Thema: 1. Erläutern Sie die Funktionen des Preises in der Marktwirtschaft und gehen Sie auf die Problematik von Höchst- und Mindestpreisen ein. __________________________________________________________________________ - Erläuterung der Funktionen des Preises: Indikatorfunktion: Preis ist Indikator für die Knappheit. p A N AMÜ 2. p1 A0 p2 3. 1. AMÜ p0 =p3 x0 x2 x1A x 1. Bei Nachfragesteigerung wird der Preis angehoben, weil Menge nicht so schnell verändert werden kann. 2. Menge wird gesteigert bei gleichem Preis = Angebotsüberhang 3. Preis + Menge werden bis zum Gleichgewichtspreis gesenkt x 3 Selektionsfunktion: Der Preis sorgt dafür, dass längerfristig nur wettbewerbsfähige Unternehmen am Markt sind, weniger wettbewerbsfähige Unternehmen werden über den Preis „selektiert“. Bei einer Linksverschiebung der Nachfrage müssen die Grenzanbieter aus dem Markt ausscheiden (die Anbieter mit den höchsten Kosten). Dadurch wird bewirkt, dass bei einem gesunkenen Marktpreisniveau die Anbieter ihre langfristige Preisuntergrenze und damit ihre Existenz im Markt nicht mehr realisieren können. Allokationsfunktion: Preis lenkt die Produktionsfaktoren in die gewinnträchtigste Richtung. Sie ist i. d. R. da, wo der Preis am höchsten ist. Durch die Koordination von Angebot und Nachfrage wird tendenziell erreicht, dass alles, was im arbeitsteiligen und zugleich marktkoordinierten Wirtschaftssystem an Produktionsleitungen erbracht wird, auch eine sinnvolle Verwendung findet. Die Produktionsfaktoren werden zumindest der Tendenz nach nicht verschwendet, sondern wandern an die Stellen, wo sie gebraucht werden. Koordinationsfunktion: Preis koordiniert Angebot und Nachfrage. Der durch Überbietungs- oder Unterbietungsprozesse zustande gekommene Gleichgewichtspreis koordiniert Angebot und Nachfrage. p N0 N1 A p0 p1 x1 - x x0 Erläuterung der Problematik von Höchstpreisen: Definition: Ein Höchstpreis ist ein niedriger Preis der nicht überschritten werden darf. Bei Höchstpreisen existiert ein Nachfragemengenüberschuss, Preise verlieren ihre Funktionen. Häufig wird der Höchstpreis bei lebenswichtigen Gütern verordnet, p A p0 pH NMÜ xA N x0 xN x besonders in Kriegs-, Nachkriegs- und sonstigen Krisenzeiten. Ein Höchstpreis ist nur wirksam, wenn er unter dem Gleichgewichtspreis des Marktes liegt, so dass die zum Gleichgewicht drängenden Marktkräfte aufgehalten werden. Wie in der Abbildung deutlich zu sehen ist, ist der Höchstpreis (pH) unter dem Gleichgewichtspreis (p0). Beispiel: Mieten Es entstehen andere Koordinationsmechanismen Teil der Nachfrage bleibt unbefriedigt Rationierungsmaßnahmen (z. B. Bezugsscheine) Schwarzmärkte. Erläuterung der Problematik von Mindestpreisen: Definition: Ein Mindestpreis ist ein hoher Preis der nicht unterschritten werden darf. Bei Mindestpreisen entsteht ein Angebotsmengenüberschuss. Durch diesen Angebotsmengenüberschuss kann es zum Fall der Preise kommen. Erläuterung anhand des EG-Agrarmarktes und/oder des Arbeitsmarktes. Wenn der Preis den Anbietern als zu niedrig erscheint oder dass er zu schnell sinke, wird oftmals eine Begrenzung der Preisbewegung nach unten verlangt. Wenn der Staat diesem Begehren nachgibt, kommt es zur Fixierung von Mindestpreisen. Beispiel: Arbeitsmarkt = Mindestlöhne Nachteil: Bindung von Produktionsfaktoren Verwaltung des AMÜ (Lagerung) und/oder Verringerung des Angebots bei pM (Prämien für Betriebsstillegungen) Entstehung von „grauen Märkten p A AMÜ pM p0 N xN x0 xA x