Siedlerverein Attnang-P., Schwanenstadt und Umgebung Stammtisch am 7. Jänner 2011. Die Tage werden schon wieder länger und damit geht es in der Natur wieder aufwärts. In einiger Zeit beginnt es in der Natur wieder zu sprießen und dadurch sind wir innerlich froh und beschwingt. Wir freuen uns auf das erste Grün und das Gezwitscher der Vogelwelt. Gemüse Da im Jänner eine ruhige Zeit im Garten ist, sollte man sich über den kommenden Gemüseanbau, über Einteilung und Nutzung des Gartens, Gedanken machen. Für den Erfolg im Gemüsegarten ist ein Anbauplan Voraussetzung. Durch einen Anbauplan wird eine weite Fruchtfolge ermöglicht. Unter Fruchtfolge versteht man den Wechsel der verschiedenen Gemüsearten auf demselben Beet. Für jene, die noch nie einen Anbauplan erstellten, das Wichtigste: man zeichnet auf ein Blatt Papier die Beete des Gemüsegartens grob ein. Dann wird in jedes Beet die Hauptkultur des vergangenen Jahres eingetragen. Wenn man die Bepflanzung vom Jahr vorher auch noch weiß, wird auch diese eintragen. Hauptfrucht ist jene, die am längsten auf dem Beet stand. Diesen Plan kann man für mehrere Jahre verwenden, wenn man verschiedene Schreibutensilien (Kugelschreiber, Bleistift, oder Farbstifte) verwendet. Und dies hat den Vorteil, dass man diesen Plan für mehrere Jahre verwenden kann und mehrere Jahre zurück sieht, was früher auf dem Beet war. Nur ein Anbauplan gewährleistet die Einhaltung des so notwendigen Fruchtwechsels. Es steht außer steht außer Zweifel, dass nach mehrjährigem Anbau gleicher Gemüsearten auf ein und demselben Beet die Erträge drastisch absinken. Krankheiten und Schädlinge nehmen überhand. Ein typisches Beispiel dafür ist Petersilie, die, wenn sie wieder an der gleichen Stelle oder nach Gemüsearten der gleichen Pflanzenfamilie, zum Beispiel nach Sellerie, Karotten, Kerbel, Knollenfenchel oder Dill, angebaut wird, nicht mehr richtig wächst und verkümmert. Kreuzblütler haben auch große Probleme mit der Pilzkrankheit Kohlhernie, erkennbar an den deformierten Wurzeln der Pflanzen. Der Kohlgallenrüssler ist ein Schädling, der in Kohlgewächsen in den runden Verdickungen beim Übergang in die Erde ist. Wenn man diese rundliche Verdickung aufzwickt, sieht man darin eine weiße Made. Durch diese werden die Kohlgewächse arg geschwächt und die Ernte wird dadurch jedes Jahr noch weniger. Zu den Kreuzblütlern gehören alle Kohlarten, wie Kohl, Grünkohl, Sprossenkohl, Kraut, Blaukraut, Karfiol, Brokkoli und Kohlrabi, weiteres Dill, Radieschen, Rettich und auch Chinakohl. Zur Fruchtfolge gehört auch der Wechsel von verschiedenen Gemüsearten mit günstigen Wurzelausscheidungen wie Erbsen, Bohnen, Linsen (Leguminosen) und Pflanzen mit ungünstigen Wurzelausscheidungen wie das Wurzelgemüse. Ebenso sollten Tief- und Flachwurzler wechseln, denn sie entnehmen die Nährstoffe aus verschiedenen Bodenschichten. Weiteres ist zu berücksichtigen, dass es Starkzehrer (Kohlgemüse, Fruchtgemüse) gibt, die einen hohen Nährstoffbedarf haben mit Schwachzehrern (Hülsenfrüchte, Lauch- und Wurzelgemüse), die wesentlich weniger Nährstoffe brauchen, abwechseln sollten. Der Fruchtwechsel fördert die Bodengesundheit und Fruchtbarkeit des Bodens. Weiters wird eine Bodenmüdigkeit dadurch weitgehend verhindert und die spezifischen Bodenkrankheiten und Schädlinge vermieden. Altes Saatgut ist auf Keimfähigkeit zu überprüfen. Dazu verwendet man eine Schale mit fein gesiebter Anzuchterde (TKS 1, Reifekompost oder gute Gartenerde gemischt mit 1/3 rassem Sand). Es genügt auch Filterpapier oder