikation mit dem P Befinden erfragen Ergebnisse / Diagnose erläutern Schlechte Nachrichten überbringen Behandlungen erläutern Alternativen besprechen Möglichkeiten zum Fragen bieten Verhaltensweisen empfehlen Ärztliche Kommunikation mit Ang Ärztliche Kommunikation mit Pf Pflegebericht erstellen Anweisungen geben Patientenübergabe / Patientenentlassung Arztbrief (an Facharzt / Hausarzt) Entlassungsbrief ANLAGEN Gesundheitswesen in der BR Deutschland Krankenversicherung Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) Krankenkassen Krankenversicherungskarte Überweisung Kassenärztliches Rezept 21 - Private Krankenversicherung (PKV) Privatrezept Pflegeversicherung Pflichtversicherung; Privatversicherungen Pflegestufen Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte (Stand 2011) § 7 Behandlungsgrundsätze und Verhaltensregeln § 8 Aufklärungspflicht § 9 Schweigepflicht §10 Dokumentationspflichten § 11 Ärztliche Untersuchungs- und Behandlungsmethoden § 14 Erhaltung des ungeborenen Lebens und Schwangerschaftsabbruch § 16 Beistand für Sterbende Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse (Stand April 2012) Anerkennungs-Finder Anerkennungsverfahren Gleichwertigkeitsprüfung Patientenverfügung Berufsverbände und Verbände der freien Wohlfahrtspflege Der menschliche Körper [Glossar Lateinisch – Deutsch] die äußeren Körperteile das menschliche Skelett das Muskelsystem das Nervensystem das Herz- Kreislaufsystem das hormonelle System das Atmungssystem das Verdauungssystem das Harnsystem die Geschlechtsorgane die Sinnesorgane s. auch: http://www.apotheken-umschaundde/Koerperatlas Krankheiten – Symptome – Behandlungsmöglichkeiten (Übersicht) s. auch: http://www.tk.de/rochelexikon/ DEUTSCH für ausländische Gesundheits- und Krankenpflegerinnen/ -pfleger [A = Ärztin/Arzt; Pf = Gesundheits- und Krankenpfleger/in; Ang = Angehöriger; 22 PfF Gesundheits- und Krankenpfleger/in im Funktionsdienst] Krankenhaus / Klinikum Organigramm Krankenhaus Klinikum Abteilungen, Stationen, Bereiche Medizinisches Personal (Bezeichnungen, Hierarchie) Ärztliches Personal Pflegepersonal Materialien [bildliche Darstellung mit deutschen Bezeichnungen] Pflegerische Hilfsmittel Instrumente Alltagstätigkeiten im Krankenzimmer Betten, Waschen, An-/Um-/Ausziehen Essen und Trinken Speisen, Getränke, Geschirr, Besteck Kostformen, Diäten Essenswahl [Pf ► P] Wünsche erfragen Einschränkungen erläutern Toilettengang [Pf ► P] Hinweise geben Hilfe anbieten Pflegerische Maßnahmen Anamnese Aufnahmegespräch mit P mit Ang Pflegeanamnese Angaben verstehen, korrekt ausführen Pflegediagnose, Pflegeplanung, Pflegemaßnahmen [Pf ► P] Aufforderungen Maßnahmen erläutern Pflegeprobleme [Pf ► P] Reaktion bei Beschwerden, Klagen Reaktion in Notfallsituationen Pflegerische Tätigkeiten [A, Pf ► P] Verbandwechsel Vorbereitung und Verabreichung von Injektionen Vorbereitung und Anschluss von Infusionen Blutentnahme Anweisungen geben Medikation Darreichungsformen Verabreichung 23 Dosierung Einnahmeform Dokumentation Pflegebericht Messen und Dokumentieren Messgeräte (Körpertemperatur, Herzfrequenz, Blutdruck, EKG) Geräte benennen Bedienungsanleitungen verstehen Geräte bedienen Messwerte Messwerte ablesen dem A und dem P mitteilen dem P erklären Dokumentation Kurvendiagramm Dienste – Telefonate Dienstzeiten, Dienstpläne Dienstübergabe Patientenübergabe [Pf ► Pf] Telefonate mit anderen Abteilungen P übergeben Werte erfragen und notieren nachfragen Werte weitergeben mit dem A mit Ang Funktionsdienste Kommunikation als Fachkrankenpfleger/in bei der Anästhesiepflege bei der Pflege im Operationsbereich in der Intensivpflege - [A ► PfF] Anweisungen verstehen, reagieren (instrumentieren) [Pf ► A] Messwerte ablesen, mitteilen [Pf ► P] prä- und postoperative Betreuung Anweisungen geben, Vorgehen erklären P beruhigen, trösten … Altenpflege Medizinische Versorgung Medikamente verabreichen Verbände wechseln, anlegen Injektionen verabreichen 24 - Werte messen Aufforderungen [Pf ► P] Unterstützung bei Alltagstätigkeiten bei der Morgen-/Abendtoilette beim An-/Ausziehen bei der Nahrungsaufnahme beim Toilettengang Aufforderungen [Pf ► P] Hilfe anbieten [Pf ► P] Kommunikation [Pf ► P] - gut zureden, trösten, Hilfe anbieten vorlesen, erklären, auf Themen eingehen … Anlagen Gesundheitswesen in der BR Deutschland Krankenversicherung - - Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) Krankenkassen Krankenversicherungskarte Überweisung Private Krankenversicherung (PKV) Pflegeversicherung - Pflichtversicherung; Privatversicherungen Pflegestufen Krankenpflegegesetz [KrPflG] (Fassung vom 16.07.2003, geändert 2011) Anerkennung ausländischer Bildungs- und Berufsabschlüsse (Stand April 2012) Anerkennungs-Finder Anerkennungsverfahren Gleichwertigkeitsprüfung - Der menschliche Körper [Glossar Lateinisch – Deutsch] die äußeren Körperteile das menschliche Skelett das Muskelsystem das Nervensystem das Herz-Kreislaufsystem das hormonelle System das Atmungssystem das Verdauungssystem das Harnsystem die Geschlechtsorgane 25 die Sinnesorgane s. auch: http://www.apotheken-umschaundde/Koerperatlas In den Modulen der Sprachkurse selbst finden sich Texte und Situationen, die für die Tätigkeit der Kursteilnehmer relevant sein können. Am Anfang stehen stets zur obligatorischen Abarbeitung gedachte geschriebene bzw. gesprochene Texte und Aufgaben zu den Grundlagen des jeweiligen Tätigkeitsbereichs. Anschließende Quiz sollen den Teilnehmern ebenfalls Aufschluss darüber geben, wie gut ihre fachlichen und sprachlichen Kenntnisse in dem jeweiligen Bereich sind. Danach können sie nach dem Modularitätsprinzip entscheiden, wie sie weiter vorgehen, d.h. welche Einheiten bzw. Themen sie bearbeiten wollen. In den Kursen sollen alle vier Fertigkeiten, also Leseverstehen, Hörverstehen, Schreiben und Sprechen, entwickelt werden, obschon wir wissen, dass die Schwerpunktsetzung insofern sehr kompliziert ist, da die Anforderungen von vielen externen und internen Faktoren, vornehmlich dem jeweiligen Tätigkeitsbereich, abhängig sind. Die vier Sprachfertigkeiten werden auf Grund der spezifischen Charakteristika der Sprachlehrund Sprachlernsituation bzw. der verwendeten technischen Mittel schwerpunktmäßig jeweils anders entwickelt: In den programmierten Übungen überwiegen Aufgaben und Übungen zum Lese- und Hörverstehen sowie zum gelenkten Schreiben; in der Präsenzphase werden vorrangig das Sprechen und das freie Schreiben entwickelt bzw. weiterentwickelt. Die Auswahl des Wortschatzes ist wesentlich bestimmt durch die ausgewählten Texte, Audios und Videos zur geschriebenen und gesprochenen Kommunikation. Die Auswahl der Schwerpunkte für die Behandlung grammatischer Probleme richtet sich stark nach den in der medizinischen Kommunikation üblichen Textsorten. In dieser Phase geht es neben den Inhalten auch um die Methodologie der Übungsgestaltung. Die Produzenten der Lehr- und Lernmaterialien waren bemüht, eine Vielzahl der im Sprachunterricht üblichen Aufgaben- und Übungstypen einzusetzen, angefangen von Texterschließung (Hypothesen) Textmontage Ergänzungen in Schritten Multiple Choice 1 (Sehen/Hören/Entscheiden) = (Audio/Videosequenzen) Drag and drop Satzbau 26 Multiple Choice 2 Lückentexte Zuordnungsübung (Verwürfelung) Ergänzungen Satz- Textbildung Satzbau Memory Frage- Antwort Richtig-Falsch Textanalyse Bildbeschreibung Interview Rollenspiel Unterhaltung/Diskussion Brief Nacherzählen Berichten/Vortragen Begriffsbeschreibung Transformation Hören – Wiederholen/Nachsprechen Arbeit mit Bild/Collage Sprachspiele Diktat Annonce Bewerbung Besondere Überlegungen wurden betreffs der für das Lernarrangements aus unserer Sicht wichtigen interkulturellen Komponente erforderlich, die auch eine spezifische Übungstypologie zur Folge hat, denn die bisher erschienenen theoretischen Schriften und die erarbeiteten Materialien beinhalten vornehmlich die besonders auffälligen Unterschiede im allgemeinen Verhalten zwischen Europäern und Vertretern geografisch weit entfernter Kulturen, aber die praxisrelevanten innereuropäischen 27 Unterschiede werden seltener thematisiert und finden sich bestenfalls implizit in den Texten und Übungen widergespiegelt, als explizit artikuliert und bewusst in Übungen umgesetzt. Auch die meisten im Rahmen europäischer Projekte entwickelten aktuellen Materialien mit Bezug auf das Thema des Projekts sind sowohl sprachlich als auch kulturell für die bisherigen europäischen Kernländer vor der Osterweiterung der EU bzw. die ersten osteuropäischen Beitrittsländer entwickelt worden. Für die meisten neuen, im Konsortium vertretenen Länder fehlen sie weitgehend. Die bisherigen theoretischen Reflexionen zum interkulturellen Lernen überwiegen bei weitem die praktischen Lösungen. Es kommt nun darauf an, die theoretischen Erkenntnisse zu erweitern und in die Praxis zu überführen, d.h. Lehrmaterialien einschließlich Tests zu nutzen bzw. zu produzieren, in denen die (bilaterale) Interkulturaliät sowohl explizit als auch implizit umgesetzt wird. Dabei ist stets von der Prämisse auszugehen, dass nicht Bulgarisch, Deutsch, Slowakisch, Tschechisch, Ungarisch als Fremdsprache, sondern als Fremdkommunikation im Mittelpunkt steht. Bevorzugte Aufgaben- und Übungsformen bei der Entwicklung interkultureller Kompetenz sind die folgenden: Fallstudien/Fallbeispiele: Critical Incident Exercises / Kulturassimilatorübungen („intercultural sensitizer“) = selbst erfahrene oder vorgegebene, didaktisierte interkulturelle Beispielgeschichten mit Quizfragen und (unterschiedlicher) Auswertung Selbsterfahrungsübungen, z.B. mit Listeninterpretationen und deren Auswertung; aber: nicht nur auf Unterschiede orientieren, sondern auch Gemeinsamkeiten verdeutlichen (Identifikationen) Rollenspiele (mit anschließendem Interview) zwischen Muttersprachlern und Lernern; Rollenwechsel, so dass Lerner Muttersprachler spielen und umgekehrt. Ziele: Bewusstmachung der Unterschiede (und Gemeinsamkeiten), Vorbereitung auf Begegnung mit Repräsentanten anderer Kulturen, vornehmlich der Zielkultur; Rollenspielvariante: „contrastAmerican“, interkulturelle Interaktionsspiele Simulationen: In simulierten kritischen Situationen können fremde Kommunikationsgewohnheiten vermittelt und zugleich eigene Gewohnheiten der Interpretation bestimmter Kontextualisierungshinweise hinterfragt werden; andere können als möglich erduldet und anerkannt werden. Beschreibung von Bildgeschichten und Fotos bzw. Collagen insbesondere humorvoller bzw. satirischer Art Abarbeiten kultureller Module, d.h. abgeschlossener und multimedial aufbereiteter Lerneinheiten, die einen bestimmten Aspekt der Zielkultur thematisieren Lernertagebücher, das Verfassen von "Feldnotizen" durch die Lerner, Beobachtungen des Kommunikationsverhaltens von Ziel- und Eigenkulturträgern, Aufzeichnungen von "kritischen Situationen“ Geschriebene oder auf Tonband aufgezeichnete narrative Interviews über "kritische interkulturelle Situationen" Aufnahmen authentischer Gespräche ohne eigene Beteiligung und deren Auswertung Auch Verwendung von Multiple Choice-Aufgaben, Lückentexten, Fortsetzungsübungen, die beim Aufdecken und gemeinsamen Nachdenken über Stereotypen als gefährlich-fertige Vorurteile oder als lebensnotwendige Orientierungen durch vorläufige Hypothesen