Univ. Prof.in Dr. Heide von Felden, Univ. Prof.in Dr. Marina Hennig, Univ. Prof. Dr. Peter Preisendörfer, Univ. Prof. Dr. Stefan Weyers Inhaltliche Skizze zum Graduiertenkolleg an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem Thema: „Leben in Übergängen. Junge Erwachsene zwischen Kontinuität und Diskontinuität in Bildung, Beruf und Familie“ Gliederung Forschungskonzept 1. Einleitung 2. Problemaufriss zum Stand der Forschung 3. Mögliche Dissertationsfelder Forschungskonzept 1. Einleitung Aufgrund weitreichender gesellschaftlicher Transformationen in den letzten Jahrzehnten sowie institutioneller Bedingungen, die diese Veränderungen nur unzureichend aufgefangen haben, hat sich die Lebenssituation von jungen Erwachsenen in Deutschland grundlegend gewandelt. Sie sind in hohem Maß von unsicheren Arbeitsverhältnissen betroffen, spüren in besonderer Weise die Auswirkungen des Abbaus wohlfahrtstaatlicher Einrichtungen, sie sind mit mehr Anforderungen an Flexibilität, Mobilität, hoher Arbeitsintensität und dem Umgehen mit Kontingenz und Unsicherheit konfrontiert, und ihre Zukunftserwartungen sind unklar. Während die Berufstätigkeit der Frauen weiter steigt, ist – für Frauen und Männer – die Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch die nach wie vor grundsätzlich nicht gelöste Kinderbetreuung problematisch. Vor dem Hintergrund dieser gesellschaftlichen Ausgangssituation lässt sich die generelle Forschungsfrage des geplanten Graduiertenkollegs folgendermaßen formulieren: Wie gehen junge Erwachsene in Deutschland mit den besonderen Herausforderungen und Unsicherheiten um, biographische Übergänge in Bildung, Beruf und Familie erfolgreich zu bewältigen. Das Graduiertenkolleg ist damit an der Schnittstelle von Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Familienforschung angesiedelt. 2. Problemaufriss zum Stand der Forschung Die Lebenssituation junger Erwachsener in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten durch tiefgreifende gesellschaftliche, demographische und ökonomische Transformationen wesentlich verändert. Betrachtet man die heute 20-40 Jährigen, also die Geburtsjahrgänge 1974-1994, so sind diese jungen Erwachsenen in die durch Globalisierung und neue Arbeitsmarktstrukturen gekennzeichnete Spätmoderne hineingeboren. Sowohl in West- und Nordeuropa, als auch in den Vereinigten Staaten hat sich der Prozess des Erwachsenwerdens gewandelt. Settersten und Ray (2010) nennen fünf Elemente, die das Erwachsenwerden für diesen kulturellen Kontext zentral bestimmen: Der Abschluss einer Ausbildung (1) und die Integration in den Arbeitsmarkt mit der damit verbundenen ökonomischen Selbstständigkeit (2), die es dem jungen Erwachsenen ermöglicht, aus dem Elternhaus auszuziehen und einen eigenen Haushalt zu gründen (3), eine Partnerschaft einzugehen (4) und sich im Rahmen von Partnerschaft und eigenständiger Lebensführung für Kinder zu entscheiden (5). Die neolokale Gattenfamilie, die Parsons für die 1950er und 1960er Jahre beschrieb, war eine wichtige Ausformung dieses Prozesses des Erwachsenwerdens. In dieser Epoche konnten der Abschluss einer Ausbildung, die ökonomische Selbstständigkeit und die Gründung eines eigenen Haushaltes relativ früh in einem engen zeitlichen Rahmen vollzogen werden. Dieser enge Zusammenhang besteht heute nicht mehr, weil die zeitlichen Strukturen des beginnenden Erwachsenenalters sich nicht nur verlängert, sondern teilweise aufgelöst haben, so dass es im Prozess des 1 Übergangs vom Jugend- zum Erwachsenenalter sehr viel weniger Sicherheiten gibt (Furstenberg 2010). Ursachen dafür liegen nach dem gesellschaftstheoretischen Konzept der reflexiven Modernisierung (Beck et al. 1996) in erster Linie in den Passungsprobleme zwischen weiterhin bestehenden Institutionen der industriellen Moderne und den neuen Herausforderungen durch Globalisierung und Individualisierung. Bereits 1986 konstatierte Ulrich Beck mit der Risikogesellschaft einen neuen Modus der Vergesellschaftung, den er mit dem Begriff der Individualisierung umschreibt (Beck 1986). Individuen seien aus traditionellen Herrschafts- und Versorgungsbezügen freigesetzt worden, sie hätten mit dem Verlust von traditionalen Sicherheiten im Hinblick auf