Erweiterte Hinweise zu Anforderungen des wissenschaftlichen Arbeitens im Bereich Allgemeine Heilpädagogik Inhaltsverzeichnis Allgemeiner Hinweis zur Formulierung von Standards für Leistungsnachweise................................................................................................ 2 Teil A Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten am Beispiel des Erstellens einer Hausarbeit – Handlungsschritte 1. 1.1 Der Anfang................................................................................................................. Beispiele für Literaturangaben.................................................................................... 3 4 2. Die Materialsuche...................................................................................................... 5 3. Die äußere Form der Arbeit..................................................................................... 5 4. 4.1 Die Feinstruktur........................................................................................................ Beispiele für Zitation................................................................................................... 7 7 5. Der Abschluss............................................................................................................ 8 6. 6.1 6.2 6.3 Zusatzinformationen................................................................................................. 9 Empfehlenswerte Literatur zum wissenschaftlichen Schreiben.................................. 9 Beispiel für eine Gliederung........................................................................................ 9 Zitierfähigkeit von Internetseiten................................................................................ 10 Teil B Tipps und Hinweise zu einem erfolgreichen Referat 1. Orientierungspunkte für die Vorbereitung und die mündliche Präsentation von Referaten............................................................................................................. 13 2. Kriterien für ein Feedback nach Referaten............................................................ 18 1 Allgemeiner Hinweis zur Formulierung von Standards für Leistungsnachweise Eine einheitliche und gerechte Leistungsbewertung kann nur erreicht werden, indem eine Transparenz im Hinblick auf Anforderungen und Bewertungskriterien für die Studierenden hergestellt wird. Um diese Transparenz durchgehend zu erreichen, erscheint es sinnvoll, allgemeine Standards für Leistungsnachweise festzulegen, die ausreichend Gestaltungsspielraum bieten. Diese Vorgaben erleichtern es dem Studierenden, sich adäquat auf die Prüfungen vorzubereiten. Den Dozenten wird durch einen Rahmenplan die Bewertung erleichtert. Diese geforderte Transparenz umfasst u.a. die Art und Weise, wie Texte verfasst werden. Derjenige (z.B. Kommilitone oder Dozent), der den Text (u.a. eine Hausarbeit) liest, muss erkennen können, wie der Verfasser zu den Ergebnissen gelangt ist. Leistungen können in verschiedenen Formen erbracht werden: Hausarbeiten Referate/ Gestaltung von Arbeitssitzungen (mit einer schriftlichen Ausarbeitung) Projektarbeiten ... Warum ist eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten (in einer Veranstaltung im Hauptstudium) notwendig? Egal ob als Lehrer, als Pädagoge in außerschulischen Arbeitsfeldern oder in der Wissenschaft: Im Arbeitsalltag müssen wir später Texte verfassen. Gutachtenzeugnisse müssen z.B. so verfasst sein, dass jeder Leser in die Lage versetzt wird, die von dem Autor gewünschte Intention zu erfassen. Dieser Adressatenkreis kann u.a. aus Eltern, Schülern oder Kollegen bestehen. Auf Grund der möglichen großen Heterogenität der Leser muss eine Form gewählt werden, die Seriosität und Vergleichbarkeit wiederspiegelt. Ganz abgesehen von dem vielleicht fernen Arbeitsalltag steht bei jedem früher oder später eine wissenschaftliche Abschlussarbeit des Studiums vor der Tür. Die hierfür notwendigen Techniken müssen eingeübt werden. 