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SeleNews 1/12
Vom Nobel-Preis zu Selen und Sepsis
Dass das Spurenelement Selen das Immunsystem aktiviert und entzündungshemmend wirkt, ist
bekannt. Weniger bekannt war bislang, wie genau die Prozesse im Immunsystem ablaufen. Mit dem
Nobelpreis für Medizin 2011 wurden jetzt drei Immunologen ausgezeichnet, deren
Forschungsergebnisse wichtige Erkenntnisse liefern, die auch für die Wirkungsweise von Selen
bedeutsam sind.
Alles begann mit Untersuchungen an Fruchtfliegen: Die Nobelpreisträgerin Christiane NüssleinVolhard hatte bereits herausgefunden, dass bei Ausschalten eines Gen-Komplexes (dem SpätzleKomplex), Fruchtfliegen an Schimmelpilzinfektionen verendeten. Diese Entdeckung war bedeutsam
für eine grundlegende Frage der Immunologie: Woran erkennt das unspezifische Immunsystem, das
schnell, aber wenig zielgerichtet eine erste Entzündungsreaktion auslöst, körperfremde
Eindringlinge?
Die beiden nun ausgezeichneten Nobelpreisträger Bruce A. Beutler und Jules A. Hoffmann fanden
heraus, dass auch Säugetiere und Menschen über ähnliche Gensequenzen verfügen wie den
Toll/Spätzle-Komplex bei Insekten. Ihre Produkte, Toll-ähnliche Rezeptoren, erkennen im
unspezifischen Immunsystem körperfremde Molekülgruppen. Diese Rezeptoren sind auch bei
unseren dendritischen Zellen vorhanden, die der dritte - posthum - ausgezeichnete Immunologe
Ralph A. Steinmann entdeckt und erforscht hat. Die Rezeptoren erkennen körperfremde
Molekülgruppen, signalisieren dies dem Zell-inneren, das eine Substanz (NF-KB) ausschüttet. Dies NFKB schaltet im Zellkern Gene an, die eine Entzündungsreaktion auslösen.
Bei genau diesen Vorgängen könnte Selen wirksam sein: Es aktiviert das Immunsystem und wirkt
entzündungshemmend – dies gerade in Bezug auf den Entzündungsschalter NF-KB, der bei einer
Sepsis unentwegt aktiv ist.
Die 2007 veröffentlichte SIC-Studie hat gezeigt, dass bei Gabe von Natriumselenit die SepsisSterblichkeit um zehn Prozent sinkt. Derzeit läuft eine weitere größere Studie der Deutschen SepsisGesellschaft. Bestätigt sie die Ergebnisse, hat die Intensivmedizin mit Selen ein wirksames Mittel bei
Sepsis zur Hand.
Vitamin C zeitlich versetzt einnehmen
Zu einem gesunden Organismus gehört eine ausreichende Versorgung mit Selen. Doch wie viel Selen
braucht der Mensch? Die Deutsche Gesundheitshilfe (DGH) empfiehlt eine Selen-Zufuhr von 30 bis 70
Mikrogramm pro Tag, die amerikanische Ernährungsorganisation rät zu einem Mikrogramm je
Kilogramm Körpergewicht täglich. Dabei ist zu beachten, dass es nicht gleichzeitig mit Vitamin Chaltigen Produkten eingenommen wird. Denn Vitamin C wandelt Natriumselenit so ab, dass es für
den Körper nicht mehr verfügbar ist. Die Einnahme sollte deshalb zeitlich versetzt erfolgen.
Wenig Selen bei Colitis ulcerosa
Dass Kamille und Pfefferminze entzündungshemmend wirken, ist bekannt. Doch auch Selen wirkt
gegen Entzündungen. Bei Menschen, die unter chronisch entzündlichen Prozessen des
Verdauungstrakts leiden, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, sind meist erniedrigte Selenspiegel
feststellbar. Denn das Spurenelement Selen kann aufgrund der Erkrankung nur erschwert aus der
Nahrung aufgenommen werden. Ein geeignetes Selenpräparat kann den entzündlichen Prozessen in
der Darmschleimhaut entgegenwirken und damit gleichzeitig die Fähigkeit zur Aufnahme des
Spurenelements verbessern.
Der Entdecker
Der schwedische Chemiker Jöns Jakob Freiherr von Berzelius hat das Element Selen 1817 entdeckt
und beschrieben.
Ticker
+++ Die Menschen werden immer älter, und viele möchten möglichst lang möglichst selbstständig
ihren Alltag bewältigen. Dass dies gelingt, dazu kann das Spurenelement Selen beitragen. Denn es
stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte.
Allerdings sinkt mit zunehmendem Alter der Selengehalt im Blut. Gleichzeitig nehmen altersbedingte
Krankheiten wie Krebs, Rheuma und Herz-Kreislauf-Beschwerden zu. Eine ausreichende und
regelmäßige Versorgung mit Selen ist da besonders wichtig. Der Hausarzt oder Apotheker berät über
ein geeignetes Selen-Präparat. +++
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