Mitschrift Grundprobleme der Mittelalterlichen Geschichte

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Grundprobleme der Mittelalterlichen Geschichte
Begriffsdefinition
Sie waren eine rückständige Gesellschaft.
Relikte der Zeit: Burg (Gotik), Töpfe, Schmiede, Culinarium, Wappen,
Historismus, Neugotik (2. Hälfte des 19 Jhd) Wien=Rathaus;
Die Mittelalterliche Zeit zu verklären und wieder zu entdecken geschah in der Romantik, von dort
stammt auch die Mittelalterforschung. Die Burgromantik wurde wiederbelebt, Burgen wurden
restauriert. (fr. 20 Jhd. König Willhelm II)
Begriff „Mittelalter“:
Die Epochenbezeichnung „medium aevum“ findet sich bei Petrarca und ist vom Humanismus, von
dem Petrarca ein Anhänger war, gezeichnet worden im 15-16 Jhd. Es wurde eine Distanz zur
jüngeren Vergangenheit hergestellt und eine Zeit für das Streben nach Wiederbelebung der als
Vorbild gesehenen antiken und klassischen Bildung. Im Humanismus herrschte die Vorstellung der
Wiedergeburt des Individuums und das Mittelalter wurde als finsteres Zeitalter verdammt.
Francesco Petrarca (1304-1347), Giovanni Andrea Bussi (“media tempestate”) und Christoph
Cellarius (1638-1707). Das Ende vom Zeitalter der antiken Kulturen bis zur Erneuerung der
klassischen Bildung, wird Renaissance bezeichnet. Im 17 Jhd. tritt der Begriff, allgemein historischer
Periodensystembegriff besonders in die Weltgeschichtsbücher des Georg Horn ( 1620-1670) in
Leiden („medium aevum“) und Christoph Cellarius aus Halle auf. Der Letztere lässt die „Historia
antiqua“ bis auf Kaiser Konstantin reichen, „Histori medii aevi“ (337) von Konstantin bis zum Fall
Konstantinopels (1453), wo die „Historia nuova“ einsetzt. Sie sind Europazensiert.
Konventionell wird für die Periodisierung die Ereignisgeschichte herangezogen. Das Ender der Antike
muss berücksichtigt werden. Der Übergang wird als Prozess über 300-400 Jahre gesehen und hat kein
Datum.
Ansätze wären jedoch: der abendländische Kulturkreis, Tod Kaiser Konstantins (337) oder Tod von
Kaiser Karl der Große (814)
Zu Beginn des Mittelalters beginnen auch die römischen Verwaltungsmodalitäten:
 308-337: Regierungszeit von Kaiser Konstantin
 313: Toleranzedikt von Mailand = Anerkennung des Christentums
 324: Sieg von Konstantin über Licinus (Carnuntum 308)
 375. Hunnen in Westeuropa
 378: Schlacht bei Adrianopel; Sieg der Westgoten über Valens
 394: Ende der olympischen Spiele
 395: Tod von Theodosius: Teilung es römischen Reiches
 410: Eroberung Roms durch die Westgoten
 476: Absetzung des Romulus Augustulus durch Odoaker
 482: Herrschaft von Chlodwig im Merowingerreich
 529: Gründung der abendländischen Klöster (Benedikt von Nursia) in Monte Cassino),
Schließung der heidnischen Akademien (klassisch Griechisch) in Athen
 568: letzte germanische Staatsgründung durch die Langobarden
 622: Hedschra (Hidjra, Mohammed flieht mit Anhängern von Mekka nach Medina, islamische
Zeitrechnung beginnt)
 632: islamische Expansion
 711: Araber auf der Iberischen Halbinsel
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Ende des Mittelalters:
 1453: Fall Konstantinopels (Türkenbelagerung)
 1454: Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg
 1477: Vereinigung der habsburgischen Länder mit Burgund, als Beginn des Aufstiegs der
Habsburger; Kaiser Karl V „In meinem Reich geht die Sonne nie unter“ hatte auch Besitz in
Amerika.
 1492: Entdeckung Amerikas durch Cristofero Colombo
 1493: Tod Kaiser Friedrich III, mit Sohn Maximilian beginnt die Neuzeit.
 1517: Reformation von Luther
6 Weltzeitalter:
System des Hl Hieronymus (420 gest.) : die 4-Reiche-Lehre (aus Buch David AT)
Babylonisches Weltreich (Assyrer)  Gold
Persisches Weltreich  Silber
Griechisches Weltreich  Bronze
Römisches Weltreich  Eisen
- Fortsetzung fränkische-deutsche Reich . Verbindungsglied: übertragen des Kaisertums:
„Translatio imperii“ durch mitteralterliche Päpst. Übertragung des Reiches = Ein Weltreich
löst ein anderes ab. Im Zusammenhang mit dieser Lehre steht die Anwendung des Corpus
Iuris Civilis, eines Gesetzeswerkes des oströmischen Kaisers Justinian I.
- Es wurde gesagt, dass es nach dem Römisches Weltreich kein anderes mehr geben kann.
Biblische Ausrichtung „Letztes Zeitalter“
- Kopernikus: Beschrieb das Heliozentrische Weltbild (Die Erde dreht sich um die Sonne und
um die eigene Achse)1473-1543
- Investiturstreit: es gab einen Wandel im 11 und 12 Jhd. und es kam zu einer Krise. Es war der
Höhepunkt eines Konfliktes im Mittelalter zwischen weltlicher und geistlicher Macht. Als Zeit
des Investiturstreites gilt von 1076 (Reichstag in Worms) bis 1122 zur Konfliktlösung
„Wormser Konkordates“
- Krisenzeiten gab es auch um 14 Jhd. mit dem „Schwarzen Tod“ = Pest. In dieser Pestzeit hat
sich die Bevölkerung um 1/3 verkleinert. Die Übertragung rührt auch daher, dass es eine
Geißlerbewegung gegeben hat, die durch die Städte gezogen ist und sich selber gegeißelt
haben, damit die Krankheit weggeht, weil sie es als Strafe Gottes angesehen haben. Es haben
sich auch viele zurückgezogen, vor allem auf Almen.
System des Hl. Augustinus:
Er orientierte sich am Schöpfungsbericht. (430 n. Chr.) Es gibt 6 Lebensalter, da es auch 6 Weltalter
gibt.
- Infantia (<7) = Adam und die Sintflut
- Pueritia (<14) = Sintflut bis Abraham
- Adolescentia (<28/30) = Abraham bis David
- Uventus (<40) = David bis babylonisches Exil
- Gravitas (<50) = babylonisches Exil bis Geburt Christi
- Senectus (>50) = Christi Geburt bis Jüngster Tag
Periodisierung
Frühmittelalter:
Ab 500 (Chlodwig) bis 911 (Tod Ludwigs des Kindes, letzter Karolinger in Ostfrankenreich; In
Westfrankenreich noch bis 987)
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Ende der Völkerwanderung. Die Langobarden fallen in Italien (568) ein und das
Frühmittelalter in West- und Mitteleuropa beginnt
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Westliches Europa wurde bis 600 weitgehend christianisiert (irische Missionare)
500 tritt Chlodwig geschlossen mit dem Volk zum Christentum über
Kaiserkrönung Karl des Großen 25. 12. 800 in Rom
Nach seinem Tod 814 Zerfällt sein Reich; Westhälfte= Frankreich, Osthälfte= heiliges
Römisches Reich deutscher Nation.
Papst erhält nach „Pippinischer Schenkung“ neben geistlicher Macht auch weltliche
(Spannung nachher zwischen Königen und Päpsten)
Einfälle der Wikinger 800-1100; und der Ungarn 900-950
Eroberung Nordafrikas und Großteile der Iberischen Halbinsel zwischen 650-720 durch die
Muslime, letzte spätantike Strukturen wurden vernichtet.
Frankreich entwickelt Grundherrschaft: Unfreiheit für Bauern, Zersplitterung der staatlichen
Einheit, Verteidigung der einzelnen Gebiete wird den Grundherren überlassen, Entstehung
des Feudalischen Wirtschaftssystems.
Wikingereinfälle konnten in Britannien einige Königreiche errichten (England entsteht
daraus)
Wirtschaftlich ist dies eine Zeit der Naturalwirtschaft, System und Grundherrschaft
Völkerwanderung= Binnenglied zwischen Antike und Mittelalter;
Kulturträger ist das Byzantinische Reich, die Klöster (Besonders Benediktiner) und die
gelehrten der arabischen Welt (durch diese wurde viel Kultur und Literatur, Wissenschaft
bewahrt)
Hochmittelalter:
911 war eine eigenständige Herrschaft der Magnaten in Ostfranken bis 1250/54 (Ende der Staufer,
Tod Friedrichs II bis Konrads IV)
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900: die europäischen Staaten bilden immer mehr Macht aus
Erstarkung Europas, Ausbildung des Rittertums, Römisch-Deutschen Reich (regnum
theutonicum) und des Minnesangs und Lehenswesens.
Bevölkerungswachstum
Handwerk und Handel werden gefördert
Bildung nun nicht alleine mehr für den Klerus
Kreuzzüge sind ein bekanntes Phänomen der Epoche
Während den Kreuzzügen: Entwicklung des Fernhandels, besonders durch italienische Städte
(Pisa, Genua, Venedig;) Geldwirtschaft kommt auf, Frühe Form des Kapitalismus.
Neue Ideen und wiederentdeckte finden den Eingang in Europa. (Aristoteles)
Mitteleuropa entsteht ein zunftwesen, die die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen in
den Städten stark prägt
Auseinandersetzung zwischen geistlicher und weltlicher Macht (Investiturstreit)
Neue Ordensgründungen (Franziskaner, Zisterzienser, Dominikaner) neue christliche
Laienbewegungen entstehen 8Glaubensbewegug der Katharer, Waldenser) gegen solche ging
man mit Inquisition vor.
In Nord- und Osteurop entstehen im Zuge der Christianisierung neue Reiche: England,
Norwegen, Dänemark, Polen, Ungarn, Böhmen.
Reconquista ab 1000 beginnen die christlichen Reiche auf der iberischen Halbinsel mit der
Rückeroberung des später Spanischen und Portugiesischen Gebietes.
Spätmittelalter:
Von 1250-1500
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Eroberung Konstantinopels während des 4. Kreuzzuges. 1204 ging das Byzantinische Reich
unter, während die westliche Seite immer stärker wurde durch die Eroberungen auf der
iberischen Halbinsel (Reconquista)
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14 Jhd. Krisenzeit in Europa: 1291 fällt Akkon, die letzte christliche Bastion im Nahen Osten.,
die Autorität des Papstes schwidet infolge des sogenannten abendländischen Schismas
(Zeitweilige Spaltung innerhalb der lateinischen Kirche), Pest 1347.
Erbstreit um die französische Krone zwischen England und Frankreich; 100 Jährige Krieg : Bis
1420 waren Engländer vorne; dann Jeanne d’Arc machte den Franzosen Mut und sie
gewannen 1453 den Krieg.
1453 fiel Konstantinopel gegen die Osmanen, letztes Staatsgebilde aus der Antike = Gelehrte
fliehen nach Westen, nach Italien. Die Osmanen versperrten die Handelsrouten. So musste
man neue Wege finden nach Indien zB Vasco da Gama oder nach Amerika: Cristofero
Colombo. 1492
Erfindung des Buchdrucks, Revolution für die Verbreitung der geschriebenen Sprache. Kunst,
Wissenschaft blühte auf und Universitäten wurden gegründet. Bologna, Paris, Salerno halfen
der Philosophie zum Aufschwung und das Bürgertum bekam ein eigenes Selbstbewusstsein.
Sie lehnten sich infolge der Renaissance an die römischen und griechischen Vorbilder an.
Wissenschaft erfuhr eine Blüte, in italienischen Staaten besonders, die Hanse im Nord- und
Ostseebereich, damit im Zusammenhand die Besiedlung des Nordens und Ostens mit
deutschen Kolonien. Aus dem Fürstentum Moskau entwickelte sich nachher das Russische
Reich.
Übergang von der Antike zum Mittelalter:
Für den Übergang sind 3 Theorien wesentlich:
1. Katastrophentheorie: Das Römische Reich ist aufgrund der inneren Schwächen und der
äußeren Angriffe der Barbaren zerstört worden. (Eduard Gibbson „History of the decline and
fall of the Roman Enpire“ 1776/78)
2. Kontinuitätstheorie: Sieht die wirtschaftlichen Faktoren. (Alfons Dopsch) Die
Wanderbewegungen wurden natürlich ausgelöst. Langsame Umwandlung und
kontinuierliche Entwicklung führte zum Fall.
3. Pirenne These: durch die Expansion des Islams im 7 Jhd. sei die kulturelle und wirtschaftliche
Einheit des Mittelmeerraums zerstört worden. Mohammed wäre der Ausgangspunkt für die
Karolingische Herrschaft gewesen und damit die Formung Europas.
Ethnogenese:
Ist die Entstehung des „Populus Romanus“ = gentes. (oder eines Volkes im Allgemeinen) Zur Zeit der
Völkerwanderung wurden die Menschen in Gefolgschaften aufgeteilt. Es gab einen Führer, dem
Treue wichtiger war als Herkunft. Es haben sich die Gentes „Stämme“ gebildet, die immer stärker zu
Heeresverbänden wurden.
Der Norden Europas wurde von Jordanes (ein Gelehrter im 6 Jhd.) als „vagina gentium“ bezeichnet.
Dort hätten die Barbaren unglaubliche Kraft, weil sie durch die Kälte Kraft sparen konnten. Sie
wurden für unfähig erklärt Städte zu bauen oder Zivilisation zu haben.
Die Römer bekamen Angst und hatten zu wenig Streitmächte. Sie warben mit Föderatenverträgen
germanische Stämme an, die mit ihnen gegen andere kämpfte. Denen mussten sie jedoch einen Platz
im Reich zusprechen. Es kam zu neuen Gruppenzusammenschlüssen.
Ergebnis der Ethnogenese ist, dass sich die Völker des Mittelalters durch Zusammenschlüsse
entwickelt haben.
Der Traditionskern (Träger) muss nicht unbedingt mit der Herrschaft verknüpft sein.
Wolfram: Hat ein Werk über die Goten geschrieben, die den Anregungen von Reinhard Wenskus
(„Stammesbildung und Verfassung) folgt, behandelt die Frühgeschichte der germanischen Völker, die
Umgestaltung der römischen Welt und die Entstehung der europäischen Völker. Er versucht auch
mündliche Überlieferungen mit einzubeziehen.
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Walter Goffart: Er hat sich intensiv mit der Ansiedlung der Germanen im Römischen Reich beschäftigt
und er ist der Meinung, dass die Etablierung der Germanischen Reiche um Weströmischen Reich weit
undramatischer sich abgespielt haben als geschildert worden war.
„Origenes gentium“: Das Bewusstsein der o.g. wurde tradiert. Die Eigenart ist zurückzuführen auf den
Stammesvater.
Die Germanen
Als Germanen wird die Anzahl von Stämmen in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien
bezeichnet.
Es war eine Ausbreitung mit komplexer ethnischer Entwicklung.
Tacitus: Die „Germanier“ sind eigentlich nur 1 Stamm, dieser Name wurde dann aber auf alle
Stämme übertragen die damals im Österreichischen Bereich waren. Es herrschte beim Auftreffen mit
den Römern unter ihnen auch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, die Römer wollten sie
benennen. Die Abstammung ist vom Urvater „mannes“ und sie waren ursprünglich kleine
Völkerstämme, so Caesar. Durch die Verschmelzung älterer Völkerschaften (3+4 Jhd.) formten sich
die Stämme am Beginn des Mittelalters, die dann zugrunde gehen oder neue entstehen
(Akkulturationsprozess = Vorgang, in dem man von anderen Völkern etwas aufnimmt)
Waren die Alemannen, Burgunden, Goten, Franken, Langobarden, Markomannen, Sachsen,
Thüringer, Vandalen…
Die Goten
Waren ein Ostgermanisches Volk, das sich später 2 Reiche auf dem Imperium Romanum aufbauten:
Ostgoten(553) und Westgoten(711 Untergang)
Ende des 3 Jhd. fand die Spaltung statt indem sie sich in östliche Goten (Greutungen) und westliche
(Terwingen) spalteten.
Die Ostgoten wurden 375 von den Hunnen unterworfen. Sie wurden nach deren Niedergang zu
römischen „Foederati“ und eroberten 488 unter Theoderich Italien. Nach dem Tod Theoderichs
zerfiel das Ostgotische Reich 550 unter dem Ansturm der oströmischen Gruppen Kaiser Justinians.
