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MENSCHSEIN von Claudia Henzler
Ankündigung der Ausstellung mit Reflexion & Deutungsmöglichkeit
Die Ausstellung findet vom 23.7. – 31.8.15 in Salzburg statt.
Eröffnung ist am 23.7. um 19 Uhr im Rathaus, Kranzlmarkt 1
MENSCHSEIN
Vielfalt im Blick.
In Verbundenheit. Wertschätzung. Miteinander.
„Menschsein“ im Fokus. Die Fotoausstellung leitet den dritten Teil des gleichnamigen GesamtkunstKonzepts von Claudia Henzler ein. Gezeigt werden 30 schwarzweiß Fotografie-Impressionen.
Präsentiert werden die Bilder im Rathaus von Salzburg, in der Galerie Säulenhalle in Museumsqualität
auf Hanemühle Fine Art Archival Print - Papier in 60x80cm Rahmen, die nicht ablenken, sondern das
jeweilige Motiv hervorheben.
„MENSCHSEIN“ zeigt die Fülle unseres Daseins. Mit den Aufs & Abs und der Weite & Tiefe des
Lebens. Die Bilder mit starker Ausdruckskraft bieten Möglichkeit zur Reflexion über die Mit-Gestaltung
unseres Daseins.
SEBRENICA zwischen Massaker und Menschlichkeit
Fünf Bilder sind zum 20 Jahres Gedenken „Srebrenica“ geweiht. Srebrenica, Synonym für Gräuel,
Gewalt, und Schrecken. Verbrechen und die Abgründe des Menschseins schwingen in diesen
Fotografien genauso mit, wie die Spannung zwischen Macht und Ohnmacht, zwischen Opferdasein
und Täterschaft zwischen Kampf, Hingabe, Aufgabe und Überleben. Vor allem sollen die Bilder jedoch
eines tun. Sie sollen berühren, aufrütteln und anregen zur Spurensuche: nach Menschlichkeit und
Solidarität. 2010 auf einer einmonatigen Dokumentationsreise durch Bosnien entstanden, hören die
Bilder aus Srebrenica nicht auf zu bewegen. Sie reisen um die Welt, werden in verschiedenen immer
neuen Weisen gezeigt und wurden 2012 ebenfalls mit dem „St. Leopold Friedenspreis für humanitäres
Engagement in der Kunst“ gewürdigt.
GERUCH VON MASSAKER UND TOD
Die Bilder von Srebrenica tragen den Geruch von Massaker und Tod mit sich. Er haftet ihnen an und
bildet die dramatische Ausgangsposition. Dies würde genug sein, wenn Gewalt, Mord und Tod und die
Düsterkeit des menschlichen Daseins den Hauptfokus der Ausstellung ausmachen würden. Claudia
Henzler will es jedoch nicht dabei belassen. Sie führt vom gewaltvollen Drama in Srebrenica hin zu
einer umfassenderen Bebilderung, was unser MENSCHSEIN noch ausmacht.
DIE WELT IST MEHR ALS NUR DRAMA – BILDER DER AUSSTELLUNG
„Die Welt ist mehr als nur Drama. Sie ist unglaublich vielseitig“ ist Claudia Henzler überzeugt.
Um den Facettenreichtum bewusst zu machen, den unser „MENSCHSEIN“ bietet, hat die Künstlerin
weitere 25 schwarzweiß Fotografien ausgewählt. Diese zeigen Impressionen mit Menschen,
Landschaften und Detailaufnahmen aus unterschiedlichen Kulturen, Ländern, Religionen und
Generationen.
Da sieht man beispielsweise einen Mönch mit weißem Rauschebart und funkelnden Augen aus
Georgien. Dort blickt man vom Inneren eines Jahrhunderte alten Klosters auf die entfernten Berge des
Himalayas. Auf einem anderen Bild schenkt ein junges Mädchen aus Kambodscha ein offenes
weiches Lächeln. Weitere Bilder zeigen zum Beispiel Weihbischof Krätzl und den Imam aus Kanada
zueinander gewendet? Und dann ist da auch der Wiener Maler Ernst Fuchs zu entdecken. Was genau
sieht der Maler des fantastischen Realismus und was sagt sein Blick aus?
