Protokoll - Presse + Kommunikation Saremba GmbH

Werbung
Touristikamt Kur & Kultur Ottobeuren, Pressenewsletter Juni 2013
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben für Sie Neuigkeiten aus der Kulturgemeinde Ottobeuren in Bayern:
 Roberto Abbado dirigiert Verdi-Requiem mit mehrfach gebrochener Nase
 Zwei Dirigenten-Debüts mit Bruckners Meisterwerken in der Basilika
 Sport-Jugendherberge Ottobeuren für Umbauten und Programm ausgezeichnet
Sturz aufs Gesicht: Roberto Abbado dirigiert Verdi-Requiem mit mehrfach gebrochener Nase
Ottobeuren (oh)
Orchester, Chor und Solisten in höchster Anspannung. 2500 Klassikfreunde, denen der Atem stockt.
Herbei eilende Ärzte und Sanitäter. Eine Atmosphäre bangster Ungewissheit um die Gesundheit des
Dirigenten durchzog das erste Ottobeurer Konzert am 23.06.2013 in der ausverkauften Basilika. Sie
entlud sich am vergangenen Sonntag nach fast zwei Stunden in Standing Ovations. Auditorium und
Musiker zollten Roberto Abbado höchsten Respekt für eine beispiellose Energieleistung. Mit mehrfach
gebrochener Nase, nach einem Sturz auf dem Weg zum Dirigentenpult, hatte der Italiener das VerdiRequiem ohne Unterbrechung in meisterhafter Vollendung dirigiert.
Das war passiert: Seit 60 Jahren wird der Altarraum in der barocken Basilika aus akustischen Gründen
mit Holzplatten ausgelegt. Die nur knapp zwei Zentimeter hohe Stufe ließ Roberto Abbado beim Betreten
des Chorraumes stolpern. Bei den Proben hatte er sie jedes Mal federleicht bewältigt. Mit einem lauten
Knall, der bis in die letzten Sitzreihen des mächtigen Gotteshauses zu hören war, schlug der italienische
Dirigent ungebremst mit dem Gesicht auf dem Boden auf. Blut schoss aus der Nase, auf der Stirn
ebenfalls eine blutende Wunde.
„Roberto Abbado hat selbst gleich vermutet, dass seine Nase gebrochen ist“, gibt Peter Kraus die ersten
Sekunden in der Garderobe wieder. Der Touristikamtsleiter von Ottobeuren, für das Programm und die
Organisation der Konzerte zuständig, weicht ab diesem Moment nur noch für die Dauer des Requiems
von Abbados Seite. Denn der Meister dirigiert, nachdem er laut Kraus bei der Wundversorgung
gescherzt habe, er sei froh, aufs Gesicht gestürzt zu sein und sich nicht die Hand gebrochen zu haben.
„Ein Schmerzmittel lehnte ab, er wollte das Konzert unbedingt geben“, fasst Kraus „die unglaubliche
Fähigkeit Abbados“ zusammen, „sich trotz der Verletzung wieder zu konzentrieren, das Dirigat absolut
1
professionell und unter höchstem persönlichen Einsatz zu meistern“. Das Konzert wurde auch durch
einen Arzt der Kreisklinik Ottobeuren gerettet. Er konnte in der Garderobe nach 20 Minuten die starke
Blutung der Nase mit einer Tamponage stoppen, den Kreislauf stabilisieren und das verletzte Gesicht
notdürftig verpflastern.
30 Minuten nach seinem Sturz schreitet Abbado zum Dirigentenpult. Der Konzertmeister betritt vor ihm
den Chorraum und gibt das erlösende Handzeichen. Als er stumm den Daumen hebt, brandet Applaus
durch die Basilika – entgegen der Gepflogenheiten bei den Ottobeurer Konzerten. „Von der Musik habe
ich nichts mitbekommen“, berichtet Peter Kraus später über eine Aufführung, die in mehrfacher Hinsicht
unter keinem guten Stern gestanden hatte: Ursprünglich sollte Enoch zu Guttenberg das Orchester der
KlangVerwaltung München und die Chorgemeinschaft Neubeuern dirigieren, doch musste er zwei
Wochen vor dem Termin krankheitsbedingt absagen. Dann fiel kurzfristig noch Sopranistin Simone
Schneider aus, für die Nicole Chevalier einsprang. Zusammen mit den Solistenkollegen,
Mezzosopranistin Anke Vondung, Tenor Jörg Dürmüller und Bass-Bariton Tareq Nazmi, den
hochkonzentrierten Orchestermusikern und einem blendend agierenden Chor schaute der bangende
Touristikamtsleiter Kraus ans Dirigentenpult, „ob Blut aus Abbados Nase läuft“.
