Konzept Gewaltprävention/ Selbstbehauptung

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Konke-Oltmanns-Schule
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Konzept Gewaltprävention/ Selbstbehauptung
Selbstbehauptung ist die Fähigkeit, sich in grenzüberschreitenden Situationen
der eigenen Grenzen bewusst zu sein und diese auch deutlich machen zu können.
Sie wird über die Arbeit an häufig auftretenden, teilweise sogar alltäglich stattfindenden Konfliktsituationen trainiert und kann vom Training auf den Alltag
übertragen werden. Erfahrungsgemäß ist dies die beste Grundvoraussetzung, um
sich vor sexueller/sexualisierter Gewalt zu schützen.
Voraussetzungen:
Im Schuljahr 2005/06 wurde beschlossen, regelmäßig in der Klasse 4 ein
Selbstbehauptungstraining durchzuführen. Das Training wird von einer Selbstbehauptungstrainerin vom Institut für Gewaltprävention, Selbstbehauptung und
Konflikttraining (I-GSK) durchgeführt. Zusätzlich steht die Trainerin den Eltern
für Informationsveranstaltungen zur Thematik zur Verfügung.
Gestaltung des Trainings:
Alle Kinder der jeweiligen vierten Klasse nehmen unter der Überschrift „Starke
Kinder sind keine leichten Opfer“ im Klassenverband an einem 10-stündigen
Selbstbehauptungstraining teil. Der Klassenlehrer/die Klassenlehrerin begleitet
das Training, so dass die Nachhaltigkeit des Präventionsangebots für den Unterrichtsalltag gegeben ist.
Das Training wird vollständig vom Förderverein der Schule finanziert – für die
Eltern entstehen somit keine Kosten und die Teilnahme aller Schüler ist im Sinne
des Integrationsgedankens gewährleistet. Für den Zeitraum des Trainings steht
die Sporthalle zur Verfügung.
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Inhalte des Trainings:
Gemäß dem Leitbild unserer Schule steht auch hier die Förderung von Selbstbewusstsein an erster Stelle. Die Kinder erlernen, dass sie Rechte haben; u.a. das
Recht zu bestimmen, wer sie anfassen darf und wer nicht. Ziel des Trainings ist
es, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um
nicht in die körperliche Auseinandersetzung zu geraten.
Beispiele der Inhalte:
-
kennen lernen und ausprobieren von Elementen der Selbstbehauptung und
Selbstverteidigung: Stand, Blick, Stimme, Atem, Körpersprache,
-
nonverbale und verbale Selbstbehauptungstechniken, z.B. klare und deutliche Kommunikation werden trainiert,
-
kräftiger Einsatz der Stimme mit einem selbstbewussten „Nein“ – unterstützt von eindeutiger Körpersprache – wird geübt,
-
aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten bei Gewaltsituationen,
-
thematisieren von persönlichen Erlebnissen, Ängsten und Schwierigkeiten,
-
Stärkung in der Wahrnehmung des eigenen Körpers über vielfältige Körpererfahrungen. Mut, Kraft, Entschlossenheit, Entspannung etc. werden
gefördert durch „Mutproben“, faires Ringen und Raufen etc.,
-
anhand von einer Vielzahl von Rollenspielen eigene Grenzen wahrnehmen
und diese akzeptieren,
-
bedrohliche und gewalttätige Situationen rechtzeitig erkennen und versuchen, diese angemessen und effektiv durch Kommunikation und Taktik zu
vermeiden.
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Suchtprävention
Im Bereich der Grundschule kann es nicht darum gehen, Aufklärung und Kenntnisse über Sucht und Rauschmittel zu erhalten. Die sich aus dem Missbrauch von
Rauschmittel ergebenden Gefahren können von Schulen nicht allein bewältigt
werden, sie gehen die gesamte Gesellschaft an.
