Bielefeld, 27.03.2012 Volkswirtschaftslehre 1: 1. Dem Entwicklungsland stehen 1.000 Mrd. für eine Periode zur Verfügung. Benötigt werden allerdings in der Summe 1.100 Mrd., also 100 Mrd. zu viel. Wenn dieser Betrag von 100 Mrd. nicht durch Kredi-­‐ te aufgebracht werden kann, dann muss gespart werden, bzw. Kür-­‐ zungen vorgenommen werden. Die Problematik liegt allerdings darin, dass ein Kürzung negative Konsequenzen zu Lasten der Bevölkerung hätte. Wenn man die Produktion von lebensnotwenigen Konsumgüter um 100 Mrd. kürzen würde, so würden wahrscheinlich wegen niedri-­‐ gerem Angebot die Preise steigen und als Folge dessen, die Ärmsten des Landes tiefer in die Armut fallen und es kann zu mehr Krankhei-­‐ ten, im schlimmsten Fall sogar zu Todesfällen kommen. Wenn man allerdings die Ausgaben für Reinvestitionen kürzen würde, hätte das kein schlimmen akuten Folgen, doch würde sich lang-­‐ fristig um so schlimmer auswirken. Die Produktionskosten werden steigen, die Qualität dagegen sinken und die Kosten für Reinvestitio-­‐ nen werden immer schneller steigen. Dadurch, dass die Produktions-­‐ kosten steigen, ist es wahrscheinlich, dass 900 Mrd. nicht mehr ausrei-­‐ chen, um genügend Konsumgüter zu produzieren. 2. c) Die Produzentenrente entsteht dann, wenn Anbieter bereit sind für einen geringeren Preis als den Gleichgewichtspreis anzubieten. Wenn sie nun für den Gleichgewichtspreis verkaufen, machen sie Ge-­‐ winn. Die Produzentenrente ist also die Differenz vom Gleichge-­‐ wichtspreis und dem ursprünglichen Preis unter dem verkauft werden sollte, so fern er unter dem Gleichgewichtspreis liegt. In diesem Beispiel ist dies allerdings nicht der Fall. d) Bei einem Preisabschlag von 55 % liegt der Höchstpreis knapp unter der Mitte zwischen Gleichgewichtspreis und der x-­‐Achse (der Höchst-­‐ preis muss also etwas niedriger liegen, als ich eingezeichnet habe...) e) 3. 4. 5. Die eingezeichnete Angebots-­‐ und Nachfragemenge betreffen den Höchstpreis. Produktivität ist der Quotient von Ausbringungsmenge und der eingesetzten Menge des Produktionsfaktors. Wenn nun die Produkti-­‐ vität sinkt, aber Ausbringungsmenge gleich bleibt, muss folglich die Menge des Produktionsfaktors steigen. Wir wissen, dass sich Produktivität aus Arbeits-­‐, Boden-­‐ und Kapitalproduktivität zusammensetzt. Das heißt, wenn sich einer die-­‐ ser Produktionsfaktoren, also die Menge der Arbeitsstunden, die Men-­‐ ge der eingesetzten Bodenfläche oder/und die Menge der Maschinen-­‐ stunden steigt, so sinkt die Gesamtproduktivität. Die Gründe für weni-­‐ ger Produktivität sind also in einer Verschlechterung der Produktions-­‐ faktoren zu finden, da mehr Zeit, bzw. mehr Kraft oder Boden benötigt wird, um eine gleiche Menge zu produzieren. Ursache könnten Ma-­‐ schinenstörungen, weniger Motivation (dadurch langsameres Arbei-­‐ ten), Fehlproduktionen, zusätzliche Lagerplätze für Güter, wenige qua-­‐ lifizierte Arbeitskräfte, etc. sein. Wir befinden uns zunehmend in einer Welt der Informationen und der Dienstleistungen. Die Produktion und die Urproduktion wur-­‐ den zunehmend von Maschinen übernommen, wobei Bereiche wie Nachrichtenübermittlung, Tourismus, Handel, Beratung (Rechtsanwäl-­‐ te, Steuerberate, etc. ), Versicherungen, Kreditinstitute, Bildung, etc. zunehmend gewachsen sind. Der Hauptgrund für diesen Wandel bleibt also der technische Fortschritt. Weil auf dem Land und in der Produktion deutlich weniger Arbeiter gebraucht werden, als Jahre zuvor, können diese Arbeiter nun im dritten Sektor arbeiten. Ein Beispiel ist der weiter wachsende Bereich Tourismus. Es wurden durch den technischen Fortschritt immer mehr öffentliche Transportmöglichkeiten bis hin zum Flugzeug geschaffen. Auch wer-­‐ den diese Transportmöglichkeiten mit der Zeit billiger. Neben zahlrei-­‐ chen Jobs an Flughäfen, Bahnhöfen, etc. werden wiederum eine Reihe von Hotels und Freizeitangeboten an den Urlaubszielen geschaffen. Dies alles ist Teil des tertiären Sektors. Angefangen hat dieser Prozess allerdings mit der Arbeitstei-­‐ lung, da dies einer der Voraussetzungen für den allgemeinen techni-­‐ schen Fortschritt ist. Y = 5.000 C = 4.200 6. I = 800 Unternehmungen Private Haushalte C = 4.200 Y = 5.000 S(g) = 500 S(ung.) = 300 Banken 800 500 + 300 Bruttoinlandsprodukt – Abschreibungen – indirekte Steuern + Sub-­‐ ventionen = Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten à 8.500 -­‐ 900 – 1.000 + 200 = 6.800 Das Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten beträgt 6,8 Mrd. Vielen Dank für die Korrektur J