Predigt - lebensschule.org

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Liebe Sr und Br
 Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer
 Ich glaube für damalige Zeit, aber auch für heute entscheidender Satz der Frohen
Botschaft Jesu
 Worten nachgehen:
o Barmherzigkeit: hebräisch Rahamim = Gebärmutter, also so wie eine Mutter,
etwas ganz intimes andere Worte für Barmherzigkeit: Liebe, oder noch besser
Freundschaft – oder partnerschaftliche Mutter- und Vaterschaft
o Opfer: Brandopfer und Schlachtopfer im Alten Bund, beim Volk Israel: Wofür
waren denn diese Opfer, es war die Überzeugung, dass Gott dadurch
umgestimmt, oder gut gestimmt werden kann, oder dass damit Sünden
wieder gutgemacht werden können, es ging auch stark um den Gedanken der
Ehre. Die Ehre Gottes sollte durch Opfer herausgestrichen werden. Oft waren
diese Opfer sehr ritualisiert und für viele war es einfach ein Tun, wo aber die
innere Haltung ganz fehlte.
 Wir merken jetzt: Jesus will etwas neues: wir könnten es auch mit den Worten aus
dem Ev. nennen: nicht mehr Knechte, sondern Freunde
 etwas zeigen: 200er Note
 Geld unsere Wirtschaft, ist das eher Barmherzigkeit oder Opfer oder anders
gesagt Freundschaft oder Knechtschaft?
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 Ich glaube unsere Wirtschaft funktioniert eigentlich eher nach dem
Opfergedanken: wie man früher mit Gott kalkuliert hat, ihn gut gestimmt hat, seine
Ehre vordergründig hochgehalten hat, hinten durch aber alles unmögliche getan
hat, so geht es doch in unserer Wirtschaft vielfach auch. Vordergründig wie die
Pharisäer, alles korrekt, weisse Weste, gut dastehen. Und hinten rum, kämpfen
und schlecht machen, profitieren soweit es geht.
 Aber nun die Frage: Jesus bringt diese Botschaft, aber nicht nur Botschaft, es
geht um sein Leben, was hat er denn getan, dass diese neue Botschaft so
ankam, nicht nur Botschaft blieb, sondern Leben wurde.
 Zöllner Matthäus gutes Beispiel:
o damals keiner freiwillig Zöllner: kollaborierten mit Römer, waren ausgestossen
o ging nicht anders, war ev. arm – ein Waise
o sah dass als Chance wenigsten im Materiellen etwas aus seinem Leben zu
machen
o kam in die Spirale des Hasses, die Leute, die den Römern zahlen müssen
übertragen ihren Hass auf ihn und er hasst zurück, er nutzt seine
Machtposition aus, nimmt mehr Geld als er dürfte
o die Macht macht ihn aber nicht wirklich zufrieden, vielleicht kurzfristig ja
o er weiss, das etwas falsch läuft, aber selber kommt er da nicht mehr raus
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o er ist durch seine eigene Geschichte in ein Kreislauf hereingekommen, wo er
einfach so lebt, aber eientlich zum Schaden von vielen und vor allem von sich
selbst
o Da kommt eines Tages ein Wanderprediger an seiner Zollstation vorbei.
"Komm mit!", sagt der. Matthäus sitzt da - in teuren Kleidern, mit einem Job,
in dem er gut verdient. Warum sollte er mit diesem Landstreicher gehen?
o Doch ein zweiter Blick lässt Matthäus innehalten. Irgendwie hat dieser Mann
eine Würde. Er ist ein Zufriedener. Er hat sein Leben im Griff statt es ihn. An
seiner Seite viele Freunde, die ihn bewundern und mit ihm durch dick und
dünn gehen.
o In diesem Landstreicher steckt eine Persönlichkeit. Instinktiv spürt Matthäus
das. Eine Persönlichkeit im Bettlergewand. Er hat nichts, und doch hat er
alles. Und nun dieses Wort - von diesem Mann: "Komm mit mir!"
o Matthäus ist erstaunt. Der Mann hat nicht gesagt: "Werde erst mal ein
anständiger Mensch, danach können wir drüber reden!" Nein, so wie er ist, ist
er für diesen Mann akzeptabel. Das gibt ihm eine Würde, die ihm noch nie
zugestanden worden ist.
o "Das wäre die Gelegenheit", denkt Matthäus. Raus aus dem Loch hier. Raus
aus der Würdelosigkeit, in die das Leben mich hineinmanövriert hat. Ein
neues Leben beginnen.
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o Die Spirale des Hasses ist durchschlagen. Die verhärteten Fronten sind
aufgebrochen. Veränderung ist jetzt das Stichwort. Dieser Mann hat das
Leben von Matthäus verändert. Er hat seinem Leben die Würde
zurückgegeben. Er ist jetzt "würdig". Matthäus kann wieder aufrecht gehen, er
darf ein neues Leben beginnen - jetzt soll er es auch tun!
Das ist Barmherzigkeit, Freundschaft, Liebe: dass wir einander die Würde
schenken, nicht den anderen mit einem Opfer abspeisen, ihm ein kleines
Geschenk machen, dass die Ehre gerettet ist, ihn ruhigstellen.
Einander die innere Wertschätzung und Würde geben, das ist das, was die
Menschen an Jesus so bewundert und geschätzt haben
Das ist eine ganz neue Art von Opfer: ein Opfer, das dem Menschen seine Würde
gibt – und wenn wir von Jesu Tod als Opfertod reden, dann nur noch, weil er uns
in Tod und Auferstehung die Würde der Lebens gezeigt hat, weil unser Leben
ewig ist und auch wir auferstehen, darum tragen wir doch eine unzerbrechliche
Würde in uns. Und das nenne ich wahre Freundschaft und Liebe, das geht ohne
Würde nicht.
Nehmen wir uns an Gott ein Beispiel: Er zeigt uns unsere Würde in Jesus, in der
Schöpfertat unseres Lebens: Zeigen wir unseren Mitmenschen auch ihre Würde,
trotz allem unabhängig von unseren Gefühlen. Amen
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