Lehrveranstaltungen Sommersemester 2012

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Lehrveranstaltungen Sommersemester 2012
Vorlesungen:
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Die Geschichte der Bundesrepublik 1949 – 1989
Dozent: Prof. Dr. Rolf-Ulrich Kunze
Zeit: Di 11.30 - 13.00 Uhr
Ort: 10.91 - Raum 150 (Mittlerer Hörsaal)
1956 erschien ein Essayband des Schweizer Journalisten Fritz René Allemann, dessen Titel
bald zur Metapher für die politischen Integrationserfolge der jungen Bundesrepublik wurde:
Bonn ist nicht Weimar. Das Aufatmen war allgemein, aber warum war das so? Die Vorlesung
zeichnet die wesentlichen Linien der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichsozialen Entwicklung von der Gründung des Bonner Staats bis zum Ende der DDR 1989 als
Integrations- und Partizipationsgeschichte nach, wobei einzelne Wendepunkte wie die
Westbindung und die Modernisierung der westdeutschen Gesellschaft zur Konsum- und
Mobilitätsgesellschaft im Vordergrund stehen. Ferner sollen der soziotechnische
Modernisierungszusammenhang der 1930er bis 1950er Jahre und die soziokulturelle
Pluralisierung der 1950er bis 1970er Jahre herausgearbeitet werden, um die Besonderheiten
des westdeutschen Modernisierungsprozesses aufzuzeigen.
Leistungsvoraussetzungen:
Siehe ,Richtlinien zum Erwerb von ECTS-Punkten/Leistungsnachweisen in meinen
Veranstaltungen’:
http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~geschichte/uploads/ects-richtlinien-pd-kunze.pdf .
Literatur:
Fritz René Allemann, Bonn ist nicht Weimar, Köln 1956
Wolfgang Benz (Hg.), Die Bundesrepublik Deutschland, 3 Bde., Frankfurt am Main 1983
Rudolf Dahrendorf, Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, München 1965
Peter Merseburger, Willy Brandt, 1913–1992. Visionär und Realist, Stuttgart 2002
Rudolf Morsey, Die Bundesrepublik Deutschland. Entstehung und Entwicklung bis 1969 ,
München 52007
Hans-Peter Schwarz, Adenauer, 2 Bde., München 1994
Bernd Stöver, Die Bundesrepublik Deutschland, Darmstadt 2002
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Aufbruch in die Moderne (1880 - 1930)
Dozent: Prof. Dr. Rolf-Jürgen Gleitsmann-Topp
Zeit: Di 14.00 - 15.30 Uhr
Ort: Geb. 10.91 - Grashof
Hinweis: Die Lehrveranstaltung ist auch für Studierende der Elektrotechnik und
Informationstechnik als Schlüsselqualifikation geeignet.
In den Jahrzehnten zwischen 1880 und 1930, in einer Zeit also zwischen Fortschrittseuphorie
einerseits und Weltuntergangsstimmung andererseits, liegen die Wurzeln unserer heutigen
modernen Lebenswelt.
Die Symbole der Modernität und des Fortschritts sind dabei zunächst und in aller erster Linie
technischer Natur. Die Massenproduktion im Fließprozess (Henry Ford) und die Konsumgesellschaft, die jedermann Teilhabe am neuen Wohlstand verspricht, sind dabei die beiden
Seiten der neuen Zeit. Deren technische Verheißungen, wie etwa Automobile, Flugzeuge, die
Elektrizität, Hochhäuser, Telefon, Radio, Film sowie eine nie zuvor dagewesene Alltagstechnik, die vom Kühlschrank über den Toast Hawaii bis hin zur Maggisuppe die Haushalte
rationalisieren, zeigen schon bald, wohin die Reise geht. Neue Wahrnehmungs- und
Verhaltensweisen entwickeln sich. Zeit ist nun Geld. Und dabei revolutionieren die neue
Fabriktechnik und das mit ihr einhergehende Denken nicht nur Wirtschaft und Gesellschaft an
sich, sondern den Menschen selbst.
