Das Sonnensystem Lage und Entstehung Unser Sonnensystem befindet sich in der Milchstraße, einer Spiralgalaxie, 30.000 Lichtjahre vom galaktischen Kern entfernt. Es entstand vor 5 Milliarden Jahren aus einer riesigen kosmischen Gas- und Staubwolke. Im Zentrum dieser Wolke entstand durch ihre Drehung eine Kugel, die sich verdichtete bis sie heiß genug war um Atome zu verschmelzen und Energie frei zu setzen. Die Gravitationskraft führte dabei zum Sternkollaps. Energie, die aus dem Kern aufstieg, stieß unsere Sonne auseinander. Das war die Geburtsstunde unserer Sonne. Um die noch kleine Sonne bildeten sich 9 weitere Staubwirbel, aus denen sich die Planeten entwickelten. Der Grund für die Verdichtung von Gaswolken sind die Verdichtungswellen, welche durch die Rotation der Milchstraße ausgelöst werden. Dies findet auch heute noch in hellen Nebeln am Rand von Spiralgalaxien statt, wo noch vor kurzer Zeit Verdichtungswellen hindurchgingen. Der Pferdekopfnebel (Abb. 2) Der Pferdekopf selbst ist ein sich langsam drehender Gasball, wie unsere Sonne vor ca. 5 Milliarden Jahren, von dem man erwarten kann, dass er sich schließlich zu einem Stern entwickelt. Er dreht sich mit einer Geschwindigkeit von 22 km/s. Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 2 Aufbau Unser Sonnensystem ist in zwei Bereiche unterteilt. Man unterscheidet zwischen den inneren und den äußeren Planeten. Die inneren Planeten (Merkur, Venus, Erde, Mars) besitzen eine feste Oberfläche und befinden sich zwischen der Sonne und dem Planetoidengürtel. Der Plantetoidengürtel besteht aus Tausenden von Gesteinsbrocken, welche in verschiedenen Größen und Formen existieren. Sie können aus ihren Bahnen geworfen werden und auf Planeten stürzen wie auf der Erde vor 65 Millionen Jahren. Der Größte von ihnen heißt Ceres und hat einen Durchmesser von ca. 100 km. Weit vom Plantoidengürtel entfernt befinden sich die äußeren Planeten Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto. Sie zählen mit Ausnahme von Pluto zu dem Gasriesen und besitzen keine feste Oberfläche. Der Durchmesser unseres Sonnensystems beträgt ca. 12 Milliarden km. Das Licht benötigt von einem Ende zum anderen 11 Stunden. Alle Planeten kreisen in der selben Richtung und auf ungefähr einer Ebene um die Sonne. Die Planetenbahnen schneiden sich nicht, auch wenn es auf Abb. 4 so aussieht. Zu unserem Sonnensystem gehören auch die Kometen, welche zum größten Teil aus Eis bestehen. Sie umkreisen in elliptischen Bahnen die Sonne. Der wohl Bekannteste von ihnen ist der Halleysche Komet. Die Sonne, die Planeten, die Planetoiden und die Kometen bilden zusammen unser Sonnensystem. Die Sonne und die Planeten sind zum Teil nach römischen und griechischen Gottheiten benannt (z.B. Sonne: Sol röm. Sonnengott) Das Sonnensystem – Übersicht Allgemeines Die Entfernungen im Sonnensystem werden in Astronomischen Einheiten (AE) gemessen. Eine AE misst 149600000 km (Entfernung Erde-Sonne). Die Sonne enthält 98% der Masse des gesamten Sonnensystems. Das meiste der verbleibenden zwei Prozent steckt im Jupiter. Der Rest verteilt sich fast ausschließlich auf die anderen Hauptplaneten (Saturn, Uranus und Neptun). Die kleineren Planeten und Monde besitzen auf das Sonnensystem bezogen fast keine Masse. Die Erde macht weniger als 0,01% der Masse aus. Weite Entfernungen werden in Lichtjahren gemessen. Als Lichtjahr bezeichnet man die Strecke, die ein Lichtstrahl in einem Jahr zurücklegt. Ein Lichtjahr entspricht 9,5 Billionen km. Der Nächste Stern, Proxima Centauri (heute „Alpha Centauri C“ genannt), ist 4,3 Lichtjahre entfernt. Unser Sonnensystem dreht sich einmal in 250 Millionen Jahren um das Zentrum der Milchstraße, was ungefähr einem galaktischen Jahr entspricht. Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 3 Die Anzahl der Sterne in der Milchstraße wird auf etwa 200 Milliarden geschätzt. Leider wissen wir nicht, wie viele ein Planetensystem besitzen. Die Sonne, der nächste Stern: Vor etwas mehr als 5 Mrd. Jahren entstand die Sonne aus einer Wolke von interstellarem Gas. Die Sonne ist der Stern, um den die Erde und die anderen Planeten kreisen. Sie umfasst 750mal mehr Masse als alle anderen Himmelskörper des Systems zusammen. Sie ist für unsere Erde die Quelle für Licht und Wärme. Sie erzeugt ihre Energie durch Kernreaktion, die sich tief im Inneren abspielen. Die Sonne ist ein riesiger Ball aus Wasserstoff und Helium mit einem Durchmesser von ungefähr 1,4 Millionen Kilometern, fast 110mal so groß wie die Erde. Da die Sonne aus Gas besteht, drehen sich verschiedene Teile der Sonne mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Am Äquator braucht die Sonne ungefähr 24 Tage für eine komplette Drehung. Auf der Sonnenoberfläche der Photosphäre herschen Temperaturen von 5.700 °C. Im Kern der Sonne erreicht man eine Temperatur von 15 Millionen °C. Tatsächlich sind die Planeten in den äußersten Bereich der Sonne eingebettet. Diesen bildet der sogenannte Sonnenwind, ein dünner Strom Sonnenflecken sind Störungen auf der elektisch gelandener Teilchen, der von der Sonne Sonnenoberfläche. Diese Gruppe, die im März 1989 ausgeht und den Raum zwischen den Planeten auftrat, erzeugt Wochen lang heftige Eruptionen. füllt. Der Sonnenwind drückt die glühenden Gase von Kometen zurück und erzeugt so den Kometenschweif. Der Sonnenwind ist die Fortsetzung der heißen äußeren Atmosphäre der Sonne, der Korona. Während einer Sonnenfinsternis ist die Korona als milchiges Glühen rund um die verdunkelte Sonnenscheibe zu sehen. Die Photosphäre der Sonne ist nur ungefähr 400 Kilometer dick, besteht aber aus einer wirbelnden, explosiven Masse heißer Gase und kraftvollen Magnetfeldern. Dunkle, gesprenkelte Flecken, die sogennanten Sonnenflecken, sind das vertrauteste Kennzeichen der Photosphäre. Sie sind Gebiete von kühlerem Gas, die teilweise nurhalb so heiß sind wie die umliegenden Regionen. Die Anzahl der Sonnenflecken steigt in einem regelmäßigen elfjährigen Zyklus und nimmt ab. Je größer die Anzahl der Sonnenflecken ist, desto eher muss mit gewaltigen Vorgängen auf der Sonne gerechnet werden. Sonnenflecken beinhalten starke Magnetfelder, die gewaltige Eruptionen auslösen können. Diese Ausbrüche, Fackeln genannt, sind plötzliche Freisetzungen von gewaltigen Energiemengen. Die Energie, die eine große Sonnenfackel in einer Stunde freisetzt, würde ausreichen, um eine Großstadt 200 Millionen Jahre mit Energie zu versorgen. Der Ausstoß einer großen Fackel enthält Röntgen- und UV-Strahlung, sichtbares Licht und Wellen subatomarer Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 4 Teilchen. Diese können Satelliten zerstören, Radio- und TV- Signale unterbrechen und erzeugen ein wunderschönes Himmelsleuchten, das Polarlicht. Polarlicht entsteht, wenn die sehr schnellen Teilchen Atome in der Erdatmosphäre treffen und sie zum Glühen bringen. Bögen aus Gas steigen hoch in die Photosphäre der Sonne auf und stoßen manchmal Material in die Korona aus. Sie werden Protuberanzen genannt, wenn sie als helle Bögen am Rand der Sonne erscheinen oder Filamente, wenn sie als kalte, dunkle Fäden auf der hellen Sonnenscheibe zu sehen sind. Eine atomare Reaktion im Kern der Sonne, die Kernfusion, speist alle Sonnenaktivitäten mit Energie. In diesem Prozess stoßen Kerne von Wasserstoffatomen zusammen, vereinigen sich, bilden einen Heliumkern und setzen Energie frei. In jeder Sekunde verwandelt die Sonne 584 Millionen Tonnen Wasserstoff in 580 Millionen Tonnen Helium. Bei ihrem jetzigen Energieausstoß reicht ihr Wasserstoffvorrat für weitere fünf Milliarden Jahre. Daten der Sonne Der Durchmesser: Masse: Oberflächentemperatur: Kerntemperatur: Zusammensetzung: Umdrehungszeit ( am Äquator): 1 392 000 km oder 109facher Erddurchmesser 333 000fache Erdmasse 5 700 °C 15 Millionen °C 70% Wasserstoff, 27% Helium 26 Tage, 21 Stunden Quellennachweis: http://members.magnet.at/puschning/Sonnensystem/Index.html http://home.t-online.de/home/s.wenig/index1.htm http://www.nmayer.de.cx Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 5 Merkur Der Geflügelte Bote Merkur, der sonnennächste Planet: Der Merkur, der der Sonne näher steht als die Venus, trägt den Namen des römischen Götterboten. Dies ist der richtige Name für ihn, denn er umkreist die Sonne näher als jeder andere Planet in jeweils 88 Tagen. Von der Erde aus sieht man den Merkur allenfalls schwach im Zwielicht. Die Astronomen gingen früher davon aus, dass der Merkur für die Drehung um seine Achse ebensoviel Zeit braucht wie für die Umkreisung der Sonne. Man nahm also an, dass der Merkurtag so lang war wie das 88tägige Merkurjahr. 1965 zeigten reflektierende Radarstrahlen, dass sich der Planet in Wirklichkeit alle 58,6 Tage einmal um die eigene Achse dreht. Nach Pluto verfügt der Merkur über die am stärksten exzentrische Bahn, das heißt, seine Entfernung von der Sonne schwankt am zeitstärksten. Er nähert sich der Sonne bis auf 47 Millionen Kilometer. Bei größter Nähe kann seine Tagestemperatur 450°C erreichen. Der Merkur zieht sich dann bis in eine Entfernung von 70 Millionen Kilometern zurück. In größter Sonnennähe, wenn sich der Merkur am schnellsten bewegt, ist seine Umlaufgeschwindigkeit höher als seine Drehgeschwindigkeit. Daher würden Astronauten an gewissen Stellen auf dem Planeten jeden Merkurtag zwei Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge erleben. 