Die Ostfront im 2.Weltkrieg - Schulen

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Die Ostfront im 2. Weltkrieg
Verfasser: Nicolas Eibinger
Betreuer: OStR Mag. Dr. Brigitta Schmut
Klasse: 5.c
Jahr: 2004/2005
Nicolas Eibinger
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Die Ostfront im 2. Weltkrieg
Inhaltsverzeichnis
1 Unternehmen Barbarossa .................................................................................................... 2
1.1 Gründe für den Angriff auf die Sowjetunion ...................................................................... 2
1.2 Vorrücken der Deutschen bis Leningrad und Moskau ........................................................ 2
1.3 Unternehmen Taifun ........................................................................................................... 3
2 Stalingrad .............................................................................................................................. 4
2.1 Hitlers Ziele . ....................................................................................................................... 4
2.2 Unternehmen Blau .............................................................................................................. 4
2.3 Die 6. Armee in Stalingrad ................................................................................................. 5
2.4 Auswirkungen der Niederlage ............................................................................................ 6
3 Kursk ..................................................................................................................................... 7
3.1 Unternehmen Zitatelle ......................................................................................................... 7
3.2 Verluste ............................................................................................................................... 9
4 Sowjetische Gegenoffensive ................................................................................................. 9
4.1 Sowjetische Winteroffensive 1943 - 1944 .......................................................................... 9
4.2 Weiterer Verlauf an der Ostfront bis 1945 ........................................................................ 10
5 Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 12
6 Abbildungsverzeichnis ....................................................................................................... 13
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1 Unternehmen Barbarossa
1.1 Gründe für den Angriff auf die Sowjetunion
Das Ziel der Deutschen im 2. Weltkrieg war immer die Vergrößerung des Staatsgebietes in
Richtung Osten, da alle Slawen in den Augen der Deutschen minderwertige Völker waren.
Ein weiterer Grund für den Angriff war, dass die Wehrmacht unbedingt das Getreide aus
Russland benötigte.1
1.2 Vorrücken der Deutschen bis Leningrad und Moskau
Am 22. 6. 1941 um 3 Uhr 15 startete Deutschland zusammen mit Italien, Rumänien und Ungarn die größte Offensive, die geschichtlich dokumentiert ist. Mit 3 Millionen Soldaten,
600.000 Fahrzeugen, 3580 Panzern, 7184 Geschützen und
1830 Maschinen der Luftwaffe rückte die Armee vor. Die
Startlinie im Russlandfeldzug erstreckte sich über 1500 Kilometer vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer.
Zwei Tage nach Beginn des Angriffes wurden in Wilna, der
besetzten Hauptstadt von Litauen, die ersten Juden getötet.
Nach 7 Tagen stießen deutsche Truppen etwa 430 km ins
Landesinnere vor.
Am 29. Juni rief Stalin dann den großen vaterländischen Krieg aus. Ein weiterer schwerer
Schlag für die Sowjetunion war die Kriegserklärung von Finnland.
Die sowjetische Armee schlitterte am Anfang von einem
Debakel zum nächsten. Am 9. Juli zum Beispiel gerieten
ca. 328.000 sowjetische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Stalin ließ daraufhin in Moskau eine Organisation ins Leben rufen, die Partisanenkämpfer ausbildete und diese koordinieren sollte.
Am 21. Juli flogen 195 deutsche Bomber den ersten Angriff auf die sowjetische Hauptstadt Moskau.
Kurz darauf schloss Stalin mit den USA einen Waffenlieferungsvertrag ab.
1
Vgl. BENZ, Wigbert: Unternehmen Barbarossa. Der Angriff gegen die Sowjetunion und der Holocaust. Online
in Internet: URL: http://www.wk-2.de/ [Stand: 2005-01-18].
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Am 7. August ernannte sich Stalin selbst zum Oberbefehlshaber der Roten Armee aus und er
musste am nächsten Tag sehen, wie 103.000 sowjetische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten.
Am 14. August folgte der nächste schwere Schlag für die Sowjetunion. Deutsche Truppen
besetzten das Erzgebiet Kriwoi Rog, das bisher 60% des sowjetischen Erzbedarfs gedeckt
hatte.2
In weiterer Folge rückten die deutschen Truppen immer weiter vor, bis sie am 4. September
Leningrad einschlossen und am 2. Oktober den Angriff auf Moskau begannen.
