C h r i s t o p h S i m m a

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Ich sorge für mich
Alles, was wir für uns selbst tun
Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für andere tun, tun wir auch
für uns selbst.
(Thich Nhat Hanh, Heute achtsam leben, 02.02.)
Wenn wir keinen inneren Frieden haben
Wenn wir keinen inneren Frieden haben, wenn wir uns nicht wohl in unserer Haut fühlen, können wir
unsere Kinder nicht wirklich gut erziehen. Wenn wir gut für unsere Kinder sorgen wollen, müssen wir gut
für uns selber sorgen.
(Thich Nhat Hanh, Heute achtsam leben, 06.11.)
Wenn wir Frieden in uns gefunden haben
Wenn wir Frieden in uns gefunden haben, können wir den Frieden mit anderen teilen und haben genug
Stärke und Geduld, den vielen Schwierigkeiten des Lebens mit Gelassenheit und Ausdauer begegnen zu
können.
(Thich Nhat Hanh, Heute achtsam leben, 03.04.)
Läuterung und Aktivität
Jede Arbeit mit Menschen, sei es Seelsorge, karitative oder soziale Arbeit, hängt in ihrer Wirksamkeit
mehr von der eigenen Läuterung als von der Vielfalt der Aktivitäten ab.
(Franz Jalics, Kontemplative Exerzitien, S. 185)
Entspannung
Lehrerinnen und Lehrer können vor allem dann mehr Ruhe in die Klasse bringen, wenn sie selber Ruhe
ausstrahlen.
Angesichts der psychischen Belastung in unserer Kultur und insbesondere im Lehrerberuf ist es sinnvoll,
wenn sie nicht nur die Ferien zur Erholung nutzen, sondern auch in den Monaten, in denen sie
unterrichten, etwas für ihre Entspannung tun. Da die Lehrerpersönlichkeit entscheidend zum Erfolg oder
Misserfolg des Unterrichts beiträgt, gehören nicht nur die fachliche Aufbereitung des Unterrichtsstoffes,
sondern auch das bewusste Bemühen um die eigene innere Ruhe zur Unterrichtsvorbereitung.
(Isolde Lenniger, Entspannung und Konzentration, S. 18)
Nur für heute
Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin.
Nur für heute werde ich nicht danach streben, die anderen zu kritisieren oder zu verbessern – nur mich
selbst.
Nur für heute werde ich glauben – dass Gott für mich da ist, als gäbe es sonst niemanden in der Welt.
Ich will mich nicht entmutigen lassen durch den Gedanken, ich müsste dies alles mein ganzes Leben lang
durchhalten.
Heute ist es mir gegeben, das Gute während zwölf Stunden zu wirken.
(Nach dem „Dekalog der Gelassenheit“ von Johannes XXIII.)
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Immer schneller – und trotzdem keine Zeit
Ich verschlinge mein Essen, überfliege meine Arbeit, kann nur wenige Minuten bleiben und nur einen
Augenblick zuhören. Ich eile zur nächsten Besprechung, fordere Knappheit und Kürze, verabschiede
mich schnell, eile nach Hause, erledige einige Telefonate, plane, während ich zuhöre, und verliere mich
selbst. Was mache ich nun mit der gewonnenen Zeit?
Wir können uns entscheiden, diesen Tag so leben, dass er uns entspricht, dass er ein guter Tag wird,
dass wir uns an ihm freuen, dass sich andere an ihm freuen, dass er eine Perle wird in der Reihe der
Tage, die uns geschenkt sind.
(Max Feigenwinter, Lass dir Zeit!, S. 6 f.)
Zeit nehmen – es liegt an mir
Es liegt an mir. Ich muss mir Zeit nehmen: ruhig werden, spüren, was in mir ist, was mich bewegt, was
mich erschüttert, was ich brauche.
Es liegt an mir. Ich muss mir Zeit nehmen: ruhig werden, sehen, was um mich ist, was mich fordert, was
mich fördert.
Es liegt an mir. Ich muss für mich einstehen: meine Fragen stellen, meine Wünsche mitteilen, meine
Bedürfnisse anmelden, meine Forderungen eingeben, zu meinen Grenzen stehen.
Es liegt an mir. Ich muss zu mir Sorge tragen: sehen, dass es mir gut geht, dass ich wachsen kann, dass
ich glücklich bin.
