Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre (Mikroökonomie) Feess, Ossig, Thomas, Walzl Mikroökonomie Wintersemester 2002/2003 5. Übungsblatt 1. Aufgabe: Ermitteln von Nachfragefunktionen Eine mittelgroße Karnevalsgesellschaft hat für das Wurfmaterial Ihres Wagens (Bonbons (Kamelle) (B) und Schokoladentafeln (S)) ein Budget von 2000 EUR. Die Nutzenindexfunktion der Gesellschaft in Abhängigkeit vom jeweiligen Wurfmaterial sei U=B1/2 S1/2. Die (exogenen) Marktpreise der Süßigkeiten seien pB und pS. Erläutern Sie, weshalb die funktionale Form von U nicht gleichbedeutend mit einer kardinalen Nutzentheorie ist. Wie ermittelt man graphisch für gegebene Nutzenindexfunktion, gegebenes Budget und gegebene Marktpreise die Nachfrage nach jedem der beiden Güter? Berechnen Sie die Nachfragefunktion nach Schokoladentafeln. Die Vereinigung der Süßwarenherrsteller Deutschlands ist der Ansicht, dass (in unserer Zwei-Süssigkeiten-Ökonomie) eine Preiserhöhung für Bonbons zu einer gesteigerten Nachfrage nach Schokolade führen wird. Nehmen Sie dazu Stellung und finden Sie noch relevantere Beispiele. 2. Aufgabe: Interpretation von Elastizitäten 2.1 Preiselastizitäten In den USA hat man folgende Preiselastizitäten gemessen. Interpretieren Sie diese. Wie kann man sich erklären, daß die Preiselastizität von Bier und Opernkarten sehr unterschiedlich ist? Preiselastizität von Bier: 1,2 Preiselastizität von Opernkarten: 0,2 2.2 Einkommenselastizitäten Empirisch wurden folgende Einkommenselastizitäten ermittelt. Interpretieren Sie diese. Handelt es sich bei den Gütern um superiore oder inferiore Güter? Einkommenselastizität von Autos: 2,46 Einkommenselastizität von Strom: 0,2 Einkommenselastizität von Schweinefleisch: -0,2 2.3 Kreuzpreiselastizität der Nachfrage Der Preis von Gut 1 erhöht sich jeweils um 1%. Die Nachfrageveränderung, die dieser Preisanstieg auf Gut 2 hat, ist in nachfolgender Tabelle dargestellt. Ermitteln Sie durch die Kreuzpreiselastizitäten, ob es sich bei den Güterpaaren um Komplemente oder Substitute handelt. Gut 1 Gut 2 Nachfrageveränderung bei Gut 2 Margarine Butter 0,81 Schweinefleisch Rindfleisch 0,28 Glühwein Kopfschmerztabletten -0,1 3. Aufgabe: Berechnung von Elastizitäten Wie hoch ist die Preiselastizität der Nachfrage für die Funktionen D(p) = 30-6p und D(p) = ApE, wenn der Preis P=1 bzw. P=4 beträgt? Interpretieren Sie Ihr Ergebnis.