1.3 Unternehmen Taifun
Am 6. September 1941 gab Hitler erneut die Weisung für einen Angriff auf Moskau. Es sollte
die letzte Offensive in diesem Jahr sein. Für dieses
Unternehmen sollte Generalfeldmarschall Hermann
Hoth von Norden mit der 4. Panzerarmee nach Moskau ziehen und von Süden sollte Generalfeldmarschall Heinz Guderian mit seiner Panzerarmee
nach Moskau vorrücken. Während auf deutscher
Seite die Vorbereitungen auf Hochtouren liefen, begannen auch in Moskau die Vorbereitungen für den deutschen Angriff. Unter der Leitung von
General Georgi Schukow wurden in Moskau von der Zivilbevölkerung Panzerabwehrgräben
ausgehoben. Währenddessen beorderte Stalin sibirische Elitesoldaten zur Verteidigung nach
Moskau. Im Oktober setzten starke Regenfälle ein, die ein Vorrücken der deutschen Panzer
unmöglich machten. Die Deutschen verloren ihre ganze Mobilität, da sie ständig ihre Fahrzeuge ausgraben mussten.3
Den Russen hingegen waren die Bedingungen vertraut und so hatten sie einen großen Vorteil
gegenüber den Deutschen. Doch am 2. Oktober startete der Angriff auf Moskau. Deutsche
Truppen der Heeresgruppe Mitte stießen in Richtung Moskau vor. Im November schien sich
die Lage für die Deutschen noch zu verbessern. Plötzlich einsetzender Frost ließ den
Schlamm frieren, sodass die Panzer teilweise zur Infanterie aufrücken konnten und so erreichten die Deutschen sogar die Randbezirke von Moskau. Doch dieser Vorteil war nur von kur-
2
Vgl. ESSER, Brigitte/VENHOFF, Michael: Chronik des 2. Weltkrieges. München: Chronik Verlag 1999, S.
128.
3
Vgl. PILMOTT, John: Die Wehrmacht. Die Geschichte der Wehrmacht im 2.Weltkrieg. 2.Auflage. Klagenfurt:
Kaiser Verlag 2003. S. 65 ff.
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zer Dauer, da die Temperaturen bald auf -40 Grad fielen und das Öl in den Motoren fror. Anfang Dezember kam der deutsche Vorstoß ganz zum Erliegen, weil auch die Infanterie auf den
Winter nicht ausreichend vorbereitet war. General Georgi Schukow sah darin seine große
Chance. Am 5. Dezember startete er die russische Winteroffensive.
Die Front erstreckte sich über 950 km von Leningrad bis Kursk. Mit Hilfe von 30 InfanterieDivisionen aus Sibirien, die an so ein Klima gewöhnt waren, begann er den Angriff. Es gelang ihm die völlig überraschten Deutschen zurückzudrängen. An manchen Frontabschnitten
mussten sich die Deutschen sogar über 100 km zurückziehen. 4
2 Stalingrad
2.1 Hitlers Ziele
Stalingrad war das Industriezentrum im Kaukasus. Durch die Besetzung der Stadt erhoffte
sich Hitler den Zugang zu den Erdölfeldern und er wollte die Türkei dazu bringen, dem
Bündnis der Achsenmächte beizutreten. Hitler dachte, dass es leicht wäre Stalingrad zu erobern, da ein Großteil aller sowjetischen Truppen um Moskau stationiert war.
2.2 Unternehmen Blau
Am 28. Juni 1942 startete die Heeresgruppe Süd das Unternehmen Blau. Das erste Ziel des
Angriffes war die Stadt Woronesch am Don. Nach heftigen Gefechten nahmen die Deutschen
die Stadt am 5. Juli ein. Zur selben Zeit vertrieben die Deutschen die restlichen sowjetischen
Truppen von der Krim. Am 9. Juli teilte Hitler die Heeresgruppe Süd in die Gruppen A und
B.5 „Während die Heeresgruppe B, zu der auch die bei Woronesch stationierten Kräfte gehörten, entlang des Donez-Korridors in Richtung Stalingrad vorstieß,
sollte Heeresgruppe A das Donez-Becken nördlich von Rostow
einnehmen, ehe sie südwärts in den Kaukasus vordringen würde, um dort den Raum von Batum bis Baku zu sichern.“6
Das Überraschungsmoment scheiterte, weil Hitler die 4.