Die Westgoten, die 378 das oströmische Heer unter Kaiser Valens in der Schlacht bei Adrianopel
schlugen, wurde 382 zu römischen foederati und gründeten Anfang des 5 Jhd. ein Reich in Gallien,
das von den Franken nach Hispanien verdrängt wurde. 711 wurden sie von den Maurern besiegt.
Die Sweben
Diese Bezeichnung bezieht sich auf eine germanische Stammesgruppe, die einst im Nord-Osten an
der Ostsee und im deutschen Mittelgebirge lebte.
Sind unter anderem auch die. Markomannen, Alemannen und die Langobarden
Die Alemannen
Sie werden dem westgermanischen Kulturkreis zugeordnet. Zwischen 7 und 9 Jhd. gingen sie
politisch und kulturell in Ostfrankreich auf und im 10- 13 Jhd. wurde es nochmal politisch vom
staufischen Herzogtum zusammengefasst. „Schwaben“ entwickelt sich als Synonym für die
Alemannen.
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Die Alemannen führten viele Schlachten gegen die Römer. Sie waren an der Donau-Rhein-Grenze
angesiedelt und kamen immer wieder auf römisches Gebiet. Sie erlitten viele Niederlagen. Sie
schlossen unter König Makrian einen dauerhaften Frieden mit dem römischen König Valentinian I.
Nach kleineren Kämpfen standen die Alemannen dann längere Zeit unter einem Foederatenvertrag
zu Rom.
Der Krieg mit den Franken erlaubt den Alemannen 383 den Einbruch nach Rätien (Italien), das Kaiser
Valentinian II nur mit Hilfe der Alanen und Hunnen wieder sichern konnte.
Heermeister Stilicho gelang es 396/98 die Verträge zu den Alemannen wieder zu erneuern. (Unter
Herrschaft Theodosius I). daraufhin gab es länger keine Einfälle mehr.
Erst 430 wehrten römische Truppen unter Flavius Aetius und 457 unter Kaiser Majorian
alemannische Truppen ab. Gallien war den Plünderungszügen der Alemannen schutzlos ausgeliefert.
455 setzte eine West-Ostexpansion der Alemannen nach Gallien und Noricum ein.
496/507 hatten die Alemannen eine entscheidende Niederlage gegen die Franken unter Chlodwig I
aus dem Geschlecht der Merowinger. Zuerst nahmen die die südlichen Teile des Gebietes der
Alemannen ein und nachdem der Ostgotenkönig (Theoderich hatte den Alemannen Schutz gewährt)
Witigis sich mit den Franken verbündete, waren die Alemannen unter fränkischer Herrschaft.
Die Alemannen wurden als Herzogtum in einem Gebiet gefestigt. Danach waren sie wieder unter
fränkischen Herrschern. Kaiser Ludwig der Fromme und Kaiser Karl II wollten ein eigenes Königreich
Alemannia gründen.
Im 10 Jhd. wurde das ostfränkisch/deutsche Herzogtum Schwaben gegründet.
Die Langobarden
Waren Teilstamm der Sueber und wurden auch Winniler genannt. Sie drangen 166 als Teil eines
Plünderungszuges (Beginn der Markomannenkriege) in das Römische Reich ein und besetzten das
Gebiet an der mittleren Donau 485 (heute Niederösterreich). Um 490 n. Chr. Zog die Gruppe nach
Mähren und um das 6 Jhd. weiter nach Pannonien.
552 begleiteten viele langobardische Krieger den oströmischen Heerführer Narses nach Italien um
gegen die Ostgoten zu kämpfen.
567 zogen die meisten Langobarden nach Italien nachdem sie das Gepidenreich vernichtet hatten.
Sie eroberten 568 unter König Alboin große Teile Italiens und gemeinsam mit andern germanischen
Stämmen drängten sie gegen Süden. (Letzte Zug der spätantiken Völkerwanderung)
Authari (584-590) König der Langobarden heiratete die Tochter des Verbündeten Herzogs von Bayern
und wandte sich dann zum Christentum, da er vorher Arianer war.
662 Verdrängte der Katholizismus den Arianismus entgültig. Die Langobarden integrierten sich rasch
in der römischen Bevölkerung und gaben bald ihre Sprach auf.
622-744 erreichte das Langobardenreich die größte Ausdehnung, jedoch eroberte Karl der Große 744
Pavia unter dem letzten Langobardenkönig Desiderius und ließ sich selbst zum König krönen.
Die Langobardische Sprache war bis 1000 ausgestorben und als im 11 Jhd. die Normannen das Gebiet
eroberten, verlor auch das Dukat Benevent (Region: Herzogtum Benevent mit der Hauptstadt
Benevent in der Region Kampanien in Italien) seine Selbstständigkeit.
Die Vandalen
Waren ein germanisches Volk, das sich im Laufe der Völkerwanderung im 5 Jhd. zuerst nach Spanien
und dann nach Nordafrika ausbreitete. Im 6 Jhd. wurde das Vandalenreich von oströmischen
Truppen zerschlagen.
400 zogen die Vandalen mit den Alanen und den Sueben von der nördlichen und mittleren unteren
Donau in Richtung (Westen) Gallien, vermutlich wegen der Annäherung der Hunnen.
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Fluht vor Hunger und Kälte war der Grund für den Aufbruch zu neuen Möglichkeiten in der
mediterranen Städtelandschaft.
406 fielen Vandalen mit Alanen und Sueben in Gallien ein. Die fränkischen Foederati, die sich
entgegenstellten wurden geschlagen.
409 zogen die Alanen, Sueben und Vandalen nach Spanien weiter und gründeten kurzlebige
Staatswesen. Das suebische Königreich Gallicien bestand bis zum 6 Jhd.
Im Mai 429 setzten sie nach Afrika über, da sie von westgotischen Truppen geschlagen worden
waren, unter Geiserich. Nach größeren Eroberungen 435 (Vertrag mit der Reichsregierung) standen
ihnen Gebiete in Mauretanien zu.
439 wurde wegen des Bruches des Vertrages Karthago erobert. Sie errichteten eine Provinz, die von
Valentinian III anerkannt wurde. Mit Hilfe der erbeuteten Schiffe gelang ihnen die Eroberung
Sardiniens, Korsika und den Balearen.
Schnell übernahmen die den römischen Lebensstil, schotteten sich aber durch ihren arianischen
Glauben ab.
455 Plünderten sie unter Geiserich Rom.
468 wurden sie Von der römischen Flotte angegriffen, was sie jedoch abwehren konnten.
474 wurde daher ein Vertrag zwischen den Vandalen und dem oströmischen Kaiser gemacht, der
ihnen das Gebiet garantierte.
530 bestieg Usupator Gelimer widerrechtlich den Thron, da er kein Nachfolger Geiserichs war und
das nahmen die Römer als Anlass das Vandalenreich anzugreifen und auch zu erobern 533/34 unter
Belisar und Kaiser Justinian I.
534 Ein großer Teil der vandalischen Kriegsgefangen wurde nach Konstantinopel gebracht um sie bei
den Perserkriegen einzugsetzen.
Die Franken
Stellen einen germanischen Großstamm dar, der durch viele Kleinstämme zusammengeführt wurde.
Sie schufen unter Chlodwig I das Fränkische Reich, das in ostfränkisches Reich (spätere Heilige
Römische Reich) und in westfränkisches Reich (heute Frankreich) unterteilt wurde.
Während der zweiten Hälfte des 3 Jhd. machten sie viele Raubzüge durch die Provinz Gallien.
358 wurden die Franken unter Kaiser Julian als Foederaten auf römischen Gebiet angesiedelt.
454/55 Zusammenbruch der römischen Zentralmacht in Gallien  Childerich (ca. 457 – 482)
errichtet eigenes „Frankenreich“
Um ca 500 besiegte Chlodwig die Alemannen und teilweise auch die Westgoten und verschob ihr
Gebiet bis zu den Pyrenäen. Chlodwig und weitere Teile seines Volkes traten zum Christentum über.
Seine Söhne setzten die Eroberungen fort indem sie Burgund eroberten und das Thüringerreich.
Bei Chlothar I kam es noch zu einer Vereinigung Frankenreichs jedoch wurde es unter seinen 2
Söhnen nachher aufgeteilt.
751 erfolgte die Übernahme der Karolinger . Der spätere Vertrag von Verdun 843 führe zur
Entstehung der Königsherrschaften Frankreich und Deutschland.
Das letzte Mal waren alle Franken 882-887 vereint unter Karl III der Dicke.
Die Völkerwanderung
Es wurden Kulturen nachgewiesen am Rhein, bei der Donau aufgrund von archäologischen Funden.
Dort entwickelten sich durch Ethnogenese auch die Langobarden.
Im 4 Jhd. startete die große Wanderbewegung . Ursache könnte die Klimaverschlechterung sein, die
Zunahme der Bevölkerung, weniger bebaubares Land und die Differenzierung der inneren
Gesellschaft genauso wie der Druck von Osten durch die Hunnen. Die wirtschaftlichen Faktoren
waren im Süden besser (ZB Rom) und die Germanischen Völker zogen Richtung Süden um auch am
Wohlstand teilhaben zu können.
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Die Germanen und das Imperium Romanum hatten nicht nur ein kontroverses sondern auch ein
ambivalentes Heer und Wirtschaft. Die Römer hatten im 4 Jhd. nach verschiedenen
Lösungsversuchen gesucht, die Germanen von Rom fernzuhalten, das hat nur die Auflösung
verzögert aber nicht verhindert, denn im 4 Jhd. wurde die Völkerwanderung durch den Einfall der
Hunnen im Osten ausgelöst.
Übergang von der Antike zum Mittelalter
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376 siedelten sich die Westgoten auf römischen Boden an unter Kaiser Valens. Föderation
und Kampf wechselten sich einander ab.
378 Erlitt Kaiser Valens eine Niederlage gegen die Westgoten in der Schlacht bei Adrianopel.
Die Westgoten wurden nun integriert und wirtschaftliche und rechtliche Maßnahmen
getroffen.
394 Theodosius I (Herrscher des Oströmischen Reiches = er bestimmt den Kaiser des
Weströmischen Reiches) besiegte Flavius Eugenius bei der Schlacht bei Frigidus, was einen
Sieg des Christentums bedeutete.
Flavius Eugenius: 392-394 beanspruchte er für sich als Usurpatuor (Anmaßung des Besitzes
nach Zeitliche Übernahme bis der rechtmäßige Herrscher kommt) den Titel des römischen
Kaisers.
401 Zogen die Goten unter Alarich durch das Ostreich um sich 408 nach dem Tod Stilicho in
Rom festzusetzen.
Stilicho: Er wurde als Sohn eines Vandalen und einer Römerin geboren und übernahm viele
Funktionen unter Kaiser Theodosius I. 383 Zog er mit der römischen Gefolgschaft nach
Persien und nachher besiegte er den Gegenspieler Eugenius. Er kämpfte oft gegen die
Ostgoten ZB in Griechenland. Danach kam es zu einem Bündnis mit Alarich gegen das
Ostreich.
Galla Placidia: (Tochter des Kaisers Theodosius I) war mit Stilicho verlobt.
410 Plünderten die Westgoten Rom unter Alarich, fahren dann weiter nach Südgallien und
Spanien. Bei der Belagerung von Rom hatten die Westgoten 3 Tage lang geplündert, auch
den Tempelschatz. Die römische Welt und Kultur war geschlagen, psychisch materiell. Die
Krise war stärker als bevor. Das Westreich zerfiel.
Alarich: Ist Westgotenkönig und der erste germanische Führer, der Rom einnahm. Nachdem
die Hunnen in das von Goten besiedelte Gebiet gedrungen waren, ging Alarich gegen Ostrom
vor und drang bis nach Konstantinopel, konnte dieses aber nicht einnehmen und zog weiter
nach Griechenland.
418 werden die Westgoten von kaiserlichen Statthalter Konstantinus zurückgeholt und
erhielten die Erlaubnis in Gallien das Tolosanische Westgotenreich (418/19-507) aufzubauen.
Ihr Zentrum ist Toulouse.
451 Schlacht auf den katalanischen Feldern: Mit Hilfe der Westgoten kann Aetius die Hunnen
besiegen. (Theodosius I fiel im Kampf)
Flavius Aetius: war ein weströmischer Feldherr und besiegte 451 die Hunnen bei den
katalanischen Feldern. 454 wird er vom Kaiser erschlagen (Valentinian) es herrschte ein
Chaos und Misstrauen im Westreich. Dadurch sind die Germanen zu Führenden aufgestiegen
und haben Reiche begründet.
455 Schlacht am Fluss Meadus (Attilas Reich zerfällt)
Im 5 Jhd. drängen im Westen verstärkt Germanen (Anamannen, Langobarden, Franken) im
Westen ein (Gallien) und die Gebiete wurden überrannt. Dieses Gebiet war wirtschaftlich,
militärisch und bevölkerungsmäßig nicht in der Lage die Eindringlinge abzuwehren.
Die Römer schlossen Foederatenverträge mit den Germanen (Alamannen , Franken)
Daraufhin gab es länger keine Einfälle mehr.
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Die Germanen stiegen zu Heerführern auf und ehelichten nun römische Bürger. Aber die
Römer blieben in den höchsten Verwaltungsposten.
Durch die ständige Bedrohung von außen begann die römische Bevölkerung abzuwandern,
vor allem die Reicheren. Die Landbevölkerung zog sich in die höheren Landteile zurück und
so ging Kulturland verloren. Auf diesen verlassenen Orten siedelten sich viele Zuwanderer an
und bebauten das Gebiet.
Es kam in den Städten auch zum Verlust der Infrastruktur durch die große Anzahl von
Abwanderungen, die Städte konnten nicht mehr versorgt werden.
Die Germanen haben von der industriellen Produktion kein Wissen = Agrargesellschaft. Die
Geldwirtschaft geht zurück und es wird wieder zu einer Tauschwirtschaft.
Um das 5 Jhd haben andere germanische Stämme dann die Grenzen durchbrochen und
bauten Strukturen auf, patrialische Kriegerverbände geschaffen. Sie organisierten sich für
den gemeinsamen Kampf gegen Rom. (Verschmelzung)
Stilicho: Er wurde als Sohn eines Vandalen und einer Römerin geboren und übernahm viele
Funktionen unter Kaiser Theodosius I. 383 Zog er mit der römischen Gefolgschaft nach
Persien und nachher besiegte er den Gegenspieler Eugenius. Er kämpfte oft gegen die
Ostgoten ZB in Griechenland. Danach kam es zu einem Bündnis mit Alarich gegen das
Ostreich.
Der westgotischer Offizier Odoaker sorgte für Ordnung in Italien 476. Er setzte den
damaligen Weströmischen Kaiser Romulus Augustulus ab und auch das Oströmische Reich
musste ihn als Herrscher „rex“ des Weströmischen Reiches anerkennen.
489 musste Odoaker die herannahenden Ostgoten abwehren aber nach längeren Kämpfen
schloss er 492 einen Vertrag mit dem ostgotischen „rex“ Theoderich dem Großen ab, der
diesen jedoch kurz darauf in Ravenna tötete.
Unter Theoderich dem Großen herrschte er in Italien als Stellvertreter des oströmischen
Kaiser, was ihn unabhängig machte. Einen langen inneren Frieden erreichte der
Ostgotenkönig durch die gleichwertige aber getrennte Behandlung von römisch-italienischer
und germanischer Vasallen und Beamten (verbietet Mischehen).
Er gilt als gerechter und guter Herrscher. Die Ansiedlung der Goten erreichte Theoderich
ohne große Konfrontationen. Theoderich hatte in Ravenna seine Residenz und er erbaute
gleich neben seinem Palast die Arianische Hofkirche (Sant Apollinare in Classe / in Nuovo)
und (San Vitale). Die Goten wurden auch Arianer genannt und sie kannten die Primitätslehre
nicht an (Gott Vater und Sohn, Christus ist Präexistent)
Wulfila: War einer der ersten Bischöfe der Westgoten. Er verglich Jesus Christus mit dem
germanischen Sohn-Vater-Verhältnis, das auf Gehorsam, Unterordnung und Treue aufgebaut
war. Wulfila stimmte in seiner Christologie mit den Arianern nicht überein, für ihn war
Christus der anbetungswürdige „Gott und Herr“. Die Entscheidung für den Arianismus war
nicht nur theologisch, sondern auch kirchenpolitisch bedingt.
