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Dr. med. Wolf Bergmann
Facharzt für Allgemeinmedizin
Homöopathie
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Reichsgrafenstr. 28
79102 Freiburg
Tel. 0761 – 55 611 41
Fax 0761 – 50 36 78 17
[email protected]
Dr. med. Wolf Bergmann, Reichsgrafenstr. 28, 79102 Freiburg
Frau Dr. med. Caroline Herr
Institut für Hygiene und Umweltmedizin
Universität Giessen
Friedrichstr. 16
35385 Giessen
Freiburg, den 15.05.2016
Sehr geehrte Frau Kollegin Herr,
mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel (gemeinsam mit Prof. Eickmann
geschrieben) in der Zeitschrift Umwelt, Forschung, Praxis 12(1) 5 (2007) gelesen:
„Können Handys Krebs auslösen? - eine Medienkontroverse zeigt die Problematik der
öffentlichen Mobilfunkdiskussion.“
Ich möchte Ihnen mit diesem offenen Brief auf einige Aspekte in Ihrem Artikel
antworten und schicke ihn als Leserbrief auch an die Zeitschrift Umwelt, Forschung,
Praxis.
Sie beklagen sich, dass u.a. in Ärzteappellen „gebetsmühlenartig“ über
Gesundheitsbelastung durch Mobilfunk berichtet wird. Und sie vertreten die Ansicht,
dass „das Feld in der öffentlichen Diskussion und Kontroverse...den Panikmachern und
Polemikern überlassen“ werde.
Sie berichten, dass immer weniger Experten bereit seien, die von Ihnen
vertretenen Ansichten in der Öffentlichkeit zu vertreten. Deswegen fordern Sie dafür
die „Unterstützung...der organisierten Ärzteschaft.“
Ich möchte auf mein Schreiben an Sie vom November 2006 zurückkommen, das
ich Ihnen nach einer Fortbildungsveranstaltung des Informationszentrums Mobilfunk
(IZMF) für Ärzte in Freiburg geschickt hatte. Dort waren Sie als Referentin aufgetreten.
Sie hatten u.a. berichtet von Ihrer Studie von 2005 / 2006: „Entwicklung des
Gesundheitszustandes der Bevölkerung seit flächendeckender Einführung des
Mobilfunks – Literaturbewertung auf Basis der Forderungen der Appelle und
Stellungnahmen von niedergelassenen Ärzten“.
Ich schrieb Ihnen u.a. sinngemäß::
Das Leiden von Tausenden von Patienten und die Beobachtungen von
Hunderten von Ärzten durch eine Literaturstudie zu widerlegen: was hat das mit Arztsein
und Wissenschaft zu tun? Es gibt Hunderte von gut dokumentierten Fällen von
elektrosensitiven Menschen, die zunächst unter unerklärlichen und therapieresistenten
Beschwerden litten. Und deren Beschwerden verschwunden sind, nachdem sie z.B. das
Schnurlos - DECT - Telefon aus ihrer Umgebung entfernt hatten. Wie würde es diesen
Menschen gehen und etwa deren behandelnden Ärzten, wenn Sie diese aufsuchen und
ihnen erklären würden, dass Sie mittels Literaturstudium die Beobachtungen und
Erfahrungen der Betroffenen und der Ärzte widerlegt hätten?
Angesichts der erdrückenden und bedrückenden Faktenlage zu den um sich
greifenden Erkrankungen durch Mikrowellenbelastung ist es ein besonderes Problem,
dass es den meisten Ärzten bisher so geht wie einem von mir zitierten Kollegen, der von
sich feststellte, zunächst „unbedarft“ hinsichtlich Mikrowellenwirkung gewesen zu sein
und zunächst schnell dabei war, alles für „Spinnerei“ zu halten.
Mit Ihrem Einsatz auf den Veranstaltungen des IZMF tragen Sie dazu bei, dass
das möglichst lange so bleibt.
Ihre Tätigkeit dort läuft meiner Meinung nach darauf hinaus, uns Ärztinnen und
Ärzte aufzufordern, dringend notwendige Hilfeleistung zu unterlassen und uns selbst
nicht zu schützen. Es entsteht der Eindruck, als gäbe es Entwarnung in Sachen
Gesundheitsgefahren durch Mobilfunk. Und das fällt genau zusammen mit den Plänen
der Mobilfunkindustrie zu ungebremstem Ausbau immer neuer, medizinisch ungeprüfter
Mobilfunkanwendungen.
Sie haben sicher keine beneidenswerte Arbeit, auf derartigen Veranstaltungen
des IZMF aufzutreten. Aber es ist Ihre Entscheidung.
Und nun mein Anliegen an Sie, das mir am Herzen liegt:
Bitte treffen Sie erneut eine Entscheidung. Erinnern Sie sich daran, weswegen
Sie einmal Ärztin geworden sind und an Ihren ärztlichen Eid. Beenden Sie Ihre meiner
Meinung nach unärztliche Tätigkeit für die Interessen der Mobilfunkindustrie und kehren
Sie zurück zu Tätigkeiten der Vorsorge und als Anwältin von Patienten. Und damit auch
als Anwältin für sich selbst.
Die Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und
demokratischen Grundrechten (www.kompetenzinitiative.de) bietet Ihnen einen
wissenschaftlich sachlichen öffentlichen Disput an. Das würde auch Ihrem in dem
obigen Artikel erwähnten Anliegen nach „unvoreingenommener Aufklärung der
Bevölkerung“ entgegenkommmen. Dort könnte Ihr Kenntnisstand mit dem von
unabhängigen Wissenschaftlern und Ärzten der Initiative ausgetauscht und die
unterschiedlichen wissenschaftlichen Erkenntnisse einem breiten Publikum bekannt
gemacht werden.
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Mit kollegialen Grüßen
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