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Kanonische Chinesische Medizin
Arnaud Versluys - PhD, MD (China), LAc
Was bedeutet Kanonische Chinesische Medizin?
Die Kanonische Chinesische Medizin ist der Zweig der Chinesischen Medizin, der an den in den
Klassikern oder Kanons der Westlichen und Östlichen Han-Dynastie beschriebenen Lehrsätzen
ausgerichtet ist. Sie bildet das Fundament sowohl der klinischen als auch der theoretischen
Chinesischen Medizin wie wir sie heute kennen. Die Kanonische Chinesische Medizin besteht aus
zwei Hauptrichtungen, der „Schule der medizinischen Klassiker des Gelben Kaisers“ (huangdi 黃帝
yijing
pai
醫 經 派 )
und
der
„Schule
von
klassischen
Rezepten
des
Göttlichen
Landmanns“ (shennong 神農, jingfang pai 經方派).
Der historische Hintergrund
Die Chinesische Medizin entstand in verschiedenen Regionen während der vier nicht-industriellen
Jahrtausende v. u. Z. aus unzähligen, umfassenden Erfahrungswerten. Durch das Fehlen eines
einheitlichen und zusammenhängenden Gedankensystems existierte die Chinesische Medizin über
Jahrhunderte als Volksmedizin mit den charakteristischen Merkmalen aus überlieferten Bräuchen
und praktischen medizinischen Handlungen.
Mit der Erweiterung des menschlichen Weltwissens und dem Verblassen der Irrtümer, entstanden
strukturiertere Vor-Daoistische und Ur-Daoistische naturalistische Ansichten. In der Folge erhielt die
medizinische Forschung eine neue Ausrichtung durch die zunehmend umfassenderen Erkenntnisse aus den
Naturbeobachtungen. Dies ermöglichte die Systematisierung der Medizin und ihre Etablierung als einheitliche
und messbare Wissenschaft.
Mit der Einführung einer standardisierten chinesischen Schrift während der Qin-Dynastie, begann die
systematische Aufzeichnung dieser Erkenntnisse. In den fünf Jahrhunderten vor 200 v. u. Z. waren die
„Hundred Schools of Thought“ mit der Verfassung der Lehrsätze aus allen wissenschaftlichen Disziplinen
befasst. So beteiligten sich zahlreiche Gelehrte an der Erstellung der ersten medizinischen Klassiker, wie dem
„Inneren Klassiker des gelben Kaisers“ huangdi neijing 黃帝內經”, dem “Klassiker des gelben Kaisers der 81
schwierigen Fragen“ huangdi bashiyi nan jing 黃帝八十一難經”, etc.
Bis in die späte Westliche Han-Dynastie bildeten diese Bücher den Hauptteil der standardisierten Medizin und
führten alle anerkannten Theorien und Methoden zu einem letztlich schlüssigen System zusammen. Durch den
Selektionsprozess am Beginn der Standardisierung konnten die meisten irrelevanten, aus dem Volksglauben
stammenden, Aspekte abgelegt werden. Dies bildete schließlich die Schwelle zur Kanonischen Chinesischen
Medizin, d.h. der Chinesischen Medizin, die nach den Lehrsätzen der theoretischen medizinischen Schriften
und der klinischen Kanonischen Rezepturen der Han-Periode praktiziert wird.