Küchenrolle die Seite 1 gut angefeuchtet wird und in eine passende Schale kommt. Dann zählt man bei kleinen Samen genau 20, bei größeren Samen 10 Stück und gibt diese auf die Erde oder das Papier. Bei Erde wird, außer bei Lichtkeimern, mit wenig Erde abgedeckt und angedrückt. Das Papier darf nie austrocknen, die Samen dürfen aber auch nicht im Wasser liegen. Mit einer Plastikhaube, einer Glasplatte oder mit Plastik wird die Anzuchtschale abgedeckt. Dadurch erreicht man ein gutes Kleinklima zur Keimung. Solange an der Abdeckung Wassertopfen sind, wird nicht gegossen, weil durch die Abdeckung weniger Verdunstung ist und die Feuchtigkeit noch ausreicht. Keimen unter diesen guten Voraussetzungen weniger als 60% (früher sagte man 50%), sollte man das Saatgut nicht mehr verwenden. Bei den widrigen Verhältnissen im Freien keimen wesentlich weniger Samen und wenn die Keimung schlecht ist, verliert man eine Zeit bis zu drei Wochen. Und das ist ein großer Verlust. In den Wintermonaten ist eine vollwertige Menüerstellung nur mit vitaminreichen Gemüsearten möglich. Vor allem Weißkraut, welches wichtige Nährstoffe, Vitamine, bioaktive Substanzen und die so wichtigen Ballaststoffe enthält. Besonders der hohe Gehalt an Vitamin C, welches das Immunsystem stärkt und Erkältungskrankheiten vorbeugt, ist wichtig. Weißkraut enthält die Mineralstoffe Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen. Ferner sind die im Kraut enthaltenen biologisch aktiven Pflanzenstoffe (Glucosinolate), welche die körpereigenen Abwehrkräfte stärken, gesundheitlich sehr wertvoll. Alle Krautsorten sind reich an Mineralstoffen, Vitamin C und Folsäure. Dadurch sind sie ein typisches Wintergemüse und eine ideale Vitaminquelle in der trüben Jahreszeit. Das Vitamin C ist in gebundener Form enthalten und wird erst durch das Kochen für den Körper verfügbar. Beim Blaukraut sind zusätzlich noch Anthozyane enthalten, die dem Blaukraut die Farbe verleihen und durch die sekundären Pflanzstoffe die Immunabwehr stärken, wodurch sie Krebserkrankungen vorbeugen. Weißkraut ist durch seine feste Zellstruktur auch länger gut lagerfähig, ohne dass erhebliche Vitaminverluste auftreten. Spitzkraut ist eine Weißkrautsorte und hat einen besonders feinen Geschmack. Es ist erkennbar an den nach oben spitz ausgezogenen Köpfen. Spitzkraut ist besonders gut für die Sauerkrautherstellung geeignet. Sauerkraut und Weißkraut sind gerade im Winter für das Wohlbefinden und die Gesundheit unverzichtbar. Es ist nachgewiesen, dass Sauerkraut und Weißkraut eine gesundheitsfördernde Wirkung haben und bakteriellen Erkältungskrankheiten vorbeugen. Sauerkraut ist im Winter besonders wichtig und sollte daher öfters am Speisezettel aufscheinen. Die im Sauerkraut enthaltene Milchsäure schützt die Darmflora, aktiviert den Verdauungsprozess und wirkt dadurch verdauungsfördernd. Sauerkraut sollte man stets mit Kartoffeln essen, um überschüssige Magensäure zu binden. Im Gemüse, besonders aus dem eigenen Garten, ansonsten bei einem Biobauern aus der Nähe, sind lebensnotwendige Nährstoffe in Mengen enthalten. Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sind darin reichlich enthalten und werden vom Körper verarbeitet. Die in den Lebensmitteln enthaltene Nährstoffdichte ist besonders für Leute, die keine körperlich anstrengende Arbeit verrichten, besonders wichtig. Bei dem niedrigen Energieverbrauch sind die im Gemüse enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe besonders wertvoll. Gemüse nicht längere Zeit im Wasser liegen lassen, da wertvolle Mineralstoffe und andere wasserlösliche Inhaltsstoffe ausgewaschen werden. Zerkleinertes Gemüse darf nicht lange an der Luft stehen, da die kleinen Stücke große Angriffsflächen für Sauerstoff, Keime und Licht bieten. Zitronensaft oder Essig verhindert das Braunwerden und den Vitamin C Verlust. Seite 2 Obstgarten Die winterliche Ruhepause der Obstgehölze ist die geeignete Zeit, bei frostfreiem Wetter, möglichst bei abnehmendem Mond, den Winterschnitt beim Kernobst vorzunehmen. Angestrebt wird dabei eine Kronenentfaltung, die den Wuchscharakter des Baumes fördert. Wer Wert auf die Ernte ausgereiften und gut entwickelten Kernobst legt, kann auf den Winterschnitt nicht verzichten. Wichtig ist der Zeitpunkt des Baumschnittes. Schwachwüchsige Bäume gehören ab Anfang Jänner geschnitten. Mittelstark wüchsige Bäume im Februar bis Anfang März und starkwüchsige Bäume erst ab Mitte März bis Anfang April. Dieser Zeitpunkt wird durch die eingelagerten Vorratsstoffe bestimmt. Ein starkes Einkürzen von starkwüchsigen Bäumen führt nur zur ungewollten Holzbildung. Darum wird vorwiegend auf Seitenäste abgeleitet. Ein Wuchsgesetz sagt: je mehr geschnitten wird, desto stärker reagiert der Baum und wächst umso mehr. Schwach wachsende Bäume verlangen dagegen einen stärkeren Rückschnitt, damit sie stärker austreiben. Ziel des Baumschnittes ist es, das Fruchtholz ständig zu verjüngen. Zuerst wächst dieses schräg nach oben, später wird es dann als Folge des Fruchtansatzes durch das Gewicht der Früchte nach unten gezogen. In den nächsten Jahren wächst neues Fruchtholz darüber, so dass keine Sonne mehr zu den Früchten gelangt, da die Früchte werden mehr. Das Ergebnis sind viele kleine Früchte, die weder die der Sorte entsprechende Größe haben und schon gar nicht den sorteneigenen Geschmack aufweisen. Die Leitäste sollten einen Winkel von 45 Grad aufweisen. Stehen sie zu steil, werden sie durch Aufhängen von Gewicht in diese Lage gebracht. Man kann auch durch eine Spreize aus einem Aststück diesen Winkel erreichen. Stehen sie zu flach, werden sie mittels Baumbinder nach oben gehängt. Bitte keine Schnüre oder Draht verwenden, da diese schnell in das Holz hinein wachsen. Alle nach innen wachsenden Äste, sowie alle zu dicht stehenden Äste werden entfernt. Dazu gehören die sogenannten „Wasserschosse“ bei den starkwachsenden Sorten. Durch ableiten auf junges Holz verjüngt man das Fruchtholz. Wichtig ist beim Baumschnitt gutes Werkzeug. Eine gute Baumschere. Eine Baumsäge, mit der man das Sägeblatt nach Wunsch verdrehen kann und eine Hippe, mit der man die Rinde bei allen Schnitten mit der Säge glatt anschneidet. Dadurch verheilen die Wunden viel schneller. Alle Schnitte über 2cm sind mit einem guten Wundverschlussmittel zu verstreichen. Nun wäre auch zu überlegen, ob im Frühjahr Obstbäume gepflanzt werden sollten. Wenn ja, welche? Für Siedlergärten kommen eher die niedrigen Buschbäume in Frage. Diese fruchten früher, auch das Ernten und das Schneiden geht viel leichter. Auf kleinen Flächen kann man mehr Sorten pflanzen. Wichtig ist auch der Geschmack. Darauf sollte man besonders achten. Und jetzt ist noch Zeit, so könnte man noch viele Sorten ausprobieren für den liebsten Geschmack im Obst. Wurde ein Baum gerodet, ist darauf zu achten, dass nach einem Kernobstbaum Steinobst gepflanzt wird und umgekehrt. Nur dadurch ist der Erfolg gesichert. Bei Schneefall, besonders wenn dieser nass ist, besteht die Gefahr, dass Äste brechen. Solcher Schnee ist rechtzeitig abzuschütteln. Haben sie den Zaun