Panzerarmee von der Heeresgruppe A wieder zurück zur
4
Vgl. ESSER, Brigitte/VENHOFF, Michael. A. a. O., S. 134
Vgl. PILMOTT, John: Die Wehrmacht. Die Geschichte der Wehrmacht im 2.Weltkrieg. 2.Auflage. Klagenfurt:
Kaiser Verlag 2003. S. 109 ff.
6
Ebda, S. 109 ff.
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Heeresgruppe B schickte und die Russen die Absichten erkannten. Stalin ordnete daraufhin
an, Stalingrad bis zum letzten Atemzug zu verteidigen. Falls die Stadt verloren gehen würde,
müssten sich die sowjetischen Truppen hinter die Wolga zurückziehen. Das würde bedeuten,
dass die Deutschen in aller Ruhe die Erdölfelder besetzen könnten.
2.3 Die 6. Armee in Stalingrad
Als Generalfeldmarschall Friedrich Paulus am 23. bzw. 24. August 1942 mit seinen Truppen
die Außenbezirke von Stalingrad erreichte, musste er feststellen, dass die Verteidigungsstellungen der Sowjets gut ausgebaut waren. Von der Heeresgruppe A konnte sich Paulus keine
Hilfe erwarten, da durch Hitlers ständige Änderungen der Ziele die Nachschubsroute überdehnt waren und die Heeresgruppe A festsaß. Am 7. September marschierte Generalfeldmarschall Paulus, unterstützt von der 4. Panzerarme aus dem
Süden, in Stalingrad ein. In Stalingrad leisteten die 62.
und die 64. Armee erbitterteten Widerstand. Sie hatten
den Vorteil, dass sie die Stadt gut kannten, und sie nutzen
die Fabriken als Verteidigungsstellungen. Das erschwerte
den Deutschen das Ziel, die Fabriken unbeschädigt einzunehmen. Am 10. September ernannte Stalin General Tschuikow zum Oberbefehlshaber der
Armeen. Obwohl am Anfang die Lage fast hoffnungslos war, schaffte es General Tschuikow,
seine Truppen zu sammeln. Die Deutschen versuchten die sowjetischen Truppen mit ständigen Luftangriffen zu zermürben, doch auch dieser Versuch scheiterte und so blieb den Deutschen nur mehr der Straßenkampf. Das Vorankommen der Deutschen erwies sich als äußerst
schwierig, da durch die ständigen Luftangriffe und durch den ständigen Beschuss der Artillerie die ganze Infrastruktur zerstört war. Doch Mitte September beherrschte die 6. Armee
schon fast den ganzen Südteil der Stadt. Nun tauchte eine neue Gefahr auf. Die 6. Armee befand sich in der Gefahr vom Rest der Wehrmacht abgeschnitten zu werden, weil die Russen
durch einen Angriff die Stellung an der Wolga bedrohten
die von italienischen, ungarischen und rumänischen
Truppen gehalten wurde.7
Generalfeldmarschall Paulus wusste, dass die verbündeten Truppen die Stellung nicht gegen die sowjetische
Übermacht halten konnten. So erhielt die sowjetische
7
Vgl. ebda, S. 111 ff.
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Armee Ende Oktober die Pläne für das Unternehmen Uranus. Ziel war, den Frontabschnitt,
der von rumänischen Truppen gehalten wurde, zu durchbrechen und so die 6. Armee und die
4. Panzerarmee einzukesseln. Am 19. November 1942 begann der sowjetische Angriff auf die
rumänischen Truppen, die nach 4 Tagen kapitulierten. Am 23. November erreichte dann die
51. Armee Stalingrad und so war die 6. Armee eingekesselt. Generalfeldmarschall Paulus bat
Hitler um Erlaubnis auszubrechen doch, dieser bestand darauf, dass die Stellungen in Stalingrad zu halten seien, und so begann die größte Kesselschlacht im 2. Weltkrieg. Hitler sicherte
Paulus zu, dass die Luftwaffe täglich 600 Tonnen Versorgungsgüter einfliegen würde, doch
die Luftwaffe flog täglich nur 100 Tonnen ein und so brach eine Hungersnot unter den Soldaten aus. Auch der Versuch von General Manstein, die 6. Armee zu befreien, scheiterte. Manstein kam bis auf 50 km an die Stadtgrenze heran, doch die 6. Armee blieb in Stalingrad, so
wie Hitler es befohlen hatte.