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Die Abhandlung über Kälteerkrankungen und Komplexe Störungen shanghan zabing
lun 傷寒雜病論 und ihre Stellung in der Kanonischen Chinesischen Medizin
Vertreter beider genannter Richtungen traten in einen wissenschaftlichen Dialog mit dem Ziel
sich gegenseitig zu ergänzen und Unstimmigkeiten zu klären. Aber erst während der
Östlichen Han-Dynastie wurde ein Werk verfasst, dem es gelang sowohl die theoretischen als
auch die klinischen Schulen weiter zu integrieren. Obwohl sie ursprünglich der klinischen
Tradition der Kanonischen Rezepturen des „Divine Farmer“ entstammten, erschien mit
Zhang Zhongjings ‚Abhandlung über Kälteerkrankungen und Komplexe Störungen‘ („Treatise
on Cold Damage and Complex Diseases“) das erste Handbuch, das alle Verfahren der
klinischen Kräutermedizin zusammenfasste. Zhang Zhongjing selbst schreibt in seinem
Vorwort, dass er die Theorien des Neijing und Nanjing genauso in seine Untersuchungen mit
einbezog, wie Kräuterrezepturen aus vielen Regionen und weitere damals verbreitete
Erkenntnisse. Ebenso übernahm er ein Pulsdiagnoseverfahren der Han-Dynastie, das auf
den Schriften „Methods for Pulse Assessment pingmai fa 平脈法” und „Methods for Pulse
Differentiation bianmai fa 辨 脈 法 ” der Westlichen Han-Dynastie basierte. Außerdem
integrierte er klimatische Theorien der frühen Han-Dynastie über Yin und Yang, fünf Phasen
und sechs Qi in ein klinisch relevantes System der „Sechs Schichten“ Differenzierung. Alle
Teile, die aus den „Great Treatise on Yin and Yang yinyang dalun“ verwandt wurden, finden
sich im „Neijing Suwen“ in den Kapiteln 67 bis 74.
Untersuchungen der Kanonischen Chinesischen Medizin aus der
Sicht des „Shanghan Zabing Lun“
Als beispielhafte Schrift der Kanonischen Chinesischen Medizin kann daher das Studium des „Shanghan
Zabing Lun“ den Ursprung unserer Medizin verdeutlichen und alle Aspekte der medizinischen Wissenschaft der
Han- und Prä-Han-Periode prägnant aufzeigen. Es vermag ebenfalls die Ursprünge aller sich später
entwickelnden Richtungen der Chinesischen Medizin aufzuzeigen. Die Beschäftigung mit einigen der leichter
zugänglichen Aspekte der Arbeiten Zhang Zhongjings ermöglicht daher den heutigen TheoretikerInnen und
PraktikerInnen gleichermaßen sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft der Chinesischen Medizin zu
verstehen sowie ihre theoretischen Grundlagen und klinischen Anwendungen zu erfassen.
Die Ausbildung in Kanonischer Chinesischer Medizin durch Dr. Arnaud Versluys beinhaltet wichtige Aspekte der
Kanonischen Medizin und vermittelt den TeilnehmerInnen ein tieferes Verständnis der Struktur und Entwicklung
der klinischen Chinesischen Medizin. Dies ermöglicht ein tieferes theoretisches Verständnis und verbessert die
klinische Wirksamkeit. Die Ausbildung umfasst zentrale Theorien des Neijing und Nanjing und vermittelt
umfangreiches Kräuterwissen nach den „Divine Farmer’s Materia Medica Classic shennong bencao jing 神農本
草經” und „Yiyin Decoction Classic yiyin tangye jing 伊尹湯液經”. Auch wird eingehend und unter vielen
Aspekten gelehrt, wie „Shanghan Lun“ und „Jingui Yaolue“ zu verstehen sind, und wie damit gearbeitet werden
kann. Im praktischen Teil wird auf Grundlage dieser Klassiker, auf diagnostischer Ebene mit fortgeschrittener
Pulsdiagnose und abdominaler Palpation gearbeitet sowie auf therapeutischer Ebene mit der Anwendung
sowohl von Kräutern als auch von Akupunktur. Kein klinisches Spezialgebiet wird unberücksichtigt bleiben und
die TeilnehmerInnen werden in der Lage sein, die echten klassischen Behandlungen der Chinesischen Medizin
besser und wirksamer in der heutigen Praxis anzuwenden.
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2016
JGYL Modul 3: 04.-06. März 2016 – Stephen Bonzak / Übersetzung:
Silke Burkart (3 Tage – 25 U.-Std.)
Erkrankungen im Jingui Yaolue – Teil 3
Kurszeiten: Freitag-Samstag: 09.00 - 18.00 Uhr / Sonntag: 09.00 - 15.30 Uhr
Creditstunden: 25
Kosten: 525 € / AGTCM-Mitglieder: 420 €
Anmeldung bis 2 Wochen vor Kursbeginn
Kursbeschreibung
Dr. Arnaud Versluys u.a. unterrichtet die Ätiologie, Pathologie und Behandlung von über 70 komplexen
Erkrankungen wie sie im Jingui Yaolue („Wesentliches aus dem Goldenen Kabinett“) verzeichnet sind.
Es werden so gut wie alle Erkrankungen des originalen Textes detailliert diskutiert. Die TeilnehmerInnen sollen
so eine schlüssige Einsicht in die Pathomechanismen der oft chronischen, hartnäckigen und schwächenden
Krankheiten bekommen. Die Rezepturen des Jingui Yaolue werden im jeweiligen klinischen Zusammenhang
erklärt.
Der Großteil des Unterrichts folgt Kapitel für Kapitel, Zeile für Zeile der ursprünglichen Reihenfolge des Jingui
Yaolue. Weiterhin werden alle 36 gynäkologischen Erkrankungen in großer Detailliertheit unterrichtet. Sie sind
die Grundlage für alle Geburtshilflich-gynäkologischen Erkrankungen in der Chinesischen Medizin.
Das Verständnis dieser 36 Erkrankungen soll es den TeilnehmerInnen erlauben die Geburtshilfe und
Gynäkologie wie Zhang Zhongjing sie praktizierte zu verstehen.
Liste der Erkrankungen für JGYL Modul 1, 2 und 3:
Krampf Erkrankung (jing)
Erkrankung durch Feuchtigkeit (shi)
Sommer-Hitze Erkrankung (ye)
Lilien Knollen Erkrankung (baihe bing)
Fuchs und Verwirrung Erkrankung (huhuo bing)
Yin Yang Toxin Erkrankung (yinyang du bing)
Malaria Erkrankung (nuebing)
Wind Schlag Erkrankung (zhongfeng bing)
Finger- und Gelenks-Erkrankung (lijie bing)
Blut-Behinderungs-Erkrankung (xuebi bing)
Leere und Erschöpfungs-Erkrankung (xulao bing)
Lungen Auszehrungs-Erkrankung (feiwei bing)
Lungen Abszess Erkrankung (feiyong)
Husten und gegenläufig aufsteigendes qi Erkrankung (kesou shangqi)
Rennendes Ferkel qi Erkrankung (bentun bing)
Verlegte Brust Erkrankung (xiongbi bing)
Herzschmerz Erkrankung (xintong bing)
Kurzatmigkeit (qi duan)
Abdominale Fülle Erkrankung (fuman bing)
Kälte Hernien Erkrankung (hanshan bing)
Nahrungsstagnations-Erkrankung (sushi bing)
Wind Kälte Erkrankung der fünf zang (wuzang fenghan bing)
Leber Klebrigkeit
Einschnürung der Milz
Nieren Klebrigkeit
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3
Schleim Husten Erkrankung (tanyin kesou bing)
Verzehrender Durst Erkrankung (xiaoke bing)
Tröpfelndes Wasserlassen Erkrankung (xiaobian linli bing)
Wasser qi Erkrankung (shuiqi bing)
Gelbsucht Erkrankung (huangdan bing)
Schreck und Angst Erkrankung (jingji bing)
Erbrechen und Diarrhoe Erkrankung (outu xiali bing)
Erbrechen von Blut, Nasenbluten und Blut Kollaps Erkrankung (tu niu xiaxue bing)
Wunden und Abszess Erkrankung (chuangyong bing)
Nässende Wunden Erkrankung (qinyin chuangbing)
Schwangerschaftserkrankung: Schwangerschaft (furen renshen bing: renshen)
Schwangerschaftserkrankung: vorbestehende Massen Erkrankung (sujia bing)
Schwangerschaftserkrankung: Drohende Fehlgeburt (kalt)
Schwangerschaftserkrankung: Blutandrang im Mutterleib (baozhu) mit Blutung (heiß) (louxia)
