Allgm. Grund: Als Hauptgrund nannte Hitler vor allem die „Lebensraumerweiterung für arische Bürger“. -> Bolschewismus besiegen „Vorgeschichte“: 22 Juni 41 -> Offensive auf die Sowjets und Gegenoffensive der Roten Armee im Winter Anfang 42 -> Afrikafeldzug (u.a. 6. Armee) Ziele: ...der Deutschen: Stalingrad erobern und sichern -> Keine Schiffe auf der Wolga Nach Sicherung Stalingrads und Aufrüstung an der Front ganz Russland erobern ...der Russen: Angriff niederschlagen und Gegner dezimieren (Vorentscheid des Kriegs) Vorraussetzungen: Afrikafeldzug schwächte die Truppen erheblich. z.B. 1 von 10 Panzern funktionierte ohne Fehler -> Mehr Beispiele Sowjets hatten trotz schweren Kriegswinter beim Angriff gegen die Deutsch mehr Leute als Hitler vermutete zur Verfügung. Daten: (nach wikipedia.de) Gegner Sowjetunion Deutsches Reich Befehlshaber Wassili Tschuikow, Georgi Schukow Friedrich Paulus, Erich von Manstein Truppenstärken 62. Armee,64. Armee, 65. Armee, 66. Armee, 51. Armee, 24. Armee, 57. Armee, 24. Armee, 7. Armee, 38. Armee, 2. Armee, 5. Armee, 5. Panzerarmee, 1. Panzerarmee, 6. Armee, 4. Panzerarmee, 3. rumänische Armee, 4. rumänische Armee Verluste auf beiden Seiten nicht genau bekannt Taktik: ...der Deutschen: - - Hitler ging davon aus, dass „der Feind die Massen seiner Reserven im ersten Kriegswinter weitgehend verbraucht“ habe. Aus diesem Grund verlangte Hitler am 12. September 1942 von Paulus die Einnahme Stalingrads. Die Russen, so Hitler, seien „am Ende ihrer Kraft“. -> Fehldenken Hitlers Ein weiterer militärischer Fehler Hitlers bestand darin, gleichzeitig Stalingrad und den Kaukasus anzugreifen, da dies eine Zersplitterung der Kräfte zur Folge hatte. o 4. Panzer-Armee trennte sich von der 6. Armee nach Süden hin. ...der Sowjets: - Brauchten Zeit um ihre Einheiten zu sammeln - stellten beim Vormarsch der nur wenig Gegenwehr ein - gebündelter Gegenschlag zu späterem Zeitpunkt Verlauf: Der erste Angriff: Im Juli 1942 machten sich die Truppen der Achsenmächte auf den Weg nach Stalingrad. Auf dem Hinweg stellen die Sowjets, im Gegensatz zu den Franzosen oder den Polen und zum Erstaunen der Truppen nur sehr wenig Gegenwehr. Soldaten schilderten den Vorstoß als „unheimlich“. Die Deutschen Truppen kamen also sehr schnell voran, was allerdings nicht von Vorteil war. Die Fronten überdehnten sich zu stark, was allerdings auch an den taktischen Anweisungen des „Führers“ lag. Er wollte gleichzeitig 2 Fronten bekämpfen. Zum einen sollte Stalingrad eingenommen und zum anderen die Ölfelder im Kaukasus erobert werden. Nach Stalingrad schickte Hitler seine stärkste Truppe mit der er laut seinen Aussagen sogar „den Himmel erobern könnte“. An die „Verteidigung der Heimat“, welches der Propagandagrund des Angriffs war, glauben die Soldaten allerdings nicht mehr. Fast allen war klar dass es ein Eroberungskrieg war. Für manche Truppenmitglieder sah es eher nach „Kolonien auf dem Festland“ aus. Es ist ein Hakenkreuzzug gegen den Bolschewismus der laut Hitler ohne sein Eingreifen irgendwann komplett Europa vernichtet. Auf dem Weg nach Stalingrad herrscht in jeder Stadt Terror – egal ob gegen Soldaten oder Zivilisten. Anfang August war das Ziel nur noch