ccee page 1 of 3 Pressemitteilung Heute die Hoffnung

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CH-9000 ST. GALLEN (SCHWEIZ)
DATUM:
30.05.2013
SPRACHE:
(Original)
Von:
ITALIANISCH
Thierry BONAVENTURA
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FOR IMMEDIATE RELEASE
Pressemitteilung
Heute die Hoffnung kommunizieren,
um das Europa von morgen zu erbauen
Zehn Jahre nach der Veröffentlichung des Apostolischen Schreibens “Ecclesia in
Europa” haben sich die in den Bischofskonferenzen Europas für die soziale
Kommunikation Tätigen, Gedanken über die Herausforderungen gemacht, die das
missionarische Wirken der Kirche in Europa heute betreffen. Das jährlich
stattfindende Treffen der Mediensprecher und
-beauftragte, vom CCEE organisiert, fand vom 12. bis 15. Juni in Bukarest,
Rumänien, auf Einladung des Erzbischofs der rumänischen Hauptstadt und
Vorsitzender der Bischofskonferenz, Mgr. Ioan Robu, statt.
Jesus Christus, der in seiner Kirche lebt, ist die Quelle der Hoffnung für Europa. Heute
mehr denn je, zeigt sich die Botschaft der Hoffnung des Apostolischen Schreibens als
prophetisch und aktuell für Europa. Der Kontinent scheint, nämlich, eine Zeit der
Verwirrung und der Trübung der Hoffnung durchzumachen. In dieser Zeit der Krise
fühlen sich viele Bürger orientierungslos und enttäuscht von den Institutionen und
jenen Anhaltspunkten, denen es bislang gelungen war die Gesellschaft des alten
Kontinents zu tragen. Das Europa des 2013 scheint eher von einer Welle der
Unsicherheit erfasst zu sein als von der Sehnsucht nach Zukunft. Diese Krise, die nicht
nur wirtschaftlicher sondern auch kultureller, anthropologischer, ethischer und
spiritueller Art ist, stellt aber auch eine Gelegenheit für Europa dar, sich vom
praktischen Agnostizismus und der religiösen Gleichgültigkeit zu befreien und erneut
die Zukunft zu bestimmen in der Begegnung mit der Person und der Botschaft Jesu
Christi (vgl. Ecclesia in Europa, 2). Die Hauptherausforderung ist also jene, zu
Zum Rat der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) gehören die 33 Bischofskonferenzen, die es
derzeit in Europa gibt. Sie werden von ihren Vorsitzenden, den Erzbischöfen von Luxemburg, des
Fürstentums von Monaco, der Maroniten auf Zypern sowie dem Bischof von Chisinau (Moldawien Rep.) und
dem Eparchialbischof von Mukachevo rechtlich vertreten. Vorsitzender des CCEE ist Kardinal Peter Erdő,
Erzbischof von Esztergom-Budapest, Primas von Ungarn. Stellvertretende Vorsitzende sind Kardinal Angelo
Bagnasco, Erzbischof von Genua, und S.E. Mgr. Józef Michalik, Erzbischof von Przemysl. Generalsekretär des
CCEE ist Mgr. Duarte da Cunha. Der Sitz des Sekretariates befindet sich in St. Gallen (Schweiz). www.ccee.eu
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verstehen, wer heute der Mensch in Europa ist und wohin er sich bewegt. Wie kann ihn
die katholische Kirche dabei begleiten, indem sie ihm hilft die Botschaft des
Evangeliums in seine Alltagserfahrungen einfließen zu lassen und indem sie mit neuen
Worten und modernen Mitteln, auch im Bereich der Kommunikation, die Person Jesu
und die Werte, die in seinem Evangelium enthalten sind, vorstellt.
Europa im 2013
Durch die Beiträge von Experten, wie Prof. Andrea Pin, Forscher und Professor auf
Zeit für Verfassungsrecht (Universität Padua – Italien), Mgr. Piotr Mazurkiewicz,
Offizial des Päpstlichen Rates für die Familie (Vatikan) und Prof. Manfred Spieker,
Dozent für Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück (Deutschland), haben sich
die Teilnehmer mit den Fragen zu den gegenwärtigen Umwälzungen in Europa
beschäftigt.
In den letzten Jahren haben verschiedene Elemente auf die stattfindenden
Veränderungen im Bereich der Politik, der Wirtschaft und des Rechts hingewiesen.
Die sogenannten ‚neuen Rechte’ – Individualrechte - die eben einer Gesellschaft
entspringen, in welcher der Individualismus herrscht, in welcher alles was möglich ist,
durch das Recht auch erlaubt werden soll. Diese neuen Rechte scheinen sich parallel
zur Ausbreitung der Wirtschaftslogik in unserer Gesellschaft entwickelt zu haben. In
der Tat, die gegenwärtige Wirtschaftskrise und ihre Antworten zeigen klar wie sehr die
Wirtschaft oft sich zum Wertemaßstab der Normen entwickelt hat und den Menschen
(die Demokratie) seines Entscheidungsfreiraums beraubt hat. Oft ist das Zünglein auf
der Waage bei politischen Wahlen das wirtschaftliche Programm (und nicht die
gesellschaftlichen Fragen). Die Wirtschaft ist also zur Autobahn geworden durch
welche die Individualrechte eintreten, die sich auf ein Ethos beziehen, das sich nicht die
Frage stellt, was Wahrheit denn ist. Gleichzeitig zeigt dieses System schon jetzt seine
Grenzen. Die tägliche Erfahrung zeigt, dass es diesen Rechten nicht gelingt, das zu
halten, was sie versprechen.