Handlungswissen und leitende Normen umzugehen und müssten mit einer neuen Art der sozialen Einbindung zurechtkommen. Diese Individualisierung zeige sich insbesondere in der Ausbreitung neuer Lebensformen und der Entstandardisierung der Erwerbsarbeit (S. 220ff). „Die Institutionen handeln in rechtlich fixierten Kategorien von ‚Normalbiographien‘, denen die Wirklichkeit immer weniger entspricht“ (S. 214). Die gesellschaftlichen Veränderungen treffen die heute 20-40 Jährigen in besonderer Weise. Hans Bertram (2012) spricht an dieser Stelle von der „überforderten Generation“. Von den jungen Erwachsenen werden bei der Erwerbsarbeit „Höchstleistungen“ erwartet, die in dieser Weise weder von den Eltern noch von den Großeltern erbracht wurden. Zudem sollen sie für Nachwuchs sorgen und sich zeitintensiv um ihre Kinder kümmern. Hinzu kommen Fürsorgeleistungen gegenüber der eigenen Eltern- und Großelterngeneration, die ebenfalls mit erhöhten Ansprüchen verbunden sind. Die heute 20-40 Jährigen erscheinen als eine Generation zwischen Kontinuität und Diskontinuität. Kontinuität findet sich in den sie umgebenden Strukturen der industriellen Moderne, insbesondere im Bildungswesen und in einzelnen Segmenten des Arbeitsmarktes, aber auch in zum Teil noch vorherrschenden traditionellen Familienvorstellungen. Diskontinuität resultiert aus der Flüchtigkeit des modernen Lebens. Zygmunt Bauman (2008) verweist in seinen Analysen zur „flüchtigen Moderne“ auf das grundlegende Phänomen der Ungewissheit und Kontingenz, das kurzfristige, immer schneller aufeinanderfolgende Veränderungen mit sich bringt. Für ihn zeigt sich die flüchtige Moderne in der Kurzfristigkeit sozialer Beziehungen, dem sukzessiven Abbau sozialer Sicherungssysteme und der Überantwortung gesellschaftlicher Risiken und Unsicherheiten auf die Einzelnen. Daraus entstehen seiner Meinung nach Angst und Unsicherheit, die aus einem „Gefühl des Ausgeliefertseins“ (S. 43) resultieren. Es gibt keine traditionelle „Blaupause“ mehr (vgl. Beck 2001). Die Vorstellungen, Werte und Normen der Eltern und Großelterngeneration verlieren an Bedeutung. Auch wenn der Einzelne aufgrund seiner höheren Qualifikation eine größere Breite beruflicher Chancen vor sich sieht, ist es inzwischen viel schwerer, sich in einem bestimmten Berufsfeld fest zu etablieren und durchzusetzen (vgl. Beck/Beck-Gernsheim 1994). Die höhere Mobilität und häufigere Wechsel des Arbeitgebers führen dazu, dass der Einzelne sozial weniger gut in feste Bindungen eingebunden ist und das eigene Leben bzw. den eigenen Lebenslauf auf der Basis einer Vielzahl von Zufallskonstellationen aktiv konstruieren muss. Für die strukturellen Um- und Aufbrüche der Spätmoderne prägte Ortfried Schäffter (2001) den Begriff der Transformationsgesellschaft. „In der Transformationsgesellschaft nehmen die Interferenzen bislang getrennter Entwicklungen zu und setzen hierdurch weitere Entwicklungsstränge frei. So beeinflussen sich die Strukturentwicklungen in ihren jeweiligen Teilwirkungen und überlagern sich zu einem hochkomplexen Spannungsgefüge. Die Probleme, aber auch die Gestaltungschancen einer ‚Gesellschaft in struktureller 2 Transformation‘ sind daher Ausdruck der hieraus erwachsenden Optionssteigerungen und eines von ihnen ausgelösten Realisierungsdrucks“ (S. 45). Die Phase zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr ist heute durch eine Fülle von Entscheidungen gekennzeichnet, die für das gesamte Leben prägend sind. Zu diesen Entscheidungen gehören: der Übergang in die Ausbildung oder das Studium, der die fachliche Orientierung bestimmt, der Übergang von der Ausbildung in den Beruf, die Bewältigung verschiedener Übergänge einer diskontinuierlichen Erwerbsarbeit, da diese Generation in verstärktem Maß von unsicheren, atypischen und risikobehafteten Arbeitsverhältnissen betroffen ist (IG Metall 2012, Klammer 2008), in der Erwerbstätigkeit die Bewältigung zunehmender Anforderungen an Mobilität und Flexibilität sowie stetige Weiterbildungsbemühungen, gleichzeitig die Entscheidung für oder gegen eine Partnerschaft, Familie und Kinder, was neue Lebensschwerpunkte, ein anderes Zeitmanagement und Erschwernisse bei der Mobilität mit sich bringt. Die Appelle, für die