geprüft, ob nicht Hasen oder Rehe durch kommen und die Obstbäume schälen? Die Hasen kommen bei den kleinsten Löchern unten durch und die Rehe springen bei höherer Schneelage über den Zaun. Laufend ist das Lagerobst zu Prüfen. Angefaultes Obst ist in der Küche zu verwerten oder zu entsorgen. Ansonsten wird rasch viel gesundes Obst angesteckt. Seite 3 Ziergarten Im Winter haben wir die Zeit, in Baumschulkatalogen zu schmökern. Es gibt doch immer Stellen, die man verschönern könnte. Vielleicht gibt es eine steile Böschung, die mit dem Rasenmäher fast nicht zu mähen ist. Diese könnte man mit Bodendeckern oder Blumen bepflanzen. Auch Sträucher eignen sich vielleicht. Für Blumen ist die Fläche umzuarbeiten und das Unkraut zu entfernen. Bei schweren Böden wird eine Verbesserung der Bodendurchlüftung durch Einarbeiten von rassem Sand (Quarzsand) erreicht. Auf keinen Fall schmierigen Bausand verwenden. Je weniger Zeit wir für die Pflege aufwenden können oder wollen, desto weniger Arten sollten verwendet werden. Werden Pflanzen zur Auflockerung in die Fläche gepflanzt, sollten diese Schlank und aufrecht wachsend sein. Besonders im Winter sieht man deutlich, wie verdreht manche Gehölze wachsen. Die Korkenzieherhasel lässt ihre Zweige nicht normal gerade wachsen, sondern in alle Himmelrichtungen. Dabei kommen dann Gebilde heraus, die einem Korkenzieher ähneln. Daher auch der Name Interessant ist eine Korkenzieherhasel bei Raureif und Schnee. Auch im Frühling, wenn die gelb stäubenden Kätzchen hängen, wird diese bewundert. Eine Korkenzieherhasel ist ein Solitärgehölz, das an sonniger Stelle sowie im Halbschatten in jeden normalen Gartenboden gut gedeiht. Vielleicht haben Sie in Ihrer Nähe einen solchen Strauch zum Bewundern und überlegen sich für Ihren Garten auch einen zu kaufen. Ein Korkenzieherhaselstrauch ist sicher eine Bereicherung für jeden Garten. Nicht ganz unumstritten ist das Vogelhaus zur Fütterung. Tatsache ist, dass viele Vögel im Winter hungern müssten, würden sie nicht gefüttert. Und die meisten Vogelarten helfen uns bei der Bekämpfung von Läusen, schon zu einer Zeit, wenn die anderen Nützlinge noch im Winterschlaf sind. Eine völlig natürliche Futterquelle sind Beerensträucher und Bäume mit Fruchtschmuck. Doch nicht nur als Futterquelle sind sie ideal, sie bringen auch Farbe in die winterliche Landschaft. Bekannte Gehölze mit Fruchtschmuck sind: der Feuerdorn (Pyracantha), die Berberitzen (Berberis), die Eberesche (Sorbus aucuparia) oder die Zwergmispel (Cotoneaster). Diese Früchte werden auf Grund ihres Säuregehaltes erst sehr spät im Winter angenommen. Für sehr sonnige ‚Standorte eignet sich auch der Sanddorn (Hippophae rhamnoides). Ob Vögel füttern oder Gehölze mit Fruchtschmuck pflanzen, sollte jedes selber entscheiden. Zur Winterszeit sollte man die Nistkästen abnehmen und kontrollieren. Wurden mehrere Bruten in einem Jahr großgezogen, findet man reichlich Nistmaterial. Bei etwas Kenntnis kann man anhand des vorgefundenen Materials, z.B. anhand der Federn gut erkennen, welche Vogelart hier gebrütet hat. Wer über die Bruterfolge im Garten einen Überblick möchte, sollte die Ergebnisse aufschreiben. Eine Reinigung der Nistkästen ist erforderlich, da im Nistmaterial zahlreiche Parasiten, wie Federlinge, Flöhe und Brutfliegen überwintern. Diese machen den Vögeln zu schaffen. Mit einem Schaber entfernt man das Nistmaterial und entsorgt es. Auf dies Weise hält man Parasiten in Grenzen und schützt die Vögel vor dieser Belastung. Eine Behandlung der Nistkästen mit