Grundprobleme der Mittelalterlichen Geschichte Begriffsdefinition Sie waren eine rückständige Gesellschaft. Relikte der Zeit: Burg (Gotik), Töpfe, Schmiede, Culinarium, Wappen, Historismus, Neugotik (2. Hälfte des 19 Jhd) Wien=Rathaus; Die Mittelalterliche Zeit zu verklären und wieder zu entdecken geschah in der Romantik, von dort stammt auch die Mittelalterforschung. Die Burgromantik wurde wiederbelebt, Burgen wurden restauriert. (fr. 20 Jhd. König Willhelm II) Begriff „Mittelalter“: Die Epochenbezeichnung „medium aevum“ findet sich bei Petrarca und ist vom Humanismus, von dem Petrarca ein Anhänger war, gezeichnet worden im 15-16 Jhd. Es wurde eine Distanz zur jüngeren Vergangenheit hergestellt und eine Zeit für das Streben nach Wiederbelebung der als Vorbild gesehenen antiken und klassischen Bildung. Im Humanismus herrschte die Vorstellung der Wiedergeburt des Individuums und das Mittelalter wurde als finsteres Zeitalter verdammt. Francesco Petrarca (1304-1347), Giovanni Andrea Bussi (“media tempestate”) und Christoph Cellarius (1638-1707). Das Ende vom Zeitalter der antiken Kulturen bis zur Erneuerung der klassischen Bildung, wird Renaissance bezeichnet. Im 17 Jhd. tritt der Begriff, allgemein historischer Periodensystembegriff besonders in die Weltgeschichtsbücher des Georg Horn ( 1620-1670) in Leiden („medium aevum“) und Christoph Cellarius aus Halle auf. Der Letztere lässt die „Historia antiqua“ bis auf Kaiser Konstantin reichen, „Histori medii aevi“ (337) von Konstantin bis zum Fall Konstantinopels (1453), wo die „Historia nuova“ einsetzt. Sie sind Europazensiert. Konventionell wird für die Periodisierung die Ereignisgeschichte herangezogen. Das Ender der Antike muss berücksichtigt werden. Der Übergang wird als Prozess über 300-400 Jahre gesehen und hat kein Datum. Ansätze wären jedoch: der abendländische Kulturkreis, Tod Kaiser Konstantins (337) oder Tod von Kaiser Karl der Große (814) Zu Beginn des Mittelalters beginnen auch die römischen Verwaltungsmodalitäten: 308-337: Regierungszeit von Kaiser Konstantin 313: Toleranzedikt von Mailand = Anerkennung des Christentums 324: Sieg von Konstantin über Licinus (Carnuntum 308) 375. Hunnen in Westeuropa 378: Schlacht bei Adrianopel; Sieg der Westgoten über Valens 394: Ende der olympischen Spiele 395: Tod von Theodosius: Teilung es römischen Reiches 410: Eroberung Roms durch die Westgoten 476: Absetzung des Romulus Augustulus durch Odoaker 482: Herrschaft von Chlodwig im Merowingerreich 529: Gründung der abendländischen Klöster (Benedikt von Nursia) in Monte Cassino), Schließung der heidnischen Akademien (klassisch Griechisch) in Athen 568: letzte germanische Staatsgründung durch die Langobarden 622: Hedschra (Hidjra, Mohammed flieht mit Anhängern von Mekka nach Medina, islamische Zeitrechnung beginnt) 632: islamische Expansion 711: Araber auf der Iberischen Halbinsel 1 Ende des Mittelalters: 1453: Fall Konstantinopels (Türkenbelagerung) 1454: Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg 1477: Vereinigung der habsburgischen Länder mit Burgund, als Beginn des Aufstiegs der Habsburger; Kaiser Karl V „In meinem Reich geht die Sonne nie unter“ hatte auch Besitz in Amerika. 1492: Entdeckung Amerikas durch Cristofero Colombo 1493: Tod Kaiser Friedrich III, mit Sohn Maximilian beginnt die Neuzeit. 1517: Reformation von Luther 6 Weltzeitalter: System des Hl Hieronymus (420 gest.) : die 4-Reiche-Lehre (aus Buch David AT) Babylonisches Weltreich (Assyrer) Gold Persisches Weltreich Silber Griechisches Weltreich Bronze Römisches Weltreich Eisen - Fortsetzung fränkische-deutsche Reich . Verbindungsglied: übertragen des Kaisertums: „Translatio imperii“ durch mitteralterliche Päpst. Übertragung des Reiches = Ein Weltreich löst ein anderes ab. Im Zusammenhang mit dieser Lehre steht die Anwendung des Corpus Iuris Civilis, eines Gesetzeswerkes des oströmischen Kaisers Justinian I. - Es wurde gesagt, dass es nach dem Römisches Weltreich kein anderes mehr geben kann. Biblische Ausrichtung „Letztes Zeitalter“ - Kopernikus: Beschrieb das Heliozentrische Weltbild (Die Erde dreht sich um die Sonne und um die eigene Achse)1473-1543 - Investiturstreit: es gab einen Wandel im 11 und 12 Jhd. und es kam zu einer Krise. Es war der Höhepunkt eines Konfliktes im Mittelalter zwischen weltlicher und geistlicher Macht. Als Zeit des Investiturstreites gilt von 1076 (Reichstag in Worms) bis 1122 zur Konfliktlösung „Wormser Konkordates“ - Krisenzeiten gab es auch um 14 Jhd. mit dem „Schwarzen Tod“ = Pest. In dieser Pestzeit hat sich die Bevölkerung um 1/3 verkleinert. Die Übertragung rührt auch daher, dass es eine Geißlerbewegung gegeben hat, die durch die Städte gezogen ist und sich selber gegeißelt haben, damit die Krankheit weggeht, weil sie es als Strafe Gottes angesehen haben. Es haben sich auch viele zurückgezogen, vor allem auf Almen. System des Hl. Augustinus: Er orientierte sich am Schöpfungsbericht. (430 n. Chr.) Es gibt 6 Lebensalter, da es auch 6 Weltalter gibt. - Infantia (<7) = Adam und die Sintflut - Pueritia (<14) = Sintflut bis Abraham - Adolescentia (<28/30) = Abraham bis David - Uventus (<40) = David bis babylonisches Exil - Gravitas (<50) = babylonisches Exil bis Geburt Christi - Senectus (>50) = Christi Geburt bis Jüngster Tag Periodisierung Frühmittelalter: Ab 500 (Chlodwig) bis 911 (Tod Ludwigs des Kindes, letzter Karolinger in Ostfrankenreich; In Westfrankenreich noch bis 987) - Ende der Völkerwanderung. Die Langobarden fallen in Italien (568) ein und das Frühmittelalter in West- und Mitteleuropa beginnt 2 - - Westliches Europa wurde bis 600 weitgehend christianisiert (irische Missionare) 500 tritt Chlodwig geschlossen mit dem Volk zum Christentum über Kaiserkrönung Karl des Großen 25. 12. 800 in Rom Nach seinem Tod 814 Zerfällt sein Reich; Westhälfte= Frankreich, Osthälfte= heiliges Römisches Reich deutscher Nation. Papst erhält nach „Pippinischer Schenkung“ neben geistlicher Macht auch weltliche (Spannung nachher zwischen Königen und Päpsten) Einfälle der Wikinger 800-1100; und der Ungarn 900-950 Eroberung Nordafrikas und Großteile der Iberischen Halbinsel zwischen 650-720 durch die Muslime, letzte spätantike Strukturen wurden vernichtet. Frankreich entwickelt Grundherrschaft: Unfreiheit für Bauern, Zersplitterung der staatlichen Einheit, Verteidigung der einzelnen Gebiete wird den Grundherren überlassen, Entstehung des Feudalischen Wirtschaftssystems. Wikingereinfälle konnten in Britannien einige Königreiche errichten (England entsteht daraus) Wirtschaftlich ist dies eine Zeit der Naturalwirtschaft, System und Grundherrschaft Völkerwanderung= Binnenglied zwischen Antike und Mittelalter; Kulturträger ist das Byzantinische Reich, die Klöster (Besonders Benediktiner) und die gelehrten der arabischen Welt (durch diese wurde viel Kultur und Literatur, Wissenschaft bewahrt) Hochmittelalter: 911 war eine eigenständige Herrschaft der Magnaten in Ostfranken bis 1250/54 (Ende der Staufer, Tod Friedrichs II bis Konrads IV) - - 900: die europäischen Staaten bilden immer mehr Macht aus Erstarkung Europas, Ausbildung des Rittertums, Römisch-Deutschen Reich (regnum theutonicum) und des Minnesangs und Lehenswesens. Bevölkerungswachstum Handwerk und Handel werden gefördert Bildung nun nicht alleine mehr für den Klerus Kreuzzüge sind ein bekanntes Phänomen der Epoche Während den Kreuzzügen: Entwicklung des Fernhandels, besonders durch italienische Städte (Pisa, Genua, Venedig;) Geldwirtschaft kommt auf, Frühe Form des Kapitalismus. Neue Ideen und wiederentdeckte finden den Eingang in Europa. (Aristoteles) Mitteleuropa entsteht ein zunftwesen, die die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen in den Städten stark prägt Auseinandersetzung zwischen geistlicher und weltlicher Macht (Investiturstreit) Neue Ordensgründungen (Franziskaner, Zisterzienser, Dominikaner) neue christliche Laienbewegungen entstehen 8Glaubensbewegug der Katharer, Waldenser) gegen solche ging man mit Inquisition vor. In Nord- und Osteurop entstehen im Zuge der Christianisierung neue Reiche: England, Norwegen, Dänemark, Polen, Ungarn, Böhmen. Reconquista ab 1000 beginnen die christlichen Reiche auf der iberischen Halbinsel mit der Rückeroberung des später Spanischen und Portugiesischen Gebietes. Spätmittelalter: Von 1250-1500 - Eroberung Konstantinopels während des 4. Kreuzzuges. 1204 ging das Byzantinische Reich unter, während die westliche Seite immer stärker wurde durch die Eroberungen auf der iberischen Halbinsel (Reconquista) 3 - - - - - 14 Jhd. Krisenzeit in Europa: 1291 fällt Akkon, die letzte christliche Bastion im Nahen Osten., die Autorität des Papstes schwidet infolge des sogenannten abendländischen Schismas (Zeitweilige Spaltung innerhalb der lateinischen Kirche), Pest 1347. Erbstreit um die französische Krone zwischen England und Frankreich; 100 Jährige Krieg : Bis 1420 waren Engländer vorne; dann Jeanne d’Arc machte den Franzosen Mut und sie gewannen 1453 den Krieg. 1453 fiel Konstantinopel gegen die Osmanen, letztes Staatsgebilde aus der Antike = Gelehrte fliehen nach Westen, nach Italien. Die Osmanen versperrten die Handelsrouten. So musste man neue Wege finden nach Indien zB Vasco da Gama oder nach Amerika: Cristofero Colombo. 1492 Erfindung des Buchdrucks, Revolution für die Verbreitung der geschriebenen Sprache. Kunst, Wissenschaft blühte auf und Universitäten wurden gegründet. Bologna, Paris, Salerno halfen der Philosophie zum Aufschwung und das Bürgertum bekam ein eigenes Selbstbewusstsein. Sie lehnten sich infolge der Renaissance an die römischen und griechischen Vorbilder an. Wissenschaft erfuhr eine Blüte, in italienischen Staaten besonders, die Hanse im Nord- und Ostseebereich, damit im Zusammenhand die Besiedlung des Nordens und Ostens mit deutschen Kolonien. Aus dem Fürstentum Moskau entwickelte sich nachher das Russische Reich. Übergang von der Antike zum Mittelalter: Für den Übergang sind 3 Theorien wesentlich: 1. Katastrophentheorie: Das Römische Reich ist aufgrund der inneren Schwächen und der äußeren Angriffe der Barbaren zerstört worden. (Eduard Gibbson „History of the decline and fall of the Roman Enpire“ 1776/78) 2. Kontinuitätstheorie: Sieht die wirtschaftlichen Faktoren. (Alfons Dopsch) Die Wanderbewegungen wurden natürlich ausgelöst. Langsame Umwandlung und kontinuierliche Entwicklung führte zum Fall. 3. Pirenne These: durch die Expansion des Islams im 7 Jhd. sei die kulturelle und wirtschaftliche Einheit des Mittelmeerraums zerstört worden. Mohammed wäre der Ausgangspunkt für die Karolingische Herrschaft gewesen und damit die Formung Europas. Ethnogenese: Ist die Entstehung des „Populus Romanus“ = gentes. (oder eines Volkes im Allgemeinen) Zur Zeit der Völkerwanderung wurden die Menschen in Gefolgschaften aufgeteilt. Es gab einen Führer, dem Treue wichtiger war als Herkunft. Es haben sich die Gentes „Stämme“ gebildet, die immer stärker zu Heeresverbänden wurden. Der Norden Europas wurde von Jordanes (ein Gelehrter im 6 Jhd.) als „vagina gentium“ bezeichnet. Dort hätten die Barbaren unglaubliche Kraft, weil sie durch die Kälte Kraft sparen konnten. Sie wurden für unfähig erklärt Städte zu bauen oder Zivilisation zu haben. Die Römer bekamen Angst und hatten zu wenig Streitmächte. Sie warben mit Föderatenverträgen germanische Stämme an, die mit ihnen gegen andere kämpfte. Denen mussten sie jedoch einen Platz im Reich zusprechen. Es kam zu neuen Gruppenzusammenschlüssen. Ergebnis der Ethnogenese ist, dass sich die Völker des Mittelalters durch Zusammenschlüsse entwickelt haben. Der Traditionskern (Träger) muss nicht unbedingt mit der Herrschaft verknüpft sein. Wolfram: Hat ein Werk über die Goten geschrieben, die den Anregungen von Reinhard Wenskus („Stammesbildung und Verfassung) folgt, behandelt die Frühgeschichte der germanischen Völker, die Umgestaltung der römischen Welt und die Entstehung der europäischen Völker. Er versucht auch mündliche Überlieferungen mit einzubeziehen. 4 Walter Goffart: Er hat sich intensiv mit der Ansiedlung der Germanen im Römischen Reich beschäftigt und er ist der Meinung, dass die Etablierung der Germanischen Reiche um Weströmischen Reich weit undramatischer sich abgespielt haben als geschildert worden war. „Origenes gentium“: Das Bewusstsein der o.g. wurde tradiert. Die Eigenart ist zurückzuführen auf den Stammesvater. Die Germanen Als Germanen wird die Anzahl von Stämmen in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien bezeichnet. Es war eine Ausbreitung mit komplexer ethnischer Entwicklung. Tacitus: Die „Germanier“ sind eigentlich nur 1 Stamm, dieser Name wurde dann aber auf alle Stämme übertragen die damals im Österreichischen Bereich waren. Es herrschte beim Auftreffen mit den Römern unter ihnen auch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, die Römer wollten sie benennen. Die Abstammung ist vom Urvater „mannes“ und sie waren ursprünglich kleine Völkerstämme, so Caesar. Durch die Verschmelzung älterer Völkerschaften (3+4 Jhd.) formten sich die Stämme am Beginn des Mittelalters, die dann zugrunde gehen oder neue entstehen (Akkulturationsprozess = Vorgang, in dem man von anderen Völkern etwas aufnimmt) Waren die Alemannen, Burgunden, Goten, Franken, Langobarden, Markomannen, Sachsen, Thüringer, Vandalen… Die Goten Waren ein Ostgermanisches Volk, das sich später 2 Reiche auf dem Imperium Romanum aufbauten: Ostgoten(553) und Westgoten(711 Untergang) Ende des 3 Jhd. fand die Spaltung statt indem sie sich in östliche Goten (Greutungen) und westliche (Terwingen) spalteten. Die Ostgoten wurden 375 von den Hunnen unterworfen. Sie wurden nach deren Niedergang zu römischen „Foederati“ und eroberten 488 unter Theoderich Italien. Nach dem Tod Theoderichs zerfiel das Ostgotische Reich 550 unter dem Ansturm der oströmischen Gruppen Kaiser Justinians. Die Westgoten, die 378 das oströmische Heer unter Kaiser Valens in der Schlacht bei Adrianopel schlugen, wurde 382 zu römischen foederati und gründeten Anfang des 5 Jhd. ein Reich in Gallien, das von den Franken nach Hispanien verdrängt wurde. 