Weitere Bilder zeigen zum Steinreliefs. Man wird erinnert an bedeutende Gestalten, Gottheiten und
große Vorbilder aus Religionen, Mythen und Geschichte.
KONTRASTREICH WIE DAS LEBEN
„ Meine Bilder sind kontrastreich. So kontrastreich wie das Leben. So kontrastreich wie unser
„MENSCHSEIN““, meint Claudia Henzler. Ihre Werke weisen hin auf die menschliche Ausdruckskraft.
Auf den Schöpfergeist. Auf die Vielfalt, die sich rund um den Globus facettenreich widerspiegelt. In
den Gesichtern der Menschen. In Ihren Kulturen. In Ihren Relgionen. Auf einzigartige, nicht
wiederholbare Weise.
FOTOGRAFIEN SIND SUBJEKTIV
Durch die Augen von Claudia Henzler wird sichtbar, was sie gesehen hat. Sie zeigt, worauf ihr
Augenmerkt liegt, was ihr relevant und essentiell scheint. Damit gewährt die Künstlerin nicht nur
Einblicke in andere Kulturen. Man kann die Ausstellung auch als die Offenlegung eines Fundes
verstehen. Ein Fund, der sonst im inneren eines Menschen verborgenen bleibt – solange er nicht ans
Licht geholt und thematisiert wird. Was die Ausstellung damit zeigt, kann somit als eine Art visuelles
Tagebuch der Künstlerin verstanden werden. Mit Aufzeichnungen, die zumindest einen Bruchteil der
Erfahrungen und Einsichten preisgeben, die Claudia Henzler durch ihre Reisen in über 50 Ländern
sammelte.
ANNA NETREBKO – MYSTIK DES AUGENBLICKS
Wer hat ihn noch bemerkt, den Blick, der Anna Netrebko? Wie versunken in einer anderen Welt – so
scheint sie auf einer Fotografie der Ausstellung.
Den Moment, der eine weitere Seite von dem großen Opernstar zeigt, wer hat ihn noch erlebt? Was
wird durch die Fotografie sichtbar, was sonst verborgen und quasi „inexistent“ geblieben wäre?
Das Bildnis. Ein Zeichen vielleicht, von Fragilität und Berührbarkeit, von Nostalgie. Ein Blick, wie ins
Innerste – nicht nur der Anna Netrebko, sondern vielleicht in das Innerste eines jeden Menschen?!
Ein Augen-Blick, festgehalten für die „Ewigkeit“, bevor sie – die große Diva der Oper – eine Sekunde
später - wieder ganz bewußt und souverän ihr - der Öffentlichkeit wohl bekanntes - Lächeln zeigte und
erneut eintrat, in die Welt des Showbusiness mit Ganz und Glorie.
WOVON DIE BILDER SPRECHEN
Was zeigen Claudia Henzlers Bilder? Sind es nur „zufällige Aufnahmen“ an bestimmten Orten von
bestimmten Menschen zu bestimmten Zeiten, die mittlerweile jegliche Relevanz verloren haben?
Sind die Bilder „schön und ästhetisch“? Sind sie Dokumentation oder Kunst? Wer genau entscheidet
und unterscheidet das... und wer macht da mit und „glaubt“ dem, der seine Meinung äußert?
KUNST UND WIRKLICHKEIT
Claudia Henzler meint, Kunst und Wirklichkeit werden immer durch den Betrachter definiert. Die
subjektive Wahrnehmung des Menschen macht aus, wie er nicht nur Bilder, sondern sogar sein
ganzes Leben in den Fokus nimmt, betrachtet, wahrnimmt und beurteilt. Alles hängt vom Fokus ab.
LICHT UND SCHATTEN - DER FOKUS LIEGT IMMER IM AUGE DES BETRACHTERS
Genau weil der Fokus im Auge eines jeden Individuums liegt, geht Claudia Henzler davon aus, dass
wir unsere Zukunft mitgestalten können. Sie stellt die These auf: „Massaker wie die in Srebrenica
müssen sich nicht wiederholen. Gewalt muss nicht diese Ausmaße annehmen. Wir können das
beeinflussen und ändern“ Die Künstlerin meint: „selbst wenn es nicht immer leicht ist und äußere
Möglichkeiten zum Teil sehr eingeschränkt sind, so haben wir doch den freien Willen. Mit diesem
freien Willen können wir bewusst entscheiden, wohin wir unseren Fokus lenken. Was nehmen wir also
in unseren Blick? Wenden wir uns dem zu, was unser MENSCHSEIN entfaltet und zur Blüte bringt?
Wählen wir, das, was wir sehen und erleben, als positiv wahrzunehmen und zu deuten? Wählen wir,
in Momenten des angeblichen Scheiterns, in Momenten des (Ver-)Zweifels und in Momenten der
innerlich oder äußerlich erlebten Finsternis und Schwäche unseren Blick erneut auf das zu lenken,
was uns erhebt, was Licht, Kraft und Zuversicht bringt?
Wenn wir vor scheinbar unüberwindbaren Mauern stehen, wenn wir körperlich oder sinnbildlich am
Boden liegen, geben wir auf und sagen „es hat keinen Sinn mehr“? Oder bleiben wir vielleicht eine
Zeit lang dort wo wir sind und fragen dann entweder um Hilfe oder nehmen selbst erneut alle Kraft
zusammen und richten uns wieder auf, so wie wir es bereits als Baby so lange geübt haben, bis wir
schließlich laufen konnten?
MASSAKER ODER MENSCHLICHKEIT
Was also wählen wir? Wozu entscheiden wir uns? Wie wollen wir die Zukunft gestalten – mit jedem
Schritt den wir setzen. Mit jedem Atemzug, den wir machen?
Wie wollen wir den Atem also verwenden, den wir zur Verfügung haben? Jetzt ist er da. Doch wer
weiß, wie lange noch? Was also machen wir mit unserer Lebenszeit? Wie entscheiden wir uns?
Wofür schlägt das Herz in unserer Brust? Wofür setzen wir es ein, unser Herzblut und unsere
Passion?
Welche Spirale wählen wir? Die Spirale von Massaker und immer neuer Formen der Gewalt... oder
die Spirale der Mit-Menschlichkeit? MENSCHSEIN. Wie gestalten wir das?
ANSICHT-SACHE: VIELFALT
Ob wir Vielfalt als etwas Beängstigendes oder als etwas Bereicherndes wahrnehmen, liegt an uns. Wir
– ein jeder von uns – entscheidet selbst, wie er die Welt in der er lebt, mitgestaltet und erlebt. Wer an
dieser These zweifelt, der kann es an sich selbst ausprobieren.
WIE EIN FORSCHER
Wenn etwas passiert, was wie ein Unglück scheint, halte inne. Frage Dich: wenn ich ein Forscher
wäre, wie würde ich dann diese Situation oder diesen Menschen betrachten? Was sind wirklich die
Fakten und wo fängt schon meine Interpretation, Beurteilung und Bewertung an? Was kann jeder
sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen oder wo beginnt meine eigene Projektion einer angeblich
objektiven Wirklichkeit?
