Was gibt es Neues in MS Office XP? Microsoft hält uns in Atem: Während zahlreiche Nutzer noch mit der Bürosoftware Office 97 arbeiten, hat der Nachfolger Office 2000 bereits wiederum einen Nachfolger erhalten. Seit dem 31. Mai dieses Jahres verkauft MS die Version Office XP, deren Produkte nicht etwa Excel XP etc. heißen, sondern Excel 2002 etc. Drängende Frage: Was gibt es Neues? Installationsvoraussetzungen Für Office XP wird als Betriebssystem mindestens Windows 98 vorausgesetzt. Microsoft nennt als Hardwarevoraussetzungen einen Pentium-Prozessor mit einer Mindesttaktfrequenz von 133 MHz. Der Arbeitsspeicher sollte 64 MB RAM groß sein, und für jede geöffnete Anwendung sollten 8 MB RAM zur Verfügung stehen. Für eine Standardkonfiguration wird ein Festplattenbedarf von ca. 300 MB angegeben. Der Heise-Verlag schreibt zu den Hardwarevoraussetzungen in der c't, Heft 12: »Einen PC mit 300-MHz-Celeron-Prozessor und 128 MByte RAM sollte man mindestens besitzen. Für die Vollinstallation der Professional Edition muss man zudem fast 700 MByte auf der Platte reservieren.» Ein Update von Office 97 und Office 2000 ist möglich. Es gibt drei verschiedene Office-Pakete: Office XP Standard enthält die Produkte Word 2002, Excel 2002, PowerPoint 2002 und Outlook 2002. Das Paket Office XP Professional enthält die Produkte aus dem Office XP Standard-Paket sowie zusätzlich Access 2002 und FrontPage 2002. Das Paket Office XP Developer ist für Entwickler gedacht, die OfficeLösungen erstellen. Dieses Paket enthält alle Office-Produkte sowie die Office Developer Tools. Aktivierung Die Produktregistrierung ist bei Lizenzen, die im Rahmen des SelectVertrages über die Firma Steckenborn bezogen werden, für Universitäten nicht nötig. Die Software wird mit einer Seriennummer freigeschaltet, die über das RRZN bezogen werden kann, siehe http://www.rrzn.uni-hannover.de/Software/Steckenborn/Microsoft.html Bei allen anderen Office-Paketen (auch Studenten-Versionen) muss nach dem neunundvierzigsten Aufruf das Produkt per Internet oder telefonisch freigeschaltet werden. Das Aktivieren per Internet benötigt nur die Angaben des jeweiligen Landes. Daraufhin wird ein Code zu Microsoft übertragen, der sich aus der Produkt-ID und Informationen der installierten Hardwarekomponenten zusammensetzt. Nach der Übertragung wird sofort ein Schlüssel geliefert, der das Office-Paket freischaltet. Dieser Schlüssel wird dem Benutzer nicht bekannt gegeben. Das Aktivieren per Internet ist nur zweimal möglich. Der Vorteil einer telefonischen Aktivierung ist die Bekanntgabe des Freigabe-Schlüssels. Laut Microsoft kann der Freigabe-Schlüssel telefonisch beliebig oft angefordert werden. Der Benutzer muss glaubhaft machen, dass er diesen Code nur für den eigenen Rechner benötigt. Dateiformat Office XP verwendet dasselbe Dateiformat wie Office 97 und Office 2000. Es besteht dadurch die Möglichkeit, in Office XP erstellte Dokumente in Office 97 oder Office 2000 zu lesen und zu verändern. Ausnahme ist Access 2002. Datenbanken, die mit Access 2002 erstellt sind, können nur mit Access 2000, aber nicht mit Access 97 verändert werden. Zwischenablage Die Zwischenablage ist bei allen Anwendungen von zwölf Datenelementen auf 24 erweitert. Jedes dieser Elemente wird visuell mit einem Textauszug dargestellt. Der Benutzer kann die einzelnen Datenelemente in der Zwischenablage auswählen und anschließend einfügen oder löschen. Beim Einfügen kann die Formatierung dem Ziel angepasst oder unverändert übernommen werden. Neuerungen in der Benutzeroberfläche Oberfläche und Menüs sind in einem neuen grafischen Design gestaltet. Der Aufgabenbereich ist als neues Fenster hinzugekommen. Das Fenster wird am rechten Rand standardmäßig eingeblendet. In diesem Fenster findet man Funktionen aufgabenorientiert zusammengefasst. Smart Tags stellen dem Anwender kontextsensitiv bestimmte Funktionen zur Verfügung. Smart Tags arbeiten immer im Hintergrund. Ein Smart Tag erkennt, wenn bestimmte Aktionen durchgeführt werden und bietet dazu ein aufgabenorientiertes Menü, ähnlich den bekannten Kontextmenüs, an. Diese Smart Tags können selber programmiert werden. Viele Smart Tags sind nicht für die Sprache »deutsch» implementiert. Hilfe zu Office Die Hilfefunktion ist standardmäßig ausgeblendet. Es ist nur ein Textfeld »Fragen hier eingeben» sichtbar, in dem man das Problem als Frage formulieren kann und dann die entsprechenden Hilfeseiten angezeigt bekommt. Unterpunkte in einem Hilfetext und Erläuterungen zu einzelnen Begriffen werden nicht mehr als separate Seite oder Fenster angezeigt, sondern werden nur noch ausgeblendet auf der Seite hinterlegt. In den folgenden