Manstein musste sich Mitte Dezember zurückziehen, weil auch die Italiener ihren Frontabschnitt nicht mehr halten konnten.
Am 26. Jänner 1943 ging dann auch noch der Flughafen verloren und so war man ganz von
der Außenwelt abgeschnitten.
Am 31. Jänner versuchte Hitler noch einmal die Truppen davon zu
überzeugen, wie wichtig der Kampf war. Doch noch am selben Tag kapitulierte die Nordgruppe in Stalingrad unter General Karl Strecker und
am 2. Februar kapitulierte Generalfeldmarschall Paulus mit der Südgruppe. Nach der Gefangennahme durch die Russen forderte Generalfeldmarschall Paulus die deutschen Einheiten auf überzulaufen, oder zu
kapitulieren.8
2.4 Auswirkungen der Niederlage
Im Kessel von Stalingrad starben durch Hitlers Durchhaltebefehl etwa 190.000 Soldaten. Wie
hoch die Verluste der Roten Armee waren, ist bis heute nicht genau bekannt. Man geht aber
davon aus, dass die Verluste etwa das Dreifache der Deutschen betragen. Weitere 90.000
deutsch Soldaten gingen in sowjetische Gefangenschaft.
Von ihnen sind nur in etwa 5000 nach Deutschland zurückkehrt. Auch die Luftwaffe musste
schwere Verluste an Menschen und Material hinnehmen. Insgesamt verlor die Luftwaffe rund
500 Flugzeuge und über 1000 Piloten. Die Deutschen verloren bei dieser Schlacht die Elite
8
Vgl. ebda, S. 111 ff.
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ihrer Infanterie. Auch der Verlust eines großen Teiles der 4. Panzerarmee war sehr hart für
Deutschland. Der Verlust dieser beiden Einheiten war in den nächsten Kriegsmonaten deutlich zu spüren. Aus österreichischer Sicht war der Verlust der 6. Armee sehr tragisch, da in
der 6. Armee rund 100.000 Österreicher dienten. In der deutschen Bevölkerung wurde die
Niederlage als Kriegswende gesehen, laut einem Bericht der SS. Auch die Alliierten feierten
den Sieg als Kriegswende. Nach der Niederlage der Deutschen in Stalingrad startete die Rote
Armee überall Gegenangriffe. Erst im Sommer 1943 konnten die Deutschen die Ostfront wieder einigermaßen zu stabilisieren. Doch auch dies blieb nicht von langer Dauer, da Hitler im
Sommer 1943 erneut eine Offensive befahl und somit die letzten Mittel der Deutschen an der
Ostfront sinnlos verschwendete. 9
3 Kursk
3.1 Unternehmen Zitadelle
Unternehmen Zitadelle war der geplante Angriff auf den Frontbogen bei der Stadt Kursk. Der
Frontbogen besaß eine Seitenlänge von etwa 200 km und reichte etwa
150 km in Deutsches Gebiet hinein. Es war die letzte Großoffensive des
Deutschenreiches an der Ostfront. Das Unternehmen lief vom 5 bis zum
13.Juli. Doch das Unternehmen war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, da die Briten, die den Code der deutschen De-chiffriermaschine
Enigma entschlüsselt hatten, alle Geheim-informationen an die Russen
weitergaben. Die Russen bereiteten sich in aller Ruhe auf den Angriff
vor und errichteten starke Verteidigungsstellungen. Der Plan für die
Offensive stand schon am 4. Mai 1943, doch Hitler wollte bis Juli warten, weil erst dann die neuen Panzer bereitstanden. Zwischen Mai und Juli zogen die Deutschen etwa 70% ihrer Truppen an der Ostfront für dieses Unternehmen zusammen. Während
die Deutschen ihre Truppen zusammenzogen, errichteten die Sowjets an vielen Stellen ein
dicht gestaffeltes Bunkersystem.10 Insgesamt hoben sie über 5000 km lange Laufgräben aus,
legten 500.000 Minen und errichteten einige Tausend Bunker.
