Quelle: http://high-performance-coach.de/nested-loops-storytelling-nlp-high-performance-coaching/ Gelbe Hervorhebungen von CORE Was sind eigentlich Nested Loops? | Storytelling | Coaching 22. Dezember 2012 Mit Nested Loops Storytelling verbessern! Ursprünglich kommt der Begriff Nested Loops aus der Programmierung: “Die Nested Loops-Verknüpfung, auch geschachtelte Iteration genannt, verwendet eine Verknüpfungseingabe als äußere Eingabetabelle (im grafischen Ausführungsplan als obere Eingabe dargestellt) und eine zweite Verknüpfungseingabe als innere…” … aber das sparen wir uns lieber, oder? Storytelling, oder das Erzählen von Geschichten, ist von je her extrem effektiv um Wissen zu vermitteln. Am Lagerfeuer, beim Arbeiten, beim Jagen wurden früher Geschichten erzählt, die für die jeweilige Kultur wichtig waren und das vermittelten, was es zu lernen gab. Heldengeschichten, Verhalten in Konfliktsituationen und vieles mehr. Diese Geschichten sind deshalb so kraftvoll, weil sie Emotionen erzeugen. Neben den Bildern, die im Kopf erzeugt werden und dem Spiel mit dem Erzähltempo und der Stimme werden Gefühle wachgerufen und Spannung erzeugt. Charismatische Redner wissen natürlich um dieses Wissen und machen sich das zu Nutze. Durch die lebendige Geschichte kommunizieren sie direkt mit dem Unterbewußten des Zuhörers und “schmuggeln sich” quasi am aufmerksamen Bewußtsein des Gegenübers vorbei. Während dessen Bewußtsein damit beschäftigt ist zuzuhören, wird die eigentliche Botschaft direkt an das Unterbewußtsein geschickt. “Ich kenne zum Beispiel einen Redner, der … ” würde die entsprechende Geschichte jetzt anfangen, die sie von hier auf die Reise nimmt um vom Sachinhalt dieses Artikels abzulenken. Da meine Kunden professionelle Trainer, Speaker oder Führungskräfte sind, sind sie natürlich besonders aufmerksam im Zuhören und analysieren Ihrer Gesprächspartner. Und hier kommen die Nested Loops ins Spiel. Durch das Verschachteln von Geschichten findet eine gezielte Überladung des Gehirns statt, das Bewußtsein gibt irgendwann das Nachdenken auf und der Trichter ist offen für den subbewußten Inhalt, der vermittelt werden soll. In meinen Seminaren mache ich mir das oft zu Nutze, indem ich Spannungen in der Gruppe über Geschichten aus vergangenen Seminaren thematisiere. Somit fühlt sich niemand direkt angesprochen oder kritisiert und im internen Dialog denkt jeder Teilnehmer darüber nach, wie er “diese andere Gruppe” findet, was zur Lösung beigetragen hätte und was die Geschichte mit seiner Gruppe und ihm persönlich zu tun hat. Je spannender, humorvoller und erkenntnisreicher die Geschichte, um so mehr sind die Zuhörer beteiligt und lernen unbewußt. Sicherlich ist nachzuvollziehen, dass das die effektivere Methode ist, als eine Gruppe direkt zu konfrontieren, oder einzelne Personen der Gruppe zu bewerten oder gar anzugreifen. Praktische Umsetzung der Nested Loops Ein Loop wird mit dem Beginn der Geschichte geöffnet und mit der Pointe geschlossen. Die “Überladung” des Gehirns beginnt ab drei Geschichten, die “gleichzeitig” erzählt werden. Sie öffnen also Story 1, Story 2, Story 3 … und irgendwann gelingt es nicht mehr den Inhalt intellektuell zu erfassen, sondern das Gehirn schaltet in den Zuhörermodus. Der Gesprächspartner ist einfach gespannt was bei den ganzen Geschichten rauskommen wird. Im