Abschnitten werden einige Änderungen für die einzelnen Office-Komponenten aufgelistet. Excel 2002 Die neue Version hat im Bereich der Funktionen und Wiederstellung von Daten einige Neuerungen. Eine Umstellung auf Excel 2002 ist deswegen vorteilhaft. Änderungen in der neuen Version: Automatische Wiederherstellung von Daten bei einem Totalabsturz. Die Daten werden ca. alle zehn Minuten automatisch gespeichert. »Öffnen und Reparieren» stellt Dateien teilweise oder vollständig wieder her. Durchsuchen von mehreren Tabellen in einer Arbeitsmappe. Suche nach bestimmten Formatierungen in den Arbeitsblättern. Suchergebnis wird in einem Fenster dargestellt. Kein Aufgabenbereich für die Formatierung von Zellen. Funktion »Rahmen» in der Symbolleiste: Zeichnen eines Rahmens frei Hand. Automatische Summenbildung: Erweiterung um Funktionen für Mittelwerte, Anzahl, Maximal- und Minimalwert und Direktaufruf des Funktions-Assistenten. Funktions-Assistent: Finden von Funktionen und Formeln mit Hilfe von Fragen wie zum Beispiel: »Wie berechne ich einen Zins». Debuggen von kompletten Formeln auf Fehler. »Formelüberwachung»: Verfolgung von Änderungen der Parameter in einer Funktion und der Auswirkungen auf einzelne Werte in den Zellen. Überwachungsfenster: Anzeige von Formeln und Zellen im nicht sichtbaren Bereich. Euro-Konverter in Excel rechnet Zahlen in Euro um, auch wenn der Typ der Zelle nicht »Währung» ist. Quell- und Zielbereich bei der Umrechnung von Währungen darf nicht identisch sein. Griechische Drachmen können nicht in Euro umgerechnet werden. Export von XML-Daten. Import von HTML-Seiten: Tabellen in Frame-Seiten, Nichterkennung von Zahlentypen, Darstellung von Grafiken nicht möglich. Access 2002 Access 2002 hat relative wenige Neuerungen vorzuweisen, und eine Umstellung ist nicht unbedingt notwendig. Änderungen in der neuen Version: Neues Dateiformat. Keine Unterstützung von Microsoft Data Access Objects (DAO). Access 2000-Datenbanken können gelesen und bearbeitet werden. Konvertierung von Access 97 oder älteren Versionen. Export von XML-Daten. Integration des Editors für die Erstellung von interaktiven WebSeiten. Web-Seiten sind nur mit dem Internet Explorer Version 5.0 oder höher lesbar. Angleichung an den Microsoft SQL-Server 2000. Leichteres Auffinden von Pivot-Tabellen zur Datenanalyse und präsentation. Neu: Erstellung von Pivot-Diagrammen. Outlook 2002 Eine Umstellung auf Outlook 2002 ist nur nötig, wenn mehrere E-MailKonten verwaltet werden müssen. Änderungen in der neuen Version: Vordefinierte Farbcodierungssysteme für Termine. Nur ein Erinnerungsfenster für alle fälligen Termine. Austausch von Terminen im Web, falls der Benutzer ein PassportKonto von Microsoft benutzt. Ordner »Kontakte» in allen Ansichten vorhanden. Ordner »Posteingang» ist aber wie bisher nur in dem Verzeichnis »Eigene Verknüpfungen» oder dem persönlichen Ordner vorhanden. Automatische Vervollständigung von E-Mail-Adressen. Gruppierung der Mails nach Absender. Standardmäßiger E-Mail-Editor: Word Erstellung von mehreren E-Mail-Konten (POP3, IMAP und HTTP). Insgesamt 40 Dateitypen (zum Beispiel .bat, .exe, .com, .vbs, .js) können gesperrt werden, um Mails vor Viren zu schützen. Sperrung von allen Internet-Adressen und Hilfedateien möglich. Aufhebung der Sperrung nur durch Änderung der Registry. Word 2002 Word 2002 profitiert von der neuen Benutzeroberfläche, ansonsten sind nur kleine Änderungen hinzugekommen. Änderungen in der neuen Version: Hinzugekommen ist eine neue Formatvorlage und zwar die Listenformatvorlage. Neuer Menüpunkt: Schematische Darstellungen im Menü Einfügen. Zusätzliche Möglichkeiten im Organisationsdiagramm. Namensveränderungen sind ebenfalls vorhanden, wie z. B. Manueller Wechsel in manueller Umbruch. Neu ist der Menüpunkt Referenz. Befehle wie Fußnote, Beschriftung, Querverweis und Index und Verzeichnisse sind unter diesem Menüpunkt zu finden. Mit dem neuen Befehl Frames lassen sich unterschiedliche Fensteraufteilungen bewerkstelligen, die als Grundlage für die Darstellung von HTML-Seiten dienen. PowerPoint 2002 In PowerPoint wird die Menüführung durch die neue Benutzeroberfläche erleichtert. Es wurden wenige Änderungen vorgenommen. Änderungen in der neuen Version: Darstellung der Folienlayouts ist übersichtlicher geworden. Diverse Folienübergänge und ein Animationsschema mit vielen Effekten ist hinzugekommen. Neuer Befehl: Raster- und Führungslinien. Handbücher über Office XP Die ersten RRZN-Handbücher über die Office-XP-Produkte können wir Ihnen spätestens Mitte November anbieten. Infos über die Bücher, darunter auch einige Inhaltsverzeichnisse, können Sie im Web nachlesen: