Wie viele Vögel ist uns die Windenergie wert? In der

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Wie viele Vögel ist uns die Windenergie wert?
In der Informationsveranstaltung des Bürgervereins Etzhorn konnte man den Eindruck gewinnen als
ob die Vogelwelt durch die östlich von Etzhorn geplanten Windenergieanlagen bedroht sei. Natürlich
sprechen schöne Vogelbilder und Bilder mit durch Unmengen von Windenergieanlagen
„verschandelte“ Landschaften die emotionale Ebene der Besucher stark an. Hier wird unterschwellig
eine Information transportiert, die so nicht unwidersprochen bleiben darf.
Zahlen, die uns Bürgern eine Abwägung und eine Entscheidung möglich machen, wurden nicht
präsentiert. Es blieb bei Mutmaßungen. Und damit gleitet eine wichtige Entscheidung für Etzhorn
allein in den emotionalen Bereich ab. Wenn, wie dort vorgestellt, Tausende von Gänsen in das
Plangebiet einfallen und möglicherweise die eine oder andere Gans gegen die Mühlenflügel kommt
und dies nicht überlebt, wäre dies natürlich nicht schön. Aber wir können die Gänse nicht zum
alleinigen Maßstab machen. Es müssen Zahlen her, wie viele Vögel an einer Windenergieanlage
sterben können. Man hat sich vielerorts- auch mit aufwändiger intelligenter Technik - Mühe
gemacht dies festzustellen, aber die Ergebnisse sind dünn. Also stellt sich eine weitere Frage. Wie
viele von tausend in den Sommergebieten gestarteten Zugvögeln kommen in den Wintergebieten
an? Die Verluste sind erheblich und von der Natur „einkalkuliert“. Wie hoch wäre daran der
„Etzhorner Anteil“???
Und es stellt sich auch die weitere Frage, welche Tiere sich im Schutz einer Mühle ansiedeln.
Langjährige Erfahrungen aus anderen Gebieten sagen, dass Fasanen und Rebhühner gerne an
Windenergieanlagen siedeln. Man hört weiterhin von Windparks, wo im Laufe der Jahre die örtliche
Fauna vielfältiger wurde, entgegen allen Prognosen. Nun, ich für meine Person, erfreue mich mehr
an einem schönen Fasan, der immer da ist als an einer Gans auf der Durchreise.
Ich möchte in dieser Diskussion gerne aus der emotionalen Falle herauskommen. Es wurden uns nur
die Nachteile und keine Vorteile präsentiert. Eine Abwägung ist nicht möglich. Verluste gehören zur
Natur, die Nahrungskette besteht daraus. Irgendein Tier profitiert immer vom anderen. Für mich
unbestritten werden die Etzhorner Windenergieanlagen eine Veränderung in der Fauna bringen, aber
ist diese wirklich schlimm oder nur scheinbar dramatisch, was können wir als Ausgleich machen, um
die Fauna zu fördern, das sind die Fragen, die sich hier stellen.
Wir haben die Aufgabe langfristig zu denken und den Planeten lebenswert zu erhalten. Dazu gehören
unbestritten die erneuerbaren Energien und auch wir Oldenburger müssen unseren Beitrag leisten.
Wenn wir weiter so die fossilen Brennstoffe verbrauchen, dann kommen durch die Klimaerwärmung
die Gänse auch nicht mehr vorbei, weil deren Futtergebiete dann ganz woanders hingewandert sind.
Für mich steht nicht die kurzfristige Gans-perspektive im Vordergrund, sondern unser langfristiger
Bestand. Und dazu gehört intelligenter, aber nicht emotional gesteuerter Naturschutz.
Gustav Wehner
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