1.5. Reifer, kommunikativer Glaube (Moderatorin: Bettina Ramp

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Com Unity Spirit- Interreligiöse Konferenz Graz 2013
Workshop 1.5
Reifer, kommunikativer Glaube
a. Informationen zum Workshop
Moderatorin:
Bettina Ramp – Arge Jugend gegen Gewalt und Rassismus
Chairperson:
Johann Neuhold
Dolmetscherin:
Alexandra Schnitzer
Protokollführerin:
Marija Mlinaric
Teilnehmer:
Agnes Tuna, Rüdiger Lohlker, Helga Ehrmann, Eva Zellenberg, Hans Neuhold,
Sendes Anika, Andrej Cileredzic
b.
Inhaltliche Ergebnisse des Workshops
Input Prof. Neuhold
- Fundamentalismus ist ein neues Phänomen, aus der Moderne gekommen und nur aus der
Moderne erklärbar, lässt nur die eigene Wirklichkeit zu, alle anderen lehnt er ab – radikale
Denkhaltung!
- Versuche mit der existenziellen Angst
- Wahrheit ist subjektiv konstruiert, Sache der persönlichen Orientierung, andere Wahrheiten
müssen mitgedacht werden, Wahrheit ist kein Besitz! Es bedarf Dialogfähigkeit und
Erklärbarkeit. Theologie macht den Glauben erklärbar.
- Es braucht Dialog in der Gesellschaft, um die Differenzen zu zeigen. Aufgabe der Religion =
Differenz deutlich zu machen. "Wissen über" ist zu wenig. Es braucht Begegnung, um Religion
von innen heraus zu verstehen.
- Gesellschaft sollte Religionen nutzen, um Werte zu generieren.
- Interreligiöser Dialog kann Konflikten vorbeugen. Dafür braucht es Wissen über andere
Religionen, es braucht außerdem Interesse, Aufgeschlossenheit, Empathie, pragmatischkommunikative Kompetenz
Diskussion:
- Bei solchen Konferenzen, obwohl sie lobenswert sind, erreicht man weder die
Fundamentalisten noch die Gleichgültigen, sondern die Menschen die ohnehin Interesse am
Thema haben – wie erreichen wir die Zielgruppe?
- Oft neigen frustrierte Menschen, die gläubig geworden sind auf der Suche nach Antworten
zum Fundamentalismus – der Glaube wird dann instrumentalisiert
- Extremisten sind unreif.
- Reife Spiritualität/ Religiosität als Heilungsressource für Traumatisierte  Wie kann ich in
Dialog treten mit jemandem, der nicht dialogfähig ist, der nicht bereit ist, den Ausdruck der
-
-
-
-
Wahrheit in einer anderen Form zu sehen? Reife Religion heißt den eigenen Glauben in
Frage stellen zu können
Unterschied zwischen interkulturellem und interreligiösem Dialog!!!
Vielfalt als Bereicherung oder als Beschränkung/Bedrohung?
Extremisten - Mangel an Empathie für das Andere, da können Religionen sicher helfen.
Angst macht unvernünftig, stört Menschen bei (mit)fühlen  Fundamentalismus – man soll
auf die sozialen, psychologischen Aspekte eingehen – es braucht klare Distanz von den
Religionen von diesen extremistischen Strömungen
Musik als Brückenschlag, als Zugang – schätzen lernen und geschätzt werden + Musik ist
heilend  da hat Schicksal mitgespielt, dass die Konferenz mit Songs of Spirit kombiniert
wird!
Intrareligiöser Dialog: Verpflichtung der Religionsgemeinschaften dem Extremismus in den
eigenen Reihen zu begegnen.
Willkommensprogramm für Konvertiten – jede Religion für sich, damit es vom Anfang an
keine Missverständnisse in der Interpretation gibt
Ansprechpartner vor Ort für religiöse Fragen fehlen – Fragen kommen auf – Gott ist uns
ganz nahe aber gleichzeitig sehr fremd.
Lange Nacht der Kirche – schon etabliert, aber Tag der offenen Moscheen? Zeigen was sie
so können, was sie ausmacht, was sie besonders macht – ein Rahmen geben, wo man sich
zeigen kann!
Eine Einheit demonstrieren – viele Fragen zeigen, wie verantwortlich eine Religion ist (z.B.
Umweltschutz…)  viele gemeinsame Werte
c.
Handlungsvorschläge des Workshops an Städte/Religionsgemeinschaften
- Grundbotschaft – reifer, kommunikativer Glaube – bedingt das Vertrauen, dass Begegnung
Veränderung bringt – theologischer Austausch kann auch über Metathemen wie
Umweltschutz oder sozial ethische Fragen geführt werden
- Hilfreiche Strategien für den Austausch und Dialog sind sicherlich der Besuch von
Religionsgemeinschaften und Öffnung der Religionen
- Konkrete Projekte auch auf das tägliche Leben bezogen – Teamsport-Veranstaltungen,
Musik…
- Die Handreichungen – jede Religionsgemeinschaft für sich d.h. für ihre Mitglieder
ausarbeiten – zur Erkennung von Warnsignalen – Fundamentalismus-Frühwarnkataloge
- Nutzung neuer Medien und Internet um gewisse spezielle Zielgruppen zu erreichen
- Stadt sollte auch konkrete Förderungen an Regeln stellen, die Religionen sollen ihre
Mitglieder schulen, dass sie ihre staatsbürgerliche Pflicht wahrnehmen - zeigt auch das der
Staat die Religionsgemeinschaft braucht
- Klare Positionierung der Religionsgemeinschaften gegen Extremisten
- Ausweitung des interkulturellen Psychotherapieangebots sowie mediative Angebote für
Schulen ausbauen
- Idee vom Fußball als Integrationsmöglichkeit
- Geburt + Hochzeit + Tod  da stecken auch Emotionen, Rituale – aus dem praktischen
Leben das uns alle betrifft – könnte auch ein Zugang sein
- Modernere Zugänge – wie nutzt man neue Medien? YouTube
d.
Hinweise auf bestehende Good Practices
-
e.
Singapur: Gruppe von Religionsgelehrten als Ratgeber eingesetzt. In Serbien gibt es auch
einen ähnlichen Fall – die Menschen dort erreichen, wo es Bedarf gibt
St. Andrä Kirche (Bezirk mi hohen Anteil an AusländerInnen, immer schon klassisches
Migrantenviertel)  Grieskochkultur
Berlin: Musikgruppe – Menschen aus unterschiedlichen Nationen, sakrale Musik auf die
Bühne bringen, auch mit traditionellen Instrumenten, so kommt man auch leichter in
Gespräch
Prinzessinnen-Gärten in Berlin
In welchen Fragen bestand gegebenenfalls Dissens?
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