Das Brustkrebsrisiko ist bei Frauen mit niedrigen Vitamin-D

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Das Brustkrebsrisiko ist bei Frauen mit
niedrigen Vitamin-D-Werten um das
Sechsfache erhöht
B. Pierson
Vitamin-D-Mangel ist eine häufige Ursache von Brustkrebs bei Frauen, wie eine neue
Studie ergab, die im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht wurde. Die
Studie, die von einem Wissenschaftlerteam verschiedener Organisationen durchgeführt
wurde, zeigt, dass bei Frauen in Saudi-Arabien, deren Vitamin-D-Werte erniedrigt sind,
ein sechs Mal höheres Brustkrebsrisiko besteht als bei Frauen mit höheren Werten. Die
Forscher empfehlen, sich im Interesse der Gesundheit mit mehr Vitamin D zu
versorgen.
Bei der Fallkontrollstudie wurden die Daten von 120 Brustkrebspatientinnen und einer gleich
großen Kontrollgruppe untersucht. Die Studie ergab, dass das Risiko einer invasiven
Brustkrebserkrankung bei den Frauen mit den niedrigsten Vitamin-D-Werten, d.h. weniger als
25 nmol/l (10 ng/ml), sechs Mal höher war als bei den Patientinnen mit den höchsten Werten
von über 50 nmol/l (20 ng/ml). Frauen in Saudi-Arabien weisen sehr niedrige Vitamin-DWerte auf, obwohl sie in einer sonnenreichen Region wohnen. Dies rührt daher, dass sich das
Leben der Frauen vornehmlich in geschlossenen Räumen abspielt, dass sie von dunklerem
Hauttyp sind und traditionelle Kleidung tragen und dass Lebensmittel nicht, wie in Kanada
und den USA üblich, mit Vitamin D angereichert werden.
Die für die Studie zusammengestellten Daten ergaben, dass Brustkrebspatientinnen eine
signifikant niedrigere Serumkonzentration von 25-Hydroxyvitamin D [25(OH)D] aufwiesen
als die Kontrollgruppe. Der Wert lag im Durchschnitt bei 9,4 ng/ml gegenüber 15,4 ng/ml.
»Die Ergebnisse sind nicht überraschend«, sagt Dr. Cedric Garland, Professor am Institut für
Familien- und Präventionsmedizin der University of California, San Diego. »Zahlreiche
Studien bestätigten, dass die Vitamin-D-Werte bei Frauen zur Unterstützung der
Brustkrebsprävention höher liegen sollten als die vom Institute of Medicine (IOM)
empfohlenen 50 nmol/l (20 ng/ml).«
»Unsere Studie, die im Juli 2009 in der Zeitschrift Annals of Epidemiology veröffentlicht
wurde, ergab, dass eine Erhöhung der 25(OH)D-Werte im Blutserum der Frauen auf 100 bis
150 nmol/l (40-60 ng/ml) in den USA pro Jahr 58 000 Brustkrebserkrankungen und drei
Viertel der Todesfälle durch die Erkrankung verhindern würde«, betonte Dr. Garland. »Wir
brauchen die Hilfe und Unterstützung der Mediziner, besonders der Hausärzte, um diese
Information an ihre Patientinnen weiterzugeben und die Brustkrebsprävention durch die
Einnahme von Vitamin D zur täglichen Routine zu machen.«
»Optimale Vitamin-D-Werte können die Zahl der Brustkrebserkrankungen in den USA und
Kanada potenziell drastisch senken«, erklärt Perry Holman, Direktor der Vitamin D Society
(Vitamin-D-Gesellschaft). »Die Vitamin D Society empfiehlt Patientinnen, ihren 25(OH)DWert untersuchen zu lassen, entweder beim Hausarzt oder durch einen Test zu Hause, der von
Firmen wie GrassrootHealth angeboten wird. Ist Ihr Vitamin-D-Wert niedrig, unter 100
nmol/l oder 40 ng/ml, dann sollten Sie umgehend die Vitamin-D-Aufnahme erhöhen.«
Dr. Arash Hossein-nezhad und Dr. Michael F. Holick vom Medizinischen Zentrum der
Universität Boston veröffentlichten einen Artikel zum Thema: »Vitamine für die Gesundheit:
Ein globaler Ausblick«, in dem sie die gesunde Wirkung von Vitamin D ausführlich darlegen.
Sie beschreiben,wie der Vitamin-D-Mangel in unserer heutigen Gesellschaft nach wie vor ein
Problem darstellt und welche Risiken er birgt. »Da Körperfett Vitamin D binden kann, ist
man sich jetzt darüber einig, dass adipöse Kinder und Erwachsene zwei- bis fünfmal so viel
Vitamin D brauchen, um ein Defizit zu beheben oder zu vermeiden«, schreiben Hosseinnezhad und Holick mit dem Hinweis, die beunruhigende Adipositas-Häufigkeit in Amerika
könnte bedeuten, dass immer mehr Bürger an einem Vitamin-D-Mangel leiden, der ihnen
möglicherweise gar nicht bewusst ist.
Vitamin D findet sich nur in sehr wenigen Nahrungsmitteln. Wildlachs und Pilze, die UVStrahlen ausgesetzt waren, zählen zu den wenigen natürlichen Quellen von Vitamin D.
Trotzdem nennen Hossein-nezhad und Holick in ihrem Artikel weitere verfügbare Quellen
von Vitamin D und zeigen, wie die Aufnahme des wichtigen Nährstoffs erhöht werden kann:
»Die Aufnahme von Vitamin D kann durch den Verzehr von angereicherten Lebensmitteln
gesteigert werden. Eine neuere systematische Überprüfung ergab, dass die Vitamin-DAnreicherung von Lebensmitteln (besonders Milch) eine signifikante Erhöhung des
25(OH)D-Werts in der Bevölkerung bewirken kann. Andere Lebensmittel sind einige Müslis,
Früchte, weitere Milchprodukte und einige Margarinesorten. Die durchschnittliche Aufnahme
von ungefähr 11 μg/d (440 IE/d) aus angereicherten Lebensmitteln (von 120-1000 IE/d)
erhöhte die Konzentration von 25(OH)D um 7,7 ng/ml, entsprechend einem 25(OH)DAnstieg von 0,48 ng/ml pro aufgenommenen 40 IE (1μg).«
Der Aufsatz von Hossein-nezhad und Holick endet mit dem Rat an die Leser, die Vitamin-DAufnahme zu steigern: »Für Gesundheit und Wohlbefinden ist es ratsam, den 25(OH)DSerumwert auf über 30 ng/ml zu erhöhen. Ein Vitamin-D-Defizit lässt sich verhindern, wenn
Sie sich vorsichtig der Sonne aussetzen, Vitamin-D-haltige Lebensmittel essen und ein
Vitamin-D-Ergänzungsmittel einnehmen.«
Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:
PRWeb.com
ajcn.nutrition.org
MayoClinicProceedings.org
Creighton.edu
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