Schwangerschaftserkrankung: Abdomineller Schmerz (jiaotong)
Schwangerschaftserkrankung: Erbrechen (outu)
Schwangerschaftserkrankung: erschwertes Wasserlassen (heiß) (xiaobian nan)
Schwangerschaftserkrankung: Wasser qi, erschwertes Wasserlassen (kalt) (shuiqi)
Schwangerschaftserkrankung: Unterstützung der Schwangerschaft (heiß)
Schwangerschaftserkrankung: Unterstützung der Schwangerschaft (kalt)
Postpartum Erkrankung: postpartal kalt(chanhou yumao)
Postpartum Erkrankung: postpartales Fieber (chanhou fare)
Postpartum Erkrankung: postpartale abdominelle Schmerzen (chanhou futong)
Postpartum Erkrankung: postpartaler abdomineller Schmerz (qi) (chanhou futong)
Postpartum Erkrankung: postpartaler abdomineller Schmerz (Blut) (chanhou futong)
Postpartum Erkrankung: postpartaler abdomineller Schmerz (Hitze) (chanhou futong)
Postpartum Erkrankung: postpartale Wind-Kälte (chronisch) (chanhou zhongfeng)
Postpartum Erkrankung: postpartale Wind Kälte (akut) (chanhou zhongfeng)
Postpartum Erkrankung: postpartale Dysenterie und extreme Leere (chanhou xiali jixu)
Postpartum Erkrankung: postpartale Erschöpfung (chanhou xuying buzu)
Komplexe Frauenerkrankungen: Hitze tritt in die Blutkammer ein (re ru xueshi)
Komplexe Frauenerkrankungen: Pflaumenkern qi (meihe qi)
Komplexe Frauenerkrankungen: Unruhe der Organe (zangzao)
Komplexe Frauenerkrankungen: Unter dem Gürtel Erkrankung (daixia bing)
Komplexe Frauenerkrankungen: Gehemmter Menstruationsfluss (jingshui buli)
Komplexe Frauenerkrankungen: Scharfer abdomineller Schmerz (fuzheng chitong)
Komplexe Frauenerkrankungen: Verdrehte Blase (zhuanbao)
Komplexe Frauenerkrankungen: Menstrualer Kollaps (xianjing)
Komplexe Frauenerkrankungen: Harter Uterus und unaufhörliche Leukorrhoe (zangjian pi buzhi)
Komplexe Frauenerkrankungen: Vaginale Flatulenz (yin cui)
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Diagnostik
JGYL Modul 4: 21.-24. April 2016 – Tony Todd / Assistenz: Laurie
Ayres (ab 40 T.)
Übersetzung Maximilian Beer (3,5 Tage – 27 U.-Std.)
Jingui Yaolue Abdominaldiagnose
Kurszeiten: Donnerstag: 15.30 - 20.00 Uhr / Freitag: 10.00 - 18.00 Uhr / Samstag: 10.00 - 18.00 Uhr/
Sonntag: 09.00 - 15.00 Uhr
Creditstunden: 27
Kosten: 657 € / AGTCM-Mitglieder: 525,60 €
Anmeldung bis 2 Wochen vor Kursbeginn
Kursbeschreibung
Japanische Bauchdiagnose, “Fukushin” genannt, ist die Diagnosekunst, die im mittelalterlichen Japan basierend
auf den kanonischen Schriften von Zhang Zhongjing entwickelt wurde. Bei genauer Inspektion des Shanghan
Zabing Lun offenbaren sich unzählige Verweise auf Zustände des Abdomens, die nur durch tatsächliche
Palpation des Abdomens diagnostiziert werden konnten. Obwohl sich diese Kunstfertigkeit in China nie wirklich
entwickelte erblühte sie in Japan. Fukushin 腹診 bezieht sich im speziellen auf den von Japanischen Gelehrten
während der Edo-Periode (1603-1867 n.C.) entwickelten Stil der Bauchdiagnose, die mit dem Zweck der
Verschreibung der Han-Dynastie Rezepturen von Zhang Zhongjing angewandt wurde.
