Nominales und reales BIP

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LF 9
Das Unternehmen in den regionalen
Wirtschaftszusammenhang einordnen
BSZ Matthäus Runtinger
Nominales und reales Bruttoinlandsprodukt
IBIK 11A
Datum: 21.01.2009
Man unterscheidet nominales und reales Bruttoinlandsprodukt.
Um sich den Unterschied zwischen nominal und real zu verdeutlichen kann man
folgenden Gedankengang machen:
Das Bruttoinlandsprodukt ist oberflächlich formuliert letztlich nichts anderes als die
Summe aller im Jahr verkauften/umgesetzten Güter und Dienstleistungen.
In einem Unternehmen ergibt sich der Umsatz, indem ich alle verkauften Güter mit
dem Preis multipliziere:
Umsatz = Menge x Preis
Um den Umsatz zu steigern, hat ein Unternehmen deshalb grundsätzlich 3
Möglichkeiten:
a) die Menge steigern,
b) den Preis erhöhen oder
c) beides, Menge und Preis erhöhen.
Dazu folgendes Zahlenbeispiel:
Jahr
Umsatz (€)
Menge (Stück)
Preis (€/Stück)
2008
2009
a) 100.000,00 =
a) 150.000,00 =
b) 150.000,00 =
c) 150.000,00 =
1.000 x
1.500 x
1.000 x
1.200 x
100,00
100,00
150,00
125,00
mengenmäßiges
Wachstum
+ 50%
+ 0%
+ 20%
Im Jahr 2009 steigt der Umsatz auf 150.000,00 €.
Im Fall a) wurde dies erreicht, indem man mehr verkauft hat (Verkaufsmenge um
50% gestiegen).
Im Fall b) wurde die Umsatzsteigerung allein durch eine Preiserhöhung erreicht. Die
Preiserhöhung beträgt 50%, aber das Mengenwachstum 0%.
Im Fall c) wurde beides gemacht, zum einen die verkaufte Menge erhöht (um 20%
auf 1.200 Stück) und zum anderen der Preis (um 25% auf 125,00 €).
Um eine Aussage treffen zu können, ob ein Unternehmen gewachsen ist, darf man
nur auf die Menge schauen. Ein Wachstum nur durch Preiserhöhungen ist eigentlich
kein Wachstum.
Dies überträgt man nun auf das BIP, das letztlich die Umsätze aller Unternehmen in
einem Jahr darstellt. Beim nominalen BIP können also sowohl Mengen-, als auch
Preissteigerungen enthalten sein. Die Aussagekraft des nominalen BIP als
Wachstumsindikator ist also nicht besonders hoch! Will man wissen ob die Wirtschaft
tatsächlich gewachsen ist, dann muss man die Preissteigerungen herausrechnen
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(vgl. obiges Beispiel Fall c): die Wirtschaft wäre hier also nicht um 50% gewachsen
sondern nur um 20% weil nur das mengenmäßige Wachstum zählt!)
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Nominales und reales Bruttoinlandsprodukt
IBIK 11A
Datum: 21.01.2009
Nominales und reales Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Ein steigendes BIP bedeutet noch nicht, dass die Volkswirtschaft tatsächlich gewachsen ist.
Es kommt auf das mengenmäßige Wachstum an und dabei sollte man genau hinschauen!
Wird das nominale BIP angegeben, dann ist hier ein evtl. Anstieg gegenüber dem Vorjahr
auf 2 Gründe zurückzuführen. Erstens, die produzierte Gütermenge ist gestiegen und/oder
zweitens, die Unternehmen haben die Preise erhöht. Tatsächliches Wachstum liegt aber nur
vor, wenn die Mengen gestiegen sind und nicht die Preise!
Beim realen BIP werden Preissteigerungen herausgerechnet. Das reale BIP zeigt also nur
das reine Mengenwachstum (gestiegene Güterproduktion). Dabei wird die Güterproduktion
des jeweiligen Jahres immer mit den Preisen eines bestimmten Basisjahres bewertet. So
wird vermieden, dass Preissteigerungen das BIP zusätzlich erhöhen!
einfaches Beispiel (Basisjahr = 2000):
Jahr
produzierte
Menge
(z.B.
Schreibtische)
Preis
Stück
2000
2001
2002
1000 Stück
1010 Stück
1020 Stück
100 €/St.
102 €/St.
103 €/St.
Mengenwachstum 10 Stück = 1%
pro
nom. BIP
(in Preisen
des
jeweiligen
Jahres)
Wachstum
nominal
reales BIP
(in Preisen
von 2000)
Wachstum
real
100.000 €
103.020 €
105.060 €
3,02%
1,98%
100.000 €
101.000 €
102.000 €
1%
1%
nom. Wachstum ggü. 2000 = 3,02%;
beruht zu 2,02% auf Preissteigerung
= 1010 x 100
(mal Preis
Basisjahr)
echtes Wachstum
beruht nur auf
Mengenzuwachs von
1%
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Nominales und reales Bruttoinlandsprodukt
IBIK 11A
Datum: 21.01.2009
Wie komme ich auf 1,98% nominales Wachstum 2002?
Durch eine einfache 3-Satz-Rechnung:
103.020 € = 100%
105.060 € = x %
x % = (105.060 * 100%) : 103.020
Wie komme ich auf 1% reales Wachstum 2002?
101.000 € = 100%
102.000 € = x %
x % = (102.000 * 100%) : 101.000
Wie komme ich auf 102.000 €?
1020 Stück * Preis Basisjahr 100 €/St. = 102.000 €
Abschlussprüfungsaufgabe
1. Welche Aussage zum realen Bruttoinlandsprodukt einer Volkswirtschaft ist richtig?
a) Die Veränderungen des Bruttoinlandsproduktes geben Aufschluss über das
Wachstum einer Volkswirtschaft.
b) Das Bruttoinlandsprodukt umfasst in einer Volkswirtschaft auch die Hausfrauenarbeit.
c) Aus dem Bruttoinlandsprodukt kann man die Qualität und den Nutzen der erstellten
Güter ersehen.
d) Aus dem Bruttoinlandsprodukt kann man die unterschiedliche Verteilung von
Einkommen und Gütern ersehen.
e) Aus dem Bruttoinlandsprodukt sind soziale Verbesserungen, wie Erhöhung der
Lebenserwartung, mehr Kindergartenplätze usw., zu ersehen.
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