2 Teil A Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten am Beispiel des Erstellens einer Hausarbeit - Handlungsschritte 1. Der Anfang Qual der Wahl – Themen- und Titelwahl Am Anfang steht die Frage, wo die eigenen Stärken und Interessen liegen (Quellenstudium oder z.B. konkreter praktischer Bezug). „Die Grundregel ist immer: möglichst viel von dem verwenden, was man ohnehin schon kann, umso mehr Zeit hat man für etwas Neues und umso größer sind die Aussichten auf eine gute Note.“ (Krämer 1999, 17) Ein weiterer Punkt, der berücksichtigt werden sollte, ist die Frage nach den erforderlichen Qualifikationen: Sind für die Bearbeitung des gewählten Themas z.B. Fremdsprachenkenntnisse erforderlich? Welche Vorarbeiten (von anderen) wurden bereits geleistet? Bei der Festlegung auf einen Titel sollte immer darauf geachtet werden, dass dieser nicht zu weit gefasst ist. So kann selbst in einer Diplomarbeit z.B. der Titel „Die berufliche Rehabilitation in Ost- und Westdeutschland seit 1945 im Vergleich“ kaum in einem Zeitrahmen von vier Monaten adäquat bearbeitet werden. Daher sollte die Fragestellung gerade in unserer Disziplin möglichst präzise gefasst sein. Der Titel einer Arbeit ist immer gleichzeitig eine Fragestellung, die den „roten Faden“ durch die Arbeit bildet. Eine notwendige Konkretisierung der Fragestellung erfolgt in der Einleitung. Selbstorganisation – weg vom Chaos Um zeitliche Engpässe zu vermeiden ist es ratsam, am Anfang zu wissen, wann die Arbeit abgegeben werden muss. Ein Termindruck kann durch das Vorziehen von Vorarbeiten abgeschwächt werden. Die Literatursuche oder z.B. Anfragen bei Verbänden lassen sich gut vor dem eigentlichen Beginn erledigen. Um einen größeren Überblick über die zu bearbeitende Aufgabe zu erlangen ist es ratsam, die Gesamtarbeit in einzelne Arbeitsschritte zu splitten. Dadurch erscheint die Arbeit geringer. Die dauerhafte Beschäftigung mit einem Thema ermöglicht i.d.R. eine größere Effektivität. Daher ist es zu empfehlen, lieber zwei Tage konzentriert an einer Sache zu arbeiten, als die Arbeit auf zwei Wochen zu verteilen. Ein praktischer Hinweis: Bei der Bearbeitung einer Quelle sollte diese direkt in ein Literaturverzeichnis übernommen werden, um am Ende verzweifeltes Suchen zu vermeiden. 3 1.1 Beispiele für Literaturangaben: Monografie: Speck, O. (2003): System Heilpädagogik. 5.Auflage. München Beitrag eines Sammelbandes: Heimlich, U. / Jakobs, S. (1999): „Kooperation“. In: Bundschuh, K. / Heimlich,U./ Krawitz, R. (Hrsg.): Wörterbuch Heilpädagogik, S.179-182 Beitrag in einer Zeitschrift: Bode, H. (2002): „Die Bedeutung der Eltern für eine erfolgreiche Frühförderung“. In: Frühförderung interdisziplinär 21 (2), S.88-95 Notwendige Angaben bei Web-Sites/Homepages: Verfasser und Titel Je nach Verfügbarkeit ergeben sich folgende Konstellationen: Verfasser und Titel bekannt: Mustermann, M.: Behinderungsbegriff im Wandel. http://www.lebenshilfe.de. /index/dokument.html Verfasser ohne Titel: Musterman, M.: http://www.lebenshilfe.de./index/dokument.html Titel ohne Verfasser ( Angabe des verantwortlichen Herausgebers der Internetseite): Bundesvereinigung Lebenhilfe: Behinderungsbegriff im Wandel. http://www.lebenshilfe.de./index/dokument.html Ohne Titel und ohne Verfasser ( Angabe des verantwortlichen Herausgebers der Internetseite): Bundesvereinigung Lebenhilfe: http://www.lebenshilfe.de./index/dokument.html Hinzu kommt das Datum Konstellationen sind ebenfalls von Verfügbarkeit abhängig (bei folgenden Bsp. sind Titel und Verfasser bekannt): Das Dokument selbst trägt ein Datum: Mustermann, M.