Ausbildungsübersicht für die Hauptseminare am Studienseminar Düsseldorf Gy/Ge: Die im Folgenden aufgelisteten Inhalte und Perspektiven der Hauptseminarausbildung mit den Zuordnungen zu den Lehrerfunktionen, Kompetenzen und Standards der Rahmenvorgabe betreffen den obligatorischen, für alle gleichen Kern der Ausbildung. Die Teilnehmer- und Situationsorientierung sowie Schwerpunktsetzungen und Ergänzungen erfolgen in den einzelnen Hauptseminargruppen. Die Individualisierung und Differenzierung der Ausbildung gewinnt dabei im Fortlauf der Halbjahre zunehmend größere Bedeutung. Neben der Vermittlung zentraler allgemeiner Kompetenzen für den Lehrerberuf sind die Hauptseminare der vorrangige Ort für die Kooperation mit den Schulen (z.B. durch die die Bildung von Schulgruppen und Regionalkonferenzen) sowie für die Weitergabe ausbildungs- und prüfungsorganisatorischer Hinweise. Ebenso findet hier die Verknüpfung mit den themenorientierten Bausteinen (Modulen) statt, und zwar im 2. Halbjahr: Förderung der Sprachkompetenz als Aufgabe aller Fächer, im 3. Halbjahr: Fachübergreifende und Fächer verbindende Unterrichtsvorhaben, im 4. Halbjahr: Ausbildungsmodule mit Blick auf die Prüfung, Bewerbung und besondere Anforderungen der Schulpraxis. Neben den Seminarangeboten sind Unterrichtsversuche und –besuche sowie Beratungsgespräche zentrale Bestandteile der Ausbildung, ebenso die Evaluation der Ausbildungselemente. Zugeordnete Standards der Rahmenvorgabe 1. Ausbildungshalbjahr Einführende Kompaktphase zu den Herausforderungen der Ausbildung: EK 7.2-7.4 OV 6.2 UN 1.7 ER 2.1, 2.2 - Biographische Prämissen in ihrer Bedeutung für die Findung und Reflexion der eigenen Berufsrolle (Erwartungen, eigene Schüler-/Lehrer- und Unterrichtsbilder) - Zielsetzung und Struktur der Ausbildung und Fragen des Dienst- und Schulrechts Hilfen zur Orientierung in den Systemen Seminar und Schule und zur Gestaltung des eigenen Ausbildungsprozesses (OVP, Rahmenvorgabe, z.B. Anlage eines Ausbildungsportfolios) - Systematische Beobachtung und Analyse von Unterricht zur Schulung von Fremdund Selbstwahrnehmung (Reflexion der Lehrerrolle, der Schülervoraussetzungen und des Schülerverhaltens sowie von Merkmalen guten Unterrichts) Systematische Einführung in Basisqualifikationen des Lehrer/innenhandelns: UN 1.1 (1.2-1.5) ER 2.1-2.4 Didaktik I: Entwicklung von Themen und Gestaltung von Lernprozessen - Unterrichtsgegenstände, Zielsetzung, Kompetenzorientierung - Artikulation von Unterricht - Handlungsmuster, Gesprächs- und Sozialformen Professionelle Gestaltung der Interaktion im Unterricht - Anforderungen an und Verfahren für gelingenden Unterricht - Präventive und korrektive Maßnahmen bei Unterrichtsstörungen LM 5.1, 5.2 Leistungsmessung und -bewertung I – Einführung in grundlegende Funktionen, Verfahren und Probleme BE 4.2 „Kollegiale Praxisberatung“ als Instrument der Kooperation und Problembearbeitung für die Bewältigung von Alltagssituationen (2 einführende Sitzungen, durchgeführt von fremden Seminarausbildern/innen) UN 1.1-1.7 DF 3.1 BE 4.1-4.3 UN 1.1-1.7 DF 3.2 LM 5.1-5.4 EK 7.1-7.4 2. Ausbildungshalbjahr 3. Ausbildungshalbjahr Schwerpunkte: Didaktik II + Beratung Schwerpunkte: Erziehung + Lernen - Analyse und Begründung von Unterricht anhand didaktischer Fragestellungen und Modelle (Lernvoraussetzungen, Schwierigkeitsanalyse, Kompetenzorientierung, schriftliche Planung) - Kommunikationsstrukturen in der Schule (Beratungsgespräche, Konfliktgespräche) - Offene, handlungsorientierte Unterrichtskonzepte mit individualisierten und kooperativen Lernformen einschließlich Leistungsmessung und –bewertung II - Formen und Instrumente von Evaluation und Selbstevaluation: (Einführung in das Planungs- und Entwicklungsgespräch sowie in Möglichkeiten der Anlage der Schriftlichen Hausarbeit) ER 2.1-2.4 DF 3.1-3.4 UN 1.4-1.6 ER 2.3, 2.4 DF 3.1-3.4 EK 7.1-7.4 - Auseinandersetzung mit dem Erziehungsauftrag der Schule: Konzepte, Verfahren, Prinzipien - Erkenntnisse der Lern- und Entwicklungspsychologie, der Gehirnforschung und der empirischen Unterrichtsforschung in ihrer Bedeutung für die Gestaltung von Lernprozessen (Lernstrategien und Arbeitstechniken, Umgang mit Heterogenität, selbstorganisiertes Lernen, Üben und Wiederholen, Lernmotivation) - Ressourcen- und kompetenzorientierte Diagnostik - Schule der Zukunft (Reflexion pädagogischer, didaktischer und bildungspolitischer Fragen und Perspektiven) Im 4. Ausbildungshalbjahr stehen die Vernetzung des Gelernten, individuelle Schwerpunktsetzungen und praxisorientierte Arbeitsstrategien im Zentrum der Seminararbeit. Hierbei sind u.a. kooperative Arbeitsformen von Referendarinnen und Referendaren sowie mit Ausbildungslehrerinnen und –lehrern zur systematischen Erhebung von Lernvoraussetzungen und zur Erstellung von Förderplänen vorgesehen. Insbesondere durch die Einbindung von Experten aus der Schulpraxis (u.a. Schulleiter/ innen, AKO, Personalräte) werden Anforderungen und Bewältigungsstrategien für den Berufseinstieg vermittelt und reflektiert. Die aufgeführten zentralen Elemente der Ausbildung werden im Sinne eines Spiralcurriculums in verschiedenen Ausbildungsphasen thematisiert und zunehmend vertiefend bearbeitet und situationsbezogen erprobt und geübt. Die Ausbildung in konkreten Handlungssituationen und deren kritische didaktische Reflexion soll dabei Modellcharakter haben für die Gestaltung von Unterricht. Die Koordination der Arbeit im Hauptseminar mit der Ausbildung in den Fachseminaren und an den Schulen erfolgt u.a. durch die Veröffentlichung der Ausbildungspläne, informelle Absprachen, Foren und Konferenzen sowie über digitale Kommunikation in geschlossenen virtuellen Räumen. Die Doppelfunktion der meisten Hauptseminarleiter/innen als HSL und FL und ihr zusätzlicher Einsatz in der Schule schärfen dabei das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Kooperation und Abstimmung der an der Ausbildung beteiligten Personen und Instanzen. Die systematische, am Ausbildungsstand der R’+R orientierte, die Schulpraxis begleitende Ausbildung in festen FS- und HS-Gruppen mit eindeutiger langfristiger Zuordnung von Personen sind dabei grundlegend.