sehr hilfreich sein können; weniger empfohlen: Tests, da hier Gefahr der Verfestigung von Vorurteilen und unzulässigen Verallgemeinerungen; Prozesscharakter missachtet (gut vorbereitete) Projektarbeit (Projekt = Lernende gelangen durch selbstgesteuerte Arbeitsschritte zu Ergebnissen, die sich zumeist in einem Produkt - und nicht mehr in einem definierten Wissenskanon - konkretisieren) und deren Auswertung: Vorträge, Diskussionen, 28 Wandzeitungen, Simulationen, lokale Erkundungen vor Ort, Medien-Erkundungen, SelbstErkundungen mit Kulturfragebogen Interpretation von Film-/Videoausschnitten usw. Spiele (insbesondere Sprachspiele) Multimediale digitale Übungstypen für die selbstständige Arbeit auf der Projektseite Schließlich war zu entscheiden, welche Übungstypen bei der Programmierung bevorzugt werden sollten und in welche Programmiersysteme sie einzuordnen seien. Betreffs des Programmiersystems waren unterschiedliche Bedingungen zu beachten. Für Universitäten wie die Medizinische Universität Varna erweist sich für die programmierten Bestandteile die Nutzung von MOODLE als sinnvoll, da ganze Kurssysteme damit verwaltet werden. Im IIK ist das nicht der Fall, und so entschieden wir uns, diesbezüglich eine Kombination von HTML 5, Hotpotatoes u.a. zu realisieren. Das bisher favorisierte Flash kann leider für unsere Zwecke nicht mehr genutzt werden, da wir, die Abspielgeräte betreffend, nicht mehr auf die rasch veraltende Präsentation via CD-ROM und DVD setzen, sondern auf das mobile Lernen über Smartphones, Tablets usw., deren Betriebssysteme (Android, Apple) in der Regel Flash nicht mehr unterstützen. Bevorzugte Übungstypen bei den programmierten Übungen Texterschließung (Hypothesen) Textmontage Ergänzungen in Schritten Multiple Choice 1 (Sehen/Hören/Entscheiden) = (Audio/Videosequenzen) Drag and drop Satzbau Multiple Choice 2 Lückentexte Zuordnungsübung (Verwürfelung) Ergänzungen Satz- Textbildung Satzbau Memory Frage- Antwort Richtig-Falsch 29 Transformation Hören – Wiederholen/Nachsprechen Beispiele für Aufgaben und Übungen Beispiel 1: BLOG Europass Der Name EUROPASS ist mittlerweile in Europa, aber auch darüber hinaus bekannt. Er stellt – wie die Erfahrungen zeigen - ein wichtiges Dokument zur Förderung der Mobilität sowie ein nützliches Instrument bei der Suche nach einem geeigneten Arbeits- und Studienplatz oder einer Ausbildungsstelle dar. Hilfe bei der Nutzung dieses Instruments finden Sie u.a. auf der speziellen Webseite der EU bzw. des BIBB: http://www.europass-info.de Bitte teilen Sie uns in diesem Blog mit, welche Erfahrungen Sie selbst – besonders im medizinischen Bereich – mit dem EUROPASS gesammelt haben. (Verfasser: G. Wazel) Beispiel 2: PODCASTs/VIDEOCASTs Deutscher Humor (Interkulturelle Kommunikation) Humor ist, wenn man trotzdem lacht Die Deutschen sind international nicht gerade für ihren Humor bekannt. Im Gegenteil; manche meinen, die Deutschen hätten gar keinen Humor. Vor allem in den USA werden Witze über den Mangel an Humor in Deutschland gemacht. Von den vielen deutschen Humoristen hat es noch nie einer ins amerikanische Fernsehen geschafft. Dabei gab und gibt es in Deutschland hervorragende und niveauvolle deutsche Humoristen und Kabarettisten, etwa Wilhelm Busch, Karl Valentin oder heute Loriot und Dieter Hildebrandt, um nur einige zu nennen. Andererseits werden im deutschen Fernsehen viele sehr flache amerikanische ComedySendungen ausgestrahlt, bei denen man sich fragt, wie man über derlei lachen kann. Daher ist es gut, dass bei diesen Serien das lachende Publikum gleich mitgeliefert wird. Leider ahmen viele deutsche Comedians diesen sogenannten Humor nach, der gar keiner ist. Für den deutschen Humor gilt im Allgemeinen: Er ist 30 eher nüchtern als albern eher ironisch als direkt eher dunkel als hell eher zweideutig als einfach. Dieser "philosophische oder grüblerische Humor" ist eigentlich die höchste Qualität, die ein "Humor" haben kann. Schriftsteller wie Heinrich Heine oder Kurt Tucholsky passen genau in dieses Schema. Auch das politische Kabarett mit seiner Schärfe und Brillanz gibt es nur in Deutschland. Natürlich unterscheidet sich das von der schenkelklopfenden Stammtischverbrüderung anderer "Humoristen". (Verfasser: G. Wazel) Physiotherapie (Medizin) Beispiel 3: SELBSTTESTS Interkulturelle Behördenkommunikation Hören Sie sich den Text zur Interkulturellen Behördenkommunikation mit Migranten an und beantworten Sie sodann die Fragen. Sollten Sie dabei große Schwierigkeiten haben, können Sie den zugrunde liegenden Text auch in der Anlage dieser Seite finden. a) Fragen zum Hörtext 31 Klicken Sie hier, um die Übung anzuzeigen. 1. Wie könnte man die Kommunikation zwischen Behördenmitarbeitern und Ausländern bzw. Migranten beschreiben? A. ? Sie ist symmetrisch. B. ? Sie ist gleichberechtigt. C. ? Sie ist asymmetrisch. 2. Wer legt die Regeln fest, an die sich beide Seiten zu halten haben? A. ? Die Ausländerbehörde. B. ? Die Mitarbeiter. C. ? Der Staat. 3. Wie stehen die meisten Migranten zu dieser Tatsache? Wählen Sie die zwei richtigen Antworten aus. Klicken Sie dann auf "Lösung prüfen". A. Sie weigern sich, sie anzuerkennen. B. Sie akzeptieren sie. C. Sie befolgen sie. 4. Lösung prüfen 5. Worauf beziehen sich die Anforderungen an die Kommunikation in der Einwanderungsgesellschaft? A. ? Vor allem auf die Bildung. B. ? Lediglich auf die Beantragung von Pässen und Aufenthaltserlaubnis. C. ? Auf alle Lebensbereiche. usw. b) Infinitivsätze/Infinitivkonstruktionen Klicken Sie hier, um die Übung anzuzeigen. 