Stadtverband Amberg der Kleingärtner e.V. Dekan-Hirtreiter-Str. 5, 92224 Amberg; Gartentelefon: 09621/786730 Dienstags von 19-20 Uhr Gartenfachberatung Gartenfachberater: Dipl. Ing. (FH) Werner Huber e-mail: [email protected] Blattsalate Eissalat Die typischen, knackigen Blätter haben dem Eissalat mancherorts den Namen Krachsalat verliehen. Frosthart ist der Eissalat freilich nicht, die Bezeichnung bezieht sich auf die gute Lagerfähigkeit im Kühl- (Eis)schrank. Aussaat: ab Anfang März unter Glas, Ende März bis Mitte Juli im Freiland Standort u. Pflege: Im Gegensatz zu Kopf- und Pflücksalat verträgt der Eissalat kurzfristige Trockenheit und hält sich auch bei anhaltend kühler Witterung wacker im Beet. Gleichwohl ist gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit bei warmem Wetter günstiger. Abstand der Reihen: 30 cm Abstand in der Reihe: 30 cm Ernte: Juni bis Oktober Verwendung: Eissalat bildet mächtige Köpfe und ist etwa zwei Wochen später als Kopfsalat erntereif . Vor der Ernte können schon einzelne, äußere Blätter gepflückt werden, ohne dass es der Pflanze schadet. Anzucht: Anfang März vorgezogene Pflanzen können Ende des Monats gesetzt werden. Direktsaat im Freiland ist ab Ende März möglich; dann noch unter Folie. Als begehrter Sommersalat wird Eissalat jedoch meistens erst im Mai und Juni gesät. Für die Ernte im Herbst muss die Aussaat bis Ende Juli erfolgt sein. Düngen: Zusätzliche Düngung vor der Aussaat, beispielsweise mit Hornspänen, ist auch bei reichlicher Kompostversorgung erforderlich. Der hohe Stickstoffbedarf lässt sich auch mit Brennnesseljauche abdecken. Der Salat ist einigermaßen robust, bleibt aber im Jungstadium nicht von Schnecken verschont. Chicorée In den Wintermonaten, wenn Frischkost aus dem Garten rar ist, hat der Chicorée seinen Auftritt. Bei diesem Zichoriensalat werden die grünen Blätter entfernt und die Wurzeln in einem abgedunkelten Gefäß angetrieben, um die weißen Schoßtriebe zu ernten. Aussaat: Mitte bis Ende Mai Standort u. Pflege: siehe Düngung Abstand der Reihen: 35 bis 40 cm, Abstand in der Reihe: 10 cm Ernte: Dezember bis Februar Verwendung: Für die Chicorée-Treiberei eignen sich Eimer mit Bodenlöchern oder Obstkisten. Man bedeckt den Boden 10 cm hoch mit Erde, drückt die Wurzeln dicht nebeneinander, aufrecht hinein, füllt noch 3 cm Erde auf und wässert gründlich. Danach Erde bis zum Topfrand auffüllen. Neuere Sorten brauchen keine Erdabdeckung oder lassen sich sogar in Wasser treiben. Die Gefäße bei ca. 15 Grad C aufstellen und vollständig gegen Lichteinwirkung abdecken. Fünf bis sechs Wochen später können die ersten Schoßtriebe bei 1 ca. 15 cm Länge zum Ernten abgebrochen werden. Bei kühleren Temperaturen dauert die Treiberei etwas länger. Anzucht: Den Saattermin für Chicorée verpasst man leicht, denn nur von Mitte bis Ende Mai ist der Aussaatpunkt optimal. Bei früherer Aussaat besteht Schoßgefahr, bei einem zu späten Termin bleiben die Wurzeln klein. Ungewöhnlich ist der dichte Abstand innerhalb der Reihe: knapp 10 cm genügen. Dadurch bilden sich später eintriebige Wurzeln- und genau diese eignen sich am besten zum Antreiben. Düngen: Im Beet ist der Chicorée äußerst anspruchslos. Er braucht keinen besonders humusreichen Boden und sollte auch nicht gedüngt werden. Die ersten Herbstfröste überstehen die robusten Pflanzen schadlos. Zwischen Ende Oktober und Mitte November holt man sie vorsichtig mit einer