1974 und 1975 kam die amerikanische Sonde Mariner 10 dem Planeten dreimal sehr nahe. Sie fotografierte die Hälfte der Planetenoberfläche und entdeckte eine schwache Atmosphäre aus Gaspartikeln der Sonne, die der Merkur eingefangen hat. Der Merkur ähnelt stark dem Mond - eine von Kratern übersäte Oberfläche mit einigen flachen Gebieten, die durch urzeitige Lavafluten entstanden. Abgesehen von wenigen neuen Kratern ist die unebene Merkuroberfläche seit Ewigkeiten unverändert. Der Merkur in Zahlen: Durchmesser: Masse: Durchschnittliche Oberflächentemperatur: Atmosphäre: Umlaufbahn: Tageslänge: Entfernung zur Sonne: Trabanten: 4.878 km oder 38% des Erddurchmessers 3,30·1023 kg 171°C Extrem dünn, enthält Helium und Wasserstoff 57.910.000 km (0,38 AE) oberhalb der Sonne 58 Tage, 15 Stunden, 30 Minuten 0,39 AE Keine Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 6 Hohe Berge liegen rings um das Caloris-Becken auf dem Merkur. Mit einem Durchmesser von ca. 1300 Kilometern entstand es, als ein Kleiner Asteroid den Merkur traf. Merkur ist der nächste Planet zur Sonne und der achtgrößte. Merkur ist zwar im Durchmesser kleiner als Ganymed und Titan, dafür aber massiver. In der Römischen Mythologie ist Merkur Gott des Handels, der Reisenden und der Diebe und damit das römische Pendant zum griechischen Gott Hermes, dem Götterboten. Der Planet erhielt wahrscheinlich seinen Namen, weil er sich so schnell über den Himmel bewegt. Merkur ist bekannt seit den Zeiten der Sumerer (drittes Jahrtausend vor Christus). Die Griechen gaben ihm zwei Namen: Apollo wegen seiner Erscheinung als Morgenstern und Hermes als Abendstern. Die griechischen Astronomen wussten, wie auch immer, dass sich die beiden Namen auf denselben Körper bezogen. Heraklit glaubte sogar, dass Merkur und Venus die Sonne umkreisen, nicht die Erde. Merkur wurde von nur einer Sonde besucht, Mariner 10. Sie flog in den Jahren 1973 und 1974 dreimal vorbei. Lediglich 45% der Oberfläche wurden vermessen (und, unglücklicherweise, er ist zu nahe an der Sonne, um sicher von HST aufgenommen zu werden). Die Umlaufbahn von Merkur ist sehr exzentrisch; am Perihel sind es nur 46 Millionen km bis zur Sonne, allerdings am Aphel 70 Millionen. Der Perihel der Umlaufbahn kreist um die Sonne mit einer sehr geringen Geschwindigkeit. Die Astronomen des 19. Jahrhunderts machten sorgfältige Beobachtungen über die Parameter der Merkurbahn, konnten aber diese nicht mit der Newtonschen Mechanik hinreichend erklären. Die winzigen Abweichungen zwischen den beobachteten und vorhergesagten Werten war ein kleines, aber nagendes Problem für mehrere Jahrzehnte. Man dachte, dass ein anderer Planet (manchmal als Vulcan bezeichnet) in der Nähe von Merkurs Umlaufbahn für diese Abweichungen verantwortlich sein könnte. Die richtige Antwort stellte sich als viel dramatischer heraus: Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie! Ihre korrekte Vorhersage der Bewegungen von Merkur war ein wichtiger Faktor für die frühe Akzeptanz dieser Theorie. Bis 1962 wurde angenommen, dass ein "Tag" auf Merkur und ein "Jahr" genauso lang ist, so dass dieselbe Seite zur Sonne zeigt, wie der Mond zur Erde zeigt. Durch Doppler-Radar-Beobachtungen wurde 1965 dies als falsch bewiesen. Heute wissen wir, dass Merkur dreimal in zwei Jahren rotiert. Merkur ist der einzige Körper im Sonnensystem, von dem bekannt ist, dass er eine orbitale/rotationale Resonanz mit einem anderen als einem 1:1Verhältnis besitzt. Diese Tatsache und die hohe Exzentrik von Merkurs Umlaufbahn hätte sehr seltsame Auswirkungen auf einen Beobachter auf Merkurs Oberfläche. Auf manchen Längengraden würde dieser Beobachter die Sonne aufgehen sehen, die anschließend nach und nach zunimmt, während sie langsam ihrem Zenith entgegensteuert. An diesem Punkt würde die Sonne stoppen, sich kurz gegenläufig bewegen und wieder anhalten, bevor sie ihren Weg zum Horizont fortsetzt, auf dem sie wieder nach und nach an Größe zu verlieren scheint. Dabei würden die ganze Zeit die Sterne dreimal so schnell über den Himmel ziehen. Beobachter auf anderen Punkten der Merkuroberfläche würden ein anderes, aber entsprechend bizarres Schauspiel wahrnehmen. Die Temperaturabweichungen auf Merkur sind die extremsten im ganzen Sonnensystem; sie reichen von 90 bis 700 K. Die Temperatur auf der Venus ist etwas höher, aber sehr stabil. Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 7 Merkur ist in mancher Hinsicht dem Mond ganz ähnlich: die Oberfläche ist stark verkratert und sehr alt; sie besitzt keinen plattentektonischen Aufbau. Auf der anderen Seite ist Merkur wesentlich dichter als der Mond (5,43im Vergleich zu 3,34). Merkur ist der zweitdichteste größere Körper im Sonnensystem, nach der Erde. Tatsächlich ist die Dichte der Erde teilweise auf Kompression wegen der Gravitation zurückzuführen; wäre dem nicht so, hätte Merkur eine höhere Dichte als die Erde. Dies weist darauf hin, dass der dichte Eisenkern Merkurs größer ist als der der Erde, möglicherweise umfasst er einen Großteil des Planeten. Dementsprechend hat Merkur relativ dünne Mantel und Kruste aus Silikaten. Merkurs Inneres wird von einem großen Eisenkern beherrscht, dessen Radius zwischen 1.800 und 1.900 km beträgt. Die äußere Hülle aus Silikaten (ähnlich zu Mantel und Kruste der Erde) ist lediglich 500 bis 600 km dick. Schließlich ist möglicherweise ein Teil des Kern geschmolzen. Merkur besitzt tatsächlich eine sehr dünne Atmosphäre, bestehend aus Atomen, die vom Sonnenwind aus der Oberfläche herausgeschlagen wurden. Wegen Merkurs Hitze entweichen diese Atome zügig in den Weltraum. Auf diese Weise wird, im Gegensatz zu Erde und Venus, deren Atmosphären stabil sind, bei Merkur die Atmosphäre ständig aufgefüllt. Die Oberfläche von Merkur zeigt gewaltige Steilhänge, manche bis zu Hunderten von Kilometern lang und an die drei Kilometer hoch. Manche schneiden derart durch die Ringe von Kratern und anderen Merkmalen, dass sie darauf hindeuten, dass sie durch Verdichtung entstanden sind. Man glaubt, dass die Oberfläche von Merkur um ungefähr 0,1% geschrumpft ist (oder sich der Radius des Planeten um in etwa 1 km verkleinert hat). Eins der größten Merkmale auf der Merkuroberfläche ist das Caloris-Becken, es hat einen Durchmesser von circa 1.300 km. Man denkt, dass es den großen Becken (Meeren) auf dem Mond ganz ähnlich ist. Wie die Mondbecken wurde es möglicherweise durch einen großen Einschlag in der Frühgeschichte des Sonnensystems verursacht. Dieser Einschlag trägt möglicherweise auch die Verantwortung für das ungleichmäßige Terrain auf der exakt gegenüberliegenden Seite des Planeten. Zusätzlich zu den schwer verkraterten Regionen besitzt Merkur auch relativ glatte Ebenen. Manche davon mögen auf frühere vulkanische Aktivitäten zurückzuführen sein, aber manche könnten auch das Resultat von Ablagerungen von Materialien sein, die von den Kratereinschlägen ausgeworfen wurden. Eine Re-Analyse der Daten der Mariner lieferte vorläufige Hinweise auf kürzlichen Vulkanismus auf Merkur. Es werden aber weitere Daten benötigt, um dies sicherzustellen. Überraschenderweise zeigten Radarbeobachtungen von Merkurs Nordpol (eine Region, die von Mariner 10 nicht vermessen wurde) Beweise für Wassereis in den geschützten Schatten mancher Krater. Merkur besitzt ein kleines Magnetfeld, dessen Stärke ungefähr 1% dessen der Erde beträgt. Merkur hat keinen bekannten Satelliten. Merkur ist häufig mit Feldstecher oder bloßem Auge sichtbar, aber er ist immer sehr nahe an der Sonne und daher im Zwielicht schwer auszumachen. Mike Harveys planet finder charts zeigen die gegenwärtige Position von Merkur (und die anderer Planeten) am Himmel. Detailliertere und gewöhnlichere Karten lassen sich mit einem Planetarium Programm wie Starry Night erstellen. Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 8 Offene Punkte - - - - Merkurs Dichte (5,43 ) ist fast so hoch wie die der Erde. In den meisten anderen Punkten scheint er dem Mond wesentlich ähnlicher zu sein. Hat er seine leichten Felsen durch einen frühen katastrophalen Einschlag verloren? Es wurden in spektroskopischen Untersuchungen der Merkuroberfläche keine Spuren von Eisen entdeckt. Das ist ausgesprochen seltsam in Hinsicht auf seinen vermutlich großen Eisenkern. Ist Merkur vollständiger unterteilt als die anderen terrestrischen Planeten? Welche Prozesse schufen Merkurs flache Ebenen? Gibt es auf der anderen Hälfte der Oberfläche noch Überraschungen, die wir noch nicht entdeckt haben? Radarbilder mit niedriger Auflösung, die von der Erde aus aufgenommen wurden, zeigten keine Überraschungen, aber man kann ja nicht wissen. Kürzlich sind die Vorhaben für zwei neue Merkurmissionen soweit gediehen, dass sie 1999 abfliegen. Mehrere andere Vorhaben wurden aus Kostengründen abgesagt. Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 9 Venus Der zweite Planet des Sonnensystems die Venus, die nach der römischen Liebesgöttin Venus benannt ist, ist das hellste Objekt im Himmel außer Sonne und Mond. Sie ist oft nur mehrere Stunden nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang zu sehen, deswegen wird sie "Morgen-" bzw. "Abendstern" genannt. Die Oberfläche wurde von sowjetischen und amerikanischen Raumsonden mit Radar untersucht. Bei der Beobachtung mit einem kleinen Teleskop zeigt die Venus ähnliche Phasen wie der Mond. Die Betrachtung mit stärkeren Instrumenten ermöglicht einen Blick in die dichte Wolkendecke, die den Planeten umhüllt. Daten: Sonnenabstand: mittel 108,2 Mio. km, maximal 109 Mio. km, minimal 107,4 Mio. Km Umlaufzeit: 224,701 Tage Rotationsperiode: 243,16 Tage Achsenneigung: 178° Durchmesser: Masse: Dichte: Entweichungsgeschw.: Mittlere Oberflächentemp.: 12.104 km 4,87·1021 t 5,25 g/cm³ 10,36 km/s Tag: 480°C, Nacht: -33°C Oberfläche 1975 landete die sowjetische Raumsonde Venus 9 auf dem Planeten und funkte die ersten Fotos von der Oberfläche zur Erde. Sie ist felsig, wüstenähnlich und weist nur wenige Erhebungen auf. Aus allen bekannten Messungen und Daten kann man folgern, dass es auf der Venus kein organisches Leben gibt. Landungen und Aufenthalt von Menschen auf diesem Planeten wäre selbst für kurze Zeit nur unter ungeheurem technischem Aufwand möglich. Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 10 Die Erde Die Erde auf der wir leben, ist ein riesiger Gesteinsball. Weniger als ein Drittel der Erdoberfläche ist von Landmassen, mehr als zwei Drittel von den Ozeanen bedeckt. Wasser ist eine der Hauptsubstanzen, die das Leben auf der Erde ermöglichen. Die andere ist die unseren Planeten umgebende Luftschicht. Die sogenannte Atmosphäre besteht aus einem Gemisch verschiedener Gase. Sämtliche Lebewesen, ob Tiere oder Pflanzen, benötigen zum Leben eines dieser Gase, den Sauerstoff. Sauerstoff macht etwa 21 Prozent der Luft aus. Der Rest ist zum größten Teil Stickstoff. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Luft ist das Kohlenstoffdioxid. Kohlenstoffdioxid wird von den Pflanzen zur Erzeugung von Nährstoffen benötigt. Sie verbinden es mit dem durch die Wurzeln aufgenommenen Wasser zu Zucker. Dieser Prozess kann jedoch nur bei Tageslicht stattfinden, da zu seiner Ingangsetzung Sonnenenergie erforderlich ist. Daher nennt man die Erzeugung energiereicher Kohlenhydrate durch die Pflanzen Photosynthese (d. h. "Zusammensetzen unter Mitwirkung von Licht"). Tatsächlich hängt alles Leben auf der Erde von der Photosynthese ab. Die Sonnenenergie ist aber auch von anderer Bedeutung. Sie sorgt auf der Erde auch für Temperaturen, bei denen eine große Vielfalt an Lebewesen gedeihen und sich vermehren kann. Ohne die Wärme der Sonne wäre die Erde ein kalter und toter Planet. Für die Temperaturen auf der Erde spielt auch die Atmosphäre eine wichtige Rolle. Sie fungiert als Isolierschicht, die verhindert, dass die sonnengewärmte Erde bei Nacht zu stark abkühlt. Verglichen mit der Größe der Erdkugel ist die sie umgebende Gashülle extrem dünn. Sie ist z. B. dünner als die Schale einer Orange. Die Erdatmosphäre hat nicht in jeder Höhe die gleichen Eigenschaften. Aufgrund ihres Gewichts ist sie auf Meereshöhe am dichtesten. Mit zunehmender Höhe nimmt die Dichte ab, d. h. die Atmosphäre wird dünner. Auf Meereshöhe übt das Gewicht der auf einen Quadratzentimeter Oberfläche lastenden Luft einen Druck von ca. einem Kilogramm aus. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Atmosphärendruck. In der Meteorologie misst man den Druck in der Einheit Millibar. Der Druck auf Meereshöhe liegt im Durchschnitt bei etwa 1.000 Millibar. Je weiter man sich vom Meeresspiegel entfernt, desto dünner wird die Luft, das heißt, der Atmosphärendruck fällt. Auf der Höhe des Mount Everest (fast 9 km hoch) ist die Luft so dünn, dass das Atmen kaum noch möglich ist. Man nähert sich hier dem oberen Rand der als Troposphäre bezeichneten Schicht der Erdatmosphäre. Auf der doppelten Höhe, auf der z. B. das Überschallflugzeug Concorde fliegt, befindet man sich bereits in der nächsten Schicht, der sogenannten Stratosphäre. Hier ist der Druck so niedrig, dass wäre man ihm ausgesetzt - das Blut kochen würde. Die Stratosphäre enthält die Ozonschicht. Ozon ist eine bestimmte Form des Sauerstoffs, die in ihren Molekülen drei Protonen anstelle der gewöhnlich zwei aufweist. Die Ozonschicht spielt für das Leben auf der Erde eine wichtige Rolle, da sie aus dem Sonnenlicht einen Großteil der schädlichen Ultraviolettstrahlung herausfiltert. Diese UV-Strahlen sind z. B. für den Sonnenbrand verantwortlich. Ohne die Ozonschicht hätte die UV-Strahlung eine verheerende Wirkung auf das Tier- und