711 wurden sie von den Maurern besiegt. Die Sweben Diese Bezeichnung bezieht sich auf eine germanische Stammesgruppe, die einst im Nord-Osten an der Ostsee und im deutschen Mittelgebirge lebte. Sind unter anderem auch die. Markomannen, Alemannen und die Langobarden Die Alemannen Sie werden dem westgermanischen Kulturkreis zugeordnet. Zwischen 7 und 9 Jhd. gingen sie politisch und kulturell in Ostfrankreich auf und im 10- 13 Jhd. wurde es nochmal politisch vom staufischen Herzogtum zusammengefasst. „Schwaben“ entwickelt sich als Synonym für die Alemannen. 5 Die Alemannen führten viele Schlachten gegen die Römer. Sie waren an der Donau-Rhein-Grenze angesiedelt und kamen immer wieder auf römisches Gebiet. Sie erlitten viele Niederlagen. Sie schlossen unter König Makrian einen dauerhaften Frieden mit dem römischen König Valentinian I. Nach kleineren Kämpfen standen die Alemannen dann längere Zeit unter einem Foederatenvertrag zu Rom. Der Krieg mit den Franken erlaubt den Alemannen 383 den Einbruch nach Rätien (Italien), das Kaiser Valentinian II nur mit Hilfe der Alanen und Hunnen wieder sichern konnte. Heermeister Stilicho gelang es 396/98 die Verträge zu den Alemannen wieder zu erneuern. (Unter Herrschaft Theodosius I). daraufhin gab es länger keine Einfälle mehr. Erst 430 wehrten römische Truppen unter Flavius Aetius und 457 unter Kaiser Majorian alemannische Truppen ab. Gallien war den Plünderungszügen der Alemannen schutzlos ausgeliefert. 455 setzte eine West-Ostexpansion der Alemannen nach Gallien und Noricum ein. 496/507 hatten die Alemannen eine entscheidende Niederlage gegen die Franken unter Chlodwig I aus dem Geschlecht der Merowinger. Zuerst nahmen die die südlichen Teile des Gebietes der Alemannen ein und nachdem der Ostgotenkönig (Theoderich hatte den Alemannen Schutz gewährt) Witigis sich mit den Franken verbündete, waren die Alemannen unter fränkischer Herrschaft. Die Alemannen wurden als Herzogtum in einem Gebiet gefestigt. Danach waren sie wieder unter fränkischen Herrschern. Kaiser Ludwig der Fromme und Kaiser Karl II wollten ein eigenes Königreich Alemannia gründen. Im 10 Jhd. wurde das ostfränkisch/deutsche Herzogtum Schwaben gegründet. Die Langobarden Waren Teilstamm der Sueber und wurden auch Winniler genannt. Sie drangen 166 als Teil eines Plünderungszuges (Beginn der Markomannenkriege) in das Römische Reich ein und besetzten das Gebiet an der mittleren Donau 485 (heute Niederösterreich). Um 490 n. Chr. Zog die Gruppe nach Mähren und um das 6 Jhd. weiter nach Pannonien. 552 begleiteten viele langobardische Krieger den oströmischen Heerführer Narses nach Italien um gegen die Ostgoten zu kämpfen. 567 zogen die meisten Langobarden nach Italien nachdem sie das Gepidenreich vernichtet hatten. Sie eroberten 568 unter König Alboin große Teile Italiens und gemeinsam mit andern germanischen Stämmen drängten sie gegen Süden. (Letzte Zug der spätantiken Völkerwanderung) Authari (584-590) König der Langobarden heiratete die Tochter des Verbündeten Herzogs von Bayern und wandte sich dann zum Christentum, da er vorher Arianer war. 662 Verdrängte der Katholizismus den Arianismus entgültig. Die Langobarden integrierten sich rasch in der römischen Bevölkerung und gaben bald ihre Sprach auf. 622-744 erreichte das Langobardenreich die größte Ausdehnung, jedoch eroberte Karl der Große 744 Pavia unter dem letzten Langobardenkönig Desiderius und ließ sich selbst zum König krönen. Die Langobardische Sprache war bis 1000 ausgestorben und als im 11 Jhd. die Normannen das Gebiet eroberten, verlor auch das Dukat Benevent (Region: Herzogtum Benevent mit der Hauptstadt Benevent in der Region Kampanien in Italien) seine Selbstständigkeit. Die Vandalen Waren ein germanisches Volk, das sich im Laufe der Völkerwanderung im 5 Jhd. zuerst nach Spanien und dann nach Nordafrika ausbreitete. Im 6 Jhd. wurde das Vandalenreich von oströmischen Truppen zerschlagen. 400 zogen die Vandalen mit den Alanen und den Sueben von der nördlichen und mittleren unteren Donau in Richtung (Westen) Gallien, vermutlich wegen der Annäherung der Hunnen. 6 Fluht vor Hunger und Kälte war der Grund für den Aufbruch zu neuen Möglichkeiten in der mediterranen Städtelandschaft. 406 fielen Vandalen mit Alanen und Sueben in Gallien ein. Die fränkischen Foederati, die sich entgegenstellten wurden geschlagen. 409 zogen die Alanen, Sueben und Vandalen nach Spanien weiter und gründeten kurzlebige Staatswesen. Das suebische Königreich Gallicien bestand bis zum 6 Jhd. Im Mai 429 setzten sie nach Afrika über, da sie von westgotischen Truppen geschlagen worden waren, unter Geiserich. Nach größeren Eroberungen 435 (Vertrag mit der Reichsregierung) standen ihnen Gebiete in Mauretanien zu. 439 wurde wegen des Bruches des Vertrages Karthago erobert. Sie errichteten eine Provinz, die von Valentinian III anerkannt wurde. Mit Hilfe der erbeuteten Schiffe gelang ihnen die Eroberung Sardiniens, Korsika und den Balearen. Schnell übernahmen die den römischen Lebensstil, schotteten sich aber durch ihren arianischen Glauben ab. 455 Plünderten sie unter Geiserich Rom. 468 wurden sie Von der römischen Flotte angegriffen, was sie jedoch abwehren konnten. 474 wurde daher ein Vertrag zwischen den Vandalen und dem oströmischen Kaiser gemacht, der ihnen das Gebiet garantierte. 530 bestieg Usupator Gelimer widerrechtlich den Thron, da er kein Nachfolger Geiserichs war und das nahmen die Römer als Anlass das Vandalenreich anzugreifen und auch zu erobern 533/34 unter Belisar und Kaiser Justinian I. 534 Ein großer Teil der vandalischen Kriegsgefangen wurde nach Konstantinopel gebracht um sie bei den Perserkriegen einzugsetzen. Die Franken Stellen einen germanischen Großstamm dar, der durch viele Kleinstämme zusammengeführt wurde. Sie schufen unter Chlodwig I das Fränkische Reich, das in ostfränkisches Reich (spätere Heilige Römische Reich) und in westfränkisches Reich (heute Frankreich) unterteilt wurde. Während der zweiten Hälfte des 3 Jhd. machten sie viele Raubzüge durch die Provinz Gallien. 358 wurden die Franken unter Kaiser Julian als Foederaten auf römischen Gebiet angesiedelt. 454/55 Zusammenbruch der römischen Zentralmacht in Gallien Childerich (ca. 457 – 482) errichtet eigenes „Frankenreich“ Um ca 500 besiegte Chlodwig die Alemannen und teilweise auch die Westgoten und verschob ihr Gebiet bis zu den Pyrenäen. Chlodwig und weitere Teile seines Volkes traten zum Christentum über. Seine Söhne setzten die Eroberungen fort indem sie Burgund eroberten und das Thüringerreich. Bei Chlothar I kam es noch zu einer Vereinigung Frankenreichs jedoch wurde es unter seinen 2 Söhnen nachher aufgeteilt. 751 erfolgte die Übernahme der Karolinger . Der spätere Vertrag von Verdun 843 führe zur Entstehung der Königsherrschaften Frankreich und Deutschland. Das letzte Mal waren alle Franken 882-887 vereint unter Karl III der Dicke. Die Völkerwanderung Es wurden Kulturen nachgewiesen am Rhein, bei der Donau aufgrund von archäologischen Funden. Dort entwickelten sich durch Ethnogenese auch die Langobarden. Im 4 Jhd. startete die große Wanderbewegung . Ursache könnte die Klimaverschlechterung sein, die Zunahme der Bevölkerung, weniger bebaubares Land und die Differenzierung der inneren Gesellschaft genauso wie der Druck von Osten durch die Hunnen. Die wirtschaftlichen Faktoren waren im Süden besser (ZB Rom) und die Germanischen Völker zogen Richtung Süden um auch am Wohlstand teilhaben zu können. 7 Die Germanen und das Imperium Romanum hatten nicht nur ein kontroverses sondern auch ein ambivalentes Heer und Wirtschaft. Die Römer hatten im 4 Jhd. nach verschiedenen Lösungsversuchen gesucht, die Germanen von Rom fernzuhalten, das hat nur die Auflösung verzögert aber nicht verhindert, denn im 4 Jhd. wurde die Völkerwanderung durch den Einfall der Hunnen im Osten ausgelöst. Übergang von der Antike zum Mittelalter - - - - - - - - - - 376 siedelten sich die Westgoten auf römischen Boden an unter Kaiser Valens. Föderation und Kampf wechselten sich einander ab. 378 Erlitt Kaiser Valens eine Niederlage gegen die Westgoten in der Schlacht bei Adrianopel. Die Westgoten wurden nun integriert und wirtschaftliche und rechtliche Maßnahmen getroffen. 394 Theodosius I (Herrscher des Oströmischen Reiches = er bestimmt den Kaiser des Weströmischen Reiches) besiegte Flavius Eugenius bei der Schlacht bei Frigidus, was einen Sieg des Christentums bedeutete. Flavius Eugenius: 392-394 beanspruchte er für sich als Usurpatuor (Anmaßung des Besitzes nach Zeitliche Übernahme bis der rechtmäßige Herrscher kommt) den Titel des römischen Kaisers. 401 Zogen die Goten unter Alarich durch das Ostreich um sich 408 nach dem Tod Stilicho in Rom festzusetzen. Stilicho: Er wurde als Sohn eines Vandalen und einer Römerin geboren und übernahm viele Funktionen unter Kaiser Theodosius I. 383 Zog er mit der römischen Gefolgschaft nach Persien und nachher besiegte er den Gegenspieler Eugenius. Er kämpfte oft gegen die Ostgoten ZB in Griechenland. Danach kam es zu einem Bündnis mit Alarich gegen das Ostreich. Galla Placidia: (Tochter des Kaisers Theodosius I) war mit Stilicho verlobt. 410 Plünderten die Westgoten Rom unter Alarich, fahren dann weiter nach Südgallien und Spanien. Bei der Belagerung von Rom hatten die Westgoten 3 Tage lang geplündert, auch den Tempelschatz. Die römische Welt und Kultur war geschlagen, psychisch materiell. Die Krise war stärker als bevor. Das Westreich zerfiel. Alarich: Ist Westgotenkönig und der erste germanische Führer, der Rom einnahm. Nachdem die Hunnen in das von Goten besiedelte Gebiet gedrungen waren, ging Alarich gegen Ostrom vor und drang bis nach Konstantinopel, konnte dieses aber nicht einnehmen und zog weiter nach Griechenland. 418 werden die Westgoten von kaiserlichen Statthalter Konstantinus zurückgeholt und erhielten die Erlaubnis in Gallien das Tolosanische Westgotenreich (418/19-507) aufzubauen. Ihr Zentrum ist Toulouse. 451 Schlacht auf den katalanischen Feldern: Mit Hilfe der Westgoten kann Aetius die Hunnen besiegen. (Theodosius I fiel im Kampf) Flavius Aetius: war ein weströmischer Feldherr und besiegte 451 die Hunnen bei den katalanischen Feldern. 454 wird er vom Kaiser erschlagen (Valentinian) es herrschte ein Chaos und Misstrauen im Westreich. Dadurch sind die Germanen zu Führenden aufgestiegen und haben Reiche begründet. 455 Schlacht am Fluss Meadus (Attilas Reich zerfällt) Im 5 Jhd. drängen im Westen verstärkt Germanen (Anamannen, Langobarden, Franken) im Westen ein (Gallien) und die Gebiete wurden überrannt. Dieses Gebiet war wirtschaftlich, militärisch und bevölkerungsmäßig nicht in der Lage die Eindringlinge abzuwehren. Die Römer schlossen Foederatenverträge mit den Germanen (Alamannen , Franken) Daraufhin gab es länger keine Einfälle mehr. 8 - - - - - - - - - - Die Germanen stiegen zu Heerführern auf und ehelichten nun römische Bürger. Aber die Römer blieben in den höchsten Verwaltungsposten. Durch die ständige Bedrohung von außen begann die römische Bevölkerung abzuwandern, vor allem die Reicheren. Die Landbevölkerung zog sich in die höheren Landteile zurück und so ging Kulturland verloren. Auf diesen verlassenen Orten siedelten sich viele Zuwanderer an und bebauten das Gebiet. Es kam in den Städten auch zum Verlust der Infrastruktur durch die große Anzahl von Abwanderungen, die Städte konnten nicht mehr versorgt werden. Die Germanen haben von der industriellen Produktion kein Wissen = Agrargesellschaft. Die Geldwirtschaft geht zurück und es wird wieder zu einer Tauschwirtschaft. Um das 5 Jhd haben andere germanische Stämme dann die Grenzen durchbrochen und bauten Strukturen auf, patrialische Kriegerverbände geschaffen. Sie organisierten sich für den gemeinsamen Kampf gegen Rom. (Verschmelzung) Stilicho: Er wurde als Sohn eines Vandalen und einer Römerin geboren und übernahm viele Funktionen unter Kaiser Theodosius I. 383 Zog er mit der römischen Gefolgschaft nach Persien und nachher besiegte er den Gegenspieler Eugenius. Er kämpfte oft gegen die Ostgoten ZB in Griechenland. Danach kam es zu einem Bündnis mit Alarich gegen das Ostreich. Der westgotischer Offizier Odoaker sorgte für Ordnung in Italien 476. Er setzte den damaligen Weströmischen Kaiser Romulus Augustulus ab und auch das Oströmische Reich musste ihn als Herrscher „rex“ des Weströmischen Reiches anerkennen. 489 musste Odoaker die herannahenden Ostgoten abwehren aber nach längeren Kämpfen schloss er 492 einen Vertrag mit dem ostgotischen „rex“ Theoderich dem Großen ab, der diesen jedoch kurz darauf in Ravenna tötete. Unter Theoderich dem Großen herrschte er in Italien als Stellvertreter des oströmischen Kaiser, was ihn unabhängig machte. Einen langen inneren Frieden erreichte der Ostgotenkönig durch die gleichwertige aber getrennte Behandlung von römisch-italienischer und germanischer Vasallen und Beamten (verbietet Mischehen). Er gilt als gerechter und guter Herrscher. Die Ansiedlung der Goten erreichte Theoderich ohne große Konfrontationen. Theoderich hatte in Ravenna seine Residenz und er erbaute gleich neben seinem Palast die Arianische Hofkirche (Sant Apollinare in Classe / in Nuovo) und (San Vitale). Die Goten wurden auch Arianer genannt und sie kannten die Primitätslehre nicht an (Gott Vater und Sohn, Christus ist Präexistent) Wulfila: War einer der ersten Bischöfe der Westgoten. Er verglich Jesus Christus mit dem germanischen Sohn-Vater-Verhältnis, das auf Gehorsam, Unterordnung und Treue aufgebaut war. Wulfila stimmte in seiner Christologie mit den Arianern nicht überein, für ihn war Christus der anbetungswürdige „Gott und Herr“. Die Entscheidung für den Arianismus war nicht nur theologisch, sondern auch kirchenpolitisch bedingt. Codex Argenteus: Ist der Rest des Evangeliums in gotischer Sprache. (NT) Theoderich hat es Wulfila für die Goten schreiben lassen. Boethius: war ein christlicher Philosoph. Er wurde wegen Hochverrats angezeigt und Geköpft. Er wollte die antike Philosophie im Westen erhalten und hat alte Werke wie die von Aristoteles, Platon übersetzt. ER war Lehrer der Vielreimkünste: „Septem artes liberales“ War in einem der höchsten Staatsämtern und sein Nachfolger war: Cassiodor. Dionysius Exiguus: lebte seit etwa 500 als Freund Cassiodor in Rom und übersetzte griechische patristische Schriften. Er wurde als Begründer der christlichen Zeitrechnung bekannt. 