DIE WELT NEU SEHEN - DURCH DIE BRILLE DES ENTDECKERS
Wenn es schwerfallen sollte, durch die „Brille eines Forschers“ zu schauen, lädt Claudia Henzler ein:
„Stell Dir vor, du wärst ein Entdecker. Du bekommst nicht einen Cent, wenn Du beweist, dass Du
recht hast (wie sonst so oft im Leben, wenn du meinst, du müsstest Dich beweisen), sondern du
erhältst sage und schreibe eine Millionen Euro, wenn Du herausfindest, was objektiv Tatsache ist und
wo die Grenze zwischen Fakten und persönlicher relativer Deutung beginnt. Ein Beispiel, das erklärt,
wie das gemeint ist, zeigt der Satz: „Das Wasser ist kalt.“
Erklärung: Dass etwas „Wasser“ ist, kann jeder Mensch auf der Erde bestätigen (zumindest solange
er der Sprache mächtig ist und halbwegs bei Sinnen ist). Dieses „Wasser“ lässt sich objektiv
unterscheiden. Zum Beispiel ist es definitiv kein „Stein“ oder ein „Mensch“ etc.. Ob das Wasser jedoch
kalt oder warm ist, ist bereits subjektive Deutung und je nach Perspektive wäre das, was für den einen
„warm“ ist, für einen „kalt“. Übertragen kann man dieses Beispiel auch auf andere Bereiche.
Was für den einen „schön“ ist, ist für den anderen „hässlich, uninteressant“ oder sogar „grauenvoll“.
Die Deutung ist also immer subjektiv und wandelbar.
INTERPRETATION IM WANDEL
Dadurch, dass unsere Interpretation Wandel unterliegt, stellt sich da nicht die legitime Frage, in
wieweit wir selbst unsere Perspektivenwechsel vornehmen können? Genau dem geht Claudia Henzler
verschiedentlich auf den Grund. So auch durch Ihr Kunstprojekt „Menschsein“. Die Schulung der
Wahrnehmung und Schärfung des bewußt gewählten Fokus thematisierte sie anhand von Übungen
und Reflexionen mit dem Workshop „Vielfalt im Blick“. Auch die Fotoinstallation mit dem Gesicht der
„alten Hava“ an der Fassade des Salzburger Doms und das Plakat mit der Hava in Srebrenica zur Zeit
um das Gedenken des 20 Jahre zurückliegenden Massakers machte bedeutsame
Perspektivenwechsel und Augen-Blicke deutlich. Zu guter Letzt zeigt Claudia Henzler mit dem dritten
Teil ihres diesjährig präsentierten Kunstkonzepts durch eine Ausstellung, wie spannend und
umfassend das „MENSCHSEIN“ interpretiert und thematisiert werden kann. Als Location dient die
Säulenhalle des Alten Rathauses mitten im Herzen Salzburgs während der Salzburger Festspielzeit.
MARIONETTE ODER FREIGEIST
Claudia Henzler forscht nach den Zusammenhängen, die unser Menschsein ausmachen, untersucht
und experimentiert wieweit wir „wie Marionetten“ sind oder inwiefern es uns frei steht, eigenständig zu
entscheiden, welche Perspektiven wir einnehmen oder wechseln. Sei es mit oder ohne Kamera in der
Hand. Sei es durch den optischen Sucher oder den mentalen Sucher unseres Bewußtseins.
DAS LEBEN IST EIN ABENTEUER
Der Fokus ist relevant. Wenn die Aussage stimmt, ist es dann nicht für alle Menschen interessant und
sogar essentiell, sich des eigenen Fokus´ gewahr zu werden? Was würde zum Beispiel die
nachfolgende Überzeugung bewirken?
Das Leben ist ein Abenteuer.Vielfalt erleben durch die Augen des „Indiana Jones“
Wie wir Vielfalt als etwas betrachten, was uns nicht ängstigt, sondern Freude bereitet.
EXPERIMENT: INDIANA JONES
Wie wäre es zum Beispiel mit einem kleinen Experiment. Wer an mißglückende Chemie-Versuche
denkt, kann entspannen, es passiert nichts. Oder: fast nichts. Jedenfalls nicht äußerlich. Oder: nicht
gleich und sofort. Los geht es: nimm einen Perspektivenwechsel vor. Steige aus Deiner aktuellen
Rolle aus. Egal welche es ist: Elternteil, Partner, Kollege, Einkäufer, Bräutigam, ... was auch immer,
lege diese Rolle(n) beiseite. Erledigt? Gut. Lege nun wie ein Schauspieler mental ein anderes
Gewand an. Wie wäre es mit der Rolle des Indiana Jones? Statt zum Beispiel Angst zu haben, geht
es in den Schuhen des Indiana Jones genau gegenteilig zu.
