Nr. 20 (Oktober 2000) wdq Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, nachdem im vergangenen Jahr der langjährige Leiter von Tourism Watch, Martin Stäbler, verstarb, wurde nun auch seine und unsere geschätzte Sekretärin, Margot Wörz (54), nach schwerer Krankheit am 4. September aus dem Leben gerissen. Sie hatte im April 1991 ihre Arbeit aufgenommen, als Tourism Watch noch "Zentrum für entwicklungsbezogene Bildung (ZEB) hieß. Wir werden sie schmerzlich vermissen. Seit einigen Jahren mehren sich international die Stimmen in der Tourismuswirtschaft, Qualitätstourismus bedeute Fünf-Sterne-Hotels, Luxus und ungehemmtes Geldausgeben der Gäste. Insbesondere in Entwicklungsländern steigerte sich diese Vorstellung zu einem neuen Mantra. Fortan wurden Besucher in begehrte "Qualitätstouristen" und ungeliebte "Niedrigqualitätstouristen" ("low quality" oder "economy tourists") eingeteilt. Zu den ersten zählen mit Vorliebe Golf-Touristen, zu den letzteren Individualreisende und überzeugte ÖkoTouristen, denen ein echter umwelt- und sozialverantwortlicher Tourismus am Herzen liegt. Was die Verfechter des sog. Qualitätstourismus übersehen, ist die Tatsache, daß ungezählte Individualreisende ebenso viel ausgeben wie "5-Sterne-Besucher". Ihr Geld wird nur anders verteilt bzw. umverteilt und kommt daher einer Region breiter und nachhaltiger zugute. Was Bundesbürger unter "Qualität" im Urlaub verstehen, finden im ersten Beitrag. Mit freundlichen Grüßen Heinz Fuchs Ludmilla Tüting Nr. 23 (Juni 2001) mit großer Freude können wir Ihnen heute die Gewinner unseres Karikaturen-Wettbewerbs präsentieren. Hier der zweiten Preis: "Globaler Tourismus", von Sergio Langer aus Argentinien. Mit freundlichen Grüßen Heinz Fuchs Ludmilla Tüting Wenig Transparenz und Mitwirkung Eine kritische Betrachtung der deutschen Auftaktveranstaltung des Ökotourismus-Jahres Christina Kamp Ganz im Zeichen des Ökotourismus stand im Januar die Tourismus-Messe "Reisepavillon" in Hannover. Erstmals hatten auf dem ,,Marktplatz für anderes Reisen" auch kleine und mittelständische Anbieter aus dem Ökotourismus-Bereich in Afrika, Asien und Lateinamerika die Möglichkeit, sich auf dem Reisepavillon vorzustellen. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) veranstalteten die Welttourismus-Organisation (WTO) und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) als deutschen Auftakt zum ,,Internationalen Jahr des Ökotourismus 2002" (IYE) ein ,,Forum International". Das ,,IYE" (International Year of Ecotourism) habe weder klare Ziele noch gebe es einen vordefinierten Prozess, betonte Oliver Hillel, Tourismus-Koordinator beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). Seit Monaten stehen UNEP und die WTO, zuständig für die Koordination internationaler Aktivitäten zum Ökotourismus-Jahr, im Schussfeld der Kritik. So forderte ein internationaler Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) eine fundamentale Neubewertung des IYE. Es gebe klare Beweise, so die Koordinationsgruppen des ,,Clearinghouse for Reviewing Ecotourism", dass der Ökotourismus weltweit zu einer Form von ,,Entwicklungsagression" geworden sei und nicht selten mit Umweltzerstörung, der Plünderung biologischer Ressourcen, Störungen des Gemeinschaftslebens, Vertreibung der Bewohner von ihrem Land und Diskriminierung einheimischer und indigener Völker einhergehe. Die offiziellen Vorbereitungen zum IYE seien immer weniger transparent, und nur eine begrenzte Auswahl von Akteursgruppen seien wirklich beteiligt, so der Vorwurf. Auch das ,,Forum International" bestätigte diesen Vorwurf eher, als dass es ihn entkräftete. So fand das zweitägige Vortrags- und Diskussionsprogramm mit mehr als 40 Referenten aus 20 Ländern ohne Dolmetscher statt - sehr zum Leidwesen vieler der eingeladenen Gäste. Im ,,Forum International" durften die Gäste aus dem Süden zwar ihre Vorträge halten, waren jedoch von den Diskussionen und den Vorträgen der anderen Referenten praktisch ausgeschlossen. Es blieb dem jeweiligen Moderator überlassen, darauf zu verweisen, dass NGO-Vertreter und Reisemittler aus den touristischen Zielgebieten als Referenten nicht vertreten waren, jedoch mit im Publikum saßen. Besonders die durchgehende Nicht-Beteiligung der Tourismuskritiker am ,,Forum International" war offensichtlich. Dabei soll das Ökotourismus-Jahr unter anderem ,,die Kooperation aller am Prozess Beteiligten, staatlicher wie nicht-staatlicher Organisationen" fördern. Weitaus partizipativer ging es am "Stand der Arbeitsgemeinschaft für nachhaltige Tourismusentwicklung (DANTE)" zu. Hier waren die Besucherinnen und Besucher des Reisepavillons in einer Malaktion eingeladen, ihre Vorstellungen vom oder Kritik am Ökotourismus selber ins Bild zu setzen. Anregungen zum Malen gab die bekannte argentinische Karikaturistin Marlene Pohle, die in Stuttgart lebt. Umfrage "Was verstehe ich unter Ökotourismus?" Für diejenigen, die ihre Ideen lieber in Worte fassen, befragte TURISMOVISION 114 Gäste nach ihrem Verständnis von Ökotourismus. Turismovision ist das gemeinsame Dialogprogramm zum Lateinamerikatourismus von KATE, Stuttgart und TOURISM WATCH, Bonn. In der Umfrage wurde deutlich, dass der Ökotourismus bei den Besuchern überwiegend ein positives Image hat. Nur dreimal tauchte der Begriff ,,Mogelpackung" auf, der deutlich machen soll, dass vieles, was als Ökotourismus vermarktet wird, doch nicht so ,,öko" ist. Der Begriff Ökotourismus werde leider von der Tourismusindustrie missverstanden, es bestehe die Gefahr, dass die letzten Naturparadiese für den Tourismus kolonialisiert würden, so die Befürchtung. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung kümmerten jedoch weniger die verkaufsfördernden Argumente der Tourismuswirtschaft, sondern vielmehr das Verhalten und die Einstellung der oder des Einzelnen. Ökotourismus wurde beschrieben als Reisen ,,im Sinne der Nachhaltigkeit", ,,im Sinne der Agenda 21", ,,im Einklang mit Natur und Umwelt", ,,mit möglichst geringer Schadstoff- und Energiebelastung", ,,per Rad, zu Pferd oder zu Fuß". Wichtig waren auch ,,schonender Umgang mit den Ressourcen", ,,Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, vorzugsweise Bahn", ,,kurze Reisewege", ,,Orte aufsuchen, die z.B. ihre Energie aus regenerativen Quellen beziehen", ,,Lebensmittel aus der Region", ,,keine großen Hotelketten als Urlaubsresidenz". Ökotourismus ist ... "die Natur zu lieben und zu schützen" Im Vordergrund stand auch die aktive Beteiligung am Natur- und Umweltschutz sowie die Umwelterziehung der Touristen: ,,Natur lassen wie sie ist und helfen sie zu erhalten", ,,Naturschutzgebiete und seltene Pflanzen und Tiere sehen und dadurch den nötigen Schutz besser verstehen", ,,Umwelt und Natur bewusst wahrnehmen, erleben und lieben lernen. Nicht immer in die Ferne schweifen, denn das Gute ist auch nah!". Die negativen Auswirkungen des Massentourismus als Gegenmodell wurden ebenfalls thematisiert, dem Ökotourismus Potentiale für die ,,Regeneration schon vorhandener Schäden" zugesprochen: ,,Reisen unter Berücksichtigung, Erhaltung und Regeneration der Natur und Kultur des Reiselandes". Doch nicht nur ,,Öko"-logisches sondern auch Menschliches wurde als wichtig erachtet: ,,Bewusst reisen, sich Zeit nehmen", ,,Gemeinsamkeit mit Fröhlichkeit und natürlichen Interessen", ,,Rücksichtnahme aufeinander", ,,Erlebnisse, Erfahrungen und Entwicklung", ,,miteinander sprechen", ,,glücklich sein im Einklang mit den Naturgesetzen", ,,Austausch zwischen Gästen und Gastgebern", ,,Kontakt mit Einheimischen", ,,Land und Leute kennen lernen (aber nicht nur die deutschsprechenden Kellner)", und ,,vor allem muss es Spaß machen!". Ökotourismus ist .... ,,einfach die Zukunft, die wir brauchen!" Nicht selten wurde Ökotourismus mit nachhaltigem Tourismus gleichgesetzt: ,,ökologisch, ökonomisch und sozio-kulturell verträglich". Gemeint ist, dass dieser Tourismus ,,die Natur und Mensch nicht benutzt, sondern allen nützt", ,,dass der Mensch, das Land und auch die Bewohner etwas vom Urlaub haben". Für die einheimische Bevölkerung bedeutet es ,,Einbindung", ,,ohne Ausbeutung", ,,wirtschaftlicher