Existenzsicherung allein verantwortlich zu sein und durch lebenslanges Lernen für jeden Wandel gewappnet zu sein, bewirken neben Ungewissheit und Unsicherheit verstärkte Anstrengungen, erfolgreich zu sein und sich gegen Konkurrenten durchzusetzen. Die gestiegene Erwerbstätigkeit von Frauen mag Resultat dieser Anstrengungen sein. Die Ungewissheit, auf längerfristige Beziehungen im sozialen Raum setzen zu können, hat neue Formen von Partnerschaft und Familie hervorgebracht. Höhere Anforderungen an Ausbildung und Studium gehen mit der beabsichtigten Verkürzung von Schulbildung und Hochschulbildung sowie mit Effizienzbestrebungen und Konkurrenzappellen einher. Die Folgen sind Leistungsdruck und Überforderung. Unter diesen Bedingungen ist es erklärbar, dass junge Erwachsene heute eher auf Kinder verzichten. Der Zeitpunkt für die Geburt des ersten Kindes liegt in Deutschland inzwischen bei durchschnittlich 29 Jahren; darüber hinaus sinkt die Zahl der Geburten pro Frau (derzeit bei 1,4), obwohl der Wunsch nach mehreren Kindern bei jungen Erwachsenen vorhanden ist, wie Untersuchungen belegen (Bertram 2012, S. 29). Dabei zeigen sich in unterschiedlichen Gruppen der jungen Erwachsenen durchaus Unterschiede. Besteht für Akademikerinnen und Akademiker in erster Linie das Problem der fehlenden Passung von Karriereambitionen und Zeit für Privatleben, Familie und Kinder, liegen die Probleme weiterer Gruppen junger Erwachsener auf anderem Gebiet. Beispielsweise kann eine Gruppe junger Frauen ausgemacht werden, die durch finanzielle und existenzielle Probleme geprägt ist, nur über geringe Bildung verfügt und häufig mehrere Kinder hat. Im Folgenden soll etwas näher auf das Forschungsfeld der sogenannten Übergangsforschung eingegangen werden. Anschließend werden wesentliche Strukturparameter und Entwicklungen in den Bereichen Bildung, Beruf und Familie skizziert. Sozialwissenschaftliche Übergangsforschung Bei einem Überblick über die Begriffe und Instrumentarien der Übergangsforschung (Griebel/Niesel 2004; Stauber et al. 2007; Schröer et al. 2014) ist feststellbar, wie sehr sich diese in den letzten Jahrzehnten angesichts des gesellschaftlichen Strukturwandels ausdifferenziert haben. Ursprünglich wurde bei „Übergangsriten“ von einem Dreischritt in linearer Richtung ausgegangen. Die Ethnologen Arnold van Gennep (1986) und Victor Turner (1989) beobachteten Initiationen in archaischen Gesellschaften und stellten (1) eine Ablösephase, (2) eine Schwellenphase oder „Liminalität“ und (3) eine Angliederungs- oder Integrationsphase fest. Diese Initiationen waren durch eine starke soziale Strukturierung gekennzeichnet, die die Menschen fest in Regeln und Konventionen einband. Prominent ist die Bezeichnung „Statuspassage“, die von Barney Glaser und Anselm Strauss (1971) geprägt wurde. Sie gingen ebenfalls von einem Ablöseprozess, einer Passage zwischen zwei Zuständen und der Eingliederung in einen neuen Zustand aus, aber die Art 3 der Statuspassagen war bei ihnen bereits durch zwei Prämissen differenziert: Zum einen seien Individuen in modernen Gesellschaften zunehmend damit konfrontiert, ihre Übergänge, die sich vervielfältigen, mit weniger Hilfe durch traditionale soziale Regulierungen zu bewältigen (S. 142f). Zum anderen gebe es eine Interdependenz zwischen individuellen Übergangsmustern und Veränderungen im Sozialgefüge insgesamt (S. 3). Die Perspektive umfasste jetzt Veränderungen auf unterschiedlichen Ebenen: Nicht nur Veränderungen und Übergänge im einzelnen Lebensverlauf, sondern auch soziale und gesellschaftliche Wandlungsprozesse (vgl. von Felden 2010a). Der Begriff Transitionen (Welzer 1993) differenziert die Übergangsprozesse noch weitgehender und legt relationale Perspektiven an. Zum einen ist mit diesem sozialpsychologischen Begriff gemeint, dass sowohl individuelle Handlungspotenziale und kapazitäten als auch gesellschaftliche Handlungsanforderungen und Rahmensetzungen bei der Analyse von Bewältigungsmustern in den Fokus genommen werden. Weil die subjektiven Konstruktionen derjenigen, sie sich in einer Transition befinden, eine große Bedeutung haben, ist allgemein häufig nicht auszumachen, wann eine Transition beginnt und wann sie endet. Im Übergang vom Studium in den Beruf etwa ist das Ende einer eventuellen Erwerbslosigkeit nicht zu planen, so dass die Transition in der Situation zu bewältigen ist (von Felden/Schiener 2010). Welzer legt mehr Wert darauf, die Bewegungsmomente einer Transition zu untersuchen und Nicht-Kausalität und Nicht-Linearität zuzulassen (Welzer 1993, S. 37). Er geht nicht mehr von einer Gerichtetheit aus oder einer positiven Entwicklung, die beispielsweise durch die Überwindung einer Krise wieder in eine gesellschaftlich integrierte, ausbalancierte Situation führt, sondern er konzeptualisiert Transitionen als ein Nebeneinander von konstruktiven, aufbauenden und destabilisierenden, entstrukturierenden Prozessen. Darüber hinaus bestimmt Welzer Transitionen als soziale Prozesse, „in denen die Gewohnheiten, Handlungs- und Deutungsroutinen und Wissensbestände aller Beteiligter Modifikationen unterworfen sein können“ (S. 37). Im Rahmen unseres Graduiertenkollegs legen wir ein relationales Forschungskonzept zugrunde, wie wir es in einer neueren Arbeit entwickelt haben (vgl. von Felden et al. 2014). Dieses Konzept ist zentral durch ein „Denken in Übergängen“ gekennzeichnet. Eine relationale Sicht, die das Subjekt in seinem interaktionalen Beziehungsgefüge betrachtet und die gegenseitige Interdependenz von Wandlungen auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen berücksichtigt, erweist sich angesichts des gesellschaftlichen Wandels als angemessener als jede Dualität. Insofern bekommen auch Prozesse der Aneignung, des Lernens und der Bildung in strukturellen Umbruchsperioden eine zunehmende Bedeutung. Auf die Frage, wie Individuen mit den Herausforderungen zunehmender Kontingenz umgehen könnten, lautet denn auch eine prominente Antwort, die „Aufmerksamkeit stärker auf die Struktur, Beschaffenheit und Voraussetzungen von Lern- bzw. Bildungsprozessen aus der Blickrichtung der Konstitutionsproblematik von Subjektivität zu richten“ (Marotzki 1990, S. 30). Konkret geht es Marotzki darum, Transformationen der Welt- und Selbsthaltungen stärker in den Fokus zu nehmen. Eine relationale Perspektive impliziert, dass Transitionen nur durch eine Verbindung von gesellschaftlichen und institutionellen Übergangsbedingungen mit individuellen Suchbewegungen und Bildungsprozessen erfassbar sind. Speziell die transformatorischen Lebenslagen der jungen Erwachsenen bieten sich als Gegenstand für diese Forschung an. Die Lebenslagen sind gekennzeichnet durch Beschleunigung, eine gleichzeitig zu leistende Bewältigung mehrfacher Übergänge, grundsätzliche Zukunftsunsicherheit durch ungesicherte Arbeitsverhältnisse und tendenziellen Abbau sozialstaatlicher Sicherungen sowie die Notwendigkeit, irreversible biographische Entscheidungen zu treffen, die sich auf den gesamten Lebensverlauf auswirken. Man kann sagen, dass sich an der Bewältigung von Übergängen wie in einem Brennglas Probleme und Krisenerfahrungen der jungen Generation fokussieren. In diesem Bereich lässt sich die Interdependenz von Subjekt- und Strukturdimensionen paradigmatisch erforschen. Strukturparameter im Bildungsbereich 4 Das Bildungssystem in Deutschland ist durch hohe soziale Selektivität, starke Versäulung, ein Berechtigungssystem und lange Ausbildungszeiten gekennzeichnet (vgl. Faulstich 2011). Hinsichtlich der Selektionsmechanismen soll eigentlich der Leistungsgedanke vorherrschend sein, allerdings wird auch noch in neueren Forschungsprojekten festgestellt, dass vorrangig die familiäre Herkunft über Chancen auf weiterführende Schulabschlüsse und entsprechende Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten entscheidet (vgl. Becker/Lauterbach 2010; Krüger et al. 2011). Die sogenannte Versäulung betrifft die starke Abgrenzung zwischen Bildungswegen der allgemeinen und der beruflichen Bildung. So ist ein Hochschulzugang in der Regel nur über das Abitur zu erlangen, während berufliche Ausbildungen nur in Ausnahmen einen Übergang in die Hochschulen ermöglichen. Seit vielen Jahren gibt es eine Diskussion über stärkere Anerkennungsregelungen und den Ausbau von zweiten und dritten Bildungswegen sowie von Quereinstiegen. Ein Blick in die Bildungsberichterstattung belegt aber, dass in Deutschland nur 2% ohne reguläre Hochschulzugangsberechtigung