(1.1.2000): Behinderungsbegriff im Wandel. http://www.lebenshilfe.de./index/dokument.html Es ist lediglich das Datum der letzten Aktualisierung der Website zu ermitteln: Mustermann, M.: Behinderungsbegriff im Wandel. http://www.lebenshilfe.de./ index/dokument.html (zuletzt aktualisiert am 6.6.2002) Es lässt sich weder das Datum des betreffenden Dokumentes noch der Aktualisierung der Website feststellen ( Angabe des Zugriffsdatums durch den Verfasser der Hausarbeit): Mustermann, M.: Behinderungsbegriff im Wandel. http://www.lebenshilfe.de./ index/dokument.html (16.8.2006) Wenn die Bearbeitung einer Fragestellung stockt, gibt es z.B. folgende Möglichkeit aus der Misere herauszukommen: Sprechen Sie mit anderen über das Thema! Die Kommunikation kann sehr schnell Barrieren ausräumen. 4 2. Die Materialsuche Fachliteratur Es stellt sich immer die Frage, was bereits zu dem zu bearbeitenden Thema veröffentlicht wurde. Die meist verwendete Methode zur Beantwortung dieser Frage ist die der „konzentrischen Kreise“ (vgl. Krämer 1999, 33 ff.). Hier wird mit einer konkreten Quelle begonnen. Geeignete Ausgangspunkte können Lehrbücher, Vorlesungsmitschriften oder Lexika sein (z.B. Antor, G.; Bleidick, U. (Hrsg.): Handlexikon der Behindertenpädagogik; Schlüsselbegriffe aus Theorie und Praxis. Stuttgart 2001). Die dort zitierten Schriften bieten Quellen für eine weitergehende Suche. Dieser Vorgang wird einige Male wiederholt. Nachdem sich die „konzentrischen Kreise“ weiter ausgeweitet haben, tauchen immer wieder bekannte Autoren auf (z.B. Ortmann in Bezug auf die Förderung von Jungen mit Muskeldystrophie vom Typ Duchenne). Wenn keine neuen Informationen und Namen zu Tage treten, ist die Fachliteratursuche abgeschlossen. Natürlich hat diese Methode auch Nachteile, z.B. wird bei einer kleinen Bibliothek die Lawine u.U. nicht sehr groß. Außerdem fallen bei diesem Vorgehen nichtzitierte Quellen über Bord. Katalog- und Datenbankrecherche Bei einer sorgfältigen Materialsuche ist die Recherche mittels Katalog sowie Datenbankunbedingt notwendig. Das kann in einer Bibliothek (z.B. Universitätsbibliothek:www.ub.uni-koeln.de/), mit Hilfe einer CD-ROM-Datenbanken (z.B. Rehadat: Informationen zur beruflichen Rehabilitation behinderter Menschen, mit Unterstützung des Bundesarbeitsministeriums zusammengestellt vom Institut der Deutschen Wirtschaft, Köln) sowie im Internet (z.B. die von Hans Wocken herausgegebenen Kataloge unter www.erzwiss.uni hamburg.de/soda/ SoLinks.asp? action =CataLog) geschehen. Aktuelle Zahlen und rechtliche Grundlagen Bei der Bearbeitung einiger Themen ist die Beachtung von aktuellen Zahlen und Fakten (u.a. aus amtlichen und nichtamtlichen Statistiken) sowie rechtlichen Grundlagen in Form von Gesetzen und Gerichtsurteilen unvermeidlich. Im Rahmen der näheren Beschäftigung z.B. mit Arbeitsassistenz für Menschen mit einer Körperbehinderung, ist es sinnvoll zu wissen, wie viele Menschen mit einer Körperbehinderung im erwerbsfähigen Alter sind. Dies kann beim Statistischen Bundesamt erfragt werden. Des Weiteren sollten die rechtlichen Grundlagen der Arbeitsassistenz näher beleuchtet werden, wozu u.a. das Sozialgesetzbuch IX herangezogen werden muss. 3. Die äußere Form der Arbeit Übersicht der einzelnen Gliederungsteile Titelblatt als „Visitenkarte“ der Arbeit sollte Folgendes enthalten: Universität, Fakultät, Lehrstuhl, Name des Dozenten, Seminartitel, Angabe des aktuellen Semesters, Art der Arbeit (Hausarbeit, Protokoll, Exposé etc.), Titel der Arbeit, Verfasser der Arbeit (inkl. Adresse, Telefonnummer, E-Mail, Fachsemester) 