Lebensprobleme sind für junge Menschen oft bedeutsamer als Lernprobleme,
weshalb Erziehung im Sinne einer Lebenshilfe zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Während der Schulzeit durchlaufen Kinder Entwicklungsphasen, die nicht selten
auch mit Krisen verbunden sind. Ein festes persönliches Wertgefüge ist bedeutsam für die Ausbildung der eigenen Identität und die seelische Stabilität. Wir
haben es uns daher zur Aufgabe gemacht – neben der Wissensvermittlung – auf
die persönlichen Sorgen und Nöte der SchülerInnen einzugehen und erfüllen damit eine wichtige erzieherische Aufgabe der Prävention.
Es geht im Wesentlichen darum, dazu beizutragen (im Sinne der primären Prävention), dass die SchülerInnen Voraussetzungen und Fähigkeiten zu einer selbst
bestimmten, suchtfreien Lebensgestaltung erlangen.
Im Folgenden wird der Konsens definiert, der den Umgang der Lehrkräfte mit
den SchülerInnen an der Konke-Oltmanns-Schule bestimmt.
1. Umgang mit Gefühlen
Die Schüler sollen lernen, ihre Freude und Trauer auszudrücken. Das heißt,
es soll möglich sein, in der Schule zu weinen und zu lachen, Spaß zu haben
und enttäuscht zu sein.
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2. Motivation und Lob
Die SchülerInnen sollen motiviert werden und genügend Lob erhalten. Die
besonderen Stärken der SchülerInnen sollten erkannt und hervorgehoben
werden. Jeder kann was!
2. Umgang mit Enttäuschungen bei Bewertungen
Ebenso sollen die SchülerInnen ihre Enttäuschung über schlechte Leistungen zeigen dürfen, sie akzeptieren und darum wissen, dass Fehler zu Menschen dazu gehören. Sie sind dazu da, um aus ihnen zu lernen.
Das Kollegium legt Wert darauf, den SchülerInnen Mut zu machen.
Erfolge und Niederlagen gehören zum Alltag, sind wichtig für die Entwicklung der Persönlichkeit und fördern einen kreativen Umgang mit Lösungsstrategien.
3. Gefühle kreativ ausdrücken
Die SchülerInnen sollen unterstützt werden, die eigenen Wahrnehmungs,Empfindungs- und Ausdrucksmöglichkeiten zu entfalten. Dies geschieht in
Bildern, Poesie, eigenen Texten oder Musik, in denen sie sich mit ihren Gefühlen gespiegelt sehen.
4. Zusammenleben
Die SchülerInnen gestalten das Zusammenleben mit ihren MitschülerInnen. Sie arbeiten, spielen und feiern zusammen.
Sie lernen, ihr Verhalten in der Gruppe zu überdenken und Verantwortung
dafür zu übernehmen.
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5. Streitkultur
Die SchülerInnen werden dazu angehalten, Herausforderungen und Probleme zu erkennen und konstruktiv zu bewältigen.
Sie lernen streiten und das Austragen und Aushalten von Interessensgegensätzen. Zusätzlich greift in unserer Schule die feste Installierung eines Streitschlichterprogramms.
6. Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Zukunft
Die SchülerInnen reflektieren ihre Zeit an der Grundschule. Sie formulieren ihre derzeitigen Lebensträume und ihre Wünsche für die Zukunft und
auch ihre Ängste.
7. Stressabbau in den Pausen
Der bewegungsfreundliche und weitläufige Schulhof lädt zur kreativen
Pausengestaltung ein. Die Pausen und die Bewegung dienen zum Spannungsabbau, bieten die Möglichkeit zum fairen Ringen und Raufen, um Körper
und Kraft zu erproben, unterstützt durch einfache klare Regeln. Zusätzlich stehen den Kindern Spiel- und Sportgeräte zur Verfügung, die die
Grob- und Feinmotorik trainieren und die soziale Kompetenz und Kreativität fördern.
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