2 - Технологический институт

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ТЕХНОЛОГИЧЕСКИЙ ИНСТИТУТ – ФИЛИАЛ ФГОУ ВПО «УЛЬЯНОВСКАЯ
ГОСУДАРСТВЕННАЯ СЕЛЬСКОХОЗЯЙСТВЕННАЯ АКАДЕМИЯ»
Факультет Технологии и управление аграрным производством
Кафедра социально-гуманитарных дисциплин
Утверждено на заседании
Методического совета
Факультета ТиУАП
Протокол №_________________
«___»__________________2009г.
Й.Н. ГАНИЕВА
УЧЕБНОЕ ПОСОБИЕ
„DIALOG BERUF - STARTER“
Обсуждено и одобрено на
заседании кафедры
Протокол №_________________
«___»__________________2009г.
Димитровград - 2009
Составила: Ганиева Й.Н.
Тексты для чтения и понимания к учебнику
„Dialog Beruf - STARTER“. Немецкий язык –
г. Димитровград : Технологический институт – филиал ФГОУ ВПО «УГСХА»
2005 – 91 с.
Настоящее пособие предназначено для студентов экономических факультетов и
является дополнительным материалом по развитию навыков чтения литературы
по специальности на немецком языке. Материалы пособия обеспечивают
повторение и расширение тематики учебника „Dialog Beruf - STARTER“.
Тексты могут быть использованы как для аудиторной, так и для внеаудиторной
работы студентов для развития навыков чтения и расширения активного
словаря.
Рецензент: С.Ю. Баракаева,
кандидат педагогических наук, доцент зав.
кафедрой иностранных языков УГСХА
2
INHALT
LEKTION l
LEKTION 2
LEKTION 3
LEKTION 4
LEKTION 5
LEKTION 6
LEKTION 7
Erste Kontakte
l
1 Marina Petrowa stellt sich vor
l
2 Über die eigene Kindheit sprechen
l
3 Ein Zauberer
1 4 10 Fargen an Prominente Patricia Kaas
1 5 Jugendforum
Studium, Praktikum
2 1 Der Turmbau zu Babel
2 2
Deutsch in der Europäischen Union
2 3
Ein Sprachgenie lernt Russisch
2 4 Weltsprache Englisch
Reisen
3
1 Deutschland
3 2 Was mir an Russland gefällt
3
3
Reisen
3 4 Reisen ist gefährlich
3
3
A. Im Fernzug
B. Beschwerdebrief
Private und berufliche Pläne
4
l Ein Durchschnittsberuf
4
2 Wie werden Frauen als Politikerinnen
angesehen?
4
3 In einer anderen Welt
4 4 Umfrageergebnisse
Personenbeschreibung
5
l Wie sah er aus?
5 2 Schönheitspflege in Ägypten
5
3 Abenteuer Berufswahl
5 4 Moment Mal
5
5 A. Diskriminierung von Rauchern?
B. Verbot von Tabakwerbung beschlossen
Mitarbeiter, Firma
6
1 Unsere Fima
6 2 Werbung in eigener Sache
6 3 Welche Eigenschaften sollte ein
Stellenbewerber
mitbringen?
6
4 A. Ist die Ausbildung auch wichtig?
B. Gutes Aussehen bei Jobsuche immer wichtiger
6
5 Kollektivorientierung
Im Supermarkt, in der Gaststätte, im Büro
7
l A. Gaststätten
B. Flüssiges Brot
7
2 Fischgerichte
7 3 Kreativ?
3
5
7
8
9
10
11
12
13
15
16
19
21
26
27
28
29
31
33
36
37
38
39
42
45
47
48
49
50
51
51
52
54
56
58
7
7
4
5
Hoch die Hosen!
Exquisit. Bildende Kommentierung
60
61
62
Lieferanten und Kunden
LEKTION 8
8
l Russische Kunden sind sehr markenorientiert
8
2 Wie Kellner ihr Trinkgeld leicht verdoppeln
können
8. 3 Die Jubiläumskundin
LEKTION 9
LEKTION 10
Abläufe: der Tag, der Besuch, die Besichtigung
9 1 Urlaubsanzeigen
9 2 Fernsehprogramm
9 3 Europäische Union
9 4 Was mir an Deutschland auffällt
9 5 Russen sehen Deutschland
Deutschland
10
l Zum Studium nach drüben
10
2 Der Euro ist da
10
3 Pyramidendiskussion zum Thema „Geld“
10 4 Spione unter uns
4
64
65
67
68
69
72
76
77
78
80
82
83
LEKTION 1.1
Marina Petrowa stellt sich vor
Ich bin 18 Jahre alt. Ich stamme vom Lande. Wir sind zu Hause sieben Personen: Großmutter,
Mutter, Vater und vier Kinder. Ich habe zwei Brüder und eine Schwester.
Mein Vater ist Geschäftsmann. Meine Mutter ist Hausfrau1. Sie besorgt gemeinsam mit der
Großmutter den Haushalt2. Bei einer so großen Familie gibt es immer viel zu tun.
Meine Schwester Lisa ist Deutschlehrerin. Sie unterrichtet an einem Gymnasium. Sie liebt
ihren Beruf sehr und geht ganz in ihrer Arbeit auf3. Auch einer meiner Cousins ist Lehrer.
Lisa ist verheiratet. Mein Schwager4 arbeitet als Manager. Er hat ein Fernstudium an der
Moskauer Universität aufgenommen.
Meine Schwester hat Zwillinge6: ein Mädchen und einen Jungen. Ich bin also schon Tante und
habe einen Neffen7 und eine Nichte8.
Mein ältester Bruder Nikita ist erst unlängst aus der Armee zurückgekehrt und arbeitet als
Elektriker. Er war immer ein guter Schüler, besonders interessiert ihn Physik und Mathematik. Er
will einmal Diplomigenieur werden.
Ich habe noch einen Bruder. Er heißt Wanja und ist erst sechs Jahre alt. Er geht in die 1.
Klasse. Wanja hat nur gute Noten. Wir freuen uns über seine Leistungen. Er liebt Musik sehr und
will einmal Geiger werden. Er hat gutes Gedächtnis und feines Gehör. Wir haben ihn alle sehr gern,
ganz besonders unsere Oma. Sie verwöhnt9 ihn auch ein wenig. Manchmal ist er unartig10.
Und nun ich selbst. Ich bin Studentin. Ich studiere an der Moskauer Staatlichen Universität für
Wirtschaft und Handel, an der Fakultät für Wirtschaft und Finanzen. Ich bin im ersten Semester. Ich
studiere Betriebswirtschaft. Im ersten Studienjahr lernen wir insgesamt sieben Fächer, das sind:
Mathematik, Physik ( genauer gesagt, das ist Konzeption der gegenwärtigen Naturwissenschaft ),
Informatik, Geschichte Rußlands, Geschichte der Wirtschaftslehren, Russisch und eine
Fremdsprache.( Ich lerne Deutsch.) Zweimal in der Woche haben wir Körperkultur. Hand aufs Herz,
fällt mir das Studium ziemlich schwer. Mit der Mathe hapert es ein bißchen, darum schenke ich
diesem Fach etwas mehr Aufmerksamkeit. Wir haben Vorlesungen, Seminare und Übungen, täglich
drei bis vier Doppelstunden. Es ist sehr anstrengend, aber das Studium gefällt mir sehr gut. Vater
und Mutter sind stolz auf mich. Ich meine,wir sind eine glückliche Familie.Wir sind immer
aufmerksam zueinander und leben in bester Eintracht11.Ich hänge sehr an meiner Familie.
Aufgaben
1 Behalten Sie die Vokabeln
1 die Hausfrau – домохозяйка_2 den Haushalt besorgen – вести домашнее хозяйство
3 ganz in der Arbeit aufgehen – посвящать себя целиком работе
4 der Schwager - зять
5 das Fernstudium – заочное обучение
6 der Zwilling – двойняшка
5
7 der Neffe - племянник
8 die Nichte - племянница
9 verwöhnen – баловать
10 unartig – озорной, невоспитанный, трудный
11 in bester Eintracht leben – жить в мире и согласии, жить в ладу
2 Beantworten Sie die Fragen!
1. Was ist Marina? Wie alt ist sie? Woher stammt Marina? Was will sie werden? 2. Was sind
Marinas Eltern? 3. Hat Marina auch Großeltern? 4. Wieviel Geschwister hat Marina? Wie heißen
sie? Was sind sie? 5. Wie verhalten sich die Familienangehörigen zueiander?
3 Äußern Sie sich zum Inhalt des Textes!
Meine Familie und ich
Meine Familie
besteht
meinem (seinem, eurem...) Vater,
Seine Familie
aus
Großvater, Bruder, Onkel
Ihre Familie
meiner (seiner, eurer ...) Mutter,
Eure Familie
Großmutter, Schwester, Tante
hängen an (Dat.)
Ich hänge an
Er hängt an
Wir hängen an
Sie hängt an
Ihr hängt an
meiner (seiner, ... unserer ...) Mutter,
Großmutter, Schwester, Tante, Lehrerin,
Freundin
meinem Großvater, Bruder, Onkel, Freund, Lehrer.
4 Unterhaltung
Machen Sie in der Gruppe eine Umfrage zum Thema " Familie"
Fragebogen
a) Aus wieviel Personen besteht deine Familie?
......................................................................................................
b) Wie heißen deine Eltern?
Meine Mutter .....................................................................................
Mein Vater .......................................................................................................
c) Wie alt sind sie?
.........................................................................................................................
d) Hast du einen Bruder /eine Schwester?
.......................................................................................................
e) Wie alt ist er/sie?
.......................................................................................................
f) Wofür interessierst du dich?
.......................................................................................................
g) Wie verbringt deine Familie Freizeit?
.......................................................................................................
LEKTION 1.2
6
Über die eigene Familie sprechen
Beantworten Sie zuerst die folgenden Fragen stichwortartig, dann
stellen Sie dieselben Fragen an Ihren Partner/Ihre Partnerin! Sie können
antworten, was Sie wollen.
Sie
1. Sind Ihre Eltern streng?
'
2. Sind Ihre Eltern Vorbilder
für Sie?
3. Helfen Ihre
Ihnen mit Rat und Tat?
Ihr(e)
Partner(in)
Eltern
4. Gehen Sie mit Ihren Eltern oft zusammen ins
Theater, Kino oder Konzert?Wohin gingen Ihre
Eltern mit Ihnen spazieren?
5. Um wieviel Uhr müssen Sie ins Bett?
6. Was bekommen Sie zum Geburtstag?
7. Unterhalten sich Ihre Eltern
viel mit Ihnen? Worüber?
8. Können Sie auch mit ihnen
über sexuelle Dinge sprechen?
9. Wie werden Sie bestraft?
1 0 . Haben Ihre Eltern viel Zeit
für Sie übrig?
1 1 . Versuchen Ihre Eltern, Sie zu
verstehen?
1 2 . Was dürfen Sie nicht tun?
1 3 . Sind Sie verwöhnt?
1 4 . Wobei müssen Sie Ihren
Eltern helfen?
7
LEKTION 1.3
EIN ZAUBERER
Der junge Mann blieb vor ihr stehen.
„Sie heißen Susanne!" sagte er.
„Entschuldigen Sie..."
„Heißen Sie Susanne? Ja oder nein?"
„Ich heiße Susanne. Aber ich kenne Sie doch gar nicht!"
Der junge Mann sah ihr tief in die Augen.
„Ich kenne Sie auch nicht. Sie sehen mich heute zum ersten Mal. Ich weiß aber, dass Sie Susanne
heißen", sagte er.
„Woher wissen Sie denn das?"
„Ich weiß noch viel mehr", fuhr der junge Mann fort, ,,ich weiß, dass Sie verheiratet sind, dass Ihr
Mann Bruno heißt und dass Sie keine Kinder haben. Stimmt das?"
„Alles stimmt genau."
„Sie hatten gestern große Wäsche und hängten die Wäsche im Hofe auf."
„Ach, Sie wohnen in der Nachbarschaft."
„Nein, das stimmt nicht. Ich war noch nicht in dieser Stadt. Ich bin erst heute früh hier angekommen."
„Aber woher wissen Sie denn alles?"
„Mein großes Geheimnis", fuhr der junge Mann fort. „Ich weiß noch vielmehr. Ihr Mann arbeitet im
gleichen Büro mit einem Herrn Flemming zusammen. Herr Flemming ist verheiratet, seine Frau ist
blond und hat schon vor kurzem einen neuen Hut gekauft, der Hut steht ihr aber überhaupt nicht."
„Sie kennen sicher Frau Flemming?"
„Nein, ich habe Frau Flemming noch nicht gesehen! Aber kommen wir zu Ihnen zurück. Sie sind
seit acht Jahren verheiratet. Sie haben eine Schwester, Ihre Schwester will sich mit einem Mann
verheiraten, von diesem Mann weiß sie nichts Genaues. Ihre Mutter hat Ihnen vor drei Tagen einen
Brief geschrieben. Sie schreibt, dass sie in einer Woche zu Ihnen zu Besuch kommt. Stimmt das?"
„Herr, das grenzt an Zauberei!"
„Ich bin auch ein Zauber!" Der junge Mann lächelte zum ersten Mal. „Ich will mein Können nicht für
mich allein behalten. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen diese Zauberei beibringen."
„Ich werde auch alles über das Leben unbekannter Menschen wissen?"
„Bestimmt, meine Dame."
„Und wie denn?"
Der junge Mann sagte leise:
„Genau wie ich. In der Straßenbahn. Ich habe in der Straßenbahn hinter Ihnen gestanden und genau
zugehört, was Sie Ihrer Freundin erzählten."
8
LEKTION 1.4
10 Fragen an Prominente
Patricia Kaas Chanson - Sängerin
1. Wie würden Sie Ihren persönlichen Stil beschreiben?
2. Welchen Stil bevorzugen Sie bei Männern?
3. Was bedeutet Schönheit für Sie?
4. Was empfinden Sie als stillos?
5. Welches ist Ihr liebstes Reiseziel und warum?
6. Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen?
7. Auf welches Markenprodukt möchten sie nicht mehr verzichten?
8. Welchen Teil Ihrer Zeitung lesen Sie als ersten?
9. Wer ist Ihr Lieblingskomponist?
10.Auf dem Cover von «Rendez-vous» glänzten Sie mit einem herrlich
durchtrainierten Rücken. Was tun Sie dafür?
A.
Etwas zu tragen, weil es Mode ist.
B.
Mein kleiner Teddybar. Den schenkte ich meiner Mutter, als sie schwer
krank war. Seit ihrem Tod nehme ich ihn immer mit. Er schläft auch bei mir.
C.
Ich mache mir meine eigene Mode; ein bißchen leger, ein bißchen
elegant. Zum Beispiel uralte Jeans zu schicken Schuhen von Prada.
D.
О la, la, ich lese nicht viel Zeitung. Ich informiere mich mehr aus
Magazinen und aus dem Fernsehen.
E.
Meine Familie in Lothringen: fünf Brüder und eine Schwester.
F.
Vor jeder Tour mache ich etwas Sport, sehr leichtes Bodybuilding und
Tanz. Außerdem passe ich beim Essen auf.
G.
Ich hänge nicht an Markenprodukten. Seit über zehn Jahren habe ich aber
mein Parfüm Clinique Elixier.
H. Ich mag Lieder von George Michael.
I. Die wichtigste Schönheit ist die, die von innen kommt. Ohne Selbstvertrauen keine
Schönheit.
J. Auch bei Männern liebe ich diese Mischung aus Eleganz und Lässigkeit. Eleganz
drückt sich für mich auch in der Haltung aus.
 Aufgabe Setzen Sie die Sätze richtig zusammen.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
c
9
LEKTION 1.5
Jugendforum
a) Welche Eigenschaften findet ihr bei einem
Freund/ einer Freundin am wichtigsten?
Nennt jeweils zwei. Macht eine Statistik in der
Gruppe.
b) Das Kölner Institut für Empirische
Psychologie fragte etwa tausend Jugendliche,
welche Eigenschaften ein Freund/ eine
Freundin haben sollte und zu wem sie das
größte Vertrauen haben.
Wenn junge Leute Probleme haben, dann
sprechen sie darüber am liebsten mit der
besten Freundin. Zur besten Freundin haben
47,5% der Mädchen das größte Vertrauen.
Mit der Mutter können nur wenige Mädchen
über ihre Probleme sprechen. Bei den
Jungen ist es nicht anders. Nur 2,4% mehr
Jungen als Mädchen sagen, dass die Mutter
ihre Vertrauensperson ist. Der Vater ist für
die Mädchen und Jungen auch nicht sehr
wichtig. Weniger als 1% der Mädchen
würden zu ihm gehen, wenn sie Probleme
hätten. Bei den Jungen sind es nur 4,4%
mehr als bei den Mädchen. Die Jungen
vertrauen ihrem besten Freund am meisten.
Für 29,4% mehr Jungen als Mädchen spielt
er eine große Rolle. Die beste Freundin
dagegen wird nur von wenigen Jungen
genannt. 41,5% weniger Jungen als
Mädchen finden sie wichtig. Für über 25%
der Mädchen ist der Partner wichtig. 8,6%
weniger Jungen nennen die Partnerin als
Vertrauensperson. Einige Jugendliche haben
zu niemandem Vertrauen. Das sagen
dreimal so viele Jungen wie Mädchen.
Für die meisten Jugendlichen steht Ehrlichkeit
an erster Stelle. 44% der Jungen halten diese
Eigenschaft für sehr wichtig. Bei den
Mädchen sind es noch 11% mehr.
Für 30% der Jungen spielt die Intelligenz eine
wichtigeRolle. 2% weniger Jungen finden
Humor wichtig. Bei den Mädchen liegt der
Prozentsatz bei beiden Eigenschaften nur um
1 % höher als bei den Jungen.
Ob der Freund/ die Freundin Geld hat,
interessiert
nur
wenige
Jugendliche.
Allerdings achten 5% mehr Jungen als
Mädchen darauf. Auch das Aussehen ist für
Jungen wichtiger als für die Mädchen. Hier
gibt es einen Unterschied von 4 %.
Für die Mädchen spielt Zärtlichkeit eine große
Rolle. 10 % mehr Mädchen als Jungen halten  Aufgabe: Bilden Sie in der Klasse zwei
diese Eigenschaft für wichtig.
Gruppen und lest in jeder Gruppe einen
Interesse an Politik und Kultur wünschen sich Text mit den Ergebnissen. Ergänzt die
6,9% mehr Mädchen als Jungen.
passenden Angaben.
10
LEKTION 2.1
er Turmbau zu Babel
Die Menschen sprachen anfangs untereinander alle die
gleiche Sprache und hatten
dieselben Worte.
Als sie auszogen
reicht und unsere
vom Osten, kamen sie in
Kraft
und
Größe
das Land Sinear und
zeigt!" Gott aber fuhr
WENN
DIE
fanden
eine
große
herab aus seiner Höhe,
SPRACHE NICHT
Ebene, wo sie bleiben
um die Stadt und den
STIMMT
wollten. Und sie bauten
Turm zu erkennen und
dort eine Stadt. Sie dann ist das, was gesagt um zu sehen, was die
brannten sich Ziegel aus
Menschen da gebaut
wird, nicht das, was
Lehm, und als Mörtel
hatten. Und er sagte:
gemeint ist, so kommen
nahmen sie Asphalt.
Sie sind ein Volk mit
keine guten Werke
„Laßt uns eine große
einer Sprache. Das
zustande,
so gedeihen Kunst und
Stadt bauen!“, sagten
hier ist erst der Anfang
Moral
nicht.
sie. Und in dieser Stadt
Was werden Sie noch
Gedeihen Kunst und
fingen sie an, einen
alles
beginnen
in
Moral nicht,
Turm aufzurichten, so so trifft die Justiz nicht.
ihrem
Hochmut?
hoch, daß die Spitze bis Trifft die Justiz nicht, so
Nichts wird ihnen
weiß
das
Volk
in
den
Himmel
unmöglich sein. Ich
nicht, wohin Hand und
hineinreichen sollte. Sie
will herabfahren und
Fuß setzen.
sagten: "Dieser Turm,
ihre
Sprache
Also dulde man keine
Willkürlichkeit
soll ein Zeichen und
verwirren, dass keiner
in
den
Worten.
Das
ist
es,
Denkmal unserer Macht
mehr
den
andern
worauf
es
ankommt.
und Stärke sein. Er soll
versteht." Und Gott
uns
zusammenhalten,
stieg
herab
und
daß wir nicht zerstreut
verwirrte ihre Sprache
Konfuzius
werden über die ganze
und zerstreute die
„Buch der Gespräche“
Erde. Laßt uns alle
Menschen von dort
500
v.Ch.
zusammen diese Stadt
über die ganze Erde,
bauen und diesen Turm,
dass sie aufhören
der bis in den Himmel
mußten, ihre Stadt zu
bauen.
1. Mose 11, 1-9
(Ein Kapitel aus der Bibel,
Übersetzung von Friedrich Hoffmann)
11
LEKTION 2.2
Deutsch
in der Europäischen Union
Deutsch ist keine Weltsprache, aber mit rund 100 Millionen Sprechern in
Europa eine wichtige Regionalsprache. Weltweit lernen fast 20 Millionen
Menschen Deutsch als Fremdsprache, 15 Millionen junge Menschen lernen an
Schulen im Ausland die deutsche Sprache und ca. 1,4 Millionen Studenten an
Universitäten und Hochschulen.
Mit der Demokratisierung der Länder Mittel- und Osteuropas ist Deutsch
im Begriff, in dieser Region als Verkehrssprache, als Sprache der Wirtschaft
und der Kultur an Bedeutung zu gewinnen.
Deutsch ist die am weitesten verbreitete Muttersprache in der
Europäischen Union - und zwar seit der Wiedervereinigung Deutschlands und
dem EU-Beitritt Österreichs. An zweiter Stelle folgen Englisch, dann
Französisch und Spanisch. Das Bild ändert sich allerdings, wenn man nicht
nach der Muttersprache fragt, sondern danach, welche Fremdsprachen die
Unionsbürger beherrschen. Hier rangiert Englisch klar auf Platz 1, jeder dritte
EU-Bürger spricht Englisch als Fremdsprache. Vergleichsweise wenige
Unions-Europäer über 15 Jahre (nämlich neun Prozent) beherrschen dagegen
Deutsch als Fremdsprache, denn Deutsch gilt als schwierig. Auf die Frage,
welche Sprache neben der eigenen am nützlichsten ist, wählte die
überwiegende Mehrheit der Befragten Englisch.
Im Europarat wurde die Einführung von Deutsch als Amtssprache neben
Englisch und Französisch mit großer Mehrheit abgelehnt. Geschäfts- und
Verhandlungssprache ist Deutsch dagegen in jüngeren internationalen
Gremien, zu denen zum Beispiel die KSZE (= Konferenz über Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa) gehört.
(R. Luscher. Deutschland nach der Wende)
 Aufgaben
Äußern Sie sich zum Inhalt
Geben Sie den Text wieder.
12
LEKTION 2.3
Ein Sprachgenie lernt Russisch
Heinrich Schliemann (1822 - 1890) Archäologe
Am 1. März 1844 erhielt ich eine Stelle als Korrespondent und Buchhalter in einer Firma in
Amsterdam. Mein Gehalt betrug zuerst 1200 Frank. Als aber meine Vorgesetzten meinen Eifer
sahen, gewährten sie mir noch eine jährliche Zulage von 800 Frank. Da ich glaubte, mich durch
die Kenntnis des Russischen noch nützlicher machen zu können, fing ich an, auch diese
Sprache zu studieren. Die einzigen russischen Bücher, die ich mir besorgen konnte, waren eine
alte Grammatik, ein Lexikon und eine schlechte Übersetzung der "Aventures de Telemaque"
(Roman von Fenelon – 1651-1715). Trotz aller meiner Bemühungen gelang es mir aber nicht,
einen Russischlehrer zu finden; denn außer dem russischen Vizekonsul, Herrn Tannenberg, der
mir keinen Unterricht geben wollte, befand sich damals niemand in Amsterdam, der ein Wort
von dieser Sprache verstand. So fing ich denn mein neues Studium ohne Lehrer an und hatte
mir in wenigen Tagen, mit Hilfe der Grammatik, die russischen Buchstaben und ihre
Aussprache eingeprägt. Dann nahm ich meine alte Methode wieder auf, verfaßte kurze Aufsätze und Geschichten und lernte sie auswendig. Da ich niemanden hatte, der meine Arbeiten
verbesserte, waren sie ohne Zweifel sehr schlecht; doch bemühte ich mich, meine Fehler lurch
praktische Übungen vermeiden zu lernen, indem ich die russische Übersetzung der "Aventures
de Telemaque" auswendig lernte. Um schnellere Fortschritte zu machen, engagierte ich einen
armen Juden, der für vier Frank pro Woche allabendlich zwei Stunden zu mir kommen und
meine russischen Übungen anhören mußte, von denen er keine Silbe verstand.
Da die Zimmerdecken in den gewöhnlichen holländischen Häusern meist nur aus einfachen
Brettern bestehen, kann man im Erdgeschoß oft alles vernehmen, was im dritten Stock
gesprochen wird. Mein lautes Rezitieren wurde deshalb bald den anderen Mietern lästig. Sie
beklagten sich bei dem Hauswirt, und so kam es, dass ich in der Zeit meiner russischen Studien
zweimal die Wohnung wechseln mußte. Aber alle diese Unbequemlichkeiten konnten meinen
Eifer nicht vermindern. Nach sechs Wochen schon schrieb ich meinen ersten russischen Brief
an Wassili Plotnikow, einen Kaufmann, mit dem meine Firma in Geschäftsbeziehungen stand.
Bald war ich imstände, mich mit ihm und anderen russischen Kaufleuten, die zu Auktionen
nach Amsterdam kamen, fließend in ihrer Muttersprache zu unterhalten.
(Nach: Heinrich Schliemann, Selbstbiographie)
(H. Stalb, Deutsch für Studenten, Text- und Übungsbuch)
13
Aufgaben
1
1. Lesen Sie den Text, und berichten Sie dann, auf welche Art und Weise Schliemann Russisch
lernte.
2. Vervollständigen Sie den folgenden Text über Schliemanns Methode. Unterstreichen Sie
anschließend die Wörter und Wendungen, die den Aufbau dieses kurzen Textes deutlich
machen.
Heinrich Schliemann lernte Russisch ohne ... . Er hatte nur eine ..., ... Lexikon und der
"Aventures de Telemaque". Zuerst lernte
... ... und ihre .... Dann schrieb er... und ....