Zentrum der Geschichten, also in diesem Beispiel inmitten der drei Loops, betten Sie die Kernbotschaft ein, die sie vermitteln möchten. Sagen wir in diesem Fall zum Beispiel Loyalität, da Sie Ihrem Kunden oder Mitarbeiter die Wichtigkeit von Loyalität ans Herz legen möchten und somit einer Stornierung oder Kündigung vorbeugen möchten. Danach schließen Sie die Geschichten wieder in umgekehrter Reihenfolge, also Story 3, Story 2, Story 1. Sie enden also mit der Geschichte, mit der Sie auch begonnen haben. Wenn Sie schon in so vielen langweiligen Powerpoint-Präsentationen gesessen haben wie ich, dann wird es sie erleichtern, dass hier nicht stundenlang linear, logisch, Folie für Folie präsentiert wird, sondern das Ganze lebendiger gestaltet wird. Sie beginnen also zum Beispiel im Kundengespräch mit: Story 1: “Das erinnert mich an mein Kundengespräch vom letzen Montag. Da saß ich auch mit einer Familie zusammen – so wie hier. Die hatten auch … und …” “Ich meine – vielleicht kennen Sie das ja auch, wenn sie das Gefühl haben, dass …” Story 2: “Mein Mitarbeiter, der Herr Müller, der ist zum Beispiel auch so ein Typ. Der … und … Wenn der im Teamgespräch anfängt zu erzählen, dann liegen alle am Boden vor lachen, weil … In der letzen Besprechung hat er erzählt, dass… Stellen Sie sich das mal vor!” Und deswegen sind mir die Teambesprechungen auch so wichtig! Story 3: “In unseren Teambesprechungen lege ich immer besonders Wert darauf, dass … weil …” Kernbotschaft: “In der letzen Teambesprechung meinte nämlich unser junger Kollege dann: Ich bin echt froh, dass wir das so machen. Dadurch wissen meine Kunden, dass sie rundum gut beraten sind und es sich überhaupt nicht lohnt ständig andere Angebote einzuholen.” “Wer einmal ja zu uns gesagt hat, der kann sich wirklich entspannen und weiß, dass alles für ihn erledigt wird. Meine Kunden profitieren vor allem durch die langfristige Beziehung, so kann ich “Ihnen” am Meisten helfen.” Abschluss Story 3: “… und deswegen war die Teambesprechung so wertvoll für die Mitarbeiter. Denn am Ende – und das war echt das Beste daran, da …” Abschluss Story 2: “… letztlich auch deswegen, weil alle noch über die Geschichte von Herrn Müller lachen mußte. Es war tatsächlich so, dass er an diesem Tag … Das ist doch der Hammer, oder? Abschluss Story 3: “Der Müller hätte das sicher bei den Kunden am Montag auch anders gelöst. Jedenfalls ist dann folgendes passiert….!” Probieren Sie es selbst mal aus! Vielleicht mit Ihren Kindern, Ihren Freunden!? Was ist die Kernbotschaft, die sie vermitteln wollen? Was sind drei Geschichten, die damit in Verbindung stehen und einprägsam und emotional sind? Und dann los! Drei Geschichten auf, Kernbotschaft rein, drei Geschichten zumachen! Ganz wichtig dabei: Es ist das Gefühl, was Menschen berührt, begeistert oder zu Entscheidungen veranlasst! Also zielen Sie ganz bewußt auf die emotionalen Zustände in den einzelnen Geschichten ab! Verwickeln Sie Ihre Kunden oder Mitarbeiter zum Beispiel ganz zielgerichtet in aktive Handlungen. Lassen Sie Ihren Kunden selbst, aktiv am Taschenrechner eine bestimmte Hochrechnung machen und erzählen Sie “ganz nebenbei” Ihre Geschichte. Das Bewußtsein ist beschäftigt und das Unterbewußtsein saugt die Geschichte auf wie ein Schwamm! Viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung, Andreas Lehahn