an Hochschulen studieren (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2012, S. 127). In anderen europäischen Ländern machen die „Non-Traditionell-Students“ einen recht bedeutenden Anteil an den Studierenden aus (vgl. Buhr et al. 2008; KMK 2009; Freitag et al. 2011). Zum dritten herrscht in Deutschland das Prinzip des Berechtigungswesens (Herrlitz 1997). Um ein Studium beginnen oder einen Beruf ausüben zu können, ist zunächst die Berechtigung dafür in Form eines Zeugnisses oder Zertifikates zu erwerben, sei es die Hochschulzugangsberechtigung oder eine entsprechende Berufsausbildung. In neuerer Zeit weichen Diskussionen über kompetenz- und qualifikationsorientierte Einstufungen – z.B. mit Rekurs auf den Europäischen Qualifikationsrahmen EQR (Europäische Kommission 2008) oder den deutschen Qualifikationsrahmen DQR (AK DQR 2011) – diese Regelung etwas auf. Allerdings dauert es noch, bis die neuen Regelungen flächendeckend Eingang in die Realität gefunden haben. Ein weiteres Problem besteht in den vergleichsweise langen Ausbildungszeiten in Deutschland. Das Durchschnittsalter bei Eintritt in eine vollqualifizierende Ausbildung ist auf 19,5 Jahre gestiegen (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2012). Der Grund ist zum einen die große Zahl an Jugendlichen mit Hochschulreife, zum anderen die langen Einmündungswege von Jugendlichen ohne und mit Hauptschulabschluss. Nach Absolvieren von Ausbildung oder Studium sind etliche junge Erwachsene schon bald 30 Jahre alt. Die Bemühungen, die Studienzeiten durch Einführung von BA- und MA-Studiengängen zu verkürzen, fruchten nicht wirklich, da ein BA-Studium nach durchschnittlich 8,7 Semestern (statt 6) abgeschlossen wird (vgl. Winter 2011), und viele Studierende an Universitäten darüber hinaus noch einen Masterstudiengang anhängen. Eine Verkürzung der Schulzeiten (G8) wurde in einigen Bundesländern eingeführt, aber z.T. wieder aufgehoben. Das Graduiertenkolleg möchte im Bildungsbereich u.a. erforschen, wie junge Erwachsene in ihren Übergängen mit erhöhten Bildungsanforderungen, starren Bildungsstrukturen, der Forderung nach einer möglichst frühzeitigen Berufseinmündung und Appellen an die Selbstverantwortung (Stichwort: Lebenslanges Lernen) umgehen und welche Lernprozesse sich in ihren Bewältigungsformen zeigen. Strukturparameter im Bereich des Berufslebens Was den beruflichen Bereich anbelangt, galt von den Gründungsjahren der Bundesrepublik Deutschland bis in die 1980er Jahre hinein die sogenannte „Normalbiographie“ als klassisches Muster des erwerbstätigen Menschen (vgl. Kohli 1985). Sie sah eine Dreiteilung des Lebenslaufs in Ausbildung, Beruf und Ruhestand vor und galt als gesellschaftliche Institution, an der sich Einrichtungen wie das Bildungssystem, die Systeme der sozialen Sicherung und auch das Steuersystem maßgeblich ausgerichtet haben. Das Rentensystem etwa rekurriert nach wie vor auf die Fiktion einer Normalbiographie, obwohl diese zunehmend so nicht mehr gelebt werden kann. Aufgrund der Veränderung der Erwerbsarbeit 5 seit den 1980er Jahren, die mit einer deutlichen Verlängerung, zum Teil sogar einer Verstetigung der anfänglichen „Job-Shopping-Periode“ einging und insgesamt eine Pluralisierung von Arbeitsverhältnissen und Arbeitszeiten mit sich gebracht hat, arbeiten Männer und Frauen nur noch in Ausnahmen lebenslang in Vollzeit. Sie sind nicht nur höheren Mobilitätsanforderungen ausgesetzt, sondern sollen sich auch flexibel zeigen in Hinsicht auf Arbeitszeiten, Arbeitsinhalte und berufliche Umorientierungen (vgl. z.B. Schmid 2014). Erwerbsarbeit entgrenzt sich zunehmend, und das Normalarbeitsverhältnis hat gegenüber atypischer Arbeit an Bedeutung verloren (Gottschall/Voß 2003; Jurczyk et al. 2009). Neben der Pluralisierung und Prekarisierung von Beschäftigungsformen – auch und insbesondere bei den Frauen – polarisieren sich die Arbeitszeiten (vgl. Jurczyk/Klinkhardt 2014, S. 59ff. sowie 67ff.). Während Hochqualifizierte immer länger arbeiten, wachsen in den einfachen Dienstleistungsberufen gerade die Teilzeit- und Minijobs. Ein stabiler Trend geht auch in Richtung einer Ausweitung von Schicht-, Nacht- und Wochenendarbeit. Erwerbsarbeit ist in den letzten Jahrzehnten also zeitlich