Um unsere heutige Massenkonsum- oder besser Wegwerfgesellschaft verstehen zu können,
werden wir an deren Wurzeln zurückgehen und in der Vorlesung die gesellschaftliche
Umbruchzeit zwischen 1880 und 1930 unter vielfältigen Gesichtspunkten analysieren.
Literaturhinweise:
Sigfried Giedion, Die Herrschaft der Mechanisierung, dtsch. Ffm 1982;
Wolfgang König, Wolfhard Weber (Hrsg.) Netzwerke Stahl und Strom, Berlin 1990
(Propyläen Technikgeschichte Bd.4);
Wolfgang König, Geschichte der Konsumgesellschaft, Stuttgart 2000;
Günther Oetzel, Konsum(t)räume. Die Warenwelt als Technotop, Karlsruhe 2010;
Technoseum, Landesmuseum für Technik und Arbeit (Hrsg.), Unser täglich Brot…Die Industrialisierung der Ernährung, Mannheim 2011.
 500 Jahre Seekrieg
Dozent: PD Dr. Kurt Möser
Zeit: Mo 14.00 - 15.30 Uhr
Ort: Geb. 30.41, Criegee Hörsaal (Raum 104
In der Vorlesung wird ein Überblick über die Seekriegsgeschichte vom Beginn des
neuzeitlichen Seekriegstyps Ende des 16. Jahrhunderts bis zu den Atomflotten und den
Piratenschnellbooten der Gegenwart gegeben. Es wird nicht nur um die Schlachten gehen,
sondern auch um die jeweiligen Kriegstypen und um die sich wandelnden Seekriegskonzepte.
Die Vorlesung ist sowohl chronologisch strukturiert als auch systematisch. Schwerpunkte
werden auf dem Einfluss des technischen Wandels auf Schiffskonstruktionen und Rüstung
liegen und auf den politisch- militärischen Integrationen von Seemacht.
Vorläufige Themenplanung:
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Schiffe und Seekriege im 16. Jahrhundert
„Ship of the line“ als Hochtechnologie
Struktur der Seeschlacht
Logistik und Seekrieg
Seeschlachten in den napoleonischen Kriegen
Maritime Machtprojektion im Kolonialzeitalter
Das lange 19. Jahrhundert
Krim, Lissa, Alsen, amerikanischer Bürgerkrieg
Segel, Dampf, Panzer: technischer Wandel im Industriezeitalter
Linienschiffe und Dreadnoughts
Wettrüsten vor 1914
Seekriegstheorien: Mahan, jeune ecole
Water, Linienschiffe und U-Boote im Ersten Weltkrieg
Luft-, See- und Landungskämpfe im Zweiten Weltkrieg
Kalter Krieg, Atomflotten und der Aufbau der Sowjetmarine
Machtprojektion und Seemacht heute
Proseminare:
 Technikhistorie
Dozent: Prof. Dr. Rolf-Jürgen Gleitsmann-Topp
Zeit: Di 09.45 - 11.15 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 009
Der Gegenstandsbereich Technikgeschichte ist für Studierende des Studienganges
EUKLID mit Schwerpunktsetzung Geschichte von herausragender Bedeutung. Von
daher sollen, über die bisherige allgemeine Einführung hinaus, in diesem Seminar
grundlegende Kenntnisse zur Technikgeschichte vermittelt werden.
Der Rahmen ist hierbei von der Geschichte der Erfindungen bis hin zur modernen
Technikge-schichte gespannt und umfasst sowohl den Gegenstandsbereich der
technikhistorischen Klas-siker als auch die Entwicklung der Methodik des Faches
selbst.
Wir werden uns im Seminar mithin unter verschiedenen Aspekten mit der Geschichte
der Technikgesichte befassen und hierdurch dazu beitragen, eine Basis für ihr Studium
zu legen.
Literaturhinweise:
Brandstetter, Th.; Troitzsch, U. (Hrsg.): Hugo Theodor Horwitz, Das Relais-Prinzip.