Als integraler Teil von Dr. Arnaud Versluys „Canonical Chinese Medicine Training™“ wird Fukushin von Tony
Todd unterrichtet, um die abdominellen Muster den Formula-Methoden und -Familien zuzuordnen. Im
Pulsdiagnose-Kurs wird ein Schlüssel-und-Schloss System vorgestellt, mit dem Pulse für zahlreiche Rezepturen
erkannt werden können, während im Fukushin-Teil des Kanonischen Trainings ein zweites Standbein von
Zhang Zhongjings ursprünglichen Diagnosemethoden eingeführt wird, das als Spiegel der Pulsdiagose dient
und so ein fehlersicheres System der diagnostischen Gegenprobe ermöglicht.
In den Modulen 1-3 der Jingui Yaolue-Reihe lernen die TeilnehmerInnen die Ätiologie und Pathologie der
verschiedenen Krankheiten des Jingui kennen. In JGYL Modul 4 wird vermittelt wie diese Zustände anhand der
Bauchdiagnose diagnostiziert werden können. Da die Pulsdiagnose schwierig ist und man lange Zeit zu ihrer
Vervollkommnung braucht, benutzte Zhang Zhongjing als zweite diagnostische Methode die Bauchpalpation.
Die Kombination dieser diagnostischen Methoden ermöglicht eine sichere und schnelle Identifikation der
indizierten Rezeptur. Weiterhin kann die Bauchdiagnose manchmal unklare Pulsbefunde erhellen oder
Zustände identifizieren bevor sie im Pulsbild sichtbar werden.
In diesem Seminar sollen die TeilnehmerInnen die Theorie der Abdominaldiagnose komplexer Krankheiten
nach dem Jingui Yaolue, inklusive einem tiefen Verständnis der Pathomechanismen sowie die Interpretation der
praktischen Befunde und ihre direkte Umsetzung in eine Kräutertherapie mit klassischen Rezepturen erlernen.
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JGYL Modul 5: 11.-14. August 2016 – Arnaud Versluys / Assistenz:
Laurie Ayres (ab 40 T.) / Übersetzung: Maximilian Beer
(3,5 Tage – 27 U.-Std.)
Jingui Yaolue Pulsdiagnose
Kurszeiten: Donnerstag: 15.30 - 20.00 Uhr / Freitag: 10.00 - 18.00 Uhr /
Samstag: 10.00 - 18.00 Uhr/ Sonntag: 09.00 - 15.00 Uhr
Creditstunden: 27
Kosten: 657 € / AGTCM-Mitglieder: 525,60 €
Anmeldung bis 2 Wochen vor Kursbeginn
Kursbeschreibung
Während der Han-Dynastie wurden Diagnosen hauptsächlich anhand des Pulses erstellt. Jede Kräuterformula
kann durch ein oder mehrere Pulsmuster identifiziert werden. Obwohl im Jingui Yaolue viele Pulse erwähnt
werden sind die entscheidenden Details oft versteckt, geradeso als ob das Wissen nur implizit erwähnt und eher
im Text eingelassen wäre. Daher liegen die hauptsächliche Stärke und der wichtigste Beitrag der Linie von Tian
Hemings Kanonischen Rezepturen zur Chinesischen Medizin darin, dass sie dieses fortgeschrittene Wissen
über die Pulsdiagnose kristallklar und offensichtlich macht. Dieses Wissen wurde niemals in einem Buch
festgehalten sondern ausschließlich mündlich von Dr. Tian Heming über Dr. Zeng Rongxiu an Dr. Arnaud
Versluys weitergegeben. Letzterer unterrichtet diese Materie seit Jahren weltweit in strukturierter und
systematisierter Form.