Gendertheorie, Euthanasie und Kultur des Todes
Im Laufe des Treffens wurden einige aktuelle Themen erörtert: Gendertheorie,
Euthanasie und die Sprache der Kultur des Todes. Es ist besonders bedeutsam zu
erkennen, dass oft eine Sprache verwendet wird, die vom Recht hergeleitet wird – das
Recht auf die reproduktive Gesundheit, um die Abtreibung zu rechtfertigen oder das
Recht auf Selbstbestimmung oder auf Freitodbegleitung, um die Euthanasie zu
rechtfertigen – um damit eine bestimmte Praxis durchzusetzen, eine Kultur des Todes,
die letztlich nichts anderes ist als der Versuch des Menschen, sich an den Platz Gottes
zu stellen um Herr über das Leben zu sein, anstatt dessen einfachen Verwalters.
Es wurden auch, vom Gesichtspunkt der Kommunikation aus gesehen, einige Initiativen
in diesen Bereichen betrachtet, wie „manif pour tous“ und die Oppositionskampagne
der englischen Bischofskonferenz zur gleichgeschlechtlichen Eheschließung. Das Bild,
das hervortritt, ist ein klarer „Bruch“, der in diesen Ländern entstanden ist zwischen
der repräsentativen Demokratie (die Gewählten) und der partizipativen Demokratie
(die Bevölkerung, die sich nicht vertreten fühlt), und zeigt somit wie notwendig in
diesen Bereichen
eine soziale Auseinandersetzung und Diskussion sind und
gleichzeitig vor welchen Herausforderungen die Kirche steht.
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Generell ist aus den Reflektionen und den Diskussionen im Saal klar hervorgegangen,
dass die Angelegenheit letztlich anthropologischer Natur ist: welche Idee des Menschen
will Europa der Zukunft übergeben?
Copyright und Privacy
Dank dem Beitrag von Frau Dr. Elvana Thaçi, Verantwortlich für “Internet
Governance” – Direktion der Informationsgesellschaft und Aktion gegen die
Kriminalität (Europarat) - konnten der Stand der Überlegungen zu Themen der
Copyright und Privacy und ihre Auswirkungen auf das Leben der Kirche (als
Institution) und der Gläubigen erörtert werden. Die Herausforderung liegt in der
Regulierung der Beziehung zwischen den beiden Grundrechten: das Recht auf geistiges
Eigentum und das Recht auf freie Meinungsäußerung. In nicht wenigen Fällen, nämlich,
besonders mit dem Auftreten des Internets, treten diese Rechte in Kollision.
Insbesondere wurde dann auf den Schutz und die Benutzung von privaten Daten
eingegangen.
News.va und PopeApp
Während dem Treffen hat Dr. Thaddeus Milton Jones des Päpstlichen Rates für die
sozialen Kommunikationsmittel (Vatikan) den Gruß des Präsidenten der römischen
Behörde, Erzbischof Claudio Maria Celli, überbracht und die zahlreichen Aktivitäten des
Päpstlichen Rates vorgestellt, insbesondere im Bereich der neuen Medien (PopeApp,
Twitter-Account des Papstes...) und das mehrsprachige Portal www.news.va, jenes
Werk welches die verschiedenen Kommunikationsmittel des Vatikans vereint.
Rumänien
Die Teilnehmer wurden über die Situation der Christen in Rumänien informiert und
über die Bemühungen der Kirche in Rumänien im Bereich der sozialen
Kommunikationsmittel durch den Priester Eduard Mihai Cosa, Generalsekretär der
Bischofskonferenz Rumäniens, den Weihbischof von Bukarest, Mgr. Cornel Damian,
und durch den Priester Francisc Dobos, Mediensprecher der Bischofskonferenz
Rumäniens und Ko-Organisator des Treffens. Rumänien, ein Land das eine Brücke
bildet zwischen Ost und West, stellt ein sehr spezifisches und kompliziertes Bild dar.
Dort leben, nicht ohne Spannungen, verschiedene christliche Konfessionen (Katholiken,
Orthodoxe und Reformierte) und sprachliche Minderheiten (Ungarisch und Deutsch)
nebeneinander. In den letzten Jahren haben die katholischen Diözesen sehr viel in die
Kommunikation investiert, auch Dank der neuen sozialen Kommunikationsmittel und
Internet. Fast jede Diözese hat ein Pressebüro eingerichtet und besitzt einen
Internetauftritt.
Die Bischofskonferenz Rumäniens, die mit Bischöfen des lateinischen und des
griechisch-katholischen Ritus, bi-rituell ist, bereitet sich gerade auf die Seligsprechung
(am kommenden 31. August) des verehrungswürdigen Vladimir Ghika (im Jahr 1954
verstorben), Priester und Intellektueller aus Rumänien, der unter dem
kommunistischen Regime das Martyrium erlitten hat. Mgr. Mihai Fratila, griechischkatholischer Bischof von Bukarest und der Priester Francisc Ungureanu, Postulator
für das Seligsprechungsverfahren des verehrungswürdigen Ghika, haben die Zeugnisse
der zahlreichen Ordensmänner und –frauen und Laien, die während den dunklen
Jahren des Kommunismus die Verfolgung erlitten haben, vorgestellt. Das Zeugnis der
Männer und Frauen hat es ermöglicht, dass die Kirche während dem totalitären Regime
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überleben konnte und dies soll eine Anregung sein, auf dass die Masken des Verdachts,
die im Land noch sehr präsent sind, heute fallen mögen.
Das Treffen endete mit einer freien Diskussionsrunde über die Ereignisse, die im Leben
der Kirche in den letzten Monaten besonders bedeutsam waren (Vatileaks, Rücktritt
von Papst Benedikt XVI und die Wahl von Papst Franziskus) und einer Vorstellung der
Aktivitäten von ComECE und CCEE.
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