Pflanzenleben. Deshalb ist der beobachtete Ozonabbau aufgrund von Umweltverschmutzungen so besorgniserregend. Die Stratosphäre endet bei ca. 50 km. Die darüber noch enthaltene Luft besteht nicht aus gewöhnlichen Molekülen, sondern aus geladenen Teilchen oder Ionen. Diese Schicht der Atmosphäre nennt man deshalb auch die Ionosphäre. Die Ionosphäre enthält Funkwellen und ist daher für die interkontinentale Funkübertragung von Bedeutung. In 250 km Höhe ist kaum noch Luft vorhanden, und man befindet sich praktisch im Weltraum. In dieser Höhe können Satelliten die Erde umkreisen, ohne spürbarem Luftwiderstand ausgesetzt zu sein, was es ihnen erlaubt, ihre Geschwindigkeit beizubehalten und auf der Umlaufbahn zu bleiben. Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 11 Fakten Erdoberfläche: 510 Millionen km² Landfläche: 149 Millionen km² Wasserflächen: 361 Millionen km² Volumen: 1.083.230 Millionen km³ Masse: 5974 Trillionen t Durchmesser am Äquator: 12756 km Größte Landerhebung: 8848 m (Mount Everest) Größte Ozeantiefe: 11035 m (Marianengraben) Temperatur im Erdkern: ca. 3500°C Druck im Erdkern: 360 Gigapascal Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 12 Der Mars Mittlerer Abstand zur Sonne: Umlaufzeit um die Sonne: Rotationszeit am Äquator: Durchmesser am Äquator: Bahnneigung: Temperatur: Monde: 227.900.000 km 687 Erdentage 24,62 Erdenstunden 6.794 km 1,9° -120 °C bis 0 °C 2 kleine (Phobos und Deimos) Der Mars ist der zweite erdähnlichste Planet unseres Sonnensystems. Bis heute wurde er hauptsächlich von unbemannten Raumfähren (Viking, Pathfinder usw.) erforscht. Mit seinem Durchmesser von 6.794 km ist er nur halb so groß wie die Erde, aber die Rotationszeit ist mit 24,62 Stunden dem Erdentag sehr ähnlich. Seine Oberfläche besteht aus Eisenoxyd-haltigem Gestein, welche seine rote Färbung erklärt. Auch seine dünne Atmosphäre enthält roten Staub aus dem gleichen Material. Wirbelstürme von bis zu 500 km/h zerstörten die russischen Marssonden „Mars 2 und 3“. Die Marssonde „Mariner 9“ wurde so programmiert, dass sie einige Warteschleifen zog, damit ihr nicht das gleiche Schicksal wiederfährt wie den zwei russischen Marssonden. Täler, Canyons, und ausgetrocknete Flussbetten weisen darauf hin, dass es schon einmal Wasser auf dem Mars gegeben haben muss. Deshalb glaubt man, dass es auf dem Mars einmal Leben gegeben hat. Im Jahre1996 wurde nämlich ein kartoffelgroßer Meteorit gefunden, welcher Fossilien von Bakterien enthielt. Dieser Meteorit ist allerdings nur ein Indiz, da seine Herkunft noch nicht geklärt ist. Außerdem besitzt der Mars 2 sehr kleine Monde, Phobos und Deimos. Sie haben einen Durchmesser von 15 bzw. 27 km und haben eine längliche Form. Es gibt Vermutungen, dass diese Gesteinsbrocken aus dem nahen Asteroidengürtel stammen Die Oberfläche des Mars: Links im Bild einer der sogenannten Marskanäle, rechts der Schlot eines Vulkans. Eine Marshalbkugel ist von Meteoriteneinschlägen übersät, auf der anderen Hälfte sind kaum Krater zu sehen. Quellen: Text: www.learnabout.de Die Viking-2-Sonde liefert hervorragende Bilder der Marsoberfläche. Bilder: Folien vom Planetarium Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 13 JUPITER „König der Planeten“ Die wichtigsten Daten des JUPITERS - Äquatordurchmesser: 142.796 km - Poldurchmesser: 135.516 km - Masse: 1,9 Quadrillionen Tonnen (= ca. 300 Erdmassen) - Rotationsdauer am Äquator: 0,41Tag (knapp 10 Stunden) - Mittlere Entfernung von der Sonne: 778.400.000 km - Dauer eines Umlaufs um die Sonne: 11,862 Jahre - Anzahl der entdeckten Monde: 16 Der Jupiter ist der größte Planet des Sonnensystems und übertrifft mit seiner Masse alle anderen Planeten. Er ist ein Gasriese dessen Atmosphäre zu 85% aus Wasserstoff, zu 14% aus Helium und zu 1% aus Methan, Ammoniak und anderen Elementen besteht. Die Temperatur an der Wolkenoberfläche beträgt -145° Celsius, d.h. dass in dieser Atmosphäre kein Leben, wie wir es kennen, denkbar ist. Betrachtet man den Jupiter genauer, so erkennt man, dass er von vielen dunklen Ringen überzogen ist, die parallel zum Äquator verlaufen. Außerdem sieht man vereinzelt Flecken auf seiner Oberfläche, der größte, der große Rote Fleck, der aussieht wie ein menschliches Auge ( siehe Bild 1 untere Hälfte ) ist ein gewaltiger Wirbelsturm, der einen (www.geocities.com/~dienchoy/jupi.html/) Durchmesser von 40.000 km besitzt. Stürmisches Wetter ist ganz typisch für diesen Planeten. Schon 1610 entdeckte Galileo Galilei die ersten vier Monde des Jupiters, die nach den Geliebten Io, Europa, Ganymed und Kallisto des griechischen