Als Abenteurer gehst Du auf Suche nach neuen Schätzen.
Claudia Henzler: „Ich werfe meine inneren Scheinwerfer an, wenn es auf Entdeckungsreise geht und
ich die Welt mit neuen Augen betrachte und zum Beispiel frage: „Wo finde ich „Vielfalt“? Wo erlebe ich
Diversität als etwas Schönes? Wo gibt es Buntheit? Was ist besonders und genial an dieser Vielfalt?“
ERFORSCHUNG VON ACHTSAMKEIT
Mit der „Schule der Achtsamkeit“, die sie ins Leben gerufen hat, gibt Claudia Henzler weitere Impulse
und fragt: „Auf was fällt mein Blick?“ Was nehme ich wahr? Und wie verändert sich mein Fokus, mein
Blickwinkel, ja meine gesamte Lebenshaltung? Was macht der Perspektivenwechsel mit mir, wenn ich
– beim vorigen Beispiel bleibend – nicht als „Claudia“ sondern mit der Einstellung eines „Indiana
Jones“ unterwegs bin...?
Wie wirkt es sich auf mich selbst und auf meine Umgebung aus, wenn ich mit Abenteuergeist die Welt
betrachte? Wenn ich mich wach, agil und tapfer bewege, wie wirkt sich das auf meine Haltung aus?
Wenn mein Glaubenssatz zum Beispiel der ist, „niemand kann mir was anhaben, ich werde nicht
aufgeben, bis ich gefunden habe, was ich suche“, was macht dieser Glaubenssatz mit mir? Und dann,
wenn ich den Glaubenssatz gegen einen anderen austausche und mich selbst dabei beobachte, was
sich dadurch verändert, was ist es, was ich wahrnehme – an mir, meiner Umgebung und Anderen?
SUCHBEGRIFF „VIELFALT“
Wenn ich im „Indiana Jones“ Modus unterwegs bin, was passiert, wenn ich die folgenden Fragen
stelle: „Vielfalt, wo begegnest Du mir?“ Vielleicht wird dann mein Blick und meine Wahrnehmung auf
folgendes gerichtet: auf architektonische Bauten und ihre unterschiedlichen Formen, Linien,
Strukturen. ... Oder die Vielfalt sehe ich in menschlichen Gesichtern – wie sie verschieden lächeln
oder wie die Farbe und Form und der Ausdruck Ihrer Augen unterschiedlich ist.... oder mir fällt die
Vielfalt an Pflanzen auf... Vielleicht entdecke ich plötzlich zum ersten Mal bewußt die verschiedenen
Schattierungen eines Laubbaumes oder bemerke wieviele Blätter die Kleeblätter direkt unter meinen
Füßen haben... oder ich spüre plötzlich wie unterschiedlich sich der Boden unter meinen Füßen
anfühlt – mal holprig, mal steinig, dann wieder ganz glatt und fast rutschig... Oder ich bemerke wieder
eine neue Form der Vielfalt. Diesmal die Vielfalt der Menschen, die in Österreich wohnen oder zu Gast
sind. Oder selbst wenn ich den Radius kleiner drehe und nur noch in mein Bundeslandschaue – nach
Salzburg Land – wie vielfältig ist dort das Leben? Und selbst wenn ich den Radius noch kleiner drehe:
wie vielfältig ist das Leben in der Stadt Salzburg? Oder in meinem Stadtteil? In meiner Straße? In
meiner unmittelbaren Nachbarschaft? Im eigenen Haus?... Wenn man Fokus auf Vielfalt eingestellt ist,
werde ich nicht selbst dann noch eine schier unendliche Auswahl finden, die Vielfalt verkörpert – nicht
einmal subjektiv, sondern sogar nachvollziehbar und objektiv messbar?!