Nutzen", ,,umwelt- und sozialverträglicher Tourismus, der dazu auch noch ökonomisch rentabel ist". Für die Touristen heißt es ,,Berücksichtigung der sozialen und kulturellen Bedürfnisse und Gegebenheiten des Landes", ,,Respekt vor den Kulturen, Traditionen und Mentalitäten", ,,Zurückhaltung, Austausch, keine Spuren hinterlassen". Hierfür braucht es Informationen: ,,sich vorher informieren, was einem begegnen wird", ,,Informationen über den Reiseanbieter und die Gegend, die Kultur, die Unterkunft, die Landwirtschaft, die Verpflegung", aber auch Reflektion: ,,nachdenken über Land und Leute und essen und leben wie die Bevölkerung vor Ort". Während Ökotourismus für die einen ganz real und umsetzbar erscheint, bleibt er für andere ,,eine Utopie", ,,eine Vision", oder auch der Wunsch, ,,dass jeder, der den Ort betritt, das Gefühl hat zu Hause zu sein. Dass er ihn hinterlässt, als wäre er nicht da gewesen, kein Fremder, sondern ein Teil davon." (7.299 Anschläge, 94 Zeilen, März 2002) Wohin geht die Reise? Trotz Wirtschaftsflaute und zurückhaltendem "Frühbucherverhalten", insgesamt boomt die Reisebranche (wieder): immer öfter, immer weiter, dafür immer öfter kürzer, all-inclusive einschließlich Geld zurück und Rundum-Sicherheits-Wohlfühl-Garantie heißen die Trends. Lesen Sie hierzu den Artikel von Heinz Fuchs. Internationales WTO Symposium in Madrid Unter dem Thema "Liberalization and Trade in Tourism" veranstaltete die Welttourismusorganisation (WTO) am 22. und 23. März 2004 ein internationles Symposium in Madrid. Auch Heinz Fuchs, Leiter der Arbeitsstelle TOURISM WATCH im Evangelischen Entwicklungsdienst nahm an diesem Symposium teil. Lesen Sie hier seinen Redebeitrag unter dem Motto: From Mumbai to Porto Alegre. Fairtrade-Angebote im Tourismus Hier finden sie die englische Version der Studie Fairtrade-Angebote im Tourismus. Ausgewählte Ergebnisse einer Sonderanfrage im Rahmen der Reiseanalyse 2007, ausgearbeitet von Dr. Peter Aderhold, F.U.R., EED (Hg.), Bonn 2007. "Tränen heilen die Wunden nicht" Eine Untersuchung über soziale Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten der Deutschen Reisebranche am Beispiel der Umsetzung des Verhaltenskodexes für die Mitglieder des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbandes (DRV) zum Schutz von Kindern vor kommerzieller sexueller Ausbeutung durch Touristen. (2004) Tourismus nach Tsunami? Ein kommentierender Zwischenruf Heinz Fuchs (27.01.2005) "Reisen Sie in die betroffenen Gebiete, damit helfen Sie den Menschen am meisten" - so klingt es allenthalben und die Urlaubsreise wird zum Instrument der Katastrophenund Entwicklungshilfe. Doch ist die dahinter stehende These, Tourismus an sich schaffe Einkommensmöglichkeiten für viele und führe zur Verbesserung der Lebensbedingungen, fragwürdig und - von Ausnahmen abgesehen - unhaltbar. Besonnen und professionell hat die Reisebranche auf die Flutwelle in Südostasien und im Indischen Ozean reagiert. Das weitreichende Engagement in der Katastrophen- und Nothilfe verdient Anerkennung. Mit dem Verein "DRV Hilfe ohne Grenzen e.V." unterhält der Deutsche Reisebüro und Reiseveranstalterverband, kurz DRV, eine eigene Hilfsorganisation. Nach Informationen des Verbandes sind alle großen Reiseveranstalter und Airlines Deutschlands wie LTU, Rewe Touristik, TUI, Thomas Cook, Airtours, FTI Touristik etc. angeschlossen. Einen eigenen Weg beschreitet die TUI, Europas größter Reisekonzern. "Ein nachhaltiges Hilfsprogramm für die Krisenregionen Südasiens wurde verabschiedet" und für den Wiederaufbau eines Dorfes im Süden Sri Lankas werden 1,25 Mio. Euro bereitgestellt. Das Projekt wird in Kooperation mit einer bekannten Hilfsorganisation realisiert. Dabei sollen viele der 18 Millionen TUI Gäste und der 65.000 Mitarbeiter das Projekt unterstützen. Das Unternehmen kündigt an, Mitarbeitern und Kunden über die Hilfsorganisation auch Patenschaften für Kinder in Sri Lanka vermitteln zu wollen. Auf einer entsprechend eingerichteten Internetseite sollen sich Paten und Förderer künftig regelmäßig über den Stand des Dorfprojektes informieren können. Mit tatkräftiger Hilfe der Branche, ihren Mitarbeitenden und der Reisenden wird umfassend versucht "sinnvolle und nachhaltige" Hilfe zu leisten. Dies ist die eine Seite, doch bleibt die Erfahrung der Katastrophe offensichtlich ohne weiteren Einfluss auf die zukünftige Gestaltung des touristischen Kerngeschäfts. Die Zielgebiete fordern, sie jetzt nicht als Urlaubsregion zu meiden und nach der Naturkatastrophe jetzt nicht eine wirtschaftliche folgen zu lassen. Mit Sonderpreisen und Schnäppchen will die Reisebranche verlorenes Terrain zurückgewinnen und Hotels und andere Dienstleister in den Zielgebieten werden ihre ohnehin knappen Margen mit spitzem Bleistift nachkalkulieren - so ihnen überhaupt eine Wahl bleibt. "Reisen Sie in die betroffenen Gebiete, damit helfen Sie den Menschen am meisten" - so klingt es allenthalben. Doch ist die dahinter stehende These, Tourismus an sich schaffe Einkommensmöglichkeiten für viele und führe zur Verbesserung der Lebensbedingungen, fragwürdig und - von Ausnahmen abgesehen - unhaltbar. Lang ist die Liste der Beispiele, wo Tourismus auch zur Verarmung von Menschen und zu ihrer Marginalisierung geführt hat: Bauern haben ihr Land, Fischer den Zugang zum Strand verloren, Familien verarmten, weil ihre Einkommen mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten in Tourismusgebieten nicht Schritt halten konnten, Frauen und Kinder wurden in die Prostitution gedrängt. Neben einer gigantischen Shrimps-Industrie hat auch der Tourismus zur Vernachlässigung des Küstenschutzes, zur Zerstörung von Korallenriffen und Mangrovenwälder und damit möglicherweise zu den verheerenden Auswirkungen der Flutwelle beigetragen. Schneller als angekündigt und erwartet kommt das Geschäft wieder in Gang. Ab Februar, wenn alle Reiseziele wieder angesteuert werden, scheint das Weitermachen wie bisher endgültig eingeleitet, zumal - wie sich nach Erdbeben und Terroranschlägen in der Vergangenheit schon zeigte, Reisende sehr schnell vergessen, besonders wenn das Thema aus den Schlagzeilen der Tagesaktualität verschwindet. Um so wichtiger sind jetzt die langfristigen Perspektiven einer touristischen Neuorientierung. Die Einbeziehung sozialer und ökologischer Prinzipen sind mehr denn je in der touristischen Entwicklung gefordert. Partner des EED, wie die Ecumenical Coalition on Tourism (ECOT), befürchten die unkontrollierte Erschließung neuer Tourismusressorts, speziell in Sri Lanka oder den Andamanen und Nicobaren. Andere warnen vor hektischem Aktivismus mit dem Ziel, schnelle Erfolge zu präsentieren und betonen die Wichtigkeit partizipativer Prozesse beim Wiederaufbau. Sie verweisen auf die erfolgreiche Praxis nach dem Hurrikan Mitch in Honduras, wo die Nothilfe mit einer klaren Entwicklungsperspektive erfolgte, Ausbildung und Arbeitsplätze geschaffen und langfristig soziale und ökologische Gefährdungspotenziale reduziert wurden. Besonders im Aufbau der Infrastruktur liegen viele Risiken für die Armen. Wem nützen Straßen und Versorgungssysteme und wie kommen Menschen aus dem informellen Sektor des Tourismus an wirksame Hilfe und Zukunftsperspektiven? Sorgfältige Planung und Transparenz sind gefordert, damit sich der Wiederaufbau nicht gegen die Interessen der Armen richtet und Bedingungen ihrer Benachteiligung zementiert werden. Besonders sie brauchen Schutz und Empowerment, damit sie beim touristischen Wiederaufbau nicht das Nachsehen haben. Die Menschen und nicht die ökonomischen Wachstumsdaten müssen Ausgangspunkt touristischer Entwicklungen sein. Sie sind es, die in den Zielgebieten hinter der touristischen Fassade stehen, Dienstleistungen erbringen, Gastgeber und Gastgeberinnen sind oder ihre Chancen im informellen Sektor suchen. Der EED und seine Partner warnen vor diesem Hintergrund vor einem überhasteten Wiederaufbau des Tourismus. Sie fordern die stärkere Beachtung sozialer und ökologischer Kriterien, die Beteiligung der lokalen Bevölkerung an Planungsprozessen, Qualifizierungsangebote für Benachteiligte in den Zielgebieten und