526 stirbt Theoderich . Byzanz und der oströmische Kaiser versuchen das alte Imperium Romanum wieder herzustellen unter 2 bedeutenden Feldherren. o Belisar: ist 533 nach Nordafrika vorgestoßen und hat 535 das Vandalenreich zerstört. War ein oströmischer Feldherr unter dem Herrscher Justinian I. Von 335-40 kämpfte er im Gotenkrieg in Italien und verteidigte das Reich 541 gegen die Sassaniden. 9 o - - - - - - 2. Narses: Nachdem Belisar abberufen war bekam Narses der Oberbefehlshaber der italienischen Armee. 551. R schlug 552 die Ostgoten vernichtend bei 2 Kämpfen. Ein alamannisch-fränkisches Heer unter Butilinus konnte er 554 vernichtend schlagen. Totila: War der Ostgoten- König. Am Anfang seines Titels konnte er Emilia und Umbrien einnehmen. 543 Folgte die Einnahme ganz Süditaliens bis Neapel. Totila nahm 546 Rom ein und ließ Milde über die Gefangen walten. Doch die Stadt wurde bald schon wieder von oströmischen Truppen besetzt. Als die oströmischen Truppen unter Narses im Frühjahr 552 zu einer groß angelegten Landoffensive ansetzten, war es absehbar, dass Totila es auf einen Entscheidungskampf ankommen lassen musste. 552 begleiteten viele langobardische Krieger den oströmischen Heerführer Narses nach Italien, um gegen die Ostgoten zu kämpfen. Sie wurden aber aufgrund ihrer Disziplinlosigkeit bald entlassen. In dieser Schlacht verblutete das Ostgotenheer unter den Pfeilen der oströmischen Bogenschützen. Totila fiel entweder während der Schlacht oder kurz danach auf der Flucht. 554 ist das byzantinische Reich dann eingegliedert unter oströmischer Führung. Im Jahr 567 vernichteten die Langobarden nach langen Kämpfen zusammen mit den Awaren das Gepidenreich. Bereits im folgenden Jahr zogen die meisten Langobarden nach Italien. Die Alemannen dringen 455 in die heutige Schweiz und Süd-West Deutschland vor, kamen in Konflikt mit den Burgunden und den Franken und siedelten sich unter der Herrschaft der Franken an. Die Franken besiegten 507 das Tolosanische Reich mit dem Anführer Chlodwig I und sie gewinnen das Gebiet bis zu den Pyrenäen. Die Westgoten ziehen sich nach Spanien zurück. „Lex Visigothorum“: Gemeinsames Gesetzbuch von Ostgoten (Theoderich I) und Westgoten (Eurich) Ist das erste germanische Gesetzbuch. Chlodwig und ein Teil seines Volkes wird Katholisch. Geiserich: Kaiser der Vandalen. 428-477 Er gründete das vandalische Königreich Vandalen eroberten Karthago und haben 450 auch Rom erobert. 455 plünderten sie Rom. 535 wurde ihr Reich zerstört. 10 - - - - - - - - - Die Burgunder lebten 400 am Reihngebiet am Main und wandern 443 zum Genfersee westlich des Alpengebirges und gründeten dort ihr Königreich. 534 bei der Schlacht von Autun gegen die Franken wurde es von den Fr. erobert. Angelsachsen: waren 450 in England angesiedelt, und wurden von den Briten vertrieben. Sie gingen dann nach Schottland, Wales Brittanne) Dort wurde alles 870 von den Hunnen erobert. Die Wikinger kommen auf die Insel. Die Bayern: Es gibt keine bayowarische Landnahme. Bei der Ethnogenese verschmelzen verschiedene Gruppen zusammen zu den Bayowaren. Langobarden, Alemannen, Goten Germanen, Romanen. Sie waren im Norden am Main-Hetsch Gebiet und Leech- Enns Gebiet im 2 Hälfte des 5 Jhd. Noricum Rispense: Im Zuge der diokletianischen Staatsreform wird Noricum (Provinz) in zwei Bezirke aufgeteilt: Noricum Ripense (Zur Donau orientiert) und Noricum Mediterraneum (ostalpine Südhälfte). Das militärische Oberkommando bleibt in Lauriacum. Lauriacum: War ein Legionsstützpunkt und bedeutende Römerstadt in Österreich. Es war bis 600 nach Christus ein Legionslager und Hauptstützpunkt, Verwaltungszentrum für die Provinz Noricum. Das Legionslager war in weiterer Folge auch Teil der Sicherungsanlagen des Limes und wahrscheinlich vom 3. bis ins 5. Jahrhundert kontinuierlich mit römischen Truppen belegt. Wesentliche Voraussetzung für einen Verwaltungsmittelpunkt war immer eine gute Verkehrsanbindung zu den übrigen civitas der Provinz. Es war eine Sicherung des Hinterlandes gegen die kriegerischen Barbarenstämme. Flavianis: War Teil der Sicherungsanlage am Donaulimes. Das norische Kastell diente wahrscheinlich als Reiterlager, in der Spätantike auch als Stützpunkt der Donauflotte und war vermutlich vom 1. bis ins 5. Jahrhundert kontinuierlich mit römischen Truppen belegt. Comagenis: Im 1. Jahrhundert n. Chr. errichteten die Römer an dem von alters her wichtigen Donauübergang das Reiterkastell Comagena bzw. Comagenis, benannt nach der dort stationierten Reitereinheit aus dem nordsyrischen Königreich Kommagene. Als Teil des Limes sicherte es die römische Grenze gegen den Norden. Vita Severini: Severin von Noricum war ein spätantiker Heiliger, Missionar und Klostergründer in Noricum. Über sein Leben berichtet Eugippius in einer „Gedenkschrift“ ,die unter dem Titel Vita sancti Severini („Das Leben des heiligen Severin“) bekannt ist. Er betätigte sich als Mahner, Helfer und Seelsorger, setzte sich für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ein und organisierte Lebensmittel- und Kleiderlieferungen. In den Jahren 469/470 erlangte er vom alamannischen König Gibuld, den er im Gebiet von Passau traf, die Freilassung römischer Kriegsgefangener.[15] Sein entschiedenes Auftreten im Umgang mit Herrschern zeugt von seiner außergewöhnlichen persönlichen Autorität. Merowech: war nach der Mitte des 5. Jahrhunderts Herrscher über die salischen Franken mit der Residenz Tournai im heutigen Hennegau (Belgien). Etymologisch wird eine ursprüngliche 11 - - Namensbedeutung „berühmter Kämpfer“ erschlossen. Er war also der Stammvater der späteren Frankenkönige aus dem Geschlecht der Merowinger. Syagrius: Starb 486/87. Er war der letzte selbstständige „römische“ Herrscher in Gallien. Die lange Zeit guten Beziehungen zu den Salfranken endeten mit dem Tod Childerichs, als dessen Sohn Chlodwig I. an die Macht kam. Dieser war bestrebt, seinen Machtbereich zu vergrößern, was den Untergang des Syagrius besiegelte: 486 (oder 487) ging das „Reich von Soissons“ im sich allmählich formierenden Frankenreich auf, nachdem Syagrius von Chlodwig (gemeinsam mit Ragnachar) angegriffen und in der Schlacht von Soissons besiegt worden war. Syagrius selbst floh zunächst nach Toulouse zum Westgotenkönig Alarich II., der ihn allerdings an Chlodwig auslieferte, auf dessen Befehl Syagrius kurz darauf hingerichtet wurde. Lex Salica: Die Lex Salica (Pactus Legis Salicae) wurde 507–511 auf Anordnung des Merowingerkönigs Chlodwig I. verfasst, womit sie eines der ältesten erhaltenen Gesetzbücher ist. Sie zählt zu den germanischen Stammesrechten. Benannt ist sie nach dem fränkischen Stamm der Salfranken. Das Frankenreich Die Merowinger Die Merowinger (oder Merovinger) waren das älteste bekannte Königsgeschlecht der Franken vom frühen 5. Jahrhundert bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts. Sie wurden vom Geschlecht der Karolinger verdrängt. Nach ihnen wird die historische Epoche des Übergangs von der Spätantike zum frühen Mittelalter im gallisch-germanischen Raum Merowingerzeit benannt. Von Childerich, einem Sohn des Königs Merowech, stammen alle späteren Merowinger ab. Childerichs Sohn Chlodwig I. herrschte von 482 bis 511. Er beseitigte 486 den letzten römischen Machthaber Syagrius, den Sohn des Aegidius, und erhob das Frankenreich durch Siege über die benachbarten fränkischen Kleinkönigreiche (Sigibert von Köln, Ragnachar, Chararich), Alamannen und die Westgoten sowie durch die Annahme des katholischen Christentums zu weltgeschichtlicher Bedeutung. Chlodwig teilte das Reich unter seinen vier Söhnen, doch starben drei Linien aus, so dass Chlothar I. von 558 bis 561 das inzwischen um Thüringen und Burgund erweiterte Reich wiedervereinigen konnte. Damals hörten die Merowinger auf, die nominelle Oberhoheit des (ost-)römischen Kaisers weiter anzuerkennen. - Hausmaier: Verwalters des Hauses, zählte zu den Ämtern des frühmittelalterlichen Hofes. Im Merowingerreich gewannen die Hausmeier schließlich großen Einfluss und bestimmten maßgeblich die Politik des Reiches. - Austrasien: bezeichnete den östlichen Teil des Frankenreichs im Gegensatz zu Neustrien (dem Westreich). Es kann als Wiege der Karolinger bezeichnet werden. - Neustrien: Neustrien war Folgereich des Reiches von Soissons und Vorläufer des Westfränkischen Reiches. Seine Oberhäupter führten alle den Titel König. - Burgund: Region im Zentrum Frankreichs. - Schlacht bei Tertry: (687) Pippin der Mittlere besiegt den Merowingerkönig und dessen neuistrischen Hausmeier und setzt dadurch die Voraussetzung für die Karolinger. - Proskynese: „Kuss auf etwas“ Die Proskynese bestand meist darin, dass sich der Untertan dem Herrscher zu Füßen warf, das heißt mindestens auf die Knie ging und den Kopf zu Boden neigte, manchmal auch sich mit dem Gesicht nach unten flach auf den Boden legte. Er legte die Hand beziehungsweise Finger zum Kuss auf den Mund und streckte diese dann in Richtung auf die zu verehrende Götter- oder Herrschergestalt aus. (War im Alten Orient verbreitet. 12 - - - Stratordienst: Strator (lat. Pferdehalter) bezeichnete ursprünglich eine Art Reitknecht in römischen Kavallerieeinheiten. Im 11. und 12. Jahrhundert bildete der vom Kaiser zu erbringende Stratordienst neben dem Fußkuss ein zentrales Element bei der Begegnung mit dem Papst. 1155 kam es zum Eklat, als Barbarossa Papst Hadrian IV. den Stratordienst verweigerte. Quierzy: Karl Martell stirbt hier. Karl der Große trifft Papst Leo III bevor sie nach Aachen gingen für die Kaiserkrönung. Als Ludwig der Fromme Mitte September 838 in Quierzy Karl den Kahlen für volljährig und wehrhaft erklären konnte und ihn zum König von Neustrien krönte. Phrygium: Weiße, kegelförmige Mütze, die vom 8. Jahrhundert an die außerliturgische Kopfbedeckung des Papstes war und aus der sich die Tiara entwickelte. Constitutum Constantini: Ist eine um das Jahr 800 gefälschte Urkunde, die angeblich in den Jahren 315/317 vom römischen Kaiser Konstantin I. ausgestellt wurde. Darin wird Papst Silvester I. und seinen sämtlichen Nachfolgern eine auf das Geistliche hingeordnete, aber auch politisch wirksame Oberherrschaft über Rom, Italien und die gesamte Westhälfte des Römischen Reichs geschenkt. Die Päpste nutzten die Urkunde, um ihre Vormacht in der Christenheit und territoriale Ansprüche zu begründen. „Die Konstantinische Schenkung war ein Symbol für die irdische Gestalt der Kirche, kein Besitztitel für den Kirchenstaat“ Die Karolinger Seit 687 herrschten offenbar faktisch die aus den Arnulfingern und Pippiniden hervorgegangenen Karolinger. Karl Martell konnte schließlich die karolingischen Hausmeier-Ämter in seiner Hand vereinigen. Einer seiner Söhne, Pippin der Jüngere, erhob 743 noch einmal einen Merowinger, Childerich III., zum König, ließ ihn aber 751 nach Einholung eines päpstlichen Gutachtens absetzen und ins Kloster weisen. Ahnherren der Karolinger waren Arnulf von Metz aus dem Geschlecht der Arnulfinger und Pippin der Ältere aus dem Geschlecht der Pippiniden. Die Karolinger herrschten bereits ab 639 mit Unterbrechungen im Frankenreich, jedoch nicht als Könige, sondern nur als Hausmeier der Merowinger, deren alleiniger Anspruch auf die Königswürde weiterhin respektiert wurde. Bis zur Mitte des achten Jahrhunderts konnten die Karolinger ihre Macht so weit ausbauen, dass sie sich schließlich des nominellen merowingischen Königtums entledigen konnten. Pippin der Jüngere wurde 751 mit päpstlicher Unterstützung von den fränkischen Adligen zum König der Franken akklamiert, der letzte Merowinger wurde abgesetzt. - - Tassilo: (III) Ca. 742- 794, Herzog der Bayern 748-788, letzter Herzog aus der Familie der Agilofinger, Schwiegersohn des Langobardenkönigs Desiderius: versuchte, Bayern aus dem Frankenreich zu lösen, u.a. gestützt auf ein Bündnis mit Awaren: Durch den Reichstag von Ingelheim wurde er abgesetzt und zum Tode verurteilt, von Karl dem Großen aber ins Kloster geschickt. Herzogtum Bayern und autonomer Status Bayerns wurden aufgehoben (788). Dei gratia rex: Karl der Große trug 756 den Titel „dei gratia rex Francorum“ (Kaiser von Frankreich) Von Leo III 800 zum Kaiser gekrönt. Karl der Große: Unterwerfung vom Herzog von Aquitanien und auch Gascongne. Im Sommer 772 begannen die 30 Jahre währenden Sachsenkriege, die mit beträchtlicher Grausamkeit durchgesetzte Unterwerfung, Christianisierung und Eingliederung des sächsischen Volkes in das Fränkische Reich. Im März 773 baten päpstliche Gesandte am Hof Karls um Unterstützung gegen die Langobarden. 774 eroberten die Franken Pavia. Karl setzte den letzten Langobardenkönig Desiderius ab; dessen Tochter (die vielleicht den Namen Gerperga trug), die er zuvor geheiratet hatte, verstieß er bald darauf. Er ließ sich nun selbst zum König der Langobarden krönen. 13 Karl bestätigte auch die Pippinische Schenkung seines Vaters an die Kirche, aus der später der Kirchenstaat hervorgehen sollte. 