Was er geschrieben ..., enthielt viele ... . Um in seinen Arbeiten
zu ... ... machen, lernte
... die Übersetzung ... "Aventures de Telemaque"... . Was ... auswendig ... hatte, mußte
sich ... bezahlter Zuhörer jeden ... lang anhören. Sechs Wochen ... konnte er seinen ... ... ... ...
. Bald war... in ... Lage, ... fließend auf russisch ... unterhalten
2
Stimmen die folgenden Aussagen mit dem Text überein?
Begründen Sie Ihre Antwort mit den entsprechenden Stellen im Text.
1. Schliemann arbeitete in einer holländischen Firma.
2. Er war fleißig und gab sich viel Mühe. Deshalb erhielt er mehr Geld.
3. Er lernte Russisch, weil er die "Aventures de Telemaque" im Original lesen wollte.
4. Schliemann wußte von Anfang an, daß es in Amsterdam keinen Russischlehrer gab.
5. Er bezweifelte, dass seine russischen Aufsätze schlecht waren.
6. Holländische Häuser sind solide gebaut.
7. Schliemann wohnte in Amsterdam nicht immer in derselben Wohnung.
8. Wenn Schliemann nicht Russisch gelernt hätte, hätte er in Amsterdam ein
gemütlicheres Leben gehabt.
9. Am Anfang schrieb Schliemann nur russische Privatbriefe.
3
a) Übergreifendes Verständnis
1. Schliemann spricht im Text von einigen Problemen. Das erste Problem wird im Text nur kurz
angedeutet. Es ist das Problem:
1. Viel Geld zu verdienen.
Welches sind die anderen klar ersichtlichen Probleme? Formulieren Sie so kurz wie möglich nach dem
kursiv gedruckten Muster.
2. Warum ist es richtig, wenn Schliemann ein Sprachgenie genannt wird? Antworten Sie möglichst
kurz, und beginnen Sie so: "Weil nur ein Sprachgenie..."
3. Teilen Sie den Text in vier Abschnitte, und finden Sie für jeden Abschnitt eine Überschrift.
4. Erzählen und diskutieren Sie.
1. Wie haben Sie bisher Fremdsprachen gelernt?
2. Wie möchten Sie gern Fremdsprachen lernen?
3. Was halten Sie von Schliemanns Methode? (Was überrascht Sie? Was finden Sie
gut/schlecht? Glauben Sie, dass Sie selbst mit dieser Methode Deutsch lernen könnten?)
5 Geben Sie den Text zuerst mündlich und dann schriftlich wieder.
14
LEKTION 2.4
Weltsprache Englisch?
Pro
Contra
Internationale Kommunikation?
Wie sollte Wissenschaft funktionieren,
Eine Weltsprache will niemand. Im Gegenteil:
wenn jedes Land nur in seiner eigenen
angestrebt
werden
Vielsprachigkeit
und
Sprache spricht? Früher war Latein die
Multikulturalität. Die Dominanz einer Lingua
Lingua Franca, jetzt ist es Englisch. Für die
Franca mag zwar praktische Vorteile haben, die
internationale Kommunikation ist dies
Nachteile aber sind schwerwiegender.
unerläßlich.
Europa?
Etwa ein Drittel des Verwaltungshaushalts
Europa braucht eine "freudig akzeptierte
gibt die EU für Übersetzer und Dolmetscher
Mehrsprachigkeit. Gewiß kann nicht jeder
aus. Es gibt etwa 2400 beamtete Übersetzer
Europäer polyglott sein, aber lernfaul und
und etwa 650 beamtete Dolmetscher. Die
sprachengeizig
kann
man
sich
diesen
Freiberuflichen zählen nach Tausenden.
Menschentyp auch nicht vorstellen" (Harald
Jeder Mitgliedstaat verkehrt mit der EU in
Weinrich)
seiner Sprache. Sämtliche Vorlagen an die
Im Unterschied zu den Vereinigten Staaten ist
EU müssen in alle ihre elf Amtssprachen
Europa keine Neue Welt, in der Immigranten aus
übersetzt werden. Das bedeutet, es gibt 110
einer Einheitssprache einen Faktor des
Sprachpaar-Kombinationen. Können wir
Zusammenhalts gemacht haben. In Europa sind
uns das leisten?
die kulturellen Eigenarten fest in der jeweiligen
Landessprache verankert (Claude Hagege)
Unterrichtssprache Englisch?
Es ist zu begrüßen, wenn Hochschulen in
Deutsch war - noch in den zwanziger Jahren - eine
Deutschland immer mehr Studiengänge
Weltwissenschaftssprache. Wer Chemie studierte,
anbieten, in denen nur auf Englisch
mußte Deutsch lernen. Warum also sollen
unterrichtet wird. Dozenten und Studenten
deutsche Hochschullehrer an Hochschulen in
werden so international handlungsfähiger.
Deutschland auf Englisch unterrichten, wenn sich
Es verringern sich auch die Schwierigkeiten
ihre Muttersprache als taugliches Instrument in
für ausländische Studierende, wenn sie nach
der Geschichte der Wissenschaft erwiesen hat?
Deutschland kommen.
Und warum die Kommunikation zwischen
Fachleuten und Laien durch eine Fremdsprache
zusätzlich erschweren?
 Aufgaben


Äußern Sie sich zum Text
Geben Sie den Text wieder.
15
LEKTION 3.1
Deutschland
Deutschland liegt in der Mitte Europas und grenzt an Dänemark im Norden, die Niederlande,
Belgien, Luxemburg und Frankreich im Westen, die Schweiz, Österreich im Süden und Tschechien
und Polen im Osten.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Deutschland geteilt. Eine 1381 km lange
Grenzlinie trennte die beiden Staaten in Deutschland: die BRD im Westen und die DDR im Osten.
Seit Oktober 1990 hat Deutschland ein neues Gesicht: die 40-jährige Mauer zwischen Deutschland
und Deutschländ ist gefallen.
Das vereinte Deutschland hat die Fläche von 356 000 Quadratkilometern und zählt über 77
Millionen Einwohner. Es besteht aus 16 Ländern: 10 Länder im Westen und 5 - im Osten. Das 16.
Land ist Berlin.
Die kleine alte Universitätsstadt Bonn am Rhein war und ist Interne - Hauptstadt. Die wahre
deutsche Hauptstadt ist und wird Berlin, Theaterstadt, Filmstadt, Stadt der Konzerte und Museen, der
wissenschaftlichen und literarischen Traditionen.
Wichtige kulturelle Mittelpunkte sind Hamburg, München, Köln, Leipzig und Dresden.
Für das Klima der BRD sind Wind und Regen zu allen Jahreszeiten charakteristisch.
Fast ein Drittel des Territoriums ist mit Wäldern bedeckt. Es gibt viele Seen, die die
Landschaft sehr malerisch machen. Der wichtigste Fluß ist der Rhein. Der höchste Berg ist die
Zugspitze.
Die BRD ist reich an Stein- und Braunkohlen, Eisenerz.
Die Wirtschaft ist in Deutschland sehr stark entwickelt. Das bedeutendste Produktionszentrum
ist das Ruhrgebiet. Hier befinden sich die wichtigsten Eisenhüttenwerke des Landes. Hochentwickelt
ist auch der Maschinenbau, der Fahrzeug- und Waggonbau. Mehr als die Hälfte der Elektroenergie
wird in diesem Gebiet erzeugt.
Die BRD hat eine intensive Landwirtschaft. Hier werden Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben
angebaut. In den Alpen wird Viehzucht getrieben.
Aufgaben
1 Das richtige Wort
1. Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges war ... geteilt.
2. Seit ... ... hat Deutschland ein neues Gesicht.
3. ... ... ... ist und wird Berlin.
4. ... ... ... sind Hamburg, München, Köln, Leipzig und Dresden.
5. Fast ein Drittel des Territoriums ... mit Wäldern ... .
6. Der wichtigste Fluß ist ... ... .
7. ... ... ist in Deutschland sehr stark entwickelt.
8. Die BRD hat ... ... ... .
9. In den Alpen wird ... getrieben.
(eine intensive Landwirtschaft, Deutschland, wichtige kulturelle Mittelpunkte, Oktober 1990,
die wahre deutsche Hauptstadt, ist bedeckt, Viehzucht, der Rhein, die Wirtschaft)
2 Studie
Zu den folgenden Fragen gibt Ihnen der Text die richtige Antwort. Lesen Sie bei jeder Frage
nochmals genau im Text nach. Markieren Sie dann die richtige Antwort
1. Wo liegt Deutschland?
16
2. An welche Staaten grenzt Deutschland?
3. Seit wann ist Deutschland geteilt?
4. Seit wann hat Deutschland ein neues Gesicht?
5. Wie ist die Fläche Deutschlands?
6. Aus wieviel Ländern besteht die BRD?
7. Was ist für das Klima der BRD charakteristisch?
8. Wie heißt der wichtigste Fluß Deutschlands?
9. Wie heißt der höchste Berg der BRD?
10. Wie heißt das bedeutendste Produktionszentrum?
11. Wie ist die Landschaft der BRD?
12. Wo wird Viehzucht getrieben?
3 Suchen und finden
Ordnen Sie die Satzteile zu.
Die Fläche der BRD ist …
Die BRD besteht aus …
Im Westen sind …
Im Osten sind …
In der BRD leben …
Deutschland hat ein neues
Gesicht seit …
Die Grenzlinie, die die
beiden deutschen Staaten
trennte, war …
Berlin ist
über 77 Millionen Menschen.
1381 km lang
Oktober 1990
10 Bundesländer
das 16. Land
356 000 Quadratkilometer
16 Bundesländern
5 Bundesländer
Zeichnen Sie Berlin, Hamburg, München, Köln und Bonn in die Karte!
Wo liegt Berlin (Hamburg, München, Köln, Bonn)?
Berlin
Hamburg
München
Köln
liegt
in (im)
an
da links
da rechts
da oben
da unten
da in der Mitte
da im Norden
Süden
Osten
Westen
an der Oder
die Spree
die Elbe
die Isar
die Donau
der Rhein
der Main
der Neckar
der Inn
4 Unterhaltung
Im Reisebüro Ihrer Stadt hat man Ihnen eineReise nach Deutschland empfohlen. Welcher Dialog
zwischen einer Büroangestellten und Ihnen könnte sich ergeben?
17
A. ...........................?
B. Deutschland liegt in der Mitte Europas.
A. ...........................?
B. Die BRD grenzt an 9 Staaten.
A. ...........................?
B. Die Hauptstadt ist Berlin.
A. ...........................?
B. Die BRD besteht aus 16 Bundesländern.
A. ...........................?
B. Wichtige kulturelle Mittelpunkte sind Hamburg, München, Köln und Dresden.
A. ...........................?
B. .......................... .
Wenn Sie das gewünschte Angebot erhalten haben, wechseln Sie die Rollen. Ihr Nachbar
spielt jetzt den Touristen.
A. Wo liegt Deutschland?
B. ................... .
A. An wieviel Staaten grenzt Deutschland?
B. ................... .
A. ....................?
18
LEKTION 3.2
Was mir an Russland gefällt
Маршрутки
Ich war neu in Nowosibirsk, meist wartete ich lange auf meine Marschrutka nach Akademgorodok
und dachte: „Marschrutkafahren gefällt mir. Es ist irgendwie toll.“ Dann kam die Marschrutka, und
alle drangten hinein. Nur ich kriegte keinen Platz. Ich stand weiter am речной вокзал und dachte:
„Warum gefällt mir das eigentlich? Ich kriege ja keinen Platz.“ Ich bekam noch viele Gelegenheiten
zum Nachdenken. Heute jedoch bin ich als Erster in der Marschrutka. Darauf bin ich sehr stolz. Und
heute weiß ich auch, was mir an den Marschrutki gefällt. Alle Ausländer - und die krankhaft
disziplinierten Deutschen ganz besonders - beeindruckt am offentlichen Verkehr Russlands, dass alle
Passagiere gleichzeitig ein- und aussteigen. Am wildesten und schönsten funktioniert das in Moskau.
Beispiel: Ein Trolleybus fährt eine Haltestelle an, im Bus stehen viele Menschen, draußen auch. Die
Türen öffnen sich und ein schwer überschaubares, zwanzigsekundiges Chaos voller Geruche und
Körperkontakte entsteht, dann schließen sich die Türen wieder. Wieder stehen draußen und drinnen
Menschen, viele sogar dort, wo sie vor zwanzig Sekunden stehen wollten. Aber längst nicht alle.
Dass eine Marschrutka viel weniger Plätze als ein Trolleybus hat, verscharft die Situation gefährlich.
Mir gefallen aber gerade diese kleinen Momente alltäglicher Anarchie. Mir gefällt, dass alle
gleichzeitig in die Marschrutka einsteigen wollen, dass die neurotische Begeisterung für Ordnung
und Disziplin mindestens 5000 Kilometer weit weg ist. Mir gefällt, dass die Marschrutka überall hält,
wo die Passagiere es möchten, mir gefällt, dass die Fahrer unterwegs tanken, mir gefällt, dass er
wahnsinnig schnell fährt und den Wagen bei Glatteis durch die Kurven schlingern lasst, mir gefallen
sogar die beiden Riesen, die immer (!) links und rechts neben mir sitzen und ihre Taschen auf meinen
Knien abstellen. Manchmal weckt ein anderes Auto (der weiße Wolga zum Beispiel, der gerade so
frech überholt hat) den Zorn unseres Fahrers. Dann wird er wütend und versucht, den Wolga
einzuholen, urn ihn zu beschimpfen. Das ist lustig. Die anderen Passagiere finden es nicht so lustig
wie ich, aber sie finden es auch nicht schlimm - sie interessieren sich einfach nicht besonders dafür.
Solange der Fahrer nicht zu langsam fährt, kann er machen, was er will.
Und die Marschrutka fährt eben nie langsam. Sie fährt so schnell es geht, von Punkt A nach Punkt B.
Dort wollen die Passagiere hin und dort will auch der Marschrutkafahrer hin, da warten nämlich
seine Kumpels, die anderen Fahrer, auf ihn, und mit denen will er rauchen. Seine Kumpels sind
wichtig. Für ihn und für uns. Die helfen ihm und uns, wenn die Marschrutka mal kaputt ist und
qualmend am Stadtrand steht. Dann hält ein anderer Fahrer und nimmt uns mit. Da wird nicht viel
geredet, das geht wie von selbst: Tür auf - Dawajte! hopphopp durch den Schnee und rein in die
andere Marschrutka - Tür zu -und weiter geht's! Das ist Klasse. Gepäck sollte man allerdings nicht
mitnehmen, es ist kein Platz dafür. Manche nehmen aber doch Gepäck mit, zum Beispiel die beiden
Riesen, die immer links und rechts neben mir sitzen. Es ist zwar immer noch kein Platz, aber sie
können ihr Gepäck ja auf den Knien des Nachbarn abstellen. Vielleicht lernt man so ja auch
jemanden Nettes kennen. Zum Beispiel mich oder zum Beispiel Sie, lieber Leser.
Zum Schluss noch einige Ratschläge: Achten Sie im Sommer darauf, dass Ihre Nachbarn nicht zu
groß und dick sind! Es wird zu heiß! Achten Sie im Winter darauf, dass Ihre Nachbarn groß und dick
sind! Lehnen Sie sich an sie! Sie werden sich warm und geborgen fühlen!
Wählen Sie im Sommer unbedingt einen Fensterplatz! Es ist kühler und Sie können die Aussicht
genießen! Wählen Sie im Winter unbedingt keinen Fensterplatz! Es ist zu kalt und durch die
vereisten Scheiben sehen Sie sowieso nichts!
Vorhin sagte ich, mittlerweile wäre ich häufig als Erster in der Marschrutka. Das stimmt auch. Es
darf nur nicht zu glatt sein. Neulich wollte ich bei -35 Grad zitternd und schlotternd die Tür offnen
und rutschte dabei unter das Auto. Glücklicherweise war meine Hand am Türgriff festgefroren, so
dass ich mich hochziehen konnte. Schon nach dem dritten Versuch stand ich wieder. Als ich endlich
eingestiegen war, betrachteten mich die übrigen Fahrgaste nachdenklich und überlegten, warum
Ausländer wohl immer umfallen: „Wassilij Stepanowitsch, warum fallen die Ausländer eigentlich
immer um? Ist doch seltsam Oder? Was meinen Sie, Wassilij Stepanowitsch?“ Tja, was meinen Sie
eigentlich, Wassilij Stepanowitsch?
Jan Heifer
19
1 Behalten Sie die Vokabeln
1. festfrieren ........................ примерзнуть
2. geborgen ......................... защищено
3. Glatteis, das ...................... гололедица
4. krankhaft diszipliniert ... болезненно дисциплинированно
5. Kumpel, -s, der .................... товарищ
6. neurotisch..................... невротический
7. offentliche Verkehr, der
общественный транспорт
8. qualmen ............................. дымить
9. schlingern............................ буксовать
10. schlottern ............................ трястись
11. tanken.................. заправлять бензином
12. Türgriff, -e.der ............. дверная ручка
13. vereisen .................. покрываться льдом
14. verscharfen ..........................обострять
15. von selbst ......................... само по себе
 Aufgaben


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20
LEKTION 3.3
Reisen
Viele Menschen reisen gern. Durch Reisen und Ausflüge lernt man die Welt besser kennen.
Man bereichert und vertieft seine Kenntnisse und seine Lebenserfahrung. Außerdem gibt es keine
bessere Erholung als eine Reise.
Die Kunst des Reisens beginnt mit der Wahl der Reisezeit und des Reiseziels. Für das Reisen
sind alle Jahreszeiten geeignet, aber besonders gern reist man im Sommer. Man reist ans Meer oder
ins Gebirge, man fährt in Erholungsorte an Flüssen und Seen. Man kann am Strand in der Sonne
liegen, baden, schwimmen und Boot fahren. Man kann im Wald oder im Gebirge wandern.
Gewöhnlich verbringe ich meine Ferien mit meinen Freunden. Wir machen gern Ausflüge.
Ich bereite mich auf jeden Ausflug sehr gründlich vor. Ich packe meinen Rucksack und nehme alles,
was ich während eines Ausflugs brauche, mit: warme Kleidung und Schuhe, Lebensmittel,
Reiselektüre. Wir verbringen gewöhnlich eine Woche in den Bergen oder in dem Wald. Es macht uns
allen Spaß, am Feuer bis spät in die Nacht hinein zu sitzen und uns zu unterhalten.
Im vorigen Jahr verbrachten wir unsere Ferien auf einem Campingplatz. Er befand sich am
Ufer eines Flusses. Es war im Juli, und die Landschaft war zu dieser Jahreszeit sehr malerisch. Wir
meldeten uns im Büro. Dort bekamen wir eine Nummer und hängten sie an unser Zelt. Nicht weit
von unserem Campingplatz befand sich ein Lebensmittelgeschäft, wo wir Lebensmittel besorgen
konnten. Wir bereiteten das Essen selbst zu.
Das Wetter war sehr schön, wir lagen oft in der Sonne, badeten und schwammen sehr viel.
Wir wanderten durch den Wald, der reich an Pilzen und Beeren war.
Auf dem Campingplatz war für jeden Geschmack etwas da. Die Jugendlichen zogen sich am
Abend schön an und gingen in die Disco. Es gab dort auch eine kleine Bibliothek. Man konnte dort
Bücher und Zeitschriften ausleihen. Nicht weit von der Bibliothek gab es einen Sportplatz. Dort
spielten wir Volleyball und Basketball. Die Zeit auf dem Campingplatz verlief seht schnell.
Aufgaben
1 Das richtige Wort
Hier in dieser Wolke finden Sie eine Wortfamilie: die Wortfamilie "reisen".
das Reisebüro
der Reiseführer
der Reiseplan
die Reiseroute
reisefertig
reisen
abreisen
die Reisetasche
die Reise
der Reisende
das Reiseziel
das Reisegepäck
Versuchen Sie alle Wörter zu verstehen. Ordnen Sie die Wörter:
21
Nomen:
1. Die Reise
2. ________________
Verben:
1. reisen
2. ________________
Zusammengesetzte Wörter:
1. das Reisebüro
2. ________________
3. ________________
4. ________________
5. ________________
2 Studie
Zu den folgenden Fragen gibt Ihnen der Text die richtige Antwort. Lesen Sie bei jeder Frage
nochmals genau im Text, markieren Sie dann die richtige Antwort.
1. Warum reisen viele Menschen gern?
2. Womit beginnt die Kunst des Reisens?
3. Welche Jahreszeiten sind für das Reisen besonders geeignet?
4. Wohin reist man besonders gern?
5. Was erzählt der Autor des Textes über seine Reisevorbereitungen?
6. Wie wird im Text der Campingplatz beschrieben?
3 Suchen und finden
Ordnen Sie die Sätze der
folgenden Übung einander zu:
1. Viele Menschen reisen gern,
denn ...
mit der Wahl der Reisezeit
und des Reiseziels;
2. Durch Reisen ...
durch Reisen und Ausflüge
lernt man die Welt besser kennen;
3. Es gibt keine bessere
Erholung, als ...
4. Die Kunst des Reisens beginnt ...
besonders gern reist man im
Sommer;
bereichert und vertieft man
seine Kenntnisse und Lebenserfahrung
5. Für das Reisen sind alle
Jahreszeiten geeignet, aber ...
eine Reise
4 Unterhaltung
Der Autor des Textes aüßert die Meinung, daß für das Reisen alle Jahreszeiten geeignet sind.
Sind Sie damit einverstanden?
Reisen Sie gern im Winter?
Zeigen Sie an der Landkarte einen Ort, wo man sich im Winter gut erholen kann. Begründen
Sie Ihre Meinung.
Sagen Sie, was man für eine Reise im Winter braucht. Begründen Sie Ihre Meinung.
Können Sie sich an eine Winterreise erinnern? Beschreiben Sie diese Reise.
22
Weitere Materialien zur Auswahl
5 Unterhaltung
Wählen Sie zwei oder drei Zitate, die Ihnen gefallen. Warum finden Sie diese Sätze gut?
Der kürzeste Weg zu sich selbst führt um die Welt.
Hermann Keyserling
Ost und West, daheim das Best.
Deutsches Sprichwort
Froh schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt, man hat die Mittel.
Wilhelm Busch
Die Reise soll keine Last, sondern eine Lust sein.
Johann Goethe
Auf der Reise ein guter Gefährt ist so gut wie ein Pferd.
Deutsches Sprichwort
Was nicht rastet und nicht ruht, tut in Länge auch nicht gut.
Deutsches Sprichwort
Reisen kostet Geld, doch man sieht die Welt.
Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.
6 Schüttelkasten
"Glückliche Reise" wünschen Ihnen Ihre Freunde. Was ist eine glückliche Reise?
23
Was suchen Sie auf einer Reise?
Ich suche ...
Was hassen Sie?
Ich hasse ...
Was können Sie nicht ertragen?
Ich kann ... nicht ertragen
Was macht Sie glücklich?
... machen (macht) mich glücklich
Was nervt Sie?
... nerven (nervt) mich.
Was reizt Sie?
... reizen (reizt) mich.
Dauerregen
frische Luft
Einsamkeit
hohe Preise
lächelnde Menschen
übervolle Züge (Busse)
ein sauberes Zimmer
Fernseher
Kontakt mit fremden Menschen
Sonne
Massen von Touristen
seltene Blumen
schöne Gesichter
ewig unzufriedene Reisepartner
Millionen Mücken
7 Kombination. Idiomatik
Hier sind sieben alte Sprichwörter ( Sprüche ) versteckt. Sie finden im linken Rucksack die
Satzanfänge, im rechten Rucksack die Schlüsse:
Man glaubt einem Auge
Reisen
Ost und West,
Auf der Reise ein guter Gefährt,
Schönheit
Reisen kostet Geld,
Wer wandert und reist von Süd‘ nach
Nord‘,
erkennt die Welt
von Ort zu Ort.
ist so gut wie ein Pferd.
mehr als zwei Ohren.
muß leiden.
daheim das Best‘.
doch man sieht die Welt.
bildet.
Welche Sprichwörter / Sprüche akzeptieren Sie?
Welche halten Sie für dumm? Warum?
8 Unterhaltung
Können Sie an einer Diskussion teil nehmen? Lesen Sie folgende Thesen und sagen Sie Ihre
Meinung.
1. Es gibt keine bessere Erholung als eine Reise.
2. Für das Reisen sind alle Jahreszeiten geeignet.
3. Froh schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt, man hat die Mittel.
4. Ost und West, daheim das Best.
9 Studie
Bitte ergänzen Sie die Sätze:
1. Unsere Heimatstadt liegt in zwei Erdteilen: ... und ... . (in Europa, in Asien).
2. Sie ist reich ... (an Naturschätzen; an Wäldern; an Flüssen; an Seen; an
Bergen; an Meeren).
3. In allen Gebieten unseres Landes gibt es viel Sehenswertes. Das ist zum
Beispiel ... (die schöne Natur im Süden, im Osten und im Westen unseres
Landes; die reiche Pflanzenwelt; die berühmten Kulturzentren mit
weltbekannten Sehenswürdigkeiten).
4. Das Reiseziel der meisten Touristen in unserem Lande ist ...(unsere schöne
Hauptstadt; das Uralgebirge; der Kaukasus; die Stadt N.)
5. Ich habe schon lange davon geträumt, einmal eine Reise ... zu machen. (nach
Moskau; ans Schwarze Meer; ins Uralgebirge; an die Ostsee; in die BRD).
24
6. Man kann Moskau ... erreichen (mit dem Zug; mit dem Flugzeug; mit dem
Schiff).
10 Unterhaltung
Bitte erzählen Sie weiter:
- Es gibt Reisende, die noch warm vom Zug in Geschäfte rennen, mit Einkaufstaschen in der Hand.
Zu diesen gehöre ich nicht. ...
- Ich habe schon immer davon geträumt, einmal ins Uralgebirge zu fahren. Ich habe viele Märchen
von Bashow gelesen und nun wollte ich sehen, ob das immer noch ein Märchenland ist, mit vielen
Waldtieren, mit bewaldeten Bergen und tausendjährigen Bäumen. Vielleicht kann man dort zwischen
Bäumen und Steinen die Helden von Bashows Märchen entdecken? Mit diesen Gedanken bin ich zu
meinen Bekannten in ein kleines Städchen im Ural gefahren. ...
- Unser nächstes Reiseziel war die Hauptstadt unseres Landes - Moskau. Ich habe schon lange davon
geträumt, einmal in den Ferien nach Moskau zu fahren. Und in diesem Sommer wurde mein
Traum Wirklichkeit. ...