32 Infinitivsätze/Infinitivkonstruktionen sind sprachökonomische Ergänzungssätze zum übergeordneten Satz, haben einiges mit den Nebensätzen gemeinsam und hängen von bestimmten Verben ab. Sie beziehen sich meist auf eine Person/eine Sache in dem übergeordneten Satz. Deshalb haben sie auch kein eigenes Subjekt. Sie werden mit dem Infinitiv des Verbs und „zu“ gebildet: Der Migrant stellt sich darauf ein, sich anpassen zu müssen. (Variante mit eingeleitetem Nebensatz: Der Migrant stellt sich darauf ein, dass er sich anpassen muss.) Klicken Sie im folgenden Text alle erweiterten Infinitive mit der Maus an. Geht es bei internationalen Verhandlungen und multinational angelegten Projekten darum, die Regeln, Verhaltensnormen und Rituale gemeinsam auszuhandeln, um gleichberechtigt miteinander kommunizieren zu können, so hat man es bei der Kommunikation von Migranten mit den Behörden des Einwanderungslandes mit einer asymmetrischen Beziehung zu tun: Die Regeln stehen fest. Sie sind durch die Mehrheitsgesellschaft durch Gesetze, Institutionen und die Alltagspraxis vorgegeben und es wird erwartet, dass der Einwanderer sie annimmt. Auch die Migranten stellen sich mehrheitlich darauf ein, sich anpassen zu müssen. Auf der anderen Seite sind die Anforderungen an Kommunikation in der Einwanderungsgesellschaft vielfältiger und komplexer als in der Geschäftskommunikation. Sie umfassen alle Lebensbereiche: Arbeiten, Wohnen, Konsumieren, Bildung, Gesundheit und Krankheit. Es spielen juristische, organisatorische, ökonomische und materielle Bedingungen, Eigenheiten von deutschen Behörden, kulturspezifische Ritualen und Gewohnheiten, Kommunikationsprobleme usw. bis hin zu den Persönlichkeitseigenschaften des Ausländers bzw. des Behördenmitarbeiters eine Rolle. Zwar besteht das Ziel der Behördenkommunikation darin, das objektiv vorhandene Ungleichgewicht der Kommunizierenden möglichst zu minimieren, aber besonders in interkulturellen Überschneidungssituationen kann sich dieses vorhandene Ungleichgewicht noch verstärken. Auf der Seite des Behördenmitarbeiters sind die Kenntnisse der strukturellen Bedingungen und der Handlungsabläufe vorhanden und die Sprachkompetenz des behördlichen Muttersprachlers ist hoch. Der Migrant beherrscht in der Regel schon die umgangssprachliche Zielsprache nur eingeschränkt, geschweige denn das "Beamtendeutsch". Auch die Unkenntnis von Verwaltungsabläufen und Ritualen deutscher Behörden kann ein angemessenes Handeln beeinträchtigen. Dabei spielen Öffnungszeiten, Zugangswege, Raumgestaltungen, Umgangsstile und Abstraktionsfähigkeiten eine nicht unbeträchtliche Rolle. Für einen Ausländer kann derlei sehr verwirrend sein. Deshalb ist es dringend erforderlich, dass sich auch die Angestellten in den Behörden auf diese Probleme einstellen und sich interkulturell bilden bzw. fortbilden, um Hilfestellung leisten zu können. c) dass-Sätze und erweiterte Infinitive Klicken Sie hier, um die Übung anzuzeigen. Bilden Sie aus den dass-Sätzen erweiterte Infinitive. Füllen die Lücken aus und klicken Sie dann auf "Lösung prüfen". Geben Sie auch den Punkt am Satzende mit ein. Fragen einzeln anzeigen 33 1. Der Mitarbeiter muss sich interkulturell fortbilden. Es wird von ihm erwartet, Lösung prüfen 2. Er wird sich darauf einstellen. Es ist für ihn kein Problem, Lösung prüfen 3. Er kann gut mit Ausländern kommunizieren. Er ist in der Lage, Lösung prüfen 4. Die Ausländer verstehen das Beamtendeutsch nicht. Sie haben Probleme, Lösung prüfen usw. Dateianlagen: Behoerdenkommunikation.pdf http://www.mig-komm.eu/node/474 (Verfasser: U. Esser/G. Wazel) Gesprächssteuerung Alle Übungen öffnen sich in einem neuen Fenster. Achten Sie auf Hinweise eines eventuell vorhandenen Popup-Blockers auf Ihrem Computer. 34 a) Textanalyse: Gesprächssteuerung Hören Sie sich den Text Gesprächssteuerung an und beantworten Sie sodann die Fragen. Sollten Sie dabei große Schwierigkeiten haben, können Sie den zugrunde liegenden Text auch hier lesen. Ferner können Sie unbekannte Wörter im Glossarnachschlagen. Klicken Sie hier, um die Übung anzuzeigen. Welche Mittel sind für die Gesprächssteuerung von großer Bedeutung? Wählen Sie die vier richtigen Antworten aus. Klicken Sie dann auf "Lösung prüfen". A. Pfiffe B. Gesten C. Fragen D. Stampfen mit dem Fuß E. Anschreien F. Stellungnahmen erbitten G. Loben H. 35 Blicke Lösung prüfen usw. b) Imperative bilden Klicken Sie hier, um die Übung anzuzeigen. Setzen Sie die folgenden Verben bitte in den Imperativ 2. Person Singular und die 3. Person Plural! Achten Sie auch auf die richtige Groß- und Kleinschreibung sowie das Ausrufezeichen. Klicken Sie auf "Lösung prüfen", wenn Sie alle Lücken ausgefüllt haben. Indikativ/Infinitiv Imperativ, 2. Person Singular Imperativ, 3. Person Plural kommen Komm! Kommen Sie! hergeben abgeben Geben Sie her! Gib ab! sehen zuhören Hör zu! / Höre zu! antworten Antworten Sie! weitersprechen sich freuen Freu/Freue dich! Lösung prüfen Tipp usw. c) Handlungstypen der Gesprächssteuerung Klicken Sie hier, um die Übung anzuzeigen. Handlungstypen Ordnen Sie den folgenden Aussagen einen bestimmten Typ der Gesprächssteuerung zu! Klicken Sie auf "Lösung prüfen", wenn Sie alles zugeordnet haben. Lassen Sie uns gemeinsam eine für alle tragbare Lösung finden! 