788 wurden auch die Baiern (so die alte Schreibweise) endgültig dem Reich einverleibt. - Sacramentarium gregorianum: Liturgienhandbuch aus Rom. Auf Karl den Großen folgte 814 Ludwig der Fromme als Kaiser, da Karls ältere Söhne Karl der Jüngere und Pippin der Bucklige bereits vor Karl verstarben. - Ordinatio imperii: Mit der Ordinatio Imperii sollte die bisherige Erbregelung, das bestehende Reich unter den Nachkommen zu gleichen Teilen aufzuteilen, verändert werden, mit dem Ziel, die Einheit des fränkischen Reiches zu erhalten. Nach der Regelung sollte der erstgeborene Sohn Ludwigs des Frommen, Lothar I., Kaiser des Reiches werden, die Brüder Pippin und Ludwig der Deutsche sollten dem Kaiser unterstellte Könige in Aquitanien (Pippin) und Bayern (Ludwig) werden. - Pactum Hludowicianum: (817) Kaiserprivileg für den Papst. Es bestätigte die Autonomie des Kirchenstaates und die Freiheit der Papstwahl, die erst nach der Wahl des Kaisers anzuzeigen war. - Constitutio Romana: Reorganisation des Kirchenstaates. Noch zu Lebzeiten Ludwigs des Frommen erhoben sich seine Söhne Lothar I., Ludwig II., Pippin und Karl II. der Kahle in verschiedenen Koalitionen gegen ihren Vater und bekämpften sich gegenseitig. 843 einigten sich die drei übrig gebliebenen Brüder Lothar I., Ludwig II. und Karl II. im Vertrag von Verdun auf eine Teilung der Herrschaft, jedoch nicht des Reiches. - Vertrag von Verdun: Teilung der Macht im Fränkischen Reich (Karolingerreich) und dessen Aufspaltung in drei Teile: das Westfrankenreich Karls des Kahlen, Ursprung des späteren Frankreichs das Ostfrankenreich Ludwigs des Deutschen, Ursprung des späteren Heiligen Römischen Reiches (Deutscher Nation) das Lotharii Regnum („Mittelreich“) Lothars I., Ursprung des späteren Lothringens Lother bekam die Kaiserwürde. 14 Um 870 wurde das Reich zwischen Karl II. und Ludwig II. erneut geteilt. Karl III. der Dicke, König von Ostfranken, einte 885 kurzfristig beide Teile Frankens. Dann erlosch das Karolingerreich. Die Kapetinger Als Stammvater und Namensgeber des Geschlechts gilt König Hugo Capet. Im Jahr 987 wurde der Robertiner Hugo Capet von dem westfränkischen Klerus und Adel zu ihrem neuen König gewählt, nachdem zuvor der Karolinger Ludwig V. gestorben war. Dies stellte seinerzeit nicht den ersten Bruch des Geblütsrechts in der Nachfolge auf dem westfränkischen Königsthron dar, vor Hugo wurden bereits sein Großonkel Odo und sein Großvater Robert I. zu Königen als Gegenprätendenten zur karolingischen Dynastie gewählt. Da allerdings nach deren Tod stets wieder Karolinger den Thron übernehmen konnten, war auch für die Zeitgenossen Hugos nicht abzusehen, dass dieser eine neue Königsdynastie begründen würde, zumal mit dem Herzog Karl von Niederlothringen noch ein karolingischer Prätendent existierte. Um das Königtum für seine Familie zu sichern, ließ Hugo deshalb noch im Jahr seiner Krönung seinen Sohn Robert II. zum Mitkönig krönen, womit dieser beim Tod des Vaters 996 sofort und ohne nochmalige Krönung oder Wahl als Alleinherrscher nachfolgen konnte. Ab der Herrschaft von König Philipp II. Augustus (1180–1223), ab dem das Königtum den Feudalismus zu überwinden und ihn durch den Gedanken an eine zentralistische auf den König zugeschnittene Staatsidee, der Monarchie, zu ersetzen begann. Fortgeführt und gefestigt wurde das Wirken Philipps II. durch seine unmittelbaren Nachfolger, worin besonders Ludwig IX. der Heilige (1226–1270) und Philipp IV. der Schöne (1285–1314) herausragen. Die Etablierung des königlichen Zentralstaates förderte zugleich die frühe Herausbildung eines französischen Nationalbewusstseins, Philipp II. Augustus war der erste der sich „König von Frankreich“ nennen ließ, sein Sieg in der Schlacht von Bouvines 1214 wurde von zeitgenössischen Autoren schon zu einem Sieg des französischen Volkes über Engländer und Teutonen stilisiert. Mit dem Tod König Karls IV. (1322–1328) endete die direkte Linie der Kapetinger. Die Kirchengeschichte - - - Toleranzedikt von Mailand (313): Mailänder Vereinbarung ist die moderne Bezeichnung für eine im Jahr 313 zwischen den römischen Kaisern Konstantin I., dem Kaiser des Westens, und Licinius, dem Kaiser des Ostens, getroffene Vereinbarung, die gewährte, dass sowohl den Christen als auch überhaupt allen Menschen freie Vollmacht, der Religion anzuhängen, die ein jeder für sich wählt. Konzil von Nikaia (325): Konstantin beruft das Konzil ein gegen die arianische Häresie. Er verbot alle Sekten und sie werden teilweise verfolgt. Konstantin stiftet zahlreiche Kirchen in Rom, Jerusalem und Konstantinopel. Arius aus Alexandria: Nach ihm ist die Lehr des Arianismus benannt. Arius vertrat, ausgehend von seiner religions-philosophischen Bildung, die folgenden Lehren bezüglich der Christologie: dass der Logos und der Vater nicht gleichen Wesens seien (Wesensgleichheit) dass der Sohn ein Geschöpf des Vaters sei dass es eine Zeit gegeben hat, als der Sohn nicht existierte (Bestreitung der Gleichewigkeit von Vater und Sohn). 15 Arius vertrat die Lehre, dass es nur einen wahren Gott gebe und dass Jesus Christus ein (besonders ausgezeichnetes) Geschöpf sei. Das Wesen des Vaters sei ihm unerkennbar, kurz: Gott-Vater und Jesus waren nicht gleichen Wesens. - - - - - - Homousius: Sohn ist gleich wie der Vater. Homoiusius: Sohn selbst ist erlösungsbedürftig. Als Person anders. Konzil von Konstantinopel(381): Das Erste Konzil von Konstantinopel (das 2. ökumenische Konzil) wurde von Kaiser Theodosius im Jahre 381 einberufen, um den seit 325 andauernden Streit und die drohende Glaubensspaltung zwischen Trinitariern und Arianern zu lösen. Das Christentum wurde zur Staatsreligion erhoben und Gesetze gegen das Heidentum und insbesondere gegen christliche Häresien sind erlassen worden. Es kommt zur blutigen Verfolgung von Häretikern und Heiden. Synagogen und Tempel wurden zerstört. Die olympischen Spiele (393) wurden zum letzten Mal begangen. Trinitätslehre: Heilige) Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit oder Trinität (lat. trinitas ‚Dreizahl‘) bezeichnet in der christlichen Theologie die Wesens-Einheit von Gott Vater, Gott Sohn (Jesus Christus) und Gott Heiliger Geist Konzil von Ephesos: (431) ist das dritte allgemeine Konzil der Kirche (Drittes Ökumenisches Konzil). Es fand vom 22. Juni bis 31. Juli 431 n. Chr. in der kleinasiatischen Stadt Ephesos statt. Es wurde von dem oströmischen Kaiser Theodosius II. einberufen. Anwesend waren rund 250 Geistliche. Bei dem Konzil wurden unter anderen das Erste der vier großen Mariendogmen behandelt und die Frage geklärt, ob die Maria von Nazareth wahrhaft Gottesgebärerin (theotokos) genannt werden darf. Dieses Dogma wurde am Konzil verkündet. Es besagt, dass Maria nicht nur die Christusgebärerin ist, also nicht nur den Menschen Christus geboren hat, sondern dass sie den Sohn Gottes geboren hat und deshalb Gottesgebärerin genannt werden darf. Auf dem Konzil standen sich zwei Männer gegenüber: Nestorios, dem Patriarchen von Konstantinopel, der gegen die Bezeichnung der Muttergottes als Gottesgebärerin auftrat, und der meinte dass der Titel "Christusgebärerin" der beste sei. Als Gegenspieler zu Nestorius trat Kyrill von Alexandrien auf, der beim Konzil als Vertreter von Papst Cölestin anwesend war, und den Titel Gottesgebärerin vehement verteidigte. Die Linie von Kyrill setzte sich durch. Die Lehre des Nestorius wurde verurteilt und er wurde exkommuniziert. Konzil von Chalkedon: (451) Es war das vierte der ersten sieben Ökumenischen Konzilien der Alten Kirche. Seine dogmatischen Definitionen werden in den katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen als unfehlbar anerkannt; sie sind auch Lehrgrundlage in den evangelischen und anglikanischen Kirchen. Konzil von Chalkedon entschied den lange und erbittert geführten Streit um das Verhältnis zwischen der göttlichen und der menschlichen Natur in Jesus Christus. Gegen den Monophysitismus (genauer ist Miaphysitismus), der vor allem von den mächtigen Kirchen Ägyptens und Syriens verfochten wurde, auf der einen und den Nestorianismus auf der anderen Seite definierte es Christus als wahren Gott (Gott der Sohn als zweite Person der Dreifaltigkeit) und wahren Menschen zugleich, und zwar „unvermischt und ungetrennt“ (vgl. Menschwerdung Gottes). Die Trinität wurde zum Dogma. Der Lateran: ist ein Bereich in Rom, der seit der Zeit Konstantins I. der offizielle Sitz der Päpste ist. Zum Lateran gehören die antike Päpstliche Erzbasilika San Giovanni in Laterano (auch Lateranbasilika genannt), das dazugehörige antike Baptisterium, die Reste des mittelalterlichen Papstpalastes mit der Scala Santa, der Papstkapelle Sancta Sanctorum und dem Leonischen Triclinium sowie dem Lateranpalast aus dem 16. Jahrhundert und dem größten Obelisken Roms. Die Lateranbasilika ist die Kathedrale des Bistums Rom und eine der sieben römischen Pilgerkirchen. Mons Vaticantus: Der Vatikanische Hügel (Latein: mons Vaticanus) ist ein vor allem aus Tuffstein bestehender Hügel in Rom, der sich in der Nähe des rechten Tiberufers befindet. Seine Höhe beträgt 75 m. 16 Kirchenämter: - - Patriarch: : Ist an der Kirchenspitze. In Rom ist der Sitz (lat. Kirche). Hat die apostolische Sukzession (Vorrang vor allen anderen Aposteln) da das Grab des Petrus in Rom ist. Rom: Gründung von Petrus und Paulus. (Konstantinopel, Antiochia, Alexandria, Jerusalem sind Patriarchensitze. - Bischof: Die Bischöfe verstanden sich als Amtsnachfolger der Apostel und waren die wichtigsten Stützen im hierarchischen Bau der Kirche. Sie hatten die Aufgabe der Taufe, Eucharistie, die Kleriker zu leiten, einen rechten Lebenswandel zu führen, die wahre Lehre zu verbreiten und die civitas (Städte) zu verwalten christlich. Bischöfe von Provinzhauptstädten wurden Erzbischöfe genannt; sie hatten das eigene Bistum zu betreuen und übten die Aufsicht über die Bischöfe ihrer Kirchenprovinz aus. Schon unter den Karolingern beeinflussten weltliche Herrscher die Bischofswahl, setzten gelegentlich eigene Kandidaten ins Bischofsamt. Seit dem 9. Jh. wurde die Einsetzung (Investitur) der Bischöfe durch den König zur Regel, die Bischöfe erhielten ihr Amt als königliches Lehen. Unter den Ottonen und Saliern wurden die Bischöfe mit hohen Reichsämtern und Reichsgütern ausgestattet, kamen dadurch zu weltlicher Macht und wurden so dem Königshaus verpflichtet. - Principatus: Prinzipat (lateinisch principatus zu princeps, der Erste), inoffizielle Bezeichnung für die von Gaius Octavius Augustus geschaffene und von Tiberius fortgeführte Staatsform im Römischen Reich. Der Prinzipat zeichnete sich durch die Herrschaft des Princeps, des ersten Bürgers, aus. - Plenitudo potestatis: bezeichnet die Lehre von der päpstlichen Vollgewalt sowohl über die Glieder der Kirche als auch über die weltlichen Autoritäten. Der Begriff geht auf Papst Leo den Großen (440-461) zurück. - Vicarius christi: „Stellvertreter Jesu Christi“. Dieser Titel bezieht sich auf die religiösen Fundamente des Papstamtes, und des Jurisdiktionsprimats (höchste Rechtsgewalt). - Ambrosius (+397): Wurde zum Bischof gewählt und ist einer der Kirchenlehrer der Westkirche. Entgegen den Erwartungen der Arianer setzte sich Ambrosius erfolgreich für die nizänische Richtung ein (gegen den Arianismus). 388 verhinderte Ambrosius die von Kaiser Theodosius I. verfügte rechtmäßige Bestrafung eines mesopotamischen Bischofs, der eine Menge in Kallinikon zum Niederbrennen der dortigen Synagoge aufgehetzt hatte. Ambrosius verlangte brieflich, dass alle Plünderer und Beteiligten straffrei ausgehen sollten und die Synagoge nicht wiederaufgebaut wurde. Der Brief blieb zwar ohne Erfolg, doch zwang der angesehene Bischof den Kaiser zum diplomatischen Einlenken, indem er ihn öffentlich im Gottesdienst kritisierte und sich weigerte, das Messopfer zu vollziehen, bevor der Kaiser nicht eingelenkt habe. Der Vorgang zeigt, wie Ambrosius sein Bischofsamt gezielt dazu nutzen konnte, um in seinem Sinne auf den getauften Kaiser Einfluss zu nehmen. Zwar stellte der Kaiser nicht die Rechtmäßigkeit des Urteils in Frage, sondern ließ im Sinne des antiken Herrscherideals Milde und Gnade walten, und der Schutz der Juden wurde im Codex Theodosianus ausdrücklich bekräftigt. Dennoch war wirkungsgeschichtlich ein Präzedenzfall geschaffen, der im Zweifelsfall Interessen der Religion vor das Recht stellte und der den bis dahin selbstverständlichen kaiserlichen Rechtsschutz für die Juden auszuhöhlen drohte. Sacerdotium und Imperium: bedeutete im Lateinischen ursprünglich „Priestertum“. Im Mittelalter fasste man unter diesem Begriff jedoch die geistliche Gewalt der katholischen Kurie in Abgrenzung von der weltlichen Gewalt (regnum bzw. imperium) vor allem im Heiligen Römischen Reich zusammen. Beide standen jedoch immer in einer Wechselwirkung zueinander. Im Frühmittelalter fasste man sacerdotium und regnum als Einheit auf, obwohl beiden unterschiedliche Aufgabenbereiche zufielen. Obwohl hierbei der geistlichen Gewalt der 17 - - - - - Vorrang eingeräumt wurde, ging man bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts von einem harmonischen Zusammenwirken beider Sphären aus. Gelasius I : Erstmals offiziell 494 wurde von Papst Gelasius I. in einem Brief an Kaiser Anastasios I. in Konstantinopel die These aufgestellt, Gott habe zur Leitung der Welt die weltliche Gewalt (regalis potestas) und die geistliche Autorität der Bischöfe (sacrata auctoritas pontificum) eingesetzt. Von diesen beiden sei das Gewicht der Priester um so schwerer, da sie vor Gottes Gericht auch für die Könige Rechenschaft abzulegen hätten. Das neue an der Aussage des Gelasius war, dass er die staatliche potestas und die bischöfliche auctoritas auf eine Ebene stellte. Die bischöfliche auctoritas wurde dabei über die geistliche Macht, die Menschen hinsichtlich ihrer Sünden binden und lösen zu können, definiert. Mit seiner Aussage wollte Gelasius die Nichtanerkennung kaiserlicher Maßnahmen gegenüber der Kirche im Streit um die Anerkennung des Konzils von Chalkedon (451) rechtfertigen. Cäsaropapismus: Der