11 Unterhaltung
1. Reisen Sie gern?
2. Wann reisen Sie lieber, im Winter oder im Sommer?
3. Womit reisen Sie lieber, mit dem Zug oder mit dem Flugzeug?
4. Haben Sie gewöhnlich viel Gepäck oder nur einen Koffer (eine Reisetasche,
einen Rucksack) mit?
5. Packen Sie Ihren Rucksack (Ihren Koffer, Ihre Reisetasche) selbst?
6. Wo haben Sie Ihre letzten Ferien verbracht?
7. Wie haben Sie Ihre Ferien verbracht?
8. Man sagt, durch Reisen lernt man die Welt besser kennen. Sind
Sie damit einverstanden?
12 Unterhaltung
Erzählen Sie Ihrem Briefpartner / Freund von einer erlebnisreichen Reise: Reisezeit, Reiseziel,
Gepäck, Service, besondere Ereignisse ...
25
LEKTION 3.4
Reisen ist gefährlich
„Also, Fräulein, nun empfehlen Sie mir mal was ganz Besonderes! Aufs Geld soll’s nicht ankommen.
Ich möchte auf Reisen gehen und zwar möchte ich schon nächste Woche die Reise antreten“. Das
Fräulein vom Reisebüro blätterte in einem dicken Buch.
„Wenn der Preis keine Rolle spielt, würde ich Ihnen eine Seereise nach Kuba empfehlen. Eine
herrliche Reise zu Schiff in die Heimat der guten Havanna-Zigarren!“ Der Herr erschauerte:
„Tabak! Wenn ich das Wort bloß höre, kriege ich Magenverstimmung, und dann habe ich mir gerade
mit großer Mühe das Rauchen abgwöhnt. Nee, Fräulein, Kuba geht nicht.“
Das Fräulein lächelte freundlich. „Möchten Sie vielleicht eine Reise nach Bulgarien unternehmen? In
märchenhaft sonniger Landschaft verbergen sich romantische Zigeunerdörfer.“ „Zigeunerdörfer?
Mit richtigen Zigeunern drin?“ „Ja, natürlich.“ „Sie müssen nämlich wissen, Fräulein“, sagte er,
indem er vertraulich ein wenig rückte,“als ich achtzehn war, liebte ich eine Zigeunerin. Oh, welch ein
Mädchen! Also, darf die Reise nach Bulgarien gehen?“ „Nein, das geht leider auch nicht. Meine
Frau, wissen Sie, ist auch rückwirkend eifersüchtig.“
„Dann empfehle ich Ihnen die Tschechische Republik. Da können Sie auf Schusters Rappen in die
Berge reisen. Die Hohe Tatra ist für gesundheitsfördernde Famielienausflüge besonders geeignet.“
„Vielen Dank“, sagte der Herr, „ins Gebirge wollten wir nicht reisen!“
„Machen Sie doch eine Reise an die blaue Adria, nach Jugoslawien.“ „Adria? Nicht schlecht. Hört
sich so wie nach Riviera und Lido an. Matuscheks würden jedenfalls vor Neid platzen. Aber sagen
Sie mal, gibt s da Haifische?“
„Nein“, sagte das Fräulein, „das heißt, einmal waren“. Der Herr sah das Fräulein streng an. „Gibt es
in der Adria nun Haifische oder nicht?“
„Sie können ganz beruhigt sein. Erst kürzlich sind Bekannte von einer Reise aus Jugoslawien
zurückgekehrt, braungebrannt und völlig gesund. Von Haifischen war keine Rede.“
Der Herr wurde böse. „Ihre Bekannten interessieren mich nicht. Außerdem können die Haifische ja
gerade kommen, wenn ich dort bin. Dass sie Ihre Bekannten nicht aufgefressen haben, ist kein
Beweis“. Da stammelte das Fräulein: „Bitte, bitte, fahren Sie nicht, es ist zu gefährlich, in der Welt
herumzureisen. Berlin ist so gemütlich. Keine Stadt der Welt hat so schöne Umgebung!“ „Jawohl, ich
verspreche Ihnen, ich verreise überhaupt nicht. Vielleicht mache ich eine Autofahrt zum Camping
nach Strausberg, oder ich besuche wieder einmal Sanssouci.“
„Und Sie glauben, dass Ihre Gattin mit Strausberg oder Potsdam zufrieden sein wird?“ fragte das
Fräulein. „Meine Frau? Aber wo denken Sie hin. Die ist verwöhnt. Sie sagt immer: „Das Reisen
kostet Geld, doch man sieht dabei die Welt“. Am besten schicke ich sie nach Jugoslawien, an die
Adria.“
 Aufgaben
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26
LEKTION 3.5
TEXT A
IM FERNZUG
Franz Carl Weiskopf (geboren 1900 in Prag, gestorben 1955 in Berlin) ist ein bedeutender antifaschistischer
Schriftsteller. Er schrieb Novellen, Reportagen, z.B. Reiseberichte aus Russland 1927 und 1933, und
Romane. Wir bringen hier eine Episode nach dem Roman von Weiskopf ,,Abschied vom Frieden“. Dieser große Roman
gehört zu seinen besten Werken. Er gibt ein färbenreiches, lebenswahres Bild der großbürgerlichen Gesellschaft
Österreich-Ungarns vor dem ersten Weltkrieg. Mit großer Kunst stellt,Weiskopf die Menschen, ihre, Schicksale und
die politischen Ereignisse jener Zeit dar. Im Mittelpunkt des Werkes steht ein liberaler Prager Zeitungsverleger,
Alexander Reither.
Alexander fuhr zum Bahnhof. Er hatte das Gefühl, dass während der Reise etwas Besonderes
geschehen sollte. Der Wagen hielt. Alexander ging auf den Bahnsteig. Es waren die letzten
Minuten vor der Abfahrt des Fernzuges. Alexander wurde von verschiedenen Seiten her gegrüßt.
Einige Bekannte winkten ihm zu. Ein Kollege aus Prag rief: „Wollen wir uns später im
Speisewagen bei einem kleinen Frühstück treffenl“ „Schön“, sagte Alexander. „Aber ich glaube,
wir müssen schon einsteigen.“
Das Abteil war leer. Er legte seinen Koffer in das Gepäcknetz und setzte sich. Die Schaffner
riefen: „Bitte einsteigen!“ Verspätete Passagiere kamen angelaufen.. Die Waggontür wurde geschlossen. Der Zug setzte sich in Bewegung. Die Zurückgebliebenen auf dem Bahnsteig winkten;
aber da verschwand die Bahnhofshalle mit dem Bahnsteig und allen Menschen darauf.
Alexander nahm die Zeitung. Er las aufmerksam die letzten Nachrichten. Dann faltete er die
Zeitung und stand auf, weil er den tschechischen Kollegen im Speisewagen treffen wollte. Dort sah
er noch einige Bekannte. Sie sprachen über die politischeLage Österreich-Ungarns. Alexander aß
und hörte dem Gespräch zu. Der Zug lief in einen größeren Bahnhof ein. Ein Kollege blickte zum
Fenster hinaus und rief: „Donnerwetter, wir sind schon in Tabor!“ Er verließ eilig den
Speisewagen. Der Zug setzte sich von neuem in Bewegung. Die vorüberziehende Landschaft war
von einer stillen. Schönheit. Ein Dorf, Felder, ein .Wäldchen, junge Birken an einem Bach. Über
den glashellen Himmel zogen leichte Wolken. Alexander öffnete das Fenster.
Der Zug hielt an einer kleinen Haltestelle. Auf dem Bahnsteig standen zwei Frauen, eine alte
und eine junge in modischer Reisekleidung. „Eine Tochter wird zur Bahn gebracht“, dachte
Alexander, „Sie ist iwohl ein paar Wochen daheim auf Besuch gewesen und fährt nun wieder in die
Großstadt zurück.“ Die junge Dame stieg in seinen Wagen. Alexander verließ den Speisewagen,
blieb im Gang stehen und wartete eine Weile.
Sie saß in seinem Abteil. Als Alexander sich mit einem leisen Gruß ihr gegenüber auf seinen
Platz setzte, wandte sie sich für einen Augenblick vom Fenster und dankte durch ein leichtes Kopfneigen. Sie erinnerte Alexander an eine Jugendfreundin auf der Universität Leipzig, war aber viel
schöner. Sie stand auf und verließ das Abteil. Nach einiger Zeit kam sie zurück, nahm ihren Koffer
und setzte den Hut auf. Sie sollten bald in Wien ankommen.
Der Zug hielt. Im Waggongang erschien ein Gepäckträger. Er wollte den Koffer der Dame
nehmen. „Nein, danke, ich werde erwartet“, sagte sie. Alexander stieg aus und blieb etwas abseits
auf dem Bahnsteig stehen. „Ich muß sie noch einmal sehen“, sagte er sich. Da erblickte er sie auch.
Sie stand und sah mit verlorenem Ausdruck den Bahnsteig hinunter. Alexander trat auf sie zu. „Oh,
ich sehe, man hat Sie nicht abgeholt, gnädige Frau. Darf ich Ihnen helfen? Das müssen Sie mir
schon erlauben ... Ach, entschuldigen Sie, ich muß mich ja vorstellen. Mein Name ist Reither,
Zeitungsverleger aus Prag.“ „Ich heiße Claudi, Frau Irene von Claudi“, sagte sie. „Bringen Sie
mich bitte zu den Droschkenständen.“ „Eine Droschke für die gnädige Frau“, rief Alexander dem
Gepäckträger zu.
Sie stieg ein beugte sich aus der Droschke und reichte ihm die Hand. Da fragte der Kutscher:
„Wohin soll ich fahren?“ „Ja, wohin?“ rief die junge Frau. „Wo wohnt sie denn? Ich weiß es ja
nicht!“ „Wo wer wohnt?“ fragte Alexander. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ „Ach, ich wollte
bei einer Verwandten übernachten. Sie sollte mich vom Zug abholen. Aber sie hat wohl mein
27
Telegramm nicht bekommen. Ich weiß nicht ...“ Sie sah ganz hilflos aus. Alexander folgte einem
plötzlichen Impuls. „Na, da bringen wir Sie eben in einem guten Hotel unter. Hotel „Imperial",
sagte er zu dem Kutscher und stieg in die Droschke. Er. setzte sich neben sie, und sie fuhren davon.
„Das ist der Frühling“, dachte Alexander. „Es ist unglaublich, aber wahr: Ich habe mich
verliebt, auf den ersten Blick verliebt, wie ein Achtzehnjähriger.“
 Aufgaben


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TEXT B
Beschwerdebrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 02.05. dieses Jahres habe ich bei Ihnen eine Reise nach St.Petersburg gebucht. Laut Katalog
wurden mir drei Wochen Sonne und Erholung zugesichert. Das Gegenteil war der Fall, es hat drei
Wochen lang geregnet. Dafür können Sie natürlich nichts.
Aber während meines Aufenthalts wurden im Hotel Renovierungsarbeiten durchgeführt, so dass ich
mich tagsüber nicht im Hotel aufhalten konnte. Außerdem war aus dem gleichen Grund der
Swimming-Pool gesperrt.
Ich betrachte daher meinen Urlaubsgenuß als erheblich gemindert und fordere Sie auf, mir meine
Reisekosten zu erstatten. Sollten Sie bis zum 10.06. nicht geantwortet haben, sehe ich mich
gezwungen, die Angelegenheit meinem Anwalt zu übergeben.
Hochachtungsvoll
1. Sich beschweren
Worüber kann man sich beschweren?
- Im Urlaub
- Bei der Arbeit
- Im Kino
- Bei den Nachbern
- In Geschäften
- ...
- ...
2. Sammeln Sie Beschwerdegründe zu den verschiedenen Themen. Entscheiden Sie sich jede/r für
ein Thema. Suchen Sie sich einen Partner, und spielen Sie das Gespräch. Überzeugen Sie Ihren
Geschäftspartner davon, dass Ihre Beschwerde berechtigt ist. Bleiben Sie dabei höflich!
28
LEKTION 4.1
Ein Durchschnittsberuf
Sie hatte Peter kennengelernt, als sie bei Siemens Telefonistin war. Sie hatte gelesen, dass die
meisten Ehepaare sich im Beruf kennenlernen. Das paßte also zu ihr. Durchschnitt. Die meisten
Mädchen arbeiten im Büro, bis sie heiraten. Durchschnitt.
Ein durchschnittliches Leben, ein Durchschnittsberuf. Schließlich mußte Agnes froh sein, überhaupt
einen Beruf zu finden. Die monatelangen Krankenhausaufenthalte, die kontinuierliches Lernen
unmöglich machten, schließlich Abgang von der Realschule mit achtzehn. Die Telefonzentrale bei
Siemens hatte sie zunächst in größte Nöte gebracht. Das lerne ich nie. All die Knöpfe, Tasten,
Anschlüsse. Das geht nicht rein in meinen Kopf. Höchste Not, wenn sie für Augenblicke allein
gelassen wurde mit der Anlage. Jeden Ankömmling hätte sie anflehen mögen, hereinzukommen und
ihr beizustehen. Irgendwann lichtete sich das Durcheinander, lernte sie, in aller Ruhe Verbindungen
herzustellen, sich in ein Gespräch einzuschalten, nicht nervös zu werden. Es machte ihr Freude,
Gespräche zu verbinden, Anrufer herzlich zu begrüßen. Sie haben aber eine schöne Stimme,
Frollein, Frolleinchen. Manchmal kam einer und wollte sehen, wer die freundliche geduldige
Stimme war. Sie konnte über Verehrer nicht klagen. Der Apparat mit seinen geheimnisvollen Fähigkeiten, die solide repräsentative Einrichtung der Telefonzentrale schien auf Agnes abzufärben.
Gab ihr Gewicht. Nicht selten wurde sie eingeladen. Ins Kino, in den Biergarten, in die Disco.
Hätten Sie nicht Lust?
Aus: Asta Scheib, „Langsame Tage“, © by Nymphenburger Verlag in der FA Herbig Verlagsbuchhandlung,
München
 Aufgaben
1. Lesen Sie den Text durch, und schlagen Sie die unbekannten Wörter nach.
2. Notieren Sie die wichtigsten Informationen über Agnes' Lebenslauf und ihre berufliche Tätigkeit
3. Zum Verständnis
b)
c)
d)
e)
f)
g)
h)
i)
Warum fühlte sich Agnes als Durchschnitt?
Worüber mußte Agnes froh sein?
Wodurch wurde es ihr erschwert, einen Beruf zu finden?
Warum war die Telefonzentrale für Agnes ein Problem?
Worum hätte sie jeden Besucher gern gebeten?
Was begann Agnes Freude zu machen?
Wonach erkundigten sich manche Leute?
Welche Auswirkung hatte ihre berufliche Tätigkeit auf Agnes?
4. Zum Inhalt
a) Warum läßt man im allgemeinen Telefonzentralen von Frauen bedienen?
b) Halten Sie es für eine normale Reaktion, dass Agnes' Selbstvertrauen durch ihre Arbeit in
der Telefonzentrale stieg?
5. Setzen Sie die fehlenden Verben ein:
a) Agnes hatte gelesen, dass die meisten Ehepaare sich im Beruf .....
b) Das ... also zu ihr.
c) Die meisten Mädchen arbeiten im Büro, bis sie ... .
d) Die Telefonzentrale hatte sie zunächst in größte Nöte ... .
e) Das ... nicht rein in meinen Kopf.
f) Jeden Ankömmling hätte sie ... mögen, hereinzukommen und ihr ... .
g) Irgendwann lernte sie, in aller Ruhe Verbindungen ... und sich in ein Gespräch ... .
29
h) Es machte ihr Freude, Gespräche zu ... und Anrufer herzlich zu ... .
i) Sie konnte über Verehrer nicht ... .
j) Der Apparat mit seinen geheimnisvollen Fähigkeiten, die solide repräsentative Einrichtung der
Telefonzentrale schien auf Agnes ... und ... ihr Gewicht.
6. Trennen Sie den folgenden Text nach Wörtern, und setzen Sie die Satzzeichen:
Siehattepeterkennengelerntalssiealstelefonistinarbeitetevieleandereehepaarelernten
sichauchimberufkennendaspaßtezuihrsiehatteeindurchschnittlicheslebenundeinendurch
schnittsberufagnesmußtefrohseinüberhaupteinenberufzufindendennsiewarmonate
langkrankgewesenundmitachtzehnvonderschuleabgegangendietelefonzentralehatte
siezunächstingrößtenötegebrachtsiedachtedaßsiedasnielernenwürdeunddaßdasinihren
kopfnichtreingingesiehättejedenankömmlinggerngebetenhereinzukommenundihrbeizu
stehenirgendwannlichtetesichdasdurcheinanderundsielernteverbindungenherzustellen
undsichineingesprächeinzuschaltenohnenervöszuwerdenesmachteihrspaßgespräche
zuverbindenundanruferfreundlichzubegrüßenmanchmalkamjemandundwolltedie
freundlichestimmekennenlernensiekonnteüberverehrernichtklagen
7. Äußern Sie sich zu folgender Behauptung:
Das Selbstwertgefühl des Menschen wird durch seine berufliche Stellung bestimmt.
30
LEKTION 4.2
Wie werden Frauen als Politikerinnen angesehen?
1. Leseaufgabe:
Markieren Sie im Text die Schlüsselwörter (Adjektive, Substantive), mit denen die
interviewten Personen eine Politikerin charakterisieren.
2. Text:
Zwischen Show und Leistung
Nicht erst seit der Wahl von Angela Merkel zur Parteivorsitzenden der CDU ist unübersehbar
geworden, dass Frauen in den Parteien und Parlamenten politisch wichtige Rollen
übernehmen. Wissenschaftlich und journalistisch steigt das Interesse zunehmend an diesem
Phänomen. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen dann oft die Probleme der so genannten
Doppel- und Dreifachbelastung von Frauen im Beruf und Alltag, zumal wenn sie im
öffentlichen Leben stehen.
1. Thorsten, BWL-Student aus Mannheim: Sie muss authentisch sein, medienwirksam,
volksnah. Eine Politikerin darf nicht versuchen, typisch maskuline Werte zu
verkörpern (das ist der Fehler von Frau Merkel), sondern sie soll durch feminine Art
überzeugen, z.B. tendenziell mehr zuhören. Wie Ute Voigt.
2. Susanne, Sozialpädagogin aus Köln: Bei einer Politikerin spielt Optik keine Rolle, sie
soll einen klaren Durchblick haben, ich müsste verstehen, wovon sie spricht. Ich will
nicht den Eindruck haben, dass sie völlig über den Dingen steht.
3. Michael, Wirtschaftsingenieur aus Köln: Eine Politikerin muss Charme haben, viel
Background-Wissen und ein gutes Marketing-Gefühl, was, worauf der Wähler
anspringt. Angela Merkel hat z.B. keine positive Ausstrahlung.
4. Maren, Germanistikstudentin aus Köln: Meiner Meinung nach müsste sie als erstes
Kompetenz haben, aber ein angenehmes Äußeres trägt dazu bei, dass man ihr zuhört
und sich nicht kaputtlacht. Ich meine, ich würde Herrn Schröder auch nicht als
attraktiv bezeichnen...Durchsetzungsvermögen sollte sie noch haben.
5. Jochen, Lehrer aus Düsseldorf: Meine Politikerin sollte glaubwürdig sein; gepflegt
aussehen und selbstbewusst auftreten. Sie sollte ihre politischen Ziele durchsetzen
können, zugleich aber auch einen Interessenausgleich herbeiführen können.
6. Sonja, Jurastudentin aus Köln: Eine Politikerin müsste Einsatz zeigen und ihre
Meinung vertreten können – Frauen werden ja oft nicht für voll genommen. Sie sollte
nicht zimperlich sein.
7. Stephanie, Medizinstudentin aus Köln: Ich finde es blöd, dass immer so viel über das
Aussehen von Frau Merkel geredet wird. Das macht man ja auch nicht so bei
Männern. Außerdem braucht eine Frau mehr Durchsetzungskraft, da die Politik ja
noch eine Männerdomäne ist.
Quellen:
Interviews von Antje Roeben, Köln

3. Aufgaben
3.1 Leseerfolgskontrolle
Listen Sie in einer Tabelle positive und negative Urteile aus dem Text auf!
Eine Politikerin soll...
Eine Politikerin soll nicht...
authentisch sein
volksfern sein
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
31
3.2 Sprachfertigkeitsübung
1. Listen Sie Ausdrucksweisen der subjektiven, einschränkenden Äußerung
aus dem Text auf: z.B. ich meine….
2. Listen Sie alle Modalverben im Kontext auf und unterscheiden/definieren Sie die
Bedeutung im Ausdruck von Erwartungen/ Wünschen, die durch den Kontext gegeben
sind.
3.3 Vertiefung landeskundlicher Informationen
3. Politikerinnen und Frauenpolitik: Die derzeitige Regierung hat sechs Ministerinnen
vorzuweisen, die sich für ein Projekt zur Frauenförderung zusammengeschlossen
haben. Finden Sie etwas über das Projekt "Gender Mainstreaming" heraus unter
4. http://www.gender-mainstreaming.net/
(http://www.genderkompetenz.info/)
Vielleicht bleibt ja sogar Zeit für das Gender-Quiz!
5. Seit wann dürfen Frauen in Deutschland in die Politik, wann durften sie das erste Mal
wählen? Wer war die erste Rednerin in einem deutschen Parlament? Infos zu weiterer
Diskussion gibt’s unter:
http://home.t-online.de/home/d.g.p.meinhard/frauen/wahl.html
3.4 Diskussionsanregung
Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, wie Politikerinnen, bieten viel Stoff zur Diskussion.
Aber warum? Weil Frauen bessere Politik und Männern die Arbeitsplätze streitig machen?
Weil Frauen erst gar nicht in die Politik gehören, sondern lieber zuhause bleiben sollten?
Diskutieren Sie! Überlegen Sie auch, welche Gründe hinter solchen Behauptungen stecken
könnten.
Redaktion: Henning Schroedter-Albers
DaF-Bearbeitung: Antje Roeben
Mai 2004
32
LEKTION 4.3
In einer anderen Welt
Eine Krankenschwester, ein Kaufmann, eine Leichtathletin,
Krankengymnastin: vier Ostdeutsche, die IM WESTEN Fuß gefasst haben
eine
Kathrin Luft, die im Herbst 1989 über Ungarn nach Westdeutschland kam, hat sich sehr schnell
im Westen eingelebt. Ein bisschen fremd fühlte sich die Frau aus Hoyerswerda nur in den ersten vier
Wochen. Schwierigkeiten hatte sie auch mit dem schwäbischen Dialekt: "Schwäbisch klang für mich
wie eine Fremdsprache." Ein Freund hat ihr und ihrer Tochter dann geholfen, ein neues Zuhause in
Norddeutschland zu finden. Schon am 1. November 1989 hatte die Anästhesieschwester wieder eine
feste Stelle in ihrem Beruf. Noch heute muss sie lachen, wenn sie sich erinnert, welche Vorstellungen
einige Westdeutsche vom Leben in der DDR hatten.
Sie zieht heute nichts mehr in den Osten zurück. Dort sei die Zeit stehen geblieben, meint sie.
Henning Pahnkes erste Erinnerung an den Westen ist eine Telefonzelle am Lübecker Bahnhof, weil
er nicht wusste, wo er das Geld in den Apparat stecken musste. Ost/West-Unterschiede zeigen sich
für ihn bei "diesen banalen Dingen des Alltags". Henning Pahnke meint, dass es direkt nach der
Öffnung der Grenze eine große Diskriminierung und auch ein sehr arrogantes Verhalten von Wessis
gegen Ossis gab. In der Silvesternacht 1989/90, zum Beispiel, kamen Hamburger und Lübecker nach
Warnemünde (in der alten DDR) und beeindruckten die ostdeutschen Mädchen mit billigen
Produkten aus dem Westen. Seiner Meinung nach ist die Bevölkerung der ehemaligen DDR heute
geteilt: die Enttäuschten und die Wendegewinner. Die Zukunft im Osten sieht er pessimistisch. Seine
Bekannten, die sich im Westen etablieren konnten, haben überdurchschnittliche Einkommen und sind
gesellschaftlich akzeptiert. Die anderen, die gescheitert sind, sind alle verbittert zurück in den Osten.
„Dort wird der Grad der Verbitterung noch wachsen.“
Er selbst fühlt sich weder als Wessi noch als Ossi. Bei einer Umschulung hat er seine heutige
Frau kennen gelernt, die in Frankreich groß geworden ist. In ein paar Jahren, wenn ihr Kind etwas
älter ist, will die Familie ins Ausland ziehen.
Heike Drechsler, mehrfache Weltmeisterin im Weitspringen, ist heute noch sehr empört
darüber, dass die Meistertitel der Ostathleten aus der DDR-Zeit ignoriert werden, aber die
Meistertitel der Westathleten aus der Zeit vor der Vereinigung noch gültig sind. Sie findet, dass das
eine Frechheit ist. "Erst musste man alles kaputtmachen, was aus dem DDR-Sport kam, um dann
festzustellen, dass doch nicht alles so schlecht ist", sagt sie. "Ängstlich und verunsichert" hat die Frau
aus Jena die ersten fünf Jahre der Einheit erlebt. Trotzdem hatte sie in dieser Zeit ihren größten
Erfolg, den Olympiasieg 1992. Drechsler war im Osten Publikumsliebling. Im Westen wurden ihr
aber immer wieder die Dopingpolitik und das Spitzelsystem der DDR vorgeworfen.
1996 zog Heike Drechsler zu ihrem Freund und Trainer Alain Bodel nach Karlsruhe, aber sie
startete noch bis 1998 für Erfurt. Erst seit kurzem fühlt sie sich als gesamtdeutsches Sportidol
anerkannt. "Zu Hause ist für mich heute da, wo mein Kind ist", sagt Heike Drechsler. Zur Zeit
versucht sie, für ihre Nichte eine Lehrstelle in Karlsruhe zu finden. Bei Kurzbesuchen zu Hause ist
sie entsetzt über den Hass der Menschen, die keine Arbeit mehr haben. Ein Recht auf Arbeit, findet
die Leistungssportlerin, würde den Menschen ihre Würde zurückgeben und damit auch ihr
Selbstbewusstsein.
Andrea Bubos ist schon 23 Jahre im Westen. Sie floh 1976 mit Hilfe ihres Freundes im
Kofferraum eines Autos aus der DDR. Sie war damals 18 Jahre alt und er ihre große Liebe. Heute
arbeite Andrea Bubos als Krankengymnastin und ist froh, dass sie so früh im Westen anfing. In "...
der Jugend probiert es sich leichter aus." Und: "Menschen, die fortgehen, haben eine größere Unruhe
in sich als die, die aus einem Bedürfnis nach Sicherheit bleiben."
