Arbeitstext Der Komodowaran Der Komodowaran Es gibt über 3.000 Echsen-Arten, aber der Komodowaran hält den Rekord für die größte lebende Echse der Welt. Mit Maximallängen von drei Metern bei einem Gewicht von über 70 kg ist das auch kein Wunder. Seine Geschichte geht mehr als 130 Millionen Jahre zurück – obwohl er erst 1912 entdeckt wurde. Besondere Merkmale sind seine kurzen, klobigen Beine, die lehmartige Farbe, die schuppige Haut, der lange Schwanz und die lange, gespaltene Zunge. Der Waran hat etwa 60 kurze, scharfe Reißzähne, die bis zu 2,5 cm lang werden. In seinem Leben wachsen vier oder fünf Sätze davon nach. Mit seinem Aussehen erinnert er an Drachen aus Mittelalter-Sagen. Der Komodowaran lebt einzig und allein auf ein paar wenigen Inseln in Indonesien: Komodo (daher der Name), Rinca, Gili Motang und Flores. Er hat keine natürlichen Feinde und besetzt damit eine Art „Nische“ auf den Inseln. Er ist der größte Fleischfresser in seinem Lebensraum. Die meisten Echsen sind Allesfresser, der Komodowaran ernährt sich jedoch von Fleisch. Er streckt ihre lange Zunge in die Luft, um mit ihr Beute zu erschnuppern. Selbst wenn sich diese rund 9,5 km weit entfernt aufhält, kann der Komodowaran sie „schmecken“. Viele Jahre glaubte man, die bis zu 57 verschiedenen Bakterien in seinem Maul würde nach einem Biss seine Beute durch eine voranschreitende Infektion töten. Tatsächlich wurde aber wissenschaftlich bewiesen, dass Komodowarane Giftdrüsen haben, über die verschiedene giftige Proteine in die Wunde ihrer Beute gelangen. Das Gift hemmt die Blutgerinnung und senkt außerdem den Blutdruck, so dass es zu starkem Blutverlust kommt, außerdem zu Krämpfen, Schock und Bewusstlosigkeit. Egal ob Schweine, Hirsche, wilde Büffel, Schlangen oder Fisch – das Motto des Komodwarans ist: Hauptsache es kommt was ordentliches auf den Tisch. Wenn der Einzelgänger hungrig ist, versteckt er sich auf einem Trampelpfad und wartet ab, bis etwas essbares vorbeiläuft. Dann greift er mit seinen langen Krallen und kurzen, aber scharfen Zähnen an. Flieht die Beute, so läuft er ganz gelassen hinterher. Denn hat sie einmal zugebissen, gibt es kein Entkommen mehr. Sein Biss enthält tödliches Gift und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Tier liegen bleibt und stirbt. Bis zu 80% seines Körpergewichts kann der Komodowaran bei einer einzigen Mahlzeit aufnehmen. Nach dem Aufwachen sonnt sich der Komodowaran oft erst ein wenig, sucht sich etwas zum Frühstücken, hält dann auch schon wieder ein schönes langes Nickerchen im Schatten. Erst am späten Nachmittag rappelt er sich wieder auf, um einen weiteren Happen zu sich zu nehmen. Danach geht es natürlich wieder ins Bett. Während die erwachsenen Tiere kaum etwas zu befürchten haben, ist das Leben für einen jungen Komodowaran dagegen nicht ganz so einfach. Nachdem er das Nest verlassen hat, muss er sich schnell vor seinen eigenen Eltern in Sicherheit bringen – denn die essen ihren Nachwuchs manchmal auf! In der Natur wird der Komodowaran bis zu 40 Jahre alt, in Gefangenschaft nur 9 Jahre. www.tierchenwelt.de Textarbeit TA