Medieninformation Abrufbar unter www.astellas.ch, Presse & Links l www.pr-kfs.ch, Mediendienst Zählt zu den häufigsten im Spital erworbenen Infektionen Potenziell tödlich: Clostridium difficile Infektion (CDI) Eine Clostridium difficile Infektion (CDI) ist eine potenziell tödlich verlaufende Krankheit und gehört zu den häufigsten im Spital erworbenen Infektionen1. Ein neues Gutachten informiert die politischen Entscheidungsträger Europas über notwendige Änderungen zur Verbesserung der Diagnostik und Behandlung der CDI. Wallisellen, 7. August 2013: Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die Diagnostik und Therapie von CDI zu verbessern. CDI ist in Industrieländern die Hauptursache für im Spital erworbenen (nosokomialen) Durchfall.2 In einem Bericht, der anlässlich einer durch die European Hospital and Healthcare Federation (HOPE) ausgerichteten Tagung veröffentlicht wurde, zeigen Experten aus ganz Europa die derzeit bestehenden Mängel im Umgang mit CDI auf. Sie erläutern die notwendigen Schritte, sie zu beheben. Übereinstimmend mit den im Bericht genannten Mängeln äussert sich Professor Jacques Schrenzel, Mikrobiologe und Leiter des bakteriologischen Zentrallabors des Universitätsspitals Genf: «Für die Schweiz existieren immer noch keine genauen Daten zur Verbreitung der Clostridium difficile Infektion. Uns fehlt sogar eine umfassende Übersicht über die in unserem Land verwendeten mikrobiologischen Methoden.» CDI ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch eine Infektion der inneren Gewebeschicht des Dickdarms mit C. difficile-Bakterien hervorgerufen wird. Die Bakterien produzieren Toxine, die eine Entzündung des Dickdarms und Durchfall verursachen. Spitalpatienten mit CDI weisen im Vergleich zu Patienten ohne CDI 3,4 eine bis zu dreimal höhere Wahrscheinlichkeit auf, im Spital – oder innerhalb eines Monats nach der Infektion – zu sterben. Darüber hinaus hat CDI enorme Auswirkungen auf das Gesundheitswesen. Der Aufenthalt im Spital kann sich bei infizierten Patienten um eine bis drei Wochen verlängern5,6,7, was zusätzliche Kosten von bis zu 14 000 Euro verursacht.8 Die in verschiedenen europäischen Ländern beobachtete Häufigkeit von CDI variiert sehr stark.9,10,11,12,13 Allerdings führen Mängel bei der Erkennung von CDI-Fällen zu Unsicherheiten bezüglich der wahren Verbreitung dieser nosokomialen Infektion. Eine im Jahr 2010 in Spanien durchgeführte umfassende InzidenzStudie zeigte auf, dass zwei Drittel aller CDI-Fälle entweder nicht erkannt oder falsch diagnostiziert worden waren.14 Astellas Pharma AG Grindelstrasse 6, CH-8304 Wallisellen Tel. +41 (0)43 233 60 20, Fax +41 (0)43 233 60 30 [email protected], www.astellas.ch Der Bericht mit dem Titel «CDI in Europe» wurde von einer Gruppe führender europäischer Spezialisten für Infektionskrankheiten mit Unterstützung der Astellas Pharma Europe Ltd. verfasst. Er zeigt auf, inwiefern CDI eine Bedrohung für die Patientensicherheit und für die Qualität der Versorgung darstellt. Der Bericht gibt im Rahmen der aktuellen politischen Vorstösse der EU Empfehlungen zur Optimierung des CDI-Managements ab. Diesen zufolge soll einerseits eine verstärkte Sensibilisierung auf Anzeichen und Symptome der CDI mit dem Ziel einer erhöhten Test- und Diagnosequote erreicht werden. Andererseits sollen die Richtlinien zur Behandlung von CDI und der Infektionskontrolle bekannter gemacht und eingehalten werden. Ebenso plädiert der Bericht für die Einführung von landesweiten Überwachungssystemen in allen Mitgliedstaaten sowie für eine vermehrte Sensibilisierung und Aufklärung der Patienten. «Es ist unerlässlich, dass Regierungen das Management von CDI als zentralen Indikator für die Patientensicherheit und die Qualität der Versorgung erkennen und das Vorhandensein von entsprechenden Massnahmensystemen sicherstellen», erläutert Prof. Mark Wilcox. Er ist Professor für Medizinische Mikrobiologie an der Universität Leeds und einer der Autoren des Berichts «CDI in Europe». «CDI stellt in Spitälern und Pflegeheimen ein Problem dar und kann die Ressourcen des Gesundheitswesens massiv belasten. Ich denke, dass die zur Umsetzung vorgeschlagenen Empfehlungen zu einer verbesserten Erkennung von CDI und infolgedessen zu einer Verringerung ihrer Häufigkeit und Auswirkungen auf das Leben der Patienten führen wird.» Der Bericht deckt eine Reihe von Gründen für den ungenügenden Umgang mit CDI auf. In vielen Ländern mangelt es bei Ärzten und anderen Mitarbeitenden des Gesundheitswesens am Bewusstsein für CDI, weshalb diese nur unzureichend diagnostiziert wird. In solchen Fällen erfolgt die Behandlung verspätet oder wird gänzlich unterlassen, was zu erhöhter Morbidität und Komplikationen in der Therapie von Begleiterkrankungen führt. Auch proaktive Massnahmen zur Infektionskontrolle können verzögert erfolgen, wodurch ein Risiko für weitere Ausbrüche besteht. Schliesslich findet man in lediglich einem Drittel der europäischen Länder nationale Richtlinien zur CDI-Diagnose15, wobei CDI-Tests in privaten und öffentlichen Pflegeeinrichtungen generell nur begrenzt durchgeführt werden. «Wir