 Aufgaben
33
Aufgabe 1 - Leseverstehen: Wer sagt was? Bitte ordnen Sie die Aussagen den 4
Personen zu
a. fand die ersten Jahre nach der Grenzöffnung nicht leicht
b. findet die damalige Entscheidung zu fliehen auch heute noch richtig
c. findet, dass die Einwohner der alten DDR entweder enttäuscht sind oder von
der Wende profitiert haben
d. gefällt die "Versorgungsmentalität der Leute im Osten nicht
e. ging 7 Jahre nach der Grenzöffnung in den Westen
f. hat schnell eine neue Stelle im gelernten Beruf bekommen
g. hat sich im Westen schnell eingelebt
h. hatte einen Freund im Westen
i. hilft zur Zeit, der Nichte eine Lehrstelle im Westen zu finden
j. ist in den 70-er Jahren aus der alten DDR geflohen
k. ist verärgert darüber, dass Sportler aus dem Osten und Westen ungleich
behandelt werden
l. kam im Herbst 89 über Ungarn in den Westen
m. meint, dass es im Osten viele verbitterte Leute gibt
n. meint, nicht alles in der alten DDR war schlecht
o. möchte nicht in den Osten zurück
p. möchte später ins Ausland
q. nach der Grenzöffnung gab es oft ein arrogantes Verhalten von Westdeutschen
gegenüber Ostdeutschen
K. Luft
H. Drechsler
H. Pahnkes
A. Bubos
Aufgabe 2 – Wortschatz
Welche Wörter/Ausdrücke passen zu den Erklärungen. Sie finden die Wörter und Ausdrücke
im Text und im Kasten unten.
die Vorstellung - es zieht mich (nicht) in den Osten - das alte Pack - die
Versorgungsmentalität - grässlich sein - die Silvesternacht - jemand beeindrucken Wendegewinner (pl) - ein überdurchschnittliches Einkommen - scheitern - die
Umschulung - empört sein über - noch gültig sein - die Frechheit - das
Spitzelsystem - die Lehrstelle
Wort
Ausdruck
Erklärung
- ein "Bild" im Kopf; hier: was dachten die Westdeutschen, wie
das Leben im Osten war
- ich möchte (nicht) in den Osten; eine Motivation, ein Grund,
(nicht) dorthin zu gehen
- Ugs.: die gleichen Leute (wie vor der Vereinigung)
- hier: wenig Eigeninitiative haben; hoffen, dass andere für mich
sorgen
- schrecklich, hässlich, unmöglich
- die Nacht vom 31.12. zum 1.1.
- einen guten Eindruck machen; die Person denkt gut über mich
- Personen, für die die Vereinigung Vorteile gebracht hat
- man verdient mehr als der Durchschnitt
- nicht gelingen; ein Plan geht schief; es funktioniert nicht, was
man machen wollte; keinen Erfolg haben
34
/
- ein Kurs, um einen neuen Beruf zu lernen
- sich sehr, sehr über … ärgern
- noch aktuell sein; hier: die Titel gelten noch, sie sind nicht
gestrichen worden
- die Unverschämtheit; die Unmöglichkeit
- "Spione" haben der Polizei Informationen über andere Personen
gegeben
© Copyright
Text: © 1999, Cornelia Heim, 05.11.1999, Die Woche
35
LEKTION 4.4
Umfrage-Ergebnisse  LESEN/SPRECHEN
a) Markieren Sie in der STERN-Umfrage Ergebnisse, die Sie besonders
interessant finden.
Frage 1
Frage 2
Ein sehr wichtiger Lebensbereich ist für mich Um meine Karriere zu fördern, würde ich ...
...
60%
den Wohnort wechseln
55%
48%
 Partnerschaft
den Kleidungsstil ändern
55%
Familie und Kinder
auf Zeit mit Freunden 49%
44%
verzichten
Freunde
43%
Beruf
den Haushalt/ die Kinder 42%
27%
hauptshlich der Partnerin/
Freizeit
26%
dem Partner überlassen
Weiterbildung
auf Zeit mit der familie 21%
Frauen machen so selten Karriere, weil...
verzichten
10%
sie durch Kinder daran gehindert werden
auf Kinder verzichten
sie vom Vorgesetzten am Aufstieg gehindert
eine intime Beziehung mit
9%
werden
dem Chef/ Chefin eingehen
8%
Partner und Familie sie nicht genug Kollegen anschwärzen
unterstiitzen
Partner und Familie sie am Aufstieg hindern
sie nicht skrapellos genug sind
sie zeitlich nicht flexibel genug sind
sie sich nicht genug durchsetzen können
sie nicht mobil genug sind
sie nicht kompetent genug sind
b) Formulieren Sie Ihre Ergebnisse mit folgenden Ausdrücken.
überraschend
viele
erstaunlich
wenige
geueii ал
bemerkenswert
zahlreiche
 Beispiel: Überraschend viele/wenige Personen geben an,
Partnerschaft sie für sie sehr wichtig.
36
geben an
LEKTION 5.1
Wie sah er aus
 Stellen Sie sich vor, Sie sind abends auf dem Nachhauseweg von einem Unbekannten überfallen
worden. Er hat Sie zu Boden geworfen und Ihnen die Handtasche geraubt. Natürlich gehen Sie gleich
zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Dort wird man Sie ganz sicher fragen:
Wie sah er aus?
Haben Sie ein gutes Gedächtnis und eine gute Beobachtungsgabe?
Dann beantworten Sie die folgenden Fragen:
-
Wie groß war er? (klein, mittelgroß? So groß wie Sie?)Wie alt schätzen Sie
ihn?
War er schlank, kräftig, dick?
Wie waren seine Haare? (dunkel, blond, grau, lang, kurz, glatt, gewellt, lockig, gepflegt, ungepflegt)
Trug er einen Bart? (Vollbart, Spitzbart, Oberlippenbart?) Trug er eine Brille (oder Sonnenbrille)?
Wie war er angezogen?
Hatte er besondere Kennzeichen? (Narben, Leberflecke, Warzen, 0-Beine, abstehende Ohren,
Tätowierungen)
Trug er Ringe, Ohrringe oder anderen Schmuck?
Wie sprach er? (langsam, stotternd, schnell, hoch, tief, mit Akzent)
Wie war sein Gang? (kleine, große Schritte, hinkend)
War er Links- oder Rechtshänder?
Wenn Sie alle diese Fragen gut beantworten können, dann wird die Polizei ein Phantombild
veröffentlichen, und der Täter wird bald gefaßt werden.
37
LEKTION 5.2
Schönheitspflege im alten Ägypten
Körperpflege und Kosmetik
Körperpflege, Kosmetik, Haartracht und Schmuck spielten eine große Rolle im Leben der Ägypter
und Ägypterinnen. Hygiene begann mit der Mundpflege. Wir erfahren darüber: „Ich reinigte meinen
Mund, ich kaute Natron“. In den Häusern hoher Beamter fanden Archäologen Badezimmer mit
Toiletten und eingelassenen Steinbadewannen, die einen ins Freie führenden Abfluss besaßen. Die
einfache Bevölkerung benutzte den Nil, Teiche und Kanale als „Toilette“, „Badewanne“ und
Kanalisation.
Zu besonderen Gelegenheiten legten Männer und Frauen Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Sie
verwendeten Hautöle, schminkten ihre Augen und besprühten ihr Haar mit duftenden Essenzen.
„Weihrauch-Kuchen, Wachs, frisches Olivenöl, Zyperngras: Zerdrucke dies, zerreibe es, gib es in
frische Milch und trage es sechs Tage auf das Gesicht auf. Gib acht darauf!“- So lautet ein
ägyptisches Rezept für eine Creme, die dazu dienen sollte Gesichtsfalten zu glatten. Über den Erfolg
der Creme ist nichts überliefert, doch geschadet hat sie sicher nicht, bestand sie doch aus
Naturprodukten.
In Ägypten duftete es am Hof des Pharaos je
nach Wunsch oder Mode würzig oder herb,
blumig oder süβ. Nicht weniger als 16 Arten von
Riechölen gab es. Sie wurden in kostbaren
Parfümtöpfchen aus Gold, Bronze oder Alabaster
aufbewahrt. In einem Liebeslied, das etwa aus
der Zeit der Nofretete (urn 1350 v. Chr.) stammt,
heiβt es. „Ich lasse dich meine Schönheit sehen/
im Gewand von besten Königsleinen/ das mit
Balsam getränkt und mit bestem Öl benetzt ist“.
War
das
Kleidungsstück
schon
mit
Wohlgerüchen parfümiert, so durfte die Haut
nicht nachstehen. Ein Rezept für eine - heute
wurde man sagen - „Bodylotion“ lautete:
Kopflause vertrieben.Die Perücken wurden aus
„Alabastermehl, Natronmehl, Seesalz, Honig:
Menschenhaaren oder aus indigoblauen,
Mische die Zutaten in diesem Honig zusammen
hennaroten
oder
schwarzen
Wollhaaren
und
salbe
den
Körper
damit.“
Die
gefertigt. Das Haar wurde meist in Strähnen an
Schönheitspflege konnte nur zur Zufriedenheit
einem Netz verknotet und mit Bienenwachs
gelingen, wenn man sich dabei selber
gefestigt. So konnte es zu Locken oder Zöpfen
begutachten konnte. Als geschickte Handwerker
geformt werden. Auch Schmuck flochte man ins
lernten bronzene Oberflächen zu schleifen und zu
Haar. Anschließend passte man die Perücke der
polieren, war der Spiegel erfunden. Die blanken
Kopfform mithilfe eines Stirnbandes genau an.
Metallflächen verzierte man an den Randern und
Sie bestand oft aus Hunderten dicht anliegender
versah sie mit einem Griff.
Zöpfe. Das Stirnband war kunstvoll bestickt
Haartracht
oder mit Perlen und Edelsteinen belegt.
Die vornehmen ägyptischen Damen leisteten
Vornehme ägyptische Männer waren
sich eine schöne Perücke zu tragen. Auf ihren
geschminkt und trugen eine Perücke. Lediglich
Perücken trugen sie einen parfümierten und mit
ein Bärtchen auf der Oberlippe und ein Kinnbart
Lotosblütenstengeln gespickten Talgkegel, den
waren als zusätzliche Haartracht Mode.
ihnen ihre Dienerinnen mit einem Band
Männer, die auf dem Feld oder auf einer der
befestigten. In dem Kegel befanden sich
vielen Baustellen des Pharaus arbeiten, trugen
Parfümstoffe, die sich im Laufe der Zeit
wollene Kurzhaarperücken. Diese boten Schutz
auflösten und Perücken und Kleidung mit
vor der brennenden Sonne.
Wohlgeruch tränkten. Es wird vermutet, dass der
Talgkegel auch Düfte verströmte, die die
38
LEKTION 5.3
Abenteuer Berufswahl
Abschnitt 1
In technischen Berufen gibt es in Deutschland nur wenige Frauen. Falsche Vorstellungen, fehlende
Informationen und jede Menge Vorurteile verhindern auch heute noch ihren Einstieg in die Technik.
Die Fachhochschule Dortmund will das ändern. Sie organisiert besonders für Mädchen sogenannte
Schnuppertage, um über ihr Studienangebot in technischen Fächern zu informieren.
Abschnitt 2
Heute morgen ist Kathrin, 18, das erste Mal in ihrem Leben an einer Hochschule. Gemeinsam mit
rund 100 anderen Jungen und Mädchen kommt sie zu den Schnuppertagen an die Fachhochschule
Dortmund. Studentinnen sind hier noch die Ausnahme. Höchstens 2 Prozent Frauen studieren in
Dortmund "harte" technische Fächer wie Maschinenbau oder Nachrichtentechnik. In Architektur
sind es fast die Hälfte. Technik faszinierte Kathrin immer schon. "Schließlich sind auch Männer in
der Technik nicht perfekt", sagt sie selbstbewußt. Kathrin hat schon als Kind lieber mit Bausteinen
und Autos gespielt als mit Puppen. Im Fachgebiet Energietechnik will sie Umwelttechnik studieren.
Ihre Berufsaussichten sieht sie positiv: "Umwelt hat immer Zukunft." Auf keinen Fall will Kathrin
einen "typischen Frauenberuf" wie Lehrerin ergreifen.
Abschnitt 3
Vanessa, 17, will sich vor der Studienwahl auch noch beim Arbeitsamt über Berufsfelder und
berufliche Möglichkeiten erkundigen. Sie hat keine Berührungsängste zu männlichen Studenten und
möchte Maschinenbau studieren, weil sie "logische" Fächer wie Mathematik und Physik einfacher
findet als "Schwafelfächer" wie Deutsch oder Pädagogik.
Katja, 17, weiß noch nicht, ob sie Informatik an einer Fachhochschule oder an einer Universität
studieren will: "An der Fachhochschule ist das Studium praxisorientierter; an der Universität geht es
mehr um Wissenschaft und Theorie." Schnuppertage findet sie gut, "weil man da etwas genauere
Vorstellungen vom Studium bekommt." Sie begrüßt sehr, daß in Dortmund ausdrücklich auch
Schülerinnen eingeladen wurden: "Vielen Mädchen fehlt das Selbstbewußtsein in technischen
Dingen, und das Rollenverhalten ist immer noch sehr ausgeprägt."
Abschnitt 4
Tobias, 19, hält davon nicht viel: "Gleichberechtigung sollte schon viel früher in der Kindheit
beginnen und nicht erst in Schule oder Hochschule." Wenn Frauen gleiche Leistungen wie Männer
erbringen, hat er nichts gegen Frauen in technischen Berufen. Aber er klingt skeptisch. Tobias ist
Schüler einer Berufsfachschule und interessiert sich für den Fachbereich Informatik. An den beiden
Schnuppertagen hat er sich für eine Spezialisierung in seinem Studienfach entschieden:
Wirtschaftsinformatik.
Marcus, 21, versteht "das ganze Gerede um Frauen in Männerberufen'" nicht. Er kam 1989 aus der
DDR, wo Frauen in technischen Berufen Normalität waren.
Auch für Janine, 17, ist nicht klar, warum Frauen nicht in technische Berufe drängen: "Das hat doch
heute nichts mehr mit körperlicher Kraft zu tun, sondern mit Köpfchen!"
(1) schnuppern = etwas ausprobieren (um ein besseres Bild, eine bessere Vorstellung zu bekommen
(2) Dekan; der Leiter eines bestimmten Fachbereiches an der Fachhochschule Fachbereichsleiter
(3) schwafeln = nur reden, nicht sehr konstruktiv reden; viel reden und nichts sagen
(4) unterbuttern = unterdrücken
(5) Koedukation = gemeinsamer Unterricht für Mädchen und Jungen
(6) Köpfchen = Intelligenz; intelligent sein
Aufgaben
39
Aufgabe 1 - Leseverstehen: Lesen Sie den Text und beantworten Sie die folgenden 10
Fragen
1) Was will die Fachhochschule Dortmund ändern?
........................................................................................................................................
2) Wie nennt die Fachhochschule die Zeit, in der Schüler und Schülerinnen sich die
Hochschule ansehen können?
........................................................................................................................................
3) Nicht viele Frauen studieren Architektur. - Steht das im Text?
........................................................................................................................................
4) Welche spezielle Aufgabe hat die "Frauenbeauftragte"?
........................................................................................................................................
5a) Erklären Sie das Wort "Studentenschwund".
........................................................................................................................................
5b) Wie kommt es, daß die Fachhochschule Dortmund das Problem
"Studentenschwund" hat?
........................................................................................................................................
6) Beschreiben Sie in Ihren eigenen Worten, was Vanessa machen will, bevor sie sich
für ein Studium entscheidet.
........................................................................................................................................
7) Schreiben Sie Ihre Meinung: Finden Sie auch, daß z.B. die Fächer Pädagogik und
Deutsch "Schwafelfächer" sind?
........................................................................................................................................
8) Katja meint, dass die "Schnuppertage" an der Fachhochschule Dortmund eine gute
Idee sind. Warum? (Zwei Punkte)
........................................................................................................................................
9a) Was möchte Frau Kriewaldt-Paschai?
........................................................................................................................................
9b) Haben Sie die gleiche oder eine andere Meinung wie Frau Kriewaldt-Paschai?
(Schreiben Sie eine kurze Begründung)
........................................................................................................................................
10) Im letzten Abschnitt sagen drei Personen ihre Meinung zu "Frauen in
Männerberufen". Beschreiben Sie die Meinungen der drei Personen in Ihren eigenen
Worten.
10a) Tobias:
........................................................................................................................................
10b) Marcus:
........................................................................................................................................
10c) Janine:
.........................................................................................................................................
Aufgabe 2 - Wortschatz: Welche Wörter/Ausdrücke passen zu den Erklärungen. Sie
finden die Wörter und Ausdrücke im Text und im Kasten unten.
Ugs. = Umgangssprache
das Arbeitsamt - einen Beruf ergreifen - etwas vorantreiben - ein entsprechender Abschluß Berührungsängste (pl) - schwafeln - ein ausgeprägtes Rollenverhalten - sich erkundigen jemand unterbuttern (Ugs.) - sich entfalten - für ... eintreten - "Schnuppertage" - die Ausnahme der Maschinenbau - die Nachrichtentechnik - die Architektur - die Energietechnik - das
Fachgebiet - Berufsaussichten (pl) - die Gleichberechtigung - die Frauenbeauftragte - der
Schwund
Erklärung
Wort / Ausdruck
dieses Büro hat zwei Aufgaben: hier bekommt man
40
Arbeitslosengeld; hier findet man Informationen
über freie Stellen
ein Fach, in dem mehrere andere Fächer
eingeschlossen sind; z.B.: Umwelttechnik ist ein
spezieller Teil im großen Gebiet Energietechnik
ein Zeugnis, das für ... richtig ist
etwas weiterbringen; nicht still stehen lassen
etwas, das ungewöhnlich ist; es ist anders als das,
was meistens passiert
jemand unterdrücken
Man lernt, wie Energie produziert wird und auch,
wie man Energie sparen kann.
Man lernt, wie man Häuser baut.
Man lernt, wie man Maschinen baut. Man lernt viel
über Mechanik.
nicht gegen ... sein; etwas gut finden
sich entwickeln (als Person und in einem Fach
etwas lernen)
sich für einen Beruf entscheiden und in diesem
Beruf arbeiten
sich informieren; fragen
so sein, wie die klassische Rolle von (Mann oder
Frau) gesehen wird
Tage, in denen man z.B. eine Hochschule in Ruhe
kennenlernen kann
Telekommunikation
Unsicherheit; man möchte nicht viel mit ... zu tun
haben
viel reden und nichts sagen
die Chancen, eine (die gewünschte) Arbeitsstelle
zu bekommen
Person mit der Aufgabe, die Position der Frauen zu
verbessern
das Nomen zum Verb schwinden = weniger
werden
Männer und Frauen haben die gleichen Rechte
© Copyright
Text: © 1997, JUMA 2/97
41
LEKTION 5.4
Moment Mal!
Zeitungen kann man lesen. Doch Mode daraus machen? Studenten aus München zeigten, dass so
etwas möglich ist. Zum Start ihres Projektes "Zeitung in der Uni" präsentierten sie auf einer
Modenschau Frauenröcke, Cocktailkleider und Abendroben. Professor Dr. Gertraud Raderschadt war
vom Ergebnis positiv überrascht. "Ich wusste zwar, dass man die Zeitung lesen und viel daraus
lernen, sich manchmal auch über den Inhalt ärgern kann. Aber dass man sich damit so schöne neue
Kleider machen kann, das ist mir neu!"
Weitere Informationen bei www.zis.de/
"Jungs, die ich neu kennen lerne, bekommen große Augen, wenn ich von meinem Hobby erzähle."
Carina, 17, fährt seit acht Jahren Cart. "Es macht einfach Spaß, mit diesem breiten Gerät über den
Asphalt zu brettern", sagt sie. Schnelligkeit, aber auch Geschicklichkeit sind beim Cartsport gefragt.
Jeden Freitag ist Training auf der Bahn in Breisach. Der große Platz steht voller Hütchen, die den
Weg markieren. "Wichtig ist, dass man die Hütchen nicht umfährt", erzählt Carina. Rennen finden
regelmäßig statt. Dabei fahren Mädchen und Jungs gegeneinander. Einige Jungs hat Carina bereits
geschlagen. Passiert ist ihr noch nie etwas.
Es gibt keine Weber mehr. Ein altes Handwerk steht in Deutschland vor dem endgültigen Aus: Meike
und ihre Mitschülerinnen sind die letzten Handweber-Azubis in der staatlichen Webschule in Siegen.
Nicht nur die wenigen Arbeitsplätze, auch der geringe Lohn hält die Jugendlichen heute davon ab,
diesen traditionsreichen Beruf zu erlernen. Weber sieht man heute nur noch auf Mittelaltermärkten,
in Museen und Trachtenwebereien. Doch die fünf letzten Schülerinnen lieben ihren Beruf. Sie wollen
später mit behinderten Menschen arbeiten.
Einmal im Jahr, am 21. Juni, wird Berlin zur Bühne. Dann kommen Tausende Musiker in die Stadt,
um gemeinsam mit dem Publikum die "Fête de la Musique" zu feiern. Zeitgleich reisen Berliner
Gruppen in andere Städte, wo man den Sommeranfang ebenfalls mit diesem internationalen Fest
feiert. Die Fête de la Musique, 1982 in Paris erfunden, findet mittlerweile in über 100 Ländern statt.
Weitere Informationen bei http://www.lafetedelamusique.de/
Mit Laptop zur Uni. An der Universität in Gütersloh hat die Zukunft schon begonnen. Sina, Annika
und Yvonne holen einen Laptop statt Bücher und Hefte aus dem Rucksack. Mit einem Mausklick
schicken sie die Ergebnisse ihrer Arbeiten ins Intranet, das Computernetz der Uni. Die drei Mädchen
sind Studentinnen des ersten Studienjahres. Zusammen mit 60 anderen Kommilitonnen nehmen sie
an dem Projekt "Ein Laptop in jedem rucksack" teil. Das Projekt ist bundesweit einmalig und wird
von zwei Firmen unterstützt. "Es ist die Aufgabe der Uni, fit zu machen für die Zukunft - und dazu
gehört nun mal der Umgang mit Computern", begründet Professor Dr. Ulrich Engelen die Initiative.
Mittelalterliches Spektakel auf der Burg. Zweimal im Jahr kann man auf Burg Satzvey einen Ausflug
in die Zeit der Ritter, Minne und Romantik unternehmen. Dann nämlich finden dort Ritterspiele und
ein mittelalterlicher Burgmarkt statt. Die Besucher bekommen ein buntes Bild von mittelalterlichem
Handel und Handwerk. Gaukler und Spielleute zeigen ihre Kunststücke. Beim anschließenden
Turnier kämpfen die Ritter mit Lanze und Schwert um die Hand der schönen Gräfin.
Weitere Informationen bei http://www.waywest.de/storys/ww-st-satzvey.htm
Chancen und Risiken. Biotechnologie und Gentechnik sind in Deutschland umstritten: Viele
befürchten Probleme bei menschlichen Eingriffen in die Natur. Ein "Science live-Mobil" soll nun
über die Chancen und Risiken moderner Biotechnologie und Gentechnik informieren (sciene live =
Wissenschaft direkt). Das Labor- und Ausstellungsfahrzeug fährt 3 Jahre lang durch ganz
Deutschland. An vielen Orten hält es 1-2 Tage. Studentinnen und Studenten können in dem rollenden
Gen-Labor an halbtägigen Praktika teilnehmen. Dabei experimentieren sie auch mit genveränderten
Bakterien.
42
Weitere Informationen bei http://www.science-live.de/
Meile für Toleranz. Gewalt gegen Schwächere und Ausgrenzung von Minderheiten - das sind
Probleme, die leider auch unter Jugendlichen verbreitet sind. Doch man kann dagegen etwas tun.
Diese beiden Jugendlichen spielen mit bei der "Meile für Toleranz". An diesem Tag engagieren sich
in der Hamburger Innenstadt viele Vereine und Verbände mit kreativen und sportlichen Aktionen
gegen Gewalt und Ausgrenzung. Sicherlich nur ein kleines, aber wichtiges Signal!
Weitere Informationen bei http://www.crv.de/redaktionpolitik/_politik/00000086.htm
Aufgaben
Aufgabe 1 - Leseverstehen: Bitte lesen Sie die acht Texte und ergänzen Sie die Tabelle
1) Wann gibt es wo ein großes
Musikfest?
2) Wer hat das Hobby "Cartsport"
und wo wohnt die Person?
3) Wie und wo können Studenten
ein Praktikum zu Gentechnologie
machen?
4) Wo gibt es welche Aktion gegen
Intoleranz?
5) Wo haben die Studenten einen
Laptop in dem Rucksack?
6) Wo kann man etwas übers
Mittelalter lernen?
Wie oft findet das pro Jahr statt?
7) Wo kann man weben lernen?
Machen das viele Leute?
8) Wo machen Studenten Kleider
aus Zeitungen?
Aufgabe 2 - Ihre Meinung: Welche Interessen haben Sie?
Thema
interessiert mich interessiert mich interessiert mich
sehr
ein bisschen
nicht
Mode
Cartsport
weben
Musikfeste
Mittelalterliche Schauspiele
Geschichte
Gentechnologie
Toleranz / Intoleranz in der Gesellschaft
Computer
...
...
Aufgabe 4 – Kreuzworträtsel: Wie heißen die sechs Wörter?
1
43
2
3
4
5
6
Waagerecht:
1) der Professor einer Universität 2) Talent; etw. gut können; in ... sehr gut sein 3) Designer, die neue
Kleider entworfen haben, zeigen diese 4) ein altes Handwerk, z.B. einen Teppich machen oder ... 5)
ein Auto oder ein ... 6) zusammen
Senkrecht:
ein Wettbewerb, in dem man schnell laufen oder fahren muss
Aufgabe 5 – Äußerung zum Text: Schreiben Sie einen kurzen Text (100-160 Wörter) zu einem der
folgenden Themen
 ein etwas außergewöhnliches Hobby (Beispiel: Cart fahren)
 eine Aktion/Aktivität an der Uni (Beispiele: Kleider aus Zeitungen oder Laptop)
 etwas, das sehr selten ist oder das nicht (mehr) viele Leute machen (Beispiel: weben
 eine Aktion/Aktivität in der Stadt (Beispiele: Toleranz oder Fête de la Musique)
 etwas zu moderner Forschung (Beispiel: Gentechnologie)
 etwas anderes
44
LEKTION 5.5
A. Diskriminierung von Rauchern?
... aus der Umgebung des Herrn Geheimrats wird nämlich
berichtet, Herr von Goethe habe sich zwei ganze Jahre lang
über seine Köchin geärgert - eine passionierte
Pfeifenraucherin, die sein Rauchverbot höflich angehört,
aber um so mächtiger in der Küche weitergeraucht habe.