den Aufbau sozialer Sicherungssysteme im Tourismus. Diese Herausforderung für Tourismusmacher, Reiseunternehmen, Welttourismusorganisation, Tourismusverbände und Politik sollte als Chance genutzt und darf nicht durch ein vorschnelles Weitermachen wie bisher vertan werden. Heinz Fuchs EED TOURISM WATCH - 27.01.2005 Urlaubskartell? Zwei Rezensionen, ein Buch Von Karin Chladek Der Politikwissenschaftler Rüdiger Liedtke analysiert in sehr anschaulicher Weise die Konzentrationsprozesse der Branchenriesen, die in den letzten Jahren die Tourismusindustrie in ihren Strukturen grundlegend verändert haben. Gekonnt zeigt Liedtke auf, welche Mechanismen und Verflechtungen das Geschäft mit den sogenannten "schönsten Wochen des Jahres" zu einem Milliardenspiel gemacht haben, bei dem immer mehr Abhängigkeiten entstehen. Er führt vor allem am Beispiel der drei Großkonzerne "World of TUI", "Thomas Cook" und "ReweTouristik" vor Augen, wie immer mehr Druck auf Länder und Regionen, auf Mitarbeiter und auf kleine und mittlere Mitbewerber (unabhängige Reiseveranstalter, Reisebüros und Hoteliers) ausgeübt wird. Besonders bemerkenswert ist der kritische Blick, den der Autor auf die Auswirkungen des Massentourismus und ganz besonders des All-inclusive-Geschäfts in den Ländern des Südens wirft. Er stellt fest, dass die Konzerne ihrer ökologischen, sozialen und kulturellen Verantwortung, die sie gegenüber den Gastgeberländern und -regionen haben, bislang nur sehr unzureichend und oft nach dem "Feigenblatt"-Prinzip nachkommen. Liedtke entlarvt auch die angebliche Vielfalt des Angebots der "Big Player", die den Kunden durch üppige Kataloge und verschiedene Marken vorgegaukelt wird. Ganz nebenbei gibt der Autor auf kompakten 170 Seiten einen Überblick über die Strukturen und Institutionen der deutschen wie europäischen Tourismuswirtschaft. Ein Muss für alle, die hinter die Kulissen der Branche blicken möchten - einer Branche, die wie kaum eine andere mit Träumen spielt, welche in Wirklichkeit längst geplatzt sind. Von Jörn W. Mundt Schon der Titel des Buches enthält eine Unterstellung. Er setzt nämlich die Existenz eines Zusammenschlusses von Großunternehmen voraus, das den Wettbewerb auf dem Reisemarkt aushebelt. Um es gleich vorwegzunehmen: Den Beweis dafür bleibt Rüdiger Liedtke uns schuldig. Beweise und Belege sind generell die Sache des Autors nicht. Gleich auf der ersten Seite behauptet er ohne Beleg, sechs Großveranstalter beherrschten über 85 Prozent des deutschen Marktes. Nach mehrfachen Wiederholungen rückt er erst auf S. 66 seine Datenquelle heraus: Es ist, wie vermutet, die Dokumentation "Deutsche Veranstalter 2001" der deutschen Fachzeitschrift FVW, die ganze fünfzig (!) von den ca. 2.000 deutschen Reiseveranstaltern erfasst. Einem Autor, der vorgibt, sich kritisch mit dem Reisemarkt auseinandersetzen, hätte ein solcher Lapsus nicht passieren dürfen. Aber auch begriffliche Genauigkeit ist ihm fremd. Er setzt "die Reisebranche" durchgängig mit dem Veranstaltermarkt gleich und lässt so den Eindruck entstehen, als dominierten die Konzernreiseveranstalter den gesamten Reisemarkt. Dass die Mehrheit der Urlaubsreisen in Deutschland individuell organisiert sind, wird damit ebenso ignoriert wie fast der gesamte Busreisemarkt, auf dem die großen Veranstalter kaum eine Rolle spielen. Dazu kommen weitere Begriffsverwirrungen und Ungenauigkeiten, die an der Recherchefähigkeit des Autors zweifeln lassen. Unangebracht polemische Formulierungen lassen zudem auf ein Feindbild des Autors schließen, das offensichtlich auch bei der Formulierung Pate gestanden hat, nach der "die drei großen deutschen Reisekonzerne ... in teilweise neureicher Attitüde die wichtigsten Absatzmärkte in Europa ... okkupiert" haben (S. 73). Schlampigkeiten, Wiederholungen und terminologische Kapriolen verstellen nicht nur den Blick auf ein in der Tat interessantes Thema, sondern machen weitgehend noch das Wenige zunichte, was der Autor mit seinen Recherchen zu diesem Buch zutage gefördert hat. Damit bleibt eine ernstzunehmende und für ein großes Publikum geschriebene kritische Auseinandersetzung mit den Entwicklungen auf dem Reisemarkt weiterhin ein Desiderat. Rüdiger Liedtke: Das Urlaubs Kartell. Der Reisemarkt im Griff der Konzerne. Frankfurt am Main 2002, Eichborn Verlag, 167 Seiten, ISBN 3-8218-3911-2 Schnäppchen-Urlaub für den Wiederaufbau Pressemitteilung des EED - 27.01.2005 (Bonn, 27.01.05) Angesichts der Ankündigung der Reisebranche, ab 1. Februar wieder alle touristischen Ziele anzusteuern, warnt der Evangelische Entwicklungsdienst davor, mit einem überhasteten, unkontrollierten Wiederaufbau von Hotelzentren die Chancen für einen sozial verantwortlichen und umweltverträglichen Neuanfang nach dem Tsunami zu verwirken. "Tourismusbranche und Medien erwecken den Anschein, dass man den Menschen in Thailand, Indien und Sri Lanka schon mit einem Pauschalurlaub in die Regionen helfen kann. Diese Debatte ist nicht ehrlich und schadet mehr als sie hilft", warnt Konrad von Bonin, Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Entwicklungsdienstes. Mit Sonderpreisen und Spendenwerbung setze die Reisebranche das Geschäft fort, ohne aus der Krise zum Vorteil von Mensch und Natur zu lernen. Die Annahme, Tourismus als solcher verbessere bereits die Bedingungen der Menschen vor Ort, hält der EED für falsch. Zwar ist in vielen Ländern der Tourismus größter Wirtschaftsfaktor, die Bevölkerung profitiert davon jedoch nur im geringen Maß. Problematisch ist nicht nur die Situation von Hotelangestellten, die vielerorts ohne soziale Absicherung arbeiten, sondern es geht auch um langfristige Schäden: wo Urlaubsgebiete entstanden, haben vielerorts Bauern ihr Land und Fischer den Zugang zum Meer verloren. Gestiegene Preise trieben Familien häufig in Armut und Frauen und Kinder in die Prostitution. Und auch die Umweltschäden sind enorm: Hotels, neue Straßen und unzählige Garnelen-Farmen haben dazu geführt, dass an vielen Stellen der natürliche Küstenschutz zerstört wurde und damit auch die Flutwelle ungehindert einbrechen konnte. Die EED-Partnerorganisation Ecumenical Coalition on Tourism (ECOT) ist besorgt, dass jetzt neue Tourismus-Ressorts überhastet und unkontrolliert erschlossen werden, speziell in Sri Lanka und auf den Andamanen und Nicobaren. Irreführend sei das Angebot führender Reiseanbieter, unter dem Siegel "nachhaltiger Hilfe" Pauschalreisen und Patenschaftsprojekte gemeinsam anzubieten - ohne zur zukünftigen Gestaltung des touristischen Kerngeschäfts Stellung zu nehmen. "Nachhaltig sind nur Programme, die Strukturen verändern - das gilt auch für touristische Gebiete", kritisiert von Bonin. Durch Patenschaftsprogramme für Kinder oder Familien allein werde aber die Abhängigkeit von außen verschärft, ohne dass sich die Perspektive für die Küstenbewohner verbessere. Der EED wirbt dafür, jetzt die Gelegenheit zu einer neuen Partnerschaft im Tourismus zu nutzen, der sozial verantwortlich und umweltverträglich ist. Dass dies möglich ist, zeigt das Beispiel Honduras, wo nach dem Hurrikan Mitch Nothilfe und Wiederaufbau mit einer klaren Entwicklungsperspektive gekoppelt wurde, Ausbildung und Arbeitsplätze geschaffen und langfristig Risiken für die Umwelt verringert wurden. "Wir empfehlen jetzt, nur dorthin zu reisen, wo Länder und Tourismusindustrie offen legen, wie sie verantwortlich für bessere Lebensbedingungen sorgen wollen", meint Heinz Fuchs von der EED-Fachstelle Tourism Watch. "Das bedeutet, die Bevölkerung an der touristischen Entwicklungskonzepten für Hotels, Straßen und Versorgungssystemen zu beteiligen, faire Arbeitsbedingungen abzusichern und den Raubbau an der Natur zu stoppen. Viele Menschen haben gespendet, damit in der Katastrophenregion ein Leben in Würde möglich wird. Jetzt muss die Reiseindustrie ihren Beitrag dazu leisten." Achtung Redaktionen: Ihre Ansprechpartner: Heinz Fuchs, Fachstelle Tourism Watch, Tel. 0228-8101-2302 Ilonka Boltze, Pressestelle, Tel. 0228-8101-2503 "Zur sexuellen Ausbeutung von Kindern im Tourismus" Ausgewählte Ergebnisse einer Sonderanfrage im Rahmen der Reiseanalyse 2005, ausgearbeitet