Gottes Zeus benannt wurden. Mittlerweile hat man entdeckt, dass er von mindestens 16 großen Monden und einem Ringsystem von Kleintrabanten umkreist wird. Der innerste Mond Io besitzt aktive Vulkane, der Mond Europa ist von Eismassen überzogen, Ganymed und Kallisto sind dagegen staubbedeckte Eiskugeln. Durch seine schnelle Rotation, sie beträgt 9 Stunden und 50 Minuten, ist der Jupiter an den Polen stark abgeplattet (siehe Bild 2 www.stud.uni-wuppertal.de/~xa0005/Jupiter.HTM ): Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 14 Geographische Darstellung des Jupiters Erklärung der Beschriftung: SPR SPB SAZ SAB STeB STrZ GRF SEBs SEBn Ezs EB Ezn NEB NTrZ NTeZ NTeB NAZ NAB NPB NPR Querschnitt des Jupiters Vergleich: Jupiter-Erde Weitere Quellen: www.home.t-online.de/home/weidenthal/jupiter.htm www.wiesbaden-online.de/old/news/jupiter.html www.wfs.be.schule.de/Potw/98_22/POTW.html Südliche Polarregion Südliches Polarband Südliche arktische Zone Südliches arktische Band Südlich gemäßigtes Band Südliche tropische Zone Großer Roter Fleck Südliches Äquatorialband Südlicher Teil Äquatorialband nördlicher Teil Äquatorzone südlich Äquatorialband Äquatorzone nördlich Nördliches Äquatorialband Nördliche tropische Zone Nördlich gemäßigte Zone Nördlich gemäßigtes Band Nördliche arktische Zone Nördlich arktisches Band Nördliches Polarband Nördliche Polarregion Der Verlauf des größten Wirbelsturms Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 15 Der Saturn Der Saturn entstand durch Kontraktion einer Gaswolke vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Er ist der 2. größte Planet unseres Sonnensystems. Er besteht aus einem festen Kern, der Gesteine und Metalle enthält, und einer Atmosphäre aus Wasserstoff, Helium Methan und Ammoniak. Auf der Oberfläche wirbeln Stürme mit einer Geschwindigkeit von mehr als 1000 km/h. Außerdem umgeben ihn die Saturnringe. Die ca. 1000 Einzelringe bestehen aus Eis- und Gesteinsbrocken. Zudem hat er mehr als 20 Monde, zu welchen die Monde Japetus, Mimas, Rhea, Enceladus, Tethys, Phoebe, Dione, Hyperion und der Hellste der Titan zählen. Im August 1979 übermittelte Pioneer II diese Aufnahme des ringgeschmückten Saturns. Am Äquator hat er einen Durchmesser von 120.870 km und an den Polen einen Durchmesser von 108.60 km. Um sich einmal um die eigene Achse zu drehen, benötigt er etwas mehr als 10 Stunden und 13 Minuten. Durch seine Entfernung von 1,427 Milliarden km von der Sonne, braucht er eine Zeit von 29 Jahren, 167 Tagen, 21 Stunden und 36 Minuten, um sich einmal um die Sonne zu drehen. Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 16 Uranus Der Uranus ist der von der Sonne aus 7. Planet des Sonnensystems. Die mittlere Entfernung zur Sonne beträgt 2,88 Mrd. km. Trotzdem ist er bei günstigen Bedingungen schon mit bloßem Auge sichtbar. Dennoch wurde der drittgrößte Planet unseres Sonnensystems erst mit Hilfe des Fernrohrs am 13. 3. 1781 von F. W. Herschel als solcher identifiziert. Mit seinem Äquatordurchmesser von 51.120 km ist er etwa viermal so groß wie die Erde. Der Uranus umkreist die Sonne in 84 Erdjahren. Die Farbe des aus Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, Silizium und Eisen bestehenden Planeten ist blau. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass er wahrscheinlich über einem etwa erdgroßen Kern aus Gestein eine dicke Schicht aus flüssigem Wasser, Ammoniak und Methan besitzt. Es ist aber auch möglich, dass es keine deutlich getrennten Schichten gibt. Die Atmosphäre des Uranus besteht aus Helium und Wasserstoff. Die Temperatur des von sieben Monden umkreisten Planeten beträgt, wegen der nur etwa 0,27-prozentigen Intensität des Sonnenlichts gegenüber der Erde, etwa –200°C. Die größten Monde des Uranus sind in der Reihenfolge der zunehmenden Planetenferne die Mirinda, der Ariel, der Umbriel, die Titania und der Oberon mit Durchmessern zwischen 484 km und 1610 km. Viele neue Erkenntnisse über den Uranus lieferte die Raumsonde Voyager 2, die sich im Januar 1986 den oberen Schichten bis auf 81.000 km genähert hatte. Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 17 Der Neptun Neptun ist ein Gasplanet, der wie ein großer blaugrüner Ball am Himmel aussieht. Neptun hat Winde in seiner Atmosphäre, die mit mehr als 2000 km/h wehen! Dieser Planet hat große dunkle Flecken auf seiner Oberfläche, von denen Astronomen glauben, dass es sich um Stürme handelt. Neptun ist von zwei dicken und zwei schmalen Ringen umgeben. Außerdem hat Neptun acht Monde. Vier dieser Monde umkreisen Neptun innerhalb seiner Ringe. Einer seiner Monde, Triton, umkreist den Planeten anders herum als die anderen sieben Monde. Wegen der ungewöhnlich stark elliptischen Form von Plutos Umlaufbahn ist Neptun alle 248 Jahre für einen Zeitraum von 20 Jahre der am weitesten von der Sonne entfernte Planet. Wichtige Daten Neptuns Entfernung von der Sonne Dauer eines Umlaufs um die Sonne Dauer einer Umdrehung um die eigene Achse Äquatordurchmesser Gravitations-Anziehung Natürliche Satelliten 4,501 Milliarden km 164,79 irdische Jahre 16,11 Stunden 49528 km 1,2 mal so stark wie auf der Erde 8 Die Fotos zeigen die auf dem Neptun vorkommenden schwarzen Flecken, von denen die Astronomen glauben, dass es sich um Wirbelstürme handelt. Die blaue Farbe des Neptuns lässt sich dadurch erklären, dass das Licht in der Athmosphäre des Neptuns mit dem Helium, das sich in der Athmosphäre befindet, reagiert und so diese blaue Farbe durch chemische Reaktion entsteht. Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 18 Neptuns Ringe und Monde Der Neptun besitzt 8 Monde, 7 kleine und Triton Abstand Monde --------Naiad Thalassa Despina Galatea Larissa proteus Triton Nereid Radius Masse (000 km) (km) (kg) -------- ------ ------48 29 ? 50 40 ? 53 74 ? 62 79 ? 74 69 ? 118 209 ? 355 1350 2.14e22 5509 170 ? Entdecker ---------Voyager 2 Voyager 2 Voyager 2 Voyager 2 Voyager 2 Voyager 2 Lassell Kuiper Datum ----1989 1989 1989 1989 1989 1989 1846 1949 Neptuns Ringe Ring ------Diffuse Inner Plateau Main Abstand (km) -------41900 53200 53200 62930 Durchmesser (km) aka ----------15 1989N3R, 15 1989N2R, 5800 1989N4R, < 50 1989N1R, Galle LeVerrier Lassell, Arago Adams (Die Angegebenen Abstände sind von der Mitte des Neptuns aus gemessen ) Nun noch ein paar Bilder des Neptun Neptun von der Erde aus Der Mond Triton von der Sicht der Erde Atmosphäre des Neptun Einer der Ringe Neptuns Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 19 Pluto Pluto ist der Planet, der in unserem Sonnensystem am weitesten von der Sonne entfernt ist. Seine Entfernung beträgt 5900 Mio. km. Wenn die Erde die Masse 1 hätte, so würde Pluto die Masse 0,18 besitzen. Pluto ist 1993 von Herrn Tombaugh entdeckt worden. Die Bahnbewegung des Pluto dokumentiert sich, in diesen beiden Aufnahmen, im Abstand von einem Tag. Die Rotationszeit Plutos um seine eigene Achse beträgt 6 Tage 9 Stunden und die mittlere Oberflächentemperatur liegt bei -230°C. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt Pluto 248,5 Jahre. Der ohnehin schon kleine Planet besitzt auch noch einen Mond namens Charon. Plutos seltsame Bahn, seine unscheinbare Größe, seine Zusammensetzung und die Tatsache, dass er überhaupt ganz anders ist als alle anderen Planeten, stellt die Astronomen vor ein Rätsel. Einige sind wie Brian Marsden der Ansicht, man solle Pluto aus der Liste der Planeten streichen und als großen Asteroiden mit Mond oder als langsam verdampfenden Kometen ansehen. Damit käme man seinem Ursprung womöglich sogar näher, aber es hilft alles nichts: Auch dann bleibt Pluto ein Rätsel. Pluto mit seinem Mond Charon (unten) Aus optischen Beobachtungen weiß man, dass Pluto eine Methanatmosphäre besitzt. Laurence Trafton von der Universität Texas vermutet auch etwas Argon, denn das würde verhindern, dass Methan aus dem schwachen Schwerfeld des kleinen Planeten entweicht. An Plutos Oberfläche herrschen Temperaturen um 42 Kelvin (-231°C), was unter der Schmelztemperatur von Methan liegt. Pluto oder zumindest seine Oberfläche besteht also vermutlich aus einer Mischung aus festem Methan und anderem Eis. Das Sonnensystem – Ein Projekt der Klasse 9 a I der Realschule Vöhringen – 5/2000 – Seite 20 Projektbeschreibung Im Rahmen des Unterrichts im Fach Physik sammelten die Schüler der Klasse 9 a I der staatlichen Realschule Vöhringen nach einer kurzen Vorbesprechung zuhause Informationen zu den einzelnen Teilgebieten des Projektthemas. Nach 5 Tagen erstellten sie dann in zwei Unterrichtsstunden am Computer die einzelnen Seiten. Als Präsentationsprogramm wurde von fast allen Schülern Word97 gewählt. Nach Beendigung dieses kleinen Projekts wurden die einzelnen Seiten von der leitenden Lehrkraft zu einer gesamten Einheit im Word-Format zusammengestellt. Die Beteiligten Das Sonnensystem Die Sonne Merkur Venus Erde Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun Pluto C. Weisenberger F. Aschmer B. Birk T. Christofzik M. Häfer B. Heinrich R. Fernando C. Liebig C. Michaelis D. Rössner D. Weinbuch Leitung P. Hausladen A. Zähnle P. Herold C. Hepner M. Junginger D. Heinrich B. Klein M. Knuplesch B. Stefan S. Nöldner S. Seidel M. Yapici Vöhringen, Mai 2000