wenige Kilometer entfernt. Am 23. August kamen die deutschen Truppen 15km nördlich der Festung Stalingrad an der Wolga an. Am 25. August, also 2 Tage nach dem Erreichen der Wolga des deutschen Vorauskommandos bei Rynok, verhängte die STAWKA auf Weisung Stalins den Belagerungszustand über die Stadt. Der erste Widerstand auf Seiten der Sowjets bestand aus Flakbatterien die größtenteils von Frauen bedient wurden. Diese Hürde nahmen die Achsenmächte, allerdings war es noch zu gefährlich Stalingrad zu stürmen. Die deutsche Luftwaffe soll die Stadt „sturmreif“ bomben. In dieser Zeit flog die Flotte 1600 Einsätze über Stalingrad. Besondere Ziele waren die Rüstungsfabriken in Stalingrad. Dieses Bombardement erstreckte sich über mehrere Tage und allein in der ersten Woche der Schlacht um Stalingrad starben 40.000 Menschen. Bald gleicht Stalingrad eher einer Trümmerlandschaft als einer Großstadt mit 850.000 Einwohnern. Die Stadt war nun sturmreif. Im Glauben den Feind schon besiegt zu haben rückten deutsche Soldaten am 13. September in Stalingrad ein, um den letzten Widerstand niederzuschlagen. Dass der schwerste Teil der Schlacht noch vor ihnen lag, wusste keiner. Dadurch dass die Truppen kaum Erfahrung im Häuserkampf hatten war die ganze Situation etwas vollkommen neues. Es war eine lange Schlacht ohne großen Gewinn. Jedes Haus wird zur Festung. Soldaten bezeichneten es als einen „Kampf um 1 Haus wo in jeder Ecke oder hinter jeder Ecke dieses Hauses der Tod lauert“. Die Front verschob sich allerhöchstens um Häuserblöcke und es entwickelte sich zum „Rattenkrieg“ da aus Regimentern kleine Stoßtrupps wurden. In dieser Schlacht galten die Gegner nicht mehr als Menschen, was man auch an der Verlustrate sieht. Täglich ca.1000 Tote bei den Deutschen; 2000 - 2500 bei der Sowjets Die nachrückenden Batallione mit jüngeren Soldaten waren oftmals entweder schnell tot, oder psychisch bereits nach 3 Tagen am Ende und somit fast kampfunfähig Der Heimat bleiben diese Bilder und Erfahrungen enthalten. Der Krieg wird sogar als Propagandamittel genutzt. Frei nach dem Motto „Die arische Rasse obsiegt“. „Ich wollte zur Wolga kommen, an eine bestimmte Stelle; an eine bestimmte Stadt – zufällig trägt sie den Namen von Stalin selber, aber denken sie nur nicht, dass ich deswegen dort losmarschiert bin. Sie könnte auch ganz anders heißen. – Wissen Sie... wir sind bescheiden... Wir haben ihn nämlich. Es sind nur ein paar ganz kleine Plätzchen noch da. Es kommt kein Schiff mehr die Wolga hoch; DAS ist das Entscheidende.“ So Hitler im September1942. Die Soldaten sehen dies anders. Die Meisten haben die Illusion vom Sieg verloren. Ca 100m vor der Wolga stoppt der Vorstoß unter sehr hohen Verlusten auf beiden Seiten. Es entwickelte sich ein Streit zweier Diktatoren mit sehr fragwürdigen Zielen. Trotz erbittertsten Widerstandes der Roten Armee gelang es den deutschen Truppen, bis zum Beginn der sowjetischen Gegenoffensive entlang des Don und südlich von Stalingrad ausgehend zirka 90 Prozent des Stadtgebietes zu erobern, nicht jedoch die gesamte Stadt wie es Hitlers Befehl vorsah. Gegen Ende 1942 kam allerdings ein weiterer Gegner der Deutschen hinzu: Der Winter, der dieses Jahr