Die Tamponage hält. Verdis Schlussakkorde verklingen. Das Geläut der Basilika setzt ein als ApplausErsatz. So ist es Tradition in Ottobeuren. Mit dem einzigen Wort „fantastisch“ hatte Roberto Abbado die
Frage eines Zeitungsreporters kurz vor seinem ersten Auftritt in der Ottobeurer Basilika beantwortet, wie
er denn die Tradition empfinde, im Gotteshaus nach einer Aufführung nicht zu klatschen. Als die Glocken
verstummen, winkt der Dirigent die Solisten zu sich. Die Fünf verbeugen sich tief. Für das Publikum das
Zeichen, einen langanhaltenden Applaus mit Standing Ovations zu spenden. „Aus Respekt vor der
Leistung, in diesem Zustand in einer so hohen Qualität zu dirigieren“, interpretiert Peter Kraus. Für
musikalische Vollendung, für höchste Konzentrationsfähigkeit, Selbstdisziplin und Professionalität . Diese
führt Roberto Abbado in den nächsten Tagen vom Allgäu an den Bosporus, um in Istanbul am 01.07. in
der berühmten byzantinischen Kirche Hagia Irene ein „Viva Verdi Gala Concert“ zu dirigieren. Dass er
das Dirigat durchführen will, hatte er in Ottobeuren schon angekündigt.
Erst nach dem Konzert wird die Schwere von Abbados Verletzung diagnostiziert: mehrfach gebrochene
Nase. Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Memmingen will den Italiener nach drei Stunden Behandlung in der
Universitätsklinik Ulm weiter versorgen lassen. Abbado lehnt ab und bleibt eine Nacht in einem
Ottobeurer Hotel. „Am nächsten Morgen hat er mich beim Abschied umarmt“, erzählt Peter Kraus. Der
Touristikamtsleiter schwärmt von Roberto Abbado als einem „extrem freundlichen und
entgegenkommenden Dirigenten, der sich für die Unterstützung mehrfach bedankte“.
2
BU:
Roberto Abbado: Obwohl er sich beim Basilika-Konzert in Ottobeuren die Nase mehrfach brach, führte er
das Orchester KlangVerwaltung München, die Chorgemeinschaft Neubeuern und die vier Solisten
hochkonzentriert durch eine emotionale Aufführung von Giuseppe Verdis „Messa da Requiem“.
Zwei Dirigenten-Debüts mit Bruckners Meisterwerken
Ottobeuren (oh)
In Ottobeuren hofft Kulturamtsleiter Peter Kraus nach dem Nasenbruch von Roberto Abbado, dass sich
die beiden nächsten Basilika-Konzerte am 21.07. und 15.09. in ruhigerem Fahrwasser bewegen werden.
Auch wenn die Spannung bei den beiden jungen Dirigenten Michael Sanderling und Marc Albrecht nach
Abbados Leistung noch steigen dürfte – sie fügen ihrer Künstler-Vita in diesem Sommer einen
bedeutenden Meilenstein hinzu: Erstmals dirigieren sie ein Basilika-Konzert in Ottobeuren. Zur
Aufführung kommen Meisterwerke von Anton Bruckner mit zwei renommierten Orchestern aus
Deutschland und der Schweiz. Nach dem ausverkauften Verdi-Requiem am 23.06. mit Abbado sind für
die beiden Debüts im Juli und September noch Karten erhältlich.
Kompositionen von Anton Bruckner haben ihren festen Platz im Programm der traditionsreichen
„Ottobeurer Konzerte“ in der barocken Basilika. So auch 2013: Am Sonntag, 21.07., spielt um 15 Uhr das
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR seine Symphonie Nr. 4 Es-Dur. Dirigent ist Michael
Sanderling, 1967 in Berlin geboren, der aktuell die Dresdner Philharmonie leitet, die ihn 2010 zum
Chefdirigenten wählte. Drei Jahre älter ist Dirigent Marc Albrecht, der Cousin von
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Er leitet am Sonntag, 15. 09., in der Basilika Ottobeuren
um 15 Uhr Bruckners Messe f-Moll Nr. 3 mit der „Philharmonia Zürich“, dem Orchester der Oper, sowie
mit dem Chor der Oper Zürich.
