Elektronik 1 Prüfung 2: 9.4.08 Name: Musterlösung Zeit 30 Minuten Eigene Zusammenfassung von 4 Seiten erlaubt Taschenrechner erlaubt, PC und Handy nicht erlaubt Jede vollständig richtig gelöste Teilaufgabe gibt 3 Punkte Tipps Zuerst alle Aufgaben durchlesen und mit der einfachsten beginnen Jede Teilaufgabe lässt sich unabhängig von den anderen lösen 1. Speisung für Mikro-Controller-Board Die angeschlossene Last benötigt bei Iplus konstant +1A und bei Iminus konstant -0.1A. Die Minimal-Spannungen bei Uplus und Uminus betragen je mindestens 8V. Der Trafo liefert an N2 und N3 je 9Vac Effektivwert (entspricht 12.7V Spitzenwert). Der Innenwiderstand des Trafos sei vernachlässigbar klein. Die Dioden haben in Durchlassrichtung 0.7V Spannungsabfall. Die Netzfrequenz beträgt 50Hz. a) Dimensionieren Sie die Kondensatoren Cplus und Cminus. Uplusmax = 12.7V-0.7V = 12.0V Uplusmin = 8V Uplus = 12.0V-8V = 4.0V Cplus = Iplust/Uplus = Iplus1/(3f)/Uplus = 1A1/(350Hz)/4.0V = 1.7mF Cminus = 0.17mF (alle gleich, ausser Strom ist nur 1/10) b) Die negative Speisung wird im Vergleich zur positiven Speisung nur mit einem Zehntel des Stromes belastet. Darf der Gleichrichter trotzdem aus 4 gleichen Dioden bestehen? Werden die Wicklungen N2 und N3 unterschiedlich belastet? Begründen Sie Ihre Antworten. 4 gleiche Dioden sind ok. Sie müssen auf den mittleren Strom von 550mA ausgelegt werden. Die Wicklungen werden gleich belastet. In der positiven Halbwelle liefert N2 1A und N3 0.1A, in der negativen Halbwelle ist es umgekehrt. 75949642 Seite 1 / 3 H. Hochreutener, SoE@ZHAW 2. Eingangs-Beschaltung eines Steuergeräts Das ist die Eingangs-Beschaltung eines Steuergeräts. Bei Uein wird über ein längeres Kabel ein Sensor angeschlossen. a) Wozu dient die Teilschaltung bestehend aus R (1k) und Z (12V-Zener-Diode)? Es ist eine Schutzschaltung, sie wird oft für den ESD-Schutz (electro static discharge) eingesetzt. Bei negativen Eingangsspannungen beginnt die Z-Diode bei -0.7V zu leiten, bei positiven Eingangsspannungen bei +12V. Die Eingangsspannung am Op-Amp ist in jedem Fall in diesem Bereich. Eingangsspannungen zwischen 0 und 10V werden 1:1 zum Op-Amp geführt. 3. Ladeschaltung für Alkali-Mangan-Batterien Zitat aus Wikipedia ( http://de.wikipedia.org/wiki/Alkali-Mangan-Batterie ): In nebenstehender Abbildung ist eine einfache Ladeschaltung für Alkali-Mangan-Batterien dargestellt. Über die obere Diode und R1 wird die Batterie mit der positiven Halbwelle des Wechselstroms geladen, und über die untere Diode und R2 mit der negativen Halbwelle wieder entladen. Dadurch wird kristallinen Ablagerungen an den Elektroden der Batterie entgegengewirkt, wie auch Gasbildungen, die zum Explodieren der Batterie führen könnten. R1 wird so eingestellt, dass etwa 80 mA über die obere Diode fließen, und R2 so, dass etwa 20 mA über die untere Diode fließen. Im Normalfall ist die Ladung abgeschlossen, wenn die Spannung an der Batterie etwa 1,7 V erreicht hat. Vollständig entladene Batterien oder auslaufende Batterien sollten nicht wieder aufgeladen werden. Das Aufladen von normalen Alkali-Mangan-Batterien ist mit dieser Methode angeblich ungefährlich. a) 75949642 Skizzieren Sie den Verlauf des Batterie-Stromes über eine Periode der Wechselspannung. Seite 2 / 3 H. Hochreutener, SoE@ZHAW b) Berechnen Sie die Widerstände R1 und R2 für eine Wechselspannung von 6V. Die Batterie hat ca. 1.5V (abhängig vom Ladezustand) R1 = (6V-0.7V-1.5V)/80mA = 48. R2 = (6V-0.7V+1.5V)/20mA = 340. c) Die obige Schaltung hat den Nachteil, dass auch noch Strom in die Batterie fliesst, wenn sie bereits voll geladen ist. Gasbildung ist die Folge; die Batterie könnte explodieren. Machen Sie einen Schaltungsvorschlag, wie obige Schaltung mit roten LEDs (UF ≈ 1.7V, Imittel = 20mA) ergänzt werden kann, um Überladen zu vermeiden. Wenn LEDs parallel zur Batterie geschaltet werden, begrenzen Sie die Spannung auf die geforderten 1.7V. Wenn die Batterie voll geladen ist, nimmt sie nur noch wenig Strom auf. Die LEDs müssen also den Strom durch R1 übernehmen. Der Mittelwert beträgt knapp 40mA; Es müssen also 2 LEDs parallel zur Batterie geschaltet werden. 4. Dioden-Kennline und Parameter 10 m = U/UT1/ln(I/Is) = 700mV/25mV1/ln(12mA/0.3nA) = 1.6 1 100m 10m Diode Current (A) 1m 100u 10u R = U/I = 0.1V/1.5A = 0.07 Is = 0.3nA 1u 100n 10n 1n 100p 10p 1p 0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0 Diode voltage (V) a) 75949642 Bestimmen Sie aus der Kennlinie die Dioden-Parameter Is, m und R (UT = 25mV). Siehe Formeln und Werte in der Zeichung. Seite 3 / 3 H. Hochreutener, SoE@ZHAW