Schrif-ten zur Technikgeschichte, Wien 21008;
Gleitsmann, R.-J.; Kunze, R.-U.; Oetzel, G.: Technikgeschichte, Konstanz 2009;
König, Wolfgang (Hrsg.): Technikgeschichte. Basistexte, Stuttgart 2010;
Sonnemann, Rolf: Das Konzept der Geschichte der Produktivkräfte in der DDRGeschichts-wissenschaft, Dresdner Beiträge zur Geschichte der
Technikwissenschaften 24 (1996), S.1-19;
Weber, W.; Engelskirchen, L.: Streit um die Technikgeschichte in Deutschland 19451975, Münster u.a. 2000.
 Geschichte der industriellen Welt. Technik und Gesellschaft
des 17.-20. Jahrhunderts
Dozent: Dr. Günther Oetzel
Zeit: Di 15.45 - 17.15 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 010
Im Rahmen der Veranstaltung soll ein Überblick über die Grundtendenzen der
Entwicklung unserer technischen Zivilisation seit dem 17. Jahrhundert bis zur
Gegenwart unternommen werden. Dabei stehen insbesondere Umbrüche und Phasen
des Wandels im Blickpunkt. Im Zusammenhang mit der thematischen Perspektive
werden auch die sich verändernden Methoden und Fragestellungen der historischen
Technikforschung problematisiert.
Themenschwerpunkte:
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Energiesysteme
-
Technik und Macht
-
Industrialisierung
-
Aufbruch in die Moderne
-
Konsumgesellschaft
Literaturempfehlungen
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Wolfgang König (Hrsg.), Propyläen Technikgeschichte, 5 Bde., Berlin 1991 ff
Armin Hermann, Wilhelm Dettmering hrsg. im Auftrag der Georg Agricola
Gesellschaft, Technik und Kultur, 10 Bde., Düsseldorf 1990 ff
R.-J. Gleitsmann, Rolf-Ulrich Kunze, Günther Oetzel, Technikgeschichte,
Konstanz 2009
 Material Culture - Strategien des Mangels
Dozent: Dr. Günther Oetzel
Zeit: Mi 09.45 - 11.15 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 010
Menschen in post-industriellen Gesellschaften der Gegenwart verfügen in ihrem
persönlichen Umfeld über durchschnittlich 10.000 Dinge, in einer westafrikanischen
Stammesgesellschaft sind es dagegen 150. Der Mensch lebt also, gesellschafts- und
zeitgebunden, mit physisch präsenten Objekten innerhalb einer ihn umgebenden
materiellen Kultur, die Handeln und Wahrnehmungen, Möglichkeiten und Zwänge,
Erinnerung und Zukunftsoptionen beinhaltet. Soweit die Basis-These von Andreas
Ludwig.
Wir haben uns an einen materiellen und symbolischen Überfluss gewöhnt. Die
Expansion der Dinge ist zum Teil unserer Selbstwahrnehmung und Selbstdeutung als
Individuum und Gesellschaft geworden. Doch was passiert, wenn sich diese
Selbstverständlichkeit aufzulösen scheint ? Welche individuellen und sozialen
Strategien entstehen ?
Neben Konsum und Überfluss tritt wahrgenommener Mangel und eine neue
Zentralmetapher der Postmoderne, der Abfall, in unsere Lebenswelten.
Literaturempfehlungen
Andreas Ludwig : Materielle Kultur, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte,
30.05.2011
Michael Thompson: Die Theorie des Abfalls. Über die Schaffung und Vernichtung
von Werten. Stuttgart 1981
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Geschichte Großbritanniens im 19. und 20. Jahrhundert
Dozent: PD Dr. Kurt Möser
Zeit: Mi 15:45 - 17:15 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 009
Das Mutterland der Industrialisierung und der Deindustrialisierung, prototypische
Demokratie und gewalthaltige Zivilgesellschaft, „cool Britannia“ und
Klassengegensätze, Motor des Kampfes gegen Nazideutschland und Kolonialmacht -England / Großbritannien verkörpert Widersprüchliches. In der Lehrveranstaltung wird
ein innen- und außenpolitischer Überblick angestrebt. Schwerpunktfelder sind die
Transformation in einen Industriestaat mit gesellschaftlichen und politischen
Verwerfungen, Europa- und Kolonialpolitik, Kriege und „the British way of warfare“,
die gesellschaftlichen Umbrüche nach beiden Weltkriegen, und die kulturelle
Attraktivität seit den 1960er Jahren. Englischkenntnisse sind von Vorteil.
