INFORMATION vom 27. Januar 2012 Frankfurt am Main DAM Preis für Architektur in Deutschland 2011 Die 23 besten Bauten in/aus Deutschland 28. Januar – 29. April 2012 Deutsches Architekturmuseum DAM Schaumaninkai 43, Frankfurt am Main, 3. OG PREISVERLEIHUNG + AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG: Fr, 27. Januar 2012, um 19 Uhr PRESSEKONFERENZ: Fr, 27. Januar 2012, um 17 Uhr FÜHRUNGEN: jeweils samstags und sonntags um 16 Uhr ÖFFNUNGSZEITEN: Di, Do — Sa 11 — 18 Uhr \ Mi 11 — 20 Uhr \ Rekonstruktion Ostflügel, Museum für Naturkunde Berlin; © Christian Richters So 11 – 19, Mo geschlossen ÜBER DIE AUSSTELLUNG / BÜROPROFIL DIENER & DIENER / JURYSTATEMENTS 2 PUBLIKATION 5 IMPRESSUM 5 PREVIEW / KONTAKT 6 PRESSEINFORMATION Seite 1 DAM PREIS FÜR ARCHITEKTUR IN DEUTSCHLAND 2011 Frankfurt am Main, 27.01.2012 DIE 23 BESTEN BAUWERKE IN / AUS DEUTSCHLAND DAM DEUTSCHES ARCHITEKUR JAHRBUCH 2010/11 Seit 1980 zeigt das Jahrbuch des Deutschen Architekturmuseums (DAM) einen Querschnitt der besten Bauwerke des jeweiligen Jahres. Diesmal findet zudem ein kleines Jubiläum statt: Zum fünften Mal werden alle im Jahrbuch aufgenommenen, zuvor durch eine Jury ausgewählten Bauten auch in einer Ausstellung präsentiert, die als Repräsentant für aktuelle, deutsche Architektur erneut als Wanderausstellung vorgesehen ist. Im Zentrum steht der Gewinner des DAM Preises für Architektur in Deutschland 2011: Die handwerklich und ästhetisch so neuartige wie herausragende Rekonstruktion des Ostflügels des Museum für Naturkunde Berlin. Der Wiederaufbau sowie die Inszenierung der nun öffentlich zugänglichen „Nass-Sammlung“ von Diener & Diener Architekten (Berlin) wurden für diese Ausstellung noch einmal eigens von Christian Richters fotografiert. BÜROPROFIL DIENER & DIENER ARCHITEKTEN Der Basler Architekt Roger Diener, geboren 1950, trat 1976 nach dem Abschluss seines Studiums an der ETH Zürich in die von seinem Vater Marcus Diener gegründete Firma ein. Vier Jahre später wurde er Partner. Roger Diener war 1985–1989 Professor an der EPF Lausanne. Seit 1999 ist er Professor für Architektur und Entwurf an der ETH Zürich. 2002 wurde Roger Diener mit der Grande Medaille d’Or der Académie d’Architecture in Paris für sein Gesamtwerk ausgezeichnet. 2009 erhielt er den Prix Meret Oppenheim des Schweizerischen Bundesamts für Kultur. Er ist Träger der Heinrich-Tessenow-Medaille 2011. 1980 wurde aus der Firma Marcus Diener Architekt Diener & Diener Architekten. Seit 2011 leitet Roger Diener das Büro zusammen mit seinen Partnern Terese Erngaard, Andreas Rüedi und Michael Roth. JURYSTATEMENTS ZUM PREISTRÄGER / MUSEUM FÜR NATURKUNDE BERLIN Diener & Diener haben einen neuen Klassiker für den Umgang mit dem Bestand geschaffen, wie schon Hans Döllgast vor 54 Jahren mit dem Wiederaufbau der Alten Pinakothek in München. (Peter Cachola Schmal) Behutsamer lässt sich kaum eine Lücke schließen: Mit dem Ostflügel des Museums für Naturkunde gelang eine wunderbare Rekonstruktion – modern und geschichtsbewusst zugleich. (Corinna Seide) Ein in der Stadt verstecktes Puzzleteil - ein Kammerstück der Architektur. (Michael Marten) Das zuvor Bestehende fest im Blick, hat das Architekturbüro Diener & Diener eine Vision des Hier und Jetzt sowie des Zukünftigen entwickelt. (Kristien Ring) Ein Vexierspiel der Zeit und der Materie. In das Neue, welches das verlorene Alte ersetzt, wird die Spur des Alten gegossen. Die Fassade bedeutet sich selbst und ist doch nicht, was sie bedeutet. (Alexander Schwarz) PRESSEINFORMATION Seite 2 DAM PREIS FÜR ARCHITEKTUR IN DEUTSCHLAND 2011 Frankfurt am Main, 27.01.2012 Zwischen dem Alten und dem Neuen gibt es immer Unterschiede. Hier ist diese Dichotomie subtil vereint worden, so dass die Identität des Bauwerks über die Zeiten hin bewahrt wurde. (Giulia Andi) Es klingt wie ein Widerspruch, doch die Rekonstruktion wirkt auf radikale Weise subtil und auf subtile Weise radikal. Entstanden ist ein Bau, der den Eindruck von Geschlossenheit vermittelt, ohne seine historischen Wunden zu