Begriff Cäsaropapismus (von lat. caesar = Kaiser und papa = Papst) bezeichnet eine Gesellschaftsform, in der 1. das Staatsoberhaupt gleichzeitig auch Oberhaupt der Kirche und oberster Richter in theologischen und dogmatischen Fragen ist oder 2. in der der weltliche Herrscher zwar nicht direkt die weltliche und geistliche Macht in sich vereint, aber die Kirche den staatlichen Instanzen untergeordnet ist. Justinian: Das Ziel des großen Herrschers war die Wiederaufrichtung des römischen Weltreiches auf christlicher Grundlage. Diesem Ziele dienten seine siegreichen Kriege gegen Vandalen und Ostgoten, seine Maßregeln zur Ausrottung des Heidentums und der Häresie, das Riesenwerk der Gesetzeskodifikation und eine unermüdliche organisatorische Tätigkeit in Staat und Kirche, zahlreiche herrliche Kirchenbauten, vor allem in Konstantinopel und Ravenna. Die Kirche des Reiches beherrschte Justinian vollständig; sein Zeitalter ist die klassische Epoche des Cäsaropapismus. Basileus-Kaiser: Seit 629 war „Basileus“ der offizielle Titel der oströmischen (byzantinischen) Kaiser, die sich bis dahin stets als „Autokrator“ bzw. „Imperator“ bezeichnet hatten. Inoffiziell war „Basileus“ bereits spätestens seit der römischen Reichsteilung von 395 gebräuchlich; die Einwohner der griechischsprachigen Osthälfte des Römischen Reiches hatten als Bezeichnung des Kaisers bereits im Prinzipat neben „Autokrator“ (als Übersetzung von „Imperator“) und „Sebastos“ (σεβαστóς; als Übersetzung von „Augustus“) auch „Basileus“ benutzt. Der oströmisch-byzantinische „Basileus“ war „Gesalbter Herrscher“ beziehungsweise „Herrscher in Gottes Auftrag“. Hiereus-Priester: r Priesterbegriff jedoch im Bedeutungsfeld von griech. ἱερος, hieros — „heilig, geweiht“ und lat. sacerdos — „Priester“. Westliche Teilkirche – Mission - - - Septimius Florens Tertullianus: +220. War der erste bedeutende Kirchenschriftsteller lateinischer Sprache. Er verfasste theologische und apologetische (Verteidigung einer Weltanschauung) Schriften. Er tritt 205 zum Montanismus über (christlich prophetische Bewegung in Kleinasien). Cyprian: +258 war Bischof von Karthago und verfasste auch theologische Schriften. Er vertritt im Konflikt mit Rom über die Ketzertaufe die Eigenverantwortlichkeit jedes Bischofs und lehnt einen Primat in Rom ab. Augustinus von Hippo: +430 War ein bedeutender Kirchenlehrer und Philosoph. Augustinus hat viele theologische Schriften verfasst, die zu einem großen Teil erhalten sind. Diese Schriften bilden für Augustinus eine Einheit; der christliche Glaube ist ihm Grundlage der Erkenntnis. Unter anderem als Reaktion auf die Eroberung Roms durch die Westgoten 410 verfasste er die Schrift Über den Gottesstaat (De civitate Dei), an der er von 413 bis 426 arbeitete; er entwickelt hier die für Jahrhunderte gültige Unterscheidung zwischen irdischem Staat und 18 - Gottesstaat (civitas terrena und civitas Dei) und widersprach der verbreiteten Auffassung, dass der Fall Roms auch den göttlichen Heilsplan in Frage stelle. Martin von Tours: +397 Martin teilte seinen Mantel und dann ist ihm Jesus im Traum erschienen. Er ist Nationalheiliger. Benedikt von Nursia: gilt als Begründer des christlichen Mönchtums. Benedikt zog nach traditioneller Sichtweise 529 mit einer kleinen Schar treuer Anhänger auf den 80 km südöstlich gelegenen Monte Cassino und gründete dort das Kloster, das als Mutterkloster der Benediktiner gilt. Er führte selbst dort die Gemeinschaft. Für sie schrieb er auch seine berühmte „Regula Benedicti". Benedikt hat zwar einige Klöster, allerdings keine Ordensgemeinschaft im heutigen Sinn gegründet. Für die verschiedenen Gruppen von Männern, die sich um ihn ansammelten, entwickelte er ein Konzept von Zucht und Maß: zölibatäres Leben, einfache Ernährung (auf das Fleisch vierfüßiger Tiere wird verzichtet, maximal eine gekochte Hauptmahlzeit am Tag, Beschränkung des Weinkonsums) feste Zeiten für Gebet, Schriftlesung, Arbeit und Schlaf. Das Modell des monastischen Lebens für Benedikt war die Familie mit dem Abt als Vater und den Mönchen als Brüdern. - - - - - Peregrinatio: Peregrinatio als Abkehr von den Maßstäben der Welt ist die Idee, die dem gesamten Mönchtum zugrunde liegt, auch dann, wenn kein Wanderleben im äußeren Sinn damit verbunden war. Seit der Spätantike bedeutete die Peregrinatio auch die Wallfahrt zu heiligen Orten, besonders zu Heiligengräbern, bis hin zum lebenslangen freiwilligen Exil aus dem Heimatland. Stabilitas loci: Das Gelübde der stabilitas loci bedeutet im engeren Sinne, in dem Kloster für immer zu bleiben, in das man eingetreten ist. Im weiteren Sinne kann stabilitas loci auch bedeuten, zu der Klostergemeinschaft zu gehören, in die man eingetreten ist (stabilitas in congregatione). Hl. Patrick: War christlicher Missionar und gilt in Irland und Island als Nationalheiliger. Patrick gründete Klöster, Schulen und Kirchen im ganzen Land und übte seine Missionstätigkeit bis zu seinem Tod (angeblich am 17. März 461) aus. Als er im County Down starb, hatte er angeblich Tausende Iren zum christlichen Glauben bekehrt. Patrick hatte aber nicht nur seine Religion mitgebracht, sondern auch seine Bildung. Geschichten wurden von nun an niedergeschrieben und nicht mehr nur mündlich überliefert. Seine eigene Lebensgeschichte wurde allerdings erst im späten 8. Jahrhundert rezipiert. Kolumban der Ältere: er verstärkte die Christianisierung in Schottland und gründete das Kloster Hy oder Iona vor der Küste Dalriadas. +597 Books of Kells, Durrow und Lindisfarne: Über den Ursprung des Book of Kells herrscht Uneinigkeit. Sehr wahrscheinlich wurde es um 800 im Kloster Iona vor der schottischen Westküste hergestellt. Das Book of Kells enthält die vier Evangelien zusammen mit ganzseitigen Abbildungen von Christus, Maria mit Kind und den Evangelisten. Das Book of Durrow ist die älteste, reich illustrierte, irisch-sächsische Übersetzung der biblischen Evangelien. Das Book of Lindisfarne, auch Lindisfarne Gospels ist ein komplett erhaltenes Evangeliar aus dem 8. Jahrhundert. Kolumban der Jüngere: war ein irischer Wandermönch und Missionar. Er wird von Katholiken und orthodoxen Christen verehrt. In Austrasien, Hier gründete Columban mit seinen Gefährten zunächst das Kloster Annegray. Vor allem fränkische Adlige und Beamte sandten ihre Söhne als Oblaten in das Kloster, um sie dort ausbilden zu lassen. Schon bald gründeten die irischen Mönche die Klöster Luxeuil und Fontaines. In diesem Zusammenhang entsteht die Regula Monachorum des hl. Columban. 19 - - - - Angelsächsische Mission: Wilibrord war ein angelsächsischer Missionar, der das Kloster Echternach gründete. Oftmals wird er als „Apostel der Friesen“ bezeichnet. Er starb 739 in Echternach. Er bezog seine Erziehung von den Benediktinern. Das Pallium: ist ein Amtsabzeichen des Papstes, das er regelmäßig an die Metropoliten der Lateinischen Kirche verleiht. Es ist heute ein ringförmiges, ca. 5 bis 15 cm breites Band, eine Art Stola, und wird über dem Messgewand getragen. Üblicherweise sind in einem Pallium sechs schwarze Seidenkreuze eingestickt. Chrodegang von Metz: War Bischof von Metz und Erzbischof von Austrasien. Er trat für die Selbständigkeit der fränkischen Kirche ein, arbeitete zugleich an ihrer Verbindung mit Rom. Während seiner Amtszeit als Bischof gründete und erneuerte Chrodegang u. a. die Klöster Gorze, Lorsch und Gengenbach. Er führte die lateinische Liturgie ein und schuf mit der Regula canonicorum eine weit verbreitete Regel für den Kanoniker (Kleriker aller Weihstufen). Immunität: Vogtei: Reichsdienst: Zehnt: Eigenkirchen: Diözesen: Send: Das Deutsche Reich - Vertrag von Saint Clair-sur-Epte: Der Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte wurde am 11. Juli 911 zwischen dem französischen König Karl III. und Rollo, dem Jarl(Grafen) der Normannen, geschlossen. Dies geschah aus Not, um nicht den ganzen Kontinent zu verlieren. Karl III. trat in dieser Vereinbarung – angesichts einer bevorstehenden Landnahme der Normannen in Neustrien – das Gebiet zwischen der Epte und der Oise mit Ausnahme des Vexin français an Rollo ab. Dabei handelte es sich um die Grafschaften und Bistümer Rouen, Évreux und Lisieux, was heute der Region Haute-Normandie zuzüglich dem Pays d’Auge entspricht. Rollo ließ sich taufen, heiratete Gisela, eine uneheliche Tochter Karls, leistete Karl(König von den Westfranken) den Treueid, für den er wiederum sein Land als Lehen empfing, und übernahm die Aufgabe, das Land gegen die Übergriffe weiterer Normannen zu verteidigen. Die geplante Zeremonie führte zu Komplikationen, weil Rollo sich weigerte, vor dem König hinzuknien und ihm den Fuß zu küssen. Der Kompromiss war, dass einer von Rollos Vertrauten den Fuß des Königs so weit anhob, dass Rollo nicht hinknien musste – und der König das Gleichgewicht verlor und zu Boden stürzte. 20 - - - - - Magyaren: Die Magyaren, auch Ungarn sind ein Volk in Mitteleuropa. Die Magyaren überquerten 896 als Reitervolk mit großen Viehherden die Ostkarpaten (Hochgebirge in Mittel- Ost- und Südeuropa) und ließen sich vorläufig im oberen Theiß-Gebiet nieder. Von hier aus brachen die ungarischen Reiter immer wieder zu langen Plünderungszügen durch ganz Europa auf, die als Ungarneinfälle in die Geschichte eingingen. So überfielen sie unter anderem Gebiete in Bayern, Italien, Frankreich und Spanien. Ab 901 kehrten sie nicht wieder an die obere Theiß zurück, sondern siedelten sich am Plattensee an und eroberten in den nachfolgenden Jahrzehnten auch Gebiete bis zur Enns und der Slowakei. Nachdem die Magyaren 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld von den ostfränkischen und böhmischen Truppen geschlagen worden waren, zogen sie sich aus dem Gebiet des heutigen Österreichs (außer aus dem heutigen Burgenland) zurück und ließen sich im heutigen Westungarn nieder. Schlacht bei Riade: In der Schlacht bei Riade kämpfte am 15. März 933 ein Aufgebot unter Befehl König Heinrich I. gegen ein größeres Heer von Magyaren (Ungarn). Investitur+Servitium regis: Der König nimmt nicht neben sondern in der Kirche eine übergeordnete Stellung ein. ER hat das Recht hohe Geistlichkeit in das Amt zu setzen und die Bischöfe mit Aufgaben zu betrauen. Die Abteien erhalten höhere Immunität und verschiedene Hoheitsrechte und im Gegenzug kann der König von den Geistlichen gewisse Gegendienste erwarten „servitium regis“: dh. Militärische Gefolgschaft, diplomatische Dienste und politische Beratung. Die Investitur bringt also beiden Seiten einen Vorteil. Pactum ottonianum: Das Privilegium Ottonianum (auch Pactum Ottonianum) ist ein am 13. Februar 962 Papst Johannes XII. durch Kaiser Otto I. gewährtes Privileg. Es bestätigte die Pippinische Schenkung und die Existenz des Kirchenstaates, legt jedoch gleichzeitig fest, dass fortan der Papst noch vor seiner Weihe dem Kaiser einen Treueeid zu leisten habe. Theophanu: Nichte des oströmischen Kaisers, wurde die Frau Kaiser Ottos II. und Mitkaiserin des römisch-deutschen Reiches für elf Jahre und Kaiserin für sieben Jahre. Sie war eine der einflussreichsten Herrscherinnen des Mittelalters und steht in der Herrscherfolge des Kaiserreichs zwischen Otto II. und Otto III (980-1002). Renovatio imperii Romanorum: Idee der Erneuerung der Kaiserwürde der antiken römischen Kaiser. Damit verbunden ist die Übertragung aller Rechte und Besitzungen des römischen Imperiums. 21 - - Heinrich II (1002-1024): 6.Mai 973 oder 78 – 13. Juli 1024. Sohn von Hg. Heinrich II. „der Zänker“ und dessen Frau Gisela von Burgund; Urenkel Kg. Heinrich I. Kinderlose Ehe mit Kunigunde von Luxemburg Konzentriert sich auf das Reich nördl. der Alpen; Konflikt mit Polen 1007 Gründung des Bistums Bamberg – stützt sich noch stärker auf die Reichskirche Anhänger der Klosterreform Heinrich II. 1146, Kunigunde 1200 heilig gesprochen Cluniazensische / (Monastische) Reform: Die Hauptgedanken der Reform waren: 1. 2. 3. 4. strenge Beachtung der Benediktsregel größte Gewissenhaftigkeit beim Opus Dei, den täglichen Gottesdiensten Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches Erinnerung an die Vanitas(Eitelkeit) mit der Mahnung: Memento mori.(Wir müssen alle sterben) - - - - - Zölibat: Versprechen, für das weitere Leben die Verpflichtung zur Ehelosigkeit zu übernehmen. - Laieninvestitur: Dieses Recht begründeten sie mit dem Eigenkirchenrecht, welches es einem Grundherrn mit Gotteshäusern auf seinem Gebiet erlaubte, auf deren Verwaltung Einfluss zu nehmen. Die römisch-deutschen Kaiser nach Otto I. sahen sich als Eigentümer aller Kirchen und bestimmten bei vielen Wahlen von Erzbischöfen, Bischöfen und Äbten mit. Die Kritiker dieses Systems nannten diese Praktik Laieninvestitur, weil die Einsetzung in das geistliche Amt von Nicht-Geistlichen (Laien) vorgenommen wurde. Sie befürchteten, dass dadurch bei der Amtseinsetzung mehr Wert auf Loyalität zum Landesherrn als auf geistliche Bildung und charakterliche Eignung gelegt würde. - Pax dei/ treuga dei: Forderung nach einer Reform der gesamten Kirche. Die Reformer erstarkten in Frankreich durch die so genannte "Gottesfriedensbewegung". 1040 hatte der Klerus den Gottesfrieden, Pax Dei, den Schutz für Geistliche, Ackerbauern, Reisende und Frauen, sowie die Treuga Dei, die Waffenruhe von Mittwochabend bis Montagmorgen und an allen Festtagen, sodass ein Kampf nur an 90 Tagen im Jahr möglich war, verkündet. Humbold von Silva Candida: war ein katholischer Kardinal und Benediktiner. Er war ein einflussreicher Kleriker in Rom, engster Vertrauter mehrerer Päpste und theoretischer Wegbereiter der von Gregor VII. geführten Kämpfe um die libertas ecclesiae (Kirchenfreiheit). Humbert von Silva Candida gilt als der erste große literarische Vertreter des Reformpapsttums. Petrus Damiani: Er hütete als Junge die Schweine und sein Bruder kam zu Wohlstand. Dieser unterstützte ihn bei seinem Studium und er nahm aus Dankbarkeit seinen Namen an. Er zog sich nachher zurück vom weltlichen Leben und schrieb ein Buch über die Abscheu der Sittenlosigkeit der Geistlichkeit. Hugo candidus: Leo IX nahm sich bedeutende Helfer aus seiner lothringischen Heimat wie Friedrich (Stephan IX.), Humbert (von Silva Candida) und Hugo Candidus mitbrachte sowie Hildebrand (Gregor VII.) nach Rom zurückführte. Sie bildeten den Kern des neu formierten Kardinalkollegs, das durch Leo IX. zu einem Gremium mit gesamtkirchlicher Verantwortung wurde. 