Insgesamt standen den zwei russischen Heeresgruppen Woronesch und Zentral rund 1,35 Millionen Soldaten, fast 4000 Panzer und in etwa 15.000 Geschütze zu Verfügung. Am Abend
9
ESSER, Brigitte/VENHOFF, Michael. A. a. O., S. 220.
Unternehmen Zitadelle. Online in Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Zitadelle [Stand:
2005-02-25]
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des 4. Juli begannen die Russen ein umfangendes Artilleriebombardement auf die Stellungen
der Deutschen. Wenige Minuten bevor die deutsche Luftwaffe startete um Angriffe auf russische Ziele zu fliegen, erreichten sowjetische Flieger die Flughäfen und begannen einen Angriff. Während der Luftangriff von den Deutschen leicht abgewehrt wurde, verursachte der
Artilleriebeschuss empfindliche Ausfälle bei den Bodentruppen. Trotzdem begann Generaloberst Walter Model (später Generalfeldmarschall), Oberbefehlshaber Heeresgruppe Mitte,
auf der Nordseite des Bogens um 5:30 Uhr die geplante Offensive. Er kam mit seinen Truppen nur sehr langsam voran, da Marschall Rokossowskij, Oberbefehlshaber der Zentralfront,
seine Verteidigungslinie fast 30 km tief gestaffelt hatte. Kaum war die eine Linie besiegt, kamen die deutschen Einheiten schon in den Beschuss der nächsten Linie.
Am 7. Juli kam die Offensive an der Nordseite zu erliegen. Im Süden schien alles besser zu
laufen unter der Führung von Generalfeldmarschall Manstein
begann die Heeresgruppe Süd ihren Angriff um 5:00 Uhr. Manstein schaffte es mit dem 2. SS-Panzerkorps eine Bresche in die
sowjetische Linie zu schlagen. Er bat Hitler mehr Truppen in
diesen Frontabschnitt zu verlegen, doch Hitler lehnte seine Bitte
ab. So hatten Mansteins Truppen nicht genug Stoßkraft um die
Front endgültig zu durchbrechen. Seine Offensive blieb am 11.
Juli endgültig stecken. Die Russen starteten sofort einen Gegenangriff mit der 5.Gardepanzerarmee. Der Angriff sollte verhindern, dass die Deutschen das
Dorf Prochorovka einkesseln. So kam es dann auf dem umliegenden Land des Dorfes zur
größten Panzerschlacht der Geschichte. Hier trafen etwa 900 russische Panzer auf 600 Panzer
der Deutschen. Die 5. Gardepanzerarmee teilte sich auf in mehrere Staffeln. Die 1. Staffel
bestand aus rund 500 Panzern. Sie griffen die Deutschen als Erste an, erlitten aber gleich
schwere Verluste. Die Deutschen zerstörten allein von ihnen 344 Panzer. Bis spät in die Nacht
dauerte die Schlacht. 11
Angeblich verloren die Deutschen bei dieser Schlacht nur 43 Panzer und 12 Sturmgeschütze.
Nun setzten die Panzer den Weg nach Kursk fort, doch sie mussten feststellen, dass der Riss
in der Verteidigungslinie schon wieder geschlossen war.
Auch die Panzerreserven der Deutschen, mit denen der Durchbruch vielleicht gelungen wäre,
kamen um 24 Stunden zu spät. So brach Hitler das Unternehmen am 13. Juli ab. Alle Truppen
wurden in andere Kampfgebiete verlegt. Ein Teil wurde nach Italien verlegt, wo alliierte
11
Vgl. ebda.
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Truppen am 10. Juli auf Sizilien landeten und der Rest wurde in den Raum Orel verlegt, wo
die Russen am 12. Juli einen Angriff starteten.
