PRESSEMITTEILUNG Erste Ergebnisse der EUCLID-Studie Clostridium-difficile-Infektionen in Deutschland nehmen zu München, 17. Juli 2013 Auf 10.000 Patientenbett-Tage kommen in Deutschland 10,2 Clostridiumdifficile-Infektionen (CDI) und damit deutlich mehr als in einer Erhebung von 2008. Das ist das Ergebnis der bisher größten Studie zur Prävalenz von CDI, die im Rahmen des 23. ECCMID (European Congress of Clinical Microbiology and Infectious Diseases) erstmals vorgestellt wurde. Das Problem: Rund ein Viertel der Patienten werden mit der aktuell üblichen Testfrequenz gar nicht diagnostiziert – und erhalten demzufolge auch keine Therapie. Die Punktprävalenzstudie EUCLID1 (EUropean, multicentre, prospective bi-annual point prevalence study of CLostridium difficile Infection in hospitalised patients with Diarrhoea), die von Astellas Pharma Europe unterstützt wird, hat das Ziel, aktuelle epidemiologische Daten zu Clostridium-difficile-Infektionen in Europa zu erheben. Im ersten Teil der Studie wurden europaweit an einem Tag im vergangenen Winter in 482 Krankenhäusern 3.923 Stuhlproben gesammelt und in nationalen Referenzlaboratorien auf CDI untersucht. Ein weiterer Probentag ist für Juli bzw. August vorgesehen. 1 Davies KA et al. Poster presented at ECCMID 2013; LB2968 Für Deutschland wurde eine CDI-Inzidenz von 10,2 Fällen auf 10.000 PatientenbettTage erhoben. Verglichen mit 2008 bedeutet das eine Zunahme um 37,8 % – in der ECDIS-Erhebung2 lag die Inzidenz bei 7,4. Dabei ist die Anzahl der Tests in etwa gleich geblieben. 2008 wurden 72 Tests auf 10.000 Patientenbett-Tage durchgeführt, bei der aktuellen Erhebung 70. Und auch im europaweiten Vergleich (6,6 CDI-Fälle auf 10.000 Patientenbett-Tage) liegt Deutschland über dem Durchschnitt. 72 80 70 70 ECDIS (2008) 60 EUCLID (2012) 50 40 30 20 7.4 10 10.2 0 Anzahl der Tests/10.000 Patientenbett-Tage Anzahl der CDI-Fälle/10.000 Patientenbett-Tage Abb.: EUCLID-Ergebnisse Deutschland Als problematisch sehen die Autoren der Studie um Professor Mark Wilcox, Mikrobiologe an der Universität Leeds, das gängige Diagnoseverfahren der Krankenhäuser an. Rund ein Viertel (24,6 %), der in den Nationalen Referenzlaboren positiv getesteten Proben, wurde in den örtlichen Krankenhäusern gar nicht untersucht. Und das, obwohl die ESCMID (European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases) die CDI-Diagnostik für jede nosokomiale Diarrhö empfiehlt. Laut EUCLID setzen europaweit nur 10,6 % der Krankenhäuser die Diagnostik bei stationären Durchfallpatienten routinemäßig ein, in 52 % der Fälle wurde dann eine Diagnostik durchgeführt, wenn der Arzt diese explizit anforderte. Und auch die Qualität der Diagnostik ist noch nicht optimal. So wurde der zweistufige 2 Bauer MP et al. Lancet 2011;377:63-73 Diagnosealgorithmus (Glutamatdehydrogenase-Test plus Toxinnachweis) nur in 27,4 % der Krankenhäuser routinemäßig eingesetzt. „Diese Studie hat gezeigt, dass an einem einzigen Tag 82 Patienten mit CDI wegen nicht durchgeführter Tests oder unzureichender Bereitschaft zur klinischen Aufklärung gar nicht diagnostiziert wurden und insgesamt 246 Patienten ein falsches Ergebnis erhielten. Diese Ergebnisse zeigen, dass noch mehr getan werden muss, um die aktuellen Testverfahren zur Diagnostizierung von CDI in europäischen Krankenhäusern zu verbessern ", fasst Wilcox sein Fazit zusammen. Clostridium difficile: Gefährliche Rückfälle Clostridium difficile ist ein grampositives sporenbildendes Bakterium, das sowohl in der Umwelt als auch im Darm gesunder Erwachsener vorkommt. Erst wenn – insbesondere durch die Einnahme von Antibiotika – die bakterielle Darmflora beeinträchtigt ist, kommt es zu einer Ausbreitung des Bakteriums, das dann Toxine produziert, die zu massiven Diarrhöen mit teils schwerwiegenden und potenziell tödlich verlaufenden Komplikationen führen. Das größte Problem im Umgang mit dieser Infektion ist laut ESCMID die hohe Zahl der Rezidive nach zunächst erfolgreicher Behandlung.3 Dies betrifft rund ein Viertel der