GEFÄNGNIS versus FREIHEIT DES GEISTES
Selbst wenn ich in einem Gefängnis wäre und mich nicht vom Fleck bewegen könnte: Niemand, aber
auch gar Niemand kann mir die Freiheit nehmen, meinen eigenen Fokus zu wählen. Möglicherweise
kann man mich der körperlichen Bewegungsfreiheit berauben. Aber nur wenn ich innerlich aufgebe,
nur wenn ich selbst nicht mehr an mich glaube, nur wenn ich zustimme, dass man mich auch mental
zerbricht, dann bin ich eine Marionette.
Solange ich diese Zustimmung verweigere, solange ich bewußt entscheide, kann ich meinen Fokus
frei wählen. Niemand kann mir vorschreiben, wen ich hassen soll. Wenn ich mich entscheide zu
lieben, dann bleibt die Liebe Sieger. Wenn ich mich entscheide das Licht zu sehen, dann wird sogar
die Finsternis weichen müssen. Selbst wenn man mir die Augen verbindet, kann ich mit den inneren
Augen trotzdem Strahlen des Lichts spüren. Und selbst wenn ich in einer einsamen Zelle sitzen
würde, kann ich mich lebendig und wohl fühlen. Denn ich bin ja da. Ich atme ja. Ich bin lebendig.
Wo also ist mein Fokus?
FOKUS – FINE TUNING mit dem inneren Navigator
Solange man mich nicht unter Drogen setzt, solange ich nicht dement bin oder an einer Krankheit
leide, die meine Psyche beeinträchtigt, solange kann ich mir gewiss sein: wenn ich mich nur daran
erinnere, dass ich selbst ausgestattet bin mit einem freien Willen, so lange kann ich meinen Fokus
selbständig und bewußt wählen. Was also sind meine „Suchbegriffe“, meine „Key-words“, wenn ich in
die „Suchzeile“ des inneren Google-Systems meines eigenen Geistes Worte eintippe, die aufrufen
etwas zu finden?
GOOGLE MACHT ES SICHTBAR – WIE MAN BEWUSST NAVIGIERT
So wie Google sich dann auch nur auf die Suche nach Resultaten macht, die zu den Suchbegriffen
passen, genau so kann ich auch meine innere Ausrichtung bestimmen.
Ich tippe mental in meinen Navigator ein: „Weitherzigkeit, Gerechtigkeit, Vertrauen, Tapferkeit, Liebe,
Vielfalt, Einzigartigkeit, Gegenwärtigkeit, Achtsamkeit, Wertschätzung, Da-Sein, Begegnung, Image of
God, Ewigkeit, Freiheit, Abenteuer, Freude, Vitalität, Abundance, Herzenswärme, Versöhnung,...“ Das
sind Dinge, die mir zum Beispiel gerade einfallen, während ich „scanne“, was ich in den Fokus
nehmen mag.
WENN DAS LEBEN PLÖTZLICH DOPPELT SOVIEL SPASS MACHT
Was ein geistiges Experiment der bewußten „Fokus-Setzung“ ausmacht, bewegt und verändern kann,
zeigt der innere Rollentausch.
Nehmen wir das Beispiel von Indiana Jones. Wenn wir mental in die Rolle des Abenteurers schlüpfen,
was wird wohl passieren? Die Chancen stehen gut, dass wir das Leben als Abenteuer empfinden, ihm
mit Freude und Interesse auf der Spur sind. Und umso mehr wir uns wie ein „waschechter Indiana
Jones fühlen“, umso mehr werden wir uns frisch, vital und quicklebendig fühlen. Das Leben wird
förmlich anfangen zu vibrieren. Es wird ziemlich wahrscheinlich doppelt soviel Spaß machen, wie ein
Leben, dass wir durch die Brille eines „Griesgrams“ eines „Taugenichts“ eines „Glöckner von Notre
Dame“ betrachten... Wer glaubt das nicht? Wer zweifelt an der These? Völlig ok. Die Einladung
besteht: probiere es einfach selbst aus und schau was passiert.
Wem die Rolle von „Indiana Jones“ nicht gefällt, der schlüpfe einfach in eine andere Rolle. Die
Rollenwahl liegt ja bei einem jeden von uns. Erinnere Dich daran: Du bist frei. Du bestimmst den
eigenen Fokus.