von Dr. Peter Aderhold, F.U.R., EED (Hg.), Bonn 2005. UNWTO-Statement zur Lage im Libanon UNWTO Presseerklärung zur Situation im Libanon ruft internationalen Protest hervor Die von der Welttourismusorganisation UNWTO am 21. Juli 2006 herausgegebene Presseerklärung zur Situation im Libanon hat unsere Partnerorganisation EQUATIONS in Indien zu einem Protestbrief an die UNWTO veranlaßt, der von zahlreichen Organisationen und Einzelpersonen unterschrieben worden ist. "Tourism Enriches" - kritische Anmerkungen zum Welttourismustag 2006 Partner aus der Ökumene kritisieren undifferenzierten Slogan der UNWTO September 2006 - Kritisch äußern sich u.a. die "Ecumencial Coalition on Tourism" (ECOT) mit Sitz in Chiang Mai, Thailand und "Kabani - The other direction" aus Kerala, Indien. So weist Kabani auf das Los von Fischerfamilien hin, die der touristischen Entwicklung weichen müssen und ECOT erklärt dass im weitgehend liberalisierten Tourismus durch die Dominanz internationaler Unternehmen vielersorts eine Entwicklung stattfinde, die Menschen an den Rand dränge und von der nur wenige profitieren würden. Stattdessen wird ein Tourismus in Würde gefordert, der einen fairen Austausch von Mensch zu Mensch und zwischen Mensch und Natur ermöglicht. Dann könne Tourismus einen ernst zu nehmenden Beitrag zur menschlichen Entwicklung leisten. www.kabani.org www.ecotonline.org www.unwto.org Wenn einer eine Reise tut... Nicht nur vor den Sommerferien stellt sich der interessierte Reisende wieder folgende Frage: wie verhalte ich mich richtig vor Ort, was sollte ich über mein Reiseland wissen, wie bekomme ich Informationen über sozial und ökologisch verantwortungsvolle Tourismusprojekte. Informationen über ein Reiseland zu finden, die den Rahmen eines Reiseführers sprengen oder von Tourismusprojekten zu erfahren, die soziale und ökologische Kriterien berücksichtigen, ist nicht ganz einfach. Die sehr informative Homepage www.fairunterwegs.org des Arbeitskreises Tourismus und Entwicklung aus Basel bietet Antworten auf genau diese Fragen. Ob sie Länderinformationen zu Äquatorialguinea suchen oder wissen wollen, wie viel CO2-Ausstoß ihr Flug nach Vanuatu verursacht, hier finden sie Aussagen dazu. Darüber hinaus finden sie unter anderem detailierte Informationen zu verschiedenen Siegeln, die es im Tourismus gibt und alternative Urlaubskonzepte besonders für junge Menschen, wie etwa Freiwilligendienste und Praktika. Wenn sie noch einige Gramm in ihrem Gepäck frei haben oder Platz in einer Hosentasche sei Ihnen die Broschüre "Fair reisen mit Herz und Verstand" empfohlen. Ohne erhobenen Zeigefinger und mit Karrikaturen, die zum Nachdenken anregen, liefert dieses Heft Tipps zum Verhalten im Urlaubsland. Sie können die Broschüre kostenfrei bei uns bestellen. Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e.V. gibt mehrmals jährlich SymphatieMagazine heraus, die einen tiefergehenden Einblick in die Lebenswelten der Bevölkerung in touristischen Destinationen bieten. Die Hefte sind für 3,60 Euro erhältlich und werden regelmäßig aktualisiert. Der Informationsdienst TourismWatch hält sie über Neuerscheinungen auf dem Laufenden. Jährlich schreibt der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e.V. den To Do!-Preis aus, einen internationalen Wettbewerb für sozialverantwortlichen Tourismus. Bisher konnten 31 Projekte weltweit ausgezeichnet werden, darunter 26 Projekte aus Entwicklungsländern. Eine unabhängige Begutachtung der Projekte vor der Preisverleihung bürgt für die soziale und ökologische Verträglichkeit der touristischen Unternehmen. Im zweijährigen Rythmus wird der Filmwettbewerb Toura D'Or ausgeschrieben. Er wählt Filmproduktionen aus, die sich für einen zukunftsfähigen Tourismus einsetzen. Tourismus und das Menschenrecht auf Wasser Laut Welttourismusorganisation soll Tourismus zur Bekämpfung der Armut beitragen. Dazu gehört auch - als eines der Millenniumsentwicklungsziele - die Verbesserung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser. Häufig geschieht jedoch genau das Gegenteil: Für viele Menschen bedeutet Tourismus in ihrer Region, dass sich sowohl die Wasserqualität verschlechertert als auch die Verfügbarkeit von Trinkwasser abnimmt. Anhand von Beispielen aus dem südindischen Bundesstaat Kerala haben Christina Kamp (freie Mitarbeiterin von Tourism Watch) und Sumesh Mangalassery (KABANI)untersucht und dokumentiert, wie sich für Einheimische vor Ort die Auswirkungen des Tourismus auf ihre Wassersituation darstellen. Der Schwerpunkt der Präsentation mit zahlreichen Fotos liegt auf der subjektiven Wahrnehmung durch die Betroffenen. Danach hat sich in Kainakary in der Nähe von Alappuzha (Alleppey) durch die zunehmende Anzahl von Hausbooten die Wasserqualität dramatisch verschlechtert. Während der Wasser-Vergnügungspark "Vegaland" in der Nähe von Ernakulam mit der Sauberkeit des Wassers wirbt, leiden die Dorfgemeinschaften außerhalb des Parks unter dessen Abwässern, die die Landwirtschaft beeinträchtigen. Aus den Erfahrungen haben die Autoren politische Forderungen abgeleitet und diese in den zivilgesellschaftlichen Vorbereitungsprozess der Verhandlungen beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) im Februar 2006 eingebracht. Darunter die Forderung nach Beachtung von natürlichen und gesellschaftlichen Tragfähigkeitsgrenzen und eine entsprechende Gesetzgebung (die auch durchgesetzt werden muss!), um weitere Umweltschäden zu verhindern. Tourismusunternehmen, die die Umwelt verschmutzen, müssen für die damit verbundenen Schäden aufkommen. Doch dies allein genügt nicht. Die Regierung muss auch dafür sorgen, dass der Bedarf der Bevölkerung an sauberem Trinkwasser gedeckt ist. Dazu dürfen die Rechte der lokalen Selbstverwaltungen (panchayats) nicht ausgehöhlt werden. www.kabani.org Tourismus und das Menschenrecht auf Wasser Eine Präsentation von Sumesh Mangalassery (Kabani) und Christina Kamp, die zeigt, wie sich für die Bevölkerung vor Ort die Auswirkungen des Tourismus auf ihre Wassersituation darstellen. (2006) Tourism and the Human Right to Water This presentation by Sumesh Mangalassery (Kabani) and Christina Kamp, shows, how the local population is effected by the tourism-induced water sitution. (2006) Good news from Africa Text von Heinz Fuchs zum Schwerpunktthema "Faszination Afrika" auf dem Reisepavillon 2007 in Hannover Fakten und Gedanken zu Tourismus und Afrika Fairtrade-Angebote im Tourismus Ausgewählte Ergebnisse einer Sonderanfrage im Rahmen der Reiseanalyse 2007, ausgearbeitet von Dr. Peter Aderhold, F.U.R., EED (Hg.), Bonn 2007. Fairtrade Travel Offerings Selected findings from an exclusive single question survey on Fairtrade Travel Offerings. As part of Reiseanalyse 2007 (RA 07)by EED TOURISM WATCH + F.U.R. "Buchen hilft!" - Marketing statt Nachhaltigkeit für den Tourismus in Südasien Dieser Bericht, herausgegeben von EED Tourism Watch und der Ecumenical Coalition on Tourism (ECOT), 2007 beschreibt die Schieflage im touristischen Wiederaufbau, zwei Jahre nach der Tsunami-Katastrophe. "Booking helps!" Putting marketing ahead of sustainability for tourism in South Asia. A closer look at the rehabilitation of the tourism industry following the tsunami. Commissioned by the EED (Church Development Service) and the Ecumenical Coalition on Tourism (ECOT) (May 2007) Welttourismustag 2007 - Jenseits von Arbeits- und Karrieremöglichkeiten Offener Protestbrief aus Kerala, Indien, zum diesjährigen Motto der UNWTO "Tourism opens doors for women" Lesen Sie den offenen Brief von NGOs, Gewerkschafts- und Selbsthilfegruppen an die indische Tourismus-Ministerin Ambika Soni. Weitere Stellungnahmen zum Welttourismustag erreichten uns von unseren Kooperationspartnern Equations aus Indien und der Ecumenical Coalition on Tourism, Thailand. Weniger fliegen und intensiver reisen... Heinz Fuchs ...und vor allem wohl überlegte Reiseentscheidungen treffen - auch und gerade bei Projekt- und Lernreisen Klimaneutral fliegen letztlich nur diejenigen, die nicht fliegen! Alle Formen der Kompensation ,,für nicht zu vermeidende Flüge", sind allenfalls die zweitbeste