1049 Papst Leo beruft Humbert v.Silva-Candida, Petrus Damiani, Friedrich v.Lothringen, Hugo Candidus, Hildebrand nach Rom . 1049 Synode von Reims: Leo IX. sorgt für Reformen, erreicht Beschlüsse gegen Simonie (Kauf oder Verkauf eines kirchlichen Amtes). Humbert: „Libertes adversus simoniacos”: Die Vertreter einer extremeren Position, wie beispielsweise Humbert von Silva Candida, lehnten die Investitur durch weltliche Herrscher ab. In der Abhandlung „Adversus Simoniacos“ betrachtete er auch Könige als Laien. Zusammen mit der Vorstellung, dass kein Mensch etwas von einem anderen umsonst 22 - - - - - - - - bekommen könne – diese Idee wurde von Humbert im zweiten Buch von „Adversus Simoniacos“ entwickelt – folgt, dass die Verleihung von Kirchengut durch den König zumindest simonistische Tendenzen hat. Robert Guiskard: Mathilde von Tuszien: war Markgräfin auf der Burg Canossa im Emilia-Romagna Apennin, 18 Kilometer südlich von Reggio nell’Emilia. Hier trat im Februar 1077 König Heinrich IV. Papst Gregor VII. entgegen, um die Lösung vom Kirchenbann zu erreichen. Pataria: Er wurde zum Ende des 11. Jahrhunderts zu einem grundsätzlichen Konflikt zwischen geistlicher und weltlicher Gewalt. Vor diesem Hintergrund ist das Wirken der Pataria, einer religiösen Bewegung, in mehreren oberitalienischen Städten zu sehen. Radikale Kleriker und, in der übergroßen Mehrheit, Laien nahmen in Mailand, Cremona, Piacenza und Brescia gegen den örtlichen Bischof bzw. Erzbischof und den jeweiligen städtischen Klerus die sittliche und religiöse Erneuerung in die eigenen Hände. Dabei nutzten sie geschickt die bestehenden frühkommunalen Strukturen für ihre Agitation und die Durchsetzung ihrer Ziele. So erfuhren die bereits bestehenden Formen gemeinschaftlicher Willensbildung und Entscheidungsfindung eine deutliche Aufwertung. Dictatus papae: Als Dictatus Papae bezeichnet man ein Schriftstück ein loses Blatt das sich im Briefregister Papst Gregors VII. unter den Briefen vom März 1075 findet. Die Überschrift Dictatus Papae legt nahe dass es sich dabei um ein Eigendiktat Gregors handelt. Jeder der 27 kurzen und prägnanten Sätze beginnt mit „quod (lat. dass )“ und gibt – offenbar ohne besondere Ordnung – Gregors Vorstellungen über die Stellung des Papstes innerhalb der Kirche und im Verhältnis zum Kaiser wider. Mit den Leitsätzen 8 9 und 12 stellt er sich sogar über den – nach damaliger Auffassung von Gott eingesetzten – Kaiser und macht seinen Herrschaftsanspruch auch über den weltlichen Staat geltend. ZB: …Dass die römische Kirche vom Herrn allein gegründet worden ist. …Dass allein der römische Bischof mit Recht "universal" genannt wird. … Dass er allein Bischöfe absetzen und wieder einsetzen kann. Tribur: König Heinrich IV. war besonders mit Trebur verbunden, hier wurde er 1053 zum König gewählt und heiratete 1066. 1076 zwangen ihn oppositionelle Fürsten auf dem Fürstentag in Trebur, seinen Konflikt mit dem Papst beizulegen, was den „Gang nach Canossa“ zum Ergebnis hatte. Calix II: 2. Februar 1119, nach dem Tod von Gelasius II., zum Papst gewählt. Vor seinem Pontifikat war er ab 1088 Erzbischof von Vienne in Frankreich. In seine Amtszeit fällt das Wormser Konkordat, das am 23. September 1122 in Worms mit Kaiser Heinrich V. geschlossen und mit dem der Investiturstreit beigelegt wurde. Wormser Konkordat: (1122) Kaiser Heinrich V. akzeptierte den Anspruch der Kirche auf die Investitur mit Ring und Stab, den Symbolen für die geistliche Ehe mit der Kirche und das priesterliche Hirtentum. Des Weiteren gewährte er jeder Kirche seines Herrschaftsbereiches die freie kanonische Wahl und unbehinderte Weihe des Gewählten. Im Gegenzug räumte Papst Calixt II. ein, dass die Wahl der deutschen Bischöfe und Äbte in Gegenwart kaiserlicher Abgeordneter verhandelt und der Gewählte dann mit den Hoheitsrechten, die mit seinem geistlichen Amt verbunden waren, vom Kaiser durch das Zepter als weltlichem Investitursymbol belehnt werden solle („Zepterlehen“). Während im deutschen Teil des Kaiserreichs die Verleihung der Regalien durch den Kaiser vor der Weihe vorgesehen war, erfolgte in Italien und Burgund zunächst die Verleihung von Ring und Stab, wodurch der Einfluss des Kaisers auf die Einsetzung von Bischöfen praktisch verloren ging. Ivo von Chartres: Er hat viel zum Wormser Konkordat beigetragen. Er hat vorgeschlagen eine Trennung zu machen zwischen Spiritualia (Geistliche Würden) und Temporalia (weltliche Güter und Herrschaftsrechte), die der Kaiser verlieh. So konnte keiner Bischof werden, den der Kaiser nicht wollte und umgekehrt. Lothar von Supplinburg: Großvater von Heinrich dem Löwen. Vater von Gertrud von Supplinburg. 23 - - - - - - - - - - Herzog von Sachsen, seit 1125 deutscher König und ab 1133 auch deutscher Kaiser. Lothar führte 1115 den Aufstand der Sachsen gegen Kaiser Heinrich V. an. Privilegium minus: Unter Privilegium minus, auch kleiner Freiheitsbrief genannt, wird eine kaiserliche Urkunde aus dem Jahr 1156 verstanden, mit der die Mark Ostarrîchi (in zeitgenössischen Wortlaut schon Marcha Austria) in ein vom Herzogtum Bayern unabhängiges Herzogtum umgewandelt wird. Renovatio imperii: Wiederherstellung alter Rechte beziehungsweise Besitzungen des römischen Imperiums verstanden. Besancon: Besançon kam mit dem Königreich Burgund (Arelat) 1032/34 an das Heilige Römische Reich. Der Erzbischof wurde zum Herren der Stadt und Besançon somit von der Grafschaft Burgund unabhängig. Auf dem Reichstag zu Besançon (1157) drängte das Kaisertum das Papsttum zurück. Papst Hadrian IV. Wort von der Kaiserkrone als Benefizium übersetzte der Reichskanzler mit Lehen statt mit Wohltat. Papst Eugen III. musste nach dem Rückzug der Papstlegaten ausdrücklich erklären, dass er die Kaiserkrone nicht als Lehen und den Kaiser nicht als Lehensnehmer verstünde. Authentica habita: Im Jahr 1155 erhielt die Universität von Friedrich Barbarossa durch das sog. Scholarenprivileg (authentica habita) eine gewisse Autonomie. Unter anderem war der Dominus der Universität für den Schutz der Dozenten und Studenten verantwortlich, die Universität besaß eine eigene Gerichtsbarkeit. Damit sollte verhindert werden, dass die Kommune von Bologna die Kontrolle über die Universität übernehmen konnte. Nach mehreren Auseinandersetzungen kam es in der Mitte des 13. Jahrhunderts zu einer Einigung mit der Stadt. Roncaglia: Auf dem Hoftag von Roncaglia wurde der Schutz für fahrende Scholaren und Professoren zum Gesetz erhoben, dieses befreite sie von der Haftung für die Schulden ihrer Landsleute – einziges Gesetz Friedrichs, das in den Codex Justiniani eingefügt wurde (Habita, auch Habita 2, weil es schon 1155 ein ähnliches Gesetz für die Studenten von Bologna gegeben hatte). Alessandria: Alessandria wurde 1168 von den Bewohnern der Gegend gegründet, um sich gegen den Markgrafen von Montferrat und die Stadt Pavia zu verteidigen, nach deren Ersuchen es 1174 von Friedrich Barbarossa sechs Monate lang erfolglos belagert wurde. Der Lombardenbund nahm den Ort auf und nannte ihn Alessandria, nach Papst Alexander III.. Gelnhausen: Die Stadtgründung von Gelnhausen erfolgte im Jahr 1170 durch Kaiser Friedrich I. (Barbarossa), was ihr den heute geläufigen Beinamen „Barbarossastadt“ einbrachte Saleph: Kaiser Friedrich Barbarossa ertrank 1190 auf dem Dritten Kreuzzug nahe der Stadt Seleucia im Göksu, der damals Saleph hieß und im mit Friedrich verbündeten armenischkilikischen Fürstentum lag. Unio regni ad imperium: Vereinigung des Imperiums mit dem süditalienischen Normannenreich (Sizilien) unter Heinrich VI 1194. Rainald von Dassel: war bis 1167 Erzbischof von Köln und Erzkanzler von Italien. Im Mai 1156 wurde er von Kaiser Friedrich I. Barbarossa in die Reichskanzlei berufen und bereitete 1158 den Italienzug vor. Gottfried von Vitterbo: Er war Notar und Hofkaplan am Hof der Staufer unter den Kaisern Friedrich Barbarossa und Heinrich VI. und war in dieser Funktion maßgeblich an der Unterzeichnung des Konstanzer Vertrags zwischen Kaiser Barbarossa und Papst Eugen III. beteiligt (März 1153). Er unternahm umfangreiche Reisen durch Europa, die ihn mehr als vierzigmal nach Rom führten. Er starb 1191/92 Gunther der Dichter: Der Zisterziensermönch Gunther von Pairis (* um 1150; † um 1220) ist vor allem durch sein Werk Hystoria Constantinopolitana über die Eroberung Konstantinopels im vierten Kreuzzug bekannt. Es geht auf die Berichte des Abtes Martin von Pairis zurück, der zu den Teilnehmern gehörte. 24 - - - - - - - Doch gilt er auch als Verfasser des Ligurinus, eines in Hexametern geschriebenen Epos mit einer Schilderung der Kämpfe Friedrich Barbarossas gegen die oberitalienischen Städte. Für dieses Werk soll er von Friedrich I. zum poeta laureatus gekrönt worden sein. Archipoeta: der Dichter ist nicht bekannt. Es könnte aber Reinald von Dassel sein. So schrieb er einen Lobeshymnus (Panegyrik) auf Kaiser Friedrich I. Barbarossa und mehrere Gedichte, die Rainald von Dassel verherrlichen; daneben schuf er aber auch mit Witz und Ironie gespickte Lieder über weltliche Vergnügungen. So beantwortete er die Anfeindungen seiner Gegner im Gefolge Rainalds mit der berühmt gewordenen, sogenannten Vagantenbeichte. Diese - wohl entstanden während der Belagerung von Pavia 1163 - stellt eine gekonnte und tiefsinnige Parodie der Ohrenbeichte der katholischen Kirche dar. Bouvines: 1214 In dieser Schlacht standen sich auf einer Seite ein Heer des französischen Königs Philipps II. August und auf der anderen Seite ein englisch-welfisches Heer unter der Führung Kaiser Ottos IV. gegenüber. Sie endete mit einem Sieg der Franzosen. Die Machtstellung der Fr. Monarchie wurde begründet. (Friedrich II gewann) Magna charta liberatum: Die Magna Charta verbriefte grundlegende politische Freiheiten des Adels gegenüber dem englischen König, dessen Land seinerzeit Lehen des Papstes Innozenz III. war. Der Kirche wurde die Unabhängigkeit von der Krone garantiert. Das Dokument wurde vom König nur auf erheblichen Druck der Barone angenommen. Confoederatio cum pricipum: Friedrich trat wichtige Regalien an die geistlichen Fürsten ab. Friedrich II verzichtete darauf, in Territorien der Bischöfe im deutschen Teil des Heiligen Römischen Reiches Münzen oder Zölle einzurichten, Burgen und Städte zu errichten, Dienstmannen zu entfremden oder die Spolien einzuziehen. Die Beachtung der Urteile an Gerichten geistlicher Fürsten seitens Kaiser und König wird den geistlichen Landesherrn zugesichert. Ferner versprach er für die gefällten Urteile Hilfe bei der Vollstreckung durch den König oder Kaiser. Mit dem Schuldspruch durch die geistlichen Gerichte war automatisch auch die Verurteilung und Bestrafung durch königliche oder kaiserliche Gerichte verbunden. Der Erlass dieses Gesetzes stärkte die Macht und die Machtausübung der geistlichen Territorialfürsten gegenüber dem Reich und den Städten außerordentlich. Die Landesherrschaft durch (zunächst geistliche) Fürsten wurde auf Kosten der königlichen Zentralmacht gefestigt. Mit dem Statutum in favorem principum wurde im Mai 1232 auch den weltlichen Fürsten die obigen Rechte überlassen. Das Gesetz war ein weiterer Meilenstein in dem langfristigen Prozess der Territorialisierung in Deutschland. Dominus terrae: Territorialisierung (Territorium lat. Herrschaftsgebiet oder auch Staat) bezeichnet in Deutschland die Herausbildung und Etablierung sowohl der weltlichen, als auch geistlichen Landesherrschaften etwa vom 11. bis zum 14. Jahrhundert und parallel dazu den langfristigen Machtverlust des Königs. Liber Sextus: Es ist ein offizielles Gesetzbuch, dessen Normen in gleicher Weise wie die des Liber Extra in der Form des darin enthaltenen Textes allgemeine Rechtskraft erhielten, unbeschadet ihrer früheren Form und Verbindlichkeit. Es ist eine authentische Sammlung, was bedeutet, dass durch die Aufnahme eines Textes, es ein päpstliches Gesetz geworden ist. Somit ist sie eine offizielle, authentische, einheitliche, universale und ausschließliche Sammlung mit allen Konsequenzen hieraus. Stupor mundi: Friedrich II wurde so bezeichnet, Wunder der Welt . Anjou: Karl von Anjou wurde Sizilien übertragen. Bei der Schlacht von Benevent besiegte dieser Manfred, den legitimen Sohn von Friedrich II. In der Schlacht von Tagliacozzo besiegte er den Sohn Konrads IV, Konradin, der dann in Neapel enthauptet wurde. Dem 16 jährigen wurde ein christliches Begräbnis verweigert und fand vorerst seine Ruhe auf dem Judefriedhof, wurde aber dann auf Bitten seiner Mitter unter dem Hauptaltar von Santa Maria del Carmina in Neapel bestattet. 