Codex Argenteus: Ist der Rest des Evangeliums in gotischer Sprache. (NT) Theoderich hat es
Wulfila für die Goten schreiben lassen.
Boethius: war ein christlicher Philosoph. Er wurde wegen Hochverrats angezeigt und
Geköpft. Er wollte die antike Philosophie im Westen erhalten und hat alte Werke wie die von
Aristoteles, Platon übersetzt. ER war Lehrer der Vielreimkünste: „Septem artes liberales“ War
in einem der höchsten Staatsämtern und sein Nachfolger war: Cassiodor.
Dionysius Exiguus: lebte seit etwa 500 als Freund Cassiodor in Rom und übersetzte
griechische patristische Schriften. Er wurde als Begründer der christlichen Zeitrechnung
bekannt.
526 stirbt Theoderich . Byzanz und der oströmische Kaiser versuchen das alte Imperium
Romanum wieder herzustellen unter 2 bedeutenden Feldherren.
o Belisar: ist 533 nach Nordafrika vorgestoßen und hat 535 das Vandalenreich zerstört.
War ein oströmischer Feldherr unter dem Herrscher Justinian I. Von 335-40 kämpfte
er im Gotenkrieg in Italien und verteidigte das Reich 541 gegen die Sassaniden.
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2. Narses: Nachdem Belisar abberufen war bekam Narses der Oberbefehlshaber der
italienischen Armee. 551. R schlug 552 die Ostgoten vernichtend bei 2 Kämpfen. Ein
alamannisch-fränkisches Heer unter Butilinus konnte er 554 vernichtend schlagen.
Totila: War der Ostgoten- König. Am Anfang seines Titels konnte er Emilia und Umbrien
einnehmen.
543 Folgte die Einnahme ganz Süditaliens bis Neapel. Totila nahm 546 Rom ein und ließ
Milde über die Gefangen walten. Doch die Stadt wurde bald schon wieder von oströmischen
Truppen besetzt.
Als die oströmischen Truppen unter Narses im Frühjahr 552 zu einer groß angelegten
Landoffensive ansetzten, war es absehbar, dass Totila es auf einen Entscheidungskampf
ankommen lassen musste.
552 begleiteten viele langobardische Krieger den oströmischen Heerführer Narses nach
Italien, um gegen die Ostgoten zu kämpfen. Sie wurden aber aufgrund ihrer Disziplinlosigkeit
bald entlassen.
In dieser Schlacht verblutete das Ostgotenheer unter den Pfeilen der oströmischen
Bogenschützen. Totila fiel entweder während der Schlacht oder kurz danach auf der Flucht.
554 ist das byzantinische Reich dann eingegliedert unter oströmischer Führung.
Im Jahr 567 vernichteten die Langobarden nach langen Kämpfen zusammen mit den Awaren
das Gepidenreich. Bereits im folgenden Jahr zogen die meisten Langobarden nach Italien.
Die Alemannen dringen 455 in die heutige Schweiz und Süd-West Deutschland vor, kamen in
Konflikt mit den Burgunden und den Franken und siedelten sich unter der Herrschaft der
Franken an.
Die Franken besiegten 507 das Tolosanische Reich mit dem Anführer Chlodwig I und sie
gewinnen das Gebiet bis zu den Pyrenäen. Die Westgoten ziehen sich nach Spanien zurück.
„Lex Visigothorum“: Gemeinsames Gesetzbuch von Ostgoten (Theoderich I) und Westgoten
(Eurich) Ist das erste germanische Gesetzbuch.
Chlodwig und ein Teil seines Volkes wird Katholisch.
Geiserich: Kaiser der Vandalen. 428-477 Er gründete das vandalische Königreich
Vandalen eroberten Karthago und haben 450 auch Rom erobert. 455 plünderten sie Rom.
535 wurde ihr Reich zerstört.
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Die Burgunder lebten 400 am Reihngebiet am Main und wandern 443 zum Genfersee
westlich des Alpengebirges und gründeten dort ihr Königreich. 534 bei der Schlacht von
Autun gegen die Franken wurde es von den Fr. erobert.
Angelsachsen: waren 450 in England angesiedelt, und wurden von den Briten vertrieben. Sie
gingen dann nach Schottland, Wales Brittanne) Dort wurde alles 870 von den Hunnen
erobert. Die Wikinger kommen auf die Insel.
Die Bayern: Es gibt keine bayowarische Landnahme. Bei der Ethnogenese verschmelzen
verschiedene Gruppen zusammen zu den Bayowaren. Langobarden, Alemannen, Goten
Germanen, Romanen. Sie waren im Norden am Main-Hetsch Gebiet und Leech- Enns Gebiet
im 2 Hälfte des 5 Jhd.
Noricum Rispense: Im Zuge der diokletianischen Staatsreform wird Noricum (Provinz) in zwei
Bezirke aufgeteilt: Noricum Ripense (Zur Donau orientiert) und Noricum Mediterraneum
(ostalpine Südhälfte). Das militärische Oberkommando bleibt in Lauriacum.
Lauriacum: War ein Legionsstützpunkt und bedeutende Römerstadt in Österreich. Es war bis
600 nach Christus ein Legionslager und Hauptstützpunkt, Verwaltungszentrum für die Provinz
Noricum. Das Legionslager war in weiterer Folge auch Teil der Sicherungsanlagen des Limes
und wahrscheinlich vom 3. bis ins 5. Jahrhundert kontinuierlich mit römischen Truppen
belegt. Wesentliche Voraussetzung für einen Verwaltungsmittelpunkt war immer eine gute
Verkehrsanbindung zu den übrigen civitas der Provinz. Es war eine Sicherung des
Hinterlandes gegen die kriegerischen Barbarenstämme.
Flavianis: War Teil der Sicherungsanlage am Donaulimes. Das norische Kastell diente
wahrscheinlich als Reiterlager, in der Spätantike auch als Stützpunkt der Donauflotte und war
vermutlich vom 1. bis ins 5. Jahrhundert kontinuierlich mit römischen Truppen belegt.
Comagenis: Im 1. Jahrhundert n. Chr. errichteten die Römer an dem von alters her wichtigen
Donauübergang das Reiterkastell Comagena bzw. Comagenis, benannt nach der dort
stationierten Reitereinheit aus dem nordsyrischen Königreich Kommagene. Als Teil des Limes
sicherte es die römische Grenze gegen den Norden.
Vita Severini: Severin von Noricum war ein spätantiker Heiliger, Missionar und
Klostergründer in Noricum. Über sein Leben berichtet Eugippius in einer „Gedenkschrift“ ,die
unter dem Titel Vita sancti Severini („Das Leben des heiligen Severin“) bekannt ist. Er
betätigte sich als Mahner, Helfer und Seelsorger, setzte sich für die Aufrechterhaltung der
öffentlichen Ordnung ein und organisierte Lebensmittel- und Kleiderlieferungen. In den
Jahren 469/470 erlangte er vom alamannischen König Gibuld, den er im Gebiet von Passau
traf, die Freilassung römischer Kriegsgefangener.[15] Sein entschiedenes Auftreten im Umgang
mit Herrschern zeugt von seiner außergewöhnlichen persönlichen Autorität.
Merowech: war nach der Mitte des 5. Jahrhunderts Herrscher über die salischen Franken mit
der Residenz Tournai im heutigen Hennegau (Belgien). Etymologisch wird eine ursprüngliche
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Namensbedeutung „berühmter Kämpfer“ erschlossen. Er war also der Stammvater der
späteren Frankenkönige aus dem Geschlecht der Merowinger.
Syagrius: Starb 486/87. Er war der letzte selbstständige „römische“ Herrscher in Gallien. Die
lange Zeit guten Beziehungen zu den Salfranken endeten mit dem Tod Childerichs, als dessen
Sohn Chlodwig I. an die Macht kam. Dieser war bestrebt, seinen Machtbereich zu
vergrößern, was den Untergang des Syagrius besiegelte: 486 (oder 487) ging das „Reich von
Soissons“ im sich allmählich formierenden Frankenreich auf, nachdem Syagrius von Chlodwig
(gemeinsam mit Ragnachar) angegriffen und in der Schlacht von Soissons besiegt worden
war. Syagrius selbst floh zunächst nach Toulouse zum Westgotenkönig Alarich II., der ihn
allerdings an Chlodwig auslieferte, auf dessen Befehl Syagrius kurz darauf hingerichtet
wurde.
Lex Salica: Die Lex Salica (Pactus Legis Salicae) wurde 507–511 auf Anordnung des
Merowingerkönigs Chlodwig I. verfasst, womit sie eines der ältesten erhaltenen
Gesetzbücher ist. Sie zählt zu den germanischen Stammesrechten. Benannt ist sie nach dem
fränkischen Stamm der Salfranken.
Das Frankenreich
Die Merowinger
Die Merowinger (oder Merovinger) waren das älteste bekannte Königsgeschlecht der Franken vom
frühen 5. Jahrhundert bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts. Sie wurden vom Geschlecht der Karolinger
verdrängt. Nach ihnen wird die historische Epoche des Übergangs von der Spätantike zum frühen
Mittelalter im gallisch-germanischen Raum Merowingerzeit benannt.
Von Childerich, einem Sohn des Königs Merowech, stammen alle späteren Merowinger ab.
Childerichs Sohn Chlodwig I. herrschte von 482 bis 511. Er beseitigte 486 den letzten römischen
Machthaber Syagrius, den Sohn des Aegidius, und erhob das Frankenreich durch Siege über die
benachbarten fränkischen Kleinkönigreiche (Sigibert von Köln, Ragnachar, Chararich), Alamannen
und die Westgoten sowie durch die Annahme des katholischen Christentums zu weltgeschichtlicher
Bedeutung.
Chlodwig teilte das Reich unter seinen vier Söhnen, doch starben drei Linien aus, so dass Chlothar I.
von 558 bis 561 das inzwischen um Thüringen und Burgund erweiterte Reich wiedervereinigen
konnte. Damals hörten die Merowinger auf, die nominelle Oberhoheit des (ost-)römischen Kaisers
weiter anzuerkennen.
- Hausmaier: Verwalters des Hauses, zählte zu den Ämtern des frühmittelalterlichen Hofes. Im
Merowingerreich gewannen die Hausmeier schließlich großen Einfluss und bestimmten
maßgeblich die Politik des Reiches.
- Austrasien: bezeichnete den östlichen Teil des Frankenreichs im Gegensatz zu Neustrien
(dem Westreich). Es kann als Wiege der Karolinger bezeichnet werden.
- Neustrien: Neustrien war Folgereich des Reiches von Soissons und Vorläufer des
Westfränkischen Reiches. Seine Oberhäupter führten alle den Titel König.
- Burgund: Region im Zentrum Frankreichs.
- Schlacht bei Tertry: (687) Pippin der Mittlere besiegt den Merowingerkönig und dessen
neuistrischen Hausmeier und setzt dadurch die Voraussetzung für die Karolinger.
- Proskynese: „Kuss auf etwas“ Die Proskynese bestand meist darin, dass sich der Untertan
dem Herrscher zu Füßen warf, das heißt mindestens auf die Knie ging und den Kopf zu Boden
neigte, manchmal auch sich mit dem Gesicht nach unten flach auf den Boden legte. Er legte
die Hand beziehungsweise Finger zum Kuss auf den Mund und streckte diese dann in
Richtung auf die zu verehrende Götter- oder Herrschergestalt aus. (War im Alten Orient
verbreitet.
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Stratordienst: Strator (lat. Pferdehalter) bezeichnete ursprünglich eine Art Reitknecht in
römischen Kavallerieeinheiten. Im 11. und 12. Jahrhundert bildete der vom Kaiser zu
erbringende Stratordienst neben dem Fußkuss ein zentrales Element bei der Begegnung mit
dem Papst. 1155 kam es zum Eklat, als Barbarossa Papst Hadrian IV. den Stratordienst
verweigerte.
Quierzy: Karl Martell stirbt hier. Karl der Große trifft Papst Leo III bevor sie nach Aachen
gingen für die Kaiserkrönung. Als Ludwig der Fromme Mitte September 838 in Quierzy Karl
den Kahlen für volljährig und wehrhaft erklären konnte und ihn zum König von Neustrien
krönte.
Phrygium: Weiße, kegelförmige Mütze, die vom 8. Jahrhundert an die außerliturgische
Kopfbedeckung des Papstes war und aus der sich die Tiara entwickelte.
Constitutum Constantini: Ist eine um das Jahr 800 gefälschte Urkunde, die angeblich in den
Jahren 315/317 vom römischen Kaiser Konstantin I. ausgestellt wurde. Darin wird Papst
Silvester I. und seinen sämtlichen Nachfolgern eine auf das Geistliche hingeordnete, aber
auch politisch wirksame Oberherrschaft über Rom, Italien und die gesamte Westhälfte des
Römischen Reichs geschenkt. Die Päpste nutzten die Urkunde, um ihre Vormacht in der
Christenheit und territoriale Ansprüche zu begründen. „Die Konstantinische Schenkung war
ein Symbol für die irdische Gestalt der Kirche, kein Besitztitel für den Kirchenstaat“
Die Karolinger
Seit 687 herrschten offenbar faktisch die aus den Arnulfingern und Pippiniden hervorgegangenen
Karolinger. Karl Martell konnte schließlich die karolingischen Hausmeier-Ämter in seiner Hand
vereinigen. Einer seiner Söhne, Pippin der Jüngere, erhob 743 noch einmal einen Merowinger,
Childerich III., zum König, ließ ihn aber 751 nach Einholung eines päpstlichen Gutachtens absetzen
und ins Kloster weisen.
Ahnherren der Karolinger waren Arnulf von Metz aus dem Geschlecht der Arnulfinger und Pippin der
Ältere aus dem Geschlecht der Pippiniden. Die Karolinger herrschten bereits ab 639 mit
Unterbrechungen im Frankenreich, jedoch nicht als Könige, sondern nur als Hausmeier der
Merowinger, deren alleiniger Anspruch auf die Königswürde weiterhin respektiert wurde. Bis zur
Mitte des achten Jahrhunderts konnten die Karolinger ihre Macht so weit ausbauen, dass sie sich
schließlich des nominellen merowingischen Königtums entledigen konnten. Pippin der Jüngere wurde
751 mit päpstlicher Unterstützung von den fränkischen Adligen zum König der Franken akklamiert,
der letzte Merowinger wurde abgesetzt.
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Tassilo: (III) Ca. 742- 794, Herzog der Bayern 748-788, letzter Herzog aus der Familie der
Agilofinger, Schwiegersohn des Langobardenkönigs Desiderius: versuchte, Bayern aus dem
Frankenreich zu lösen, u.a. gestützt auf ein Bündnis mit Awaren: Durch den Reichstag von
Ingelheim wurde er abgesetzt und zum Tode verurteilt, von Karl dem Großen aber ins Kloster
geschickt. Herzogtum Bayern und autonomer Status Bayerns wurden aufgehoben (788).
Dei gratia rex: Karl der Große trug 756 den Titel „dei gratia rex Francorum“ (Kaiser von
Frankreich) Von Leo III 800 zum Kaiser gekrönt.
Karl der Große:
Unterwerfung vom Herzog von Aquitanien und auch Gascongne.
Im Sommer 772 begannen die 30 Jahre währenden Sachsenkriege, die mit beträchtlicher
Grausamkeit durchgesetzte Unterwerfung, Christianisierung und Eingliederung des sächsischen
Volkes in das Fränkische Reich.
Im März 773 baten päpstliche Gesandte am Hof Karls um Unterstützung gegen die Langobarden. 774
eroberten die Franken Pavia. Karl setzte den letzten Langobardenkönig Desiderius ab; dessen Tochter
(die vielleicht den Namen Gerperga trug), die er zuvor geheiratet hatte, verstieß er bald darauf. Er
ließ sich nun selbst zum König der Langobarden krönen.
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Karl bestätigte auch die Pippinische Schenkung
seines Vaters an die Kirche, aus der später der
Kirchenstaat hervorgehen sollte.
788 wurden auch die Baiern (so die alte
Schreibweise) endgültig dem Reich einverleibt.
- Sacramentarium gregorianum:
Liturgienhandbuch aus Rom.
Auf Karl den Großen folgte 814 Ludwig der
Fromme als Kaiser, da Karls ältere Söhne Karl
der Jüngere und Pippin der Bucklige bereits vor
Karl verstarben.
