Weiterbildungsprogramm Viszeralchirurgie Katholische Kliniken Ruhrhalbinsel Essen-Kupferdreh Die Weiterbildung im Schwerpunkt Viszeralchirurgie zielt auf die Erkennung, Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen und akuten Situationen im Bereich der gastroenterologischen, endokrinen und onkologischen Chirurgie. Im Mittelpunkt steht dabei in unserer Klinik von Anfang an neben der Vermittlung der operativen Fertigkeiten die Indikationsstellung zur individuellen Therapie einschließlich der Risikoeinschätzung und der individuellen prognostischen Beurteilung. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist die Vermittlung eines sicheren Komplikationsmanagements. Das Spektrum unserer Klinik und die Fallzahlen zugrunde legend, ist die kolorektale Chirurgie einschließlich Proktologie ein Schwerpunkt der angestrebten Weiterbildung, darüber hinaus werden in höherer Anzahl Bauchwanderkrankungen versorgt, aus der endokrinen Chirurgie werden erfreulicherweise zunehmend Schilddrüsen operiert, einschließlich Rezidiveingriffen. Minimal invasive Verfahren werden in hohem Masse eingesetzt. Auch die Magen-, Leber- und Pankreaschirurgie sind in der Abteilung und im interdisziplinären Management so etabliert, dass wesentliche Weiterbildungsinhalte vermittelt werden können. In diesem Bereich wird allerdings ein großer Teil der Eingriffe vom erfahrenen Chef bzw. Oberarzt ausgeführt, so dass diesbezüglich zunächst das perioperative Management und die Assistenz solcher Eingriffe im Vordergrund stehen. In dieser Tatsache findet sich allerdings auch ein Anreiz für den/die Weiterzubildende(n), sich im zweiten Teil der Weiterbildung in eine größere Klinik mit entsprechenden Schwerpunkten zu begeben bzw. dort auch bereits vorab zu hospitieren. Das Einräumen dieser Möglichkeiten ist somit Teil unseres Weiterbildungskonzeptes. Um die o.g. Weiterbildungsziele zu erreichen, wird die Kollegin/der Kollege im Wesentlichen als Stationsarzt auf unserer allgemein/viszeralchirurgischen Station eingesetzt. Wesentliches Weiterbildungsziel sind insbesondere der sichere Umgang mit der Operationsindikation und dem perioperativen Management. Dabei erfolgt eine ganz enge Einbeziehung in die praeoperative Diagnostik in enger Verzahnung mit unserer ( neu besetzten ) Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie einschließlich interdisziplinärer Endoskopie, und Endosonographie. Ein großer Anteil der Untersuchungen mit Schwerpunkt starre Rektoskopie und transanale Endosonographie wird dabei vom Weiterzubildenden selbst durchgeführt. In diesem Zusammenhang stellt auch die insbesondere abdominale Sonographie einschließlich konsekutiver Punktionsverfahren einen Schwerpunkt sowohl für die Diagnostik als auch das perioperative Management dar. Sämtliche erhobenen Befunde werden in den klinischen Visiten, den Röntgenbesprechungen und den interdisziplinären Besprechungen einschließlich gastroenterologischer Fallkonferenz sowie interdisziplinäre Tumorkonferenz vertieft. Die Weiterbildung der operativen Kenntnisse erfolgt zunächst durch die selbständige Ausführung einer höheren Frequenz von laparoskopischen und offenen Eingriffen leichterer bis mittlerer Schwierigkeitsgrade, wie z.B. Schilddrüsenresektionen,Cholezystektomien,Gallengangrevisionen, AntiRefluxoperationen sowie Dünn- und Dickdarmresektionen. Aus meiner Sicht bieten dabei insbesondere die laparoskopischen oder laparoskopisch assistierten Operationen sehr vielfältige Möglichkeiten, Erfahrungen unter entsprechender Assistenz zu sammeln. Einen ebensolchen Schwerpunkt nehmen auch die Eingriffe an der Bauchwand wiederum einschließlich minimalinvasiver Verfahren ein. Bei großen Oberbauch-Operationen steht, wie bereits oben angesprochen, zunächst die erste Assistenz des Chefs oder des vertretenden Oberarztes im Vordergrund. Danach wird aber die oder der Weiterzubildende unter Chefarztassistenz Gastrektomien, umschriebene Leberresektionen und auch Pankreasresektionen mit entsprechenden Anastomosen durchführen. Zusammenfassend sollte nach 2 Jahren eine zunehmende Selbstständigkeit und Sicherheit im Umgang mit den diagnostischen und therapeutischen Verfahren bestehen und die/der Kollegin(e) auch fundiert mehr Verantwortung für die Patienten in unserem Schwerpunkt übernehmen können. Über die Weiterbildung im klinischen Alltag hinaus erwarten und unterstützen wir die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen und Kursweiterbildungen ( Strahlenschutz, Sonographie, Laparoskopie, Endoskopie ). Auch die Teilnahme an regionalen und überregionalen Fortbildungsveranstaltungen sowie Hospitationen in Schwerpunkt-Kliniken werden organisiert und gefördert. Bereits zum Abschluss der hier durchgeführten 2-jährigen Teilweiterbildung empfehlen wir die Teilnahme an einem zertifizierten Schwerpunkt-Seminar des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen. Dr. med. J. Friedrich Chefarzt d. Abteilung f. Allgemein- u. Viszeralchirurgie