Diese Aufführung ist ein Jubiläum: Bruckners berühmte Messe erklang 1953 zum ersten Mal in
Ottobeuren anlässlich der ersten internationalen Begegnung im Kneippkurort nach dem Zweiten
Weltkrieg. Seinerzeit wurde ein Zeichen gesetzt für das Motto „Musik verbindet die Völker“, das im
Unterallgäu inzwischen reiche Früchte getragen hat. So weisen die Basilika-Konzerte in ihrer 64-jährigen
Geschichte mehr als 170 Konzerte mit Orchestern von Weltruf vor mehr als 350.000 Besuchern auf. Im
mithin prachtvollsten sakralen Konzertsaal Bayerns, der 2500 Zuhörern Platz bietet, dirigierten so
berühmte Persönlichkeiten wie Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Riccardo Muti, Kent Nagano, Sir
Colin Davis oder Benjamin Britten.
3
In diese Reihe treten nun die „Ottobeuren-Neulinge“ Albrecht und Sanderling, die ihrerseits schon
bemerkenswerte Erfolge feiern konnten. Michael Sanderling war von 2006 bis 2010 künstlerischer Leiter
und Chefdirigent der Kammerakademie Potsdam, mit der er international gastierte und CDs einspielte.
Seine musikalische Ausbildung hatte er bereits im Alter von fünf Jahren auf dem Violoncello begonnen.
Nach internationalen Wettbewerbserfolgen holte ihn Kurt Masur 1987 als Solocellist zum
Gewandhausorchester Leipzig, von 1994 bis 2006 spielte er in gleicher Position im RundfunkSinfonieorchester Berlin. Sein Debüt als Dirigent gab Sanderling im November 2000 in der Berliner
Philharmonie und wurde seither von vielen Orchestern als Gastdirigent eingeladen, vom TonhallenOrchester Zürich, vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, von der Staatskapelle Dresden
und anderen mehr.
Marc Albrecht ist seit 2011 Chefdirigent der Nederlandse Opera und des Nederlands Philharmonisch
Orkest in Amsterdam. Ausgebildet von seinem Vater, dem Dirigenten George Alexander Albrecht, wurde
er in Wien zunächst Assistent von Claudio Abbado beim Gustav Mahler Jugendorchester. Danach
führten ihn Engagements an die Hamburgische Staatsoper und die Semperoper in Dresden. Ab 1995
war er für sechs Jahre Generalmusikdirektor des Staatstheaters Darmstadt, konzertierte zwischen 2001
und 2004 als freier Dirigent unter anderem mit den Münchner und Berliner Philharmonikern, der
Staatskapelle Dresden und dem Concertgebow-Orchester Amsterdam. Das Orchestre Philharmonique
de Strasbourg leitete er bis 2011 als Chefdirigent und künstlerischer Leiter. Dazu kommen zahlreiche
Gastspiele an renommierten Opernhäusern.
BUs:
Michael Sanderling dirigiert am 21.07.2013 in der Basilika Ottobeuren Anton Bruckners Symphonie Nr. 4
Es-Dur mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR.
Marc Albrecht dirigiert am 15.09.2013 in der Basilika Ottobeuren Anton Bruckners Messe in f-Moll mit der
„Philharmonia Zürich“, dem Orchester der Oper, und dem Chor der Oper Zürich.
Sport-Jugendherberge Ottobeuren für Umbauten und Programmangebote ausgezeichnet
Ottobeuren (oh)
Der Unterallgäuer Kneippkurort Ottobeuren ist die erst zweite Gemeinde in Bayern mit einer zertifizierten
Sport-Jugendherberge, nach dem oberbayerischen Bad Tölz. Herbergsleiter Manfred Hackl wurde am
22.06.2013 offiziell das Qualitätssiegel überreicht, mit dem das Deutsche Jugendherbergs-Werk die
4
attraktiven Programme, vielfältigen Sportmöglichkeiten und auch die umfangreichen Neugestaltungen
und Umbauten im und am Haus würdigt.