- Ordinatio imperii: Mit der Ordinatio
Imperii sollte die bisherige
Erbregelung, das bestehende Reich
unter den Nachkommen zu gleichen Teilen aufzuteilen, verändert werden, mit dem Ziel, die
Einheit des fränkischen Reiches zu erhalten. Nach der Regelung sollte der erstgeborene Sohn
Ludwigs des Frommen, Lothar I., Kaiser des Reiches werden, die Brüder Pippin und Ludwig
der Deutsche sollten dem Kaiser unterstellte Könige in Aquitanien (Pippin) und Bayern
(Ludwig) werden.
- Pactum Hludowicianum: (817) Kaiserprivileg für den Papst. Es bestätigte die Autonomie des
Kirchenstaates und die Freiheit der Papstwahl, die erst nach der Wahl des Kaisers anzuzeigen
war.
- Constitutio Romana: Reorganisation des Kirchenstaates.
Noch zu Lebzeiten Ludwigs des Frommen erhoben sich seine Söhne Lothar I., Ludwig II., Pippin und
Karl II. der Kahle in verschiedenen Koalitionen gegen ihren Vater und bekämpften sich gegenseitig.
843 einigten sich die drei übrig gebliebenen Brüder Lothar I., Ludwig II. und Karl II. im Vertrag von
Verdun auf eine Teilung der Herrschaft, jedoch nicht des Reiches.
- Vertrag von Verdun: Teilung der Macht im Fränkischen Reich (Karolingerreich) und dessen
Aufspaltung in drei Teile:
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das Westfrankenreich Karls des Kahlen, Ursprung des späteren Frankreichs
das Ostfrankenreich Ludwigs des Deutschen, Ursprung des späteren Heiligen Römischen
Reiches (Deutscher Nation)
das Lotharii Regnum („Mittelreich“) Lothars I., Ursprung des späteren Lothringens
Lother bekam die Kaiserwürde.
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Um 870 wurde das Reich zwischen Karl II. und Ludwig II. erneut geteilt. Karl III. der Dicke, König von
Ostfranken, einte 885 kurzfristig beide Teile Frankens. Dann erlosch das Karolingerreich.
Die Kapetinger
Als Stammvater und Namensgeber des Geschlechts gilt König Hugo Capet.
Im Jahr 987 wurde der Robertiner Hugo Capet von dem westfränkischen Klerus und Adel zu ihrem
neuen König gewählt, nachdem zuvor der Karolinger Ludwig V. gestorben war. Dies stellte seinerzeit
nicht den ersten Bruch des Geblütsrechts in der Nachfolge auf dem westfränkischen Königsthron dar,
vor Hugo wurden bereits sein Großonkel Odo und sein Großvater Robert I. zu Königen als
Gegenprätendenten zur karolingischen Dynastie gewählt. Da allerdings nach deren Tod stets wieder
Karolinger den Thron übernehmen konnten, war auch für die Zeitgenossen Hugos nicht abzusehen,
dass dieser eine neue Königsdynastie begründen würde, zumal mit dem Herzog Karl von
Niederlothringen noch ein karolingischer Prätendent existierte. Um das Königtum für seine Familie zu
sichern, ließ Hugo deshalb noch im Jahr seiner Krönung seinen Sohn Robert II. zum Mitkönig krönen,
womit dieser beim Tod des Vaters 996 sofort und ohne nochmalige Krönung oder Wahl als
Alleinherrscher nachfolgen konnte.
Ab der Herrschaft von König Philipp II. Augustus (1180–1223), ab dem das Königtum den Feudalismus
zu überwinden und ihn durch den Gedanken an eine zentralistische auf den König zugeschnittene
Staatsidee, der Monarchie, zu ersetzen begann. Fortgeführt und gefestigt wurde das Wirken Philipps
II. durch seine unmittelbaren Nachfolger, worin besonders Ludwig IX. der Heilige (1226–1270) und
Philipp IV. der Schöne (1285–1314) herausragen. Die Etablierung des königlichen Zentralstaates
förderte zugleich die frühe Herausbildung eines französischen Nationalbewusstseins, Philipp II.
Augustus war der erste der sich „König von Frankreich“ nennen ließ, sein Sieg in der Schlacht von
Bouvines 1214 wurde von zeitgenössischen Autoren schon zu einem Sieg des französischen Volkes
über Engländer und Teutonen stilisiert.
Mit dem Tod König Karls IV. (1322–1328) endete die direkte Linie der Kapetinger.
Die Kirchengeschichte
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
Toleranzedikt von Mailand (313): Mailänder Vereinbarung ist die moderne Bezeichnung für
eine im Jahr 313 zwischen den römischen Kaisern Konstantin I., dem Kaiser des Westens, und
Licinius, dem Kaiser des Ostens, getroffene Vereinbarung, die gewährte, dass sowohl den
Christen als auch überhaupt allen Menschen freie Vollmacht, der Religion anzuhängen, die ein
jeder für sich wählt.
Konzil von Nikaia (325): Konstantin beruft das Konzil ein gegen die arianische Häresie. Er
verbot alle Sekten und sie werden teilweise verfolgt. Konstantin stiftet zahlreiche Kirchen in
Rom, Jerusalem und Konstantinopel.
Arius aus Alexandria: Nach ihm ist die Lehr des Arianismus benannt. Arius vertrat, ausgehend
von seiner religions-philosophischen Bildung, die folgenden Lehren bezüglich der
Christologie:
dass der Logos und der Vater nicht gleichen Wesens seien (Wesensgleichheit)
dass der Sohn ein Geschöpf des Vaters sei
dass es eine Zeit gegeben hat, als der Sohn nicht existierte (Bestreitung der Gleichewigkeit
von Vater und Sohn).
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Arius vertrat die Lehre, dass es nur einen wahren Gott gebe und dass Jesus Christus ein
(besonders ausgezeichnetes) Geschöpf sei. Das Wesen des Vaters sei ihm unerkennbar, kurz:
Gott-Vater und Jesus waren nicht gleichen Wesens.
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Homousius: Sohn ist gleich wie der Vater.
Homoiusius: Sohn selbst ist erlösungsbedürftig. Als Person anders.
Konzil von Konstantinopel(381): Das Erste Konzil von Konstantinopel (das 2. ökumenische
Konzil) wurde von Kaiser Theodosius im Jahre 381 einberufen, um den seit 325 andauernden
Streit und die drohende Glaubensspaltung zwischen Trinitariern und Arianern zu lösen.
Das Christentum wurde zur Staatsreligion erhoben und Gesetze gegen das Heidentum und
insbesondere gegen christliche Häresien sind erlassen worden. Es kommt zur blutigen
Verfolgung von Häretikern und Heiden. Synagogen und Tempel wurden zerstört. Die
olympischen Spiele (393) wurden zum letzten Mal begangen.
Trinitätslehre: Heilige) Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit oder Trinität (lat. trinitas ‚Dreizahl‘)
bezeichnet in der christlichen Theologie die Wesens-Einheit von Gott Vater, Gott Sohn (Jesus
Christus) und Gott Heiliger Geist
Konzil von Ephesos: (431) ist das dritte allgemeine Konzil der Kirche (Drittes Ökumenisches
Konzil). Es fand vom 22. Juni bis 31. Juli 431 n. Chr. in der kleinasiatischen Stadt Ephesos
statt. Es wurde von dem oströmischen Kaiser Theodosius II. einberufen. Anwesend waren
rund 250 Geistliche. Bei dem Konzil wurden unter anderen das Erste der vier großen
Mariendogmen behandelt und die Frage geklärt, ob die Maria von Nazareth wahrhaft
Gottesgebärerin (theotokos) genannt werden darf. Dieses Dogma wurde am Konzil
verkündet. Es besagt, dass Maria nicht nur die Christusgebärerin ist, also nicht nur den
Menschen Christus geboren hat, sondern dass sie den Sohn Gottes geboren hat und deshalb
Gottesgebärerin genannt werden darf.
Auf dem Konzil standen sich zwei Männer gegenüber: Nestorios, dem Patriarchen von
Konstantinopel, der gegen die Bezeichnung der Muttergottes als Gottesgebärerin auftrat,
und der meinte dass der Titel "Christusgebärerin" der beste sei. Als Gegenspieler zu
Nestorius trat Kyrill von Alexandrien auf, der beim Konzil als Vertreter von Papst Cölestin
anwesend war, und den Titel Gottesgebärerin vehement verteidigte. Die Linie von Kyrill
setzte sich durch. Die Lehre des Nestorius wurde verurteilt und er wurde exkommuniziert.
Konzil von Chalkedon: (451) Es war das vierte der ersten sieben Ökumenischen Konzilien der
Alten Kirche. Seine dogmatischen Definitionen werden in den katholischen Kirche und den
orthodoxen Kirchen als unfehlbar anerkannt; sie sind auch Lehrgrundlage in den
evangelischen und anglikanischen Kirchen.
Konzil von Chalkedon entschied den lange und erbittert geführten Streit um das Verhältnis
zwischen der göttlichen und der menschlichen Natur in Jesus Christus. Gegen den
Monophysitismus (genauer ist Miaphysitismus), der vor allem von den mächtigen Kirchen
Ägyptens und Syriens verfochten wurde, auf der einen und den Nestorianismus auf der
anderen Seite definierte es Christus als wahren Gott (Gott der Sohn als zweite Person der
Dreifaltigkeit) und wahren Menschen zugleich, und zwar „unvermischt und ungetrennt“ (vgl.
Menschwerdung Gottes). Die Trinität wurde zum Dogma.
Der Lateran: ist ein Bereich in Rom, der seit der Zeit Konstantins I. der offizielle Sitz der
Päpste ist. Zum Lateran gehören die antike Päpstliche Erzbasilika San Giovanni in Laterano
(auch Lateranbasilika genannt), das dazugehörige antike Baptisterium, die Reste des
mittelalterlichen Papstpalastes mit der Scala Santa, der Papstkapelle Sancta Sanctorum und
dem Leonischen Triclinium sowie dem Lateranpalast aus dem 16. Jahrhundert und dem
größten Obelisken Roms. Die Lateranbasilika ist die Kathedrale des Bistums Rom und eine
der sieben römischen Pilgerkirchen.
Mons Vaticantus: Der Vatikanische Hügel (Latein: mons Vaticanus) ist ein vor allem aus
Tuffstein bestehender Hügel in Rom, der sich in der Nähe des rechten Tiberufers befindet.
Seine Höhe beträgt 75 m.
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Kirchenämter:
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Patriarch: : Ist an der Kirchenspitze. In Rom ist der Sitz (lat. Kirche). Hat die apostolische
Sukzession (Vorrang vor allen anderen Aposteln) da das Grab des Petrus in Rom ist. Rom:
Gründung von Petrus und Paulus. (Konstantinopel, Antiochia, Alexandria, Jerusalem sind
Patriarchensitze.
- Bischof: Die Bischöfe verstanden sich als Amtsnachfolger der Apostel und waren die
wichtigsten Stützen im hierarchischen Bau der Kirche. Sie hatten die Aufgabe der Taufe,
Eucharistie, die Kleriker zu leiten, einen rechten Lebenswandel zu führen, die wahre
Lehre zu verbreiten und die civitas (Städte) zu verwalten christlich.
Bischöfe von Provinzhauptstädten wurden Erzbischöfe genannt; sie hatten das eigene
Bistum zu betreuen und übten die Aufsicht über die Bischöfe ihrer Kirchenprovinz aus.
Schon unter den Karolingern beeinflussten weltliche Herrscher die Bischofswahl, setzten
gelegentlich eigene Kandidaten ins Bischofsamt.
Seit dem 9. Jh. wurde die Einsetzung (Investitur) der Bischöfe durch den König zur Regel,
die Bischöfe erhielten ihr Amt als königliches Lehen. Unter den Ottonen und Saliern
wurden die Bischöfe mit hohen Reichsämtern und Reichsgütern ausgestattet, kamen
dadurch zu weltlicher Macht und wurden so dem Königshaus verpflichtet.
- Principatus: Prinzipat (lateinisch principatus zu princeps, der Erste), inoffizielle
Bezeichnung für die von Gaius Octavius Augustus geschaffene und von Tiberius
fortgeführte Staatsform im Römischen Reich. Der Prinzipat zeichnete sich durch die
Herrschaft des Princeps, des ersten Bürgers, aus.
- Plenitudo potestatis: bezeichnet die Lehre von der päpstlichen Vollgewalt sowohl über
die Glieder der Kirche als auch über die weltlichen Autoritäten. Der Begriff geht auf Papst
Leo den Großen (440-461) zurück.
- Vicarius christi: „Stellvertreter Jesu Christi“. Dieser Titel bezieht sich auf die religiösen
Fundamente des Papstamtes, und des Jurisdiktionsprimats (höchste Rechtsgewalt).
- Ambrosius (+397): Wurde zum Bischof gewählt und ist einer der Kirchenlehrer der
Westkirche. Entgegen den Erwartungen der Arianer setzte sich Ambrosius erfolgreich für
die nizänische Richtung ein (gegen den Arianismus). 388 verhinderte Ambrosius die von
Kaiser Theodosius I. verfügte rechtmäßige Bestrafung eines mesopotamischen Bischofs,
der eine Menge in Kallinikon zum Niederbrennen der dortigen Synagoge aufgehetzt
hatte. Ambrosius verlangte brieflich, dass alle Plünderer und Beteiligten straffrei
ausgehen sollten und die Synagoge nicht wiederaufgebaut wurde.
Der Brief blieb zwar ohne Erfolg, doch zwang der angesehene Bischof den Kaiser zum
diplomatischen Einlenken, indem er ihn öffentlich im Gottesdienst kritisierte und sich
weigerte, das Messopfer zu vollziehen, bevor der Kaiser nicht eingelenkt habe.
Der Vorgang zeigt, wie Ambrosius sein Bischofsamt gezielt dazu nutzen konnte, um in
seinem Sinne auf den getauften Kaiser Einfluss zu nehmen. Zwar stellte der Kaiser nicht
die Rechtmäßigkeit des Urteils in Frage, sondern ließ im Sinne des antiken
Herrscherideals Milde und Gnade walten, und der Schutz der Juden wurde im Codex
Theodosianus ausdrücklich bekräftigt. Dennoch war wirkungsgeschichtlich ein
Präzedenzfall geschaffen, der im Zweifelsfall Interessen der Religion vor das Recht stellte
und der den bis dahin selbstverständlichen kaiserlichen Rechtsschutz für die Juden
auszuhöhlen drohte.
Sacerdotium und Imperium: bedeutete im Lateinischen ursprünglich „Priestertum“. Im
Mittelalter fasste man unter diesem Begriff jedoch die geistliche Gewalt der katholischen
Kurie in Abgrenzung von der weltlichen Gewalt (regnum bzw. imperium) vor allem im
Heiligen Römischen Reich zusammen. Beide standen jedoch immer in einer Wechselwirkung
zueinander.
Im Frühmittelalter fasste man sacerdotium und regnum als Einheit auf, obwohl beiden
unterschiedliche Aufgabenbereiche zufielen. Obwohl hierbei der geistlichen Gewalt der
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Vorrang eingeräumt wurde, ging man bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts von einem
harmonischen Zusammenwirken beider Sphären aus.
Gelasius I : Erstmals offiziell 494 wurde von Papst Gelasius I. in einem Brief an Kaiser
Anastasios I. in Konstantinopel die These aufgestellt, Gott habe zur Leitung der Welt die
weltliche Gewalt (regalis potestas) und die geistliche Autorität der Bischöfe (sacrata
auctoritas pontificum) eingesetzt. Von diesen beiden sei das Gewicht der Priester um so
schwerer, da sie vor Gottes Gericht auch für die Könige Rechenschaft abzulegen hätten.
Das neue an der Aussage des Gelasius war, dass er die staatliche potestas und die
bischöfliche auctoritas auf eine Ebene stellte. Die bischöfliche auctoritas wurde dabei über
die geistliche Macht, die Menschen hinsichtlich ihrer Sünden binden und lösen zu können,
definiert. Mit seiner Aussage wollte Gelasius die Nichtanerkennung kaiserlicher Maßnahmen
gegenüber der Kirche im Streit um die Anerkennung des Konzils von Chalkedon (451)
rechtfertigen.
