Medieninformation Abrufbar unter www.astellas.ch, Presse & Links l www.pr-kfs.ch, Mediendienst. Anstieg von Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) in Europa Potenziell über 39 000 unentdeckte Fälle pro Jahr Im Rahmen des 24. Europäischen Kongresses für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ECCMID) in Barcelona wurden die Daten der bislang grössten Prävalenzstudie zur Clostridium-difficile-Infektion (CDI) in Europa präsentiert. Die Resultate bekräftigen den dringenden Handlungsbedarf im Umgang und in der Vorsorge hinsichtlich der zunehmenden nosokomialen Infektion in den Industriestaaten ganz Europas. Wallisellen, 15. Mai 2016: Das Auftreten von CDI in Europa hat deutlich zugenommen. Im Vergleich zu früheren Studien ist die Anzahl von 4,1 auf 7,9 Fälle pro 10 000 PatientenBettentage gestiegen, dies in der Zeit zwischen 2008 und 2012/2013. Das ist eine Erkenntnis aus der EUCLID-Studie, deren Ergebnisse am 12. Mai 2014 in Barcelona während der ECCMID vorgestellt wurden. Gemäss dieser Studie bleiben an einem Tag durchschnittlich 109 Fälle von CDI wegen mangelnden klinischen Verdachts oder unzureichender Labortests unentdeckt. Dies führt zu jährlich 39 000 potenziell unentdeckten Fällen in Europa. Am häufigsten kommt der CDI-PCR-Ribotyp 027, einer der virulentesten Erregerstämme, vor. «Diese Studie zeigt auf, wie wichtig es ist, dass wir die Durchführung von CDI-Tests in Krankenhäusern verbessern, um dem zunehmenden Auftreten von CDI in Europa entgegenzuwirken», sagt Professor Mark Wilcox, Professor für Medizinische Mikrobiologie, Leeds Teaching Hospitals & University of Leeds. Bei mehr als 50 Prozent der untersuchten Krankenhäuser stellt er die unzureichende Einhaltung von vorgeschriebenen CDI-Testabläufen fest. Über einen Fünftel der eingegangenen Proben waren im Krankenhaus vor Ort gar nicht auf CDI untersucht worden. Die mangelhafte Durchführung der CDI-Tests ist darauf zurückzuführen, dass sie bei 52,1 Prozent der Krankenhäuser in Europa nur auf Anforderung von Ärzten stattfinden. Daraus erwächst die Notwendigkeit, die Testpolitik und Auswahl der Labormethoden in den Spitälern Europas zu vereinheitlichen und auf ein gemeinsam hohes Niveau zu halten. Länder, welche CDI-Tests vorschriftsgemäss und richtlinienkonform durchführen, weisen den kleinsten Anteil an diesem ansteckenden C. difficile-Erregerstamm auf. Zur Lage in der Schweiz, die nicht an der EUCLID-Studie teilnahm, bestätigt Dr. med. Sarah Tschudin Sutter, Oberärztin an der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel, den Missstand in Bezug auf das Fehlen aktueller Daten zum Auftreten und zur Häufigkeit von CDI in der Schweiz. «Zudem fehlen Erkenntnisse betreffend den zurzeit zirkulierenden Ribotypen von C. difficile und den gängigen Nachweismethoden in den Schweizer Spitälern und mikrobiologischen Laboratorien. Solche Erkenntnisse sind essenziell, um lokale Richtlinien zu Diagnose, Therapie und Prävention von CDI zu erstellen.» Astellas Pharma AG Grindelstrasse 6, CH-8304 Wallisellen Tel. +41 (0)43 233 60 20, Fax +41 (0)43 233 60 30 [email protected], www.astellas.ch Für weitergehende Informationen kontaktieren Sie bitte: Dr. Helge Frebel, Astellas Pharma AG, Grindelstrasse 6, CH-8304 Wallisellen, [email protected], Telefon +41 43 233 4119, www.astellas.ch Mindy Dooa, Astellas Pharma Europe Ltd., England, [email protected], Telefon +44 1784 419 444 Über die EUCLID Die europäische, multizentrische, prospektive zweijährige Punktprävalenzstudie zu Clostridium-difficile-Infektionen bei hospitalisierten Patienten mit Diarrhö (EUCLID) wurde von Astellas Pharma Europe Ltd. initiiert und finanziell unterstützt. Professor Mark Wilcox, Professor für Medizinische Mikrobiologie, Leeds Teaching Hospitals & University of Leeds, Vereinigtes Königreich, und seine Forschungsgruppe koordinierten die Studie mit Unterstützung der EUCLID Core Group. Die Untersuchung umfasste 482 Krankenhäuser in 20 europäischen Ländern. Sie erhob Daten von insgesamt 7181 Stuhlproben, die an zwei verschiedenen Tagen entnommen wurden: einer im Winter 2012/13 und einer im Sommer 2013. Mehr Informationen sowie Literaturhinweise finden Sie auf der Seite: http://www.multivu.com/mnr/71400524-EUCLID-clostridium-difficile-infection. Über die Clostridium-difficile-Infektion (CDI) CDI ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch eine Infektion der inneren Gewebeschicht des Dickdarms mit C. difficile-Bakterien hervorgerufen wird. Die Bakterien produzieren Toxine, die eine Entzündung des Dickdarms und Durchfall verursachen und in einigen Fällen sogar zum Tod führen können. Typischerweise entsteht CDI bei Patienten nach Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika, da diese die normale Darmflora schädigen und C. difficile-Bakterien sich infolgedessen ungehindert vermehren können. Das Risiko für eine C. difficile-Infektion bzw. einen Rückfall ist besonders hoch bei Patienten ab 65 Jahren. Mit den aktuell verfügbaren Therapien treten bei bis zu 25 Prozent der Patienten innerhalb von 30 Tagen nach der Erstbehandlung Rückfälle auf. Diese hohe Rückfallquote wurde von der Europäischen Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ESCMID) als grösste Schwierigkeit bei der Behandlung von CDI bezeichnet. Über Astellas Pharma Europe Ltd. Astellas Pharma Europe Ltd. mit Sitz in Grossbritannien ist der europäische Hauptsitz der in Tokio ansässigen Astellas Pharma Inc. Astellas ist ein pharmazeutisches Unternehmen, das sich der Verbesserung der Gesundheit aller Menschen durch die Bereitstellung innovativer und zuverlässiger Medikamente verschrieben hat. Als Teil seiner Unternehmensphilosophie plant Astellas, durch die Kombination von herausragender Forschung und Entwicklung mit guten Marketingfähigkeiten zu einem globalen Unternehmen heranzuwachsen und sich auf dem globalen Pharmamarkt weiter zu entwickeln. Astellas Pharma Europe Ltd. umfasst 21 Niederlassungen in ganz Europa, im Nahen Osten und in Afrika, einen Forschungs- und Entwicklungsstandort sowie drei Produktionsstätten. Das Unternehmen beschäftigt in den genannten Regionen circa 4300 Mitarbeitende. Weitere Informationen über Astellas Pharma Europe Ltd.: www.astellas.eu; Astellas Pharma AG: www.astellas.ch. 2