flexibler und unregelmäßiger geworden. Das gilt für die Arbeitszeit im Tages- und Wochenverlauf wie für die lebenszeitliche Verteilung von Arbeit durch diskontinuierlichere Erwerbsbiographien, zunehmend auch für Männer. Der Anstieg erwerbsbedingter räumlicher Mobilität führt zu längeren Arbeitswegen, mehreren Arbeitsorten, Arbeiten unterwegs sowie Wochenend- und Fernpendeln. Erwerbsarbeit löst sich tendenziell von der Bindung an bestimmte Arbeitsorte. Auch der verstärkte Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien forciert die Flexibilisierung des Arbeitsortes. Darüber hinaus wird Erwerbsarbeit verdichtet und „subjektiviert“, d.h. die Verantwortung für die Arbeitsorganisation und ihren Erfolg wird mehr auf die einzelnen Beschäftigten selbst verlagert (Haubl/Voß 2011). Dies erhöht den Arbeits- und Zeitdruck auf die Beschäftigten, die zunehmend Stress- und Burnout-Phänomene aufweisen. Den Generaltrend der Veränderungen des Arbeits- und Erwerbslebens haben Günter Voß und Hans Pongratz (1998) mit dem Konzept des Arbeitskraftunternehmers einzufangen versucht. Wichtige Kennzeichen dieses „neuen Arbeitskraft-Typus“, der sich in abhängigen Tätigkeiten ebenso findet wie in selbstständiger Berufsarbeit, sind eine erweiterte Selbstkontrolle und Eigenverantwortlichkeit, der Zwang zu einer verstärkten Ökonomisierung der eigenen Arbeitskraft und eine Rationalisierung und Verbetrieblichung der kompletten Lebensführung. Für den Bereich des Berufslebens möchte das Graduiertenkolleg u.a. untersuchen, wie sich Muster der Berufseinmündung verändert haben, inwieweit die Idee des Normalarbeitsverhältnisse bei den jungen Erwachsenen noch verankert ist und inwieweit sie sich (kognitiv und im faktischen Lebensvollzug) dem Konzept des Arbeitskraftunternehmers angenähert haben. Strukturparameter im Bereich der Familie Das oben angesprochene Konzept der Entgrenzung umschreibt die zunehmende Brüchigkeit bis dahin für sicher gehaltener struktureller Ab- und Begrenzungen von Sphären des persönlichen Lebens und der Gesellschaft. Dies betrifft die zeitliche und räumliche Organisation von Arbeiten und Leben sowie die Geschlechterverhältnisse. Denn heute geht es nicht mehr darum, zwei stabile und klar strukturierte Sphären, Erwerb und Familie, passfähiger zu machen. Es geht vielmehr um die Bewältigung gleichzeitig stattfindender, aber nicht aufeinander abgestimmter Prozesse der Entgrenzung und in der Folge um die Notwendigkeit individueller Grenzziehungen als „Boundary Management“ oder „Doing Boundary“, damit Familienleben und Fürsorgeleistungen weiterhin möglich sind (Jurczyk et al. 2009). Entgrenzung mit Blick auf die Familie bedeutet, dass die Blütezeit des männlichen Ernährermodells, des männlichen Alleinverdieners und der Hausfrauenehe der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft vorüber ist und das Familienleben in vielen unterschiedlichen Formen und geschlechtsbezogenen Erwerbsarrangements stattfindet. 6 Familie ändert sich in dreierlei Hinsicht: Erstens gibt es morphologisch einen Bedeutungsverlust von Blutsverwandtschaft, Ehe und traditioneller Arbeitsteilung. Zweitens ist Familie sozialräumlich immer weniger mit einem Haushalt vor Ort gleichzusetzen, sondern vielmehr als multilokales Netzwerk zu verstehen. Drittens ist der Begründungszusammenhang von Familie immer weniger traditional vorgegeben; Familie ist keine selbstverständlich gegebene Ressource für Individuen und Gesellschaft mehr, sondern eine alltägliche und biografische Herstellungsleistung. Das „alte“ Muster der Arbeitsteilung zwischen den Bereichen Familie und Beruf sowie zwischen Frauen und Männern funktioniert nicht mehr, aber es ist kein neues an seine Stelle getreten. Zeitstrukturen haben sich gewandelt, feste Rhythmen sind weggefallen, Feierabend und Wochenende, die für das Leben von Familien sehr wichtig sind, werden ausgehöhlt. Dazu kommt permanenter Druck durch den Zwang zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit. Auch die weibliche Teilzeitarbeit ist nicht mehr der Lösungsweg zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, denn sie findet immer häufiger zu „untypischen“ Zeiten statt, an Nachmittagen, Abenden und Samstagen, worauf jedoch öffentliche