Grabgabel aus der Erde. Zum Treiben sind am besten Wurzeln mit einem Durchmesser von 3 bis 8 cm über dem Wurzelhals. Nicht zu tief schneiden, sonst wird der Vegetationspunkt, das ,,Herz'' der Pflanze, beschädigt. Endivie Die Endivie ist ein hervorragender Salat für den Spätsommer und Herbst. Der zartbittere Geschmack der Blätter weist darauf hin, dass Endivie mehr mit Chicorée und Radicchio verwandt ist als mit Kopfsalat. Neben den Frisée-Typen mit den typischen, krausen Blättern gibt es noch solche mit weitgehend glatten Blatträndern (Escariol-Typ). Im Geschmack sind beide ähnlich. Aussaat: Mitte Juni bis Mitte Juli Standort u. Pflege: siehe Düngung Abstand der Reihen: 30 cm Abstand in der Reihe: 30 cm Ernte: (August) Oktober bis November Verwendung: Der früheste Endiviensalat ist im August fertig. Aber seine Vorzüge spielt er erst bei späteren Ernten aus: Da die Endivie leichte Minusgrade verträgt, kann sie problemlos bis November geerntet werden. Besonders robust sind die Sorten mit glatten Blatträndern. Bei älteren Blattsorten, wie dem bekannten ‘Escariol’, bindet man die trockenen Blätter zehn Tage vor der Ernte mit einem Gummiband zusammen, damit die inneren Blätter gebleicht werden. Anzucht: Der Frühanbau ist nur im warmen Gewächshaus empfehlenswert denn kühle Temperaturen in der Anzucht lassen die Pflanzen zu schnell schossen. Problemlos ist die Aussaat zwischen Mitte Juni und Mitte Juli. Am günstigsten ist die erste Julihälfte, weil dann gewiss keine Schoßgefahr mehr besteht. Die Anzucht kann zunächst auf einem Extrabeet erfolgen. Man darf die Jungpflanzen aber nicht zu spät umsetzen, weil die Pfahlwurzeln das Verpflanzen schlecht vertragen. Düngen: Die Aussaat mitten im Sommer erfordert vor allem in der Anfangsphase sorgfältiges Wässern. Der Nährstoffbedarf ist etwas höher als beim Kopfsalat. Gleichwohl darf beim Düngen nicht übertrieben werden, denn die Endivie neigt bei zu reichlicher Stickstoffzufuhr zur Nitratanreicherung. Schnecken verschmähen die Endivie nicht, sind aber in den Sommermonaten selten eine Gefahr. Feldsalat Rapunzel- und Ackersalat, wie Feldsalat auch genannt wird, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. lm Herbst, bei günstigen Bedingungen im Winter und im Frühjahr kann geerntet werden', im Frühbeet oder ungeheizten Gewächshaus sogar ohne Pause. Für den Gartler ist Feldsalat ein anspruchsloses Gewächs, das sich ideal als Nachkultur eignet. Aussaat: August bis Anfang September und März bis Anfang April Standort u. Pflege: siehe Düngung Abstand der Reihen: 15 bis 20 cm Abstand in der Reihe: 10 bis 15 cm Ernte: Oktober bis Mai 2 Verwendung: Wenn zunächst nur die äußeren Blätter geschnitten werden, sind Folgeernten möglich. Feldsalat ist frosthart und kann an milden Tagen bis zum Frühjahr mehrfach geerntet werden. Anzucht: Bis Mitte August wird die Herbsternte gesät. Spätere Aussaaten sind im Folgenden Frühjahr fertig. Von März bis April kann erneut gesät werden. Den Boden vor der Aussaat gut andrücken, Samen nicht tiefer als 1 cm auslegen. Düngen: Kompost genügt zur Bodenverbesserung vollauf Zusätzliche Düngung erhöht den Ertrag, aber auch den Nitratgehalt. Vor allem in der Anfangszeit ausreichend wässern. Trockenheit lässt Feldsalat vorzeitig aufblühen. Der Befall mit Mehltau lässt sich am besten durch Auswahl resistenter Sorten verhindern. Unter Glas ist frühzeitiges Lüften unbedingt erforderlich. Kopfsalat