(Max Feigenwinter, Lass dir Zeit!, S. 16)
Lass dir Zeit – Zeit ist Leben
Der gewinnt am meisten Zeit, der in jedem Augenblick ganz präsent ist. Für den gibt es keine verlorene
Zeit. Für den ist jede Zeit erfüllte Zeit. Ganz gleich, ob er arbeitet oder nichts tut, ob er liest oder Musik
hört, ob er spazieren geht oder mit seinen Kindern spielt, er ist ganz in dem, was er tut. Er spürt das
Geschenk der Zeit, für ihn ist alles geschenkte Zeit. Für ihn ist jede Zeit freie Zeit, Zeit zu leben.
(Anselm Grün, Jeder Tag ein Weg zum Glück, S. 43)
Statt Zeit zu verbrauchen: Energie tanken
Bedenken Sie bei der Zeitplanung nicht nur die messbare Zeit, sondern auch die seelische Energie, die
Ihre einzelnen Termine beanspruchen – und erbringen. Ein Vortrag vor hochkarätigem Publikum kostet
Sie wegen des Lampenfiebers vielleicht viel Seelenkraft und Zeit zur Vorbereitung. Aber wenn Ihr Vortrag
gut ankommt, gewinnen Sie dadurch Selbstbewusstsein und Energie. Arbeiten, die Sie gern tun oder die
Ihnen Anerkennung bringen, füllen Ihre Reserven auf.
Nehmen Sie es nicht als selbstverständlich hin, dass Sie nach einem 12-Stunden-Tag „fertig“ sind und Ihr
Privatleben danach wieder Ihre Akkus auffüllen soll. Auch wenn das für Sie zunächst unmöglich klingen
mag: Arbeiten Sie so, dass Sie am Ende eines Arbeitstages dankbar, gelöst und heiter nach Hause
kommen. Wählen sie Ihre Aufgaben und Termine so, dass Sie am Ende des Tages Power in
Partnerschaft und Familie bringen.
(Werner Küstenmacher)
Freude, die Energie schenkt
Suchen Sie in allem, was Sie tun, die Freude, die Ihnen mehr Energie schenkt, als Sie verbrauchen.
(Mirko Ribul, Entscheide dich jetzt!, S. 130)
Ja zu den Grenzen
Ich will nicht zulassen, dass mich Verpflichtungen behindern, Gebote einengen, Aufgaben ersticken,
Forderungen erdrücken. Ich will wach sein: mir Zeit lassen, mir Raum gönnen; behutsam pflegen, was in
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mir wächst; bereit und stark werden für das, was auf mich zukommt; mich ausrichten auf das, was
letztlich wichtig ist. Ich will werden, was ich sein kann.
(Max Feigenwinter, Dieser Tag ist dir geschenkt, S. 20)
Luxus
Ich habe mich für ein Leben
in Luxus entschieden.
Wann immer ich will,
lasse ich mich
ganz einfach
vom Boden tragen
oder nehme ein Bad
in der Stille.
(Hubert Feurstein, Zusammenspiel, S. 16)
Stressprävention im Unterricht
Ohne einen Akt der Sammlung, der Beruhigung, ohne eine Ankommensübung werden Sie über lange
Phasen des Unterrichts gegen innere und äußere Unruhe der Schülerinnen und Schüler anzukämpfen
haben und möglicherweise auch gegen die eigene.
Um überhaupt eine Lehr-Lern-Situation herstellen zu können und um das Stresspotenzial zu senken,
kann es notwendig sein, das Erregungsniveau abzusenken. Damit eine neue Information aufgenommen
werden kann, gilt es zuerst, durch einen Akt der Sammlung zu erreichen, dass die Schülerinnen und
Schüler von ihren aktuellen Erlebnissen ablassen und sich auf die Botschaft der Lehrerin orientieren.
Beruhigen ist jedoch nicht immer das Gebot der Stunde. Auch ein „Zuwenig“ an Erregung kann fatale
Folgen haben: Zu niedrig aktivierte Schülerinnen und Schüler sind zum einen nur begrenzt aufnahmeund leistungsfähig. Lernen findet nur eingeschränkt statt.
So, wie es sinnvoll sein kann, Erregung zu dämpfen, kann es zu anderen Zeiten notwendig sein,
Aktivierung zu steigern. Der Charme mancher Bewegungsübungen besteht darin, dass sie für beides
taugen, für Sammlung und Aktivierung, weil sie geeignet sind, ein mittleres Maß an Erregung
herzustellen. Beruhigen und Aktivieren sind Möglichkeiten, das Erregungs- und Aktivierungsniveau von
Schülerinnen und Schülern auf einem lernförderlichen Niveau zu halten – und gleichzeitig die
Belastungen für die Lehrerin auf einem zuträglichen Stand.