Cäsaropapismus: Der Begriff Cäsaropapismus (von lat. caesar = Kaiser und papa = Papst)
bezeichnet eine Gesellschaftsform, in der 1. das Staatsoberhaupt gleichzeitig auch
Oberhaupt der Kirche und oberster Richter in theologischen und dogmatischen Fragen ist
oder 2. in der der weltliche Herrscher zwar nicht direkt die weltliche und geistliche Macht in
sich vereint, aber die Kirche den staatlichen Instanzen untergeordnet ist.
Justinian: Das Ziel des großen Herrschers war die Wiederaufrichtung des römischen
Weltreiches auf christlicher Grundlage. Diesem Ziele dienten seine siegreichen Kriege gegen
Vandalen und Ostgoten, seine Maßregeln zur Ausrottung des Heidentums und der Häresie,
das Riesenwerk der Gesetzeskodifikation und eine unermüdliche organisatorische Tätigkeit in
Staat und Kirche, zahlreiche herrliche Kirchenbauten, vor allem in Konstantinopel und
Ravenna. Die Kirche des Reiches beherrschte Justinian vollständig; sein Zeitalter ist die
klassische Epoche des Cäsaropapismus.
Basileus-Kaiser: Seit 629 war „Basileus“ der offizielle Titel der oströmischen (byzantinischen)
Kaiser, die sich bis dahin stets als „Autokrator“ bzw. „Imperator“ bezeichnet hatten.
Inoffiziell war „Basileus“ bereits spätestens seit der römischen Reichsteilung von 395
gebräuchlich; die Einwohner der griechischsprachigen Osthälfte des Römischen Reiches
hatten als Bezeichnung des Kaisers bereits im Prinzipat neben „Autokrator“ (als Übersetzung
von „Imperator“) und „Sebastos“ (σεβαστóς; als Übersetzung von „Augustus“) auch
„Basileus“ benutzt. Der oströmisch-byzantinische „Basileus“ war „Gesalbter Herrscher“
beziehungsweise „Herrscher in Gottes Auftrag“.
Hiereus-Priester: r Priesterbegriff jedoch im Bedeutungsfeld von griech. ἱερος, hieros —
„heilig, geweiht“ und lat. sacerdos — „Priester“.
Westliche Teilkirche – Mission
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Septimius Florens Tertullianus: +220. War der erste bedeutende Kirchenschriftsteller
lateinischer Sprache. Er verfasste theologische und apologetische (Verteidigung einer
Weltanschauung) Schriften. Er tritt 205 zum Montanismus über (christlich prophetische
Bewegung in Kleinasien).
Cyprian: +258 war Bischof von Karthago und verfasste auch theologische Schriften. Er vertritt
im Konflikt mit Rom über die Ketzertaufe die Eigenverantwortlichkeit jedes Bischofs und
lehnt einen Primat in Rom ab.
Augustinus von Hippo: +430 War ein bedeutender Kirchenlehrer und Philosoph. Augustinus
hat viele theologische Schriften verfasst, die zu einem großen Teil erhalten sind. Diese
Schriften bilden für Augustinus eine Einheit; der christliche Glaube ist ihm Grundlage der
Erkenntnis.
Unter anderem als Reaktion auf die Eroberung Roms durch die Westgoten 410 verfasste er
die Schrift Über den Gottesstaat (De civitate Dei), an der er von 413 bis 426 arbeitete; er
entwickelt hier die für Jahrhunderte gültige Unterscheidung zwischen irdischem Staat und
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Gottesstaat (civitas terrena und civitas Dei) und widersprach der verbreiteten Auffassung,
dass der Fall Roms auch den göttlichen Heilsplan in Frage stelle.
Martin von Tours: +397 Martin teilte seinen Mantel und dann ist ihm Jesus im Traum
erschienen. Er ist Nationalheiliger.
Benedikt von Nursia: gilt als Begründer des christlichen Mönchtums. Benedikt zog nach
traditioneller Sichtweise 529 mit einer kleinen Schar treuer Anhänger auf den 80 km
südöstlich gelegenen Monte Cassino und gründete dort das Kloster, das als Mutterkloster der
Benediktiner gilt. Er führte selbst dort die Gemeinschaft. Für sie schrieb er auch seine
berühmte „Regula Benedicti". Benedikt hat zwar einige Klöster, allerdings keine
Ordensgemeinschaft im heutigen Sinn gegründet. Für die verschiedenen Gruppen von
Männern, die sich um ihn ansammelten, entwickelte er ein Konzept von Zucht und Maß:
zölibatäres Leben,
einfache Ernährung (auf das Fleisch vierfüßiger Tiere wird verzichtet, maximal eine gekochte
Hauptmahlzeit am Tag, Beschränkung des Weinkonsums)
feste Zeiten für Gebet, Schriftlesung, Arbeit und Schlaf.
Das Modell des monastischen Lebens für Benedikt war die Familie mit dem Abt als Vater und
den Mönchen als Brüdern.
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Peregrinatio: Peregrinatio als Abkehr von den Maßstäben der Welt ist die Idee, die dem
gesamten Mönchtum zugrunde liegt, auch dann, wenn kein Wanderleben im äußeren Sinn
damit verbunden war. Seit der Spätantike bedeutete die Peregrinatio auch die Wallfahrt zu
heiligen Orten, besonders zu Heiligengräbern, bis hin zum lebenslangen freiwilligen Exil aus
dem Heimatland.
Stabilitas loci: Das Gelübde der stabilitas loci bedeutet im engeren Sinne, in dem Kloster für
immer zu bleiben, in das man eingetreten ist. Im weiteren Sinne kann stabilitas loci auch
bedeuten, zu der Klostergemeinschaft zu gehören, in die man eingetreten ist (stabilitas in
congregatione).
Hl. Patrick: War christlicher Missionar und gilt in Irland und Island als Nationalheiliger. Patrick
gründete Klöster, Schulen und Kirchen im ganzen Land und übte seine Missionstätigkeit bis
zu seinem Tod (angeblich am 17. März 461) aus. Als er im County Down starb, hatte er
angeblich Tausende Iren zum christlichen Glauben bekehrt. Patrick hatte aber nicht nur seine
Religion mitgebracht, sondern auch seine Bildung. Geschichten wurden von nun an
niedergeschrieben und nicht mehr nur mündlich überliefert. Seine eigene Lebensgeschichte
wurde allerdings erst im späten 8. Jahrhundert rezipiert.
Kolumban der Ältere: er verstärkte die Christianisierung in Schottland und gründete das
Kloster Hy oder Iona vor der Küste Dalriadas. +597
Books of Kells, Durrow und Lindisfarne: Über den Ursprung des Book of Kells herrscht
Uneinigkeit. Sehr wahrscheinlich wurde es um 800 im Kloster Iona vor der schottischen
Westküste hergestellt. Das Book of Kells enthält die vier Evangelien zusammen mit
ganzseitigen Abbildungen von Christus, Maria mit Kind und den Evangelisten.
Das Book of Durrow ist die älteste, reich illustrierte, irisch-sächsische Übersetzung der
biblischen Evangelien. Das Book of Lindisfarne, auch Lindisfarne Gospels ist ein komplett
erhaltenes Evangeliar aus dem 8. Jahrhundert.
Kolumban der Jüngere: war ein irischer Wandermönch und Missionar. Er wird von Katholiken
und orthodoxen Christen verehrt. In Austrasien, Hier gründete Columban mit seinen
Gefährten zunächst das Kloster Annegray. Vor allem fränkische Adlige und Beamte sandten
ihre Söhne als Oblaten in das Kloster, um sie dort ausbilden zu lassen. Schon bald gründeten
die irischen Mönche die Klöster Luxeuil und Fontaines. In diesem Zusammenhang entsteht
die Regula Monachorum des hl. Columban.
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Angelsächsische Mission: Wilibrord war ein angelsächsischer Missionar, der das Kloster
Echternach gründete. Oftmals wird er als „Apostel der Friesen“ bezeichnet. Er starb 739 in
Echternach. Er bezog seine Erziehung von den Benediktinern.
Das Pallium: ist ein Amtsabzeichen des Papstes, das er regelmäßig an die Metropoliten der
Lateinischen Kirche verleiht. Es ist heute ein ringförmiges, ca. 5 bis 15 cm breites Band, eine
Art Stola, und wird über dem Messgewand getragen. Üblicherweise sind in einem Pallium
sechs schwarze Seidenkreuze eingestickt.
Chrodegang von Metz: War Bischof von Metz und
Erzbischof von
Austrasien. Er trat für die Selbständigkeit der
fränkischen
Kirche ein, arbeitete zugleich an ihrer Verbindung mit Rom. Während seiner Amtszeit als
Bischof gründete und erneuerte Chrodegang u. a. die Klöster Gorze, Lorsch und Gengenbach.
Er führte die lateinische Liturgie ein und schuf mit der Regula canonicorum eine weit
verbreitete Regel für den Kanoniker (Kleriker aller Weihstufen).
Immunität:
Vogtei:
Reichsdienst:
Zehnt:
Eigenkirchen:
Diözesen:
Send:
Das Deutsche Reich
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Vertrag von Saint Clair-sur-Epte: Der Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte wurde am 11. Juli
911 zwischen dem französischen König Karl III. und Rollo, dem Jarl(Grafen) der
Normannen, geschlossen. Dies geschah aus Not, um nicht den ganzen Kontinent zu
verlieren.
Karl III. trat in dieser Vereinbarung – angesichts einer bevorstehenden Landnahme der
Normannen in Neustrien – das Gebiet zwischen der Epte und der Oise mit Ausnahme des
Vexin français an Rollo ab. Dabei handelte es sich um die Grafschaften und Bistümer
Rouen, Évreux und Lisieux, was heute der Region Haute-Normandie zuzüglich dem Pays
d’Auge entspricht.
Rollo ließ sich taufen, heiratete Gisela, eine uneheliche Tochter Karls, leistete Karl(König
von den Westfranken) den Treueid, für den er wiederum sein Land als Lehen empfing,
und übernahm die Aufgabe, das Land gegen die Übergriffe weiterer Normannen zu
verteidigen.
Die geplante Zeremonie führte zu Komplikationen, weil Rollo sich weigerte, vor dem
König hinzuknien und ihm den Fuß zu küssen. Der Kompromiss war, dass einer von Rollos
Vertrauten den Fuß des Königs so weit anhob, dass Rollo nicht hinknien musste – und der
König das Gleichgewicht verlor und zu Boden stürzte.
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Magyaren: Die Magyaren, auch Ungarn sind ein Volk in Mitteleuropa. Die Magyaren
überquerten 896 als Reitervolk mit großen Viehherden die Ostkarpaten (Hochgebirge in
Mittel- Ost- und Südeuropa) und ließen sich vorläufig im oberen Theiß-Gebiet nieder.
Von hier aus brachen die ungarischen Reiter immer wieder zu langen Plünderungszügen
durch ganz Europa auf, die als Ungarneinfälle in die Geschichte eingingen. So überfielen
sie unter anderem Gebiete in Bayern, Italien, Frankreich und Spanien. Ab 901 kehrten sie
nicht wieder an die obere Theiß zurück, sondern siedelten sich am Plattensee an und
eroberten in den nachfolgenden Jahrzehnten auch Gebiete bis zur Enns und der
Slowakei. Nachdem die Magyaren 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld von den
ostfränkischen und böhmischen Truppen geschlagen worden waren, zogen sie sich aus
dem Gebiet des heutigen Österreichs (außer aus dem heutigen Burgenland) zurück und
ließen sich im heutigen Westungarn nieder.
Schlacht bei Riade: In der Schlacht bei Riade kämpfte am 15. März 933 ein Aufgebot
unter Befehl König Heinrich I. gegen ein größeres Heer von Magyaren (Ungarn).
Investitur+Servitium regis: Der König nimmt nicht neben sondern in der Kirche eine
übergeordnete Stellung ein. ER hat das Recht hohe Geistlichkeit in das Amt zu setzen und
die Bischöfe mit Aufgaben zu betrauen. Die Abteien erhalten höhere Immunität und
verschiedene Hoheitsrechte und im Gegenzug kann der König von den Geistlichen
gewisse Gegendienste erwarten „servitium regis“: dh. Militärische Gefolgschaft,
diplomatische Dienste und politische Beratung. Die Investitur bringt also beiden Seiten
einen Vorteil.
Pactum ottonianum: Das Privilegium Ottonianum (auch Pactum Ottonianum) ist ein am
13. Februar 962 Papst Johannes XII. durch Kaiser Otto I. gewährtes Privileg. Es bestätigte
die Pippinische Schenkung und die Existenz des Kirchenstaates, legt jedoch gleichzeitig
fest, dass fortan der Papst noch vor seiner Weihe dem Kaiser einen Treueeid zu leisten
habe.
Theophanu: Nichte des oströmischen Kaisers, wurde die Frau Kaiser Ottos II. und
Mitkaiserin des römisch-deutschen Reiches für elf Jahre und Kaiserin für sieben Jahre. Sie
war eine der einflussreichsten Herrscherinnen des Mittelalters und steht in der
Herrscherfolge des Kaiserreichs zwischen Otto II. und Otto III (980-1002).
Renovatio imperii Romanorum: Idee der Erneuerung der Kaiserwürde der antiken
römischen Kaiser. Damit verbunden ist die Übertragung aller Rechte und Besitzungen des
römischen Imperiums.
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Heinrich II (1002-1024): 6.Mai 973 oder 78 – 13. Juli 1024. Sohn von Hg. Heinrich II. „der
Zänker“ und dessen Frau Gisela von Burgund; Urenkel Kg. Heinrich I.
Kinderlose Ehe mit Kunigunde von Luxemburg
Konzentriert sich auf das Reich nördl. der Alpen; Konflikt mit Polen
1007 Gründung des Bistums Bamberg – stützt sich noch stärker auf die Reichskirche
Anhänger der Klosterreform
Heinrich II. 1146, Kunigunde 1200 heilig gesprochen
Cluniazensische / (Monastische) Reform: Die Hauptgedanken der Reform waren:
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strenge Beachtung der Benediktsregel
größte Gewissenhaftigkeit beim Opus Dei, den täglichen Gottesdiensten
Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches
Erinnerung an die Vanitas(Eitelkeit) mit der Mahnung: Memento mori.(Wir
müssen alle sterben)
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Zölibat: Versprechen, für das weitere Leben die Verpflichtung zur Ehelosigkeit zu
übernehmen.
- Laieninvestitur: Dieses Recht begründeten sie mit dem Eigenkirchenrecht, welches es
einem Grundherrn mit Gotteshäusern auf seinem Gebiet erlaubte, auf deren Verwaltung
Einfluss zu nehmen. Die römisch-deutschen Kaiser nach Otto I. sahen sich als Eigentümer
aller Kirchen und bestimmten bei vielen Wahlen von Erzbischöfen, Bischöfen und Äbten
mit. Die Kritiker dieses Systems nannten diese Praktik Laieninvestitur, weil die Einsetzung
in das geistliche Amt von Nicht-Geistlichen (Laien) vorgenommen wurde. Sie
befürchteten, dass dadurch bei der Amtseinsetzung mehr Wert auf Loyalität zum
Landesherrn als auf geistliche Bildung und charakterliche Eignung gelegt würde.
- Pax dei/ treuga dei: Forderung nach einer Reform der gesamten Kirche.
Die Reformer erstarkten in Frankreich durch die so genannte "Gottesfriedensbewegung".
1040 hatte der Klerus den Gottesfrieden, Pax Dei, den Schutz für Geistliche,
Ackerbauern, Reisende und Frauen, sowie die Treuga Dei, die Waffenruhe von
Mittwochabend bis Montagmorgen und an allen Festtagen, sodass ein Kampf nur an 90
Tagen im Jahr möglich war, verkündet.
Humbold von Silva Candida: war ein katholischer Kardinal und Benediktiner. Er war ein
einflussreicher Kleriker in Rom, engster Vertrauter mehrerer Päpste und theoretischer
Wegbereiter der von Gregor VII. geführten Kämpfe um die libertas ecclesiae
(Kirchenfreiheit). Humbert von Silva Candida gilt als der erste große literarische Vertreter des
Reformpapsttums.
Petrus Damiani: Er hütete als Junge die Schweine und sein Bruder kam zu Wohlstand. Dieser
unterstützte ihn bei seinem Studium und er nahm aus Dankbarkeit seinen Namen an. Er zog
sich nachher zurück vom weltlichen Leben und schrieb ein Buch über die Abscheu der
Sittenlosigkeit der Geistlichkeit.