36 Weiter so! Das ist ein ausgezeichneter Ansatz! Ich verstehe Sie so: Ein Kredit kommt nicht in Betracht, weil wir keine Sicherheiten vorweisen können. Ich werde diese Besprechung nicht beenden, bevor wir ein Ergebnis auf dem Tisch haben! Das Ziel ist eine telefonische Erreichbarkeit von 95 Prozent in der Zeit von 8 bis 20 Uhr! Wie erreichen wir das? Wir können also festhalten, dass über die Punkte eins bis drei Einigkeit herrscht. Ich bin mir sicher, mit Ihrem Team ist ein TopErgebnis gar kein Problem! Frau Müller, was meinen Sie als Bank-Spezialistin dazu? Ich stelle Ihnen diese Frage, weil ich erfahren möchte, welche Erfahrungen Sie in der Vergangenheit mit Umstrukturierungen im Unternehmen gemacht haben. d) Dialoge steuern Klicken Sie hier, um die Übung anzuzeigen. Dialoge Hören Sie die folgenden Kurzdialoge! Wer steuert die Gespräche, die Frau oder der Mann? 1 / 4 => 1. Guten Tag! Guten Tag, was kann ich für Sie tun? 37 Ach ich weiß nicht, ob Sie etwas für mich tun können… Aha. Na, wissen Sie was – lassen Sie es mich doch mal versuchen! Hm. A. ? die Frau B. ? der Mann (Verfasser: Th. Hübner) Bildnachweis: Prof. Dr. Ulrich Esser - http://picasaweb.google.de/uhlesser Beispiel 4: QUIZ Quiz Medizin 38 (Verfasser: P. Heyer) (Verfasserin: K. Schaumann) Beispiel 5: WIKIs Interkulturelle Hotspots/Rich Points im Arzt-Patientengespräch 39 Als Hotspots/Rich Points bezeichnet man Anlässe/Gelegenheiten, bei denen u.a. in der interkulturellen Kommunikation Probleme auftreten können, weil Menschen mit einem unterschiedlichen kulturellen Hintergrund jeweils anders reagieren. Welche Hotspots sind für das Zusammentreffen deutscher Patienten mit ausländischem medizinischen Fachpersonal/ausländischen Ärzten besonders zu beachten? Wir haben einige blau markiert, die wir für besonders relevant halten. Bitte vervollständigen/ändern Sie diese Liste mit uns. Schicken Sie uns dazu Ihre Anregungen mit Hilfe des Formulars unter der Tabelle. Körperkontakt Lautstärke Blicke Gestik/Mimik Zeitvorstellungen Anreden/Titel Pünktlichkeit Verhältnis zur Autorität Gesichtswahrung Gesprächsfluss Gesprächstiefe Verhandlungstaktik Kontextabhängigkeit Sprecherwechsel Humor Direktheit/Indirektheit Ja/Nein/Vielleicht Tabuthemen Kritik Höflichkeitsformen Selbstverständnis Individuum/Ges. Maskulinität/Feminität Art der langfr./kurzfr. Konfliktbewältigung Handlungsorientierungen Ordnung Zuverlässigkeit Lebenseinstellung Gastfreundschaft Schlange stehen Autofahren ethnische Witze Geschenke Freundschaft Schimpfwörter Komplimente Trinkgewohnheiten Essgewohnheiten Gerüche Einladungen Verhältnis der Geschlechter Spitznamen Winken Ihre E-Mail-Adresse * Ihre Nachricht an uns * 40 Nachricht senden (Verfasser: G. Wazel) Adäquate, überregionale Prüfungen: ECL-Tests Das aktuelle Problem bei den Sprachkursen für Mediziner ist auch das Fehlen adäquater, überregional anerkannter Prüfungen. Hier bietet das Konsortium ebenfalls eine Lösung an: das europaweit einsetzbare ECL-Verfahren Die einsprachige ECL-Sprachprüfung, die weder Grammatiktests noch Übersetzungsaufgaben, sondern ausschließlich sprachliche Kompetenzen beinhaltet, hat vier Stufen. Sie misst und qualifiziert auf allen vier Stufen (A, B, C, D) die vier Grundfertigkeiten: • Hörverstehen • Leseverstehen • schriftliche Kommunikation • mündliche Kommunikation Für jede Fertigkeit sind 25, also insgesamt 100 Punkte bei der ECL-Prüfung zu erreichen, die dann erfolgreich bestanden ist, wenn der Kandidat sowohl bei den einzelnen Fertigkeiten als auch insgesamt mindestens 60% der Punkte erreicht hat. Die mündliche Prüfung wird von einer Kommission mit zwei Mitgliedern abgenommen, wobei nach einem gelenkten Gespräch in festgelegten Themenkreisen zwei Kandidaten ihre Meinung über ein Bild oder eine Bilderreihe selbstständig äußern. Die Prüfung der anderen drei Fertigkeiten erfolgt schriftlich mit Hilfe eines Tonbandes bzw. von Aufgabenblättern. Zu allen vier Fertigkeiten erhält der Kandidat je zwei Aufgaben, so kann er in acht verschiedenen Themenkreisen beweisen, dass seine Sprachkenntnisse den Anforderungen der von ihm gewählten Stufe entsprechen. Gleichwertigkeit ist eines der wichtigsten Kennzeichen der ECL-Sprachprüfungen. Diese wird durch das Grundprinzip der Einheitlichkeit von Prüfungsstruktur und -inhalten erreicht. In allen Sprachen sind die Kriterien der Auswertung und der Charakter des Prüfungsstoffes identisch. Alle Mitgliedsinstitute des Konsortiums sind für die Ausarbeitung und Korrektur der Tests in der eigenen Sprache selbst verantwortlich. Um die Zuverlässigkeit der Prüfungen garantieren zu können, werden alle Tests vorgetestet, die Testersteller bzw. die Korrektoren werden vor jeder Prüfung vorbereitet, außerdem wird das Prinzip der doppelten Korrektur angewendet. 41 Ein aus Fachkräften der einzelnen Länder zusammengesetztes Komitee gewährleistet die Einheitlichkeit des Testschreibens, der Korrektur und der Zertifikatsausgabe. Es garantiert auch die Vergleichbarkeit zwischen den Sprachen und den Niveaustufen. Die in vielen europäischen Ländern an zahlreichen Prüfungszentren ablegbare ECL-Prüfung wird immer öfter von Schülern, Studenten, Wissenschaftlern und von Vertretern verschiedener Berufe gewählt, die im Ausland ihr Studium fortzusetzen oder zu arbeiten beabsichtigen. Ziele des entsprechenden Projekt- Arbeitspaketes sind in erster Linie: Auf der Basis eigener Recherchen zu überregionalen Zertifizierungsverfahren zur medizinischen Kommunikation Erarbeitung von Prüfungsmaterialien und ECL-Mustertests für die schriftliche und die mündliche ECL-Sprachprüfung zur medizinischen Kommunikation in den 5 Partnersprachen auf den Stufen B2 und C1 in den vier Grundfertigkeiten. Es werden auch Sprachlehrbücher der Zielsprache empfohlen, die den Aufbau und die Entwicklung der kommunikativen Fähigkeiten in den Vordergrund des Sprachunterrichts und des Sprachenlernens stellen. Damit sich die Interessenten an einem ECL-Test gut auf die Prüfung vorbereiten können, werden auf allen 5 Projektseiten je 2 Testbatterien zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt. Der