Endlich habe er ihr gekündigt und ins Zeugnis geschrieben:
„Sie hat mir das Leben sauer und zuletzt ganz unerträglich
gemacht.“ Ihre Antwort: sie habe gewartet, bis Herr von
Goethe ausgegangen sei, dann sei sie in sein Arbeitszimmer
gegangen und habe dort eine Stunde lang ihre Pfeife
geraucht, bis man die Hand nicht mehr vor den Augen
gesehen habe.
Es gab für Goethe keine schlimmere Unhöflichkeit als das
Rauchen. Ein Raucher — bemerkte er — müsse jeden
anständigen Menschen ersticken, der nicht zu seiner
Verteidigung ebenfalls rauchen könne.
a Suchen Sie in dem Text die
wenigen Verbformen, die nicht im
Konjunktiv stehen. Können Sie
sagen, warum nicht?
b Erzählen Sie die Geschichte aus
der Perspektive der Köchin. Sie
benutzen dabei nicht den Konjunktiv,
denn sie (die Köchin) hat das ja
selber erlebt
1. Vorübung
a. Was erwarten Sie von einem Text mit der Überschrift "Tabaksteuer: Diskriminierung
von Rauchern?" in erster Linie? Informationen, Meinungen, Kommentare,
Erklärungen etc.? Begründen Sie Ihre Erwartungen.
b. Sehen Sie sich den Text kurz an. Um welche Textsorte handelt es sich? In welcher
Form wird der Inhalt vorgestellt?
c. Sammeln Sie im Kurs alles, was Sie bereits über das Thema Rauchen in Deutschland
wissen. (Z.B. Gibt es viele Raucher? Wie akzeptiert ist das Rauchen gesellschaftlich?
...)
Falls Sie weitere Informationen benötigen, können Sie hier nachlesen:
http://www.goethe.de/z/50/alltag/meinung/rauch05.htm
d. Vergleichen Sie diese Ergebnisse mit der Situation in Ihrem Land. Geben Sie kurz
wesentliche Unterschiede oder Übereinstimmungen an.
2. Leseaufgabe
Welche Meinungen und Reaktionen auf die Erhöhung der Tabaksteuer finden Sie im Text?
Unterstreichen Sie alle relevanten Textstellen und entscheiden Sie, ob die Personen für oder
gegen die Erhöhung der Tabaksteuer sind.
3. Text
"Raucher werden in zunehmendem Maße diskriminiert"
Raucher müssen künftig tiefer in die Tasche greifen: Die Tabaksteuer steigt um einen Euro
pro Schachtel Zigaretten. […] Christian Hannes Huster hat […] Reaktionen eingefangen:
"Von mir aus könnten es gleich zwei Euro mehr sein, die die Raucher pro Zigarettenschachtel
mehr bezahlen müssen", sagt der 58-jährige Architekt Dieter Winkler. […] "Die
Volkskrankheiten, die vom übermäßigen Rauchen herrühren, belasten unser Sozialsystem
über die Maßen." Da sei es nur gerecht, wenn die Raucher zum Ausgleich für ihre ungesunde
Lebensweise mehr bezahlen müssten. […]
Obwohl die 83-jährige Rentnerin Gerda Schmager das Rauchen […] schon lange aufgegeben
hat, findet sie die Preiserhöhung von einem Euro nicht in Ordnung […]. Sie habe den
Eindruck, dass die Raucher in zunehmendem Maße diskriminiert würden. […]
Der 23-jährige Student Tim Köhler begegnet der Preiserhöhung mit einem müden Lächeln
[…]: "Ich bin vorgestern vom Urlaub aus Spanien zurückgekommen und habe mir sechs
Stangen Zigaretten mitgebracht – und das bei 20 Euro pro Stange." Wenn der Vorrat
aufgebraucht ist, will er sich einfach weitere Zigaretten aus Spanien zuschicken lassen. […]
"Oder ich kaufe die Kippen im Internet – da kriegt man ja alles billiger."
45
"Ein Euro ist schon sehr viel […]", meint der Schüler Christian Michel. Es sei sehr einseitig,
immer die Autofahrer und die Raucher mit Steuererhöhungen zu belasten. "Da werde ich
meinen Zigarettenkonsum notgedrungen einschränken müssen." […]
"Ich finde die Preiserhöhung ganz schön mies", beschwert sich die 20-jährige Angela Middel.
"Als Schülerin kann ich mir nicht mehr so viele Zigaretten leisten." […] Dass die erhöhte
Tabaksteuer in das Sozialsystem fließen soll, findet sie gut: "Aber ob das Geld wirklich dafür
verwendet wird, kann ich ja nicht kontrollieren."
Die 23-jährige Studentin Damaris Wichmann glaubt nicht daran, "dass jetzt irgendwer
weniger raucht". […] "Dass alles teurer wird, daran hat man sich längst gewöhnt", sagt sie.
"Ich werde einfach mehr arbeiten, um das Rauchen finanzieren zu können."
Von Christian Hannes Huster
© "Stuttgarter Zeitung", 9.5.03
4. Aufgaben
Aufgabe 1: Leseerfolgsabfrage
a. Aus welchen Gründen sind die interviewten Personen für bzw. gegen eine Erhöhung
der Tabaksteuer? Finden Sie jeweils einen Oberbegriff (z.B. "Gesundheit") und
vergleichen Sie Ihre Ergebnisse im Kurs.
b. Gibt es Argumente, die Sie – gerade bei einer Befragung der als umweltbewusst
geltenden Deutschen – erwartet haben und die nicht angeführt wurden?
Aufgabe 2: Erschließung landeskundlicher Hintergrundinformationen
Informieren Sie sich im Internet über den aktuellen durchschnittlichen Zigarettenpreis in
Deutschland. Wie hoch ist der Steueranteil? Ist der Preis Ihrer Meinung nach – verglichen
zum Preisniveau in Deutschland und im Vergleich mit anderen Ländern
(http://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/776720.html und http://www.n-tv.de/3169373.html) – hoch /
angemessen / niedrig?
Begründen Sie Ihre Meinung.
Aufgabe 3: Inhaltliche Vorbereitung eines Rollenspiels
Führen Sie ein Rollenspiel durch. Ein starker Raucher, ein strikter Nichtraucher und ein
Vertreter der Zigarettenindustrie diskutieren über die Erhöhung der Tabaksteuer. Sprechen
Sie in Ihrer Diskussion alle in Übung 1 erarbeiteten Themenkomplexe an.
Informieren Sie sich gegebenenfalls vorher im Internet näher:
Themen: "Rauchen / Gesundheit / Kosten" mit einigen Grafiken: http://www.upi
institut.de/upi46.htm
Von Christian Hannes Huster
© "Stuttgarter Zeitung", 9.5.03
46
B. Verbot von Tabakwerbung beschlossen
 Brussel/Bonn (dpa) - Gegen den Widerstand Bonns haben die EU-Gesundheitsminister in Brüssel
ein beinahe völliges Verbot der Tabakwerbung in der Union beschlossen. Danach wird die Werbung
in alien Medien und auf Plakaten untersagt. Beim Sponsoring von Sport-und Musikveranstaltungen
wird es Auslaufzeiten von maximal acht Jahren geben. Für Zeitungen und Zeitschriften ist eine Frist
von bis zu vier Jahren vorgesehen. Das absolute Enddatum für die Werbung soil der 1. Oktober 2006
sein.
Einzige Ausnahme ist die Werbung in Tabakläden und an Kiosken. Indirekte Tabakwerbung
über Produkte wie Textilien, Schuhe und Parfüm darf es nur noch geben, wenn die Embleme der
Zigaretten-und Zigarrenmarken verändert werden. Für die Umstellung haben die Firmen fünf Jahre
Zeit.
 Razza im Todeshaus
Polizei überrascht Süchtige im Bahnhofsviertel/ Fünfzehn festnahmen
Herointod in der Toilette
Polizei nimmt mehrere
Rauschgiftsüchtige fest
fl. Vermutlich eine Überdosis Heroin hat einem pol. Auf der Zeil hat die Polizei einen 33 Jahre
27 Jahre alten Mann aus Offenbach den Tod alten Drogenabhängigen wegen Rauschgebracht. Seine Leiche wurde mittags in der gifthandels festgenommen. In seinen Taschen
Damentoilette eines Lokals in der Münchener befanden sich achttausend Euro Bargeld. Die
Straβe im Bahnhofsviertel gefunden. Neben dem Fahnder hatten ihn als Lieferanten für ein
Toten, der frische Injektionsstellen am Arm ebenfalls abhängiges Pärchen ermittele, das kurz
aufwies, lag eine Spritze.
zuvor festgenommen worden war.
Aufgrund eines Hinweises beschlagnahmte die
Polizei in einer Wohnung drei Gramm Kokain,
24 Gramm Heroin und ein Gramm Haschisch.
Die Bewohner, ein Mann und eine Frau, wurden
vorläufig festgenommen.
Und was sagt die Statistik?
In der Bundesrepublik Deutschland waren im Jahre 2000 45.000 Heroinsüchtige bekannt (dazu kommt
eine beachtliche Dunkelziffer). 600 von ihnen sind durch eine Überdosis gestorben. Von diesen Toten
waren etwa die Hälfte (48,5 %) Jugendliche unter 20 Jahren. Am weitesten verbreitet ist aber die Droge
Alkohol. In Frankreich zählt man gegenwärtig etwa 3 Millionen Alkoholiker. Wenn man den Verbrauch
an reinem Alkohol pro Kopf und pro Jahr berechnet, ergibt sich folgendes Bild:
Bundesrepublik Deutschland
12,5 Liter
Spanien
14,1 Liter
Belgien
10,1 Liter
Frankreich
17,0 Liter
Portugal
16,9 Liter
Groβbritannien
8,1 Liter
Schweiz
10,5 Liter
USA
7,0 Liter
Merken Sie sich:
verzichten auf + Akkusativ
reich/arm sein an + Dativ
Wir verzichten auf das Geld, das Franz uns schuldet.
Dieser Text ist reich an englischen Fremdwörtern.
47
LEKTION 6.1
Unsere Firma
Unsere Firma ist etwa 20 Jahre alt. Das ist nicht viel für einen Betrieb, Aber der Name
unserer Firma ist gut bekannt. Wir haben viele Kunden in RuBland, in der Ukraine und auch im
Ausland. Unsere Produktion ist sehr gefragt. Wir produzieren Geräte, Maschinen und Ausrüstungen
für die Leichtindustrie. Wir liefern diese Maschinen für die Fabriken unseres Landes und in viele
Lander. Unsere Viaitenkarte ist die höchste Qualität. Und gerade das ist auf dem Weltmarkt sehr
gefragt.
Ich arbeite als Chefingenieur in der Exportabteilung. Ich habe mein eigenes Büro. Im
Büuro empfange ich Delegationen aus dem Ausland und führe Verhandlungen mit Vertretern
ausländischer Firmen. Alles ist in meinem Büro neu und modern: der Schreibtisch, Sessel und
Schränke, Bilder an der Wand, Gardinen an den Fenstern, der Teppich auf dem Fußboden. Auf
dem Tisch steht ein moderner Telefonapparat. Meine Sekretärin hat keine Schreibmaschine, sie
braucht sie jetzt nicht mehr, denn alles kann sie mit einem Computer machen. Natürlich habe ich
jetzt einen Faxapparat, denn mit Fax geht die Information sehr schnell.
Heute erwarte ich eine Delegation aus Österreich, aus Salzburg. Drei Personen kommen
zu den Verhandlungen mit unserer Firma. Zwei Vertreter waren schon in unserem Betrieb Ende
Januar dieses Jahres. Und wir haben mit ihnen schon viele Fragen besprochen. Sie haben die
Maschinen Modell С bestellt. Aber die Preise haben sich geändert und heute müssen wir sie
präzisieren. Diese Verhandlungen sind für uns sehr wichtig, denn die Firma aus Österreich hat
zum erstenmal Maschinen bei uns bestellt und wir möchten gerne mit ihnen zusammenarbeiten und
gute Geschäftspartner sein.
 Aufgaben


Äußern Sie sich zum Inhalt
Geben Sie den Text wieder.
48
LEKTION 6.2
Werbung in eigener Sache
„Was mache ich nach dem Abitur?“ Diese Frage
war für Christian von Freeden (22) klar: Der
Hamburger hatte einen genauen Plan. Er wollte
Werbekaufmann werden. Nicht irgendwo, sondern
bei einer ganz bestimmten Agentur. Doch welcher
Weg führt zum Erfolg? Christian hatte eine Idee. Er
mietete einen Platz auf einer Litfaßsäule. Die stand
der Agentur genau gegenüber. Darauf klebte er ein
großes buntes Bewerbungsplakat. Der Erfolg ließ
nicht lange auf sich warten. Schon nach wenigen
Stunden klingelte das Telefon. Der Personalchef bat
den jungen Mann zum Gespräch. Auch dort bewies
Christian, dass er Eigenwerbung beherrscht. Nach
wenigen Tagen hatte er den Ausbildungsplatz.
Aufgaben
1. Was meinen Sie, welche Fragen hat der Personalchef an Christian gestellt? Schreiben
Sie diese Fragen auf! (8-10 Fragen)
2. Was meinen Sie , warum hat Christian den Ausbildungsplatz bekommen?
3. LEBENSLÄUFE. NOMINAL-, VERBALSTIL
Ergänzen Sie die Spalte links mit Angaben aus Ihrem eigenen Lebenslauf oder dem
Lebenslauf einer Ihnen bekannten Person. Schreiben Sie in die rechte Spalte dieselben
Angaben in ausführlichen Sätzen. Ersetzen Sie dabei die Nominalisierungen der Spalte 1
durch verbale Ausdrücke.
1. Elemente eines tabellarischen
2. Sätze eines ausführlichen
Lebenslaufs
Lebenslaufs
Besuch + G
Von 1985 bis 1989 besuchte ich
Besuch des Gymnasiums in ...
das Gymnasium in ...
Studium + G an/in
Unterbrechung + G wegen/aufgrund
Wiederaufnahme + G
Abschluss + G mit
Fortsetzung + G
Arbeit als ... bei/in
Tätigkeit als ... bei/in
Anstellung als ... bei/in
-jährige/-monatige Erfahrung als/in
Stipendium für ... von ...
Fortbildungskurs(e) für/in
Teilnahme an
Leitung + G
Reise(n) nach ...
-jähriger/-monatiger Aufenthalt in ...
49
LEKTION 6.3
Welche
Eigenschaften
Stellenbewerber mitbringen?
sollte
ein
Das Institut der deutschen Wirtschaft fand
durch eine Umfrage bei 808 Betrieben heraus,
welche Eigenschaften Personalchefs in der
Bundesrepublik bei jungen Bewerbern
besonders schätzen.
Nehmen Sie Stellung zu diesem Thema, und gehen Sie dabei auf folgende Punkte ein:
- Welche Informationen liefert Ihnen die Statistik? Schildern Sie bitte kurz, was Sie auf dem
Schaubild sehen
- Geben Sie Beispiele dafür, was Sie unter den
drei am häufigsten genannten Tugenden-Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft und Ehrlichkeit-verstehen
- Warum sind nach Ihrer Meinung die alten Tugenden - Ordnung, Pünktlichkeit und Disziplin heute nicht mehr so gefragt?
- Sollten Frauen als Steilenbewerberinnen dieselben Eigenschaften mitbringen wie Männer?
Warum / Warum nicht?
- Welche Eigenschaften halten Sie persönlich
im Beruf für besonders wichtig? Warum?
- Hätte eine Umfrage in Ihrem Land vermutlich
das gleiche Ergebnis gebracht? Warum/Warum
nicht?
-
Für Ihre Darstellung sollen Sie
Gedanken zu den aulgeführten Punkten sammeln und
die Gedanken so miteinander verbinden, daß ein zusammenhängender Text entsteht
50
LEKTION 6.4
TEXT A
Ist die Ausbildung auch wichtig?
Der Kampf um Märkte und Exporte ist nur
die letzte Station. Der wirtschaftliche
Wettbewerb zwischen den Nationen setzt
längst vorher ein, beispielsweise bei den
nationalen Bildungssystemen. Die OECD Organisation
für
wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung -hat
kürzlich den Ausbildungsstand der Bevölkerung in wichtigen Industrieländern
untersucht. Wenn man die drei großen
Konkurrenten
auf
den
Weltmärkten Wettbewerb der Bildungssysteme
herausgreift, nämlich die USA, Japan und
Deutschland, dann ergibt sich folgendes: Fachabitur -weitaus verbreiteter als in den USA und
Bezogen auf die Bevölkerung im in Japan. Der Grund dafür liegt vor allem in einer
erwerbsfähigen Alter (25 bis 64 Jahre) haben deutschen Spezialität, dem dualen Ausbildungsdie Amerikaner den höchsten Anteil von system, das betriebliche Lehre und Berufsschule
Akademikern (Bürgern mit Hochschul- miteinander verknüpft. In Japan ist die einfache
bildung). Bei den Deutschen sind mittlere Ausbildung - Hauptschule u.a. als höchster Abschluß
Abschlüsse -abgeschlossene Lehre, Abitur,
- häufiger als in den beiden anderen Ländern.
Aufgaben
1. Gibt es eine direkte Beziehung zwischen Bildungssystem und wirtschaftlichem Erfolg? Kennen
Sie die Handelsbilanz der „drei großen Konkurrenten“?
2. Wo liegen die Vor- und Nachteile von „Spezialisten“ und „Generalisten“? Was bedeuten diese
Begriffe?
3. Früher hat man in der Regel seinen Beruf einmal erlernt und dann ein Leben lang ausgeübt. Wie ist
die Situation heute?
TEXT B
Lesen Sie den nachfolgenden Text. Was meinen Sie, ist das gute Aussehen bei Jobsuche wirklich so
wichtig?
 Aufgaben
Äußern Sie sich zum Inhalt
 Wo, meinen Sie, ist das gute
Aussehen bei Jobsuche wirklich so
wichtig?
51
LEKTION 6.5
KOLLEKTIVORIENTIERUNG
 Lesen Sie und beurteilen Sie die nachstehenden Situationen
Pausenregelung
Herr Wittmann, Manager eines großen internationalen Hotels in Sankt Petersburg, ist verärgert.
Die Pausen für die Mitarbeiter im Hotel müssen so geregelt werden, dass in manchen Abteilungen,
zum Beispiel in der Wäscherei und der chemischen Reinigung, immer eine Person anwesend ist. Herr
Wittmann hat dies mehrmals angeordnet, aber die Mitarbeiter schließen einfach zu und gehen alle
zusammen in die Pause. Eines Tages ruft ein Gast an, er müsse dringend abreisen und seine Hemden
aus der Wäscherei holen; da sei aber niemand. Es tritt genau der Fall ein, den Herr Wittmann
vermeiden wollte. Er ermahnt seine Angestellten also ein weiteres Mal. Dennoch gehen am nächsten
Tag die Frauen aus der Wäscherei wieder alle gemeinsam in die Pause.
Wie kann man das Verhalten der Frauen erklären?
Ein Vorstellungsgespräch
Ein in Russland tätiges deutsches Unternehmen benötigt Programmierer. Viele russische Bewerber
sind zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Frau Grofi findet die Auswahl schwierig. Sie würde von
einem Programmierer erwarten, dass er von sich aus über sein Können spricht und dafür Beispiele
bringt, auch ohne gezieltes Nachfragen. Die meisten russischen Bewerber haben sehr gute Zeugnisse,
versuchen aber nicht zu beweisen, dass sie für die Stelle geeignet sind. Wenn sie über sich selbst
sprechen müssen, verstummen sie nach ein paar Minuten. Anstatt einiges über sich zu erzählen und
dezent auf die eigenen Vorteile hinzuweisen, was in einem Einstellungsgespräch eigentlich
dazugehort, reagieren sie sehr zurückhaltend. Das ist Frau Groß absolut unklar.
Was mag der Grund dafür sein, dass russische Bewerber beim Einstellungsgespräch so
zurückhaltend sind?
Personenorientierung
Der Geburtstag der Kollegin
Frau Sieber arbeitet als Abteilungsleiterin in einem Büro mit russischen Kollegen. In zwei Tagen soll
ein Vertrag, den sie dringend vorbereiten muss, von einem Kunden unterschrieben werden. Heute
kommt Frau Sieber zur Arbeit und zu ihrer Verwunderung ist in den Büroräumen ein Büffet
aufgebaut - eine russische Kollegin hat Geburtstag. Papier und Essen überall. Den ganzen Tag über
kommen viele Mitarbeiter mit Sekt, Wein und Blumen. Es wird von morgens bis abends gratuliert,
ständig klingelt das Telefon. Frau Sieber zieht sich in eine Ecke zurück und versucht zu arbeiten. Sie
wird aber wiederholt von russischen Kollegen aufgefordert, entweder ein Stück Kuchen zu essen
oder einen Schluck Sekt zu trinken. Der ganze Arbeitstag ist verloren. Frau Sieber bleibt so lange im
Büro, bis der Vertrag fertig gestellt ist, und geht erst um drei Uhr nachts nach Hause. Sie versteht
nicht, wie so etwas am Arbeitsplatz möglich ist. Können Sie sich das erklären?
Prestigedenken
Der Weg zur Verhandlung
Herr Schmitt arbeitet in Moskau und kennt sich in der Stadt gut aus. Viele Geschäftspartner kann
man sehr gut mit der U-Bahn erreichen. Fährt man mit dem Auto, so kommt man verschwitzt an,
riskiert im Stau zu stehen und damit viel Zeit zu verlieren. Deshalb benutzt man oft die öffentlichen
Verkehrsmittel, vor allem die U-Bahn. Herr Schmitt kommt pünktlich zu einem wichtigen Treffen
mit russischen Geschäftspartnern, sogar ein wenig früher, um sich in Ruhe vorbereiten zu können.
Auf die Frage, wie der Weg gewesen sei und wie er es denn geschafft habe, bei dem heutigen Stau so
pünktlich zu sein, antwortet er, dass er die U-Bahn genommen habe. Die russischen Geschäftspartner
sind überrascht. Es scheint Herrn Schmitt, dass die Verhandlungen daraufhin schlecht laufen.
Warum sind die russischen Geschäftspartner verwundert?
52
Die Buchhaltung
Herr Dietrich ist Generalmanager einer deutschen Firma in Russland, in der vorwiegend Russen
angestellt sind. Nach der Uberprüfung von Buchhaltungsunterlagen stellt er fest, dass nicht alle
Zahlen stimmen. Herrn Dietrich sind wiederholt Anstrengungen seiner russischen Mitarbeiter
aufgefallen, möglichst viel Geld vor dem Finanzamt zu verbergen. Die zuständigen russischen
Mitarbeiter erklären ihm, es sei mit dem Finanzamt alles geregelt. Herr Dietrich kann diese Haltung
nicht nachvollziehen.
Weshalb verhalten sich die russischen Mitarbeiter so?
Tag der Lohnauszahlung
Herr Luft arbeitet in Moskau und möchte heute mit Freunden Essen gehen. Deshalb will er nach
Feierabend Geld abheben. Im Firmengebäude steht ein Geldautomat. Als er sich dorthin begibt,
stehen samtliche russischen Kollegen vor dem Automaten Schlange. Panik bricht aus, es wird laut.
Ein Kollege erklärt, dass heute das Gehalt überwiesen worden ist und es keinen Sinn habe zu warten:
Keiner der russischen Arbeitskollegen werde nach Hause gehen, bevor er nicht sein Geld abgehoben
habe. Jeder hebe das gesamte Gehalt sofort ab. Deshalb ginge das Geld im Automaten oft aus und
man müsse warten, bis der Automat wieder aufgefüllt wird. Weshalb reagieren die Kollegen so
panisch?
 Aufgaben
 Äußern Sie sich zum Inhalt
 Geben Sie die Situationen wieder.
53
LEKTION 7.1
 Lesen Sie den Text. Was war neu für Sie? Was war schon bekannt?
TEXT A
GASTSTÄTTEN
„Gaststätte“ ist der gemeinsame Name für Hotels, Gasthäuser
oder Gasthöfe und alle Arten von Speisewirtschaften,
Schank-und Kaffeehäusern (Cafes).
Viele Deutsche haben ihr Stammlokal, d.h. eine Gaststätte,
in der sie regelmässig verkehren und oft einen Stammtisch
haben, der für sie vom Wirt freigehalten wird. Dort
verbringen sie abends ein paar gemütliche Stunden in
zwangloser Unterhaltung oder bei Karten- und Schachspiel.
Das Hauptgetränk ist dabei das Bier, in Gegenden, wo viel Wein angebaut wird, auch der Wein.
Bier wird entweder vom Fass ausgeschenkt oder in Flaschen verkauft (Flaschenbier). Er gibt viele
Biersorten; der Kenner weiß genau, welche Eigenschaften sie haben und warum „sein“ Bier das
beste ist. Man bestellt ein „Helles“ oder „Dunkles“, ein „Kleines“oder „Großes“, in Bayern auch
eine „Maß“. Der Alkoholgehalt schwankt zwischen drei und sechs Prozent.
Wenn ich mich in einer Gaststätte zu jemand an einen Tisch setzen möchte, so frage ich höflich:
„Entschuldigen Sie , ist dieser Platz noch frei?“ Die Antwort ist etwa: ,Ja, bitte (sehr)!“ oder:
„Bedaure, der Platz ist schon besetzt.“ Im letzteren Falle sehe ich mich nach einem anderen Platz
um. Wenn ich etwas bestellen will, so rufe ich „Herr Ober!“ oder wenn mich eine Kellnerin
bedient: „Fräulein!“ Wenn mir der Kellner ein Bier bringt, sagt er gewöhnlich: „Wohl bekomm's!“
oder „zum Wohl!“ Wenn ich mit Freunden oder Bekannten zusammensitze, erheben wir
gemeinsam das Glas und rufen ebenfalls: „Zum Wohl! Auf dein (Ihr) Wohl! “: oder auch „Prosit!“
und „Prost!“
Wenn man Wein trinkt, bestellt man entweder eine Flasche oder offene Weine, d.h. Weine
glasweiße. In einer guten Gaststätte sucht man die Weine nach der Weinkarte aus.