Kopfsalat ist nach wie vor Favorit im Gemüsegarten. Er ist recht anspruchslos und für jedes Klima geeignet. Vollsonnige Lage ist vor allem für den Anbau im Frühjahr und Herbst unbedingte Voraussetzung, um hohe Nitratwerte zu vermeiden. Neben unterschiedlichen griinblättrigen Sorten werden auch solche mit attraktivem rotgrünen Laub angeboten. Aussaat: Januar bis September unter Glas, April bis Anfang August im Freien Standort u. Pflege: Während der Kultur wird zwei- bis dreimal zwischen den Beetreihen gehackt. Bei Trockenheit muss rechtzeitig gewässert werden. Gerade beim Sommeranbau ist auf gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit zu achten, sonst machen die Blätter bei Hitze leicht schlapp. Das einzige Anbauproblem stellen häufig Schnecken dar, denn für sie ist junger Salat ein Leckerbissen. Ein Schneckenzaun ist gerade fürs Salatbeet empfehlenswert. Wenn Salatköpfe ohne Wassermangel welken, sind gewöhnlich Drahtwürmer die Ursache. Abstand der Reihen: 25 cm Abstand in der Reihe: 20 bis 30 cm Ernte: ab April unter Glas, Mai bis Oktober im Freiland Verwendung: im Frühbeet und unter Folie sind die ersten zarten Köpfe Ende April fertig, Ende Mai im Freiland. Nachsaaten im Abstand von drei Wochen bescheren laufend Nachschub. Anzucht: Für die früheste Ernte im Jahr ist Vorkultur notwendig. Ab Ende Januar werden Pflanzen für Frühbeet, ab Ende Februar fürs Freiland herangezogen. Salat keimt am besten bei einer mäßig warmen Temperatur um 15 Grad C, bei mehr als 20 Grad C nimmt die Keimfähigkeit ab. Entweder sät man in Saatschalen aus und pikiert bald in Topfplatten, oder noch besser, man legt je zwei Samenkörner direkt in Topfplatten aus. Direktsaat im Freiland ist ab Anfang April möglich. In rauen Lagen geht das zunächst nicht ohne Vlies- oder Folienabdeckung. Grundsätzlich können Sie Salat stets vorkultivieren und als Jungpflanzen setzen. Mit zunehmenden Temperaturen bringt das allerdings im Vergleich zur Direktsaat keinen Erntevorsprung mehr. Beim Saatgut unbedingt auf unterschiedliche Sorten für Frühjahrs- und Sommeranbau achten; wird eine Sorte or den Frühjahrsanbau im Sommer gezogen, nimmt die Neigung zum Schossen zu. Nur spezielle Sorten eignen sich für jahreszeitliche unabhängige Aussaaten. Die vorgezogenen (oder gekauften) Salatsetzlinge müssen möglichst hoch gepflanzt werden, so dass sie zunächst auf wackeligen Füssen stehen'. Setzt man sie zu tief in die Erde, dann bilden sich keine Köpfe. Düngen: Regelmäßiges verteilen von Kompost versorgt Kopfsalat in guten Böden ausreichend. In humusreicher, lockerer Erde entwickelt er sich am besten. Wenn zusätzlich gedüngt wird, dann unbedingt sparsam und nur vor der Aussaat oder Pflanzung. Sympathie-Antipathie: Eine harmonische Ergänzung beim Anbau mit Kopfsalat bilden folgende Pflanzen: Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kohl, Kohlrabi, Dill Kapuzinerkresse, Lauch, Mais, Karotten, Pfefferminze, Radieserl, Rote Rüben Schwarzwurzeln, Spargel, Tomaten, Zwiebel, Rettich, Kerbel, Radicchio 3 schlechte Nachbarn beim Anbau mit Kopfsalat werden folgende Pflanzen angesehen: Petersilie, Sellerie Pflücksalat Der Anbau von Pflücksalat gleicht weitgehend dem von Kopfsalat. Besondere Vorzüge sind seine Robustheit und der frühe Erntebeginn mit der Möglichkeit mehrerer Ernten. Beliebt sind vor allem rote Pflücksalate wie der bekannte ''Lo11o Rosso''. Eine ausgezeichnete Pflücksalat- Variante