Hugo candidus: Leo IX nahm sich bedeutende Helfer aus seiner lothringischen Heimat wie
Friedrich (Stephan IX.), Humbert (von Silva Candida) und Hugo Candidus mitbrachte sowie
Hildebrand (Gregor VII.) nach Rom zurückführte. Sie bildeten den Kern des neu formierten
Kardinalkollegs, das durch Leo IX. zu einem Gremium mit gesamtkirchlicher Verantwortung
wurde. 1049 Papst Leo beruft Humbert v.Silva-Candida, Petrus Damiani, Friedrich
v.Lothringen, Hugo Candidus, Hildebrand nach Rom . 1049 Synode von Reims: Leo IX. sorgt
für Reformen, erreicht Beschlüsse gegen Simonie (Kauf oder Verkauf eines kirchlichen
Amtes).
Humbert: „Libertes adversus simoniacos”: Die Vertreter einer extremeren Position, wie
beispielsweise Humbert von Silva Candida, lehnten die Investitur durch weltliche Herrscher
ab. In der Abhandlung „Adversus Simoniacos“ betrachtete er auch Könige als Laien.
Zusammen mit der Vorstellung, dass kein Mensch etwas von einem anderen umsonst
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bekommen könne – diese Idee wurde von Humbert im zweiten Buch von „Adversus
Simoniacos“ entwickelt – folgt, dass die Verleihung von Kirchengut durch den König
zumindest simonistische Tendenzen hat.
Robert Guiskard:
Mathilde von Tuszien: war Markgräfin auf der Burg Canossa im Emilia-Romagna Apennin, 18
Kilometer südlich von Reggio nell’Emilia. Hier trat im Februar 1077 König Heinrich IV. Papst
Gregor VII. entgegen, um die Lösung vom Kirchenbann zu erreichen.
Pataria: Er wurde zum Ende des 11. Jahrhunderts zu einem grundsätzlichen Konflikt zwischen
geistlicher und weltlicher Gewalt. Vor diesem Hintergrund ist das Wirken der Pataria, einer
religiösen Bewegung, in mehreren oberitalienischen Städten zu sehen. Radikale Kleriker und,
in der übergroßen Mehrheit, Laien nahmen in Mailand, Cremona, Piacenza und Brescia
gegen den örtlichen Bischof bzw. Erzbischof und den jeweiligen städtischen Klerus die
sittliche und religiöse Erneuerung in die eigenen Hände. Dabei nutzten sie geschickt die
bestehenden frühkommunalen Strukturen für ihre Agitation und die Durchsetzung ihrer
Ziele. So erfuhren die bereits bestehenden Formen gemeinschaftlicher Willensbildung und
Entscheidungsfindung eine deutliche Aufwertung.
Dictatus papae: Als Dictatus Papae bezeichnet man ein Schriftstück ein loses Blatt das sich im
Briefregister Papst Gregors VII. unter den Briefen vom März 1075 findet. Die Überschrift
Dictatus Papae legt nahe dass es sich dabei um ein Eigendiktat Gregors handelt. Jeder der 27
kurzen und prägnanten Sätze beginnt mit „quod (lat. dass )“ und gibt – offenbar ohne
besondere Ordnung – Gregors Vorstellungen über die Stellung des Papstes innerhalb der
Kirche und im Verhältnis zum Kaiser wider. Mit den Leitsätzen 8 9 und 12 stellt er sich sogar
über den – nach damaliger Auffassung von Gott eingesetzten – Kaiser und macht seinen
Herrschaftsanspruch auch über den weltlichen Staat geltend. ZB:
…Dass die römische Kirche vom Herrn allein gegründet worden ist.
…Dass allein der römische Bischof mit Recht "universal" genannt wird.
… Dass er allein Bischöfe absetzen und wieder einsetzen kann.
Tribur: König Heinrich IV. war besonders mit Trebur verbunden, hier wurde er 1053 zum
König gewählt und heiratete 1066. 1076 zwangen ihn oppositionelle Fürsten auf dem
Fürstentag in Trebur, seinen Konflikt mit dem Papst beizulegen, was den „Gang nach
Canossa“ zum Ergebnis hatte.
Calix II: 2. Februar 1119, nach dem Tod von Gelasius II., zum Papst gewählt.
Vor seinem Pontifikat war er ab 1088 Erzbischof von Vienne in Frankreich. In seine Amtszeit
fällt das Wormser Konkordat, das am 23. September 1122 in Worms mit Kaiser Heinrich V.
geschlossen und mit dem der Investiturstreit beigelegt wurde.
Wormser Konkordat: (1122) Kaiser Heinrich V. akzeptierte den Anspruch der Kirche auf die
Investitur mit Ring und Stab, den Symbolen für die geistliche Ehe mit der Kirche und das
priesterliche Hirtentum. Des Weiteren gewährte er jeder Kirche seines Herrschaftsbereiches
die freie kanonische Wahl und unbehinderte Weihe des Gewählten. Im Gegenzug räumte
Papst Calixt II. ein, dass die Wahl der deutschen Bischöfe und Äbte in Gegenwart kaiserlicher
Abgeordneter verhandelt und der Gewählte dann mit den Hoheitsrechten, die mit seinem
geistlichen Amt verbunden waren, vom Kaiser durch das Zepter als weltlichem
Investitursymbol belehnt werden solle („Zepterlehen“). Während im deutschen Teil des
Kaiserreichs die Verleihung der Regalien durch den Kaiser vor der Weihe vorgesehen war,
erfolgte in Italien und Burgund zunächst die Verleihung von Ring und Stab, wodurch der
Einfluss des Kaisers auf die Einsetzung von Bischöfen praktisch verloren ging.
Ivo von Chartres: Er hat viel zum Wormser Konkordat beigetragen. Er hat vorgeschlagen eine
Trennung zu machen zwischen Spiritualia (Geistliche Würden) und Temporalia (weltliche
Güter und Herrschaftsrechte), die der Kaiser verlieh. So konnte keiner Bischof werden, den
der Kaiser nicht wollte und umgekehrt.
Lothar von Supplinburg: Großvater von Heinrich dem Löwen.
Vater von Gertrud von Supplinburg.
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Herzog von Sachsen, seit 1125 deutscher König und ab 1133 auch deutscher Kaiser.
Lothar führte 1115 den Aufstand der Sachsen gegen Kaiser Heinrich V. an.
Privilegium minus: Unter Privilegium minus, auch kleiner Freiheitsbrief genannt, wird eine
kaiserliche Urkunde aus dem Jahr 1156 verstanden, mit der die Mark Ostarrîchi (in
zeitgenössischen Wortlaut schon Marcha Austria) in ein vom Herzogtum Bayern
unabhängiges Herzogtum umgewandelt wird.
Renovatio imperii: Wiederherstellung alter Rechte beziehungsweise Besitzungen des
römischen Imperiums verstanden.
Besancon: Besançon kam mit dem Königreich Burgund (Arelat) 1032/34 an das Heilige
Römische Reich. Der Erzbischof wurde zum Herren der Stadt und Besançon somit von der
Grafschaft Burgund unabhängig. Auf dem Reichstag zu Besançon (1157) drängte das
Kaisertum das Papsttum zurück.
Papst Hadrian IV. Wort von der Kaiserkrone als Benefizium übersetzte der Reichskanzler mit
Lehen statt mit Wohltat. Papst Eugen III. musste nach dem Rückzug der Papstlegaten
ausdrücklich erklären, dass er die Kaiserkrone nicht als Lehen und den Kaiser nicht als
Lehensnehmer verstünde.
Authentica habita: Im Jahr 1155 erhielt die Universität von Friedrich Barbarossa durch das
sog. Scholarenprivileg (authentica habita) eine gewisse Autonomie. Unter anderem war der
Dominus der Universität für den Schutz der Dozenten und Studenten verantwortlich, die
Universität besaß eine eigene Gerichtsbarkeit. Damit sollte verhindert werden, dass die
Kommune von Bologna die Kontrolle über die Universität übernehmen konnte. Nach
mehreren Auseinandersetzungen kam es in der Mitte des 13. Jahrhunderts zu einer Einigung
mit der Stadt.
Roncaglia: Auf dem Hoftag von Roncaglia wurde der Schutz für fahrende Scholaren und
Professoren zum Gesetz erhoben, dieses befreite sie von der Haftung für die Schulden ihrer
Landsleute – einziges Gesetz Friedrichs, das in den Codex Justiniani eingefügt wurde (Habita,
auch Habita 2, weil es schon 1155 ein ähnliches Gesetz für die Studenten von Bologna
gegeben hatte).
Alessandria: Alessandria wurde 1168 von den Bewohnern der Gegend gegründet, um sich
gegen den Markgrafen von Montferrat und die Stadt Pavia zu verteidigen, nach deren
Ersuchen es 1174 von Friedrich Barbarossa sechs Monate lang erfolglos belagert wurde. Der
Lombardenbund nahm den Ort auf und nannte ihn Alessandria, nach Papst Alexander III..
Gelnhausen: Die Stadtgründung von Gelnhausen erfolgte im Jahr 1170 durch Kaiser Friedrich
I. (Barbarossa), was ihr den heute geläufigen Beinamen „Barbarossastadt“ einbrachte
Saleph: Kaiser Friedrich Barbarossa ertrank 1190 auf dem Dritten Kreuzzug nahe der Stadt
Seleucia im Göksu, der damals Saleph hieß und im mit Friedrich verbündeten armenischkilikischen Fürstentum lag.
Unio regni ad imperium: Vereinigung des Imperiums mit dem süditalienischen
Normannenreich (Sizilien) unter Heinrich VI 1194.
Rainald von Dassel: war bis 1167 Erzbischof von Köln und Erzkanzler von Italien. Im Mai 1156
wurde er von Kaiser Friedrich I. Barbarossa in die Reichskanzlei berufen und bereitete 1158
den Italienzug vor.
Gottfried von Vitterbo: Er war Notar und Hofkaplan am Hof der Staufer unter den Kaisern
Friedrich Barbarossa und Heinrich VI. und war in dieser Funktion maßgeblich an der
Unterzeichnung des Konstanzer Vertrags zwischen Kaiser Barbarossa und Papst Eugen III.
beteiligt (März 1153). Er unternahm umfangreiche Reisen durch Europa, die ihn mehr als
vierzigmal nach Rom führten. Er starb 1191/92
Gunther der Dichter: Der Zisterziensermönch Gunther von Pairis (* um 1150; † um 1220) ist
vor allem durch sein Werk Hystoria Constantinopolitana über die Eroberung Konstantinopels
im vierten Kreuzzug bekannt. Es geht auf die Berichte des Abtes Martin von Pairis zurück, der
zu den Teilnehmern gehörte.
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Doch gilt er auch als Verfasser des Ligurinus, eines in Hexametern geschriebenen Epos mit
einer Schilderung der Kämpfe Friedrich Barbarossas gegen die oberitalienischen Städte. Für
dieses Werk soll er von Friedrich I. zum poeta laureatus gekrönt worden sein.
Archipoeta: der Dichter ist nicht bekannt. Es könnte aber Reinald von Dassel sein. So schrieb
er einen Lobeshymnus (Panegyrik) auf Kaiser Friedrich I. Barbarossa und mehrere Gedichte,
die Rainald von Dassel verherrlichen; daneben schuf er aber auch mit Witz und Ironie
gespickte Lieder über weltliche Vergnügungen. So beantwortete er die Anfeindungen seiner
Gegner im Gefolge Rainalds mit der berühmt gewordenen, sogenannten Vagantenbeichte.
Diese - wohl entstanden während der Belagerung von Pavia 1163 - stellt eine gekonnte und
tiefsinnige Parodie der Ohrenbeichte der katholischen Kirche dar.
Bouvines: 1214 In dieser Schlacht standen sich auf einer Seite ein Heer des französischen
Königs Philipps II. August und auf der anderen Seite ein englisch-welfisches Heer unter der
Führung Kaiser Ottos IV. gegenüber. Sie endete mit einem Sieg der Franzosen. Die
Machtstellung der Fr. Monarchie wurde begründet. (Friedrich II gewann)
Magna charta liberatum: Die Magna Charta verbriefte grundlegende politische Freiheiten des
Adels gegenüber dem englischen König, dessen Land seinerzeit Lehen des Papstes Innozenz
III. war. Der Kirche wurde die Unabhängigkeit von der Krone garantiert. Das Dokument
wurde vom König nur auf erheblichen Druck der Barone angenommen.
Confoederatio cum pricipum: Friedrich trat wichtige Regalien an die geistlichen Fürsten ab.
Friedrich II verzichtete darauf, in Territorien der Bischöfe im deutschen Teil des Heiligen
Römischen Reiches Münzen oder Zölle einzurichten, Burgen und Städte zu errichten,
Dienstmannen zu entfremden oder die Spolien einzuziehen. Die Beachtung der Urteile an
Gerichten geistlicher Fürsten seitens Kaiser und König wird den geistlichen Landesherrn
zugesichert. Ferner versprach er für die gefällten Urteile Hilfe bei der Vollstreckung durch
den König oder Kaiser. Mit dem Schuldspruch durch die geistlichen Gerichte war automatisch
auch die Verurteilung und Bestrafung durch königliche oder kaiserliche Gerichte verbunden.
Der Erlass dieses Gesetzes stärkte die Macht und die Machtausübung der geistlichen
Territorialfürsten gegenüber dem Reich und den Städten außerordentlich. Die
Landesherrschaft durch (zunächst geistliche) Fürsten wurde auf Kosten der königlichen
Zentralmacht gefestigt. Mit dem Statutum in favorem principum wurde im Mai 1232 auch
den weltlichen Fürsten die obigen Rechte überlassen. Das Gesetz war ein weiterer
Meilenstein in dem langfristigen Prozess der Territorialisierung in Deutschland.
Dominus terrae: Territorialisierung (Territorium lat. Herrschaftsgebiet oder auch Staat)
bezeichnet in Deutschland die Herausbildung und Etablierung sowohl der weltlichen, als auch
geistlichen Landesherrschaften etwa vom 11. bis zum 14. Jahrhundert und parallel dazu den
langfristigen Machtverlust des Königs.
Liber Sextus: Es ist ein offizielles Gesetzbuch, dessen Normen in gleicher Weise wie die des
Liber Extra in der Form des darin enthaltenen Textes allgemeine Rechtskraft erhielten,
unbeschadet ihrer früheren Form und Verbindlichkeit. Es ist eine authentische Sammlung,
was bedeutet, dass durch die Aufnahme eines Textes, es ein päpstliches Gesetz geworden ist.
Somit ist sie eine offizielle, authentische, einheitliche, universale und ausschließliche
Sammlung mit allen Konsequenzen hieraus.
Stupor mundi: Friedrich II wurde so bezeichnet, Wunder der Welt .
Anjou: Karl von Anjou wurde Sizilien übertragen. Bei der Schlacht von Benevent besiegte
dieser Manfred, den legitimen Sohn von Friedrich II. In der Schlacht von Tagliacozzo besiegte
er den Sohn Konrads IV, Konradin, der dann in Neapel enthauptet wurde. Dem 16 jährigen
wurde ein christliches Begräbnis verweigert und fand vorerst seine Ruhe auf dem
Judefriedhof, wurde aber dann auf Bitten seiner Mitter unter dem Hauptaltar von Santa
Maria del Carmina in Neapel bestattet.
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Landwirtschaft/ Grundherrschaft/ Lehenswesen
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Kolonen: Als Kolone wird der Inhaber derartiger bäuerlicher Gutsrechte bezeichnet. Das
Kolonat bezeichnete im römischen Kaiserreich ursprünglich den Stand der bäuerlichen
Kleinpächter auf Großgrundbesitz.
Munt: Die Munt ist der Vorläufer unseres heutigen Betreuungsrechts. Der Muntherr (heute:
Vormund) übernahm dabei den Schutz und die Haftung des Muntlings (heute: Mündel).
Wichtigster Muntverband war das Haus (die Familie), durch das Ehefrau und Kinder dem
Hausherrn unterworfen waren. Das Gesinde, falls vorhanden, zählte ebenfalls dazu. Töchter
des Hausherrn verließen die Munt bei der Verheiratung und traten dann in die Munt des
Gatten ein (Muntehe).
Gewere: Herrschaft über Güter (Häuser, Kirchen)
Gült: Abgabe der Bauern an den Grundherrn im System der Grundherrschaft
Commendatio: Die Kommendation geschah durch den sogenannten Handgang, das heißt,
der künftige vassus legte seine gefalteten Hände in die seines Herrn.