In den meisten Gaststätten kann der Gast auch etwas zu essen bekommen. Er ruft oder winkt
den Kellner heran und sagt zu ihm: „Bitte die Speisekarte!" oder „Herr Ober, was gibt es zu
essen?“ Auf der Speisekarte sucht er sich ein warmes oder kaltes Gericht aus und bestellt dann
etwa: „Herr Ober, bringen Sie mir bitte (ich hätte gern) ein Rumpsteak mit Bratkartoffeln und
grünem Salat, ein Wiener Schnitzel, ein Schweinekotelett, Ruhreier (Spiegeleier) mit Schinken,
eine kalte Platte, ein Sandwich, eine Portion gekochten Schinken, Forelle, Flunder, Scholle,
Schellfisch, ein Wurstbrot, ein Käsebrot, eine Gemüseplatte!“ usw.
Wer Vegetarier ist kann auch in einer vegetarischen Gaststätte essen, wo es nur vegetarische
oder Rohkostgerichte gibt.
Für Leute, die es eilig haben, gibt es Selbstbedienungsrestaurants (Schnellimbissstuben,
Schnellgaststätten).
Sehr beliebt sind die Cafes, die meist geschmackvoll eingerichtet sind. Zum Kaffee oder Tee
bestellt man Kuchen oder Gebäck aller Art. Manche Kaffeehäuser haben sogar eine Musikkapelle
(Konzertcafes), aber viele Menschen gehen absichtlich in ein Kaffeehaus, von dem sie wissen, dass
es dort keine Musikkapelle und keinen Musikautomaten gibt.
54
Aufgaben
I. Bier
1. Was glauben Sie? Welches Getränk ziehen die Deutschen vor?
 a) Schnaps  b) Bier  c) Sekt  d) Rotwein
2. Welche deutschen Biermarken kennen Sie?
3. Welche Biermarken sind in Russland populär?
Russische Biersorten Deutsche Biersorten
4. Definieren Sie «Bier» mit einem Satz. Sie können jedes beliebige Merkmal von Bier erwähnen.
Dabei können Ihnen vielleicht die folgenden Wörter helfen:
schaumig - neнистый
dunkel - hell
der Weizen - nшеница
das Malz - coлод
der Hopfen - xмель
5. Bilden Sie zusammengesetzte Substantive mit dem Wort «Bier». Merken Sie sich ihre
Bedeutungen:
6. Was isst man gern zu Bier?
7. Was assoziieren Sie mit «Bier»?
Alkoholgetränk
8. Trinkkultur und Alltagsleben ... Sind sie miteinander verbunden? Wie? Was ist Trinkkultur? Ist
sie ein Teil der Alltagskultur? Machen Sie Assoziogramme:
a) unerschütterliche Ruhe
b) ein Körperdefekt bei Männern, die viel Bier trinken
c) kleine Bier trinkende Gesellschaft, Stammtischgesellschaft
d) übermäßiger fiifer
e) Gartenlokal, in dem vorzugsweise Bier ausgeschenkt wird
f) Trinkglas für Bier
9. In der deutschen Sprache gibt es viele Sprichwörter über Bier. Lesen Sie die nachstehenden
Sprichwörter und überlegen Sie sich, welche Sprichwörter die Rolle des Bieres positiv und welche
negativ einschätzen?
Positiv
Negativ
a) Auch gutes Bier macht böse Köpfe.
b) Beim Bier gibt's viel tapfere Leut'.
55
c) Starkes Bier und schwache Köpfe passen nicht zusammen.
d) Wenn das Bier eingeht, geht der Mund auf.
10. Welche Sprichwörter entsprechen den nachstehenden Situationen?
1. Man soll nicht viel Bier trinken, wenn man Spirituosen nicht verträgt.
2. Der überflüssige Bierkonsum wirkt auf manche so, dass sie aggressiv werden.
3. Dem Bier ist es schwer zu widerstehen.
4. Ein Mensch wird mutig, erst nachdem er Bier getrunken hat.
Situation
l
2
3
4
Sprichwort
11. Kennen Sie noch andere deutsche Sprichwörter über Bier? Gibt es in der russischen Sprache
Sprichwörter, deren Bedeutung ähnlich ist? Schreiben Sie diese Sprichwörter auf.
12. Lesen Sie den Text. Beachten Sie folgende Wörter und Redewendungen:
hinaus npu обозначении перехода через к-л. предел:.
über etw. (A) hinaus – свыше, сверх ч-л.
darüber hinaus – cверх того
bürgen vi (für A) – pyчаться, отвечать за к-л., ч-л.
wer bürgt mir dafür, dass... –кто мне поручится за то, что…?
verkünd(ig)en vt – npoвозглашать, объявлять
überregional a –надрегиональный, выходящий за пределы одной области
Brauerei f =, -en – пивоваренный завод
spucken vi - плевать
auf j-n, auf etw. (A) spucken –наплевать на кого-л. vertreiben vt – npодавать, сбывать
Gerste/ -ячмень
TEXT B
Flüssiges Brot
Zwei wichtige Daten markieren die Geschichte des deutschen Bieres: Das Jahr 1516 und
das Jahr 1987. Beide Marksteine haben mit dem zu tun, was deutsches Bier über die Landesgrenzen
hinaus bekannt machte und für seine Qualität bürgt: dem Reinheitsgebot. Es kommt aus Bayern,
dem «Land des Bieres». Hier verkündete Herzog Wilhelm IV. am 23. April 1516 das bis heute
gültige älteste Lebensmittelgesetz der Welt: das Bayrische Reinheitsgebot. Gerste, Hopfen und
Wasser - nur aus diesen Grundstoffen darf in Deutschland Bier hergestellt werden, und so wird es
auch bleiben, trotz des vernichtenden Urteils vom 12. März 1987. Damals zogen die deutschen
Brauer vor den Europäischen Gerichtshof- und kamen geschlagen zurück. Justitia und die EU
hatten ihnen ins Bier gespuckt: Deutschland wurde verdonnert, auch den Import von Bier
zuzulassen, das nicht nach dem hier gültigen Reinheitsgebot gebraut wurde.
Heftige Diskussionen an den Stammtischen des Landes endeten mit der übereinstimmenden
Meinung, dass selbst schuld sei, wer «dieses importierte Zeug saufe»: Bier mit Kirschen,
Erdbeeren, Koriander, Zucker, Honig, wie es zum Beispiel aus Belgien kommt. Was den
Biergeschmack betrifft, so ist die Nation eindeutig geteilt: Im Norden dominiert Pils, im Süden
bevorzugt man Helles, Dunkles und Exportbier. Die Hochburgen des obergärigen Bieres sind
Berlin (Berliner Weiße), Düsseldorf (Alt) und Köln (Kölsch), Leipzig (Gose) und Bayern
(Weißbier).
56
II. Stimmt das oder stimmt das nicht? Suchen Sie im Text die Stellen, die folgende Überlegungen bestätigen oder widerlegen.
Ja
Nein








l. Das Reinheitsgebot wurde in
Bayern verfasst.
2. In Deutschland darf nur deut_
sches Bier verkauft werden.
3. Das Reinheitsgebot hat man
1987 geschrieben.
4. In Berlin bevorzugt man
dunkle Biersorten.
dddddunk
5. Die deutschen Biere dürfen
Nur
nur aus Grundstoffen Gerste,
Hopfen, Wasser gebraut werden.
1. Beantworten Sie die Fragen zum Text:
1. Was ist im Jahre 1516 und 1987 passiert? Welche Bedeutung hat es für das deutsche Bier gehabt?
3. Worin bestand das Reinheitsgebot? Von wem und zu welchem Zweck wurde es verfasst?
4. Hatten deutsche Bierhersteller Recht, als sie Beibehalten des alten Reinheitsgebotes forderten?
4. Welches Urteil hat der Europäische Gerichtshof in Bezug auf das Bier gefällt?
5. Wie hat man in Deutschland diese Entscheidung empfunden?
6. Was halten deutsche Verbraucher von diesen Änderungen?
7. Aus welchen Grundstoffen soll laut dem Reinheitsgebot das Bier bestehen?
8. Wovor haben die deutschen Bierhersteller Angst? Vor eventueller Konkurrenz? Oder davor, dass Traditionen verloren gehen?
9. Welche Biersorten bevorzugt man im Norden und welche im Süden Deutschlands?
Projekt
1. Machen Sie eine Umfrage in der Gruppe. Lassen Sie Ihre Freunde Fragen beantworten, die Sie im
Voraus vorbereitet haben, z. B. Trinken Sie gern Bier? Wann haben Sie Ihr erstes Bier getrunken? Trinken
Ihre Freunde, Ihre Eltern Bier? Ist das gesund ? usw. Fassen Sie die Ergebnisse der Umfrage zusammen
und berichten Sie darüber in der Gruppe.
2. Bereiten Sie Werbung bzw. Antiwerbung für Bier vor. Schreiben Sie Werbe- bzw. Antiwerbetexte über
den Bierkonsum unter den Jugendlichen. Begründen Sie Ihren Standpunkt. Inszenieren Sie diese Texte in
der Gruppe oder machen Sie einen kurzen Film oder einen Spot für das Fernsehen.
Quellen:
1. Culinaria. Deutsche Spezialitäten. Könemann Verlagsgesellschaft 1999.
2. Das literarische Menü. Insel Verlag 1997.
3. Krumm H.-J. Unterrichtsprojekte // Fremdsprache Deutsch, Heft 4, 1991.
4. Neuner G., Hunfeld H. Methoden des fremdsprachlichen Deutschunterrichts. Berlin:
Langenscheidt 2001.
° Ist das Bier im Manne, dann ist der Verstand in der Kanne.
° Wein auf Bier, das rat’ ich dir; Bier auf Wein, das lass sein.
° Wenn du dir Bier leisten kannst, trink Wasser, wenn du dir Wein leisten kannst, trink Bier.
° Zwischen Leber und Milz passt immer ein Pils.
57
LEKTION 7.2
Fischgerichte
1. Beantworten Sie die Fragen.
1. Welche Rolle spielt der Fisch im Leben der Menschen?
2. In welchen Regionen ist der Fisch das wichtigste Nahrungsmittel?
3. Welche Bedeutung hat der Fisch für die Gesundheit der Menschen?
4. Welche lebenswichtigen Stoffe enthält der Fisch?
2. Lesen Sie den nachfolgenden Text.
Protein aus Nord- und Ostsee
Wie sehr der Mensch seine Umwelt unter dem Aspekt der Nahrhaftigket betrachtet, macht ein Beispiel aus
der Sprachgeschichte deutlich: Die Etymologen vertreten die Theorie, dass das westindogermanische Wort
für „Fisch“, dessen Stammwort in einigen Sprachen übrigens gleichbedeutend mit „Nahrung, Speise“ ist,
zunächst ausschließlich das Nahrungsmittel bezeichnete, „Fisch“ war Synonym für „Zukost“ zum Brot und
wurde erst später als Gattungsbezeichnung auf die Lebewesen im Wasser übertragen.
Ein proteinreiches Zubrot lieferten Fische schon den Jägern und Sammlern. Der Angelhaken gehört zu den
ältesten Geräten des Menschen.
In der mitteleuropäischen Ernährung spielte Fisch aber jahrhundertelang kaum eine Rolle. Volksnahrungsmittel war Seefisch nur an den Küsten.
Heute beträgt der Fischverbrauch in Deutschland pro Kopf und Jahr rund 15 Kilogramm, nur zwei davon
sind Süßwasserfische.
3. Beantworten Sie folgende Fragen:
1. Welche Bedeutung hatte früher das Wort „Fisch“?
2. In welchen Sprachen klingt das Wort „Fisch“ ähnlich?
3. Kennen Sie sich in den Fischarten aus? Prüfen Sie sich.
Wie heißen diese Fische auf Deutsch?
58
Erstellt von Dr. Nadeshda Danilowa (Moskauer Staatliche Linguistische Universität) und Dr. Irina
Morosowa (Staatliche Universität-Hochschule für Wirtschaftswissenschaft), „Deutsch“ Nr. 18/2004
59
LEKTION 7.3
KREATIV?
Testanweisung Eine Situation
kann man oft unterschiedlich
deuten und erklären. Notieren
Sie alle
Erklärungsmöglichkeiten, die
Ihncn für die folgenden
Situationen einfallen. Schreiben
Sie nur die enlsprechenden
Stichworte auf.
1.
In der Ecke eines Restaurants
sitzt eine junge Frau. Sie trinkt
cincn Kaffee und wischt sich
manchmal eine Träne von der
Wange.
Erklärungsmöglichkeiten
2.
Herr L. Ist zwei Tage im
Urlaub. An der Rezeption sagt
der Portier zu ihm: „Ihre Firma
läβt ausrichten, sie sollen
heute nachmittags unbedingt
zurückrufen.”
Erklärungsmöglichkeiten
3. Herr R. Kauft zwei Flaschen Whisky, um
sich zu betrinken.
Erklärungsmöglichkeiten
4. Herr W. War immer sehr schweigsam
und ernst. Seit einiger Zeit ist er wie
umgewandelt. Er wirkt erleichtert und
lächelt häufig vor sich hin.
Erklärungsmöglichkeiten
60
LEKTION 7.4
HOCH DIE HOSEN
nach Günter Kunert
Es war an der Zeit, eine neue Hose zu kaufen. Ich trat in ein Konfektionsgeschäft, in dem es
ziemlich voll war, denn die Uhr ging auf sechs. Hinter dem Tisch mit Hosen stand ein älterer, dicker
Mann. Ich trat an seinen Verkaufstisch und sagte: „Ich möchte eine Hose haben!“ Der Dicke maß
mich mit einem Blick, legte dann einen Packen Hosen aut den Tisch und sagte:
„Größe vierundvierzig. Paßt!“ Die Hosen waren teils grau und teils braun und nur für einen sehr
kalten Winter bestimmt.
„Haben Sie keine Hosen aus Popeline?“, fragte ich, „und vielleicht eine andere Farbe? Man trägt
seit einem Jahr blaue und olivgrüne Hosen...“
Der Verkäufer lachte durch die Nase. „Mir können Sie nichts vormachen. Ich bin lange genug
Verkäufer, um zu wissen, was man trägt. Also wollen Sie so eine Hose oder nicht?“ Er zog eine Hose
aus dem Packen und sagte: „Die ist richtig!“
„Aber die ist doch viel zu lang“, protestierte ich. „Die anderen sind noch viel länger“, sagte er,
„aber wenn Sie unbedingt wollen, können Sie auch die anderen anprobieren. Herrgott, wenn alle
Kunden so wären...“ Diese letzten Worte sagte er einem anderen Verkäufer, der hinter dem
Verkäufertisch hin und her ging. Mein Verkäufer hängte mir die Hose über den Arm und zeigte
irgendwo in die Tiefe des Ladens. Mir blieb nichts anderes übrig, als zur Kabine zu gehen. Ich zog
dort meine Hose aus, hängte sie an einen Haken und zog die andere an. Natürlich war sie viel zu lang.
Und zu weit war sie auch. Das war keine Hose für einen Einzelmenschen, sondern für ein ganzes
Kollektiv. Ich zog die Hose wieder aus und setzte mich in Unterhose auf einen Stuhl. Die Zeit
verging und verging. Plötzlich wurde der Vorhang aufgerissen: vor mir stand der dicke Verkäufer.
„Was ist denn nun?“ fragte er unzufrieden, „wir wollen ja auch mal nach Hause gehen!“
„Aber diese Hose paßt doch nicht...“ begann ich.
Wortlos packte er die Hose und verschwand. Gleich darauf merkte ich, dass er auch meine Hose
mitgenommen hatte. Ich wollte schreien, aber es war zu spät. Verzweifelt saß ich in der Kabine und
wartete. Der Lärm im Laden wurde immer schwächer. Ich sah durch den Vorhang: der Laden war bis
auf einen Verkäufer leer, und der Verkäufer war nicht meiner. Da stürzte ich vor.
„Wo ist meine Hose?“ schrie ich, „wo ist der dicke Verkäufer?“
„Der Herr wünschen?“ fragte der Verkäufer, während er seinen Hut aufsetzte.
„Ich will meine Hose zurückhaben,“ sagte ich. Der Verkäufer verstand nicht.
„Nicht ohne Hose!“ sagte ich.
„Jetzt wird nicht mehr verkauft. Es ist schon fast eine halbe Minute nach sieben. Alles ist schon
abgeschlossen."
„Aber meine Hose ist verschwunden...“
„Für Diebstähle tragen wir keine Verantwortung. Jeder muß persönlich wachsam sein. Kommen
Sie nächsten Monat wieder, vielleicht sind dann neue Hosen eingetroffen... Also bitte...“ Ich
versuchte etwas zu sagen, aber er schob mich aus der Hintertür auf den Hof. Da stand ich, bleich und
in Unterhose. Ich nahm all meinen Mut zusammen und ging auf die Straße. Ich weiß nicht, wie ich
nach Hause gekommen bin.
Drei Tage später sah ich in der Zeitung das Bild eines Menschen, der nur ein weißes Hemd und
eine weiße Hose anhatte. Darunter stand: „Ein Gast aus Indien besuchte unsere Stadt.“ Das war ich.
Das Bild habe ich in meine Tasche gesteckt. Für alle Fälle, denn morgen gehe ich mir eine neue
Hose kaufen.
1. Hoch die Hosen — да здравствуют брюки
2. es war an der Zeit — пришло время
3. mir können Sie nichts vormachen — меня Вы не проведете
4. wenn alle Kunden so wären — если бы все покупатели были такие
61
LEKTION 7.5
EXQUISIT
1. Aufgaben
für die bildgebundene Kommentierung
- Beurteilen Sie das Aussehen des Mannes auf Bild 1!
- Formulieren Sie in einem Monolog, welche Gedanken dem Mann auf Bild 1 durch den Kopf gehen!
- Mit welchen Worten versucht der Verkäufer auf Bild 3, den Kunden um Kauf des Anzugs zu bewegen?
- Wie verhält sich der Kunde auf Bild 3 dem Angebot des Verkäufers gegenüber?
- Beschreiben Sie, welche Tätigkeiten (des Kunden und des Verkäufers) auf den Bildern 4 bis 7
dargestellt sind!
62
- Welche seelischen Regungen widerspiegeln sich auf dem Gesicht des Kunden und auf dem des
Verkäufers auf den Bildern 5 und 8 ?
- Wie sieht der Kunde in dem neuen Jackett auf Bild 5, 7 und 8 aus?
- Gestalten Sie anhand der Bilder 3 bis 9 einen Dialog zwischen dem Verkäufer und dem Kunden!
- Wie wirkt der neue Anzug auf den Käufer und auf die Passanten?
- Beschreiben Sie das Verhalten des Mannes auf den Bildern 11 und l2!
2. Aufgaben für die bildgebundene Kommentierung
- Erzählen Sie kurz, worum es bei dieser Bildergeschichte geht!
- Warum hat der Karikaturist diese Bildergeschichte „Exquisit“ genannt?
- Führen Sie einen Dialog zwischen dem Kunden und dem Verkäufer anhand der Bildergeschichte!
- Erzählen Sie anhand der Bildergeschichte ausführlich die Geschichte vom mißglückten Anzugkauf!
63
LEKTION 8.1
Russische Kunden sind sehr markenorientiert
„Die Russen sind für ihren außergewöhnlichen Geschmack bekannt. Sie lieben Gold und sind extrem
markenorientiert“, konstatiert Wendelin von
Boch, Vorstandsvorsitzender der deutschen
Edelmanufaktur
Villeroy&Boch. „In Russland verkaufen sich nur die teuersten Produkte“, so von
Boch, dessen Unternehmen seit 1994 wieder auf dem russischen Markt aktiv ist. Schon zu Zarenzeiten
hatten die Porzellanhersteller aus Mettlach Moskauer Nobelhotels mit erlesenen Kacheln
ausgeschmückt. Heute, zehn Dekaden später, fungiert Wendelin von Boch als Ausstellungspräsident
der „German Living 2003“ - dem ersten deutschen Gemeinschaftsand auf der „Ambiente Rossija“.
26 Firmen aus ganz Deutschland präsentierten Anfang Oktober auf 800 Quadratmetern Produkte und
Marken aus den Bereichen Ess- und Tischkultur, Einrichtung und Wohnen sowie Geschenke, Schmuck
und Pflegeprodukte. In Russland stößt man Konsumgütern dieser Art derzeit auf großes Interesse, so
die Veranstalter der Frankfurt AG, die bereits zum fünften Mal die „Ambiente" in Moskau ausrichten:
Auf 5 000 qm präsentieren in diesem Jahr 156 Aussteller aus zwölf Ländern, u. a. aus China, Italien,
Spanien und Dänemark ihre aktuelle Kollektion der Produktfelder Glas,-Porzellan, Keramik, Besteck,
Küchengeschirr, Möbel, Accessoires und Dekoration, Bilder und Beauty.
Kundschaft gibt es genug, zahlreiche Interessierte der Marke „neue Russen“ flanieren im Zentralen
Haus der Künstler zwischen glänzenden Kandelabern, Messern aus Solingen, Bratpfannen aus
Fischbach und modisch geschwungenen Blumenvasen in Türkis. Die Zahl der Besserverdienenden
wird mit etwa elf Millionen Familien angegeben, etwa 35 Prozent der Russen zählen zur
finanzkräftigen Mittelschicht. Die private Verbrauchernachfrage stieg 2001 um 10,8 Prozent, in diesem
Jahr liegt der Wert schon jetzt bei 7,5 Prozent. Außerdem haben Konsumgüter aus Deutschland in
Russland einen guten Ruf. Aus diesem Grund unterstützt die Bundesregierung die
Auslandsmessebeteiligung der deutschen Wirtschaft mit 35 Millionen Euro in diesem Jahr.
Mit Umsätzen von 14,5 Millionen USD sei Deutschland für Russland der wichtigste Import- und
Exportpartner. Wachsende Importe aus Deutschland stimmen den Frankfurter Messechef optimistisch
für künftige Aktivitäten. „Die Rahmenbedingungen sind zum einen sehr attraktiv für deutsche und
europäische Unternehmen, ihre Produkte in Russland zu präsentieren“, so von Zitzewitz. „Zum anderen
ist gerade bei kleineren und mittelständischen russischen Unternehmen das Interesse an internationalen
Fachmessen im eigenen Land besonders groß.“ Hier könnten sie sich mit geringem finanziellem
Aufwand einen ersten Zugang zu den Exportmärkten verschaffen.
Moskauer Deutsche Zeitung, Nr. 22
Dana Ritzmann
Äußern Sie sich zum Text
64
LEKTION 8.2
Wie Kellner ihr Trinkgeld leicht verdoppeln können
Nijmegen - Kellner, die viel Trinkgeld bekommen möchten, sollten die Bestellung ihrer Kunden wörtlich wiederholen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Psychologen der Universität Nijmegen
(Niederlande). Die Wissenschaftler ließen die eine Hälfte der Kellnerinnen eines Restaurants die
Bestellung der Gäste noch einmal nachsprechen, die übrigen wurden angewiesen, etwas anderes
Freundliches zu sagen, wie etwa «wird gleich gebracht». Die Serviererinnen, die die Worte ihrer Gäste
wiederholten, erhielten durchschnittlich fast doppelt so viel Trinkgeld.
Die positive Wirkung der Imitation in verschiedenen sozialen Bereichen bestätigen auch andere Testreihen der Psychologen. Demnach seien Menschen hilfreicher gegenüber Personen, die die gleiche Körperhaltung und Mimik wie sie selbst annehmen, zum Beispiel ebenfalls mit dem Fuß wippen oder in der
gleichen Weise mit der Hand durch das Gesicht fahren. «Nachahmung verschafft eine Art Wir-Gefühl»,
erklärt der Forscher Rick van Baaren, die nachgeahmte Person fühle sich in ihrem Auftreten anerkannt
und bestätigt.
Diese Methode ist denn auch bei Geschäftsleuten schon lange bekannt. Sie wissen, dass Menschen sich
gerne selbst hören oder sehen und machen sich das zu Nutze.
Aufgaben
1.1. Was meinen Sie: Um welchen Beruf geht es? Der 6-jährige Thomas erklärt: «Diese Menschen sind
sauber gekleidet, höflich, lächeln ihre Gäste freundlich an, bedienen sie und bekommen Trinkgeld.»
1.2. Ist es üblich, der Bedienung ein «Trinkgeld» zu geben?
1.3. Wie können Kellner ihr Trinkgeld leicht verdoppeln?
2. Arbeit am Wortschatz
2.1. Welche Bedeutung hat das Substantiv „Trinkgeld“ Definieren Sie es bitte. Nennen Sie weitere
Zusammensetzungen mit Geld als zweiter Komponente. Setzen Sie die Reihe fort: das Taschengeld, ...
2.2. An drei Sonntagen des Monats isst mein Bekannter in einer Gaststätte, einmal in der besten der
Stadt, dann auf dem Dorf und schließlich an einer Straßenecke in der Vorstadt. Welche Bezeichnungen
wären für die verschiedenen Gaststätten zutreffend? Welche Bezeichnungen passen für keine der
charakterisierten Gaststätten? Wann/wofür würden Sie sie gebrauchen?
das Lokal • die Gastwirtschaft • die Kneipe • die Spielunke • das Wirtshaus • die Budike • das
Restaurant • der Gasthof • der Dorfkrug • die Kantine • die Raststätte • das Cafe • die Imbissstube •
die Mensa • die Schenke • die Kneipe
2.3. In welcher Situation sind Sie a) Kunde, b) Patient, c) Gast? Wer ist jeweils Ihr Partner?
2.4. Mit welchen Verben lassen sich die folgenden Substantive verbinden? Bringen Sie Satzbeispiele:
a) das Restaurant... das Trinkgeld... die Bestellung... die Gäste... die Speisen...
b) bedienen • aufgeben • auftragen • bekommen • annehmen • bestellen • besuchen • geben •
servieren • verdoppeln • schließen • empfangen • eröffnen • erhalten • wiederholen • ausführen
2.5. Geben Sie den Inhalt der folgenden Witze wieder und erklären Sie die Ursachen der
kommunikativen Missverständnisse:
a) Ein junges Ehepaar mit Kind betritt eine Gaststätte, setzt sich, wickelt Stullen aus und beginnt zu
essen. Sofort eilt die Serviererin herbei und sagt: «So geht es aber nicht. Sie müssen etwas
bestellen...» Der Mann darauf: «Bestellen Sie dem Objektleiter einen schönen Gruß und sagen Sie
ihm, er soll Musik machen!»
b) Ruft einer mit Donnerstimme durch das Lokal: «He, Ober, was macht mein Bier, das ich vorner
Viertelstunde bei Ihnen bestellte?» - Ober: «Drei Mark fünfzig, mein Herr!»
c) Gast: «Schon seit dreißig Minuten versuche ich, dieses zähe Beefsteak in Stücke zu schneiden!» Kellner: «Keine Eile! Wir schließen erst um eins.»