25 Landwirtschaft/ Grundherrschaft/ Lehenswesen - - - - - - - - Kolonen: Als Kolone wird der Inhaber derartiger bäuerlicher Gutsrechte bezeichnet. Das Kolonat bezeichnete im römischen Kaiserreich ursprünglich den Stand der bäuerlichen Kleinpächter auf Großgrundbesitz. Munt: Die Munt ist der Vorläufer unseres heutigen Betreuungsrechts. Der Muntherr (heute: Vormund) übernahm dabei den Schutz und die Haftung des Muntlings (heute: Mündel). Wichtigster Muntverband war das Haus (die Familie), durch das Ehefrau und Kinder dem Hausherrn unterworfen waren. Das Gesinde, falls vorhanden, zählte ebenfalls dazu. Töchter des Hausherrn verließen die Munt bei der Verheiratung und traten dann in die Munt des Gatten ein (Muntehe). Gewere: Herrschaft über Güter (Häuser, Kirchen) Gült: Abgabe der Bauern an den Grundherrn im System der Grundherrschaft Commendatio: Die Kommendation geschah durch den sogenannten Handgang, das heißt, der künftige vassus legte seine gefalteten Hände in die seines Herrn. Unter Lehen – lat. feudum, feodum, beneficium – verstand man eine Sache (Grundstück, Gut), die dessen Eigentümer (Lehnsherr) unter der Bedingung gegenseitiger Treue in den erblichen Besitz des Berechtigten unter dem Vorbehalt des Anheimfalls an sich selbst übergeben hatte. Das Lehen beinhaltete ein ausgedehntes erbliches Nutzungsrecht an der fremden Sache, die zugleich zwischen diesem und dem Berechtigten ein Verhältnis wechselseitiger Treue begründen und erhalten sollte. beneficum bezeichnete dabei nicht nur den aktuellen Gegenstand, das Lehen an sich – dieses wurde normalerweise feodum genannt –, sondern auch die damit verbundene Rechtsbeziehung. Der betreffende Eigentümer war der sogenannte Lehnsherr (Lehnsgeber, dominus feudi, senior), meist der Landesherr bzw. der oberste Monarch. Der Berechtigte war dessen Vasall (Lehnsmann, vassus, vasallus = der Knecht, auch einfach als Lehensempfänger oder Lehensträger bezeichnet). Beide schworen sich einen Lehnseid. Die dem Vasallen zustehende Berechtigung näherte sich dem tatsächlichen Eigentum so sehr an, dass man diese als nutzbares Eigentum (dominium utile) und das Recht des eigentlichen Eigentümers als Obereigentum (dominium directum) bezeichnete. Das Lehen (Lehnsgut) bestand zumeist aus einem Grundstück oder einem Komplex von Grundstücken, aber auch aus bestimmten Nutzungs- und Abgabenrechten. Sprachlich hängt der Ausdruck „Lehen“ mit „leihen“ zusammen, bedeutet also so viel wie „geliehenes Gut“ (vgl. heute „Darlehen“), während das Wort „Feudum“ nach Ansicht einiger Etymologen vom lat. fides (Treue), richtiger aber wohl vom althochdeutschen feo (das heißt Vieh, dann überhaupt „Gut“) abzuleiten ist. Den Gegensatz zum Lehen bildete das freie Eigentum, Allod oder Allodium, welches ungefähr dem heutigen Eigentum am Grundbesitz entsprach. Gwas: = Vasall Vasall (keltisch gwas, lateinisch vassus: Knecht), im Mittelalter ein Freier, der sich als Gefolgsmann in den Dienst eines Herrn begab und zu bestimmten – meist militärischen – Dienstleistungen verpflichtete; ein Vasall konnte z. B. auch ein der Oberherrschaft eines anderen Herrschers unterworfen. Hominium: Lehnsmannschaft, Lehnseid, Lehnsdienst, Ergebenheit, Gefolgschaft . Heerschildordnung: Mit Heerschildordnung wird die Hierarchie des Adels im Feudalismus bezeichnet. Im deutschen Feudalismus war jeder Lehensmann nur seinem unmittelbaren Lehensherrn zur Treue verpflichtet und nicht auch dessen Lehensherren, was die Macht des Königs schwächte. 26 - - - - - - - - Schwabenspiegel: Schwabenspiegel, ein süddeutsches Rechtsbuch, um 1274/75 in Augsburg von einem unbekannten Geistlichen auf der Grundlage des Sachsenspiegels verfasst; enthält das Kaiserliche Land- und Lehnsrecht; galt auch in der Schweiz. Sachsenspiegel: Auf die gleiche Art sind die Heerschilde geordnet, von denen der König den ersten besitzt. Die Bischöfe, Äbte und Äbtissinnen haben den zweiten, die Laienfürsten den dritten, weil sie von den Bischöfen Lehen genommen haben. Die freien Herren haben den vierten, die schöffbaren Leute und die Lehensmannen der freien Herren den fünften, ihre Lehensleute weiter den sechsten. (Abstufung der Lehenshierarchie) Ligische Treue: Der Herr und der Beliehene stehen in einem gegenseitigen Treueverhältnis. Der Vasall ist Gehorsamspflichtig gegenüber dem Herren Ligesse: Im Hochmittelalter stand der König an der Spitze eines Lehnsverbandes. Er verlieh große Herrschaftsbezirke an die Kronvasallen (Adlige und Bischöfe), die ihrerseits Untervasallen mit diesem Besitz belehnten. Diese waren mit ihrem Lehnseid im Deutschen Reich nur dem Kronvasallen, nicht aber dem König verpflichtet. Das führte langfristig dazu, daß die vom König ausgegebenen Lehen der Krone verloren gingen. In der Normandie, in England und später auch in Frankreich wurden dagegen auch die Untervasallen durch einen Eid an den König gebunden. Homines ligii= ligesse Lords: Übergeordnete Schicht. Gentry: Als Gentry bezeichnet man seit dem 16. Jahrhundert in England eine nicht genau abgegrenzte Schicht des gehobenen Bürgertums und niederen Adels im Gegensatz zum höheren Adel (Peers oder Nobility), zu der vor allem Landbesitzer und Geistliche, seit dem späteren 19. Jahrhundert auch Akademiker zählten. Die Gentry war sozial den Gemeinen (einfachen Bürgern) und Unfreien übergeordnet. Chevalies:Ritter, Soldaten; Granden: Titel des höchsten Adels in Kastilien Hidalgos: aus alten christlichen Familien stammenden Adel ohne besonderen Titel. Bonizo von Sutri: BONIZO (Bonitho), Bischof von Sutri, * etwa 1045 in Cremona, † 14.7. 1090. - Schon als junger Kleriker schloß sich B. in seiner Vaterstadt und dann in Piacenza der Pataria (s. Arialdus) an, einer revolutionären demokratischen Bewegung in Oberitalien. Er wurde 1075 Bischof von Sutri und 1082 als eifriger Parteigänger Gregors VII. von Heinrich IV. gefangengenommen. B. konnte entfliehen, kehrte aber in sein Bistum nicht mehr zurück; er fand Zuflucht bei der Gräfin Mathilde von Tuscien. Die Patarener wählten B. 1086 zum Bischof von Piacenza. Er wurde 1090 bei einem Aufstand der Kaiserlichen ermordet. - B.s »Liber ad amicum« gehört zu den besten schriftstellerischen Leistungen der gregorianischen Partei. Liber de vita christiana: War auch ein Werk von Bonizo. Dort hat er die Ideale des Rittertums aufgestellt. ZB: Ergebenheit, Verzicht auf Beute, Hingabe des eigenen Lebens für den Herren, Kampf für das Allgemeinwohl, Kampf gegen Ketzer, Schutz der Armen, Witwen und Waisen, Einhaltung des Treugelöbnisses. Civitas: Civitas Romana, im alten Rom Gesamtheit der freien Bürger (cives), denen das römische Bürgerrecht zustand; - 2. im Mittelalter Stadtstaat, Stadt, Gemeinde. Castrum: Ein Castrum (lat. ‚befestigter Ort‘) bezeichnet- ein Militärlager des Römischen Heeres, siehe Römische Militärlager- einen befestigten Adelssitz des europäischen Mittelalters, siehe Burg Geschichtliche Entwicklung- Castrum (Titularbistum) Oppidum: Unter einem Oppidum (lat. oppidum Befestigung, Schanzanlage, fester Platz; Plural: oppida) versteht man eine befestigte, stadtartig angelegte Siedlung der La-Tène-Zeit (1-5 Jhd v Chr.) 27 - - - - - Burg: Die Blütezeit des Burgenbaus war das Hoch- und Spätmittelalter. Aus dieser Zeit stammt der größte Teil der heute erhaltenen Burgen und Ruinen. Der Burgenbau gehörte aufgrund der schwachen Infrastruktur des mittelalterlichen Europas zu den wichtigsten Mitteln der Machtausübung, weshalb er zu den Königsrechten (Regalien) zählte. Manche Herrscher ließen Zwingburgen in aufrührerischen Gebieten oder auch Städten errichten. Die Pfalzen des Hochadels und der Kaiser waren allerdings ursprünglich nur schwach befestigt. Die mittelalterliche Burg verlor ihren Zweck mit dem Aufkommen neuer Schusswaffen und geänderten Wohnanforderungen. Bürgermeister: (Major,Maire) Vorsteher des Rates (Der Stadtherr gibt Hoheitsrechte ab und um 1200 entstand ein Rat) Seit dem 13. Jahrhundert standen Bürgermeister an der Spitze des Stadtrats, dem Organ der Bürgerschaft zur Selbstverwaltung. Meist waren zwei Bürgermeister vorhanden, oft aber auch mehrere. Einer hatte den Vorsitz im Stadtrat und alle vollzogen ursprünglich nur dessen Beschlüsse. Allmählich wuchs ihnen die Aufgabe der gesamten Selbstverwaltung zu. Sie erhielten die Polizeigewalt und oft auch die Gerichtsbarkeit in Bagatellsachen. Die ursprüngliche Unterordnung unter einen herrschaftlichen Vogt oder Schultheiß wich in der Regel bald einem Nebeneinander. Die Bürgermeister wurden vom Stadtherrn ernannt oder vom Stadtrat gewählt, aus dem Kreis der Patrizier oder aus den Zünften. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Wahl nach und nach zur Formsache, die Bürgermeister waren jetzt vom Stadtherrn ernannte Beamte. Die Reichsstädte bildeten hier eine Ausnahme. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden die Bürgermeister als Gemeindevorsteher wieder gewählt. Podesta: Ein Podestat oder Podestà (potestas = Amtsgewalt, Macht) ist ein gewählter Administrator, der eine Gemeinde oder ein Gebiet für eine bestimmte Zeit führt. Sorris/ Newcastle: Verschiedene Stadtrechte. Signorie: Hanse: Die deutsche Hanse war eine Interessensgemeinschaft von Kaufleuten. Sie ist außerhalb des Reiches entstanden. Allgemein wird die Gründung der Stadt Lübeck im Jahr 1143, als erste deutsche Ostseestadt, für die Entwicklung der Hanse als entscheidend angesehen. Der Ostseezugang ermöglichte einen Handel zwischen den rohstoffreichen Gebieten Nordrusslands (z. B. Getreide, Holz, Wachs, usw.) und den Ländern Westeuropas mit seinen Fertigprodukten (z. B. Tuche). In den Zeiten ihrer größten Ausdehnung waren beinahe 300 See- und Binnenstädte des nördlichen Europas in der Städtehanse zusammengeschlossen. Eine wichtige Grundlage dieser Verbindungen war die Entwicklung des Transportwesens, insbesondere zur See, weshalb die Kogge zum Symbol für die Hanse wurde. Riga: Reval: Den Kern der Hanse bildeten etwa 72 Städte, weitere 130 waren locker assoziiert. So dehnte sich der Einflussbereich der Hanse über ein Gebiet aus, das von Flandern bis Reval reichte. Denarius grossus: Ende des 12 Jhd kam Geld in Umlauf und eine Ausprägung davon ist der Denar. ER ist um 1280 in Venedig entstanden. 1,7 gr Dukatus venetiae: Dieser Dukat wurde international übernommen für die Abwicklung von Geschäften. Solidus: Recheneinheit. 1 Solidus =12 Denare Librum: Pfund=Librum 1 Pfund Silber kann man 240 Denare herstellen. Goldflorin/ Fiorino d’oro: Aus Florenz. Ist aus Gold und es ist das Wappen (eine Lilie) vorne eingeprägt. Goldaugustalis: Kaiser Friedrich II hat 1231 diesen mit einem Portrait anfertigen lassen, jedoch hat dieser sich nicht durchgesetzt, auch wegen der politischen Lage. Casa di San Giorgio: Erste öffentliche Bank Europas. Wurde 1407 in Genova errichtet. Mendikanten/ Minoriten: Haben auch die Gesellschaft geprägt, haben mit Ideen gehandelt. 28 - - - Beghinen/Begharden: Jungfrauen, Witwen, ohne Gelöbnis; Armenpflege, Askese, Gottgewandtheit aber keine Regeln vom Papst. Historia calamitatum: Abaelard hat eine autobiographische Darstellung seines Lebens bis zu seiner Zeit in St. Gildas verfasst, die Historia Calamitatum (Leidensgeschichte), deren Authentizität nach langen Kontroversen inzwischen weithin als sicher gilt. Dasselbe gilt für den Briefwechsel zwischen Abaelard und Heloisa, auch wenn er in der Vergangenheit von einigen Forschern als alleiniges Werk von Abaelard, von anderen als spätere Fälschung betrachtet wird. Abélard/Heloise: Abelard wurde Hauslehrer von Heloisas, einer begabten jungen Frau, zu der Abaelard bald eine Liebesbeziehung aufbaute. Ihr Onkel und Beschützer, der Kanoniker Fulbert, bemerkte die Beziehung erst, als Heloisa bereits schwanger war. Sie flüchtete auf Geheiß Abaelards zu dessen Familie nach Le Pallet, wo sie einen Sohn namens Astralabius zur Welt brachte. Abaelard bemühte sich inzwischen um einen Ausgleich mit Fulbert: Obwohl Heloisa mit Blick auf Abaelards Reputation als Gelehrter entschieden dagegen war, wollte Abaelard sich mit ihr vermählen, vorausgesetzt, die Ehe würde geheim bleiben. Fulbert willigte ein, setzte jedoch Heloisa, die von Abaelard nicht lassen wollte, zunehmend unter Druck. Heloisa wurde darauf auf Anordnung Abaelards Nonne im Kloster Argenteuil. Fulbert betrachtete dies als Versuch Abaelards, sich von seinen ehelichen Pflichten zu befreien. Zutiefst gekränkt und voller Zorn, ließ Fulbert Abaelard überfallen und entmannen. Bernhard von Clairvaux: Die Rückkehr Abaelards machte aber auch den Zisterzensierabt Bernhard von Clairvaux aufmerksam, der einige Lehren des Abaelard als häretisch verwarf. Nachdem verschiedene Ausgleichsversuche scheiterten, klagte Bernhard den Theologen vor dem Konzil von Sens (25. Mai 1141) der Häresie an. Das Verfahren – und eine in Aussicht gestellte Disputation – scheiterte am Auszug des Abaelards. Eine nachfolgende Appellation Abaelards an Papst Innozenz II. endete am 16. Juni 1141 in einer päpstlichen Verurteilung zu Klosterhaft und ewigem Schweigen, zusammen mit Arnold von Brescia, der kurz zuvor zu Abaelard gestoßen war. Abaelards Werke wurden öffentlich in Rom verbrannt. - Reichstag:War eine Ständevertretung und ist vom Kaiser in unterschiedlichen Orten einberufen worden. In Regensburg hat sich dann der Sitz gefestigt 1495. Der Reichstag besteht aus 3 Kurien: 1. Kurfürstenkolleg; 2. Reichsfürstentag; 3. Städtekollegium; Diese Kurien verhandeln getrennt und mit Mehrheitsbeschluss nach der Einsetzung eines Kaiser. Die Erlassung ist dann Reichstagsbeschluss/abschied. - Habsburger: Die Habsburger sind eine europäische Dynastie, deren Name sich von ihrer Stammburg Habsburg im heutigen Kanton Aargau herleitet. Mitglieder der Dynastie stellten erstmals 1273 und fast ununterbrochen ab 1438 die deutschen Könige und römischdeutschen Kaiser und herrschten ab 1282 über die Herzogtümer Österreich und Steiermark (Österreich) sowie ab 1438/1527 über Böhmen und Ungarn. Im 16. Jahrhundert teilte sich die Dynastie in eine spanische Linie, die über Spanien und Portugal und deren überseeische Besitzungen in Amerika, Afrika und Asien herrschte, und deren Mannesstamm 1700 mit Karl II. ausstarb, und eine österreichische Linie, deren Mannesstamm 1740 mit Karl VI. endete. Zeitweise herrschten die Habsburger auch über andere europäische Gebiete, unter anderem über Burgund, Flandern, Mailand sowie Teile der Lombardei und die einstmals Vorderösterreich genannten Länder. Karls VI. älteste Tochter Maria Theresia gründete durch ihre Verbindung mit Franz I. Stephan (HRR) aus dem Hause Lothringen das Haus Habsburg-Lothringen. In diesem Haus verblieb die römisch-deutsche Kaiserwürde bis zum