Am Kirchweihsonntag, da zeigen wir Christen Flagge

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Am Kirchweihsonntag, da zeigen wir Christen Flagge.
Am Kirchweihsonntag, da zeigen wir Christen Flagge.
Landauf, landab grüßen von unseren Kirchtürmen festliche Fahnen die Menschen.
Alle sollen es wissen: Unter dieser Flagge fährt das Schiff Kirche. Dafür stehen wir.
Dafür leben wir.
Weil wir Christen etwas im Schilde führen, hissen wir nicht die Weiße Fahne der
Unterwerfung. Wir Christen denken gar nicht daran die Segel zu streichen. Selbst in
Zeiten, in denen uns der Wind ins Gesicht bläst geben wir unsere Mission nicht auf.
Wir wollen da sein für die Menschen, für das Leben.
Wenn es darum geht Frieden und Gerechtigkeit im Großen wie im Kleinen zu
schaffen, dann sind wir mit dabei.
Was für ein fatales Zeichen für unsere Welt wäre es, wenn wir Christen gerade jetzt
die weiße Fahne hissen würden, wenn wir uns einfach ergeben würden, dem Druck
der Mächte, der Gewalt des Reichtums, dem Einfluss der Gleichgültigkeit; wenn wir
klein beigeben würden der scheinbaren Mehrheit, dem Trend der Zeit.
Statt der weißen Fahne hissen wir eine rote. Wenn die Farbe Rot hält was sie
verspricht, dann muss es unter der Kirchweihfahne leidenschaftlich zu gehen, feurig,
herzlich.
Halbherzigkeit hat an Bord des Kirchenschiffes keinen Platz. Mit Halbherzigkeit kann
man den Stürmen der Zeit nicht trotzen. Die Leidenschaft für Gottes Reich muss uns
Christen bewegen. Wo wir leben, da darf niemand zu kurz kommen. Wo wir leben, da
wird Solidarität groß geschrieben und Eigennutz klein.
Mit dem Rot als dominierende Farbe unserer Fahne haben wir uns festgelegt.
Es ist das Rot der Liebe.
Es ist das Rot der Zuwendung.
Es ist das Rot des Lebens, das einer für den anderen gibt.
Es ist das Rot das seinen Preis hat.
Nicht umsonst ist dieses Rot durchbrochen von einem leuchtend weißen Kreuz.
Unsere Fahne ist kein schwärmerisches Stück Stoff, das einen blenden und
verführen will.
Unsere Fahne ist getränkt mit Realität.
Sie verschweigt niemandem, den Preis, den die Liebe kostet.
Sie verschweigt niemandem, dass diese gewagte Liebe schon einmal einem
Menschen das Leben gekostet hat.
Sie verschweigt aber auch nicht, dass diese Liebe nicht tot zu kriegen ist.
Denn dieser Eine ist auferstanden.
Deshalb ist das Kreuz auf unserer Fahne nicht schwarz sondern weiß, österlich weiß,
hoffnungsvoll weiß.
Das Kreuz hat aber auch noch eine andere Funktion.
Es möchte all die Menschen ansprechen und anziehen,
die ein Kreuz zu tragen haben und die unter einem Kreuz leiden.
Es möchte allen signalisieren:
Hier, an diesem Ort, in diesem Haus braucht ihr euere Kreuze nicht zu verstecken.
Hier, an diesem Ort, in diesem Haus könnt ihr euch sehen lassen,
wenn ihr an den Lasten eures Leben schwer zu tragen habt.
Denn hier trefft ihr auf einen, der das Kreuz überwunden hat.
Hier begegnet ihr einem, dessen Liebe stärker war als aller Hass.
Hier stoßt ihr auf einen, der aus eigener Erfahrung weiß, was er sagt und der euch
nicht mit billigem Trost abspeist.
Hier „werden sie tatsächlich geholfen“.
Hier finden sie im Tod das Leben.
Das alles führen wir im Schilde.
Das alles haben wir auf unsere Kirchweihfahne geschrieben.
Hoffentlich eilen sie jetzt nicht in schnellen Schritten auf den Kirchturm um die Fahne
wieder einzurollen und gegen die weißen Fahnen der Kapitulation auszutauschen.
Wenn wir das tun würden,
dann ist uns nicht mehr zu helfen,
dann laufen uns mit Recht die Menschen davon.
Wenn wir aber leidenschaftlich und liebevoll einstehen für das, was wir von unseren
Türmen der ganzen Welt verkünden, dann denke ich, brauchen wir um unser Schiff
„Kirche“ keine Sorgen machen, dann bringt es nicht nur uns, sondern viele, viele
andere Menschen dieser Welt gut zum Ziel unser Leben.
Rainer Remmele
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