StichwortPROTOvonPOLPHILvom14112003durchSOFIaKARIMI: Liebe Kommiliton(Inn)en ! Da dieses Kurz-Protokoll erst am Montag bei mir ankam, muß ich noch überlegen, was ich damit mache. Sofia hat dies zum ersten Mal gemacht und in Anbetracht dieser Welturaufführung ist es gut gelungen. Es müßte nur an vielen Stellen korrigiert und ergänzt werden. Und dazu hab ich jetzt kaum die Zeit. Die Woche hat angefangen und ich bin längst bei Thomas von Aquin in Gedanken. Ich kopiere es erst mal und sentscheide es später. (s.u.) Es folgt erst mal die Stichwort-Mitschrift von POLPHIL vom 14.11.2003 durch SOFIA KARIMI: Politische Ideengeschichte Protokoll der Vorlesung vom Freitag, den 14. Nov. 03 ( Augustinus ) Protokollantin: Sofia Karimi Gliederung: 1. Vorbemerkung 2. Nachbemerkung (zur Aristoteles- Vorlesung) 3. Zwischenfazit zu den Tutorien 4. Die „andere Vorgeschichte“ a) Realgeschichte b) Hellenismus c) Romanismus d) Christianismus 5. Augustinus: Gesch.-Pol.-und Staatsphilosophie 3 Indikatoren als „challenge“: -ausbleibende Parosie -Christl. Staatsreligion -„Il sacco di Roma“ 410 n.u.Z. “De Civitate Dei” als “response” 6. Fazit zu DCD- Auswirkungen Zuerst der Nachtrag zu 2.: (zu den Begriffen der Gerechtigkeit und der Politie bei Aristoteles: Balance zwischen Gleichverteilung und Verteilung gemäß Leistung, Mesotisierung der Politik die Mitte zwischen Oligarchie und Demokratie = „Politie“ (DL: Bitte an alle, dies in den Tutorien zu vertiefen!!!!! That’s a core issue of our lecturing !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) Fachtermini: Civitas Dei – Civitas Terrena (= Diaboli) Paidagogos eis Christon = Lehrmeister auf C hin Amor: - amor dei = die Liebe zu Gott - amor sui = die Liebe zu sich selbst Euergetismus = Mildtätigkeit soteria = Heil Kosmopolitismus (der Stoa) Zu a): -320 v.u.Z.: Ende der klassischen Phase der griechischen Polis, Übergangsphase des Hellenismus -1.Jh v.u.Z.: „römische Revolution“ -100- 40v.u.Z.: Caesars Ermordung, dramatische Ereignisse; röm. Republik, dann röm. Reich; Oktavian ( Augustus ) prägt das röm. Reich -Jesusereignis: Diese Geschichte wäre eine von vielen gewesen, wenn sie nicht durch Paulus dahingehend interpretiert worden wäre, dass Jesus Gottes Sohn gewesen sei und dass er die Menschen als Christus (= Messias) von dem seit dem Sündenfall auf ihnen lastenden Schicksal erlösen würde. Paulus war ein Jude und versuchte seine Religion zu reformieren ( „Moses muss relativiert werden!“, baesser: auf ein neues und ‚höherrangiges Heilsereignis hin neu egesehen werden) Nach den zwei Tempelzerstörungen und der darauffolgenden Diaspora wollte Paulus dieses Schicksal nicht wieder erdulden müssen und riet in den Römerbriefen (13.1) zu Gehorsam und Untertanentum. Damit prägte er diese verfängliche „christliche Tugend“. Zu b): -Zwei Schulen (Stoa/ Epikureismus) Diese Strömungen stellen den Versuch dar, das Politische als „Residuum“ zu erhalten. -Rückzug ins Bürgerliche ( Kosmopolitismus der Stoa, Wegkommen von der Polis, Denken in weltbürgerlichen Kategorien) -Rückzug ins Private ( Epikureismus, Ziel = „die Seelenruhe“ ) -Kynismus-„Rückzug von Allem“ ( Diogenes in der Tonne ) -Utopieentwürfe ( z.Bsp. „Atlantis“) -Rückzug in die Religion- Neuplatonismus – Plotin (ca 205 – 270) – Versuch, Gott als Logos zu erkennen Fazit: -im Allgemeinen ein reduziertes Politikverständnis: Nur der Euergetismus bleibt von der Politik übrig; Regieren ist „sehr