Einrichtungen, insbesondere zur Kinderbetreuung, nicht eingestellt sind (Stuth et.al 2009). Das Sinken der Geburtsrate in Deutschland trotz bestehenden Kinderwunsches ist ein Indiz dafür, dass die Unterstützung junger Familien nach wie vor kritisch gesehen werden muss. Dabei spielt die Erwerbstätigkeit von Müttern, die in den letzten Jahren stetig zugenommen hat (vgl. Cornelißen et al. 2011), eine besondere Rolle. Im Vergleich zum europäischen Ausland gilt in Deutschland darüber hinaus nach wie vor die kulturelle Norm, Kinder für eine längere Phase bei der Mutter aufwachsen zu lassen, so dass vor allem Mütter die ElternzeitRegelung in Anspruch nehmen und zugunsten der Familien Teilzeit-Erwerbsarbeit annehmen (vgl. Hennig et al. 2012a). Damit verbunden ist auch die problematische Situation der Kinderbetreuung. In jüngster Zeit ist die Politik hier zwar tätig geworden, denn es gibt seit dem Jahr 2013 einen gesetzlichen Anspruch aller Eltern auf einen Kita-Platz. Allerdings ist die Realisierung aufgrund von finanziellen Problemen der Städte und Kommunen vielfach noch nicht umgesetzt. Auch die Einrichtung von Ganztagsschulen nimmt erst in den letzten Jahren Gestalt an und zeigt sich je nach Bundesland unterschiedlich. Auch wenn die Erosion der Normalfamilie und die vermehrte Frauenerwerbstätigkeit weitgehend positiv besetzt sind und flexible Arbeitszeiten sowie berufliche Mobilität neue Spielräume für Individuen und Familien eröffnen können, handelt es doch um folgenreiche und höchst zwiespältige Prozesse. Denn fast immer zeigen sich neben Optionssteigerungen und Flexibilitätsgewinnen auch Probleme der Orientierung und Neuordnung im alltäglichen Leben, so dass der Alltag noch mehr zur Arbeit wird (Jurczyk/Rerrich 1993). Familien als multilokales Netzwerk konstituiert sich nicht ausschließlich durch gemeinsames Wohnen und Wirtschaften, sondern kann als ein privates soziales Netz aufgefasst werden, welches von den Familienmitgliedern immer wieder hergestellt wird und sich über verschiedene Funktionen konstituiert, in deren Zentrum gegenseitige Bindungen und Unterstützung stehen (vgl. Hennig 2014). Familiennetzwerke umfassen das Zusammenleben mehrerer Generationen, wobei dieses Zusammenleben nicht an den Haushalt gebunden ist. In das Familiennetzwerk eingebunden sind neben Angehörigen der Kernfamilie, der Herkunftsfamilien und der weiteren Verwandtschaft oft auch Nichtverwandte (vgl. Hennig 2006, 2014). Dieses Zusammenleben zwischen den Generationen ist von Ambivalenzen geprägt (Lüscher/Pillemer 1996), denn im Zuge des sozialen Wandels haben sich Ansprüche und Wertsetzungen herausgebildet, die miteinander in Konflikt stehen. Als soziologisches Konzept steht der Begriff der Ambivalenz für Erfahrungen und Einsichten von Widersprüchen des Handelns, sozialer Strukturen, individueller und gesellschaftlicher Entwicklung im Horizont einer prinzipiellen Unauflösbarkeit (Lüscher/Pajung-Bilger 1998, S. 30f.). Gerade vor dem Hintergrund der Zunahme älterer Menschen spielen Ambivalenzen eine große Rolle, hauptsächlich bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege (Naegele/Reichert 1998; Reichert/Naegele 1999). Die Frage, wie sich denn die Beziehungen zwischen Familienmitgliedern gestalten, ist mit den gängigen Konzepten von Solidarität (Bengtson/Roberts 1991), Reziprozität (Leopold/Raab 2011) oder sozialem Austausch (Nye 1979) nicht hinreichend zu beantworten. Denn es geht hierbei nach Lüscher (2000) um Aushandlungsprozesse zwischen individuellen Wünschen und intergenerationalen 7 Verpflichtungen, zwischen widerstreitenden Gefühlen von Verbundenheit und Eigenständigkeit, zwischen Normen der Selbstverwirklichung und der sozialen Bindung. Das Graduiertenkolleg möchte in diesem Kontext u.a. erforschen, wie junge Erwachsene den Übergang in die Familiengründung meistern. Wie gelingt es ihnen, Gemeinsamkeit als Beziehungssystem herstellen, Fürsorgeleistungen zu erbringen und nicht in lauter individuelle Leben zu zerfallen. Zudem stellt sich die Anschlussfrage, welche Beziehungslogiken kompromissorientiertes bzw. konfliktbeladenes Handeln in intergenerationalen Familienbeziehungen beeinflussen. 