5 Inhaltsverzeichnis: Bei der Gliederung der Arbeit sollten die Gedanken in ein System gebracht werden, damit anhand eines „roten Fadens“ vorgegangen werden kann. Hier muss eine Orientierung an der Fragestellung erfolgen. Dies sollte sich auch im Inhaltsverzeichnis widerspiegeln, das der wichtigste Einstieg in eine Ausarbeitung ist. Bei der Erstellung eines Inhaltsverzeichnisses sollte auf zu viele Gliederungsebenen und Unterpunkte zu Oberpunkten verzichtet werden. Die Aufgliederung (Anzahl der Gliederungsebenen) sollte im vernünftigen Verhältnis zu Umfang und Anspruch des Textes stehen. Um eine gute Übersicht zu erhalten, sind Haupt- und Unterpunkte auch im Schriftbild klar zu unterscheiden, zudem sollten kurze und klare Überschriften gewählt werden. Außerdem sind die Seitenzahlen aufzuführen. Einleitung: In der Einleitung soll die Zielsetzung der Arbeit beschrieben, ihre Einordnung in einen übergeordneten Kontext hergestellt und die Bedeutung des Themas erörtert werden. Hier wird die Fragestellung, die sich bereits im Titel spiegelt und den „roten Faden“ durch die Arbeit bildet, konkretisiert und näher erläutert. Ein kurzer Überblick über Aufbau und Argumentationsfolge sollte sich anschließen. Es sollte berücksichtigt werden, dass die Einleitung „eine Kostprobe für den Leser und Einladung zur weiteren Lektüre ist“ (Theisen 2000, 133). In der Einleitung werden i.d.R. Ausführungen zu folgenden Bereichen dargestellt (vgl. Standop/Meyer 2002, 25 f.): Thema und Ziel der Arbeit Rechtfertigung der Themenstellung und Diskussion der Problematik Stand der Forschung Ggf. angewendete Methode und ihre Rechtfertigung Kurzer Überblick über Aufbau und Argumentationsfolge Hauptteil: Der Hauptteil muss der in der Gliederung und Einleitung festgelegten Vorgehensweise inhaltlich und umfangmäßig entsprechen, d.h. der „rote Faden“ sollte stets erkennbar sein (Welche zentrale Fragestellung soll beantwortet werden?). Die behandelten Sachverhalte, die Darlegung der Argumentation und die in der Arbeit gezogenen Schlussfolgerungen müssen logisch und nachvollziehbar sein. Schluss: Die Überschrift sollte deutlich machen was der Schluss beinhaltet (z.B. Fazit, Resümee, Zusammenfassung und Ausblick). Er enthält sowohl eine pointierte Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte und eine Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse, als auch einen Ausblick bzgl. noch offener Fragen, sowie mögliche Folgeuntersuchungen. Literaturverzeichnis: Das Literaturverzeichnis sollte eine alphabetische Auflistung jeglicher verwendeter Literatur, auch Internetseiten etc. enthalten. Diese sollte dem Anspruch von Wissenschaftlichkeit und Aktualität gerecht werden. Der Aufbau eines Literaturverzeichnisses muss einheitlich gestaltet sein. Hierzu wird auf die zuvor bereits angeführten Beispiele für Literaturangaben verwiesen. Das Literaturverzeichnis zeigt sehr viel darüber, wie gearbeitet wurde. Der Umfang eines Verzeichnisses ist nicht klar zu benennen. Die Größe hängt sehr stark von dem zu bearbeitenden Thema ab. Hier ist Folgendes zu beachten: „Einer schlechten Arbeit nützt 6 auch das Aufblasen des Literaturverzeichnisses durch ‚Füllzitate’ nichts.