Paketleiter stellt ferner auf der internen Projektwebseite als auch in MyDrive Handbücher für Testersteller zur Verfügung, die für die 5 Partnersprachen Gültigkeit besitzen und die Ausarbeitung neuer ECL-Tests ermöglichen. Diese werden sowohl im Intranet als auch bei den Projektmeetings erläutert und diskutiert. Eine weitere wichtige Aufgabe in dieser Phase sind die Konzeption eines projektadäquaten multimedialen Handbuches für den Blended-Learning-Kurs zur medizinischen Kommunikation in Europa sowie dessen Ausarbeitung und Evaluierung in den Sprachen des Konsortiums. Das multimediale Handbuch zu den Blended-Learning-Kursen soll vornehmlich die nachstehenden Bestandteile enthalten: 1. Einführung in die Arbeit mit dem Kurs 2. Inhalt der Module zur medizinischen Kommunikation 3. Auflistung von zusätzlich in den Präsenzzentren vorhandenen eigenen und sonstigen Materialien zur medizinischen Kommunikation 4. Adressen der Präsenzzentren in den Partnerländern 42 Der wichtigste Bestandteil für die Lerner ist natürlich die Einführung in den Kurs selbst, damit sie ohne Probleme selbstständig arbeiten können. Hier erhalten sie vornehmlich Informationen zum - Kurshandbuch, d.h. detailliertere und weiterführende Informationen zu den Zielen und zum Aufbau des Kurses, zu den verwendeten Quellen und theoretischen Grundlagen, Umgang mit der Projektwebseite bzw. zu den Webseiten der anderen Projektpartner, zu den zusätzlich in der Partnerschaft bzw. den Präsenzzentren vorhandenen eigenen Materialien; nicht zuletzt werden Hinweise auf artverwandte Lehrmaterialien gegeben; - den programmierten Übungen: Unter dieser Rubrik finden sich die Übungen, die die Lerner zu Hause oder am Arbeitsplatz selbstständig, ohne Hilfe eines Dozenten oder Lehrers durcharbeiten können; - den Übungen für die Präsenzphase: Hier finden sich diejenigen Übungen, die die User aus Lehrwerken kennen. Viele davon können ebenfalls ohne Lehrkraft abgearbeitet werden, aber da sie oftmals keine eineindeutige Lösung wie bei den programmierten Übungen erlauben, ist es sinnvoll, sie in einer Gruppe mit Hilfe einer Lehrkraft zu bewältigen; - den Tests einschließlich zweier standardisierter ECL-Tests; - den Glossaren und Wörterbüchern. Das Handbuch enthält aber auch Hinweise für die in den Präsenzphasen eingesetzten Dozenten oder Online-Tutoren, vor allem Hinweise für die Übungsgestaltung bei den Aufgaben zur interkulturellen Kommunikation. Um Lernern und Dozenten die Auswahl der für sie interessanten Module, Texte, Audios, Videos, Quiz, Tests usw. zu erleichtern, enthält das Handbuch eine Übersicht über die Inhalte der einzelnen Module einschließlich des in den Übungen behandelten Wortschatzes sowie der grammatischen, stilistischen und orthografischen Schwerpunkte. Informationen zu ECL werden ebenfalls gegeben. Maßnahme 5: Entwicklung und Realisierung einer Evaluationsstrategie zur Sicherung der Effektivität des Trainings Das Ziel dieser Aktivitäten ist die permanente Erprobung, Evaluierung und Optimierung fertig gestellter Materialien bzw. Module einschließlich Einholung der Einschätzung externer Berater mittels valider qualitativer und quantitativer Methoden. Die Erprobung und Evaluierung der Komponenten sowie des Kurses umfasst in erster Linie Praxiserprobungen auf der Basis valider Erprobungstools (wie Fragebögen, Interviews, 43 Beobachtung), bezieht sich auf die inhaltlichen, sprachlichen, pädagogisch-methodischen, psychologischen, technologische Aspekte der Materialien und bedient sich qualitativer und quantitativer Methoden zur Sicherung von Objektivität, Reliabilität, Validität, Ökonomie (Wirtschaftlichkeit), Nützlichkeit, Normierung und Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Die Erprobung erfolgt in vier Schritten: Datenerhebung, Datenverarbeitung, Auswertung, Darstellung (Tabellen und graphische Darstellungen, Ausformulierung der Untersuchungsbefunde; Interpretation; Literaturvergleich, Ergebniszusammenfassung: Beantwortung der Fragestellung; inhaltliche Erfahrungen; methodische Erfahrungen; Hinweise auf mögliche Nachfolgeuntersuchungen, Anhang: Materialsammlung; Literaturangaben; Register, schließlich Veröffentlichung). Die wichtigsten Ergebnisse sind die im Hinblick auf inhaltliche, sprachliche, pädagogischmethodische, psychologische und technologische Aspekte erprobte, evaluierte und optimierte Materialien bzw. Module sowie der gesamte erprobte Blended-Learning-Kurs zum berufsbegleitenden lebenslangen Sprachenlernen einschließlich Zertifizierung in der interkulturellen medizinischen Kommunikation in den Partnerländern. Die intendierte Erprobung genügt den Kriterien Objektivität, Reliabilität, Validität, Ökonomie (Wirtschaftlichkeit), Nützlichkeit, Normierung und Vergleichbarkeit und wird in Gestalt von Berichten, Fragebögen, Interviews, Beobachtungprotokollen dokumentiert und im Konsortium ausgewertet. Die Erprobung erfolgt einerseits in den Präsenzzentren der fünf Partner oder in Veranstaltungen, die Mitarbeiter außerhalb der Zentren durchführen. Andererseits werden die entsprechenden Tools der Webseiten zu diesem Zweck benutzt. Die wichtigsten Tools sind dabei: die Onlinebefragungen, die Websitestatistiken, der Button "Beliebte Angebote" auf der internen Projektwebseite, die direkten Reaktionen via die Kontaktfunktion, die Nutzung von Skype- und Chat, Weblog, RSS-Funktion, Reaktionen auf die Newsletters. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind die Basis für die Optimierung des Lernarrangements. Maßnahme 6: Dissemination und Valorisierung (im gesamten Projektzeitraum) Die Dissemination/ Valorisierung erfolgt einerseits in Maßnahmen/Veranstaltungen/Kursen in den Präsenzzentren der Partner oder in Veranstaltungen, die Mitarbeiter außerhalb durchführen. Andererseits werden die entsprechenden Funktionen der Webseiten zu diesem Zweck benutzt: Onlinebefragungen, Websitestatistiken, der Button "Beliebte Angebote" auf der 44 internen Projektwebseite, die direkten Reaktionen über die Kontaktfunktion, die Nutzung von Skype- und Chat, Weblog, RSS-Funktion, Reaktionen auf die Newsletters. Diese Funktionen sind auf allen Partnerwebseiten eingerichtet, werden ausgewertet und zielgerichtet für die weitere Valorisierung/Optimierung der Projektprodukte genutzt. Zur Verfügung stehende Tools wie Webstatistiken werden in dieser Richtung angepasst. Wichtig ist nicht nur die Zahl der Besucher, der unterschiedlichen Besucher, Hits, Views, Pages und der Länder, aus denen die User kommen, sondern vor allem Aussagen zu den gesetzten inhaltlichen Prioritäten, folglich Aussagen darüber, wie oft und wie lange bestimmte Angebote genutzt wurden, i.e. welche programmierten Übungen bzw. Übungen für die Präsenzphasen, welche Selbsttests, Podcasts/Videocasts, Quiz, Weblogs, Wikis usw. als besonders interessant bzw. wichtig angesehen werden. Eine herausragende Rolle spielen in diesem Prozess vor allem die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Disseminations- und Valorisierungsworkshops und Valorisierungskonferenzen. Hier stehen die im Arbeits- und Valorisierungsplan des Projekts geplanten Veranstaltungen in Pécs und in Varna im Vordergrund. Dabei sind unter Einbeziehung aller Partner und ihrer Organisationen sowohl die Ergebnisse der Forschungen bzw. Recherchen zur interkulturellen medizinischen Kommunikation als auch die erarbeiteten Produkte, deren Nutzen und Einsatzmöglichkeiten in Bildung und lebenslangem Lernen vorzustellen und zu diskutieren, nachdem sie bereits in anderen nationalen und/oder internationalen Disseminations- und Valorisierungsveranstaltungen präsentiert und diskutiert wurden. Bei der Valorisierungskonferenz in Pécs (11/2013) stehen zwei Anliegen des Konsortiums im Vordergrund. Erstens sollen die bis dahin vorliegenden Zwischenergebnisse bei der Materialproduktion präsentiert und diskutiert werden. Ein zweiter Schwerpunkt ergibt sich aus der Wahl des Veranstaltungsortes: An der Universität Pécs ist das Zentrum des EUROPEAN CONSORTIUM FOR THE CERTIFICATE OF ATTAINMENT IN MODERN LANGUAGES (ECL) angesiedelt. Daher geht es auch um die Vorstellung und Diskussion von überregional und international anerkannten Zertifizierungsverfahren und bereits für die medizinische Kommunikation ausgearbeiteten Materialien in den vier Grundfertigkeiten: • Hörverstehen • Leseverstehen • schriftliche Kommunikation • mündliche Kommunikation Bei der internationalen Valorisierungskonferenz an der Medizinischen Universität in Varna (09/2014) werden die fertigen Projektprodukte präsentiert und zur Diskussion gestellt. Beide Orte garantieren eine überregionale, internationale Aufmerksamkeit und entsprechende 45 Verbreitung, die langfristige Vorbereitung und Information der Öffentlichkeit vorausgesetzt (Praxispartner, Partnernetzwerke, ergo Ärzte, medizinische Fachkräfte und Einrichtungen, ärztliche Berufsverbände bzw. Organisationen und Vermittlungsagenturen, entsprechende Multiplikatoren). Ziel ist in beiden Veranstaltungen die Nutzung der Ergebnisse in den beiden Zielgruppen in den Partnerländern und in Europa generell. Zu einer optimalen Wirkung gehört die Veröffentlichung der Ergebnisse in diversen Medien (Internet, Newsletters, Presse, Rundfunk/Fernsehen) im Partnerland und weltweit. Auch hierfür bieten die Veranstaltungsorte und die vielfältigen Öffentlichkeitskontakte der beiden Veranstalter beste Voraussetzungen. Maßnahme 7: Qualitätsmanagement Das Qualitätsmanagement ist zwar in erster Linie eine Aufgabe des Koordinators in enger Verbindung mit den Projektpartnern, aber die interne Evaluierung reicht nicht aus, um ein in der Praxis erfolgreiches Produkt zu realisieren. Im konkreten Falle ist außer dem sofort bei Projektbeginn installierten Valorisierungsbeirat auch die externe Evaluierung von Anfang an sicherzustellen. Dabei spielen die direkt in das Projekt eingebundenen medizinischen Experten/Einrichtungen sowie Vermittlungsagenturen (genaue Angaben dazu siehe die einzelnen Partnerorganisationen) von Beginn an eine besondere Rolle. Im weiteren Projektverlauf gewinnt angesichts vorliegender Produkte sukzessive die Evaluierung durch die Expertennetzwerke und last not least die eigentlichen Zielgruppen an Bedeutung. Verfahren, Kriterien, Ressourcen der Evaluierung: - Kontrolle der Einhaltung des Arbeitsplans/Interne Kommunikation des Konsortiums hinsichtlich der Evaluierung und Valorisierung: regelmäßige Kontrolle der Einhaltung der Termine; inhaltliche Vorgaben für die Projektmeetings; detaillierte Festlegungsprotokolle bei den Projektmeetings; intensive, regelmäßige interne Kommunikation via Intranet, Skype, Mailing, Telefonkonferenzen zur Einhaltung der Termine und der Qualität der Arbeit/der erarbeiteten Produkte; permanenter Schwerpunkt: Evaluierung und Valorisierung - Arbeit des Valorisierungsbeirates: regelmäßige Kommunikation innerhalb des Beirates via Mail, Skype, interne Webseite ; regelmäßige vor- und nachbereitete Sitzungen des Beirates - Evaluierung durch die direkt in die Projektarbeit eingebundenen externen Experten (medizinische Einrichtungen, unabhängige Experten, Vermittlungsagenturen sowie die anderen Multiplikatoren/Expertennetzwerke) - Direkte Einbeziehung der Zielgruppen/Endnutzer: Unterricht in den Partnereinrichtungen/ 46 Erprobungen des bisher