verleugnen. (Sandra Danicke) Hier wird gezeigt, dass Rekonstruktion mit Abstraktion einhergehen kann. Es ist ein durch und durch zeitgenössischer Bau entstanden, der seinen Kontext nicht negiert, sondern ihn um eine Bedeutungsebene erweitert. (Anneke Bokern) TENDENZEN AKTUELLER ARCHITEKTUR IN DEUTSCHLAND Auffallend an diesem Jahrgang ist, dass fast drei Viertel der Bauten in enger Verknüpfung mit bestehenden Bauten realisiert wurden. Sie bauen existierende Gebäude weiter, ergänzen ein Ensemble oder lassen Vergangenes subtil wieder aufleben. Letzteres geschieht nicht nur im großen Maßstab, wie bei dem diesjährigen Preisträger, sondern auch im Kleinen, wenn eine Schutzhütte aus Beton ihre hölzerne Vorgängerin vor deren Abriss als Schalung verwendet und damit ihre Oberflächenstruktur in den Neubau überträgt. Oder wenn anstelle einer abbruchreifen Fischerhütte auf (fast) exakt demselben Grundriss und in den alten Proportionen ein Ferienhaus entsteht. Die Erweiterung einer Textilfirma lässt sich als Gebäudefamilie lesen, wo sich neue Häuser im Bestand einfügen, in ihrem Metallkleid eigenständig, farblich und in den Proportionen aber wie Verwandte auftreten. Das Ausbildungszentrum Rehau verlängert eine ehemalige Weberei, verwandelt sich Meter für Meter zu einem zeitgenössischen Bau und wird dennoch als ein Gebäude wahrgenommen. Genauso überzeugt der klare Schnitt, den die Erweiterung einer dreiseitig gläsernen Bibliothek vollzieht, die als vierte Wand die Ziegelmauer eines ehemaligen Pferdestalls zelebriert. Eine vielleicht noch mutigere Kombination bietet das Steinskulpturenmuseum im idyllisch-schroffen Nahetal, dessen obere Hälfte eine Fachwerkscheune aus dem 18. Jahrhundert ist, die einer Betonschachtel aufgesetzt wurde. Ein weiteres Museum hat durch einen gewagten Eingriff gewonnen. Das Albertinum Dresden profitiert doppelt durch ein aufgesetztes Dach, das im Inneren nun den Bedarf an Depots und Werkstätten erfüllt, aber zugleich den Hof überspannt und einen zusätzlichen Saal schafft. Bildungs- und Forschungseinrichtungen nehmen einen recht hohen Stellenwert in der Auswahl ein. Zwei sehr gegensätzliche Schulen stehen in Berlin und München: Die eine setzt mit weißer Punktrasterfassade und schwefelgelbem Innenleben einen Kontrapunkt zu dem wilhelminischen Bau, den sie ergänzt, die andere ist eine Neugründung, die man sich mit ihren orange-rot-ockerfarbenen Betonelementen auch in der Wüste Arizonas vorstellen kann. Das Bildungszentrum Bestehornpark ergänzt den sanierten Bestand und wertet zudem das Stadtzentrum von Aschersleben auf. Einer Bibliothek im eleganten Kleid aus Zedernholzlamellen sieht man ihre Vergangenheit als „SK 66-Plattenbau“ nicht mehr an, sie nutzt aber erfolgreich die flexible Struktur des Hauses. Freundlich leuchtet ein Forschungsgebäude auf dem Campus Berlin-Buch mit seiner weißen Fassade aus gelochten und auffaltbaren Streckmetallelementen. Zwei Häuser zeigen populäre und in all ihrer Unterschiedlichkeit parallel verlaufende Entwicklungen städtischen Wohnens. Der Umbau eines leerstehenden Bürohochhauses steht für die Umnutzung und PRESSEINFORMATION Seite 3 DAM PREIS FÜR ARCHITEKTUR IN DEUTSCHLAND 2011 Frankfurt am Main, 27.01.2012 (allmähliche) Umwidmung bisher thematisch festgelegter Gebäude und Stadtviertel. Eine Villa zeigt den Wunsch, auch als kinderreiche Familie mitten im Zentrum leben und Rückzug sowie Öffentlichkeit zugleich praktizieren zu können. Auch in kleineren Orten lohnt die Nachverdichtung, wie das Katholische Gemeindehaus in RottenburgHailfingen beweist, das erst auf den zweiten Blick als Neubau zu identifizieren ist. Die exotischste Bauaufgabe war wohl ein Wasserkraftwerk, das als Betonskulptur der Bewegung des Flusses folgt und mit diesem poetischen Ansatz doch ein rein technisches Gebäude schafft. ARCHITEKTUR INTERNATIONAL Die Bauten deutscher Architekturbüros im Ausland spiegeln nicht nur eine breite Palette an Aufträgen, sondern auch unterschiedliche Arten der Kooperation. Ein Gebäude mit besonders hohem sozialen Anspruch