CDI-Patienten. Hier bietet das seit Januar 2013 in Deutschland erhältliche Makrozyklin Fidaxomicin (Dificlir™), einen deutlichen Vorteil gegenüber bisherigen Standardmedikamenten. So reduzierte sich unter Fidaxomicin die Rückfallrate im Vergleich zu oralem Vancomycin um 46 % und die relative Verbesserung der nachhaltigen klinischen Heilung lag bei 18,3 %.,4 Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat Fidaxomicin kürzlich einen beträchtlichen Zusatznutzen zur Behandlung von Clostridium-difficile-Infektionen bei schwerkranken und/oder rekurrenten Fällen bestätigt.5 Somit ist die Überlegenheit des neuen Antibiotikums nun auch offiziell belegt. 3 Bauer MP et al. Clin Microbiol Infect 2009;15:1067-79 DW et al. Clin Infect Dis 2012; 55(Suppl 2):93-103 5 Gemeinsamer Bundesausschuss gemäß § 91 SGB V, Anlage XII, 04.Juli 2013 4 Crook PRESSEKONTAKT Redaktion: Selinka/Schmitz Public Relations GmbH Monika Funck Weinsbergstr. 118 a 50823 Köln Tel. 0221 / 9 49 99 74 Fax 0221 / 9 49 99 79 E-Mail: [email protected] Herausgeber: Astellas Pharma GmbH Georg-Brauchle-Ring 64-66 80992 München [email protected] www.astellas.com/de Über Fidaxomicin Fidaxomicin ist ein orales, makrozyklisches Antibiotikum, das speziell zur Behandlung von Clostridiumdifficile-Infektionen (CDI) entwickelt wurde.a Es inhibiert die bakterielle RNA-Polymeraseb, dies führt zu einer Inhibition der Sporenc,d,e - und Toxinbildungf sowie zum Zelltod von Clostridium difficile. Fidaxomicin hat ein sehr spezifisches Wirkspektrum, so dass die Darmflora weitgehend erhalten bleibt. c,d Die Wirksamkeit und Sicherheit von Fidaxomicin in der Behandlung von Patienten mit CDI wurde in zwei Phase-III-Zulassungsstudien bestätigt.g,h Bezüglich der klinischen Heilungsrate, dem primären Endpunkt der Studien, war Fidaxomicin gegenüber Vancomycin nicht unterlegen. Die Rezidivraten konnten durch Fidaxomicin signifikant um 46 Prozent im relativen Vergleich zu Vancomycin reduziert werden.i Auch bezüglich der nachhaltigen Heilungsrate resultierte ein signifikanter Vorteil zugunsten von Fidaxomicin. Das Sicherheitsprofil beider Substanzen war in den Studien vergleichbar gut. Fidaxomicin ist in der EU seit Dezember 2011 zur Behandlung einer CDI bei Erwachsenen zugelassen. Es wird über 10 Tage zweimal täglich in einer Dosis von je 200 mg verabreicht. Über die Astellas Pharma GmbH Astellas Pharma GmbH, mit Sitz in München, ist die deutsche Tochtergesellschaft des weltweit tätigen Astellas Konzerns, an dessen Spitze sich die in Tokio ansässige Astellas Pharma Inc. befindet. Europäische Zentrale ist die Astellas Pharma Europe Ltd. (London, Großbritannien). Astellas ist ein forschungsorientiertes pharmazeutisches Unternehmen, das mit innovativen und bewährten Arzneimitteln zur Verbesserung der Gesundheit und der Lebensqualität der Menschen weltweit beitragen will. Ziel des Unternehmens ist, durch Konzentration exzellenter Fähigkeiten in Forschung & Entwicklung sowie im Marketing ein kontinuierliches Wachstum in den pharmazeutischen Märkten der Welt zu realisieren. Astellas Pharma Europe ist verantwortlich für 21 Niederlassungen in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika, einem Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie 3 Produktionsstätten mit insgesamt ca. 4.100 Mitarbeitern. Weitere Informationen zur Astellas Gruppe finden Sie im Internet unter www.astellas.com und www.astellas.de. Informationen zu Astellas Antiinfektiva finden Sie unter www.astellas-antiinfektiva.de. ___________________________ a Sullivan KM et al. Ann Pharmacother 2010; 44:352-9 Artsimovitch 2012 CID 2012:55 (Suppl 2): S127-S131 c Louie TJ et al. Antimicrob Agents Chemother 2009;53:261–3 d Louie 2012, CID 2012:55 (Suppl 2): S132-S142 e Babakhani F et al. Clin Infect Dis 2012; 55 (Suppl 2):S162-95 f Babakhani F et al. J Antimicrob Chemother 2013 Mar;68(3):515-22 g Louie TJ et al. N Engl J Med 2011; 364:422-31 h Cornely OA et al. Lancet Infect Diseases. 2012;12(4):281-9 i Crook DW et al. Clin Infect Dis 2012;55(suppl 2):93-103 b