ist Eichblattsalat, der genauso angebaut wird. Aussaat: ab Februar unter Glas, ab Ende März im Freiland Standort u. Pflege: wie beim Kopfsalat Abstand der Reihen: 25 bis 30 cm Abstand in der Reihe: 25 bis 35 cm Ernte: ab Ende Mai Verwendung: Die ersten Blätter können bereits von jungen Pflückpflanzen geschnitten werden. Man nimmt jeweils nur die äußeren Blätter. Die Pflanze bildet einen kräftigen Stängel, an dessen Spitze laufend neue Blätter nachtreiben, so dass noch mehrfach geerntet werden kann. Anzucht: wie beim Kopfsalat. Gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit ist besonders wichtig. P:ùcksalat wird weniger von Schnecken befallen als Kopfsalat und ist auch ansonsten recht unempfindlich. Diingen: wie beim Kopfsalat Radicchio Sorten: Der leicht bittere Geschmack und noch mehr die dekorative rote Blattfärbung haben den Radicchio zu einer begehrten Salatbeigabe gemacht. Die Ansprüche an Boden und Klima sind mäßig. Geeignet sind vor allem Sorten des Palla-Rossa-Typen. Aussaat: Mitte Juni bis Ende Juli Standort u. Pflege: siehe Düngung Abstand der Reihen: 30 cm Abstand in der Reihe: 30 cm Ernte: Oktober bis November Verwendung: Im Oktober und noch Anfang November kann geerntet werden. In Regionen mit frühen Herbstfrösten sollte rechtzeitig mit Folie abgedeckt werden: denn der Radicchio verträgt nur geringe Minusgrade. Anzucht: Die Aussaat im März ist nur bei durchgehend warmer Anzucht im Glashaus sinnvoll. Am günstigsten sät man zwischen Mitte Juni und Ende Juli im Freilandbeet. Düngen: Das Beet wird nur schwach gedüngt. Anfangs regelmäßig hacken und in den Sommermonaten ausreichend wässern. Pflanzenschutzmaßnahmen sind für den robusten Radicchio in der Regel nicht nötig. Zuckerhut, Zichoriensalat Die Zichorie ist besser mit dem Sortennamen Zuckerhut bekannt In manchen Gegenden wird sie auch Fleischkraut genannt. Anzucht: Die Anbaubedingungen gleichen exakt der Kultur von Radicchio, mit dem der Zichoriensalat eng verwandt ist. Bei einem späteren Erntetermin wird der leicht bittere Geschmack der Blätter gemildert. Römischer Salat Aussaat: ab Ende Februar unter Glas, April bis Juni im Freiland Abstand der Reihen: 30 cm Abstand in der Reihe: 30 cm Ernte: ab Ende Juli Der Römische Salat, auch Romana Salat genannt, bildet sozusagen eine Minderheit in der Salatfamilie. Manchem ist er eher als Sommerendivie oder Bindesalat bekannt. Anzucht und Kultur ist ähnlich wie beim Kopfsalat. Für eine frühe Ernte ist Vorkultur ab Ende Februar empfehlenswert; sonst genügt die Direktsaat im Freiland ab April. Geerntet 4 werden die Pflanzen, wenn sie eine Höhe von 35 bis 40 cm erreicht haben. Schnittsalat Schnittsalat, auch Lattich genannt, ist ein enger Verwandter des Pflücksalats. Er wird recht selten angebaut, obgleich er noch früher a1s die anderen Salate geerntet werden kann. Der Ertrag ist nicht hoch aber der erste Salat im Jahr ist natürlich besonders begehrt. Die Aussaat erfolgt im Freiland; Vorkultur und Umpflanzen entfallen. Die Blätter werden bereits bei einer Länge von nur 10 cm geschnitten. Neue Blätter treiben nach und ermöglichen weitere Ernten. Ebenfalls als „Schnittsalat'' wird gelegentlich Kopfsalat bezeichnet, der für eine frühe Ernte dicht gesät und im jungen Zustand geerntet wird. Folgeernten sind hier allerdings nicht möglich. Aussaat: Mitte März bis April Abstand der Reihen: 20 cm Abstand in der Reihe: 3 bis 5 cm Ernte: April bis Mai 5