Möglichkeit. Andererseits ist Tourismus in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern und damit für eine große Zahl von Menschen zu einer unverzichtbaren Einnahmequelle und Grundlage der Existenzsicherung geworden. So zugespitzt, ist es eine schwierige, geradezu grausame Alternative, wenn mein klimaschützender Verzicht unmittelbar Menschen ihr Einkommen oder gar die Lebensgrundlage entzieht. Den gesamten Text finden sie hier zum download. Selbstverständlich Qualitätstourismus Heinz Fuchs Alle erwarten, suchen und bieten Qualität - auch im Tourismus. TOURISM WATCH wirbt für Qualität auf beiden Seiten der touristischen Dienstleistungskette. Keine Frage, als selbstbewusste, verantwortliche Konsumenten setzen wir mit Recht auf Qualität: weder akzeptieren wir Gammelfleisch noch gefährliches Kinderspielzeug. Als Touristen erwarten wir sauberes Wasser, bequeme Betten, intakte Umwelt und guten Service. Wenn all dies auch noch günstig zu haben ist, dann stimmt - zumindest gewohnheitsmäßig und auf den ersten Blick - die Qualität. Doch genau hier liegt bisher der Haken in der allgegenwärtigen touristischen Qualitätsoffensive. Armutsbekämpfung durch Tourismus bleibt fragwürdig Untersuchungen der ST-EP Initiative der Welttourismusorganisation (UNWTO) in Kolumbien und Äthiopien. Bearbeitet von Isabelle Schunck, in Zusammenarbeit mit EED / Tourism Watch. Bearbeitungszeitraum 2006-2008. Kinderferienbücher "Conni am Strand" und "Am Meer" Wenn Kinder reisen, dann gehört - ebenso wie bei den Großen - Reiseliteratur mit ins Gepäck. Urlaubsgeschichten für die Jüngsten knüpfen an beliebte Feriengebiete und deren naturräumliche Gegebenheiten und Attraktionen an. Wie unterschiedlich sie dies tun, zeigen zwei Kinderbücher aus dem Carlsen-Verlag. "Wenn es hier Krokodile gibt, packe ich sofort meine Sachen und fahre nach Hause!" jammert eine Frau im Lesemaus-Buch "Conni am Strand" - und trägt damit kaum dazu bei, dass sich Conni (oder die junge Leserin), mit den Gegebenheiten ihrer Urlaubsregion auseinandersetzt und diese akzeptiert. Natürlich können sich schon die Kleinsten denken, dass es hier keine echten Krokodile gibt, denn von Anfang an dreht sich alles um das mitgebrachte Plastikkrokodil Fridolin. Was Conni am Meer findet - Federn, Treibholz und Muscheln - spielt dagegen nur eine unbedeutende Nebenrolle. Im Emil-Mal- und Mitmachbuch "Am Meer" steht die Tierwelt der Nordseeküste im Vordergrund. Nach dem Motto "Je mehr man über das Meer weiß, desto mehr gibt es zu entdecken" sind junge "Forscher" zwischen 5 und 7 Jahren eingeladen, sich kreativ damit auseinanderzusetzen. Naturschutzgedanken werden eingeführt und es wird gezeigt, wie Kinder dazu beitragen können, die Natur im Feriengebiet zu schützen. Conni am Strand. Ein Lesemaus-Buch. Ab 3 Jahren. Von Wolfram Hänel, neu erzählt von Anna Döring, mit Bildern von Eva Wenzel-Bürger. Carlsen Verlag, 2004. ISBN 978-3-551-08814-7. Am Meer. Ein Mal- und Mitmachbuch für Kinder von 5 bis 7 Jahren. Von Nele Banser, illustriert von Anne Möller. Carlsen Verlag, Hamburg, 2007. ISBN 978-3-551-21506-2. -ck(1654 Zeichen, 22 Zeilen, September 2007) Reisemaus auf Tour "Die Reisemaus in Griechenland" / "Die Reisemaus in der Türkei" Ein Picknick mit Oliven auf der heimischen Wiese oder ein Zeitungsbericht über “tanzende Bäuche“ machen die Reisemaus neugierig auf fremde Länder und sie macht sich auf den Weg: nach Griechenland und in die Türkei. Da sie vor Ort einheimische Freunde hat, gelingt es ihr, nicht nur interessante Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen, sondern auch viel über das Leben der Menschen (bzw. in diesem Fall: Mäuse) in den Gastländern zu erfahren, z.B. bei einer Fahrt mit dem Bus über Land, wo es in einem türkischen Dorf frisches warmes Fladenbrot gibt. Die Reisemaus lernt – und vermittelt ihren jungen Leserinnen und Lesern – auch ein paar Worte der Landessprache, denn ein typischer Reisemaus-Band enthält jeweils auch einen kurzen Sprachführer. Für die Türkei gibt es einen kleinen Knigge, welcher die Kinder darauf hinweist, dass man z.B. vor dem Betreten einer Moschee die Schuhe auszieht und Arme und Beine bedeckt. In Griechenland wird die Reisemaus in ihrem Erkundungsdrang gebremst und lernt – “sigá, sigá“ – eine neue, dem heißen Klima angepasste Langsamkeit. Die Reisemaus-Bände gibt es auch zu verschiedenen weiteren Ländern und als Hörspiel-CDs mit Musik. Die Reisemaus in Griechenland. Von Angela Lenz. Thienemann Verlag, Stuttgart/Wien. 2003, ISBN: 3-522-43427-7. 24 Seiten. Die Reisemaus in der Türkei. Von Angela Lenz. Thienemann Verlag, Stuttgart/Wien. 2003, ISBN: 3-522-43427-8. 24 Seiten. -ck(1.478 Anschläge, 22 Zeilen, März 2008) Ferien mit Bodo Bär Liebevoll gestaltete Pappbilderbücher für Kinder ab 2 Wo andere Seilbahn und Sessellift fahren, erwandert Bodo Bär auf ?sanfteren? Wegen seine Urlaubsregion. Die Anreise, so zeigt sich, ist nicht nur mit Bus oder Auto, sondern auch mit der Bahn möglich. Mit viel Liebe zum Detail regt der Zeichner Hartmut Bieber in seinen Bilderbüchern Kinder dazu an, ganz genau hinzuschauen. Mit Bodo Bär in den Bergen lernen schon die Kleinsten, auch Nebenschauplätzen und ?Parallelwelten? im Tourismusgeschehen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Damit werden Fähigkeiten geübt, die den verantwortungsvoll reisenden Touristinnen und Touristen von morgen zugute kommen werden - und damit auch den ?Bereisten? wie dem dicken Piet, den Bodo Bär am Meer besucht. Auch im neu erschienenen Band ?Spielen, lernen und entdecken mit Bodo Bär? genießen Bodo Bär und seine Freunde das Strandleben. Doch auch für Kinder, die nicht in die Ferien fahren, gibt es - ganz im Sinne nachhaltiger Naherholung - Spannendes zu lernen und zu entdecken: zum Beispiel bei einem Ausflug in den Zoo, in den Wald oder auf eine bunte Blumenwiese. In einem Flusstal gibt es Segelboote, Fahrräder und Windräder zu zählen und weit und breit kein einziges Auto! Bodo Bär in den Bergen, 2003, ISBN 3-8157-2796-0. Bodo Bär am Meer, 1999, ISBN 978-3-8157-1722-6. Spielen, lernen und entdecken mit Bodo Bär, 2007, ISBN 978-3815768082. Texte: Susan Niessen, Illustrationen: Hartmut Bieber, Coppenrath Verlag, Münster. Ferien mit Bodo Bär Liebevoll gestaltete Pappbilderbücher für Kinder ab 2 Wo andere Seilbahn und Sessellift fahren, erwandert Bodo Bär auf ?sanfteren? Wegen seine Urlaubsregion. Die Anreise, so zeigt sich, ist nicht nur mit Bus oder Auto, sondern auch mit der Bahn möglich. Mit viel Liebe zum Detail regt der Zeichner Hartmut Bieber in seinen Bilderbüchern Kinder dazu an, ganz genau hinzuschauen. Mit Bodo Bär in den Bergen lernen schon die Kleinsten, auch Nebenschauplätzen und ?Parallelwelten? im Tourismusgeschehen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Damit werden Fähigkeiten geübt, die den verantwortungsvoll reisenden Touristinnen und Touristen von morgen zugute kommen werden - und damit auch den ?Bereisten? wie dem dicken Piet, den Bodo Bär am Meer besucht. Auch im neu erschienenen Band ?Spielen, lernen und entdecken mit Bodo Bär? genießen Bodo Bär und seine Freunde das Strandleben. Doch auch für Kinder, die nicht in die Ferien fahren, gibt es - ganz im Sinne nachhaltiger Naherholung - Spannendes zu lernen und zu entdecken: zum Beispiel bei einem Ausflug in den Zoo, in den Wald oder auf eine bunte Blumenwiese. In einem Flusstal gibt es Segelboote, Fahrräder und Windräder zu zählen und weit und breit kein einziges Auto! Bodo Bär in den Bergen, 2003, ISBN 3-8157-2796-0. Bodo Bär am Meer, 1999, ISBN 978-3-8157-1722-6. Spielen, lernen und entdecken mit Bodo Bär, 2007, ISBN 978-3815768082. Texte: Susan Niessen, Illustrationen: Hartmut Bieber, Coppenrath Verlag, Münster. Fragile (Traum-?)Inselwelten Jean-Claude Tsafack In vielen Gesellschaften ist der so genannte ,,Insel-Mythos" tief verwurzelt. Inseln werden entweder positiv mit dem ,,Garten Eden" assoziiert, oder negativ mit Gefängnissen und Gefahren. Die Tourismusindustrie nutzt vor allem die positive Konnotation als wirksames Marketinginstrument. Nicht nur natürliche Inseln sondern auch künstliche Inselwelten werden auf dem Tourismusmarkt angeboten. Doch