ord 244 - Bürger für Technik

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Kurzinfos Nr. 244 aus Energie, Wissenschaft und Technik21.02.2008
1. Das EU-Klimaschutzpaket erhöht die Strompreise in Deutschland drastisch! 66 Mrd.€ zusätzlich
werden nach EU-Plänen für den Kauf der CO2-Emissionsrechte zur Stromproduktion allein in Deutschland
in den Jahren 2013 bis 2020 fällig, so die Schätzung des VIK (Interessenvertretung Industrieller Energiekunden). Nur 2 Mrd. Euro fallen davon für die tatsächliche Vermeidung der Emissionen an. Den Großteil =
64 Mrd.€, sollen die Unternehmen als eine Art Strafsteuer für die weiterhin erlaubten CO2-Emissionen bezahlen. Diese Summen werden sich die Unternehmen von ihren Kunden zurückholen. (VGL-Brief
20.02.08)
2. Klimapolitik gefährdet Jobs: Sollte die Bundesregierung ihren Plan verwirklichen und die CO 2Emissionen bis 2020 um 40 % senken, dann sind nach Ansicht des Präsidenten des Bundesverbandes der
deutschen Industrie (BDI), Jürgen Thumann, eine Million Jobs in Gefahr. Nach Berechnungen des BDI
flossen 7 Mrd. € im Jahr 2007 in die direkte und indirekte Förderung erneuerbarer Energien. Das sei
etwa das Dreifache der staatlichen Hilfen für die heimische Steinkohle. (Rheinische Post, 18.02.08)
3. Wegen fehlender Kraftwerke, u.a. wegen der Behinderung des Baues neuer Kohlekraftwerke infolge
der Klimahysterie aufgebrachter Bürger, erwartet RWE (Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerke) weiter
steigende Strompreise. “Knappheit treibt ja bekanntlich den Preis“, erklärte RWE-Chef Jürgen Großmann.
Die Deutsche Energieagentur befürchtet, dass wegen Überlastung der Stromnetze bald häufiger die Lichter
ausgehen. (Associated Press (AP) 29.01.08)
Satiren zur Energiepolitik siehe www.buerger-fuer-technik.de
4. Jeder noch so unbedeutende Vorfall in Kernkraftwerken, auch im konventionellen nichtnuklearen Teil,
muss den Behörden gemeldet werden. Für die Beurteilung von Vorfällen in Kernkraftwerken wurde die
Internationale Bewertungsskala INES (International Nuclear Event Scale) der meldepflichtigen Ereignisse in der Kerntechnik geschaffen: http://www.bfs.de/kerntechnik/ereignisse/ines.html Die Trafobrände in
Krümmel und Brunsbüttel am 28.6.07 (vgl. Kurzinfos 223/2 und 224/1)waren auf der INES-Skala Stufe 0,
d. h. keine oder nur geringe sicherheitstechnische Bedeutung, Tschernobyl – katastrophaler Unfall -Stufe 7.
5 Am 18. Januar 2008 wurde während eines Besuches von V. Putin, in Sofia der Vertrag zwischen Atomstroiexport und der Nationalen Stromgesellschaft Bulgariens über die Errichtung des KKW Belene mit 2
Blöcken WWER-1000 unterzeichnet. Kosten ca. 4 Mrd. €. Kernkraftwerksblöcke dieses Typs wurden
bereits in China (KKW Tianwan, 2 Blöcke in Betrieb seit 2007) und in Indien (KKW Kudankulam, 2 Blöcke,
Inbetriebnahme 2008) errichtet. Die Leittechnik für beide Blöcke stellt ein deutsch-französisches Konsortium ( AREVA und Siemens) bei. Anfang Dezember 2007 hatte die Europäische Kommission das Investitionsvorhaben gebilligt.(Pressedienst von Atomstroiexport vom 18. Januar 2008 Tetra-Energie, Jan.08)
6. Die Rede von Wolfgang Clement auf der Wintertagung des Deutschen Atomforums im Februar 2008 “Eine
sichere Energieversorgung - ohne Kernenergie und Kohle?“ können Sie jetzt als Video mit der Originalrede
sehen und hören – ebenso wie auch weitere andere Vorträge von der Wintertagung im Febr. 08 bei:
http://www.kernenergie.de/r2/de/Veranstaltungen/Tagungen/Wintertagung/Artikel/2008_02_06_Wintertagung2008.
php?navanchor=1210118 (siehe auch Kurzinfos 243)
7. Die deutsche Windindustrie setzte 2007 ca. 7,4 Mrd. Euro um; die Exportquote liegt bei 86 %.Industrie
und Betreiber verdienen im zweistelligen Prozentbereich. Trotzdem verliert die Branche in Deutschland
an Schwung – der Markt gerät hier unter Druck. Die Industrie rechnet weiterhin mit weniger Anlagen –
in China lässt sich um 1/3 billiger produzieren (NORDEX) (VGL-Brief 18.02.08)
8. ROBIN WOOD fordert die Bundesregierung auf, den Import von Biomasse für Strom und Kraftstoff zu
stoppen. Denn die steigende Nachfrage führt in den Ländern des globalen Südens zu massiver Umweltzerstörung und einem Verlust von Anbauflächen von Lebensmitteln. Auch durch eine Ökozertifizierung von Biomasse werden sich diese negativen Folgen nicht abwenden lassen. Deutschland importiert 800.000 t Palmöl,
380.000 t aber werden schon jetzt – gefördert durch das Erneuerbare-Energie-Gesetz – vorwiegend in Blockheizkaftwerken verbrannt. (ROBIN Wood, Pressemitt. 19.2.08). Auch Umweltpolitiker, Ökoverbände, Landwirtschaftsminister und Ölkonzerne verlangen eine Kurskorrektur bei der Förderung von Biokraftstoffen. Der
Gesetzgeber schreibt vor, dass 8 % des Autosprits ab 2015 aus Pflanzen stammen müssen. Nach Berechnungen
der Mineralwirtschaft reicht die heimische Agrarfläche dafür bei weitem nicht aus. (Spiegel 18.2.08 S.80)
Auf der Internetseite des Forschungszentrums für Elektromagnetische Umweltverträglichkeit waren am 19.02.08
11 549 Studien registriert. Dort kann man nach Belieben auswählen, je nachdem, ob man sich beruhigen
oder ängstigen will. (FAZ 200.2.08 S. N1)
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