steht in Prince Alfred Hamlet, Südafrika: der Kindergarten Hamlet Crèche, der in enger Zusammenarbeit deutscher Studenten mit lokalen Partnern als Holz-Lehmbau entstanden ist. „Global Players“ waren hingegen für die hohe Eleganz des Cape Town Stadions zuständig und haben Kapstadt den vorhandenen landschaftlichen ein gebautes Wahrzeichen hinzugefügt. Ebenfalls schlicht-elegant und räumlich sehr durchdacht ist das Centre des Sports im Luxemburger Stadtteil Belair. Für die gegenwärtigen soziokulturellen, politischen und ökonomischen Umwälzungen Georgiens steht ein Büro- und Geschäftshaus in Tiflis, das aus unzähligen verspringenden Glaskästen zu bestehen scheint und eine ungewohnte Pixel-Optik ins Stadtzentrum bringt. DIE JURY DES DEUTSCHEN ARCHITEKTUR JAHRBUCHS 2011/12 Alexander Schwarz, David Chipperfield Architects (Preisträger 2010), Berlin Corinna Seide, Pressereferentin der Bundesarchitektenkammer, Berlin Michael Marten, Bundesministerium für Verkehr Bau und Stadtentwicklung, Berlin Kristien Ring, ehemalige Direktorin des Deutschen Architektur Zentrums (DAZ), Berlin Giulia Andi, LIN Finn Geipel + Giulia Andi, Berlin Sandra Danicke, freie Kulturjournalistin, Frankfurt/Main Anneke Bokern, freie Architekturkritikerin, Amsterdam Peter Cachola Schmal, Direktor Deutsches Architekturmuseum (DAM) Annette Becker, Kuratorin Deutsches Architekturmuseum (DAM) Christina Budde, Kuratorin Deutsches Architekturmuseum (DAM) Oliver Elser, Kurator Deutsches Architekturmuseum (DAM) Inge Wolf, Archivleiterin Deutsches Architekturmuseum (DAM) Yorck Förster, freier Kurator, kuratorenwerkstatt, Frankfurt/Main Christina Gräwe, freie Kuratorin, kuratorenwerkstatt, Berlin PRESSEINFORMATION Seite 4 DAM PREIS FÜR ARCHITEKTUR IN DEUTSCHLAND 2011 Frankfurt am Main, 27.01.2012 PUBLIKATION Peter Cachola Schmal, Christina Gräwe (Hrsg.) DEUTSCHES ARCHITEKTUR JAHRBUCH 2011/12 Mit einem Vorwort der Herausgeber sowie einem Interview und einem Essay: Oliver G. Hamm im Gespräch mit Albert Speer zu „Bürgerprotest und Planungskultur“ und Matthias Alexander über „Deutsch-Asiatische Kooperation: vom Export zum Re-Import. Franken Architekten in Vietnam“. Erschienen im Prestel Verlag Deutsch/Englisch; Softcover, 218 Seiten mit 243 farbigen Abbildungen, Format 22 x 28 cm ISBN: 978-3-7913-5135-3 Im Museumsshop erhältlich: 29,95 EUR/Buchhandel: 39,95 EUR IMPRESSUM DAM Preis für Architektur in Deutschland 2011 Die 23 besten Bauten in/aus Deutschland veröffentlicht im Deutschen Architektur Jahrbuch 2011/12 29. Januar – 29. Mai 2011 Eine Ausstellung des Deutschen Architekturmuseums (DAM) im Auftrag des Dezernats für Kultur und Wissenschaft, Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main Direktor Peter Cachola Schmal Kuratorin der Ausstellung Christina Gräwe Grafik und Ausstellungsarchitektur Deserve Raum und Medien Design, Wiesbaden / Berlin, Mario Lorenz Produktion Ausstellungsgrafiken inditec, Display & Messegestaltung GmbH, Bad Camberg Plakat und Einladungskarte Gardeners, Frankfurt am Main Künstler (DAM Preis-Statuette) Harald Pompl Fotograf Großfotos Ausstellung (DAM Preis 2011 – Museum für Naturkunde) Christian Richters, Berlin Registrar Wolfgang Welker Sekretariat Inka Plechaty Verwaltung Yvonne Künstler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Brita Köhler, Stefanie Lampe Ausstellungsaufbau Eike Laeuen, Angela Tonner; unter der Leitung von Christian Walter PRESSEINFORMATION Seite 5 DAM PREIS FÜR ARCHITEKTUR IN DEUTSCHLAND 2011 Frankfurt am Main, 27.01.2012 Pressefotos zur Vorankündigung und für die Dauer der Ausstellung unter www.dam-online.de 25. Mai – 19. September 2012 Das Architekturmodell. Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie DEUTSCHES ARCHITEKTURMUSEUM Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main, Germany, www.dam-online.de Brita Köhler, Dipl.-Ing. (FH) T +49 (0)69 212 36318 \ F +49 (0)69 212 36386 [email protected] Stefanie Lampe, B.A. / Assistenz T +49 (0)69 212 31326 \ F +49 (0)69 212 36386 [email protected] PRESSEINFORMATION Seite 6