65
d) «He, Herr Ober, feuern Sie Ihren Koch! Das Schnitzel ist zäh wie eine Schuhsohle!» - «Das kann
nicht sein, mein Herr. In diesem Lokal wurden schon Schnitzel gebraten, da waren Sie noch gar
nicht auf der Welt.» - «Mag sein, aber weshalb werden sie denn erst heute serviert?»
2.6. Gruppieren Sie die Synonyme zueinander:
die Kellnerin • die Imitation • die Gebärde • die Serviererin • die Geste • die Nachahmung
2.7. Lesen Sie die Anekdote und achten Sie auf den Gebrauch der Vokabeln mit der Bedeutung
„nachahmen“.
2.8. Setzen Sie bitte passende synonyme Verben aus dem Kasten ein:
nachahmen • nachäffen (abwertend) • nachbilden • nacharbeiten
• nachsprechen • imitieren • kopieren • nachmachen • nachtun • wiederholen
2.9. Von manchem wird gesagt, er „rede mit Händen und Füßen“. Was ist damit gemeint?
2.10. Ordnen Sie den Bildern die sprachlichen Bezeichnungen zu:
Bild 3
Bild 5
Bild 1
Bild 4
Bild 6
Bild 2
a) den Kopf in die Hand stützen; b) die Hände drücken/ schütteln; c) mit den Schultern zucken; d) sich
an die Stim tippen; e) sich die Hände reiben; f) die Arme hinter den Kopf legen.
2.11. Was bedeuten die o. a. Gebärden? Ordnen Sie die folgenden Aussagen den Bildern l-6 zu:
a) Ich weiß nicht, b) Guten Tag! c) Es ist wunderbar! d) Wie konnte ich das vergessen! e) Es ist
todlangweilig! f) Ich weiß alles! Ich bin der Klügste!
2.12. Lesen Sie die Anekdote und achten Sie auf den Gebrauch der Vokabeln mit der Bedeutung
«nachahmen».
Nur Dritter
Charlie Chaplin hatte und hat unzählige Nachahmer. Vor Jahren fand in der Faschingszeit ein großes
Maskenfest statt. Die 3.12. Gibt es Unterschiede zwischen den Gesten, die man in unserem Heimatland
macht, und denen, die Deutsch-Muttersprachler machen, wenn sie ausdrücken wollen: «Das verstehe ich
nicht!» - «Er ist vernickt!» Wie zählt man mit den Fingern? Welche Unterschiede sind Ihnen noch
aufgefallen?
2.13. Zeigen Sie die Gebärden, die im Text erwähnt werden.
2.14. Mit welchen Adjektiven lassen sich die folgenden Substantive verbinden:
die Wirkung:... die Mimik:... die Geste:...
positiv • lebhaft • leidenschaftlich • hilflos • nachhaltig • gleich • negativ • verlegen • schnell •
eindringlich • arm • langsam • stark • schwach • sparsam • einfach • pathetisch • therapeutisch
66
LEKTION 8.3
Die Jubiläumskundin
E. A. Golla
Die Direktion des großen Kaufhauses hatte beschlossen, den millionsten Kunden zu ehren. Alles
war vorbereitet: Der Haupteingang und die Verkaufshalle zu ebener Erde waren festlich geschmückt,
und eine Musikkapelle stand bereit; natürlich waren auch Presse, Funk und Fernsehen zu Gast.[1]
Nun war es so weit.[ 2]
Der millionste Kunde betrat das Haus. Es war eine Kundin.
Der Direktor trat auf sie zu, die Musikkapelle spielte einen Tusch, die Mikrofone lauschten, und die
Fernsehkameras summten.
„Gnädige Frau“, sagte der Direktor mit feierlicher Stimme, „ich begrüße Sie im Namen der
Direktion und der Belegschaft unseres Hauses als millionsten Kunden. Ich darf Ihnen diese Blumen
und dieses Geschenk überreichen, und ich bin entzückt, dass unser millionster Kunde eine so charmante
Dame ist. Freuen Sie sich mit uns und allen unseren Gästen, die Ihnen zu Ehren[3] hier versammelt
sind.“
Er machte eine kleine Pause für die Fotografen und fuhr dann fort: „Fotoapparate, Mikrofone und
Fernsehkameras und damit viele Menschen in Stadt und Land[4] sind Zeugen dieses Augenblicks, der
uns für viele Jahre unermüdlichen Dienstes am Kunden belohnt. Bitte, liebe gnädige Frau, sprechen Sie
ein paar Worte! Gewiß besuchen Sie nicht zum erstenmal unser Kaufhaus. Bitte sagen Sie uns, was hat
Sie heute zu uns gefuhrt?“
Die Kundin hatte sich gefaßt und lächelte wirklich, wenn auch ein bißchen gezwungen. Dann sagte sie
leise:
„Wenn ich ganz ehrlich sein soll[5:] Eigentlich wollte ich mich heute nur über die schlechte Bedienung
in Ihrem Kaufhaus beschweren“
Aufgaben
1. Beantworten Sie die Fragen zum Text „Die Jubilaumskundin“:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Was beschloß die Direktion des großen Kaufhauses zu machen?
Was war festlich geschmückt?
Wer betrat das Kaufhaus?
Was spielte die Musikkapelle?
Was sagte der Direktor mit feierlicher Stimme?
Was sagte die millionste Kundin?
2. Können Sie sagen,
1. was der Direktor des großen Kaufhauses sagte?; 2. was die Musikkapelle spielte?; 3. wer das
große Kaufhaus betrat?; 4. wen die Direktion des Kaufhauses zu ehren beschloß?; 5. wie der
Haupteingang geschmückt war?; 6. was der Direktor der millionsten Kundin überreichte?
3. Bilden Sie Sätze mit den Wortverbindungen:1. vorbereitet sein; 2. zu Gast sein; 3. das Haus betreten;
4. einen Tusch spielen; 5. mit feierlicher Stimme; 6. im Namen der Direktion; 7. das Geschenk
überreichen; 8. entzückt sein; 9. eine kleine Pause machen; 10. für viele Jahre; 11. ein paar Worte; 12.
zum ersten Mai; 13. ganz ehrlich sein; 14. sich über die schlechte Bedienung beschweren
natürlich waren auch Presse, Funk und Fernsehen zu Gast — естественно,
также представители прессы, радио и телевидения.
2
Nun war es so weit. — И вот настал момент.
3
Ihnen zu Ehren. — в вашу честь
4
in Stadt und Land — повсюду: в городе и в деревне
5
Wenn ich ganz ehrlich sein soil — Если быть до конца откровенной
1
67
были
приглашены
LEKTION 9.1
URLAUBSANZEIGEN. PERSÖNLICHER BRIEF AUS DEM URLAUB
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1. Gespräch: Jemanden von etwas überzeugen
Suchen Sie sich einen Ferienort aus. Suchen Sie sich einen Partner, der einen anderen Ort gewählt hat.
Versuchen Sie, Ihren Partner von den Vorzügen Ihres Urlaubsortes (und den Nachteilen seines Ortes!)
zu überzeugen. Vielleicht einigen Sie sich auf einen gemeinsamen Ferienort?
2. Schreiben Sie einen kurzen Brief an das ausgewählte Hotel und bitten Sie um nähere
Informationen.
3. Persönlicher Brief aus dem Urlaub Sie machen Urlaub an einem dieser Ferienorte.
Schreiben Sie einen Brief an eine Person in Deutschland und erzählen Sie von Ihrem ganz besonderen
Urlaub, den Vorteilen, die der Ort bietet, und den eventuellen Nachteilen. Vergessen Sie nicht das
Datum, die Anrede und die Grußformel am Ende!
68
LEKTION 9.2
1. Fernsehprogramm
Fünf Jugendliche wollen Urlaub vom Fernsehen machen, es sei denn, es kommt eine Sendung,
die sie wirklich interessiert. Schreiben Sie unter die Namen die Tage, Anfangszeiten und Sender.
Nicht für alle ist etwas dabei, eine Person wird sich allerdings zwei Sendungen ansehen.
Jan muss jede Sportsendung sehen.
_________________________________________________________
Petra studiert Medizin.
_________________________________________________________
Ernst begeistert sich für Tiersendungen.
_________________________________________________________
Paula interessiert sich für Archäologie.
_________________________________________________________
Clarissa ist Musikfan.
_________________________________________________________
Schluss mit Algen an der Adria, ein Er gehört zu den Nachtschwärmern
Ende mit Teer und Bakterien am Australiens: Nur im Dunkeln lässt sich
Badestrand!
Millionen der Wombat blicken. Dann grast das
sonnenhungriger Urlauber fordern possierliche Beuteltier auch mal auf
azurblaues, klares Wasser und eine einer Rinderweide. Zum Unmut der
saubere Umwelt für ihr Geld. Damit Farmer. Sie haben den Wombat
die Gäste nicht zu Hause bleiben, deshalb lange Zeit verfolgt. Matthew
müssen die Anrainerstaaten handeln. Lovering und Jonathan Holmes zeigen
Italien, Spanien und jetzt auch Tiere des fünften Kontinents, die
Frankreich
bauen
vermehrt 'normale' Besucher nicht so leicht vor
Kläranlagen in Küstennähe. Die Natur die Linse bekommen.
dankt es ihnen.
Montag, 30.6., ARD, 21.00 Uhr
Mittwoch, 2.7., ARD, 21.45 Uhr
Kennen Sie das? Morgens auf die Dick und faul liegen die Seehunde im
Waage -und schon wieder ein Kilo Sand. Und scheinen schon von der
mehr darauf. Mit solchen Problemen nächsten Portion Fisch zu träumen, die
plagt sich Konishiki schon längst ihnen an der Mündung des Ythan
nicht mehr herum. Das Gewicht des beinahe von selbst ins Maul schwimmt.
33-jährigen Hawaiianers wird auf Hier an der Ostküste Schottlands haben
zarte 267 bis 284 Kilo geschätzt. Bei die Raubtiere aus der Familie der
einer Größe von 1,85 Metern liegt er Hundsrobben neben Eiderenten ,
damit
hauchdünn
über
dem Rotschenkeln und vielen anderen
Idealgewicht ...
Vogelarten 'ihr' Paradies gefunden.
Montag, 23.7.,N3, 23.00 Uhr
Sontag, 22.7., N3, 20.15 Uhr
Hier gibt es keine quälenden Ohne
ein
gewisses
Maß
an
Schläuche
und
tickenden Destruktivität ist die Oper zum Tode
Apparaturen,
die
das
Leben verurteilt. Nur aus Ruinen entsteht
todkranker Menschen um Stunden Neues. Darin stimmen Heiner Müller
oder Tage verlängern. Vielmehr und Pierre Boulez überein. In dem
beobachtete Autor Jörg Peter Bierach Gespräch berichtet der französische
im ersten saarländischen Hospiz, dass Komponist u. a. über Entwürfe des
Ruhe, Beistand und der Erhalt ihrer Dramatikers für ein gemeinsames
Würde den Sterbenden die Angst vor Musikdrama.
dem Tod nehmen können.
Montag, 23.7., RTL, 23.00 Uhr
Samstag, 21.7., 3 SAT, 18.00 Uhr
69
2. Recht im Alltag
Lesen Sie die Zeitungsausschnitte und ordnen Sie sie den richtigen Nummern zu. Kreuzen Sie an,
ob der Kläger sein Geld (teilweise) zurückbekommt.
Bekommen die Kläger ihr Geld zurück?
Text
Ja Nein
Zum Teil
1. Jemand hat eine Pauschalreise gebucht,
bekommt jedoch statt des Einzelzimmers
ein Doppelzimmer, das er mit einem
Schnarcher teilen muss.
2. In einem Ferienhaus sind im Schlafraum
keine Fenster, sondern nur Glasbausteine.
3. Statt des gepriesenen Hotelzimmers mit
Meeresblick sah der Urlauber lediglich auf
eine Reihe Mülltonnen.
4. Bei einer Buschsafari hatte das
Ausflugsgefährt
poröse
und
unfachmännisch geflickte Reifen.
5. Die Verlustliste war nicht vollständig.
70
Text A
Text B
Was im Reise-Katalog manchmal Eine
äußerst vielversprechend klingt, Reisegepäckversicherungsgesellschaft
muss nicht immer stimmen. Aber muss ihrem Versicherten keinen
dann gibt es Bares. Der Fall: Statt Schadenersatz
leisten,
wenn
der
des gepriesenen Hotelzimmers mit Versicherungsnehmer falsche Angaben
Meeresblick sah der Urlauber zum Verlust seiner Gepäckstücke macht.
lediglich auf eine Reihe Mülltonnen. "Vergisst" der Versicherte einen
Der Veranstalter musste dem Kläger Hartschalenkoffer auf der Liste, die
nach dem Urteil des Landgerichts eigentlich alle nicht verlorenen Sachen
Frankfurt deshalb 20 Prozent des enthalten soll, entfällt der Anspruch,
Reisepreises zurückerstatten (AZ: urteilte das Landgericht München (AZ:
2/140414/94-5195). wid
31 S 14720/94). jIp
Text C
Zehn Prozent des Reisepreises erhielt der Teilnehmer einer Buschsafari
erstattet, weil das Ausflugsgefährt Sicherheitsmängel aufwies. Der Urlauber
monierte "poröse und unfachmännisch geflickte Reifen". Das Amtsgericht
Frankfurt (AZ: 29 C 1131/95-46) sah darin einen vom Veranstalter zu
verantwortenden Mangel: ,"Bei einer Fahrt durch den Busch müssen höchste
An-sprüche gestellt werden." tdt
Text D
Text E
Wer eine Pauschalreise bucht, hat Ein Ferienhaus, dessen Schlafraum kein
keinen
Anspruch
auf
eine Fenster hat, sondern nur Glasbausteine,
Entschädigung wegen vertaner ist unzumutbar, wenn der Vermieter
Urlaubszeit, wenn er statt im darauf nicht vorher hingewiesen hat. Im
gebuchten Einzelzimmer in einem konkreten Fall hatte eine Familie das
Doppelzimmer untergebracht wird Feriendomizil für drei Wochen gebucht,
und dies mit einem Schnarcher war aber wegen des fehlenden Fensters
teilen muss. Darauf weist die sofort wieder ausgezogen. Zu Recht, wie
Fachzeitschrift "Reiserecht aktuell" das Amtsgericht Flensburg befand (Az.unter Berufung auf ein Urteil des 62 C 657/95). Die Familie habe nicht nur
Amtsgerichtes Königstein hin (Az.: einen Anspruch auf Erstattung des
22 C 139/95). Allerdings steht dem Reisepreises,
sondern
auch
auf
Reisenden wegen des unfreiwilligen Übernahme der Fährkosten. gms
Mitbewohners
ein
Minderungsanspruch auf den Reisepreis zu. gnis
(A, B, C aus WAZ Reisejournal, 27.7.03, D und E aus: WAZ Reisejournal, 20.7.03)
71
LEKTION 9.3
Europäische Union
1.1 Was fällt Ihnen zum Begriff „Europäische Union“ ein?
Europäische
Union
der Euro
1.2 Sehen Sie sich die EU-Landkarte an. Beantworten Sie die folgenden
Fragen :
 Wie viele Mitgliedstaaten zählt die EU?
 Welche Länder der EU liegen in Mitteleuropa?
 Wie heißen die Hauptstädte dieser Länder?
 Welche Länder der EU liegen im Norden Europas?
 Wie heißen die Hauptstädte dieser Länder?
 Welche Länder der EU liegen im Süden Europas?
Wie heißen ihre Hauptstädte?
 Welche Länder der EU liegen im Westen Europas? Wie heißen ihre Hauptstädte?
 Welche Länder der EU liegen im Osten Europas? Wie heißen ihre Hauptstädte?
(Ziel: Phonetische Erarbeitung der Ländernamen und ihrer Hauptatädte)
2. Arbeit am Wortschatz
2.1. Wählen Sie die passende Zusammensetzung im Russischen:
der Zusammenschluss
der Unionsbürger
die Grenzkontrolle
der Grundstein
die Mitgliedstaaten
das Wählerverzeichnis
der Beitrittskandidat
die Beitrittsverhandlungen
die Weltmacht
пограничный контроль
объединение
государства – члены организации
краеугольный камень
кандидат на вступление (в организацию)
переговоры по вступлению
список избирателей
список избирателей
десятилетие
das Jahrzehnt
die Osterweiterung
расширение на Восток
мировая держава
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2.2 Fügen Sie die Verben hinzu und übersetzen Sie die Wortverbindungen:
einen Vertrag
den Grundstein
in Kraft
in das Wählerverzeichnis
einen Antrag
in Frage
den Schritt
kommen
treten
unterzeichnen
halten
legen
eintragen
stellen
3. Arbeit am Text „Faszination Europa“
3.1 Brainstorming: Was könnte mit der Überschrift gemeint sein? Diskutieren Sie die Frage.
Gebrauchen Sie dabei folgende Redemittel:
Vielleicht ist damit gemeint, dass ... .
Ich nehme an, dass ... bedeutet.
Meiner Meinung nach geht es um ... .
Vielleicht könnte man ... auch so sehen: ... .
3.2. Lesen Sie jetzt die Definition des Begriffs „Faszination“ und bestimmen Sie, ob
Ihre Vermutungen richtig waren.
die Faszination (Fas zi: na ti-on [ - tsio:n])
die starke Einwirkung , die große Attraktivität,
die j-d/etw. auf j-n hat.
Sinnv: Anziehungskraft, Bezauberung, Reiz.
faszinieren (te, hat fasziniert)
j-d/etw. fasziniert j-n,
etw. ruft bei j-m großes Interesse und große
Bewunderung hervor.
(aus „Das Bedeutungswörterbuch“ von Duden)
Sehen Sie den Text einmal durch. Was für eine Textsorte ist das? Was ist ein Glossar?
Faszination Europa
Die Europäische Union (EU)
Ist ein immer enger werdender Zusammenschluss der europäischen Völker. Bis zum 1. Mai zählte sie
15 Mitgliedstaaten, aber jetzt schon 25. Der Vertrag über die EU wurde in Maastricht am 07.02.92
unterzeichnet. Er legte den Grundstein für eine gemeinsame Außenpolitik und eine engere
Zusammenarbeit im Bereich Justiz und Inneres. Der Vertrag trat im November 1993 in Kraft; die
Europäische Gemeinschaft hieß nun offiziell „Europäische Union".
Die Schengen-Staaten
Sind die Staaten, die das Schengen-Abkommen unterschrieben haben. Zuerst haben es 1985 die
Benelux-Länder (Belgien, die Niederlande und Luxemburg) Deutschland und Frankreich
73
unterschrieben. Es trat erst 1995 in Kraft. Dieses Übereinkommen haben noch Italien, Spanien,
Portugal, Griechenland, Österreich, Dänemark, Finnland, Schweden, Island und Norwegen
unterschrieben. Alle Reisenden aus allen Ländern können sich ohne Grenzkontrolle frei zwischen
diesen Ländern bewegen.
Europawahl
Alle Unionsbürger (insgesamt mit neuen Mitgliedsstaaten 338 Millionen) dürfen das europäische
Parlament wählen. Voraussetzung dafür ist, dass sie das 18. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens
drei Monaten in einem der Mitgliedsstaaten leben und in einem Wählerverzeichnis eingetragen sind.
Die Osterweiterung
So wird der Beitritt von 10 osteuropäischen Ländern am 01.05.2004 zur UE genannt. Die neuen sind:
Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik, Ungarn
und Zypern. Auch Bulgarien, Rumänien und die Türkei haben den Antrag gestellt. Aber während für die
ersten beiden die Aufnahme frühestens 2007 möglich ist, haben für die Türkei die
Beitrittsverhandlungen noch nicht begonnen. Auf lange Sicht kommen weitere Länder im Osten
Europas als EU-Kandidaten in Frage.
(aus „Ein kleines Glossar" (Warum darum 2/04)
3.3 Lesen Sie die fettgedruckten Begriffe und ihre Definitionen .Sagen Sie dann:
Was war bereits bekannt? Was ist neu?
3.4 a) Versuchen Sie eine kurze Definition der Begriffe :
 die Europäische Union
 die Schengen-Staaten
 Europawahl
 die Osterweiterung
evtl: Spiel: Die Studenten bilden 2 Gruppen. Eine Gruppe stellt Fragen zu Definitionen
aus dem Text Die Studenten der anderen Gruppe beantworten diese Fragen.
b) Stellen Sie sich eine Situation vor, in der Sie diese Informationen an andere weitergeben. Spielen
Sie diese Situation in der Klasse.
z.B. Ich bin Deutschlehrer. Die Schüler fragen mich über Europawahlen. Ich erzähle: ... .
4. Arbeit am Text
4.1 Schauen Sie sich die Überschrift, die Abbildung und den kurzen Text darunter an..Was meinen Sie,
von welchem Ereignis hier die Rede ist.
4.2 Lesen Sie jetzt den Text und überprüfen Sie Ihre Vermutungen.
Euroland soll Weltmacht werden
Gesichter Europas: Zehn Models repräsentieren
die neuen EU-Mitglieder
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Der l. Mai ist ein historisches Datum, doch so richtig vorwärts geht es erst danach.
Europa wird größer, prima. Wird es auch stärker? Nie und nimmer, sagen die Pessimisten. Mit
der Zeit auf jeden Fall, schwören die Optimisten.
Das große Euroland soll Weltmacht werden, geopolitisch, wirtschaftlich, kulturell und
womöglich auch militärisch – ein Global Player, der Schritt halten kann mit den USA und den TigerÖkonomien Asiens. Nicht innerhalb von Jahren, aber binnen Jahrzehnten erscheint dies machbar eine Aufgabe für die nächste Generation. (aus „die Welt")
4.3
Was meinen Sie, wird das Euroland Weltmacht werden, die Schritt halten kann mit den
USA und den Tiger-Ökonomien Asiens? Wann erscheint dies machbar?
4.4
Warum repräsentieren die EU-Mitglieder ausgerechnet die zehn Modells?
4.5
Fasziniert Sie das Euroland?
4.6
Auf der Europa-Landkarte von Robert Kolina sind die EU-Mitglieder berücksichtigt.
Könnten Sie darauf Russland vorstellen? Halten Sie diese Idee für real?
4.7 EU-Quiz
Füllen Sie die Lücken aus.
1. Der Vertrag über die EU wurde in _______________02.1992 unterzeichnet. Heute zählt die EU
________ Mitgliedstaaten.
2. Die _____________ sind die Staaten, die das Schengen-Abkommen unterschrieben haben. Heute
sind es ______ .
3. Alle Unionsbürger dürfen das europäische ___________ wählen, wenn sie das _______ Lebensjahr
vollendet haben, seit mindestens drei ____________ in einem der Mitgliedstaaten leben und in
einem __________ eingetragen sind.
4. Der 1.Mai 2004 ist ein historisches Datum. Der offizielle Beitritt zur EU von _____ Ländern an diesem
Tag wird _______________ genannt. Die neuen Mitgliedstaaten sind __________, ____________,
__________, ____________, ______________, ____________, __________, ____________, ___________,
____________ .
5. Für _________ und __________ ist die Aufnahme frühestens 2007 möglich.
6. Für die __________ haben die Beitrittsverhandlungen noch nicht begonnen.
5.1 Projekt
Machen Sie eine Umfrage in der Gruppe. Lassen Sie Ihre Studienfreunde Fragen beantworten, die Sie im
Voraus vorbereitet haben, z.B.: Wo wurde der Vertrag über die EU unterzeichnet? Wann trat das
Schengen-Abkommen in Kraft? Was ermöglichte dieses Abkommen? Halten Sie die Idee des Beitritts
Russlands in die EU für real? Kann die EU heute Schritt mit den USA halten? u.s.w.
Fassen Sie die Ergebnisse der Umfrage zusammen und berichten Sie darüber in der Gruppe.
5.2. Sie interessieren sich für weitere Informationen zum Thema „Europäische Union“?
Hier sind die nützlichen WWW-Adressen:
www.magazine – deutschland.de
www.dw – world.de
Suchen Sie nach weiteren Materialien und bringen Sie diese in die Klasse.
75
LEKTION 9.4
Was mir an Deutschland auffällt
Im Land der Umweltfreunde
Einer der ersten Eindrücke bei meinem Ankommen in Deutschland war das fast völlige Fehlen von
Autoabgasen. Mein gewöhnliches Bedürfnis, die Luft anzuhalten, war zum Glück weg. Ich war
ziemlich angenehm überrascht. So ist es im Land der Umweltfreunde.
Nun etwas aus dem Bereich des Komisch-Medizinischen: Ein Zufall hat mich in eine private
Arztpraxis geführt. Anstatt der in Russland üblichen Watte hat die Zahnärztin winzige Rollen aus
Papiertaschentüchern benutzt. Das war sehr ungewöhnlich für mich als russische Patientin. Hoch
originell fand ich in Deutschland die Art und Weise, wie die Bahntickets bzw. Fahrscheine in den
Nachtzügen kontrolliert werden. Beim Einsteigen gab es keinen Schaffner, wie es in Russland üblich
ist. Wenn man endlich auf einem Sitz von Frankfurt nach Dresden eingeschlafen war, erschien ein
Kontrolleur und übernahm die Rolle des Weckers.
Generell war ich von der deutschen Höflichkeit positiv überrascht. Während des Tages grüßt man
einander ständig, auch, wenn sich die Leute dreimal in fünf Minuten treffen. Passiert so etwas in
Russland, reicht schon ein scheues Lächeln, ein leichtes Kopfnicken oder ein angemessener Scherz
wegen der häufigen Begegnung. In Deutschland dagegen ist das ständige "Hallo" ein unentbehrlicher
Teil einer jeden Begegnung.
Einiges möchte ich zum Thema Tischsitten sagen. Man isst in Deutschland sogar in der Mensa mit
Messer und Gabel, was in Russland leider nicht der Fall ist. In meiner Heimat gehört es auch zum
guten Ton, Besteck zu benutzen, aber es wird meist nur zum festlichen Essen aufgelegt.
Sehr sympathisch fand ich die Punks, die Jungs mit den gefärbten Haaren und Piercings, die mit
ihren Hunden in der U-Bahn sitzen. Sie hielt ich für ein Symbol des gesellschaftlichen Protestes. In
Russland sehen einige Kinder leider aus anderen Gründen verwahrlost aus.