“ (Krämer 1999, 113) 4. Die Feinstruktur Beim Schreiben eines Textes sind einige Grundregeln zu beachten. Diese erhöhen die Verständlichkeit des Textes: Texte sollten „treffend“ formuliert sein. Des Weiteren ist die Umgangssprache in wissenschaftlichen Texten verpönt. Eine weitere Grundregel ist die Mahnung vor Pauschalisierungen. Pauschale Formulierungen vermindern eine differenzierte Beschreibung einer Fragestellung. Zitieren o Bei der Auseinandersetzung mit Quellen und ihrer Interpretation handelt es sich um Erkenntnisse, auf die man selbst nicht gekommen wäre oder auf denen eigene Gedanken aufbauen, deshalb sind diese Quellen anzugeben. Grundsätzlich wird zwischen wörtlichem Zitieren und inhaltlicher Bezugnahme auf eine Publikation unterschieden. Eine einheitliche Darstellung der Quellenangaben ist unerlässlich. Das Verwenden der Originalliteratur hat immer Vorrang, Sekundärquellen sollten nur herangezogen werden, wenn das Original nicht zugänglich ist. o Eine Grundregel des wissenschaftlichen Arbeitens lautet folgendermaßen: „Gebe niemals Einfälle von anderen als deine eigenen aus!“ (Krämer 1999, 184) Dieses „Gesetz“ ist auch bei inhaltlichen Bezugnahmen zu berücksichtigen. Quellenhinweise im Text geschehen anhand der Angabe des Autors, des Erscheinungsjahrs sowie der Seitenzahlen. 4.1 Beispiele für Zitation: Kurze wörtliche Zitate, einzelne Begriffe o können in den Text integriert werden o mit „…“ o Angaben: Autor Jahreszahl, Seitenzahl in Klammern (Speck 1999, S.234) Längere wörtliche Zitate (~ zwei Zeilen und mehr) o in gesondertem, eingeschobenem Absatz o mit „…“ o Angaben: Autor Jahreszahl, Seitenzahl in Klammern (Speck 1999, S.234) Deutliche inhaltliche Bezugnahme auf eine Publikation o Angaben: Autor Jahreszahl bei allgemeinen Bezügen (z.B. Theorie begründet durch …) o Angaben: Autor Jahreszahl, Seitenzahl bei konkreten Bezügen zu einer Textstelle ohne wörtliche Zitate o Angaben in Klammern möglich im laufenden Text oder am Ende eines Abschnittes o Einfügung vgl. möglich, aber nicht notwendig einheitlich gestalten Zitieren aus Sekundärquellen o Angaben: zit. n. Autor Originalquelle in Autor Sekundärquelle Jahreszahl, Seitenzahl (zit. n. Georgens in Speck 1999, S.298) 7 o Quellen können nicht nur wissenschaftliche Texte sein. Es können auch u.U. Computerprogramme sein. Was als Quelle anerkannt wird, richtet sich stark nach der Fragestellung. So sind normalerweise Tageszeitungen wie der „Express“ keine sicheren Quellen. Jedoch kann der „Express“ oder die „Bild-Zeitung“ sehr wohl als Quelle bei einer Fragestellung wie „Die Wahrnehmung von Menschen mit einer geistigen Behinderung in der Boulevard-Presse“ herangezogen werden. 6. Der Abschluss Nach Beendigung des Schreibens ist die Arbeit noch nicht ganz zu Ende: Rechtschreibung Bei (fast) jedem schleichen sich Rechtschreib- und Formulierungsfehler ein. Diese lassen sich zunächst einmal durch die Rechtschreibkontrolle des Textverarbeitungsprogramms minimieren. Danach ist es ratsam, den eigenen Text genau zu lesen und auf die Rechtschreibung, die Zeichensetzung und den Satzaufbau zu achten. Anschließend sollte der Text Korrektur gelesen werden. Es ist ganz normal, dass in dem eigenen Text Fehler oder unglückliche Formulierungen übersehen werden. Unabhängige Leser können diese leichter finden. Formatieren Nachdem die Verbesserungsvorschläge eingearbeitet sind beginnt das Formatieren. Ein alter „Trick“ zur optischen Vermehrung des Geschriebenen ist das Erhöhen des Schriftgrades (z.B. von „Arial 12“ auf „Arial 13“). Das ist unnötig, da es jedem auffällt und dilettantisch wirkt. Hausarbeiten, die an unserem Lehrstuhl verfasst werden, sollten folgende Rahmenbedingungen erfüllen: Seitenränder 2-2,5 cm an jeder Seite Schrift/-größe Times New Roman 12 oder Schrift/-größe Arial 11 Zeilenabstand 1,5-fach Blocksatz möglichst mit Silbentrennung Seitennummerierung beginnt nach dem Deckblatt mit 2 Nachdem die Endfassung ausgedruckt ist, sollte der Text noch einmal sorgfältig gelesen werden. Jetzt besteht noch die Chance, Fehler aus dem Weg zu räumen. Nutzen Sie die Chance, eine persönliche Rückmeldung zu Ihrer Hausarbeit von ihrem Dozenten zu bekommen. Sollte der Dozent nicht auf Sie zukommen, fordern Sie es ein. Sie haben es sich verdient! Anmerkung: Diese kurze Zusammenfassung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! 