Am Jingui Yaolue Pulsdiagnose-Wochenende werden die TeilnehmerInnen Pulsmuster kennen lernen, die allen
in den ersten drei Jingui-Wochenenden unterrichteten Formula entsprechen.
Dies ermöglicht es der/dem Therapeutin/Therapeuten direkt vom Puls ausgehend zu diagnostizieren und zu
verschreiben, so wie es einst auch die Meister der Kanonischen Medizin praktizierten. Während in der
Shanghan Lun-Pulsdiagnose in der Tian-Linie die Pulse linear und entsprechend der sechs Schichten
strukturiert sind, sind die Pulse des Jingui, die den komplexen Erkrankungen (zabing) zugeordnet sind,
verzwickter und nicht-linear und reflektieren die komplizierte und verwickelte Natur dieser Erkrankungen. Die
größere Betonung auf den pathologischen Produkten (Schleim, Stase, Eiter etc.) wird in den Pulsmustern
offensichtlich.
Während dieses Seminars werden Sie die primären und sekundären Pulsmuster für alle in den ersten drei
Jingui Yaolue-Wochenenden dieser Reihe besprochenen Formula kennen lernen. Daher kann dieses
Wochenende nicht einzeln, sondern nur nach Teilnahme an den ersten drei gebucht werden.
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Klinik
Modul 6: 17.-20. November 2016 - Arnaud Versluys
Übersetzung: Maximilian Beer (4 Tage – 30 U.-Std.)
Jingui Fallstudien
∙
Atmungssystem, Infektionskrankheiten - Gastroenterologie
∙
Neurologie und Kardiologie - Immunologie, Rheumatologie und Onkologie
∙
Gynäkologie, Geburtshilfe und Urologie - Dermatologie
Kurszeiten: Donnerstag-Samstag: 10.00 - 18.00 Uhr / Sonntag: 09.00 - 15.00 Uhr
Creditstunden: 30
Kosten: 720 € / AGTCM-Mitglieder: 576 €
Anmeldung bis 2 Wochen vor Kursbeginn
Kursbeschreibung
Das Shanghan Zabing Lun ist die erste historische Anleitung, die uns die Behandlung sowohl akuter als auch
chronischer komplexer Erkrankungen aufgrund äußerer Auslöser oder innerer Schäden lehrt. Es ist ein
Klassiker mit großem Nutzen für die moderne Praxis.
Während dieses Kurses wird uns Dr. Arnaud Versluys eine auf Fallstudien basierte Erläuterung der
Pathomechanismen und der Kräutertherapie einer Kernselektion moderner Krankheiten geben, gesehen und
analysiert durch die klassische Linse von Zhang Zhongjing. Die Fälle entspringen alle Dr. Arnaud Versluys’
persönlicher Praxiserfahrung und sind in modernen westlichen Praxen für Chinesische Medizin von großer
Bedeutung. Dr. Arnaud Versluys hat über Jahre ausschließlich den klassischen Stil der inneren Medizin nach
dem Shanghan Lun und Jingui Yaolue praktiziert und umfangreiche Erfahrung in diesem Feld gesammelt.
Der Kurs ist nach klinischen Themen aufgeteilt. Es werden Fallstudien zu allen Systemen präsentiert, z.B.:
Atmungstrakt, Infektionskrankheiten, Gastroenterologie, Neurologie, Kardiologie, Rheumatologie, Onkologie,
Gynäkologie, Geburtsvorbereitung, Urologie und Dermatologie.