3.2 Verluste
Die Anzahl der Verluste ist nur sehr schwer einzuschätzen, da auch viele Zahlen für Propagandazwecke verändert wurden. Von den 2.374 Panzern der Deutschen wurden in etwa 350
ganz zerstört. Die Russen haben angeblich ihren halben Panzerbestand, also etwa 1.600 bis
2.000 Panzer, verloren. In Summe verloren die Deutschen bei diesen Unternehmen in etwa
60.000 Soldaten. Die Verluste der Russen belaufen sich in etwa auf 80.000 Soldaten.12
4 Sowjetische Gegenoffensive
4.1 Sowjetische Winteroffensive 1943 - 1944
Am 24. Dezember 1943 begann die russische Winteroffensive. Die Deutschen befanden sich
nach dem Scheitern des Unternehmens Zitadelle an der Ostfront nur mehr auf dem Rückzug ,
da die sowjetischen Angriffe immer stärker wurden und die Wehrmacht nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Der deutsche Geheimdienst informierte Hitler auch von einer geplanten
Offensive der Alliierten in Frankreich im Frühjahr 1944. So befahl Hitler, keine neuen Einheiten mehr in den Osten zu schicken, bis der Angriff der Alliierten in Frankreich abgewehrt sei.
Ohne Verstärkung waren die Truppen der Deutschen verloren. Hitler befahl auch die Positionen zu halten, doch die Truppen schafften es nicht. Weiters fehlte es den Deutschen an der
nötigen Winterausrüstung und so erfroren auch viele Soldaten in den Stellungen.
Noch im selben Jahr kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Hitler und Generalfeldmarschall Manstein. Dieser verlangte von Hitler, dass sich die Truppen zu den befestigten Stellungen zurückziehen dürfen. 13
Hitler weigerte sich, den Rückzug zu befehlen. Auch
dieser Befehl von Hitler sollte vielen Tausenden
Soldaten das Leben kosten. Am 14. Jänner 1944 begannen die 2., die 42. und die 59. sowjetische Armee einen massiven Angriff auf die Heeresgruppe Nord im Frontabschnitt um Leningrad mit dem Ziel, die 18. Armee der Deutschen
12
13
Vgl. ebda
ESSER, Brigitte/VENHOFF, Michael: A. a. O., S. 302.
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einzukesseln. Doch die 18. Armee schaffte es, sich unter großen Verlusten und unter Aufgabe
der Städte Luga und Narwa hinter die Frontlinie zurückzuziehen. Durch diesen Rückzug geriet allerdings die 16. Armee, die Leningrad belagerte, in die Gefahr vom Nordflügel her
übergangen zu werden.
Am 20. Jänner 1944 setzten sowjetische Truppen mit dem Angriff auf den Brückenkopf in
Oranienburg westlich von Leningrad zur endgültigen Befreiung der Stadt an. Die Truppen
kamen durch die Unterstützung der sowjetischen Luftwaffe sehr schnell voran. Innerhalb von
wenigen Tagen hatten die sowjetischen Truppen den 180 km langen Frontbogen so weit unter
Kontrolle, dass der 16. Armee nur der Rückzug blieb. 14
Nach dem Abzug der deutschen Truppen war die 900 Tage lang andauernde Belagerung von
Leningrad vorbei. Während dieser Belagerung starben rund 900.000 Zivilisten in Leningrad.
4.2 Weiterer Verlauf an der Ostfront bis 1945
Am 4. März 1944 startete Marschall Shukow einen Angriff auf die Heeresgruppe Süd in der
Ukraine. Der Vorstoß wurde von allen sowjetischen Einheiten auf der
Ukraine durchgeführt und auch hier blieb den Deutschen nur der
Rückzug. Da der sowjetische Vormarsch schneller voranging als der
deutsche Rückzug, wurde die 1. Panzerarmee unter General Hans Valentin Hube eingekesselt. Manstein verbat Hube Richtung Süden auszubrechen, da er sich Richtung Westen bewegen sollte um den Anschluss an die restliche deutsche Armee zu finden. Am 6. April erreichte Hube den Rest der deutschen Armee. Bei diesem Rückzug erlitt seine Einheit nur wenige Verluste. Am 8. April begann die nächste sowjetische Offensive in der Ukraine, die zur
kompletten Befreiung führte. Hitler konnte sich mit dem Rückzug nicht abfinden und befahl,
seinen Truppen die Stellungen zu halten, doch diese zogen sich wenige Tage später trotzdem
zurück.15
Hitler machte für das Versagen an der Ostfront Generalfeldmarschall Manstein und Generalfeldmarschall Kleist verantwortlich. Währenddessen drang die Rote Armee auch in Rumänien
ein.