8 6. Zusatzinformationen 6.1 Empfehlenswerte Literatur zum wissenschaftlichen Schreiben 6.2 Esselborn-Krumbiegel, H. (2002): Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben. Paderborn Krämer, W. (1999): Wie schreibe ich eine Seminar- und Examensarbeit? Frankfurt Standop, E.; Meyer, M.L.G. (2002): Die Form der wissenschaftlichen Arbeit: ein unverzichtbarer Leitfaden für Studium und Beruf. Wiebelsheim Stelzer-Rothe, T. (2000): Vortragen und Präsentieren im Wirtschaftsstudium – Professionell auftreten in Seminar und Praxis. Berlin Theisen, M.R. (2000): Wissenschaftliches Arbeiten: Technik – Methodik, Form. München Willamowski, M. (18.8.2006): Zitierfähigkeit von Internetseiten. JurPC Web.-Dok. 78/2000, Abs. 3-10. http://www.jurpc.de/aufsatz/20000078.htm Beispiel für eine Gliederung Narrative Landkarten1 Ein Verfahren zur Rekonstruktion aktueller und biografisch erinnerter Lebensräume 1. Einleitung 2. Zielsetzung, Grundlage und Stand der Entwicklung 3. Beschreibung der Methode 4. Persönliche Jungenwelten 1930 und 1990 – Narrative Landkarten im Generationenvergleich 5. 5.1. 5.2. 5.3. 5.4. Mögliche Auswertungsverfahren Auswertung der gezeichneten Landkarte Auswertung des Zeichen- und Erzählprozesses Synthesebildende Auswertung – Triangulation Monografien und Vergleiche als Auswertungsstrategien 6. Schlussbemerkung Literatur 1 Entnommen aus: Lutz, M., Behnken, I., Zinnecker, J. (1997): Narrative Landkarten. In: Friebertshäuser, B., Prengel, A. (Hrsg.): Handbuch Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. München. S.414435 9 6.3 Zitierfähigkeit von Internetseiten2 Zitierweise von Websites 1. Geltung der allgemeinen Zitiergebote a. Zitierfähigkeit Die in jedem Falle zuerst anzustellende Überlegung für den Anwender geht dahin, ob der Inhalt der in der Arbeit herangezogenen Internetseite überhaupt einen zitierfähigen Inhalt hat. Sicher wird dies der Fall sein, wenn Inhalt der Seite ein in sich geschlossenes Dokument ist, welches ähnlich einem Aufsatz - auch zitiert werden könnte, wenn es nicht im Internet veröffentlicht worden wäre. Bedenklicher ist aber schon ein Zitat einer Internetseite, welche nur allgemein über ein Unternehmen, eine Institution oder ähnliches informiert. Grundsätzlich gilt also auch für Zitate von Internetseiten, dass diese einen nach allgemeinen Maßstäben zitierfähigen Inhalt haben müssen. Die anzustellende Überlegung geht in zwei Richtungen. Zum einen muss das Dokument als solches zitierfähig sein. Im weiteren Sinne ist allerdings auch zu prüfen, ob die Internetseite selbst zitierfähig ist. Bei der Frage nach der Zitierfähigkeit der Internetseite sind verschiedene Aspekte ausschlaggebend, welche speziell mit dem Internet zusammenhängen. Dieses Problem wird unten bei II.2.a. behandelt. Aus dem Gebot der Zitierfähigkeit ergibt sich zunächst, dass es als unzulässig anzusehen ist, abstrakt auf eine Internetseite zu verweisen (Bsp.: Informativ auch www.internetadresse.de)(2). Obgleich auch die Angabe von solchen Hauptadressen in der Regel zur Anzeige von Dokumenten führen wird, ist in dem Zitat stets der konkrete Dateiname des bezogenen Dokumentes anzugeben. Bsp.: http://www.internetadresse.de/index/jura/dokument.html b. Vollständigkeit und Richtigkeit Auch wenn sich die gängigen Internetprogramme aus Gründen der Vereinfachung mit der Eingabe nur eines Teils der Adresse begnügen, ist die Adresse vollständig, also inklusive der Angabe von http://www. zu zitieren. Vor allem hinsichtlich der Vollständigkeit des Zitats ist zu beachten, dass man zwar Computergrundwissen beim Leser voraussetzen kann, dies jedoch (noch) nicht hinsichtlich der Benutzung des Internets gelten kann. Aus diesem Grunde ist jeweils die gesamte Internetadresse eines bezogenen Schriftstücks anzugeben, also grundsätzlich so, wie sie in der Adresszeile der Internetsoftware erscheint. Bsp.: http://www.internetadresse.de/index/jura/dokument.html c. Format Die Tatsache, dass Internetadressen in der Form so genannter Hyperlinks(3) beim aktiven Umgang mit dem Computer in der Regel unterstrichen sind, ist zu vernachlässigen. Die Unterstreichung sollte weggelassen werden, da sie dem Computeranwender lediglich anzeigt, dass diese Adresse als Hyperlink auf eine andere Internetseite verweist. Solange der Umgang mit dem Internet nicht als alltäglich erachtet werden kann, stiftet dies nur Verwirrung. Zwar kann die Unterstreichung dem etwas versiertem Anwender die genaue Adresse anzeigen, so dass nicht die Gefahr besteht, dass der Leser vor oder hinter der Adresse stehende Angaben als Bestandteil der Adresse interpretiert. Der weniger erfahrene Leser wird jedoch unter Umständen annehmen, dass er Zugang zu der Website nur erhält, wenn auch er bei der Eingabe die Adresse unterstreicht (was 2 Entnommen aus: Willamowski, M. (18.8.2006): Zitierfähigkeit von Internetseiten. JurPC Web.-Dok. 78/2000, Abs. 3-10. http://www.jurpc.de/aufsatz/20000078.htm 10 technisch allerdings nicht möglich ist). Die Unterstreichung ist aber eine Folge der computerspezifischen Gestaltung des Internets und nicht notwendiger Bestandteil der bezeichneten Adresse. Sie ist damit gleichzeitig nicht notwendiger Bestandteil des Zitats. Um jedoch dem Dilemma zu entgehen, dass Anwender nicht zur Internetadresse gehörende Satzzeichen etc. als Bestandteil derselben auffassen, ist es empfehlenswert, das Zitat der Internetseite hervorzuheben. Dabei kann die Internetadresse zum Beispiel fett(4) oder kursiv gedruckt werden. 2. Notwendige Angaben a. Verfasser und Titel Aus dem Grundsatz, dass nur allgemein zitierfähige Dokumente mit der Angabe einer Internetseite nachgewiesen werden können, folgt die Notwendigkeit der Angabe von Verfasser und Titel des Dokuments. Die Geltung der allgemeinen Zitiergebote ist zu berücksichtigen (vgl. oben). Die Möglichkeit, das Internet als zusätzliche Quelle zur Verfügung zu haben, darf nicht mit einer sachlichen Erweiterung des zitierfähigen Inhalts verwechselt werden. Sollten Verfasser oder Titel aus dem einzubeziehenden Dokument nicht ersichtlich sein, wird sich der Anwender zunächst die Frage zu stellen haben, ob das Dokument tatsächlich zitierfähig ist. Fehlen Verfasser und Titel, ist ein Zitat unzulässig. Bejaht der Anwender dennoch die Zitierfähigkeit bei Fehlen einer der Angaben, so ist als Verfasser des Dokumentes der für die Veröffentlichung in Internet verantwortliche Herausgeber zu nennen (Bsp.: Verantwortlicher, ohne Verfasser, ohne Titel, http://www...). Dies gilt auch dann, wenn sich der verantwortliche Herausgeber aus der Internetadresse selbst ergibt. Insbesondere kann eine derartige Konstellation bei der Einbeziehung von Dokumenten von Behörden oder sonstigen öffentlichen Institutionen gegeben sein. Ob darüber hinaus die Angabe notwendig ist, dass ein konkreter Verfasser nicht bekannt ist, dürfte eine Frage des Einzelfalles sein. In der Regel wird diese Angabe aber erforderlich sein, wenn sich das Zitat nicht auf eine Internetseite einer anerkannten Institution bezieht (vor allem also bei privat betriebenen Internetseiten), da damit dem Leser ein zusätzlicher Anhaltspunkt für den Erkenntniswert des Dokuments an die Hand gegeben wird. Bsp.: Verfasser, Titel, http://www.internetadresse.de/index/jura/dokument.html Verfasser, ohne Titel, http://www.internetadresse.de/index/jura/dokument.html