IP/11/237 Brüssel, 1. März 2011 Ouagadougou-Filmfestival: Kommissar Piebalgs kündigt weitere Förderung der Kulturwirtschaft der AKP-Länder an Im Rahmen des panafrikanischen Kino- und Fernsehfestivals von Ouagadougou (FESPACO) hat die Europäische Kommission das mit insgesamt 30 Mio. EUR ausgestattete EU-AKP-Programm für die Unterstützung der Kulturwirtschaft lanciert. Das Programm soll den Erfolg der laufenden Programme zur Förderung von Filmwirtschaft und Kultur fortsetzen, in deren Rahmen Filme entstanden sind wie „Un homme qui crie“ (Regie: Mahamat-Saleh Haroun aus dem Tschad), der bei den Filmfestspielen von Cannes 2010 mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde, oder „The last flight of the Flamingo“ (Regie: João Ribeiro aus Mosambik), der auf dem 3. internationalen Filmfestival von Luanda (Angola) den Preis für den besten Fiction-Film erhielt. „Die Dynamik des afrikanischen Kinos, der Musik aus der Karibik und der Malerei aus dem Pazifikraum lassen uns die Wirklichkeit in diesen Ländern hautnah erleben. Kultur schafft sozialen Zusammenhalt und Identität und führt zudem zur Entstehung von Arbeitsplätzen und Wohlstand. Unsere Unterstützung zugunsten des Kultursektors soll die wirtschaftliche, soziale und auch die politische Entwicklung der AKP-Länder fördern“, erklärte Entwicklungskommissar Andris Piebalgs. Das neue Programm unterstützt alle Glieder der Produktionskette: von der Kreation/Produktion über die Förderung von Berufsausbildung bis hin zu Vertrieb/Verbreitung/Vermarktung. Im Rahmen des ersten Aufrufs zur Einreichung von Vorschlägen sollen Maßnahmen im Gesamtwert von 12 Mio. EUR finanziert werden, wobei 7 Mio. EUR für den Bereich „Kino/audiovisuelle Medien“ und 5 Mio. EUR für „sonstige Kulturzweige“ vorgesehen sind. Die Zielsetzungen der Förderung lauten: – Förderung der Kreation/Produktion von Kulturgütern und -diensten der AKPLänder durch Unterstützung ihrer Aufnahme in die Vertriebskanäle und bessere Nutzung der interregionalen Beziehungen der AKP; – Unterstützung des Marktzugangs für Kulturgüter und -dienste aus AKPLändern auf verschiedenen Ebenen: lokal, regional, innerhalb der AKP, in Europa und im Rest der Welt; – Förderung von technischen und unternehmerischen Kapazitäten und Fähigkeiten seitens verschiedener Akteure und Unternehmer im Kultursektor der AKP-Länder. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Verbreitung der Werke und der wirtschaftlichen und sozialen Dimension des Kultursektors (Marktzugang, Schaffung von Arbeitsplätzen, Eingliederung der Tätigkeiten in die formelle Wirtschaft). Deshalb werden für jeden einzelnen Produktionsbereich Strategien zur Verbreitung der Werke verlangt und die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten zur Einreichung von Vorschlägen in Bezug auf die Verbreitung aufgerufen. Das neue Programm knüpft an die Tätigkeiten im Rahmen der Programme ACPFILMS und ACPCULTURES an, die aus dem 9. Europäischen Entwicklungsfonds finanziert werden. Es stützt sich auf die im Rahmen dieser Programme gewonnenen Erkenntnisse und trägt den Empfehlungen Rechnung, die aus Gesprächen mit Vertretern von Künstlern und Kulturunternehmern aus den AKP-Ländern in den vergangenen Jahren hervorgegangen sind. Ein zweiter Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen ist für Mitte 2012 vorgesehen. Das panafrikanische Kino- und Fernsehfestival von Ouagadougou Die Europäische Kommission unterstützt die Ausrichtung des FESPACO; für die diesjährige Ausgabe des Festivals hat sie 1,74 Mio. EUR bereitgestellt. Außerdem hat sie den ersten „Tag des afrikanischen Fernsehens“, der am 27. Februar stattfand, mit einem Zuschuss von 70 000 EUR unterstützt. An diesem Tag haben 7 private Fernsehveranstalter aus französischsprachigen Ländern Afrikas gemeinsam ein zu 100 % afrikanisches Programm angeboten. Dieses Panorama afrikanischer Produktionen dürfte rund 100 Millionen Fernsehzuschauer in Benin, Burkina Faso, Burundi, Kamerun, der Republik Kongo, dem Niger und dem Tschad erreicht haben. Hintergrund Das neue Programm wird aus dem 10. Europäischen Entwicklungsfonds finanziert. Im Rahmen des Programms ACPFILMS finanziert die Europäische Kommission gemeinsam mit der Gruppe der AKP-Staaten 24 Projekte in den Bereichen Produktion und Nachproduktion (12 Projekte), Verbreitung, Vermarktung und Vernetzung (6 Projekte) und Ausbildung (6 Projekte) mit Mitteln von insgesamt 6,5 Mio. EUR. Im Rahmen dieses Programms sind Filme wie „Un homme qui crie“ aus dem Tschad von Mahamat-Saleh Haroun, der bei den Filmfestspielen von Cannes 2010 mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde, und „The last flight of the Flamingo“ des mosambikanischen Regisseurs João Ribeiro, der auf dem 3. internationalen Filmfestival von Luanda (Angola) den Preis für den besten FictionFilm erhielt, entstanden. Das Programm ACPCULTURES ist den übrigen Kunstrichtungen gewidmet. Für die Durchführung von 6 Projekten der Bereiche zeitgenössische bildende Kunst, darstellende Kunst (Theater und Musik), insbesondere künstlerische Darbietungen und technische Ausbildung, berufliche Begegnungen und Gespräche sowie Künstlerwohnungen werden insgesamt 2,17 Mio. EUR bereitgestellt. Weitere Informationen: http://ec.europa.eu/europeaid/what/culture/index_en.htm http://www.acpfilms.eu/ http://www.acpcultures.eu/ http://www.fespaco.bf/ 2