Literatur zur Vorbereitung:
Kenneth O. Morgan (Hg.), The Oxford Illustrated History of Britain. Oxford u.a. 1990
Andrew Marr, A History of Modern Britain.
 Modernisierung und Wiederaufbau in der Bundesrepublik
1945 – 1965
Dozent: Prof. Dr. Rolf-Ulrich Kunze
Zeit: Mo 15.45 - 17.15 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 010
Das Proseminar behandelt den Zusammenhang von Modernisierung, Verwestlichung
und Wiederaufbau zwischen Kriegsende und der Mitte der 1960er Jahre. Die
politische Dimension der Westbindung, die ökonomische und gesellschaftliche der
Modernisierung sowie die kulturelle der westernization werden an Beispielen
vorgestellt und in den Kontext der Historiographie zur Geschichte der Bundesrepublik
eingeordnet. Das Proseminar behandelt dieses Thema zum Zweck der Einführung in
die Grundlagen des selbständigen wissenschaftlichen Arbeitens im EUKLIDSchwerpunktbereich Geschichte.
Literatur:
Wolfgang Benz (Hg.), Die Bundesrepublik Deutschland, 3 Bde., Frankfurt am Main
1983; Anselm Doering-Manteuffel, Wie westlich sind die Deutschen?
Amerikanisierung und Westernisierung im 20. Jahrhundert, Göttingen 1999; Rudolf
Morsey, Die Bundesrepublik Deutschland. Entstehung und Entwicklung bis 1969 ,
München 52007; Axel Schildt, Arnold Sywottek (Hg.), Modernisierung im
Wiederaufbau. Die westdeutsche Gesellschaft der 50er Jahre, Bonn 1998; Bernd
Stöver, Die Bundesrepublik Deutschland, Darmstadt 2002
Leistungsvoraussetzungen:
Siehe ,Richtlinien zum Erwerb von ECTS-Punkten/Leistungsnachweisen in meinen
Veranstaltungen’:
http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~geschichte/uploads/ects-richtlinien-pd-kunze.pdf .
 Amsterdam im Goldenen Zeitalter des 17. Jahrhunderts
Dozent: Prof. Dr. Rolf-Ulrich Kunze
Zeit: Mo 11.30 - 13.00 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 009
Das Amsterdam im niederländischen Goldenen Zeitalter des 17. Jahrhunderts war das
New York der frühen Neuzeit: eine reiche bürgerliche Welthandelsmetropole,
anziehend für Dissidenten, Wissenschaftler und Künstler aus ganz Europa.
Wirtschaftliche Dynamik, Seefahrt, Bürgersinn und Toleranz als praktische Tugend in
einem Ensemble von Verschiedenheiten gaben der Stadt ihre bis heute erkennbare
äußere Form und ihren Charakter. Das Proseminar behandelt dieses Thema zum
Zweck der Einführung in die Grundlagen des selbständigen wissenschaftlichen
Arbeitens im EUKLID-Schwerpunktbereich Geschichte.
Leistungsvoraussetzungen:
Siehe ,Richtlinien zum Erwerb von ECTS-Punkten/Leistungsnachweisen in meinen
Veranstaltungen’:
http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~geschichte/uploads/ects-richtlinien-pd-kunze.pdf .