Insektiziden ist nicht anzuraten, denn auch die Vögel können dadurch Schaden erleiden. Durch diese Maßnahme bringen Sie viele Vögel in Ihren Garten, die Läuse Populationen in Grenzen halten und Ihnen viel Ärger ersparen. Seite 4 Balkon - und Zimmerpflanzen Das Winterquartier der Balkon- und Kübelpflanzen ist regelmäßig zu kontrollieren. Altes Laub bietet ideale Bedingungen für Pilze. Entfernen Sie es auch zwischen den Töpfen. Werfen sie immer einen Blick auf das Thermometer. Lüften Sie, wenn es zu warm ist und achten Sie auch darauf, dass es den Pflanzen nicht zu kalt wird, wenn der Raum nicht sicher frostfrei ist. Sind Schädlinge oder Krankheiten aufgetreten, sind die Ursachen zu entfernen. Das kann sein durch Abklauben von Läusen oder anderen Schädlingen oder durch spritzen mit dafür geeigneten Mitteln sein. Pflanzen lassen einen Hobbygärtner auch in Winterzeiten nicht in Ruhe. Und gerade in dieser Zeit drängen sich Mitbewohner der Zimmerpflanzen, in den Vordergrund, die sie stark schädigen. Angesichts des bunten Sommers wurden Zimmerpflanzen vielfach ohnedies ein bisschen vernachlässigt. Sie sind es doch wert, das man sich intensiver mit ihnen beschäftigt. Sie haben doch in den letzten Jahrzehnten eine gewaltige Aufwertung erfahren. Ihr beschränkter Bereich, das Fensterbrett, ist längst Vergangenheit, Blumen und Grünpflanzen gestalten unseren Lebensraum und verbessern die Luft. Besorgen Sie sich ein Buch über Zimmerpflanzen in dem die Blumen auch abgebildet sind, damit Sie die richtige Wahl treffen. Darin erfahren ‚Sie auch, dass es Einjahres- Zweijahresblühende sowie Ausdauernde gibt und suchen Sie nicht die Schuld bei Ihnen, wenn es nicht so geht wie Sie es möchten. Die Natur bestimmt viel und je mehr man davon weiß, umso interessanter wird die Sache. Hohe Luftfeuchtigkeit benötigen in den zentral geheizten Räumen Pflanzen mit zartem, dünnem Laub, sowie solche mit großen weichen Blättern. Genügsam sind Sukkulenten, Kakteen, sowie Pflanzen mit ledrigem Blattwerk. Gießfehler sind die Hauptursache für Schäden an Zimmerpflanzen. Meist sind es Gießfehler, die zu Blatt- und Wurzelschäden an Zimmerpflanzen führen. Wenn Wurzeln vertrocknen, weil zu wenig gegossen wurde oder durch zu viel Feuchtigkeit die Wurzeln faulen, wirkt sich dies auf die Entwicklung der Blätter aus. Wovon hängt die Menge des Gießwassers ab? 1. Von der Zimmertemperatur: je wärmer ein Raum ist, desto mehr und öfter muss gegossen werden. Dabei muss der ganze Erdballen feucht sein. Je kühler die Pflanzen stehen, desto größer können die Gießabstände gewählt werden, wobei beim Gießen auch wieder der gesamte Erdballen feucht werden muss. 2. Vom Zustand der Pflanze: gut eingewurzelte Pflanzen brauchen mehr Wasser als solche, die erst vor kurzem umgetopft wurden. 3. Von der Art der Pflanze: Manche Pflanzen wie Kakteen und Sukkulenten, sind empfindlich gegen zu viel Nässe. 4. Von der Jahreszeit: im Winter haben die meisten Grünpflanzen eine Ruhezeit, in der sie nicht wachsen und daher der Wasserbedarf nicht so hoch ist. So sollten Gummibäume in der kalten Jahreszeit etwas trockener gehalten werden. Durch Beobachtung der Pflanzen weiß man bald, wie die Ansprüche sind und man kann die Wassergaben danach richten. Ein ausgiebiges Wannenbad lieben vor allem Pflanzen, die aus subtropischen Gegenden stammen, einige heimische Moorbeetpflanzen wie Azaleen, SchwertSaum- und Geweihfarn. Stellen sie diese Pflanzen, etwa alle zwei Wochen, bis zum Topfrand in kalkfreies Wasser. Euer Gartenfachberater Alois Obermayr Seite 5