Verfasser, Titel, Institution, http://www.institution.de/index/jura/dokument.html Institution, Titel, http://www.institution.de/index/jura/dokument.html Institution, ohne Titel, http://www.institution.de/index/jura/dokument.html Grenzfall: Verantwortlicher, o.V., Titel, http://www.internetadresse.de/index/jura/dokument.html Zu betonen ist jedoch erneut, dass in einem solchen Fall die Frage der Zitierfähigkeit genau geprüft werden sollte. Eine weitere Besonderheit im Zusammenhang mit der Angabe von Verfasser und Titel, bzw. im weiteren Sinne mit der Zitierfähigkeit, stellt sich bei der Möglichkeit des so genannten download, vgl. dazu unter II.3.a. b. Datum Ein wesentliches Problem beim Zitat von Websites besteht darin, dass der Inhalt der einzelnen Seiten von dem jeweils Verantwortlichen jederzeit geändert oder gelöscht werden kann. Da es jedoch für das Zitat unerlässlich ist, festzuhalten, welchem Stand das Zitat und damit die Quelle entspricht, ist über die Adresse hinaus unbedingt ein Datum festzuhalten. Mehrere Möglichkeiten sind denkbar. Trägt das auf der Website veröffentlichte Dokument selbst ein Datum, so ist dieses Datum anzugeben, da es sich um das sachnächste Datum handelt. Ein derartiges Datum ist aber 11 ersichtlich von der Veröffentlichung auf der Website unabhängig, so dass es am besten vor der Quellenangabe genannt wird. Bsp.: Verfasser, Titel, 1.1.2000, http://www.internetadresse.de/index/jura/dokument.html Sollte das Dokument selbst kein Datum enthalten, so findet sich auf manchen Seiten ein Aktualisierungshinweis (z.B. diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am...). Zunächst ist dabei zu beachten, dass nur das Aktualisierungsdatum der konkret zitierten Seite verwendet werden darf. Sollte sich also etwa ein Aktualisierungsdatum auf einer übergeordneten Seite finden, so sagt dies nicht notwendig etwas über die Aktualisierung der konkret zitierten Seite aus. Soweit sich jedoch auf der zitierten Seite ein solches Datum befindet, ist es nicht Bestandteil des Dokuments, sondern der Quelle. Dies ist im Zitat entsprechend deutlich zu machen, z.B. durch die Nennung des Datums nach der Quellenangabe. Bsp.: Verfasser, Titel, http://www.internetadresse.de/projekte/jura.html (zuletzt aktualisiert am 1.1.2000). In den übrigen Fällen, in denen sich also das Datum des betreffenden Dokumentes nicht ohne weiteres feststellen lässt, ist schließlich das Datum anzugeben, an dem der Verfasser das Dokument der Internetseite entnommen hat. Bsp.: Verfasser, Titel, http://www.internetadresse.de/index/jura/dokument.html (1.1.2000). 12 Teil B Tipps und Hinweise zu einem erfolgreichen Referat 1.3 3 von M.Seifert gekürzte Fassung eines Textes von R. Bromme & R. Rambow, Universität Frankfurt/ Main, FB Psychologie 13 14 15 16 17 2. Kriterien für ein Feedback nach Referaten 4 Inhalt und Aufbau SUBSTANZ (Relevanz der thematischen Aussagen, angemessene Gewichtung, kritische Stellungnahme) STRUKTUR (folgerichtiger Aufbau, Klarheit der Gedankenführung) VERSTÄNDLICHKEIT (Einfachheit in Wortwahl und Satzbau, Gliederung/ Ordnung, Kürze/ Prägnanz, anregende Zusätze) MOTIVIERUNG (Anregung der Teilnehmer zum Mit- und Weiterdenken) Art der Präsentation SPRECHWEISE (Lautstärke, Artikulation, Modulation) NONVERBALE KOMMUNIKATION (Mimik, Gestik, Blickkontakt) MEDIENEINSATZ (Anregungsgehalt der Visualisierung, Lesbarkeit und Übersichtlichkeit der Folien, Tafelbilder und Arbeitsanregungen) METHODEN UND SOZIALFORMEN (Demonstration, Versuche und Übungen; Gruppenarbeit; Diskussionsleitung und Eingehen auf Fragen) ZEITGESTALTUNG (Einhaltung des Zeitplans, angemessenes Verhältnis von Informationen und Reflexion) 4 Erstellt von Siegfried Preiser (Uni Frankfurt) 1990 18