Literaturempfehlungen:
Louis Joos, Amsterdam. Vom Pfahldorf zum Welthandelsplatz, Mannheim 1977;
Maarten Lekkerkerker, Amsterdam und seine Geschichte, Gütersloh 1987; Horst
Lademacher, Die Niederlande. Politische Kultur zwischen Individualität und
Anpassung, Berlin 1993; ders., Geschichte der Niederlande, Darmstadt 1983; Frits
Lugt, Rembrandts Amsterdam, Bremen 2010; Geer
 Ars Rationalis IV - Das deutsche Kaiserreich 1871 – 1914
Dozent: Dr. Klaus Eisele MA
Zeit: Mi 11.30 - 13.00 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 009
Die deutsche Nationalstaatsbildung gelang, nach ihrem Scheitern auf bürgerlichrevolutionärem Weg 1848/49, erst in der Zeit zwischen Krimkrieg und
imperialistischer Epoche, durchgestetzt in einer Revolution von oben.
"Die Entstehung des deutschen Nationalstaats im 19. Jahrhundert aus
Massendemokratie und Nationalismus, aus Industrialisierung, Obrigkeitsstaat und
militärischem Triumph enthielt schon viele der Bedingungen, unter denen er im 20.
Jahrhundert in Gefahr geriet. Doch Geschichte ist nicht Vollzug unabwendbarer
Verhältnisse, Geographie ist nicht Schicksal." (Michael Stürmer) Die Geschichte des
deutschen Nationalstaats mußte nicht zwangsläufig in den Ersten Weltkrieg und dann
in die Katastrophe des Nationalsozialismus führen.
Gründung, innenpolitische, wirtschaftlich-soziale und technisch-industrielle
Entwicklung des deutschen Nationalstaats innerhalb Europas werden Themen des
Seminars sein.
In der „Quellenkunde“ wird es darum gehen, am Beispiel ausgesuchter Themen, die
wichtigsten Quelleneditionen kennen und die Arbeit mit ihnen zu erlernen und zu
üben. Denn Quellen sind die Grundlage historischen Wissens. Im Seminar soll der
Umgang mit diesen Quellen erlernt und in einer abschließenden, auf dieser
Quellengrundlage basierenden Hausarbeit, seine praktische Anwendung finden.
Zur Vorbereitung
Brandt, Ahaveser von, Werkzeug des Historikers: eine Einführung in die historischen
Hilfswissenschaften. Stuttgart u.a. 15.Aufl. 1998.
Baumgart, Winfried [Hrsg.]
Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Gegenwart /
Darmstadt : Wiss. Buchges.; (Online-Resource in der KIT-Bibliothek)
Kunze, Rolf-Ulrich
Kursbuch Neueste und Technikgeschichte: Studienorganisation und Hilfsmittel.
Karlsruhe : Universitätsverlag, 2008. (auch als Online-Ressource in der KITBibliothek)
(Technikdiskurse ; 2)
Winkler, Heinrich August
Der lange Weg nach Westen, Bd. 1. München, 7. durchges. Aufl. 2010
Nipperdey, Thomas, Deutsche Geschichte 1800-1866, Deutsche Geschichte 18661918. München 19**.
Stürmer, Michael, Das ruhelose Reich. Deutschland 1866-1918. München 2004.
Gall, Lothar, Europa auf dem Weg in die Moderne 1850-1890. München 2009.
Hauptseminare:
 Ressourcenmanagement II - „Tick-tack-toe“: Zum
Nachhaltigkeitskonzept der Konsumgesellschaft
Dozent: Prof. Dr. Rolf-Jürgen Gleitsmann-Topp
Zeit: Mi 09.45 - 11.15 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 009
Die modernen industriellen Massenkonsumgesellschaften, oder treffender,
„Wegwerfgesell-schaften“, stehen vor einem fundamentalen Problem. Es gehen ihnen,
nach Jahrzehenten des Überflusses, schlichtweg die Ressourcen aus und auch die
Umweltproblem , die aus den bisherigen Verhaltensweisen resultieren, nehmen die
Dimension von „Endzeitszenarien“ an.. Dieser Sachverhalt dokumentiert sich in aller
Deutlichkeit an internationalen Rohstoff- und Energiebörsen einerseits, sowie den
mühevollen internationalen Konferenzen zur Klimapro-blematik oder
Nachhaltigkeitsstrategien andererseits.