sind froh über diesen Bericht und seine Empfehlungen. Sie tragen dazu bei, dass wir Patienten mit CDI besser behandeln können», sagt Pascal Garel, Vorstandsvorsitzender der HOPE. «Nosokomiale Infektionen, insbesondere CDI – eine europaweit verbreitete Infektion –, stellen für Spitäler ein vorrangiges Problem dar. Wir kennen Lösungen und bewährte Praktiken. Ziel unserer verstärkten Bemühungen ist es nun, diese in ganz Europa voranzutreiben, um nosokomiale Infektionen und die durch sie verursachte Belastung für Spitäler und Patienten verringern zu können.» Eine vollständige Version des Berichts in englischer Sprache und seiner Empfehlungen ist unter folgendem Link verfügbar: www.epgonline.org/anti-infectives-knowledge-network/index.cfm 2 Für weitergehende Informationen kontaktieren Sie bitte: Dr. Helge Frebel, Astellas Pharma AG, Grindelstrasse 6, CH-8304 Wallisellen, [email protected], Telefon 0041 43 233 4119, www.astellas.ch Mindy Dooa, Astellas Pharma Europe Ltd., England, [email protected], Telefon 0044 1784 419 444 Anmerkung Die Autoren des Berichts streben einen Wandel auf politischer Ebene an. Dies mit dem Ziel, – dass Erkenntnisse aus der CDI-Forschung in sinnvolle und hilfreiche politische Massnahmen umgesetzt werden; – dass das Bewusstsein für CDI erhöht wird; – dass die mikrobiologische Überwachung und Testung optimiert und standardisiert werden; – dass europaweit ein verbesserter Standard für das Management von CDI (einschliesslich Diagnostik, Therapie, Infektionskontrolle und Prävention) gefördert wird und – schliesslich auch Ergebnisse im Hinblick auf Patienten besser ausfallen. Diese Bemühungen zielen nicht darauf ab, die wichtigen Projekte des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) d. h. das von der ECDC finanzierte «European CDI Surveillance Network (ECDIS-Net)»-Projekt und der European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID) zu duplizieren. Vielmehr sollen die in akademischen Kreisen durchgeführten Projekte ergänzt und die aus diesen und weiteren Initiativen resultierenden Ergebnisse weiter verbreitet werden. Über die Clostridium difficile Infektion (CDI) CDI ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch eine Infektion der inneren Gewebeschicht des Dickdarms mit C. difficile Bakterien hervorgerufen wird. Die Bakterien produzieren Toxine, die eine Entzündung des Dickdarms und Durchfall verursachen und in einigen Fällen sogar zum Tod führen können.16 Typischerweise entsteht CDI bei Patienten nach Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika, da diese die normale Darmflora schädigen und C. difficile Bakterien sich infolgedessen ungehindert vermehren können.16,17 Das Risiko für eine C. difficile Infektion bzw. einen Rückfall ist besonders hoch bei Patienten ab 65 Jahren.18 Mit den aktuell verfügbaren Therapien treten bei bis zu 25 Prozent der Patienten innerhalb von 30 Tagen nach der Erstbehandlung Rückfälle auf.19,20,21 Diese hohe Rückfallquote wurde von der ESCMID als grösste Schwierigkeit bei der Behandlung von CDI bezeichnet.22 Über HOPE HOPE, die European Hospital and Healthcare Federation, ist eine internationale, im Jahr 1966 gegründete Non-Profit-Organisation. HOPE vertritt nationale öffentliche und private Spitalvereinigungen und Krankenhausträger, darunter Vereinigungen örtlicher und regionaler Behörden oder nationale Gesundheitssysteme. Aktuell gehören HOPE 34 Organisationen aus den 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, der Schweiz und der Republik Serbien an. Ziel von HOPE ist es, die Gesundheit der Bevölkerung Europas zu verbessern, hohe Pflegestandards in den Spitälern zu erreichen und die Effizienz in der Organisation und im Betrieb von Spitalund anderen Gesundheitsbetrieben ohne Vernachlässigung der Menschlichkeit zu steigern. Weitere Informationen über HOPE: www.hope.be. 3 Über Astellas Pharma Europe Ltd. Astellas Pharma Europe Ltd. mit Sitz in Grossbritannien ist der europäische Hauptsitz der in Tokio ansässigen Astellas Pharma Inc. Astellas ist ein pharmazeutisches Unternehmen, das sich der Verbesserung der Gesundheit aller Menschen durch die Bereitstellung innovativer und zuverlässiger Medikamente verschrieben hat. Als Teil seiner Unternehmensphilosophie plant Astellas, durch die Kombination von herausragender Forschung und Entwicklung mit guten Marketingfähigkeiten zu einem globalen Unternehmen heranzuwachsen und sich auf dem globalen Pharmamarkt weiter zu entwickeln. Astellas Pharma Europe Ltd. umfasst 21 Niederlassungen in ganz Europa, im Nahen Osten und in Afrika, einen Forschungs- und Entwicklungsstandort sowie drei Produktionsstätten. Das Unternehmen beschäftigt in den genannten Regionen circa 4300 Mitarbeitende. Weitere Informationen über Astellas Pharma Europe Ltd.: www.astellas.eu; Astellas Pharma AG: www.astellas.ch. Literatur – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 1 Ananthakrishnan AN. Clostridium difficile infection: epidemiology, risk factors and management. Nat Rev Gastroenterol Hepatol. 2011;8:17-26. 2 Crobach MJ, et al. 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