Unter Lehen – lat. feudum, feodum, beneficium – verstand man eine Sache (Grundstück,
Gut), die dessen Eigentümer (Lehnsherr) unter der Bedingung gegenseitiger Treue in den
erblichen Besitz des Berechtigten unter dem Vorbehalt des Anheimfalls an sich selbst
übergeben hatte.
Das Lehen beinhaltete ein ausgedehntes erbliches Nutzungsrecht an der fremden Sache, die
zugleich zwischen diesem und dem Berechtigten ein Verhältnis wechselseitiger Treue
begründen und erhalten sollte. beneficum bezeichnete dabei nicht nur den aktuellen
Gegenstand, das Lehen an sich – dieses wurde normalerweise feodum genannt –, sondern
auch die damit verbundene Rechtsbeziehung.
Der betreffende Eigentümer war der sogenannte Lehnsherr (Lehnsgeber, dominus feudi,
senior), meist der Landesherr bzw. der oberste Monarch. Der Berechtigte war dessen Vasall
(Lehnsmann, vassus, vasallus = der Knecht, auch einfach als Lehensempfänger oder
Lehensträger bezeichnet). Beide schworen sich einen Lehnseid. Die dem Vasallen zustehende
Berechtigung näherte sich dem tatsächlichen Eigentum so sehr an, dass man diese als
nutzbares Eigentum (dominium utile) und das Recht des eigentlichen Eigentümers als
Obereigentum (dominium directum) bezeichnete.
Das Lehen (Lehnsgut) bestand zumeist aus einem Grundstück oder einem Komplex von
Grundstücken, aber auch aus bestimmten Nutzungs- und Abgabenrechten.
Sprachlich hängt der Ausdruck „Lehen“ mit „leihen“ zusammen, bedeutet also so viel wie
„geliehenes Gut“ (vgl. heute „Darlehen“), während das Wort „Feudum“ nach Ansicht einiger
Etymologen vom lat. fides (Treue), richtiger aber wohl vom althochdeutschen feo (das heißt
Vieh, dann überhaupt „Gut“) abzuleiten ist.
Den Gegensatz zum Lehen bildete das freie Eigentum, Allod oder Allodium, welches ungefähr
dem heutigen Eigentum am Grundbesitz entsprach.
Gwas: = Vasall
Vasall (keltisch gwas, lateinisch vassus: Knecht), im Mittelalter ein Freier, der sich als
Gefolgsmann in den Dienst eines Herrn begab und zu bestimmten – meist militärischen –
Dienstleistungen verpflichtete; ein Vasall konnte z. B. auch ein der Oberherrschaft eines
anderen Herrschers unterworfen.
Hominium: Lehnsmannschaft, Lehnseid, Lehnsdienst, Ergebenheit, Gefolgschaft
.
Heerschildordnung: Mit Heerschildordnung wird die Hierarchie des Adels im Feudalismus
bezeichnet. Im deutschen Feudalismus war jeder Lehensmann nur seinem unmittelbaren
Lehensherrn zur Treue verpflichtet und nicht auch dessen Lehensherren, was die Macht des
Königs schwächte.
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Schwabenspiegel: Schwabenspiegel, ein süddeutsches Rechtsbuch, um 1274/75 in Augsburg
von einem unbekannten Geistlichen auf der Grundlage des Sachsenspiegels verfasst; enthält
das Kaiserliche Land- und Lehnsrecht; galt auch in der Schweiz.
Sachsenspiegel: Auf die gleiche Art sind die Heerschilde geordnet, von denen der König den
ersten besitzt. Die Bischöfe, Äbte und Äbtissinnen haben den zweiten, die Laienfürsten den
dritten, weil sie von den Bischöfen Lehen genommen haben. Die freien Herren haben den
vierten, die schöffbaren Leute und die Lehensmannen der freien Herren den fünften, ihre
Lehensleute weiter den sechsten. (Abstufung der Lehenshierarchie)
Ligische Treue: Der Herr und der Beliehene stehen in einem gegenseitigen Treueverhältnis.
Der Vasall ist Gehorsamspflichtig gegenüber dem Herren
Ligesse: Im Hochmittelalter stand der König an der Spitze eines Lehnsverbandes. Er verlieh
große Herrschaftsbezirke an die Kronvasallen (Adlige und Bischöfe), die ihrerseits
Untervasallen mit diesem Besitz belehnten. Diese waren mit ihrem Lehnseid im Deutschen
Reich nur dem Kronvasallen, nicht aber dem König verpflichtet. Das führte langfristig dazu,
daß die vom König ausgegebenen Lehen der Krone verloren gingen. In der Normandie, in
England und später auch in Frankreich wurden dagegen auch die Untervasallen durch einen
Eid an den König gebunden.
Homines ligii= ligesse
Lords: Übergeordnete Schicht.
Gentry: Als Gentry bezeichnet man seit dem 16. Jahrhundert in England eine nicht genau
abgegrenzte Schicht des gehobenen Bürgertums und niederen Adels im Gegensatz zum
höheren Adel (Peers oder Nobility), zu der vor allem Landbesitzer und Geistliche, seit dem
späteren 19. Jahrhundert auch Akademiker zählten. Die Gentry war sozial den Gemeinen
(einfachen Bürgern) und Unfreien übergeordnet.
Chevalies:Ritter, Soldaten;
Granden: Titel des höchsten Adels in Kastilien
Hidalgos: aus alten christlichen Familien stammenden Adel ohne besonderen Titel.
Bonizo von Sutri: BONIZO (Bonitho), Bischof von Sutri, * etwa 1045 in Cremona, † 14.7. 1090.
- Schon als junger Kleriker schloß sich B. in seiner Vaterstadt und dann in Piacenza der Pataria
(s. Arialdus) an, einer revolutionären demokratischen Bewegung in Oberitalien. Er wurde
1075 Bischof von Sutri und 1082 als eifriger Parteigänger Gregors VII. von Heinrich IV.
gefangengenommen. B. konnte entfliehen, kehrte aber in sein Bistum nicht mehr zurück; er
fand Zuflucht bei der Gräfin Mathilde von Tuscien. Die Patarener wählten B. 1086 zum
Bischof von Piacenza. Er wurde 1090 bei einem Aufstand der Kaiserlichen ermordet. - B.s
»Liber ad amicum« gehört zu den besten schriftstellerischen Leistungen der gregorianischen
Partei.
Liber de vita christiana: War auch ein Werk von Bonizo. Dort hat er die Ideale des Rittertums
aufgestellt. ZB: Ergebenheit, Verzicht auf Beute, Hingabe des eigenen Lebens für den Herren,
Kampf für das Allgemeinwohl, Kampf gegen Ketzer, Schutz der Armen, Witwen und Waisen,
Einhaltung des Treugelöbnisses.
Civitas: Civitas Romana, im alten Rom Gesamtheit der freien Bürger (cives), denen das
römische Bürgerrecht zustand; - 2. im Mittelalter Stadtstaat, Stadt, Gemeinde.
Castrum: Ein Castrum (lat. ‚befestigter Ort‘) bezeichnet- ein Militärlager des Römischen
Heeres, siehe Römische Militärlager- einen befestigten Adelssitz des europäischen
Mittelalters, siehe Burg Geschichtliche Entwicklung- Castrum (Titularbistum)
Oppidum: Unter einem Oppidum (lat. oppidum Befestigung, Schanzanlage, fester Platz;
Plural: oppida) versteht man eine befestigte, stadtartig angelegte Siedlung der La-Tène-Zeit
(1-5 Jhd v Chr.)
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Burg: Die Blütezeit des Burgenbaus war das Hoch- und Spätmittelalter. Aus dieser Zeit
stammt der größte Teil der heute erhaltenen Burgen und Ruinen. Der Burgenbau gehörte
aufgrund der schwachen Infrastruktur des mittelalterlichen Europas zu den wichtigsten
Mitteln der Machtausübung, weshalb er zu den Königsrechten (Regalien) zählte. Manche
Herrscher ließen Zwingburgen in aufrührerischen Gebieten oder auch Städten errichten. Die
Pfalzen des Hochadels und der Kaiser waren allerdings ursprünglich nur schwach befestigt.
Die mittelalterliche Burg verlor ihren Zweck mit dem Aufkommen neuer Schusswaffen und
geänderten Wohnanforderungen.
Bürgermeister: (Major,Maire) Vorsteher des Rates (Der Stadtherr gibt Hoheitsrechte ab und
um 1200 entstand ein Rat) Seit dem 13. Jahrhundert standen Bürgermeister an der Spitze des
Stadtrats, dem Organ der Bürgerschaft zur Selbstverwaltung. Meist waren zwei
Bürgermeister vorhanden, oft aber auch mehrere. Einer hatte den Vorsitz im Stadtrat und
alle vollzogen ursprünglich nur dessen Beschlüsse. Allmählich wuchs ihnen die Aufgabe der
gesamten Selbstverwaltung zu. Sie erhielten die Polizeigewalt und oft auch die
Gerichtsbarkeit in Bagatellsachen. Die ursprüngliche Unterordnung unter einen
herrschaftlichen Vogt oder Schultheiß wich in der Regel bald einem Nebeneinander. Die
Bürgermeister wurden vom Stadtherrn ernannt oder vom Stadtrat gewählt, aus dem Kreis
der Patrizier oder aus den Zünften. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Wahl nach und
nach zur Formsache, die Bürgermeister waren jetzt vom Stadtherrn ernannte Beamte. Die
Reichsstädte bildeten hier eine Ausnahme. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden die
Bürgermeister als Gemeindevorsteher wieder gewählt.
Podesta: Ein Podestat oder Podestà (potestas = Amtsgewalt, Macht) ist ein gewählter
Administrator, der eine Gemeinde oder ein Gebiet für eine bestimmte Zeit führt.
Sorris/ Newcastle: Verschiedene Stadtrechte.
Signorie:
Hanse: Die deutsche Hanse war eine Interessensgemeinschaft von Kaufleuten. Sie ist
außerhalb des Reiches entstanden. Allgemein wird die Gründung der Stadt Lübeck im Jahr
1143, als erste deutsche Ostseestadt, für die Entwicklung der Hanse als entscheidend
angesehen. Der Ostseezugang ermöglichte einen Handel zwischen den rohstoffreichen
Gebieten Nordrusslands (z. B. Getreide, Holz, Wachs, usw.) und den Ländern Westeuropas
mit seinen Fertigprodukten (z. B. Tuche). In den Zeiten ihrer größten Ausdehnung waren
beinahe 300 See- und Binnenstädte des nördlichen Europas in der Städtehanse
zusammengeschlossen. Eine wichtige Grundlage dieser Verbindungen war die Entwicklung
des Transportwesens, insbesondere zur See, weshalb die Kogge zum Symbol für die Hanse
wurde.
Riga:
Reval: Den Kern der Hanse bildeten etwa 72 Städte, weitere 130 waren locker assoziiert. So
dehnte sich der Einflussbereich der Hanse über ein Gebiet aus, das von Flandern bis Reval
reichte.
Denarius grossus: Ende des 12 Jhd kam Geld in Umlauf und eine Ausprägung davon ist der
Denar. ER ist um 1280 in Venedig entstanden. 1,7 gr
Dukatus venetiae: Dieser Dukat wurde international übernommen für die Abwicklung von
Geschäften.
Solidus: Recheneinheit. 1 Solidus =12 Denare
Librum: Pfund=Librum 1 Pfund Silber kann man 240 Denare herstellen.
Goldflorin/ Fiorino d’oro: Aus Florenz. Ist aus Gold und es ist das Wappen (eine Lilie) vorne
eingeprägt.
Goldaugustalis: Kaiser Friedrich II hat 1231 diesen mit einem Portrait anfertigen lassen,
jedoch hat dieser sich nicht durchgesetzt, auch wegen der politischen Lage.
Casa di San Giorgio: Erste öffentliche Bank Europas. Wurde 1407 in Genova errichtet.
Mendikanten/ Minoriten: Haben auch die Gesellschaft geprägt, haben mit Ideen gehandelt.
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Beghinen/Begharden: Jungfrauen, Witwen, ohne Gelöbnis; Armenpflege, Askese,
Gottgewandtheit aber keine Regeln vom Papst.
Historia calamitatum: Abaelard hat eine autobiographische Darstellung seines Lebens bis zu
seiner Zeit in St. Gildas verfasst, die Historia Calamitatum (Leidensgeschichte), deren
Authentizität nach langen Kontroversen inzwischen weithin als sicher gilt. Dasselbe gilt für
den Briefwechsel zwischen Abaelard und Heloisa, auch wenn er in der Vergangenheit von
einigen Forschern als alleiniges Werk von Abaelard, von anderen als spätere Fälschung
betrachtet wird.
Abélard/Heloise: Abelard wurde Hauslehrer von Heloisas, einer begabten jungen Frau, zu der
Abaelard bald eine Liebesbeziehung aufbaute. Ihr Onkel und Beschützer, der Kanoniker
Fulbert, bemerkte die Beziehung erst, als Heloisa bereits schwanger war. Sie flüchtete auf
Geheiß Abaelards zu dessen Familie nach Le Pallet, wo sie einen Sohn namens Astralabius zur
Welt brachte. Abaelard bemühte sich inzwischen um einen Ausgleich mit Fulbert: Obwohl
Heloisa mit Blick auf Abaelards Reputation als Gelehrter entschieden dagegen war, wollte
Abaelard sich mit ihr vermählen, vorausgesetzt, die Ehe würde geheim bleiben. Fulbert
willigte ein, setzte jedoch Heloisa, die von Abaelard nicht lassen wollte, zunehmend unter
Druck. Heloisa wurde darauf auf Anordnung Abaelards Nonne im Kloster Argenteuil. Fulbert
betrachtete dies als Versuch Abaelards, sich von seinen ehelichen Pflichten zu befreien.
Zutiefst gekränkt und voller Zorn, ließ Fulbert Abaelard überfallen und entmannen.
Bernhard von Clairvaux: Die Rückkehr Abaelards machte aber auch den Zisterzensierabt
Bernhard von Clairvaux aufmerksam, der einige Lehren des Abaelard als häretisch verwarf.
Nachdem verschiedene Ausgleichsversuche scheiterten, klagte Bernhard den Theologen vor
dem Konzil von Sens (25. Mai 1141) der Häresie an. Das Verfahren – und eine in Aussicht
gestellte Disputation – scheiterte am Auszug des Abaelards. Eine nachfolgende Appellation
Abaelards an Papst Innozenz II. endete am 16. Juni 1141 in einer päpstlichen Verurteilung zu
Klosterhaft und ewigem Schweigen, zusammen mit Arnold von Brescia, der kurz zuvor zu
Abaelard gestoßen war. Abaelards Werke wurden öffentlich in Rom verbrannt.
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Reichstag:War eine Ständevertretung und ist vom Kaiser in unterschiedlichen Orten
einberufen worden. In Regensburg hat sich dann der Sitz gefestigt 1495. Der Reichstag
besteht aus 3 Kurien: 1. Kurfürstenkolleg; 2. Reichsfürstentag; 3. Städtekollegium; Diese
Kurien verhandeln getrennt und mit Mehrheitsbeschluss nach der Einsetzung eines Kaiser.
Die Erlassung ist dann Reichstagsbeschluss/abschied.
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Habsburger: Die Habsburger sind eine europäische Dynastie, deren Name sich von ihrer
Stammburg Habsburg im heutigen Kanton Aargau herleitet. Mitglieder der Dynastie stellten
erstmals 1273 und fast ununterbrochen ab 1438 die deutschen Könige und römischdeutschen Kaiser und herrschten ab 1282 über die Herzogtümer Österreich und Steiermark
(Österreich) sowie ab 1438/1527 über Böhmen und Ungarn. Im 16. Jahrhundert teilte sich die
Dynastie in eine spanische Linie, die über Spanien und Portugal und deren überseeische
Besitzungen in Amerika, Afrika und Asien herrschte, und deren Mannesstamm 1700 mit Karl
II. ausstarb, und eine österreichische Linie, deren Mannesstamm 1740 mit Karl VI. endete.
Zeitweise herrschten die Habsburger auch über andere europäische Gebiete, unter anderem
über Burgund, Flandern, Mailand sowie Teile der Lombardei und die einstmals
Vorderösterreich genannten Länder.