Die zur Lösung der Problematiken vorgetragenen „Strategien“ sind vielfältig, politisch
kaum konsensfähig und in ihren sozio-ökonomischen Konsequenzen zudem wenig
prognostizierbar.
Was also ist zu tun ?
Die aktuelle Diskussion hierzu wird durch Schlagworte wie z.B. „
Ressourceneffizienz“, „Ressourcenmanagement“ oder auch „Nachhaltigkeit“
gekennzeichnet. Millionenschwere Forschungs-Förderungsprogamme auf nationaler
wie internationaler Ebene sind initiiert, um Unlösbares zu lösen, oder doch zumindest
den Eindruck zu erwecken, dass dies geschehen könne. Aber ist dies eine wirklich
realistische Perspektive ? Oder gilt nicht vielmehr das, was ein amerikanisches
Kinderspiel unter der Formulierung „tick-tack-toe“ letztlich beinhaltet, nämlich, dass
es nichts zu gewinnen gibt ?
Wir werden uns im Seminar mit der Frage des Ressourcenmangels und der jeweiligen
Lö-sungsstrategien in historischer Perspektive auseinandersetzen, die
systembedingten, struktu-rellen Reaktionen auf Probleme herausarbeiten und zu klären
versuchen, welche Perspektiven unsere modenen Massenkomsumgesellschaften
tatsächlich haben und wie die „nächste Industrielle Revolution“ wohl aussehen könnte.
Literaturhinweise:
Michael Braungart, William McDonough (Hrsg.), Die nächste Industrielle Revolution,
3.Aufl., Hamburg 2008;
Volker Hauff (Hrsg.), Unsere gemeinsame Zukunft. Der Brundtland-Bericht der
Weltkom-
mission für Umwelt und Entwicklung, Greven 1987;
Axel Schaffer, Jürgen Giegrich, Susanne Hartard (Hrsg.), Ressourceneffizienz im
Kontext der
Nachhaltigkeitsdebatte, Baden-Baden 2008;
Christian Pfister, Das 1950er Syndrom: Der Weg in die Konsumgesellschaft, Bern u.a.
1995;
Daniel Pick, Abfall – eine Tatsache ohne Meinung, Giessen 2003;
Daimler AG, Nachhaltigkeitsbericht 2011
(http://nachhaltigkeit.daimler.com/reports/daimler/annual/2011/nb/ ...
Dennis L. Meadows u.a., Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur
Lage
der Menscheit, Stuttgart 1972;
Grenzen des Wachstums, das 30-Jahre-Update. Signal zum Kurswechsel, 3. Aufl.,
Stuttgart
2009.
 Der deutsche Bürgerkrieg 1918 – 1923
Dozent: PD Dr. Kurt Möser
Zeit: Mo 15.45 - 17.15 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 009
In der Lehrveranstaltung geht es um die bewaffneten Kämpfe und gewaltsamen
Auseinandersetzungen in den ersten Jahren der Weimarer Republik, von der deutschen
Revolution 1918 bis zum Kapp-Putsch und den Ruhrkämpfen 1923. Das Spektrum der
Themen reicht von den politischen Kontexten über die Erscheinungsformen der
kollektiven Gewalt, wie Straßenkämpfe, Fememorde oder Anschläge, über
Organisationsformen der Freikorps oder der Roten Ruhrarmee, bis zu den
ideologischen Voraussetzungen und den literarischen und symbolischen
Repräsentationen. Interpretiert werden Texte der Repräsentanten der Konservativen
Revolution, der revolutionären Linken und des Separatismus. Am Ende soll die Frage
debattiert werden, ob die Phase der gewalttätigen Auseinandersetzungen 1918 bis
1923 tatsächlich als Bürgerkrieg bezeichnet werden kann.