erarbeiteten Materials, Zwischen- und Abschlussprüfungen, Befragungen; in Kooperation mit den medizinischen Partnereinrichtungen Kontaktaufnahme mit den dort tätigen Vertretern der Zielgruppen - Externe Kommunikation mit den Zielgruppen und Evaluierung durch Newsletters, Kontaktfunktion der Webseiten, Onlineumfragen auf den fünf Projektwebseiten, die inhaltliche und quantitative Auswertung der Webseitenstatistiken, der Teilnahme an Blogs und Wikis - ECL-Probetests unter Echtzeitbedingungen und deren Auswertung im Konsortium. Maßnahme 8 : Sicherung der Nachhaltigkeit Hier geht es vorrangig um die Sicherung der Nachhaltigkeit des Projekts und der Projektergebnisse. Dieser Schritt beinhaltet vor allem folgende Ziele: - Optimierung und Wertsteigerung der Projektergebnisse - Nutzung von projektbezogenen Erfahrungen und Ergebnissen des Konsortiums auch aus vorangegangener Forschungstätigkeit und vorangegangenen Projekten mit dem Ziel, insbesondere die Qualität und Quantität sowie die Attraktivität der beruflichen und Erwachsenenbildung auf nationaler und europäischer Ebene zu verbessern - Nutzung von projektbezogenen Erfahrungen und Ergebnissen anderer (Schwerpunkt: Forschungsergebnisse, Materialien, Übungen zum nichtformalen und informellen bzw. zum beruflichen und dem Lernen von Erwachsenen) - Integration der für die Länder des Konsortiums gefundenen Lösungen in die europäische Bildungs- und Fortbildungspraxis, i.e. Übertragung auf andere EU-Länder - nachhaltige Nutzung der Projektergebnisse auf verschiedenen strukturellen, bildungspolitischen und sozialpolitischen Ebenen in Kombination mit dem integrierten Lernen von Inhalten und Sprache (CLIL) - Förderung von Effizienz und Gerechtigkeit in der beruflichen Bildung durch ein hochwertiges, modular strukturiertes Angebot. Das Projekt versteht sich als europäisches Nachhaltigkeitsprojekt par excellence u.a. dadurch, dass es sich zwingend aus der täglichen Arbeit der Projektpartnerorganisationen ergibt und die Ergebnisse dringend auch für die künftige europäische Praxis benötigt werden. Die direkte Einbindung von leitenden Ärzten, medizinischen Einrichtungen, ärztlichen Berufsverbänden bzw. Organisationen und Vermittlungsagenturen in das Projekt sowie der Kontakt zu entsprechenden Multiplikatoren (Ärztekammern, Landesärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen, 47 Verbänden der leitenden Krankenhausärzte, medizinischen Arbeitskreisen, Ministerien, Fachgesellschaften, Patientenvereinigungen sowie internationalen Ärzteorganisationen) und die Veröffentlichung in den EU-Datenbanken (wie ADAM) wird dazu führen, dass die angebotenen Materialien auch über die Projektlaufzeit hinaus disseminiert und valorisiert werden. Die entsprechenden Voraussetzungen sind deshalb gegeben, weil die in der Regel auf den Servern der übergeordneten Organisationen installierten Projektwebseiten von den Partnerorganisationen auch im Interesse der eigenen Klientel weiterhin gepflegt und weiterentwickelt werden. Letzteres ergibt sich aus der von uns gewählten benutzerfreundlichen Technik der Webseiten, der zufolge die verantwortlichen Mitarbeiter selbst Veränderungen, Ergänzungen usw. vornehmen können. Die Offlinematerialien liegen auf einem internen Teil der Webseiten bzw. der Projektcloud und in den Präsenzzentren auch digital vor und können problemlos je nach Bedarf kopiert und so disseminiert werden. Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die weltweite Akzeptanz eines praxisrelevanten Materials auf einer modernen interaktiven Webseite beträchtlich sein kann und derartige Kurse bzw. deren relevante Bestandteile schnell angenommen werden. Eine entscheidende Rolle spielen dabei neben den eigentlichen Aufgaben und Übungen Onlineumfragen, aktuelle Quiz, gut gestaltete Buttons zu Links, Glossaren, aktuellen Beiträgen, Podcasts/Videocasts, Blogs, Wikis, aber auch projektrelevante Fotogalerien, Hinweise auf erfolgreiche Valorisierungsaktionen der Projektpartner und natürlich der Zugang zu den Kursen in den anderen Partnersprachen. Die Nachhaltigkeit wird u.E. auch dadurch gefördert, dass nicht nur sprachlich-interkulturelles Übungsmaterial angeboten wird, sondern die erworbenen Kompetenzen im Rahmen eines europaweit verbreiteten und anerkannten Testsystems (ECL) auch nach Projektabschluss adäquat getestet und zertifiziert werden können. Literatur Berth, H. & Esser, U. (1997): „Miteinander reden“: Kommunikationsprobleme von Ausländern und deutschen Behörden. Forschungsbericht des Instituts für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie der TU Dresden. Nr. 21. Dresden: Technische Universität. Berth, H. & Esser, U. (1999): Deutsche Behörden und ausländische Klienten - typische Probleme interkultureller Kommunikation. In: H. Sandig (Hrsg.): Wer ist denn mein Nächster? 6. Jahresbericht des Sächsischen Ausländerbeauftragten. S. 33-38. Dresden. 48 Hahn, M. & Wazel, G. (Hrsg. 2011): Theorie und Praxis des DaF- und DaZ-Unterrichts heute. Peter Lang, Frankfurt am Main Wazel, G. (2001): Digitales interkulturelles Marketing für kleine und mittlere Unternehmen. Hahn, M./Ylönen, S.: Werbekommunikation im Wandel. Peter Lang, Frankfurt/Main, 19 – 40. Wazel, G. (Hrsg. und Beiträger 2001): Interkulturelle Kommunikation in Wirtschaft und Fremdsprachenunterricht. Peter Lang, Frankfurt/Main. Wazel, G.(2005): Interkulturelles Lernen mit interaktiven Medien. informatologia, 38, Zagreb, 222 – 230. Wazel, G. (2007): Effektive Methoden und Verfahren zum Erwerb interkultureller Kompetenz. Lenk, H., Walter, M.: Wahlverwandtschaften. Valenzen - Verben – Varietäten, Georg Olms Verlag, Hildesheim, 383 – 398.