WECHSEL DES FOKUS – MITTEL ZUR VERÄNDERUNG
Wenn uns im Leben etwas irritiert, wenn uns etwas „aufstößt“, was wir vielleicht nicht äußerlich ändern
können, wie wäre es damit, den eigenen Fokus und damit die eigene Wahrnehmung zu adaptieren?
Wenn es also Momente gibt, wo beispielsweise ein Mensch „nervt“, wie wäre es, den Fokus auf etwas
anderes zu richten? Oder zu sagen: aha, das nervt mich. Was – wenn es irgendwas gäbe, was ich
hier noch nicht entdeckt habe... was gäbe es da zu entdecken, was nützlich, interessant,
aufschlussreich, humorvoll ... ist? (Tippe den Begriff, der Dir wichtig ist, in Deinen inneren GoogleFinder ein – z.B. Suche „Humor“ in der Situation... in dem Menschen, in dir selbst ... etc).
Wenn Du sagst „da gibt es nix dran zu rütteln, dieser Mensch ist einfach bescheuert, das ist ne
verdammte Tatsache“, dann meine Empfehlung: Versuch es damit. Nimm mental einen Rollentausch
vor. Such Dir eine Rolle aus, die Dich interessiert und schau was passiert. Indiana Jones... Madame
Curie... Albert Einstein... James Bond... Arnold Schwarzenegger... Dalai Lama... Mutter Teresa...
Martin Luther King...You name it. Also, aus deren Sicht, durch die neue Brille, erforsche: wie würde
die Welt aussehen? Was verändert sich? Was nimmst Du jetzt wahr? Wie sieht die Welt in Dir und um
Dich herum jetzt aus? Was für Auswirkungen bemerkst Du? ...
Der Wechsel des Fokus... er liegt in unserer Hand. Jedes Jahr. Jeden Monat. Jede Woche.
Jeden Tag. Jede Stunde. Jede Minute. Jeden Augenblick. Wir haben die Wahl.
EXPERIMENT - FRIEDEN IM FOKUS
Wenn wir durch unseren Fokus mitbestimmen wie die Welt aussieht, wie würde dann unsere Vision
einer Welt aussehen, die wir als „friedvoll“ bezeichnen? Was wäre, wenn wir uns wie ein „Botschafter
des Friedens“ auf den Weg machen und erforschen, wo es bereits Ansätze oder gute Beispiele des
Friedens gibt – im Kleinen wie im Großen? Was fällt uns dann auf und was nehmen wir wahr?
Lust auf das Experiment? Wer es ausprobiert hat: Herzliche Einladung, davon zu berichten. Kontakt:
[email protected]. Eine Auswahl der Eingänge wird auf dem Blog www.henzlerwork.com/blog
veröffentlicht, um als Inspiration für die Leser zu dienen.
LEBENSMUST UND FREUDE
Claudia Henzlers Ausstellung dient zur Inspiration. Sie ermöglicht durch eine Auswahl an Fotografien
aus verschiedenen Kulturkreisen, Diversität auf besondere Art und Weise zu erleben. Die Intention der
Fotokünstlerin ist es, Impulse zu geben, die Lebensmut und Freude machen.
CLAUDIA HENZLERS CREDO & VISION VOM „MENSCHSEIN“
Mittels Fotografie & Kunst lädt die Visionärin ein, dort, wo eventuell Angst vor Fremdheit,
Andersartigkeit oder Unbekanntem besteht, neu hinzuschauen. Claudia Henzler: „Betrachten wir die
Welt mit Abenteuergeist. Sehen wir sie, mit den Augen eines Indiana Jones. Machen wir uns auf die
Suche nach den verborgenen Schätzen, die in und um uns herum zu finden sind. Erforschen,
entfalten und erleben wir auf positive Weise unser MENSCHSEIN. Mit Vielfalt im Blick. In
Wertschätzung und Verbundenheit. Miteinander.“
AUSSTELLUNG 23.7. – 31.8.2015
Claudia Henzler „MENSCHSEIN“
"Human Being. Being Human". Life after the Genocide.