Lektürevorschläge:

Hansjoachim Koch, Der deutsche Bürgerkrieg. Berlin 1982

DDR-Perspektive: Dieter Dreetz u.a , Bewaffnete Kämpfe in Deutschland 1918-1923.
Berlin (O) 1988

Als background reading: Ernst von Salomon, Die Geächteten. Berlin 1930 und öfter
Vorläufige Themenplanung:
Die militärische und gesellschaftliche Situation im Sommer 1918
Kriegsende und Revolution; Parlamentarismus versus Rätesystem
Versailles als Fokus
Kriegserlebnis und Frontgemeinschaft
Die Bayerische Räterepublik
Freikorps: Entstehung, Rekrutierung, Organisation
Konservative Revolution, „Nationalbolschewismus“, Separatismus in der Pfalz
USSR-Begeisterung
Ruhrkampf, Rote Ruhr-Armee, Kapp-Putsch, Hitler-Putsch
Quellenlektüre:
Salomon, Jünger, Hoelz, Niekisch.
 Das Überleben alter Technologien
Dozent: PD Dr. Kurt Möser
Zeit: Di 15:45 - 17:15 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 009
Die Technikgeschichte legt den Fokus nach wie vor auf die Untersuchung des
Neuen und auf dessen Rahmenbedingungen. Das ist konsistent mit der
außerordentlichen Wertschätzung von technisch-wissenschaftlichen
Innovationen in den gegenwärtigen Industriegesellschaften. Unterschlagen
wird dabei aber oft, daß Technologien oft sehr lange im Gebrauch sind, daß
Altes und Neues nebeneinander bestehen, daß Innovationen keine erfolgreiche
Diffusion erleben oder scheitern, daß Nutzer das Alte nostalgisch schätzen
oder sammeln. In der Veranstaltung wird es um die Frage gehen, ob eine
Gegengeschichte zur innovationsbasierten Technikgeschichtsschreibung möglich
ist. Dazu sollen Fallstudien aus Bereichen wie Mobilität, Medien oder
Infrastrukturen betrachtet werden, in denen Artefakte und Artefaktgattungen
eine lange Lebensdauer besaßen. Es wird aber auch um Rahmenbedingungen
gegen, wie Pfadabhängigkeiten und Nutzerwiderstände. In der
Lehrveranstaltung können Referate zu Fällen langen Überlebens von
Technologien gehalten werden, aber auch zu Positionen der Forschung und zu
konzeptionellen Überlegungen, die etwa die von Thomas P. Hughes.
 Technikreflexion – Transhumanismus
Dozent: Prof. Dr. Rolf-Ulrich Kunze
Zeit: Mo 09.45 - 11.15 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 009
Transhumanism ist seit längerem nicht mehr ein Thema der Science Fiction, sondern
eine pro-aktive technoide Bewegung zur technischen Optimierung des menschlichen
Organismus im Sinne von Humandesign. Ihr beredter Vertreter Raymond Kurzweil
sieht die Menschheit auf dem Weg zur selbstgeschaffenen Singularität. Das Seminar
beabsichtigt, transhumanistische Sichtweisen in den Kontext einer Geschichte der
,Verbesserung des Menschen’ seit der Aufklärung zu stellen und die u. a. von Francis
Fukuyama angestoßene moralische Debatte um die möglicherweise irreversiblen
Folgen des Transhumanismus vorzustellen. Zum Semesterthema Transhumanismus
erscheint im Ejournal New Frontiers in Spatial Concepts ein neuer Topic.
Das Konzept des vormaligen Arbeitskreises finden Sie hier: http://www.rz.unikarlsruhe.de/~geschichte/index.php?page=arbeitskreise . Der Arbeitskreis bietet die
Möglichkeit, im peer review-Verfahren begutachtete exzellente studentische Arbeiten
in dem Ejournal ,New Frontiers in Spatial Concepts’
(http://ejournal.uvka.de/spatialconcepts ) zu veröffentlichen.