Nach einer Blitzoffensive der 57. Armee unter General Tolbuchin räumten die letzten deutschen Truppen die Krim.
14
15
Vgl. ebda, S. 310.
Vgl. ebda, S. 304 ff.
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Am 22. Juni 1944 startete die sowjetische Sommeroffensive. Sie führte zum kompletten Zusammenbruch der Ostfront. Bis Ende Juni drängten die
sowjetischen Truppen die Deutschen über 300 km zurück.
Während dieser Offensive erlitten die Deutschen ihre
größte Niederlage. Nach wenigen Tagen verloren die
Deutschen zwei Armeen und über 350.000 Soldaten. Am
1. August 1944 begann der Aufstand, der polnischen Bevölkerung, in Warschau. Die Rote Armee half den Aufständischen nicht, obwohl sie nur einige Kilometer vor Warschau stand. Am 21. September kapitulierten die Aufständischen. Am
16. Oktober drangen sowjetische Truppen in Ostpreußen ein. Am 27. Jänner befreite die Rote
Armee Auschwitz. Am 10. Februar besetzte die Rote Armee Budapest. Am 16. April begann
die Schlacht um Berlin. Am 30. April hatte die Rote Armee Berlin unter ihrer Kontrolle. Am
8. Mai 1945 kapitulierte das Deutsche Reich.16
16
Vgl. ebda, S. 393 ff.
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5 Literaturverzeichnis
1.) BAXTER, Ian: Die Waffen-SS an der Ostfront. 2. Auflage. Klagenfurt: Kaiser Verlag
2005.
2.) BENZ, Wigbert: Unternehmen Barbarossa. Der Angriff gegen die Sowjetunion und der
Holocaust. Online in Internet: URL: http://www.wk-2.de/ [Stand: 2005-01-18]
3.) BLUMENTHAL, P. J: Hitler. Der Aufstieg zur Macht. In: P.M. History. Peter Moosleitner
Magazin- Das neue Magazin für Geschichte. April 1999, S.30-69.
4.) BOOTH, Owen/WALTON, John: Der Zweite Weltkrieg. 2. Auflage. Klagenfurt: Kaiser
Verlag 2003.
5.) ESSER, Brigitte/VENHOFF, Michael: Chronik des 2. Weltkrieges. München: Chronik
Verlag 1999.
6.) PILMOTT, John: Die Wehrmacht. Die Geschichte der Wehrmacht im 2. Weltkrieg.
2. Auflage. Klagenfurt: Kaiser Verlag 2003.
7.) SANDGRUBER, Roman: Illustrierte Geschichte Österreichs. Epochen, Menschen, Leistungen. Wien: Pichler Verlag 2000.
8.) SCHEIBER, Gerhard: Kurze Geschichte des Zweiten Weltkrieges. München: Beck 2005.
9.) UNTERNEHMEN ZITADELLE. Online in Internet: URL:
http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Zitadelle [Stand: 2005-02-25]
10.) ZENTNER, Christian: Drittes Reich und 2. Weltkrieg. Daten, Fakten, Hintergründe. Rastatt: VPM Verlagsunion 1998.
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6 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Online in Internet: URL: http://www.freewebs.com/.../ thewalkingdead.htm [Stand:
2005-03-14].
Abb. 2, 10 und 12: Online in Internet: URL: http://www.military-info.de/ [Stand: 2005-0314].
Abb. 3, 4, 5, 8 und 11: Online in Internet: URL: http://www.torweihe.com/index.htm [Stand:
2005-03-14].
Abb. 6 und 7: Online in Internet: URL: http://www.russlandfeldzug.de/ gallery.htm [Stand:
2005-03-14].
Abb. 9: Online in Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Zitadelle [200502-25].
Abb. 13: Online in Internet: URL: http://www.dsg.ch [Stand: 2005-03-14].
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