extrem kalt ausfiel. (am 9. Nov. gemessene –18°C). Die Soldaten wurden schwächer, und somit auch die Fronten und Flanken des Vormarsches. Die Verteidigung: In dieser Zeit planten die Russischen Streitkräfte unter Rokossowski und Watutin den Gegenschlag unter dem Decknamen: Operation Uranus. Ca. 1 Mio. Rotarmisten und viele neue Maschinen (Panzer, Orgeln etc.) stehen zum Gegenangriff bereit. Am 19. November beginnt die Operation Uranus in der die Russen ihre extreme Übermacht gut einsetzten. Die Rote Armee drang durch die schlechte rumänische Flanke ein und bewegte sich mit einer Zangenbewegung auf und um die deutschen Streitmächte rund um die 6. Armee zu. Innerhalb von fünf Tagen waren sie durch diese Zangenbewegung eingeschlossen. Nach dem Abschluss der Operation Uranus folgte die Operation Kolzo (russ.: Ring). Sie hatte zum Ziel, den Kessel von Stalingrad zu vernichten. Rund 300.000 deutsche Soldaten sind eingeschlossen. Keiner im deutschen Lager dachte an den Sieg der Sowjets. Die meisten, darunter Paulus, waren der festen Überzeugung dass die Armee ausbrechen musste, konnte allerdings ohne das OK von Hitler und Seizler nicht handeln. Dieser harrte weiter auf das Halten von Stalingrad. Seit dem 22. November war die 6. Armee völlig von sowjetischen Truppen eingekesselt. Paulus und sein Stab planten, zunächst die Fronten zu stabilisieren und dann nach Süden auszubrechen. Allerdings mangelte es zu sehr an Ausrüstung und Verpflegung. Die Truppen sollten dann durch die Luftflotte von Göring versorgt werden. Dieser sagte auch, dass dies kein Problem sei, konnte sich aber niemals an die Mindestmenge von 500t Versorgungsgütern halten. Maximal 1/3 der benötigten Menge kam wirklich an. Somit bekamen die festsitzenden Truppen den Befehl zum „einigeln“ Doch der zweite Gegner neben den Russen kam immer mehr ins Spiel. Die Kälte von zeitweise –40°C machte den Soldaten mehr zu schaffen als der Feind an sich. In dieser Zeit gab es mehr Tote durch Erfrieren als durch russische Kugeln. Daraus folgte, dass die Moral immer mehr sank und Verzweiflung die Lager regierte. Des weiteren gab es durch die schlechte Luftversorgung Kannibalismus woraus Seuchengefahr bestand. Dennoch verweigerte Hitler weiter den Befehl zum Rückzug zu geben. Allerdings bereitete er eine Gegenoffensive zum Knacken des Kessels . Unter Leitung Erich von Mansteins wurde vom 12. Dezember – 23. Dezember 1942 durch den Großteil der Panzergruppe Hoth ein Entlastungsangriff zur Befreiung der 6. Armee (Unternehmen Wintergewitter) geführt. Die Ausrüstung war allerdings miserabel. Trotzdem kommt der Angriff Anfangs schnell voran. Die Gegenwehr wurde jedoch zu hoch und die Truppen scheiterten 48km vor dem Kessel. Hitler untersagt Paulus derweil, der Panzergruppe Hoth entgegenzukommen. So zog sich die Panzergruppe am 23. Dez. wieder zurück. In der Heimat derweil weis man von der Lage nichts. Im Gegenteil nutzen die Obersten weiterhin den Krieg als Propagandamittel. „Tief im Einsatzland stehen unsere Soldaten und halten die Wacht. Selbst infernalische Wut und die stumpfe Zähigkeit eines wilden Untermenschentums vermag sie nicht zu erschüttern. Wenn vorher einer noch daran gezweifelt hätte, ob uns der große Endsieg gewiss sei. Hier lieferte ihr die Nation den letzten und überzeugensten Beweis. Ein Volk dass sich solchen Prüfungen gewachsen zeigte, war und ist für die Zukunft zu großem berufen.