Leistungsvoraussetzungen:
Der Erwerb von Leistungsnachweisen, die einem Arbeitsaufwand von 12 ECTSPunkten entsprechen, ist möglich. Für Teilnehmerinnen und Teilnehmer des AK als
OS besteht Teilnahmepflicht sowie die Pflicht zur Übernahme von Projektaufgaben.
Weitere Informationen: Siehe ,Richtlinien zum Erwerb von ECTSPunkten/Leistungsnachweisen in meinen Veranstaltungen’:
http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~geschichte/uploads/ects-richtlinien-pd-kunze.pdf .
Der Ablaufplan wird in der ersten Seminarsitzung besprochen, da er sich nach der
Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der möglichen Referate und
Hausarbeiten richtet.
Einführende Literatur:
Brian Alexander, Raputre: a raucous tour of cloning, transhumanism, and the era of
immortallity, New York 1003 u. ö.; Francis Fukuyama, Transhumanism: the world’s
most dangerous idea, in: Foreign Policy 144 (2004), Sept./Oct.,, S. 2 f.; Journal of
evolution and technology 1 (1998) ff.; Raymond Kurzweil , The Singularity is near:
When Humans Transcend Biology, New York 2005 (auch:
http://www.au.dk/fukuyama/boger/essay/ [27.10.2011])
 1940 - 1949:Mikrogeschichte eines Jahrzehnts
Dozent: Prof. Böhn/Prof. Schütt/PD Möser
Zeit: Di 14:00 - 15:30
Ort: Geb. 30.91 Raum 010
 Kandidatenseminar
Dozent: Prof. Dr. Rolf-Jürgen Gleitsmann-Topp
Zeit: Mi 11:30 - 13:00 Uhr
Ort: Geb. 30.91, Raum 002
Die Lehrveranstaltung richtet sich im besonderen Maße an Studierende des
Studienganges EUKLID sowie an die fortgeschrittenen Fachstudierenden
Geschichte/Technikgeschichte.
Im Seminar sollen jene Fertigkeiten vermittelt bzw. vertieft werden, die für das
Anfertigen von Studienarbeiten und für das Ablegen einer erfolgreichen BA/MAPrüfung erforderlich sind.
Wir wollen hierbei die durch die Prüfungsordnungen vorgegebenen Formalien des
Studien- abschlusses ebenso besprechen wie die sonstigen prüfungsrelevanten
Sachverhalte.
Insbesondere die Themenkomplexe: Anfertigung einer Studienarbeit, mündliche
Prüfung, Organisation der Vorbereitung, Themenfindung, Literaturerfassung und –
beschaffung, Prüfungsabläufe, aber auch Magisterarbeit und Klausuren sollen hierbei
im Mittelpunkt stehen.
Darüber hinaus ist die Möglichkeit gegeben, eigene Studienarbeiten vorzustellen und
darüber zu diskutieren, sowie über laufende Magisterarbeiten zu berichten, bzw.
Teilaspekte im Seminar vorzustellen.
Auch für die Auseinandersetzung mit -möglicherweise prüfungsrelevantenNeuerschei- nungen aus dem Publikationsspektrum der (Technik)geschichte wird
ebenso Zeit sein, wie für Diskussionen über aktuelle Methodenfragen in den
Humanwissenschaften.
Downloads:
Oetzel, G., Einführung in die Neuere und Neueste Geschichte/Technikgeschichte –
Skript
(hompage des Instituts für Geschichte).
derselbe, Einführung in die Neuere und Neueste Geschichte/Technikgeschichte –
Power
Point (hompage des Instituts für Geschichte).
Kunze, R.-U., Kursbuch Neueste und Technikgeschichte. Studienorganisation und
Hilfsmittel.
(Technikdiskurse. Karlsruher Studien zur Technikgeschichte Bd.2, hrsg. v.
R.-J.
Gleitsmann), Universitätsverlag Karlsruhe, Karlsruhe 2008 (download als
E-Book).
Gleitsmann, R.-J., Kunze, R.-U., O
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