Ende des Reiches 1806. Der letzte römisch-deutsche Kaiser, Franz II. begründete 1804 das Kaisertum Österreich, das 1867/68 zur 29 - - - Doppelmonarchie Österreich-Ungarn umgewandelt wurde und 1918 unterging. Nebenlinien regierten in der Toskana, in Modena und in Parma sowie in Mexiko. Otto von Habsburg ist das älteste Mitglied der noch heute bestehenden Adelsfamilie. Familienoberhaupt ist seit 2007 sein Sohn Karl Habsburg-Lothringen. Wittelsbach: Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Adelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die bayerischen, pfälzischen und jülich-bergischen Herrscher hervor. Luxemburger: Das Haus Limburg-Luxemburg (oft auch kurz Haus Luxemburg, Luxemburger oder Lützelburger) waren ein deutsches Fürstengeschlecht, das neben den Habsburgern die meisten römisch-deutschen Könige des Spätmittelalters stellte. Es handelt sich dabei um einen Zweig des Hauses Limburg-Arlon und ist nicht mit dem Haus Luxemburg des 10. und 11. Jahrhunderts zu verwechseln. Begründer der Linie war Heinrich V., er war ein Sohn Walrams IV. von Limburg (Haus Limburg-Arlon) mit dessen zweiter Frau Ermesinde II. von Luxemburg (Haus Namur), der die Grafschaft Luxemburg von seiner Mutter erbte, während sein Halbbruder Heinrich IV. das Herzogtum Limburg erbte. Heinrichs V. jüngerer Sohn Walram I., erhielt die Herrschaft Ligny begründete die Nebenline Haus Luxemburg-Ligny. Der erste Vertreter auf dem Königsthron war 1308 Heinrich VII., ein Enkel Heinrich V. Dieser konnte seinen Sohn Johann 1310 als König von Böhmen (und dessen Nebenländern Mähren, Schlesien, Lausitz und Glatz) einsetzen, das dann die Grundlage ihrer Hausmacht wurde. Heinrich gelang es 1312, die Würde eines römisch-deutschen Kaisers zu erlangen, jedoch scheiterte sein Unternehmen einer Restauratio imperii. Heinrichs Sohn Johann erwarb sich als König von Böhmen hohes Ansehen und betrieb eine recht erfolgreiche Hausmachtpolitik. Auch Heinrichs Bruder Balduin von Luxemburg, Erzbischof von Trier, war von Bedeutung: Er war einer der erfolgreichsten Politiker des 14. Jahrhunderts und bestimmte bis zu seinem Tode maßgeblich die Politik im Reich mit. Der bedeutendste Herrscher aus dem Hause Luxemburg war Karl IV., der wohl erfolgreichste Hausmachtpolitiker des Spätmittelalters. Zeitweilig konnten sich die Luxemburger auch in Brabant und Limburg (1355–1404) und in Brandenburg (1373–1415) etablieren. 1387 gelang es auch, die ungarische Königskrone in ihre Hand zu bringen (dieser Plan war bereits von Karl erarbeitet worden). Karl gelang es, seinen Sohn Wenzel noch zu seinen Lebzeiten zum römisch-deutschen König wählen zu lassen. Zudem sah es einige Zeit danach aus, als würde die Hausmacht der Luxemburger und die Bestimmungen der Goldenen Bulle das Königtum de facto erblich machen. Doch zeigte sich Wenzel nicht in der Lage, die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Das Haus Luxemburg verlor zunächst nicht nur die Königswürde (mit der Absetzung Wenzels 1400), sondern auch viel Respekt. Unter Sigismund von Luxemburg gelang den Luxemburgern die Rückkehr zur Macht, obwohl es längst nicht mehr das hegemoniale Königtum eines Karls IV. war. Mit Sigismund, der auf eine lange und relativ erfolgreiche Regierungszeit zurückblicken konnte (wurde doch auch das Große Schisma 1417 beigelegt), endete das Haus Luxemburg in männlicher Linie 1437 und starb damit aus. Zum Erben Sigismunds wurde dessen Schwiegersohn, Herzog Albrecht von Österreich, der alle drei Kronen Sigismunds auf sich vereinigen konnte. Dies trug zum Aufstieg der Habsburger nicht unwesentlich bei, auch wenn die Vereinigung Böhmens, Ungarns und Österreichs vorerst nur Episode blieb. Die Besitzungen der Luxemburger westlich des Rheins wurden in den Länderkomplex des Hauses Burgund integriert. Rex romanum: Mit dem Begriff römisch-deutscher König werden in der neueren historischen Fachliteratur die Herrscher des Heiligen Römischen Reiches für die Zeit zwischen ihrer Wahl zum König und ihrer Krönung zum Kaiser bezeichnet. Ihr eigentlicher Titel lautete seit der späten Salierzeit Römischer König oder König der Römer (lat.: Rex Romanorum). Der Titel Rex Romanorum tritt während der späten Ottonenzeit auf, verstärkt zur Zeit Kaiser Heinrichs II. Die nachfolgende Dynastie der Salier nutzte ihn bewusst und intensiv, um ihren Anspruch auf die römische Kaiserwürde zu verdeutlichen. 30 - - - - Approbatio: die Zustimmung zu etw., die Billigung, Genehmigung, Zufriedenheit mit etw., die Anerkennung Desigation: Kur: die Kur (Heiliges Römisches Reich), die Wahlversammlung zur Bestimmung des römischdeutschen Königs bzw. Kaisers im Heiligen Römischen Reich Kämmerer: Als Kämmerer bezeichnet man im Kommunalverfassungsrecht von fünf deutschen Ländern den neben dem Bürgermeister oder Landrat für die finanziellen Angelegenheiten einer Kommune Verantwortlichen. In der Regel sind ihm als Ämter oder Fachbereiche die Kämmerei, die Kasse und das Steueramt unterstellt. In Hessen ist diese Funktion nur in Städten für einen hauptamtlichen Beigeordneten mit der Amtsbezeichnung Stadtkämmerer gesetzlich vorgesehen.[1] In Nordrhein-Westfalen gehört der Kämmerer mit dem Bürgermeister und den (hauptamtlichen) Beigeordneten dem Verwaltungsvorstand an. In kreisfreien Städten ist einer der Beigeordneten Stadtkämmerer. In Niedersachsen muss der Gemeindekämmerer oder Stadtkämmerer immer als Beamter auf Zeit Wahlbeamter sein. In der Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein ist zwar der Begriff des Kämmerers genannt, seine Aufgaben und seine Stellung in der Gemeinde sind jedoch nicht definiert. Die Gemeindeordnung für das Land Brandenburg legt Aufgaben und Befugnisse eines Kämmerers fest und legt diese in die Hand eines Angestellten oder Beamten der Gemeinde. Somit ist der Kämmerer in den größeren Kommunen der Länder Hessen, NordrheinWestfalen und Niedersachsen als Wahlbeamter Dezernent für das Finanzdezernat der Verwaltung. In anderen deutschen Kommunen, besonders auch der oben nicht genannten Flächenländer, kann zwar ebenfalls der für das Finanzwesen Verantwortliche als Kämmerer bezeichnet werden, jedoch geschieht dies eher nach Ortsrecht, aus Gewohnheit oder umgangssprachlich. Vom Kämmerer zu unterscheiden ist der Begriff Kämmereileiter; hier handelt es meist um den Amtsleiter der Kämmerei. Schenk: Schenk oder Schenck (lat. pincerna) ist ein Adelstitel. Ein Schenk, abgeleitet von Mundschenk, war ursprünglich ein germanisches Hofamt und unter anderem mit der Aufsicht über die höfischen Weinkeller und Weinberge verbunden. Im Mittelalter wurden häufig Ministeriale mit diesem Amt betraut und stiegen in den Adelsstand auf. Seit dem Ende des Mittelalters war dieses Erbamt allerdings mit keiner Funktion verbunden. Der Wohnsitz eines Schenken war in der Regel eine kleinere Burg mit dazu gehörigem Landbesitz. Im Heiligen Römischen Reich gab es das Reichserzamt des Mundschenken, das vom König von Böhmen wahrgenommen wurde. Das Reichserbamt des Mundschenken hatten die Schenken von Limpurg inne, später die Grafen Althann. Wie viele Ämter entwickelten sich auch diese von einem Dienstamt zu einem reinen Ehrentitel. Nur bei den Königs- und Kaiserkrönungen spielten die Ämter noch lange eine Rolle. Truchseß: Truchsess oder Truchseß ist ein Hofamt in der mittelalterlichen Hofgesellschaft. Es war ursprünglich die Bezeichnung für den Vorsteher der Hofhaltung und obersten Aufseher über die fürstliche Tafel. Im Wandel der Zeit erhielt das Amt weitere einflussreiche Funktionen. Zahlreiche Familien nahmen die Amtsbezeichnung als festen Bestandteil in den eigenen Familiennamen auf (siehe Adelsgeschlecht Truchseß). Dem Amt entspricht der Steward oder auch der Seneschall. Im Heiligen Römischen Reich hatte seit der Krönung Ottos I. ein Fürst als Truchsess die erste Schüssel auf die Tafel des Kaisers zu setzen. Wie die übrigen Erzämter wurde auch dieses später erblich und mit einem Kurfürstentum verbunden, das Erztruchsessamt mit der Rheinpfalz. Als Friedrich V. von der Pfalz 1623 der Kur verlustig ging, fiel das Erztruchsessamt an Bayern und 1706 infolge der Ächtung des Kurfürsten von Bayern wieder an die Pfalz, 1744 erneut an Bayern, das das Amt bis zur Auflösung des Reiches 1806 ausübte. Marschall: Mit Marschall wird heute einer der höchsten oder der höchste militärische Dienstgrad bezeichnet. Symbol des Ranges war in Deutschland der Marschallsstab, der formal mit verliehen wurde. Der Begriff kann aber auch ein zeremonielles Hofamt 31 - - - - - bezeichnen. Earl Marshal von England und der Earl Marischal von Schottland sind bzw. waren erbliche Hofämter am englischen bzw. schottischen Königshof. Kurfürsten: Ein Kurfürst (lat. princeps elector imperii oder elector) gehörte zu der begrenzten Zahl jener Reichsfürsten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die das Kurfürstenkollegium bildeten und denen seit dem 13. Jahrhundert das alleinige Recht zur Wahl des Römisch-deutschen Königs zustand. Mit diesem Königstitel war traditionell die Anwartschaft auf das römisch-deutsche Kaisertum verbunden. Die Bezeichnung geht auf das mittelhochdeutsche Wort kur oder kure für Wahl zurück (vgl. neuhochdeutsch küren). Pfalzgraf bei Rhein: Herrscher der Kurpfalz waren die Pfalzgrafen bei Rhein, welche seit dem 13. Jahrhundert zu den Kurfürsten des Reichs zählten. Seit der gleichen Zeit stand dem Pfalzgrafen bei Rhein auch das Amt des Erztruchsess des Reichs und das Reichsvikariat für die rheinischen Lande und die Gebiete fränkischen und schwäbischen Rechts zu. In der Goldenen Bulle wurde die Stellung des Pfalzgrafen bei Rhein als einer der sieben Königswähler festgelegt. Eike von Repgow: Eike von Repgow (auch von Repkow, von Repchow, von Repgau oder von Repchau; * zwischen 1180 und 1190 in Repgow; † nach 1233) war der Verfasser des „Sachsenspiegels“ und damit prägend für die deutsche Rechtsgeschichte. licet iuris: Licet iuris erklärte nun darüber hinaus, dass der von den Kurfürsten Gewählte als römisch-deutscher Kaiser (nicht König) zu betrachten sei, die deutsche Königswahl alleine legitimiere also den Anspruch auf das Kaisertum, das unmittelbar von Gott sei. Sprachlich ist das Gesetz an den Codex Iustinianus angelehnt und rezipiert damit auch spätantikes Rechtsgut. Der rechtliche Gehalt von licet iuris ist in der Wissenschaft umstritten. Es wurde angenommen, dass Ludwig IV. damit seine Auffassung eines Weltkaisertums bekannt habe und er den Kaisertitel tatsächlich allein auf die Königswahl stützen wollte. Andere vertreten die Ansicht, dass licet iuris unausgesprochen davon ausgeht, dass mit der Wahl der König auch ohne Kaiserkrönung bereits alle Reichsrechte ausüben dürfe, der Kaisertitel selbst aber erst durch die Krönung durch den Papst legitimiert wird. Goldene Bulle: Die Goldene Bulle von 1356 war das wichtigste der „Grundgesetze“ des Heiligen Römischen Reiches und regelte die Modalitäten der Wahl und der Krönung der römisch-deutschen Könige durch die Kurfürsten bis zum Ende des Alten Reiches 1806. Der Name bezieht sich auf das goldene Siegel der Urkunde, er wurde allerdings erst im 15. Jahrhundert gebräuchlich. Karl IV., in dessen Herrschaftszeit das in lateinischer Sprache abgefasste Gesetzeswerk verkündet wurde, nannte sie unser kaiserliches Rechtbuch. Die ersten 23 Kapitel (Nürnberger Gesetzbuch) wurden in Nürnberg erarbeitet und am 10. Januar 1356 auf dem Nürnberger Hoftag verkündet, die Kapitel 24 bis 31 (Metzer Gesetzbuch) am 25. Dezember 1356 in Metz. Die Goldene Bulle ist das wichtigste Verfassungsdokument des mittelalterlichen Reiches. 32 Vertrag von Verdun (10 August 843) Der Vertrag von Verdun wurde am 10. August 843 zwischen den drei überlebenden Söhnen Ludwigs des Frommen und Enkeln Karls des Großen geschlossen. Diese waren sich streitig gewesen, wer welchen Anspruch auf das Erbe ihres Vaters hatte. Die Vorverhandlungen zu diesem Vertrag wurden vom 19. bis 24. Oktober 842 in der Basilika St. Kastor in Koblenz von 110 Gesandten der betroffenen Herrscher geführt. Ergebnis der Verhandlungen, die nicht als Vertragstext niedergeschrieben wurden (bzw. vermisst werden), war die Teilung der Macht im Fränkischen Reich (Karolingerreich) und dessen Aufspaltung in drei Teile: das Westfrankenreich Karls des Kahlen, Ursprung des späteren Frankreichs das Ostfrankenreich Ludwigs des Deutschen, Ursprung des späteren Heiligen Römischen Reiches (Deutscher Nation) das Lotharii Regnum („Mittelreich“) Lothars I., Ursprung des späteren Lothringens Lothar erhielt zudem die Kaiserwürde. Nominell und ideell wurde bei der Teilung die Reichseinheit gewahrt - nominell durch das Bemühen um eine gemeinsame Politik, ideell durch die Brüdergemeinschaft. Das Reich wurde immer noch in seiner Gesamtheit als gemeinsames karolingisches Herrschaftsgebiet angesehen. Primär ist die Teilung nicht als Reichsteilung, sondern als Herrschaftsteilung innerhalb der Königsfamilie zu betrachten. Zu einer dauerhaften Wiedervereinigung der Reichsteile sollte es jedoch nicht mehr kommen. Dem Vertrag gingen lang andauernde, von gegenseitigem Misstrauen begleitete Verhandlungen voraus. In diesem Zusammenhang wurde das Reich inventarisiert (Descriptio regni). Die Teilung wurde unter dem Gesichtspunkt der Gleichwertigkeit der geographisch-politischen Lage und des wirtschaftlichen Ertrages vorgenommen. Der Vertrag von Verdun besiegelte das endgültige Scheitern der Staatsidee der in Person und Amt des Kaisers repräsentierten Reichseinheit, auch wenn unter Karl III. das Frankenreich für wenige Jahre seine äußere Einheit wiedererlangte. Der Vertragsschluss von Verdun gilt als Anfangspunkt einer Entwicklung, die schließlich im hohen Mittelalter zur Entstehung Deutschlands und Frankreichs führte. Den Vertrag von Verdun sehen entgegen der älteren Vorstellung jedoch nur noch einzelne Historiker als „Anfangspunkt der deutschen Geschichte“. 33