3. Mögliche Dissertationsfelder Im Rahmen des Graduiertenkollegs sollen Dissertationen angefertigt werden, die die spezifische Situation junger Erwachsenen in biographischen Übergangen empirisch erforschen. Vermehrte empirische Anstrengungen erscheinen notwendig, weil in diesem Forschungsfeld bislang konzeptuell-theoretische Überlegungen, abgeleitet aus Diagnosen über wirtschaftliche und gesellschaftliche Megatrends, dominieren. Grundsätzliche Forschungsfragen sind: Wie gelingt es jungen Menschen heute, sich zwischen den Kontinuitäten und Diskontinuitäten als junge Erwachsene in die Gesellschaft zu integrieren, am Erwerbsleben zu partizipieren und Familien zu gründen? Wie gehen sie mit multiplen Übergängen in Bildung, Beruf und Familie um? Welche Wertorientierungen und Lebensentwürfe liegen zugrunde? Mögliche Dissertationsfelder sind: - Verdichtung und Diskontinuität: Zum Umgang mit multiplen, verdichteten und diskontinuierlichen Übergängen in Beruf und Familie In diesem Feld soll ein Dissertationsthema angesiedelt sein, das einerseits die Wahrnehmung zeitlicher Verdichtungen von zentralen biographischen Übergängen und die Wahrnehmung von Diskontinuität und andererseits diesbezügliche subjektiven Bewältigungsstrategien erforschen soll. Dabei erstreckt sich das Forschungsinteresse auf verschiedene Übergänge – den Übergang von der Ausbildung in den Beruf, zwischen unterschiedlichen Erwerbsepisoden und zwischen Familienphase und Beruf. Die Untersuchung soll junge Erwachsene mit unterschiedlichem Bildungsstand oder aus unterschiedlichen Milieus einbeziehen. - Flexibilität und Mobilität: Arbeitsmarktanforderungen und Ansprüche an das Privatleben in Übergängen zwischen Beruf und Familie Die hier zu erstellende Dissertation soll den Umgang mit Forderungen nach ständiger Flexibilität und Mobilität im Erwerbsleben bei jungen Erwachsenen untersuchen. Welche Auswirkungen hat die geforderte Arbeitsmobilität auf die Familie bzw. die Familiengründung? Was bedeutet ständige Flexibilität im Beruf für die berufliche und persönliche Identität? - Werte-Orientierungen: Lebensthemen und Werte junger Erwachsener in Übergängen in Bildung, Beruf und Familie Diese Dissertation soll die Werthaltungen junger Erwachsener in Übergängen untersuchen. Welche Bestrebungen liegen einer Karriereorientierung zugrunde? Oder: Welche soziopolitischen Haltungen, auch in Hinsicht auf die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung, lassen sich identifizieren? Oder: Welche Werte in Hinsicht auf Kinder und Erziehungsmodalitäten beeinflussen die Entscheidung für oder gegen Kinder? Wie wichtig sind Gemeinschaft, Partnerschaft und Familie für junge Erwachsene mit unterschiedlichem Bildungsstatus? - Soziale Beziehungen: Art, Bedeutung und Ausgestaltung sozialer Beziehungen in Übergängen der „Flüchtigen Moderne“ Diese Dissertation soll Veränderungen in den sozialen Beziehungen unter dem Eindruck multipler Übergänge untersuchen. Kann eine Kurzfristigkeit und Oberflächlichkeit in den Beziehungen festgestellt werden? Welche Rolle spielt dabei die Entwicklung neuer Kommunikationstechnologien? Welche Beziehungslogiken beeinflussen 8 kompromissorientiertes bzw. konfliktbeladenes Handeln in intergenerationalen Familienbeziehungen? Wie realisiert sich in sozialen Beziehungen der Anspruch auf ein „eigenes Leben“? - Übergänge als Lernanlässe: Welche Lernformen lassen sich bei unterschiedlichen Gruppen junger Erwachsener ausmachen? Die hier zu erstellende Dissertation soll die Lernformen junger Erwachsener in Übergängen untersuchen. Was und wie lernen junge Erwachsene im Übergang von der Ausbildung in den Beruf? Wie werden neue Habitusformen angeeignet? Was und wie lernen junge Erwachsene im Übergang zur Familie, beispielsweise bei der Geburt des ersten Kindes? Wie werden neue Lebensformen in alte Muster integriert, inwiefern werden Erwartungen enttäuscht oder erfüllt? 9 Literaturangaben Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen (AK DQR) (2011): Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. Online abrufbar unter: http://www.dqr.de [Stand: 04.10.2014]. Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Hrsg.) (2012): Bildung in Deutschland. Bielefeld. Bauman, Zygmunt (2008): Flüchtige Zeiten. 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