es sind ,,fragile Inselwelten" - so der Titel eines Sammelbandes zum Thema Inseltourismus der Arbeitsgemeinschaft für Pazifische Studien. Die meisten Inselstaaten im pazifischen, karibischen und indischen Raum, von denen viele zur Kategorie der Entwicklungs- oder Schwellenländer gehören, setzen zunehmend auf den Tourismus als Devisen bringenden Wirtschaftszweig. Er soll helfen, die schwache ökonomische Struktur zu diversifizieren. Natürliche Inseln sind sensible Ökosysteme in denen der Tourismus wie eine ,,tödliche Waffe" wirken kann, wenn er sich unkontrolliert entwickelt. Die südthailändischen Inseln Phuket und Samui zeigen, dass Massentourismus Umweltschäden durch Abwässer und Abfälle, Zerstörung von Korallenriffen, Entwaldung sowie enorme sozioökonomische und demographische Probleme mit sich bringt. Auf der peruanischen Insel Amantani im Titicacasee hat sich ein ,,community based tourism" entwickelt und wird als solcher auch von den Touristen wahrgenommen. Doch mit der Zunahme der Besucherströme entstehen Interessenkonflikte innerhalb der Gemeinde zwischen den individuell und den gemeinschaftlich geprägten Ansichten der Tourismusgestaltung und zwischen den Gemeindemitgliedern und den lokalen Reiseagenturen auf dem Festland. ,,Trauminseln?" Das Fragezeichen des Buchtitels ist ausschlaggebend. Auch in diesem Buch zeigt sich, dass sich hinter den traumhaften Bildern des Inseltourismus, die einerseits in unserer kollektiven und persönlichen Imagination liegen und anderseits durch die Reiseliteratur geformt und gelenkt werden, ungeheure Traumata, Konflikte und Machthierarchien verbergen. In Sri Lanka wurden und werden Menschen aus allen sozialen Schichten vom Bürgerkrieg bzw. ethnischen Konflikten tief geprägt. Die Insel ist politisch instabil. Unsicherheit, Entführungen, Angst, politische Morde, das Verschwinden von Menschen und Folter gehören in diesem ,,Paradies" zum Alltag. Dazu kam die Flutwelle vom 26. Dezember 2004, bei der wieder Menschen starben oder verschwanden. Eine Traum(a)insel, wie Barbara Götsch und Barbara Preitler sehr treffend ihren Beitrag titeln, denn die Bevölkerung Sri Lankas leidet unter enormen psychischen Belastungen. Im türkischen Teil Zyperns floriert ein illegaler Bauboom. Immobilienhändler profitieren von den ungeklärten Eigentumsverhältnissen, die in Nordzypern herrschen und verkaufen Gründstücke vor allem in der Küsteregion. Der Bauboom führt nicht nur zur Umweltkatastrophe, sondern behindert auch die Bemühungen auf dem Weg zur Wiedervereinigung der beiden Volksgruppen auf Zypern, denn viele der Grundstücke im Norden, auf denen jetzt eifrig illegal und überwiegend zur touristischen Nutzung gebaut wird, gehörten vor der Teilung griechischen Zyprioten. Die touristische Vermarktung Fidschis basiert vorwiegend auf den in Europa verbreiteten Stereotypen über den so genannten ,,Südseemenschen". Die Reisewerbung preist Sandstrände, Palmen und türkisblaues Wasser kombiniert mit Wildheit, Unberührtheit, natürlichen und authentischen Menschen und ihrer Kultur an und verspricht einen unvergesslichen Traumurlaub. Dabei werden die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Turbulenzen in dieser Region verschwiegen und kulturhistorische Phänomene wie zum Beispiel Kannibalismus, einseitig und exotisierend dargestellt. Nur ein tieferer Einblick in dieses Phänomen und die Einordnung in die Geschichte der Insel ermöglicht ihre sachgerechte Beurteilung. Im ,,Paradies" Mauritius mit seiner ,,Regenbogengesellschaft" werden Black Creols, die Nachkommen afrikanischer Sklaven, politisch, wirtschaftlich und sozial ausgegrenzt. Dass Mauritius nach dem Wegfall von Exportbegünstigungen auf Zuckerrohr und Textilien nun verstärkt auf den Tourismus setzt, birgt die Gefahr, dass diese heterogene Volksminderheit noch stärker diskriminiert und isoliert wird, wenn beispielsweise Fischern an den Stränden der Zugang zum Meer untersagt wird. Die Beiträge des Sammelbandes ,,Trauminseln?" wollen die Inseldestination keineswegs an den touristischen Rand drängen. Vielmehr sind sie ein Appell an die Reisenden, diese Urlaubsziele mit offenem Herz und offenen Augen zu besuchen und die touristischen Strukturen und Fassaden zu hinterfragen. Reisende sind Klischees und Bildern der Reisewerbung nicht hilflos ausgeliefert, sie können durch eigenes Verhalten aktiv dazu beitragen, den Tourismus fair und nachhaltig zu gestalten. Fragile Inselwelten - Tourismus, Umwelt und indigene Kulturen. Von Michael Waibel/ Tanja Thimm/ Werner Kreisel (Hg). Horlemann Verlag, Bad Honnef, 2005. 254 Seiten. ISBN 3-89502-204-7. Trauminseln? Tourismus und Alltag in ,,Urlaubsparadiesen". Von Heidi Weinhäupl/Margit Wolfsberger (Hg.), LiT Verlag GmbH, Wien, 2006. 296 Seiten. ISBN 3-8258-8638-7. Tourismus als nachhaltige Entwicklungsstrategie Wie der Tourismus mit seinen unterschiedlichen Dimensionen nachhaltiger gestaltet werden kann, stellt die Welttourismusorganisation (UNWTO) in ,,Making Tourism More Sustainable", einem Handbuch für politische Entscheidungsträger, ausführlich dar. Die Publikation soll Regierungen Ansätze zur Formulierung und Umsetzung von Handlungskonzepten für eine nachhaltigere Tourismusentwicklung bieten. Dabei werden auch die potenziellen negativen Auswirkungen des Tourismus nicht ausgeklammert. Die Hauptverantwortung der Regierungen besteht laut UNWTO darin, ein Umfeld zu schaffen, in dem der Privatsektor nachhaltiger arbeitet, und ihre Koordinierungsfunktion wahrzunehmen, um die Besucherströme und das Verhalten der Touristen in verantwortlichere Bahnen zu lenken. Kleinbetriebe im Tourismus bräuchten gezielte Unterstützung, um nachhaltiger arbeiten zu können. Die UNWTODokumentation ,,Tourism's Potential as a Sustainable Development Strategy" gibt einen Überblick darüber, in welchem Umfang und auf welche Weise Entwicklungsbanken und Geberorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit derzeit in den Tourismus investieren. Nachdem zum Beispiel die Weltbank in den 1980er und 1990er Jahren nicht mehr auf Tourismus gesetzt hat, ist dieses Terrain nun offenbar wieder entwicklungspolitisch salonfähig geworden. Von den Weltbankgeldern für den Tourismus (2,9 Milliarden US-Dollar von 2000 bis 2004) fließen 58 Prozent in die Infrastrukturentwicklung, und nicht mehr in Resorts oder Luxushotels, wie es in den 1970er Jahren noch oft der Fall gewesen sei. Bei der deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) beträgt das Jahresbudget für tourismusbezogene Aktivitäten nach dieser Dokumentation (Stand 2004) zehn Millionen Euro, die in 60 laufende tourismusbezogene Projekte fließen. Tourism's Potential as a Sustainable Development Strategy, Hg. World Tourism Organization, Madrid 2005, 162 S., ISBN 978-92-844-0819-1. Making Tourism More Sustainable: A Guide for Policy Makers. Hg. World Tourism Organization/ United Nations Environment Programme Division of Technology, Industry and Economics, Paris/Madrid 2005, 209 S., ISBN 978-92-844-0821-4. -ck- (2.198 Anschläge, 27 Zeilen, Dezember 2006) Tourismusethik Ludmilla Tüting In Graz gibt es einen Publizisten, der gleichzeitig gelernter Jurist, Philosoph und ein erfahrener Reiseleiter ist. Im Moment schreibt Harald A. Friedl an seiner Doktorarbeit über die Auswirkungen des Tourismus bei den Tuareg. Davor veröffentlichte er aber noch zwei Bücher über Tourismusethik. Das eine ist seine Diplomarbeit, das andere ein kleiner praktischer Leitfaden zum Mitnehmen. In seiner "Tourismusethik" untersucht er umfassend Theorie und Praxis des umwelt- und sozialverträglichen Fernreisens. Dabei hat er Probleme mit jenen Tourismuskritikern, die an "eklatanter Realitätsferne leiden" und deren Erfolg sich meistens "auf die Rolle eines einsamen Rufers in der Wüste" beschränke. Seiner Ansicht nach kann für eine "praktische Tourismusethik die Antwort auf die Frage nach dem 'richtigen' Handeln alleine nicht genügen". Mindestens so wichtig sei die Frage, "auf welche Weise sich touristische Verantwortung wirkungsvoll verkaufen lasse. Friedl: "Reisende verstoßen ja nicht aus Bosheit gegen regionale Tabus, sondern weil sie auf Grund ihres