Beispiele für zu besprechende Krankheiten sind: Grippe, Bluthochdruck, Morbus Menière, Morbus Crohn,
Depression, Schlaflosigkeit, Erkrankungen der Herzkrankgefäße, Emphysem, chronische Müdigkeit, Hämophilie,
Schlaganfall, rheumatoide Arthritis, Asthma, Krebs (gut- und bösartige Tumore), Arrhythmien, Infertilität,
Dysmenorrhoe, Amenorrhö, Fehlgeburt, um nur einige zu nennen.
Der Kurs möchte den TeilnehmerInnen eine tiefgehende und fortgeschrittene Anleitung zur effektiven
Behandlung allgemeiner Erkrankungen mit Kräutermedizin vermitteln. Durch Fallanalysen soll Verständnis der
Pathomechanismen erlangt werden und die Kräuterrezepturnen werden anhand praktischer Beispiele aus der
Klinik erklärt und besprochen. Alle vorhergehenden Seminare kulminieren in diesem Kurs. Es werden sowohl
Theorie als auch Puls-, Abdominaldiagnose und Rezepturmodifikation etc. besprochen. Die TeilnehmerInnen
werden dadurch effektiv auf die klinische Praxis der Kanonischen Chinesischen Medizin vorbereitet.
Kosten bei Buchung der Module JGYL 3-6 (2016)
2431,05 € / AGTCM-Mitglieder: 1944,84 €
Zahlbar in 4 Raten 607,76 € bzw. 486,21 € (März, Mai, August, November 2016)
Creditstunden: 109 – 14 Tage
Anmeldung bis 2 Wochen vor Kursbeginn des Moduls im Mai 2016
Gesamt JGYL: 20,5 Tage entsprechend 161 Stunden (à 45 Minuten).
Gesamte Ausbildung: Shanghan Lun und Jingui Yaolue: 53 Tage entsprechend 430
Stunden (à 45 Minuten).
Nähere Informationen: www.abz-mitte.de
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Arnaud Versluys, PhD, MD (China), LAc
Dr. Arnaud Versluys ist einer der wenigen westlichen
Gelehrten, die eine volle medizinische Ausbildung in
China abgeschlossen haben.
Er verbrachte mehr als 10 Jahre an den chinesischen
Universitäten von Wuhan, Beijing und Chengdu, wo er seine Studien nacheinander mit dem
Bachelor, Master und Doktor in Chinesischer Medizin abschloss.
Er studierte dabei das Shanghan Lun über viele Jahre in einem traditionellen LehrerSchüler Verhältnis. Dr. Versluys’ Leidenschaft als
Gelehrter gilt dem klassischen (Kanon) Han-Dynastie Stil der
Chinesischen Medizin. Bis 2009 arbeitete er als Assistenz-Professor an
der “School of Classical Chinese Medicine“ am „National College of Natural Medicine in Portland, OR, USA“.
Zurzeit praktiziert er in seiner privaten Praxis in Portland, OR, und unterrichtet national und international in
zahlreichen Seminaren.
Tony Todd BSc. (Hons), MBAcC, MRCHM
Tony Todd ist Akupunkteur, Kräuterspezialist, Shiatsu-Therapeut und Dozent in
Akupunktur am International College of Oriental Medicine (ICOM). 1993 schloss er eine
Ausbildung zum Shiatsu-Therapeuten ab und besuchte 1993 und 1994 Kurse in Tuina und
Akupunktur in Shanghai/China. Nach einer 4-jährigen Ausbildung am ICOM begann Tony
Todd Akupunktur zu praktizieren. Danach besuchte er zahlreiche Weiterbildungen bei
führenden Lehrern in Großbritannien, Europa und Japan. Er lernte den Manaka Stil in Akupunktur sowie
japanische Meridiantherapie und koreanische Handakupunktur. 2003 wurde er Mitglied im europäischen Zweig
der Toyohari Vereinigung. In diesen Jahren begann auch sein großes Interesse an der Bauchdiagnose.
2005 bildete er sich in Kampo, der japanischen Kräutermedizin weiter und beendete 2011 die Shanghan Lun
und Jingui Yaolue-Ausbildung bei Arnaud Versluys.