Und was Studenten angeht, gefiel mir sehr, dass sie manchmal ein cooles Fahrrad einem
Führerschein vorzogen. Zur Verwunderung vieler Ausländer stellt sich die rot gefärbte
Fußgängerzone nach einigen Tagen als Fahrradweg heraus.
Ludmila Matjunina, Chabarowsk
ausgewählte Beiträge aus Vitamin de, Nr. 19,
2003
 Aufgaben
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LEKTION 9.5
Russen sehen Deutschland
Im Land des Lächelns und der fremden Sprachen
Was mir an den Deutschen vor allem auffällt, ist ihre Höflichkeit und
Freundlichkeit. Lächeln ist
angesagt, egal, wo man ist.
Man lächelt Ihnen im Lift, in der Post, in der Bank, in den Geschäften und
sogar in der Straßenbahn zu. Wundern Sie sich bitte nicht! Fragen Sie sich
nicht, ob alles mit Ihnen stimmt, ob Sie alle Kleidungsstücke angezogen
haben, sich anständig geschminkt oder vielleicht Ihre Perücke zu Hause
vergessen haben. Alles in Ordnung. Es ist einfach typisch, dass man in
Deutschland sehr oft lächelt! Das verbessert doch die Stimmung (besonders
morgens) und lockert die Atmosphäre auf.
In Deutschland kann man sich nicht verlaufen, auch nicht aus Versehen. Alles
ist deutlich ausgeschildert. Man muss aber mit den ganzen Informationen
umgehen können. Falls etwas nicht klar ist, immer fragen. An jeder Haltestelle
finden Sie den detaillierten Fahrplan des jeweiligen Verkehrsmittels und
können dann Ihren Tag so planen, dass Sie jeder Zeit den gewünschten Bus
kriegen. Es gibt gewöhnlich immer genug Platz in den öffentlichen
Verkehrsmitteln und keine Schaffner. So manchem Russen wird die "nette",
nach Fahrkarten schreiende Schaffnerin oder ihr Klopfen auf die Schulter
fehlen.
In allen öffentlichen Anstalten wie in der Bank, Post oder am Schalter im
Bahnhof muss man einen Diskretionsabstand einhalten. Hier drängelt sich
niemand vor, hört Ihnen keiner beim Gespräch zu und niemand drängt Ihnen
zu guter Letzt seine eigenen Tipps auf.
Deutschland ist multikulturell. Falls Sie nach Deutschland gekommen sind, um
Ihre deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern, seien Sie geduldig und lassen
sich nicht abschrecken. Das Land wird Ihnen bestimmt besonders in den ersten
Tagen merkwürdig vorkommen. Wo bin ich eigentlich? In der Türkei,
Russland, Spanien, Italien oder doch in Deutschland? Überall werden die
unterschiedlichsten Sprachen gesprochen. Aber die Deutschen sind als
"Ausländer" in ihrem eigenen Land doch sehr gastfreundlich!
Svetlana Bespalova, Omsk, war im Wintersemester 2002/2003 als DAADStipendiatin in Jena.
Ausgewählte Beiträge aus Vitamin de, Nr. 19,
2003
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77
LEKTION 10.1
TEXT A
Adjektivdeklination (Wiederholung)
Zum Studium nach drüben
(aus Presse und Sprache, Jahrgang 40, Nr. 479, Dezember 2001)
Erfahrungen eines Sauerländers Was eine Ost-Berlinerin in Köln
in Dresden
erlebt
Im nahegelegen____ Dortmund
Die 21jährig____ Katharina
bekam der Sauerländer Konrad
Altmann studiert seit ein____ Jahr
Neitzel leider nicht den
Diplom-Pädagogik an der
gewünscht____ Studienplatz für das Universität Köln. Nach der Wende
Fach Informatik. Angeregt durch
besuchte die in Ost-Berlin
einen Zeitungsartikel bewarb er sich aufgewachsen____ Katharina ein
an einer Universität in den
Gymnasium im Westen der Stadt,
neu_____ Bundesländern, und zwar wo sie auch ihr____ Abitur machte.
in Dresden. Natürlich hatte er wie Danach arbeitete sie ein____ Jahr in
viel____ Westdeutsche
einer pädagogisch____ Einrichtung
unbegründet____ Vorbehalte
in Wiesbaden, was sie noch stärker
gegenüber seinen ost-deutsch____ motivierte, Pädagogik zu studieren.
Landsleuten. Aber davon ließ er sich Sie wollte lieber an einer Universität
nicht abschrecken. Er machte in
in den alt____ Bundesländern
Dresden von Anfang an
studieren, da sie der Lehre an
ausgesprochen gut____
Hochschulen im Osten immer noch
Erfahrungen. Die Einschreibung
skeptisch gegenübersteht. Im großen
verlief reibungslos, und auch für ein und ganzen versteht sie sich ganz
schön____ Zimmer im
gut mit ihren neu____
Studentenwohnheim wurde gesorgt. Kommilitonen aus dem Westen. Die
Den Beginn sein_____ Studiums
Stimmung in der ehemalig____
erlebte Neitzel ebenfalls äußerst
DDR beurteilt sie sehr kritisch. Vor
positiv. Bisher hat er viel___
allem stört sie dort das
offen____ und freundlich____
weitverbreitet____ Selbstmitleid
Menschen in Dresden getroffen.
und die pauschal___ Vorurteile
gegenüber Westdeutschen. Sie hat
ihren Schritt, in den Westen zu
gehen, bisher noch nicht bereut und
empfiehlt auch ander____
Studenten, ihre Zukunft
offen_______ zu planen.
Aufgabe 1 – Wörter und Ausdrücke
78
Der typische Deutsche?
1. Welche Adjektive entsprechen
folgenden Sätzen?
Er hat einen festen
Charakter. - charakterfest
Er liebt Tiere.
Man kann sich auf ihn verlassen.
Er liebt die Natur.
Er hat kein Herz.
Er möchte immer recht haben.
Er ist gerne Mitglied in einem Verein.
Er ist voll von Widersprüchen.
Er ist seinen Prinzipien treu.
Er ist seiner Heimat treu.
den Er denkt in engen Kategorien.
Er kann plötzlich sehr zornig werden.
Sein Denken und Handein ist klein und eng,
nicht weit und often.
Er lügt nicht.
Er kennt sich in vielem nicht aus.
Er ist gefühlsorientiert, subjektiv, läßt sich
weniger von der Vernunft leiten.
Er ist ein Perfektionist.
Er tut, was die anderen tun.
Er neigt zu Traurigkeit.
Er arbeitet gern.
Er arbeitet wirkungsvoll.
Er liebt Glaubenssätze.
Er liebt sein Vaterland.
Er hat ein gutes Herz.
Er möchte gerne herrschen.
Er ist kein Individualist.
Er unterwirft sich gern.
Goethe über die Deutschen:
... es ist der Charakter der Deutschen, dass sie über allem schwer werden, dass
alles über ihnen schwer wird.
Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist.
Wir, Deutschen, fallen mit unserer Meinung gerne gerade heraus und haben es
im Indirekten noch nicht sehr weit gebraucht.
... da die Deutschen von jeher die Art haben, dass sie es besser wissen wollen,
als der, dessen Handwerk es ist, dass sie besser verstehen als der, der sein
Leben damit zugebracht (hat)
79
LEKTION 10.2
Der Euro ist da!
Seit Anfang 2002 hat Europa eine neue gemeinsame Währung. Welche
Länder haben sich vereinigt? Wie sieht die neue Währung aus? Welche
Vorteile hat sie? Darüber könnt ihr aus diesem Text etfahren. Lest ihn und
sagt: in welche drei Teile kann man den Text gliedern? Aber zuerst findet
die Bedeutung der folgenden Wörter im Wörterbuch.
die Währung
abbilden
der Geldschein
falschungssicher
die Münze
unheimlich
der Vorteil
umrechnen
Seit dem ersten Januar 2002 gibt's eingearbeitete
Sicherheitsfaden,
den Euro - und das beinahe in ganz Hologramme, Wasserzeichen, ein
Europa: in Belgien, Deutschland, Bild, das bei UV-Licht1 leuchtet.
Finnland, Frankreich, Griechenland,
Der
Euro
mag
manchem
Irland, Italien, Luxemburg, den ungewöhnlich vorkommen2 und
Niederlanden, Österreich, Portugal vielleicht
sogar
ein
bisschen
und Spanien.
unheimlich - aber er hat viele
Zwölf von 15 Ländern der Vorteile.
Europaischen Union haben sich
Wer jetzt in ein Euro-Land fährt,
zusammengetan;
Lire,
Peseten, muss zum Beispiel vorher kein Geld
Francs oder Finnmark sind entgtiltig wechseln - und braucht dafür
Vergangenheit.
Der
Euro
ist natürlich auch keine Gebühren3 an
Zahlungsmittel in der Europaischen die Banken zu zahlen. Der Euro spart
Union.
also Geld!
Wie sieht die neue Währung aus?
Im Ausland angekommen, war es
Auf den Euro-Geldscheinen sind bislang oft ziemlich kompliziert, von
fiktive Bauwerke mit typisch einer Währung in die andere
europaischen
Stilelementen umzurechnen. Das hat ziemlich
abgebildet. Die Fenster und Tore auf genervt und aufgehalten. Der Euro
der Rückseite der Geldscheine spart also auch Zeit!
symbolisieren Öffenheit; die Brücken
Außerdem,
so
hoffen
die
der
Vorderseite
stehen
für Finanzchefs, werden die zwolf EuroVerbundenheit.
Länder
in
Zukunft
enger
Die Vorderseiten der Euro- zusammenarbeiten
und
besser
Münzen sehen europaweit gleich aus. gemeinsam wirtschaften4 Geschäfte
Die
Abbildungen
auf
der zwischen den Staaten sind jetzt
gemeinsamen vorderen Bildseiten der einfacher abzuwickeln5, weil alle in
1-,
2und
5-Cent-Münzen einer Währung rechnen. Und nicht
symbolisieren die Stellung Europas in zuletzt soll der Euro eben auch eines
der Welt, die der 10-, 20- und 50- schaffen: Er soll die Menschen in
Cent-Münzen stehen für die Union Europa verbinden.
als Bund von Nationen. Jedes Land
gestaltete die Rückseiten mit eigenen 1 das UV-Licht - ультрафиолетовый
nationalen Motiven, z. B. mit dem свет
Brandenburger Tor.
2 der Euro mag manchem
Die
Euro-Münzen
und ungewöhnlich vorkommen –
Geldscheine gelten als besonders Евро может показаться многим
falschungssicher.
Es
gibt необычным
80
3 die Gebühr (-en) – налог
4 wirtschaften (-te, -t) - вести
хозяйство
5 Geschäfte abwickeln(-te, -t) заключать сделки
Aufgaben.
1. Das sind die Titel für drei Teile des Textes. In welcher Reihenfolge kommen sie im Text vor?
- Das Aussehen der neuen Währung.
- Die Vorteile des Euro.
- Die 12 Euro-Länder.
2. a) Lest den ersten Teil des Textes noch einmal, bestimmt, welche Länder gehören zur WährungUnion,findet sie auf der Karte.
b) Welche Länder, die Deutsch als Staatssprache haben, sind dem Euro nicht angeschlossen? Wie
heißen ihre Währungen?
3. a) Lest den zweiten Teil des Textes und füllt die Tabelle 1 aus.
Tabelle 1
die Abbildung
Eurodie Vorderseite
Geldscheine
die Rückseite
Euro-
die Vorderseite
Münzen
die Rückseite
die Bedeutung
die Karte Europas
b) Die sieben Euro-Geldscheine (von 5 bis 500 Euro) zeigen verschiedne Bau-Epochen der
Europdischen Geschichte. Welche Epochen sind das? Welche Besonderheiten sind für jede
Epoche charakteristisch? Seht euch die Bilder an und ordnet zu. Aber zuerst findet die
Bedeutungen folgender Wörter im Wörterbuch!
der Rundbogen
der Spitzbogen
das Tonnengewölbe
das Rippengewölbe
das Maßwerk
charakterisieren
kennzeichnen
verschwenderisch
kraftvoll
4. Stellt euch vor, ihr habt 1(eine) Million Euro. Braucht ihr so viel Geld? Wie gebt ihr dieses Geld
aus?
81
LEKTION 10.3
PYRAMIDENDISKUSSION ZUM THEMA „GELD"
++ ich stimme absolut überein
+ ich stimme überein
0 ich habe hierzu keine Meinung
- ich bin anderer Meinung
-- ich bin absolut anderer Meinungung
1. Zeit ist Geld.
2. Das Geld liegt auf der Straβe, man muβ es nur aufheben.
3. Für Geld läβt man den Teufel tanzen.
4. Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt.
5. Lieber reich und gesund als arm und krank.
6. Geld allein macht nicht glücklich.
7. Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.
8. Wer reich ist, der gilt.
9. Dem Armen fehlt Brot, dem Reichen Appetit.
10. Ein ehrlicher Groschen ist besser als ein gestohlenerTaler.
11. Der Arme fängt den Fuchs, der Reiche trägt den Pelz.
12. Das liebe Geld kann alles.
13. Besser in der Tasche kein Geld, als ohne Freund in dieser Welt.
14. Armer Leute Pfennige sind auch Geld.
15. Geld kommt zu Geld.
16. Arm oder reich, der Tod macht alle gleich.
17. Besser arm in Ehren als reich in Schanden.
18. Geld stinkt nicht.
19. Wer mit wenigem zufrieden ist, der ist auch reich.
20. Beim Geld hort die Freundschaft auf.
82
LEKTION 10.4
SPIONE UNTER UNS
Der MAD (Militarischer Abschirmdienst Deutschland) verdächtigt
vier Leute der Spionage: Herrn Schneider, Frau Meier, Frau
Lehmann, Herrn Müller. Alle vier leben in Deutschland und geben
vor, Deutsche zu sein, und sie scheinen einer geregelten Arbeit
nachzugehen. Der MAD ist miβtrauisch und trägt seinen Agenten der
Spionageabwehr auf, diese vier Leute in ihrem Alltagsleben zu
beobachten, um herauszufinden, ob sie sich auβergewöhnlich
verhalten. Hier sind Auszüge aus den Beobachtungen der Agenten.
Urteilen Sie selbst.
Die entscheidenden Auszüge des
Beobach- tungsberichts über Herrn
Schneider:
1. Herr Schneider läβt sich zum Bahnhof
fahren und versucht, mit Reiseschecks zu
bezahlen.
2. Wenn er irgendwo eingeladen ist, bringt
er der Gastgeberin immer Blumen mit.
3. Sonntags nach dem Mittagessen mäht
er mit dem elektrischen Rasenmäher den
Rasen im Garten.
4. Er fragt im Rathaus im ersten Stock
nach dem Ausgang.
5. Er trinkt regelmäβig Wasser zum Essen.
6. Er meldet sich am Telefon immer mit
„Ja bitte?"
Die entscheidenden Auszüge des
Beobach-tungsberichts uber Frau Meier:
1. Wenn Frau Meier in ihrem Haus
Putzdienst hat, wischt sie den Hausflur und
fegt den Bürgersteig.
2. Sie geht am Samstag nachmittag gegen
1700 Uhr zum Supermarkt einkaufen.
3. Auf einem Kurzurlaub sucht sie eine
preiswerte Unterkunft und steigt in einer
Pension ab.
4. In einer Drogerie reicht sie ein Rezept von
ihrem Arzt ein.
5. Am Montag, dem 13. Juni, steht sie vor
dem Eingang des Historischen Museums.
6. Beim Abendessen im Gastraum wünscht
sie ihrem Nachbarn „Groβen Appetit!"
Spion: ja 
Spionin: ja 
nein 
 Die entscheidenden Auszüge des
Beobach-tungsberichts über Herrn Müller:
1. Herr Müller sagt immer „Gesundheit“,
wenn jemand niest.
2. Etwa einmal im Monat geht er zur Post,
um Geld abzuheben.
3. Er geht nie bei Rot über die Straβe.
4. In einem fremden Wirtshaus setzt er sich
an einen Tisch, auf dem „Stammtisch"
steht.
5. Am Montag, dem 5. April, geht er zum
Friseurladen „Schnelle Schere“.
6. Am 8. Juni laβt er im Cafe „Burkhardt“
ein Formular „Arbeitserlaubnis" liegen.
nein 
 Die entscheidenden Auszüge des
Beobachtundsberichts über Frau Lehmann:
1. Frau Lehmann sitzt mit Vorliebe in
Cafes
und behält dabei immer ihren Hut auf.
2. Wenn sie jemanden zur Mittagszeit in
der
Firma trifft, sagt sie „Mahlzeit“.
3. Manchmal bezahlt sie ihre Rechnungen
in der Bank mit „Überweisungen“.
4. Am 1. Mai ist sie umgezogen. Am 7.
meldet sie sich im Polizeirevier um.
5. Vor Benutzung einer U-Bahn oder eines
Busses kauft sie nie eine Fahrkarte.
6. Beim Schuhkauf gibt sie die Gröβe 39 ½
an.
Spionin: ja 
nein 
83
Spion: ja 
nein 
Tatsachen über Deutschland
Verhalten - Im Alltag
 Öffnungszeiten
 Zahlungsverkehr
Barzahlung ist immer noch die am weitesten
verbreitete Zahlungsform. Geschäfte, die
Euroschecks und Kreditkarten annehmen.
haben ein entsprechendes Zeichen im
Fenster oder an der Kasse. Reiseschecks
spielen eine sehr geringe Rolle, sie sollten
deshalb auf der Bank in Bargeld
In der Regel gelten folgende Öffnungszeiten umgetauscht werden. Taxifahrer nehmen
Lebensmittelgeschäfte:
normalerweise nur Bargeld, jetzt zunehmend
Mo-Fr:
9 - 1 8 oder 18.30 Uhr
auch Euroschecks. Dies sollte man aber vor
Sa:
9 - 1 3 oder 14.00 Uhr
Fahrtantritt abklaren. Gröβere Rechnungen
So:
geschlossen
werden häufig nicht bar bezahlt, sondern per
Bäckereien / Konditoreien:
„Überweisung“, d.h., die Bank überweist
M o - Fr :
7 - 1 8 Oder 18.30 Uhr
nach einer entsprechenden Aufragserteilung
Sa:
7 - 1 3 Oder 14.00 Uhr
das Geld von dem privaten Girokonto auf
So:
begrenzt geöffnet
das Konto des Rechnungsausstellers, oder
Andere Läden haben ähnliche Öffnungszeidieser zieht einen Geldbetrag vom Konto ein
ten wie die Lebensmittelgeschäfte.
(Einzugsermaähtigung). Viele haben ihr
Kaufhäuser und einige andere Geschäfte
privates Girokonto nicht bei der Bank,
öffnen meist urn 9, manche erst urn 10 Uhr.
sondern bei der Post.
Kaufhäuser und gröβere Läden haben wo Öffentlicher Nahverkehr
chentags abends bis 20.00 Uhr und samsViele Benutzer von öffentlichen
tags bis 16.00 Uhr geöffnet.
Verkehrsmitteln kaufen ihre Fahrkarten nicht
Die meisten Friseursalons und Museen sind
unmittelbar vor Fahrtantritt, sondern im
montags geschlossen.
voraus in Form von Sammelfahrschemen.
 Drogerien und Apotheken
Wochen-, Monats- oder Jahreskarten. da
 In einer Drogerie kann man
Einzelfahrscheine erheblich teurer sind. In
Kosmetikartikel, Reinigungsmittel und
manchen Städten gibt es Zeitkarten auch im
ähnliches kaufen, jedoch keine
Abonnement, die
verschreibungs-pflichtigen Medikamente.
per„Einzugsermachtigung“ oder
Die erhält man nur in der Apotheke.
Dauerauftrag bezahlt und den Kunden von
 Zur Bezeichnung von Stockwerken
den Verkehrsbetrieben zugesandt werden.
Das Geschoβ zu ebener Erde wird als
 Reisen/Unterkunft
Parterre oder Erdgeschoβ bezeichnet. Es
Man unterscheidet zwischen Hotels
folgt der 1. Stock/die 1. Etage etc. Eingang
verschiedener Preisklassen, Pensionen, die
und Ausgang befinden sich von daher
meist preiswerter als Hotels sind, und
normalerweise nie im 1. Stock, sondern stets Zimmern mit Frühstuck, der preiswertesten
im Erdgeschoβ.
Variante. Adressen sind im öffentlichen
Fremdenverkehrsamt erhältlich, wo jeder
Vermieter registriet sein muβ. Zimmer mit
Frühstück werden meist durch ein
entsprechendes Schild am Haus „Zimmer
frei“ oder „Zimmer zu vermieten“
gekennzeichnet.
84
• Verbote/Gebote: geschriebene und ungeschriebene Gesetze
sagen, bevor man mit dem Essen be1. 
ginnt. Trifft man jemanden zur MittagsMeldepflicht: Nach dem deutschen
zeit, z.B. auf dem Weg zur Kantine, kann
Meldegesetz ist jeder verpflichtet, sich
man „Mahlzeit“ und wenn jemand niest,
nach einem Umzug innerhalb von sieben
„Gesundheit“ sagen. Keine dieser
Tagen auf der zustandigen Meldestelle der
Floskeln ist ein Muβ.
Polizei personlich urrizu-melden.
8. 
2. 
Wie meldet man sich am Telefon? Es gibt
Arbeitserlaubnis: Ausländer benötigen eine
keine Regeln: „Hallo“, der Vorname, „Ja
Arbeitserlaubnis.
bitte!“; die meisten sagen ihren
Familiennamen. Nicht üblich: die eigene
3. 
Telefonnummer sagen.
Verbote: Mancher beharrt darauf, daβ
9. 
Gebote stets strikt eingehalten werden,
Eβgewohnheiten: In Restaurants mit
z.B. dass man bei Rot, auch wenn kein
deutscher
Küche ist es meistens nichtt
Auto in Sicht ist, nicht über die Straβe
üblich, Brot zum Essen zu reichen.
gehen darf.
Wenn Sie einen Brotkorb vorfinden,
wird das Verzehrte meist in Rechnung
4. 
gestellt. Auch Leitungswasser wird in
Ruhestörung: Es ist meist verboten, in der
Deutschland nur selten zum Essen
Mittagsruhe, besonders am Sonntag,
getrunken und deshalb in Restaurants
den Rasen zu mähen. Lärmverursachende
auch nicht ohne Aufforderung angeboten.
Tätigkeiten sind nor-malerweise von 7 oder
10. 
8 Uhr bis 13 Uhr und von 15 bis 20 oder
Bekleidung: Kopfbedeckungen: Manche
22 Uhr zulassig. Der Sonntag gilt generell
Frauen behalten ihren Hut auch in Cafes
als Ruhetag.
auf, da er als Schmuck gilt. Männer
nehmen in Räumen ihren Hut ab, zum
5. 
Gruβ wird der Hut kurz „angehoben“.
Putz “verordnung“ in Wohnhäusern:
Gröβen:
Schuhgröβen
sind
in
Wenn kein Hauswart oder bezahltes
Deutschland z. B. 38, 39 usw.
Reinigungspersonal den wöchentlichen
Zwischengröβen existieren auch: 38½,
Putzdienst übernimmt, wird dieser auf die
39½...
Mieter/Eigentümer
reihum
verteilt.
11. 
Gereinigt werden alle gemeinsam geGastgeschenke: Wenn man
nutzten Flächen wieTreppenhaus, Keller,
zum Essen oder zu einem an-deren Anlaβ
Dachboden, Hof und anteilig der Bürgereingeladen wird, ist es üblich, den
steig. Dazu wird ein Putzplan erstellt, der
Gastgebern eine kleine Aufmerksamkeit
meist recht genau eingehalten wird.
mitzubringen, z.B. in der Form von
einem Buch oder Blumenstrauβ. Handelt
6. 
es sich urn eine formlose Einladung unter
Stammtische:
Ein
ungeschriebenes
Freunden oder jungen Leuten, kann man
Gesetz ist es, sich in einem Lokal nicht an
fragen, ob man etwas mitbringen soll,
einen als Stammtisch gekennzeichneten
z.B. eine Flasche Wein oder ähnliches.
Tisch zu setzen, da dieser für regelmäβige
Gäste (Skatspieler z.B.) reserviert ist.
7. Höflichkeitsfloskeln: Wenn man sich zu
Tisch begibt, kann man „Guten Appetit“
85
СПИСОК ИСПОЛЬЗОВАННОЙ ЛИТЕРАТУРЫ
1.
Beile W. und A. Sprechsituationen aus dem Alltag - Inter Nationes, 1982
2.
Bildergeschichten, Москва, Просвещение, 1970
3.
Ветрова А., Миончинская Л., Читай и говори по-немецки, Вып. 3, М.,
Воениздат, 1967
4.
Deutsch, Методическая газета для учителей немецкого языка,
Издательский дом «Первое сентября» № 19, 18, 15/ 2004
5.
Haussermann U., Dietrich G., Kaminski D. ... Sprachkurs Deutsch. Neufassung - Frankfurt am Main: Diesterweg; Aarau: Seuerlander, 1991
6.
Kurze Humorerzählungen. Lesestoff für Anfänger. Moskau, 1979
7.
Mitten in Europa: Deutschland - Goethe-Institut, 1993
8.
„Mosaik“, 2005
9.
Moskauer Deutsche Zeitung, Nr. 22, 2000
10. „Nachrichten“, 1998
11. Schmid G.F. Kleine Deutschlandkunde - Ernst Klett Schulbuchverlag,
Stuttgart, Dusseldorf, Berlin, Leipzig, 1992
12. Schmitz W., Scheiner D. Deutsch lernen auf Reisen - Max Hueber Verlag,
Munchen, 1987
13. Sprachkurs Deutsch 4, Unterrichtswerk für Erwachsene, Verlag Moritz
Diesterweg, Österreichischer Bundesverlag Sauerländer, 1999
14. Stuttgarter Zeitung, 9, 05, 2003
15. Tatsachen uber Deutschland - Societatsverlag, Frankfurt/Main, 1992
16. JUMA, 2/1997
17. Vitamin de, Nr. 19 (12/2003)
18. Vorderwulbecke A. und K. Blick auf Deutschland - Ernst Klett, Stuttgart,
1982
19. Die Woche, Cornelia Heim, 05.11.1999
20. WAZ Reisejournal, 27.7/ 2003
21. T. Yooseti, A. Thomas: Beruflich in Russland. Trainungsprogramm für
Manager, Fach- und Führungskräfte, Vandenhoede & Ruprecht, 2003
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Учебное издание
Йолдыз Наилевна Ганиева
СБОРНИК ТЕКСТОВ ДЛЯ ЧТЕНИЯ
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Учебное пособие
по курсу «Немецкий язык»
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