20 Jahre Srebrenica. Leben nach dem Massaker.
MENSCHSEIN
Vielfalt im Blick.
In Verbundenheit. Wertschätzung. Miteinander.
Donnerstag, 23.7.15 19.00 Uhr
VERNISSAGE & Konzept von und mit Claudia Henzler
Feierliche Eröffnung mit Dr. Anton Gugg, Kulturabteilung der Stadt & Doraja Eberle, Bauern helfen
Bauern. Musik, Klang und Reflexion: Simone Pergmann & Bernie Rothauer
Die Gäste erwartet bei der Vernissage ein einmaliger "Teppich" aus Bild, Klang und Reflexion zum
MENSCHSEIN. Lassen Sie sich überraschen. Herzliche Einladung.
Dauer der Ausstellung: 23. Juli – 31. August 2015
Öffnungszeiten: Mo-Do 8 – 17 Uhr & Fr 8 – 13.30 Uhr
Ort: Galerie Säulenhalle, Altes Rathaus, Kranzlmarkt 1/Getreidegasse, 5020 Salzburg
Anmeldung zur Eröffnung: +43 662 8072 3443 | [email protected]
Details zur Ausstellung, zum dreiteiligen Gesamtkonzept „MENSCHSEIN“ & zur Künstlerin:
www.henzlerworks.com/srebrenica
CLAUDIA HENZLER - REZENSION vom ZEIT Kunstverlag
"Längst ist es akzeptierte Einsicht: Fotos lügen - wenn auch auf eine aufregende Art. In der Spannung
zwischen raffinierter Inszenierungskunst und knallhartem Dokumentarismus bewegt sich die deutsche
Fotografin Claudia Henzler, die seit 2007 in Salzburg lebt und arbeitet*. Die Arbeiten der
Heidelbergerin finden internationale Beachtung. Sogar der Vatikan hat sie 2011 in einer Ausstellung
mit Größen der zeitgenössischen Kunst präsentiert. Henzler verschließt die Augen nicht vor den
großen Tragödien unserer krisen- und kriegsreichen Zeit, weder vor den traumatischen Auswirkungen
des Massakers von Srebrenica noch vor den schlimmen Folgen des Erdbebens für die Menschen auf
Haiti. Wo man gern wegschaut, fokussiert die Fotografin ihren durchdringenden Blick und hält die
meist unerträgliche Wirklichkeit in eindrucksvollen Kompositionen fest. Es ist immer ein Grenzgang
zwischen Ästhetik und Schrecken für jeden Fotografen, der sich auf dieses fordernde und heikle
Terrain wagt. Für viele Kamerajäger endet es in der ausbeuterischen Kolportage sichtbarer
Schmerzen. Henzler hingegen beherrscht das Geschäft des Bildreporters:
Menschenrechtsengagement und Kunstanspruch sind versöhnt."
Quelle: "Kunst in Salzburg - Weltkunst - Sommer 2015", ZEIT Kunstverlag, Ausgabe Sommer 2015
*(Korrektur; Anmerkung von CH: seit 2007 in Österreich; seit Ende 2011 in Salzburg lebend)
KURZINFO ZU CLAUDIA HENZLER
Über 50 Länder hat sie bereist. Die intensive Auseinandersetzung mit Kulturen und Traditionen dieser
Welt, prägt das dialogorientierte Schaffen der gebürtigen Heidelbergerin Claudia Henzler. Sie lebt in
Salzburg & ist international tätig.
Mittels Fotografie und Kunst verbindet Claudia Henzler Menschen und fördert Begegnung,
Kommunikation und Horizonterweiterung.
2012 erhielt Claudia Henzler für Ihren SREBRENICA-Zyklus den „St. Leopold FRIEDENSPREIS für
humanitäres Engagement in der Kunst“.
KONTAKT - Fotos, Interviews & mehr
[email protected] +43 650 277 2500
www.henzlerworks.com/srebrenica
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