“ Göbbels Die Rote Armee bietet eine ehrenhafte Kapitulation an. Hitler verweigert allerdings die Verhandlungen. Wenige Tage später greift die Rote Armee die Stellungen der Deutschen an. Es wird ein „Rückzug“ an die Wolga in die Trümmerhaufen angefangen. Die Lage wird immer Aussichtsloser. So wird Offizier Winrich Behr von Paulus ausgewählt, als Diplomat zu Hitler geflogen um einen bericht von der Front zu geben. Dessen einziger Befehl hieß jedoch: „Stalingrad ist zu halten!“ Dabei ging es ihm auch um die Prestige. Man sagte ihm keine Verbindung zu Realität nach. Bis zum 23. Januar steuerten Flugzeuge den naheliegenden Flugplätze Gumrak an. Ausgeflogen wurden allerdings nur vereinzelte Verletzte und privilegierte Soldaten. Nur wenige entkommen dem Inferno. Im winterlichen Deutschland weis man immer noch nicht um die Lage der 6. Armee. Es wird von „starken Kämpfen“ gesprochen. Aber viele werden skeptisch über die Berichterstattung im Reich. Ende Januar starten die Sowjets den letzen Angriff auf den Kessel und teilen ihn. Es hab weiterhin aber keine Kapitulation. „Folgt weiter Hitlers Befehl“ hieß das Kommando. Konsequenz aus der aussichtslosen Lage zogen nur wenige und stellten sich auch gegen den Befehl. Der Anfang der Kapitulationswelle startete erst mit der Machtübertragung an die Hauptmänner. Jedoch fiel auch sie sehr spärlich aus. Währenddessen wird das Geschehen und der Untergang von Göring als Heldenmärchen dargestellt „es ist letzten Endes [...] Gleichgültig... ob der Soldat in Afrika oder Stalingrad fällt. Er bringt sein Leben für das Volk..“ Das war für die Soldaten und Hauptmänner zu viel. Am 2.Februar ist der Kampf vorbei. 90.000 Soldaten ergeben sich. Darunter auch der zum Feldmarschall befördert Paulus. Eine Aufforderung zum Selbstmord, da nie zuvor ein Feldmarschall in die Hände des Gegners gefallen war Die Soldaten gehen in russische Gefangenschaft über. Foglen: Viele starben in der Gefangenschaft an Schwäche. Allein im Frühjahr 1943 waren es ca. 50.000 Menschen, also über 50% der Gefangenen, in der Gefangenschaft. Die Soldaten, die die Gefangenschaft überlebten wurden zum Wiederaufbau Stalingrads eingetzt. Von russischer Seite hieß es: „wenn ihr Russland wieder aufgebaut habt, dürft ihr nach Hause“ Nach der Gefangenschaft (Adenauer setzte sich für die Gefangen und deren Freilassung ein) blieben einige in Stalingrad und nur 6000 kehrten zurück in ihre ursprüngliche Heimat. Einige starben in der Nachkriegszeit an den Verletzungen oder – v.a. die jüngeren Soldaten – waren psychische Wracke. Die Schlacht um Stalingrad war die erste große Niederlage für die Deutsche Armee an der Ostfront und zeitgleich durch das Ausschalten der besten Truppe vorkriegsentscheidend. Außenpolitisch begannen neutrale und mit Deutschland verbündete Staaten, sich auf eine deutsche Niederlage einzustellen. Großbritannien und die USA rechneten seither damit, dass auch die Sowjetunion zu den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges gehören würde.