Die zertifizierte Sport-Jugendherberge Ottobeuren ist für Gruppen, Schulklassen und Vereine ein kleines,
feines und familiäres Ausflugs- und Ferienquartier mit einem gleichzeitig riesigen Sportangebot. Sowohl
im Innern des Hauses, als auch an den Außenanlagen hat sich in den vergangenen Monaten viel getan.
Vor allem aber bieten die Kooperationen der Jugendherberge mit lokalen Partnern Sportmöglichkeiten
fast ohne Grenzen.
„Unser absolutes Highlight ist der neuer Speed-Soccerplatz“, erklärt Herbergsleiter Manfred Hackl. Das
Kunstrasenfeld mit Rundumbande und Netz eignet sich für Fußball und auch Feldhockey. Die
Beachvolleyball-Anlage wurde ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht. Dazu wurden in den
Außenanlagen neue Wege zur Tischtennisplatte und zur Spielwiese gepflastert. Im Innenbereich hat sich
ebenfalls einiges geändert. Eine freundliche Atmosphäre strahlt der aufgepeppte Eingangsbereich aus
mit modernem Design, einem grünem Farbkonzept, trendigen Möbeln und vielen ansprechenden Bildern.
Zu Räumen der Kommunikation, wo Gemeinschaft gelebt werden kann, wurden der Speisesaal und die
neu gestaltete Rezeption. Sprichwörtlicher Höhepunkt ist die umgestaltete Empore mit gemütlichen
Sitzecken, Billard und Kicker im Gemeinschaftsraum, wo auch PlayStation und Wii zu finden sind, sowie
das neue Lehrer- und Gruppenleiterzimmer.
Ein wichtiger Aspekt in der Sport-Jugendherberge Ottobeuren sind die kurzen Wege: Neben den
Anlagen in und am Haus gibt es zahlreiche Freizeitmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe: Lauf- und
Nordic-Walking-Strecken, im Winter die Langlauf-Loipen, anspruchsvolle Radwege und den KneippAktiv-Park, die alle rasch erreichbar sind.
Noch attraktiver machen das Sportangebot die Kooperationen mit der „Sportwelt Ottobeuren“, einem
Fitness-Zentrum der Extraklasse samt Südschwabens größter Kletterwand, und mit „K-Wood,
Klosterwald“. Für Gruppen und Schulklassen schnüren die drei Partner spezielle Aktiv-Programme mit
qualifizierter Betreuung in so unterschiedlichen Spiel- und Sportarten wie Badminton, Basketball, BeachSoccer und -Volleyball, Bogenschießen, Golf, Klettern an der Wand und im Seilgarten, Radfahren,
Squash, Tennis und anderes mehr.
Als früherer Fußballer bringt Herbergsleiter Hackl noch einen Pluspunkt für Ottobeuren: Er hat beste
Kontakte zur regionalen Sportszene, um Fußball-, Handballplätze und Sporthallen in unmittelbarer Nähe
jederzeit für Gruppen zu organisieren. So bietet die Sport-Jugendherberge Ottobeuren optimale
5
Bedingungen für Schulklassen, für Saison-Abschlussfahrten von Sportgruppen und auch für Vereine, die
hier ein Trainingslager ausrichten möchten.
BU:
Die Empore über dem Speisesaal wurde in der zertifizierten Sport-Jugendherberge Ottobeuren als
Gemeinschaftsraum neu gestaltet.
V.i.S.d.P./Bildnachweis:
Touristikamt Kur & Kultur Ottobeuren
Peter Kraus
www.ottobeuren.de
Meldung Abbado:
Miro Zagnoli
Meldung Sport-Jugendherberge:
DJH Landesverband Bayern e.V.
Pressekontakt:
Presse + Kommunikation Saremba
Medienpark
Hertinger Weg 03
87484 Nesselwang
[email protected]
+49(0)8361 92 07 -100
Das Bildmaterial ist bei redaktioneller Berichterstattung unter Angabe des jeweiligen Bildnachweises
honorarfrei verwendbar.
Sind Sie nicht unser Ansprechpartner? Dann bitten wir Sie, diese E-Mail an den korrekten
Adressaten weiterzuleiten. Vielen Dank!
Stand: Juni 2013 – Irrtum, trotz gründlicher Recherche, vorbehalten
6
Herunterladen