touristischen Selbstverständnisses gar nicht an die Möglichkeit eines Verstoßes denken". Tourismusethik habe deshalb sehr viel mit Sensibilisierung, Aufklärung und der Kunst der Vermittlung zu tun. Tourismusethik müsse, um angenommen und damit wirksam zu werden, allen etwas bringen. Andernfalls bleibe alles graue Theorie. Friedls kleines Handbuch "Respektvoll reisen" sei dem interessierten Leser ebenfalls wärmstens ans Herz gelegt. Es ist eine sehr gute Orientierungshilfe bei der Vorbereitung, während der Reise und danach, denn letztlich wirke die Reiseethik nach der Heimkehr weiter, weil man durch die persönliche Reiseerfahrung auch neue Verantwortung übernommen habe. Ein paar kleine, aber wichtige Ergänzungen möchte ich dennoch vorschlagen. Wie verhält Mann/Frau sich, wenn man bei Begegnungen gleich mit der Frage konfrontiert wird, wie viel man verdient, wenn man zum hundertsten Mal die Fragen beantworten muss "What is your name?", "Where do you come from?", wenn mein Gegenüber nie "Danke schön" sagt (da vor Ort unüblich) oder wenn Männer (auch einheimischen) Frauen an die Brust fassen oder zwischen die Beine greifen. Friedl, Harald A.: "Tourismusethik. Theorie und Praxis des umwelt- und sozialverträglichen Fernreisens", Schriftenreihe "Integrativer Tourismus & Entwiklung", respect/ITTF, Wien (Hg.), Profil Verlag, München/Wien 2002, 256 S., ISBN 3-89019-530-X (D), 3-902146-03-6 (A). Friedl, Harald A.: "Respektvoll reisen", Reise Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld 2002, 160 S., ISBN 3-8317-1039-2. Literatur zum Thema "Alpen" Ein Leuchtturm unter den Wissenschaftlern ist Werner Bätzing, Professor für Kulturgeographie an der Universität Erlangen-Nürnberg mit dem Schwerpunkt Alpenraum. Er kann nicht nur sehr verständlich und interessant schreiben, sondern ist neben dem Verfassen von (zum Teil bahnbrechenden) Standardwerken über die Alpen auch engagierter Autor der Wanderführer "Grande Traverata delle Alpi" (Norden und Süden, Rotpunktverlag, Zürich). Der Weitwanderweg führt durch die piemontesischen Alpen von den Walliser Bergen im Norden bis zu den ligurischen Alpen im Süden. Bätzing setzt sich grundsätzlich und visionär für eine nachhaltige Entwicklung inkl. Tourismus und gegen eine Entvölkerung der Bergregionen ein. Seine Webseite: www.geographie.uni-erlangen.de/wbaetzing (/infonetz.html: umfangreiche Link-Liste). Zur Vertiefung unbedingt empfohlen sind seine Bücher: Bätzing, Werner: Die Alpen - Geschichte und Zukunft einer europäischen Kulturlandschaft, C.H.Beck Verlag, München 2003, 431 S., zahlreiche farb. Abb., Karten, Tabellen, ISBN 3-406-50185-0 Bätzing, Werner: Kleines Alpen-Lexikon - Umwelt, Wirtschaft, Kultur, Beck'sche Reihe/Tb, München 1997, 320 S., ISBN 3-406-42005-2 -tü- Buchtipps zu Burma Markand/Petrich/Klinkmüller: "Myanmar (Birma)", Stefan Loose Travel Handbuch, Berlin November 2003, 512 S., ISBN 3-7701-6147-5 Gerade erschien dieser neue Reiseführer zu Burma, in dem auch auf Tai Pan und die AUA hingewiesen wird. In einem gesonderten Beitrag empfiehlt "Respect" nachdrücklich, sich vorher umfassend zu informieren und kritisch und mit offenen Augen zu reisen. Leider ist dem - empfehlenswerten - Buch nicht zu entnehmen, welche Hotels vom Militärregime betrieben werden. Vielleicht können diese Informationen für kritische Touristen in der zweiten Auflage berücksichtigt werden. -tü- Ma Thanegi: "Pilgerreise in Mynamar", Horlemann Verlag, Bad Honnef 2002, 200 Seiten, ISBN 3-89502-1466Kennzeichnend für die zeitgenössische Literatur, die die Zensur in Burma erlaubt, ist Ma Thanegis "Pilgerreise in Myanmar", Originaltitel "The Native Tourist". Es ist das gegenwärtig einzige in deutscher Übersetzung vorliegende Buch aus Burma und schon deshalb zu empfehlen, um überhaupt eine Ahnung zu bekommen, welche Farbtupfer der weiße Fleck zu bieten hat. Die Schriftstellerin und Malerin aus Rangoon schließt sich einer Reisegruppe von Landsleuten an und begibt sich auf Pilgerfahrt im eigenen Land. Köstlich, wie sie Menschen und Situationen beschreibt - humorvoll mit der beobachtenden Distanz einer gebildeten, modernen, städtisch orientierten Frau. Der Leser, vor allem der europäische, erfährt Erstaunliches und Erhellendes aus und über Burma. Zum Alltag, zum Umgang mit Geistern, zur Vielfalt der buddhistischen Klöster macht Ma Thanegi ihre liebevollen spöttischen Anmerkungen, die sie mit sympathischen Zeichnungen illustriert. Das liest sich flott und unterhaltsam. Nur eines fällt auf: Die Reise und die Reflektion darüber finden in einem scheinbar unpolitischen Raum statt. Rüdiger Siebert (1.232 Anschläge, 16 Zeilen, Dezember 2003, Quelle: Aus "Die allgegenwärtige Zensur der Generäle", epd Entwicklungspolitik 18/2003) Schmelzende Gletscher, biblische Fluten Klimawandel im Himalaya Thomas Döhne Heftige Monsunregen haben Ende August 2008 in Nepal und dem angrenzenden indischen Bundesstaat Bihar eine gewaltige Flutkatastrophe ausgelöst. Nach einem Dammbruch hat der Kosi, einer der großen Himalaya-Flüsse, die in den Ganges münden, seine Fließrichtung um 120 Kilometer nach Osten verschoben. Zahlreiche Gebiete im Südosten Nepals und in Bihar sind überschwemmt. Nach offiziellen Angaben wurden etwa 250.000 Häuser zerstört, mehr als drei Millionen Menschen wurden obdachlos, Hunderte starben in den Fluten. Ein Teil der 1.600 betroffenen Dörfer konnte inzwischen mit Hilfsgütern versorgt werden. Etwa 500.000 Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe ist noch nicht absehbar, da der Regen weiter anhält. Dass die Schleusenanlagen nicht ausreichend gewartet wurden und der Hochwasserschutz zwischen den nepalischen und den indischen Behörden schlecht koordiniert ist, wird als Ursache dieser Katastrophe angesehen. Himalaya zunehmend uncool Unverkennbar zeigen sich hier Folgen des Klimawandels. Seit Jahren berichten Bauern in Nepal, Indien und Bangladesch darüber, dass der Monsunzyklus sich verändert hat und Wetterextreme zunehmen. In der höchsten Gebirgskette der Welt sind diese Auswirkungen sogar stärker als im Weltdurchschnitt. Wissenschaftler beobachten eine dramatische Gletscherrückbildung. Schneefelder und natürliche Eisflächen verschwinden, die Gletscher schrumpfen. Durch die Gletscherrückbildung wird die natürliche Speicherfunktion für Wasservorräte vermindert. "Das Verschwinden der Eisflächen und Schneefelder bedeutet, dass in der Trockenzeit weniger Wasser zur Verfügung steht. Wenn wir in die Zukunft blicken, müssen wir mit trockeneren Trockenzeiten und regenreicheren Regenzeiten rechnen", erklärt Mats Eriksson, Gletscherforscher am renommierten "International Centre for Integrated Mountain Development" (ICIMOD) in Kathmandu, das die Gebirgsökologie der Hindukuschregion erforscht. Steigende Temperaturen bedeuten, dass mehr Energie im hydrologischen Zyklus verfügbar ist und die Niederschläge in der Regenzeit heftiger werden. Statt steter, gemächlicher Schauer ist zunehmend mit heftigen Regenfällen zu rechnen, die sehr zerstörerisch sind. Die Gletscher des Himalaya sind gigantische Wassertürme von lebenswichtiger Bedeutung für 1,3 Milliarden Menschen, die im Einzugsgebiet der großen Himalaya-Flusssysteme leben. Die gesamte Wirtschaft hängt von der ökologischen Funktionsfähigkeit von Flusssystemen wie dem Indus, Brahmaputra, Ganges, Yangtse und dem Gelben Flusses ab - bei der Strom- und Energieerzeugung, der Landwirtschaft und der Industrieproduktion. Auch für den Tourismus spielen sie eine wichtige Rolle - und das nicht nur an den berühmten heiligen Stätten. Himalaya-Tourismus und der gefühlte Klimawandel In diesem Jahr sind nach Angaben der Tourismusbehörde bis Ende August 224.679 Touristen mit dem Flugzeug nach Nepal eingereist. Das ist erfreulich in einem Land, in dem Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig ist, von dem mehr als 200.000 Menschen profitieren. Doch die Touristen reisen mit großem "ökologischen Rucksack". Während im Tiefland große Gebiete überschwemmt sind, müssen Tanklaster die Hotels in Kathmandu mit Wasser beliefern. Die Fluten haben wichtige Überlandstraßen zerstört und zu Versorgungsengpässen geführt. Während die Touristen