Universitätsklinikum Ulm Klinik für Innere Medizin II Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin Leimgrubenweg 14 89075 Ulm Sportrhythmologische Ambulanz In unserer Sportrhythmologischen Ambulanz betreuen wir Athletinnen und Athleten sowie allgemein sportlich aktive Menschen, die durch auf eine Herzrhythmusstörung hinweisende Symptome wie zum Beispiel Palpitationen, eine bereits diagnostizierte Herzrhythmusstörung oder auch durch das Vorhandensein eines implantierten Schrittmacher- oder ICD-Aggregats bei der Ausübung von Sport oder in ihrem körperlich aktiven Lebensstil beeinträchtigt werden. „Palpitationen“ beschreiben das subjektive Wahrnehmen des eigenen Pulses. Diese zum Teil als unangenehm empfundene Symptomatik ist bei Sportlerinnen und Sportlern nicht selten und kann unter Umständen entstehen, wenn der Herzschlag in Folge einer Herzrhythmusstörung plötzlich unregelmäßig oder ungewöhnlich schnell wird. Die Ursachen von Palpitationen sind vielfältig und umfassen kardiale und nicht kardiale Ursachen. Insgesamt ist die Abklärung der Ursache dieser Symptomatik schwierig und oftmals wenig effektiv, was nicht selten zu Frustration sowohl auf Patienten- als auch auf Arztseite führt. Obwohl in vielen Fällen eine definitive Ursache für die Beschwerden nicht ermittelt werden kann, so ist es doch essentiell, Erkrankungen mit unter Umständen deletären Folgen für den Sportler oder die Sportlerin hinreichend sicher auszuschließen. Die sportkardiologische Abklärung dieses Symptomkomplexes stellt einen Schwerpunkt unserer sportrhythmologischen Spezialambulanz dar. Vorhofflimmern ist die häufigste supraventrikuläre Rhythmusstörung in der Allgemeinbevölkerung und gehört auch zu den häufigeren Ursachen von Palpitationen bei Sportlerinnen und Sportlern, nicht zuletzt da es Hinweise darauf gibt, dass diese Rhythmusstörung bei Leistungssportlern im Vergleich zur Normalbevölkerung häufiger und auch schon in jüngerem Lebensalter auftritt. Bei Sportlerinnen und Sportlern mit diagnostiziertem Vorhofflimmern aber genauso auch mit jeder anderen Herzrhythmusstörung stellt sich neben der Frage des weiteren Therapiekonzeptes oftmals auch die der Sporttauglichkeit. Hier wird in unsere Spezialambulanz neben den für die Allgemeinbevölkerung gültigen Empfehlungen auch den Besonderheiten und speziellen Bedürfnissen von Sportlerinnen und Sportlern hinreichend Beachtung geschenkt. Nicht selten besteht bei Herzrhythmusstörungen die Notwendigkeit der Blutverdünnung/ oralen Antikoagulation (zum Beispiel mit Marcumar). Dies kann gerade bei Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko eine Reihe von Problemen nach sich ziehen. In einer solchen Situation können wir im Rahmen einer Studie unserer Sektion prüfen, ob sich Betroffene dafür eignen, nach Implantation eines zur Fernabfrage befähigten Eventrekorders (um ein mögliches Rezidiv zu erfassen) die Antikoagulation zu beenden. Ein implantiertes Schrittmacher- oder ICD-Aggregat stellt keine generelle Kontraindikation für die Teilnahme am Gesundheitssport dar. Jedoch ergeben sich bei zum Beispiel in Herzsportgruppen aktiven Schrittmacher- und ICD-Patienten oftmals Fragen bezüglich der Sportausübung mit implantiertem Aggregat. Schließlich ist beim sportlich aktiven Menschen mit Schrittmacher oder ICD oftmals eine differenzierte Programmierung des Aggregates notwendig, damit eine suffiziente Sportausübung erfolgen kann. Auch solche Patientinnen und Patienten können, in Kooperation mit der Schrittmacher- und ICD-Ambulanz der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums, kompetent betreut werden. Zusammenfassend können wir in unserer Sportrhythmologischen Spezialambulanz Sportlerinnen und Sportlern oder allgemein sportlich aktiven Menschen mit auf Herzrhythmusstörung verdächtigen Symptomen, mit bereits diagnostizierter Herzrhythmusstörung oder auch mit implantiertem Schrittmacher- oder ICD Aggregat eine umfassende Betreung anbieten, wobei neben der Berücksichtigung allgemeiner elektrophysiologischer Aspekte auch die spezielle Beratung unter spezifisch sportmedizinischen Gesichtspunkten erfolgt. Die Sportrhythmologische Spezialsprechstunde wird von Priv.Doz. Dr. med. R. Laszlo betreut. Dr. Laszlo ist Internist, Notfallmediziner und kardiovaskulärer Präventivmediziner DGPR® und verfügt über eine mehrjährige Erfahrung in der Betreuung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen, besitzt die Sachkunde ICD/ Schrittmacher der deutschen Gesellschaft für Kardiologie und war Stipendiat des „Fellowship Herzrhythmus“ der deutschen Gesellschaft für Kardiologie von 2008-2010. Die Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin der Klinik für Innere Medizin II der Universitätsklinik Ulm wird seit 2002 von Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jürgen M. Steinacker geleitet. Dr. Steinacker ist Internist, Kardiologe, Sportmediziner, kardiovaskulärer Präventivmediziner DGPR® und Arzt für Rehabilitationswesen. Er betreut seit vielen Jahren Sportlerinnen und Sportler sowie sportlich aktive Menschen mit Herzproblemen und ist ärztlicher Leiter der ambulanten Rehabilitationseinrichtung des Universitätsklinikums Ulm am Safranberg (Kardiologische, onkologische und Stoffwechselerkrankungen). Die Anmeldung kann per Email unter [email protected] oder telefonisch unter 0731/ 500 45321 erfolgen. Leistungsspektrum Rhythmologische Diagnostik Ruhe-EKG Belastungs-EKG (Ergometrie): Fahrrad, Laufband, Handkurbel, Kanu, Rudern Langzeit-EKG bis zu 7 Tagen Herzfrequenzvariabilität 24h-QTc-Analyse Externer Eventrecorder Subkutan einführbarer Eventrecorder (voraussichtlich ab 2. Jahreshälfte 2014) Telenachsorge ICD/ Schrittmacher/ implantierbare Eventrekorder (in Kooperation mit der Schrittmacher-/ ICD-Ambulanz der Abteilung Innere Medizin II) (Sport-)Kardiologische Diagnostik Echokardiographie (inklusive Tissuedoppler, Strain Rate Imaging, Speckle Tracking Imaging und 3D Ultraschall) Carotisdoppler Spiroergometrie (Fahrrad, Laufband, Handkurbel, Kanu, Rudern) Lungenfunktion inklusive Bodyplethysmographie Analyse der Körperkomposition ABI-Messung Nicht-invasive hämodynamische Messungen (Innocor-System)