Tony Todd ist Teilzeit-Dozent und Ausbildungs-Koordinator am International College of Oriental Medicine, East
Grinstead, East Sussex. Seine Interessen umfassen auch Taichi und Qigong.
Laurie Ayres
Laurie Ayres ist Absolvent des London College of Traditional Acupuncture and Oriental
Medicine (LCTA). Er studierte dort drei Jahre Akupunktur, eineinhalb Jahre Tuina, zwei
Jahre Chinesische Arzneimitteltherapie und absolvierte zwei Jahre Praxis unter
Supervision. Er hält einen BSc (Hons) in Akupunktur, ein Diplom in Akupunktur (Lic Ac),
Tuina (Lic Tuina) und östlicher Kräutermedizin (oriental herbal medicine Lic OHM). Laurie
Ayres ist Mitglied des British Acupuncture Council (BAcC), der British Tui Na Association (BTNA) und des
Register of Chinese Herbal Medicine (RCHM).
Laurie ist seit 2006 ein engagierter Schüler von Dr. Arnaud Versluys. Um seine Studien und Forschung weiter
zu verfolgen reist er in Europa und den USA und konzentriert sich dabei auf die klassische Chinesische
Arzneimitteltherapie des Shang Han Lun Systems entsprechend der Tian Linie. Laurie ist der Leiter und erste
Lehrer des Britischen Zweiges des ICEAM. Sie erreichen ihn unter [email protected]
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Maximilian Beer
Nach einem 5-jährigem Studium der Chinesischen
Medizin an der Middlesex University in London,
studierte und hospitierte Maximilian Beer noch ein
weiteres Jahr in Peking, bevor er sich dann im August
2008 in einer Bamberger Gemeinschaftspraxis niederließ. Seit 2007 reges Interesse an
der von Dr. Arnaud Versluys konzipierten Ausbildung in „Kanonischer Chinesischer Medizin“, mit zahlreichen
Besuchen bei Seminaren und Kliniktagen, sowie Hospitationen in Deutschland, England, in der Schweiz und
den USA bei Dr. Arnaud Versluys und Nadine Zäch. Im Sommer 2011 Teilnahme an der Dr. Zeng Konferenz in
Portland, Oregon. 2012 erfolgte der Abschluss der Ausbildung in „Kanonischer Chinesischer Medizin“ in
Offenbach.
Schon seit Ende des Studiums Beginn der Übersetzungs- und Dolmetschertätigkeit für den VSM-Verlag und
beim TCM-Kongress in Rothenburg. Zu den übersetzten Titeln zählen u.a. "Das Blutstase-Syndrom",
"Diagnose in der Chinesischen Medizin", und "Chinesische Pharmakologie II", sowie
verschiedene Artikel für das ZTCM und Naturheilpraxis.
Stephen Bonzak, MSTOM, DCCM, Lac
ist der Direktor des Institute of Classics of East Asian Medicine (ICEAM) in Chicago und
Senior-Dozent sowie klinischer Supervisor für das ICEAM weltweit. Er ist Gründer und
Direktor von „Health Traditions Acupuncture and Herbal Medicine Clinic” in Chicago.
Seinen Bachelor absovierte er an der Cornell University in Ithaca, NY und besuchte dann das Pacific College of
Oriental Medicine (PCOM), um dies mit dem Masters of Science in der traditionellen orientalischen Medizin
abzuschließen.
Stephen ist als Akupunkteur in Illinois zugelassen und er ist Board Certified von der National Certification
Kommission für Akupunktur und fernöstliche Medizin sowohl in Akupunktur als auch in Kräutermedizin.
Neben seiner Praxis lehrt er Kurse in der Kräutermedizin und Medizintheorie an PCOM, betreut Praktikanten im
Studenten in der Klinik, und ist der Vorsitzende des Abteilung in Oriental Medicine am PCOM.
Änderungen vorbehalten
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