(Rudolf Kretschmann, Stressmanagement für Lehrerinnen und Lehrer, S. 74 ff.)
Lehrerentlastung
Viele der Belastungen, die Lehrkräfte derzeit beklagen, sind zu einem nicht unwesentlichen Teil
„hausgemacht“, d. h., sie resultieren aus fragwürdigen Gewohnheiten und Praktiken, wie sie sich im
schulischen Alltagsgeschäft eingespielt haben.
„Pädagogen investieren ungemein viel Zeit und Energie in das Beklagen von Problemen und in das
äußerst kreative Begründen, warum nichts geht. Aber sie investieren wenig oder keine Zeit in das
versuchsweise Lösen dieser Probleme.“
(Heinz Klippert, Lehrerentlastung, S. 9 f.)
Sensible Zeiteinteilung und –nutzung
Eine weitere Strategie zur Verringerung persönlicher Belastungen im Lehrerberuf ist das verbesserte
Zeitmanagement. Viele Lehrkräfte tun sich nachweislich schwer damit, ihre Zeit effektiv einzuteilen und
so zu nutzen, dass sie entspannt über die Runden kommen. Sie vermengen Arbeitszeit und Freizeit in
einer Weise, dass es unter dem Strich an wirksamen Regenerationsphasen mangelt. Selbst wenn nicht
gearbeitet wird, bleibt bei vielen der Stresspegel relativ hoch, da ja das eine oder andere für die Schule
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getan werden könnte, ja vielleicht sogar getan werden müsste. Die fehlende Trennung von Arbeitszeit
und Freizeit ist einer der zentralen Auslöser von Stress und latenter oder auch akuter Unzufriedenheit
unter Lehrerinnen und Lehrern.
Die häusliche Arbeitszeit muss möglichst klar reglementiert und begrenzt werden. Die Abarbeitung der
schulischen Pflichtaufgaben muss straffer erfolgen, als das gemeinhin der Fall ist. Freizeit, Hausarbeit
und außerschulische Arbeitszeit sollten weniger vermischt werden. Vor allem aber ist daran zu arbeiten,
das lästige Verschieben von anstehenden Pflichtarbeiten zu überwinden. Wer riesige Pflichtenkataloge
vor sich herschiebt, muss sich nicht wundern, wenn sich Unwohlsein, Stress und Überforderung
einstellen.
Zur sensiblen Zeiteinteilung und –nutzung gehört aber noch ein Weiteres: Nämlich die bewusste
Entspannung während des Arbeitstages. Viele Lehrkräfte tun sich schwer damit, einen Zustand der
inneren Ruhe und Entspannung zu erreichen, der ihnen hilft, neue Kräfte für den jeweils nächsten
Arbeitstag zu sammeln und innerlich wirklich aufzutanken. Das müssen gar keine langen Auszeiten sein.
Oft genügen schon kurze Entspannungsphasen, in denen man sich mental für einige Minuten ausklinkt.
Wer aus einem Leistungstief herauskommen will, der muss schlicht und einfach den inneren Akku neu
aufladen.
Ein Tipp am Rande: Derartige Entspannungs- bzw. Stilleübungen lassen sich durchaus auch mit den
Schüler/innen praktizieren.
(Heinz Klippert, Lehrerentlastung, S. 73 ff.)
Genuss
„Versage dir die Freude des Augenblicks nicht, und verschmähe nicht deinen Anteil am Genuss.“ (Sirach
14,14) Bauen Sie in Ihren Tagesablauf einen festen „Augenblick der Freude“ ein, und füllen Sie ihn mit
etwas Genüsslichem: der Lieblings-CD am Morgen, dem Mittagsnickerchen oder den entspannenden 10
Minuten auf dem Sofa, der Tasse Tee oder Cappuccino am Nachmittag, dem Spaziergang nach dem
Abendessen, dem Blick in den Himmel, dem Glas Rotwein oder der warmen Milch vor dem
Schlafengehen.
(Werner Küstenmacher, Simplify your day, 09.04.07)
© Werner Tiki Küstenmacher
Fragen zur Reflexion
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Was brauche ich, damit es mir gut geht?
Wie kann ich mich regelmäßig erholen?
Wie kann ich mich am besten entspannen?
Welche Pausen(rituale) gönne ich mir in meinem Alltag?
Welches sind die Quellen, aus denen ich schöpfe?
Wie fülle ich meinen Akku wieder auf?
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