Funktion und Aufbau von Förderplänen_Tully Fil

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Jörg Tully
Universität Würzburg
WS 2012/2013
Funktion & Aufbau von Förderplänen
Kurzübersicht
Die individuelle Lernausgangslage wird bei Schuleintritt erfasst. Damit können differenzierte Lernangebote
auf dem jeweiligen Entwicklungsniveau bereitgestellt werden. In der Folge ist der Fortschritt der Schülerin
bzw. des Schülers mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Hand eines individuellen Lern- oder
Förderplans zu dokumentieren. Förderdiagnostik versteht sich in diesem Zusammenhang als
Verlaufsdiagnostik und wird lernprozessbegleitend regelmäßig durchgeführt.
Die Diagnostischen Leitfragen können hierbei helfen, den entsprechenden Stand der Entwicklung zu
erkennen und geben mit den entwicklungsorientierten Fördermaßnahmen Hinweise darauf, wie neue
Entwicklungsschritte erreicht werden können.
(BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS, 2011, 10)
Funktionen von Förderplänen
1.
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5.
6.
7.
Zielführende Funktion: jede Förderung muss zielgerichtet und theoriegeleitet sein
Strukturierende Funktion: FÖP dienen zur Strukturierung von Lernprozessen
Legitimations- und Dokumentationsfunktion
Transparenzfunktion
Evaluationsfunktion
Koordinationsfunktion
Orientierungsfunktion für den Schüler/Eltern
(vgl. POPP/MELZER/METHNER 2011, 23f)
Qualitätskriterien
1. Fachliche und sachliche Richtigkeit
2. Vielseitigkeit: verschiedene Lern- und Lebensbereiche. Erstellung durch verschiedene beteiligte
Personen (Lehrer, Eltern, Schüler, päd. Fachkräfte)
3. Flexibilität
4. Begrenztheit und Schwerpunkte setzend
5. Kommunizierbarkeit
6. Individuelle Abstimmung
7. Ökonomie in der Erstellung und Fortschreibung
8. Unterrichtsrelevanz (Integrierbarkeit in den Unterricht)
9. Verbindlichkeit für alle beteiligten Personen
10. Dokumentation
11. Evaluation
(vgl. POPP/MELZER/METHNER 2011, 25f)
Inhalte des Förderplans
Förderpläne müssen praktikabel sein, d.h. nach der Erstellung des Förderplans sollte er zum einen die
Beobachtung des dokumentierten Förderbedarfs erleichtern, zum anderen sollte der Förderplan auch
die Durchführung und Evaluation der Interventionsmaßnahmen ermöglichen. Daraus resultiert
notwendigerweise eine Beschränkung der Fördermaßnahmen in den verschiedenen Bereichen –
unabhängig davon sollte die Dokumentation des Förderbedarfs dennoch möglichst genau sein!
Jörg Tully
Universität Würzburg
WS 2012/2013
Notwendige Angaben im Förderplan:
Angabe
Angaben zur Person
Entwicklungsstand
Förderbereiche
Förderziele
Erläuterung
Ressourcen und Förderbereiche
Bsp.: Sprache, Kommunikation, Wahrnehmung, Denken/Gedächtnis,
Motorik, Sozialverhalten, Lern-/Arbeitsverhalten, Deutsch,
Mathematik etc.1
 Untergliederung in Grob- und Feinziele möglich
 sollten erreichbar sein
 sollten konkret sein, d.h. einen erreichbaren Zustand beschreiben
 sollten positiv formuliert sein
 müssen evaluierbar sein
Wer, was, wann, wo, wie, Medien?2
Fördermaßnahmen
Fortschreibungstermin
Kooperationspartner
(vgl. POPP/MELZER/METHNER 2011, 28f)
Beispiele für Förderpläne
Der Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen nennt folgende Entwicklungsbereiche: Motorik und
Wahrnehmung, Denken und Lernstrategien, Kommunikation und Sprache, Emotionen und soziales Handeln.
2 Im Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen werden entwicklungsorientierte Fördermaßnahmen
genannt
1
Jörg Tully
Universität Würzburg
WS 2012/2013
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WS 2012/2013
Literatur
 BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS (2011): Rahmenlehrplan für den
Förderschwerpunkt Lernen. CMS – Cross Media Solutions GmbH Würzburg. Online verfügbar
unter www.isb.bayern.de
 POPP, K./MELZER, C./METHNER, A. (2011): Förderpläne entwickeln und umsetzen. Ernst Reinhardt
Verlag München Basel
 DOMSCH, H./KROWATSCHEK, D. (2008): Förderpläne – kein Problem. Beobachten, entwickeln,
durchführen, evaluieren. AOL-Verlag Lichtenau
 SR-MEDIA: Förderplaner v2.0.8.0. Software unter www.foerderplaner.de, abgerufen am
07.11.2012
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