die Teuerungen mit ihrer Kaufkraft kompensieren können, leidet die arme Bevölkerung zusätzliche Not. Angesichts des hohen Ressourcenverbrauchs muss neu überlegt werden, wie nachhaltiger, gemeindenaher Tourismus in Nepal und in der gesamten Himalaya-Region in Zukunft aussehen muss, damit Klimawandel und Naturzerstörung nicht weiter forciert werden. Einstweilen gibt es noch keine schlüssigen Konzepte. Ewiges Eis wird nackter Fels Ende Juli 2008 berichteten Bergsteiger darüber, dass sich die Eisfelder auf dem Mount Everest gegenüber dem Vorjahr sichtbar zurückgebildet hätten und sie selbst in 8.600 Meter Höhe streckenweise über nackte Felsen geklettert seien. Wenn so ein Schneefeld schmilzt, kommt manches zum Vorschein, was die Freude am Naturerlebnis trüben kann: Flaschen, Plastikmüll, Batterien, Elektroschrott und andere Hinterlassenschaften früherer Reisegruppen und Expeditionen, mitunter auch eine gut konservierte Leiche. Gelegentliche Aufräumaktionen und Expeditionen zur Müllbeseitigung haben in erster Linie symbolischen Wert. Das zunehmende Auftreten von Wetterextremen führt zu spürbaren Veränderungen bei der Wahrnehmung von Naturerlebnissen und bei Begegnungen mit den Menschen in den jeweiligen Reiseländern. Die überfluteten Gebiete in Ostnepal und Bihar zählen zwar nicht zu den Hauptreisezielen. Doch angesichts der unvermeidlichen Kollision des Bergtourismus, der Naturnähe sucht, mit den fühlbaren Folgen des Klimawandels, drängt sich eine Neubestimmung der Erlebnisinhalte für nachhaltigen Tourismus förmlich auf. Aufräumarbeiten Mitte September beginnt wegen des angenehmen Klimas in Nepal die Hauptreisezeit. Gerade hat die nepalische Regierung in den von den Fluten betroffenen Gebieten Ostnepals den Notstand ausgerufen. Wegen des anhaltenden Regens wird es noch eine Weile dauern, bis die Wassermassen des Kosi in das ursprüngliche Flussbett zurückfließen. Die Aufräum- und Reparaturarbeiten können vermutlich erst nach dem Ende der Monsunzeit im Oktober beginnen. Ebenso lange müssen die Überlebenden mit Essen und Unterkünften versorgt werden, da sie nicht in ihre Häuser zurückkehren können. Wie sie langfristig ihren Lebensunterhalt sichern können, steht noch nicht fest. Indiens Premierminister Manmohan Singh bezeichnete die Überschwemmungen in Bihar bei einem Besuch in der betroffenen Region als "nationale Katastrophe". Es wird wohl nicht die letzte sein - weder in Indien noch in Nepal. Dr. Thomas Döhne ist freier Journalist und entwicklungspolitischer Berater. (5.936 Anschläge, 81 Zeilen, September 2008) Klimawandel und Tourismus kurz gefasst In einem Faltblatt und einem vierseitigen "Fact Sheet" hat das Klimabündnis Österreich kurz und übersichtlich Informationen rund um das Fliegen und seine Auswirkungen auf den Klimawandel zusammengestellt. Faltblatt ,,Fliegen und Klima. Von Brigitte Bohusch (Red.), Klimabündnis Österreich, Wien. http://doku.cac.at/fliegenundklimafolder.pdf Fact Sheet Klimawandel und Tourismus - die Zusammenhänge. Von Karin Chladek, Andreas Zotz (respect) Brigitte Bohusch (Klimabündnis Österreich), Christian Baumgartner, Margit Leuthold und Wolfgang Mehl. Wien. Juli 2008. 4 Seiten. www.nfi.at/dmdocuments/Fact_Sheet_Klima_DE.pdf -ck- (652 Anschläge, 10 Zeilen, September 2008) Dritter Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern Vom 25. bis 28. November 2008 findet in Rio de Janeiro der Dritte Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen statt. Es soll vor allem darum gehen, konkrete Ziele festzulegen, um diesen schweren Menschenrechtsverletzungen wirksamer zu begegnen. Die deutsche Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung (ECPAT Deutschland) und UNICEF Deutschland fordern in diesem Zusammenhang die Bundesregierung auf, das Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention betreffend Kinderhandel, Kinderprostitution und Kinderpornografie zu ratifizieren. Minderjährige Prostituierte aus dem Ausland müssten in Deutschland Schutz und Hilfe bekommen, besonders wenn sie als Zeugen gegen Menschenhändler und Zuhälter aussagen. Eine Abschiebung sollte unter allen Umständen vermieden werden. Weitere Informationen: www.ecpat.de/, www.ecpat.net/WorldCongressIII/index.php -ck- (872 Anschläge, 11 Zeilen, September 2008) Mondkuchen und Geburtstagsnudeln II "China's Outbound Tourism" Christina Kamp Bislang kann sich nur eine Minderheit der Chinesen - weniger als zehn Prozent der Bevölkerung - überhaupt Auslandsreisen leisten. Doch nachdem seit Ende der 1990er immer mehr Länder "Approved Destination Status (ADS)"-Abkommen mit China geschlossen habe, ist damit zu rechnen, dass sich in Zukunft mehr und mehr Chinesinnen und Chinesen ins Ausland aufmachen werden. Der wachsenden Bedeutung des Quellmarktes China geht Wolfgang Georg Arlt in zwei fundierten wissenschaftlichen Werken ausführlich nach. In "China's Outbound Tourism" untersucht er die politischen und wirtschaftlichen Dimensionen des Tourismus aus China sowie soziologische Besonderheiten der chinesischen Reisenden und ihre Reisemotivation. "Chinesen sind keine Japaner" ist eine seiner zentralen - und keineswegs banalen - Botschaften. Denn von den einstigen Pionieren unter den asiatischen Touristen unterscheiden sich die Chinesen deutlich: Reisen ist für sie weitaus mehr eine Statusfrage und sie geben auf ihren Reisen viel Geld für Markenartikel aus. Der Gruppen-Kollektivismus steht im Vordergrund und die Chinesen sind anspruchsvoll: chinesisches Essen, Wasser für die Teezubereitung, Mondkuchen im August und im Bedarfsfall lange Geburtstagsnudeln für chinesische Gruppenreisende gehören zu den Anforderungen, die Touristen aus dem "Reich der Mitte" an ihre Gastgeber stellen. China's Outbound Tourism. Von Wolfgang Georg Arlt. Routledge Verlag, Oxford, 2006. ISBN 978-0-415-36536-9. 300 Seiten. (2.307 Anschläge, 31 Zeilen, Dezember 2008) Studien und Abschlussarbeiten zum Herunterladen STUDIEN "Armutsbekämpfung durch Tourismus bleibt fragwürdig" Untersuchungen der ST-EP Initiative der Welttourismusorganisation (UNWTO) in Kolumbien und Äthiopien. Bearbeitet von Isabelle Schunck, in Zusammenarbeit mit EED / Tourism Watch. Bearbeitungszeitraum 20062008. Studie Äthiopien (deutsch) Studie Kolumbien (deutsch) "Fairtrade-Angebote im Tourismus" Ausgewählte Ergebnisse einer Sonderanfrage im Rahmen der Reiseanalyse 2007, ausgearbeitet von Dr. Peter Aderhold, F.U.R., EED (Hg.), Bonn 2007. (Englische Version) "Buchen hilft!" - Marketing statt Nachhaltigkeit für den Tourismus in Südasien Dieser Bericht, herausgegeben von EED Tourism Watch und der Ecumenical Coalition on Tourism (ECOT), 2007 beschreibt die Schieflage im touristischen Wiederaufbau, zwei Jahre nach der Tsunami-Katastrophe. (Englische Version) Tourismus und das Menschenrecht auf Wasser Eine Präsentation von Sumesh Mangalassery (Kabani) und Christina Kamp, die zeigt, wie sich für die Bevölkerung vor Ort die Auswirkungen des Tourismus auf ihre Wassersituation darstellen. (2006) "Zur sexuellen Ausbeutung von Kindern im Tourismus" Ausgewählte Ergebnisse einer Sonderanfrage im Rahmen der Reiseanalyse 2005, ausgearbeitet von Dr. Peter Aderhold, F.U.R., EED (Hg.), Bonn 2005. Tränen heilen die Wunden nicht- Kinderprostitution im Tourismus Eine Untersuchung über soziale Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten der Deutschen Reisebranche am Beispiel der Umsetzung des Verhaltenskodexes für die Mitglieder des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbandes (DRV) zum Schutz von Kindern vor kommerzieller sexueller Ausbeutung durch Touristen. (2004) ABSCHLUSSARBEITEN Für an dieser Stelle veröffentlichte Abschlussarbeiten übernehmen wir keine redaktionalle Verantwortung. Die Verantwortung für den Inhalt liegt allen beim Verfasser. Studenten und Doktoranden sind herzlich dazu eingeladen, uns ihre Abschlussarbeiten zur Verfügung zu stellen! Bedingung zur Veröffentlichung ist ein herausragendes Ergebnis (Note: 1,x), sowie ein thematisch enger Zusammenhang zur Arbeit von Tourism Watch. Partizipation ländlicher Gemeinschaften am Tourismus in Entwicklungsländern Diplomarbeit von Antje Monshausen (Juli 2007)