Karls VI. älteste Tochter Maria Theresia gründete durch ihre Verbindung mit Franz I. Stephan
(HRR) aus dem Hause Lothringen das Haus Habsburg-Lothringen. In diesem Haus verblieb die
römisch-deutsche Kaiserwürde bis zum Ende des Reiches 1806. Der letzte römisch-deutsche
Kaiser, Franz II. begründete 1804 das Kaisertum Österreich, das 1867/68 zur
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Doppelmonarchie Österreich-Ungarn umgewandelt wurde und 1918 unterging. Nebenlinien
regierten in der Toskana, in Modena und in Parma sowie in Mexiko.
Otto von Habsburg ist das älteste Mitglied der noch heute bestehenden Adelsfamilie.
Familienoberhaupt ist seit 2007 sein Sohn Karl Habsburg-Lothringen.
Wittelsbach: Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Adelsgeschlechter. Aus
ihm gingen jahrhundertelang die bayerischen, pfälzischen und jülich-bergischen Herrscher
hervor.
Luxemburger: Das Haus Limburg-Luxemburg (oft auch kurz Haus Luxemburg, Luxemburger
oder Lützelburger) waren ein deutsches Fürstengeschlecht, das neben den Habsburgern die
meisten römisch-deutschen Könige des Spätmittelalters stellte. Es handelt sich dabei um
einen Zweig des Hauses Limburg-Arlon und ist nicht mit dem Haus Luxemburg des 10. und
11. Jahrhunderts zu verwechseln. Begründer der Linie war Heinrich V., er war ein Sohn
Walrams IV. von Limburg (Haus Limburg-Arlon) mit dessen zweiter Frau Ermesinde II. von
Luxemburg (Haus Namur), der die Grafschaft Luxemburg von seiner Mutter erbte, während
sein Halbbruder Heinrich IV. das Herzogtum Limburg erbte. Heinrichs V. jüngerer Sohn
Walram I., erhielt die Herrschaft Ligny begründete die Nebenline Haus Luxemburg-Ligny.
Der erste Vertreter auf dem Königsthron war 1308 Heinrich VII., ein Enkel Heinrich V. Dieser
konnte seinen Sohn Johann 1310 als König von Böhmen (und dessen Nebenländern Mähren,
Schlesien, Lausitz und Glatz) einsetzen, das dann die Grundlage ihrer Hausmacht wurde.
Heinrich gelang es 1312, die Würde eines römisch-deutschen Kaisers zu erlangen, jedoch
scheiterte sein Unternehmen einer Restauratio imperii. Heinrichs Sohn Johann erwarb sich
als König von Böhmen hohes Ansehen und betrieb eine recht erfolgreiche Hausmachtpolitik.
Auch Heinrichs Bruder Balduin von Luxemburg, Erzbischof von Trier, war von Bedeutung: Er
war einer der erfolgreichsten Politiker des 14. Jahrhunderts und bestimmte bis zu seinem
Tode maßgeblich die Politik im Reich mit. Der bedeutendste Herrscher aus dem Hause
Luxemburg war Karl IV., der wohl erfolgreichste Hausmachtpolitiker des Spätmittelalters.
Zeitweilig konnten sich die Luxemburger auch in Brabant und Limburg (1355–1404) und in
Brandenburg (1373–1415) etablieren. 1387 gelang es auch, die ungarische Königskrone in
ihre Hand zu bringen (dieser Plan war bereits von Karl erarbeitet worden). Karl gelang es,
seinen Sohn Wenzel noch zu seinen Lebzeiten zum römisch-deutschen König wählen zu
lassen. Zudem sah es einige Zeit danach aus, als würde die Hausmacht der Luxemburger und
die Bestimmungen der Goldenen Bulle das Königtum de facto erblich machen. Doch zeigte
sich Wenzel nicht in der Lage, die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Das Haus
Luxemburg verlor zunächst nicht nur die Königswürde (mit der Absetzung Wenzels 1400),
sondern auch viel Respekt. Unter Sigismund von Luxemburg gelang den Luxemburgern die
Rückkehr zur Macht, obwohl es längst nicht mehr das hegemoniale Königtum eines Karls IV.
war. Mit Sigismund, der auf eine lange und relativ erfolgreiche Regierungszeit zurückblicken
konnte (wurde doch auch das Große Schisma 1417 beigelegt), endete das Haus Luxemburg in
männlicher Linie 1437 und starb damit aus. Zum Erben Sigismunds wurde dessen
Schwiegersohn, Herzog Albrecht von Österreich, der alle drei Kronen Sigismunds auf sich
vereinigen konnte. Dies trug zum Aufstieg der Habsburger nicht unwesentlich bei, auch wenn
die Vereinigung Böhmens, Ungarns und Österreichs vorerst nur Episode blieb. Die
Besitzungen der Luxemburger westlich des Rheins wurden in den Länderkomplex des Hauses
Burgund integriert.
Rex romanum: Mit dem Begriff römisch-deutscher König werden in der neueren historischen
Fachliteratur die Herrscher des Heiligen Römischen Reiches für die Zeit zwischen ihrer Wahl
zum König und ihrer Krönung zum Kaiser bezeichnet. Ihr eigentlicher Titel lautete seit der
späten Salierzeit Römischer König oder König der Römer (lat.: Rex Romanorum). Der Titel Rex
Romanorum tritt während der späten Ottonenzeit auf, verstärkt zur Zeit Kaiser Heinrichs II.
Die nachfolgende Dynastie der Salier nutzte ihn bewusst und intensiv, um ihren Anspruch auf
die römische Kaiserwürde zu verdeutlichen.
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Approbatio: die Zustimmung zu etw., die Billigung, Genehmigung, Zufriedenheit mit etw., die
Anerkennung
Desigation:
Kur: die Kur (Heiliges Römisches Reich), die Wahlversammlung zur Bestimmung des römischdeutschen Königs bzw. Kaisers im Heiligen Römischen Reich
Kämmerer: Als Kämmerer bezeichnet man im Kommunalverfassungsrecht von fünf
deutschen Ländern den neben dem Bürgermeister oder Landrat für die finanziellen
Angelegenheiten einer Kommune Verantwortlichen. In der Regel sind ihm als Ämter oder
Fachbereiche die Kämmerei, die Kasse und das Steueramt unterstellt. In Hessen ist diese
Funktion nur in Städten für einen hauptamtlichen Beigeordneten mit der Amtsbezeichnung
Stadtkämmerer gesetzlich vorgesehen.[1] In Nordrhein-Westfalen gehört der Kämmerer mit
dem Bürgermeister und den (hauptamtlichen) Beigeordneten dem Verwaltungsvorstand an.
In kreisfreien Städten ist einer der Beigeordneten Stadtkämmerer. In Niedersachsen muss
der Gemeindekämmerer oder Stadtkämmerer immer als Beamter auf Zeit Wahlbeamter sein.
In der Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein ist zwar der Begriff des Kämmerers genannt,
seine Aufgaben und seine Stellung in der Gemeinde sind jedoch nicht definiert. Die
Gemeindeordnung für das Land Brandenburg legt Aufgaben und Befugnisse eines
Kämmerers fest und legt diese in die Hand eines Angestellten oder Beamten der Gemeinde.
Somit ist der Kämmerer in den größeren Kommunen der Länder Hessen, NordrheinWestfalen und Niedersachsen als Wahlbeamter Dezernent für das Finanzdezernat der
Verwaltung. In anderen deutschen Kommunen, besonders auch der oben nicht genannten
Flächenländer, kann zwar ebenfalls der für das Finanzwesen Verantwortliche als Kämmerer
bezeichnet werden, jedoch geschieht dies eher nach Ortsrecht, aus Gewohnheit oder
umgangssprachlich. Vom Kämmerer zu unterscheiden ist der Begriff Kämmereileiter; hier
handelt es meist um den Amtsleiter der Kämmerei.
Schenk: Schenk oder Schenck (lat. pincerna) ist ein Adelstitel. Ein Schenk, abgeleitet von
Mundschenk, war ursprünglich ein germanisches Hofamt und unter anderem mit der
Aufsicht über die höfischen Weinkeller und Weinberge verbunden. Im Mittelalter wurden
häufig Ministeriale mit diesem Amt betraut und stiegen in den Adelsstand auf. Seit dem Ende
des Mittelalters war dieses Erbamt allerdings mit keiner Funktion verbunden. Der Wohnsitz
eines Schenken war in der Regel eine kleinere Burg mit dazu gehörigem Landbesitz.
Im Heiligen Römischen Reich gab es das Reichserzamt des Mundschenken, das vom König
von Böhmen wahrgenommen wurde. Das Reichserbamt des Mundschenken hatten die
Schenken von Limpurg inne, später die Grafen Althann. Wie viele Ämter entwickelten sich
auch diese von einem Dienstamt zu einem reinen Ehrentitel. Nur bei den Königs- und
Kaiserkrönungen spielten die Ämter noch lange eine Rolle.
Truchseß: Truchsess oder Truchseß ist ein Hofamt in der mittelalterlichen Hofgesellschaft. Es
war ursprünglich die Bezeichnung für den Vorsteher der Hofhaltung und obersten Aufseher
über die fürstliche Tafel. Im Wandel der Zeit erhielt das Amt weitere einflussreiche
Funktionen. Zahlreiche Familien nahmen die Amtsbezeichnung als festen Bestandteil in den
eigenen Familiennamen auf (siehe Adelsgeschlecht Truchseß). Dem Amt entspricht der
Steward oder auch der Seneschall. Im Heiligen Römischen Reich hatte seit der Krönung
Ottos I. ein Fürst als Truchsess die erste Schüssel auf die Tafel des Kaisers zu setzen. Wie die
übrigen Erzämter wurde auch dieses später erblich und mit einem Kurfürstentum verbunden,
das Erztruchsessamt mit der Rheinpfalz. Als Friedrich V. von der Pfalz 1623 der Kur verlustig
ging, fiel das Erztruchsessamt an Bayern und 1706 infolge der Ächtung des Kurfürsten von
Bayern wieder an die Pfalz, 1744 erneut an Bayern, das das Amt bis zur Auflösung des
Reiches 1806 ausübte.
Marschall: Mit Marschall wird heute einer der höchsten oder der höchste militärische
Dienstgrad bezeichnet. Symbol des Ranges war in Deutschland der Marschallsstab, der
formal mit verliehen wurde. Der Begriff kann aber auch ein zeremonielles Hofamt
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bezeichnen. Earl Marshal von England und der Earl Marischal von Schottland sind bzw. waren
erbliche Hofämter am englischen bzw. schottischen Königshof.
Kurfürsten: Ein Kurfürst (lat. princeps elector imperii oder elector) gehörte zu der begrenzten
Zahl jener Reichsfürsten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die das
Kurfürstenkollegium bildeten und denen seit dem 13. Jahrhundert das alleinige Recht zur
Wahl des Römisch-deutschen Königs zustand. Mit diesem Königstitel war traditionell die
Anwartschaft auf das römisch-deutsche Kaisertum verbunden. Die Bezeichnung geht auf das
mittelhochdeutsche Wort kur oder kure für Wahl zurück (vgl. neuhochdeutsch küren).
Pfalzgraf bei Rhein: Herrscher der Kurpfalz waren die Pfalzgrafen bei Rhein, welche seit dem
13. Jahrhundert zu den Kurfürsten des Reichs zählten. Seit der gleichen Zeit stand dem
Pfalzgrafen bei Rhein auch das Amt des Erztruchsess des Reichs und das Reichsvikariat für die
rheinischen Lande und die Gebiete fränkischen und schwäbischen Rechts zu. In der Goldenen
Bulle wurde die Stellung des Pfalzgrafen bei Rhein als einer der sieben Königswähler
festgelegt.
Eike von Repgow: Eike von Repgow (auch von Repkow, von Repchow, von Repgau oder von
Repchau; * zwischen 1180 und 1190 in Repgow; † nach 1233) war der Verfasser des
„Sachsenspiegels“ und damit prägend für die deutsche Rechtsgeschichte.
licet iuris: Licet iuris erklärte nun darüber hinaus, dass der von den Kurfürsten Gewählte als
römisch-deutscher Kaiser (nicht König) zu betrachten sei, die deutsche Königswahl alleine
legitimiere also den Anspruch auf das Kaisertum, das unmittelbar von Gott sei. Sprachlich ist
das Gesetz an den Codex Iustinianus angelehnt und rezipiert damit auch spätantikes
Rechtsgut.
Der rechtliche Gehalt von licet iuris ist in der Wissenschaft umstritten. Es wurde
angenommen, dass Ludwig IV. damit seine Auffassung eines Weltkaisertums bekannt habe
und er den Kaisertitel tatsächlich allein auf die Königswahl stützen wollte. Andere vertreten
die Ansicht, dass licet iuris unausgesprochen davon ausgeht, dass mit der Wahl der König
auch ohne Kaiserkrönung bereits alle Reichsrechte ausüben dürfe, der Kaisertitel selbst aber
erst durch die Krönung durch den Papst legitimiert wird.
Goldene Bulle: Die Goldene Bulle von 1356 war das wichtigste der „Grundgesetze“ des
Heiligen Römischen Reiches und regelte die Modalitäten der Wahl und der Krönung der
römisch-deutschen Könige durch die Kurfürsten bis zum Ende des Alten Reiches 1806.
Der Name bezieht sich auf das goldene Siegel der Urkunde, er wurde allerdings erst im 15.
Jahrhundert gebräuchlich. Karl IV., in dessen Herrschaftszeit das in lateinischer Sprache
abgefasste Gesetzeswerk verkündet wurde, nannte sie unser kaiserliches Rechtbuch.
Die ersten 23 Kapitel (Nürnberger Gesetzbuch) wurden in Nürnberg erarbeitet und am 10.
Januar 1356 auf dem Nürnberger Hoftag verkündet, die Kapitel 24 bis 31 (Metzer
Gesetzbuch) am 25. Dezember 1356 in Metz. Die Goldene Bulle ist das wichtigste
Verfassungsdokument des mittelalterlichen Reiches.
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Vertrag von Verdun (10 August 843)
Der Vertrag von Verdun wurde am 10. August 843 zwischen den drei überlebenden Söhnen Ludwigs
des Frommen und Enkeln Karls des Großen geschlossen. Diese waren sich streitig gewesen, wer
welchen Anspruch auf das Erbe ihres Vaters hatte. Die Vorverhandlungen zu diesem Vertrag wurden
vom 19. bis 24. Oktober 842 in der Basilika St. Kastor in Koblenz von 110 Gesandten der betroffenen
Herrscher geführt. Ergebnis der Verhandlungen, die nicht als Vertragstext niedergeschrieben wurden
(bzw. vermisst werden), war die Teilung der Macht im Fränkischen Reich (Karolingerreich) und
dessen Aufspaltung in drei Teile:



das Westfrankenreich Karls des Kahlen, Ursprung des späteren Frankreichs
das Ostfrankenreich Ludwigs des Deutschen, Ursprung des späteren Heiligen Römischen
Reiches (Deutscher Nation)
das Lotharii Regnum („Mittelreich“) Lothars I., Ursprung des späteren Lothringens
Lothar erhielt zudem die Kaiserwürde.
Nominell und ideell wurde bei der Teilung die Reichseinheit gewahrt - nominell durch das Bemühen
um eine gemeinsame Politik, ideell durch die Brüdergemeinschaft. Das Reich wurde immer noch in
seiner Gesamtheit als gemeinsames karolingisches Herrschaftsgebiet angesehen. Primär ist die
Teilung nicht als Reichsteilung, sondern als Herrschaftsteilung innerhalb der Königsfamilie zu
betrachten. Zu einer dauerhaften Wiedervereinigung der Reichsteile sollte es jedoch nicht mehr
kommen.
Dem Vertrag gingen lang andauernde, von gegenseitigem Misstrauen begleitete Verhandlungen
voraus. In diesem Zusammenhang wurde das Reich inventarisiert (Descriptio regni). Die Teilung
wurde unter dem Gesichtspunkt der Gleichwertigkeit der geographisch-politischen Lage und des
wirtschaftlichen Ertrages vorgenommen.
Der Vertrag von Verdun besiegelte das endgültige Scheitern der Staatsidee der in Person und Amt
des Kaisers repräsentierten Reichseinheit, auch wenn unter Karl III. das Frankenreich für wenige
Jahre seine äußere Einheit wiedererlangte.
Der Vertragsschluss von Verdun gilt als Anfangspunkt einer Entwicklung, die schließlich im hohen
Mittelalter zur Entstehung Deutschlands und Frankreichs führte. Den Vertrag von Verdun sehen
entgegen der älteren Vorstellung jedoch nur noch einzelne Historiker als „Anfangspunkt der
deutschen Geschichte“.
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