elitäre Veranstaltung“. Zu c): Die Römer versuchen, das Griechentum in ihre Denkvorstellungen zu assimilieren, bleiben aber weitgehend Epigonen.. Zu ihren bedeutenden Denkern gehören Cicero, Seneca, Salust. Ihre große Erfindung ist die Fixierung des Rechts. Die Herrschaft in der röm. Republik ist eine Adelsherrschaft und die Reichen haben ein Interesse daran, ihr Eigentum zu schützen. Das Recht ist sehr häufig in der Geschichte aufgetreten zur Absichaerung des Eigentums) Zu d): Im Judentum herrschte zu damaliger Zeit eine starke apokalyptische Strömung. Den Menschen war seit dem Untergang der Polis das konkrete Gefühl von „Heimat“ verloren gegangen. Dieser Zustand bot einen fruchtbaren Boden für die Verbreitung des Christentums. Besonders die Gründung von Gemeinden mit dem Aspekt einer „Heilsgemeinschaft“ stellte sich mit seiner „Aufwertung des Menschen“ als soziale Basis für die neue Religion dar. -100-400: Zeit der Kirchenväter „Patristik“ -bis 100 Ausformung des Ch.( Frühch. ) -Die „Parusie“ war seit 400 Jahren ausgeblieben. -3– -Durch Theodosios war das Ch. Zur Staatsreligion erhoben worden. -„Sacco di Roma“ unter Alarich 410. Q: Welchen Göttern ist die Schuld daran zuzuschieben? Zu 5.: Augustinus (354-430) wird als Sohn einer Christin und eines Heiden in Nordafrika geboren, verbrachte dort auch die meiste Zeit seines Lebens – die letzten 35 Jahre als Bischof von Karthago. Sein Werk DE CIVITATE DEI ist kein Staatsentwurf im eigentlichen Sinne, prägte jedoch das pol. Denken und Geschehen im Mittelalter. Aug. entwertet die antike Weltlichkeit und ist ein Kritiker der Staatsidee (Herrschaft von Menschen über Menschen ist nicht von Gott gewollt!) Im „Gottesstaat“ entwickelt A. die Ansicht von der Vergangenheit und begründet die so genannte Geschichtsphilosophie (die Vorstellung, dass die Geschichte ein erkennbares Muster aufweist). Darin liegt ein PARADIGMENWECHSEL vom antiken Denken „in Kreisen“ zu einem „linearen“ Denken. Die Geschichte wird „epochisiert“ ( siehe die sechs „Lebensabschnitte“) Im Unterschied zu den antiken Denkern sieht A. in einer Beteiligung der Bürger einen Bruch auf dem Weg hin zum Gottesstaat. (siehe Röm.13.1) Seine „Politik“ ist auf den Frieden hin konzipiert („ohne Frieden keine Gerechtigkeit“) und beendet die Dominanz der „inneren Angelegenheiten“. Er hält das Naturrecht für ein „in das menschliche Herz eingeschriebenes Gesetz“. A. verwirft die Sklaverei, weil er postuliert, dass es keine „ungleichen“ Menschen gibt. Zu 6.: Augustus Denken ist von einem Dualismus geprägt. Er postuliert einen Gottesstaat und einen Staat des Teufels. Der eine besteht aus Tugenden und der andere aus Lastern. Dieses Denken, dass die Menschen in Auserwählte und Verdammte eingeteilt worden sind, sollte sich beim Aufstieg des Papsttums als mächtige theologische Waffe erweisen. DL: Also, es fehlt sehr viel. Mein Vorschlag: Ich stelle dieses Kurzprotokoll trotzdem ins Netz, gehe dafür aber in der nächsten Vorlesung noch mal darauf ein.---- Noch eine Bitte, versuchen Sie sich bitte alle intensiver in der Anfertigung solcher Mitschriften. Üben Sie es; ich zerreiße niemanden. Sie haben den Vorteil. Die Kunst des ausreichenden und exakten Protokollierens wird Ihnen im späeteren Leben hilfreich und unersetzbar sein, und zwar für Sie seklber wie auch für Ihre kooperativen Arbeitszusammenhänge. DL _____________________________________________________________________