Populationsdynamik Wildbestände und ihre Zusammensetzung Wildkunde 2014 – Christian Heeb Definitionen Population Gesamtheit der Individuen einer Art in einem +/- zusammenhängenden Gebiet WB Wildbestand WPWB B WB Die in einem bestimmten Gebiet vorhandene Anzahl Tiere einer Art Wildkunde 2014 – Christian Heeb Verschiedene Faktoren beeinflussen Grösse und Zusammensetzung einer Population: Nahrung Witterung Krankheiten Raum Population Räuber Migration Jagd Wildkunde 2014 – Christian Heeb G 4.7 Belebte und unbelebte Umweltfaktoren am Beispiel des Graureihers. Wildbestände sind dynamisch Bestände können wachsen, stabil sein oder sich verringern. Die Grösse eines Wildbestandes ist abhängig von: Geburtsrate = Anzahl Geburten Gesamtbestand Todesrate Anzahl Todesfälle = Gesamtbestand Zu- und Abwanderung (Migration) Wildkunde 2014 – Christian Heeb Weitere Fortpflanzungskenngrössen Überlebende Jungtiere ca. 2 Monate nach Geburtssaison Nachwuchsrate = Bestand adulter Weibchen (o.a.) Zuwachsrate / Reproduktionsrate Überlebende Jungtiere nach 1. Winter = Bestand adulter Weibchen (o.a.) Wildkunde 2014 – Christian Heeb Verhältnis der Fortpflanzungskenngrössen Quelle: BAFU 2010: Wald und Wild - Grundlagen für die Praxis Wildkunde 2014 – Christian Heeb Wildbestände im Jahr und über die Jahre Grösse eines Wildbestandes verändert sich während des Jahres: Frühjahrsbestand - Sommerbestand - Winterbestand Grösse eines Wildbestandes kann sich verändern über die Jahre: Lebensraum, Äsung, Klima, Räuber, Jagd, Seuchen, ... Wildkunde 2014 – Christian Heeb Bestandesaufnahmen Die Erhebung des absoluten Wildbestandes ist oft unsicher. Die Zahlen sind stets als Schätzung zu verstehen („Minimalbestand“) Die Genauigkeit der Schätzung hängt von der Sichtbarkeit der Tiere ab. - bei Reh nur eine grobe Schätzung möglich - bei Steinbock relativ präzise Entscheidend ist die Bestandesentwicklung im Lauf der Jahre und weniger die konkreten Zahlen (v.a. bei Reh). Wildkunde 2014 – Christian Heeb Bestandesaufnahme II • direkte Beobachtungen Ansitzzählung Scheinwerfertaxation Kilometerindex • Fang - Markierung - Wiederfang • indirekte Beobachtungen (Wildtierspuren, z.B. Losung) • Jagdstrecke • Fallwild • Wildschäden Wildkunde 2014 – Christian Heeb Bestandesaufnahme III Je nach Wildart eignen sich verschiedene Zählmethoden. Rothirsch: - Schweinwerfertaxation, - Beobachtungen durch Wildhut und Jägerschaft. Reh: - Scheinwerfertaxation, - Tageszählungen durch Wildhut und Jägerschaft. Gämse: - Zählungen durch Wildhut / Jagdgesellschaften in definierten Zielgebieten Wildkunde 2014 – Christian Heeb Altersklassen von Hirsch, Reh und Gämse Quelle: BAFU 2010: Wald und Wild - Grundlagen für die Praxis Wildkunde 2014 – Christian Heeb Zusammensetzung einer Population Quelle: Grundkurs für Wildhüter (IGW): Vortrag H. Jenny Minimal bekannter Gämsbestand Kt. GR 2005 Wildkunde 2014 – Christian Heeb Zusammensetzung einer Population • Hohe Sterblichkeit bei Jungund Alttieren • Geringe Sterblichkeit bei Mittelklasse • Mittelklasse entscheidend für soziales Gefüge • Mittelklasse stärkste Reproduktion Jagddruck hoch auf männliche Tiere der Mittelklasse Wildkunde 2014 – Christian Heeb Bestand und Bejagung Quelle: Grundkurs für Wildhüter (IGW): Vortrag H. Jenny Minimal bekannter Gämsbestand im Kt. GR 1986 und 2005 und dessen Bejagung während Hochjagd (schwarz) Neuregelung Jagd GR: Geiss vor Bock, ein Bock /Jäger Wildkunde 2014 – Christian Heeb Geschlechterverhältnis (GV) = Anzahl der Männchen zu Weibchen GV = M : W In einem Bestand sollte das GV möglichst natürlich sein: zwischen 1:1 und 1 : 1,3 Jagdziel um einen Wildbestand zu stabilisieren: Mindestens gleich viele W wie M sollten erlegt werden. Wildkunde 2014 – Christian Heeb GV der Jagdstrecken 2012 Gamswild Wildkunde 2014 – Christian Heeb Quelle: Jahresrückblick des Jagdinspektorates 2012 GV der Jagdstrecken 2012 Gamswild Wildkunde 2014 – Christian Heeb Quelle: Jahresrückblick des Jagdinspektorates 2012 GV der Jagdstrecken 2012 Rehwild Wildkunde 2014 – Christian Heeb Quelle: Jahresrückblick des Jagdinspektorates 2012